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Die Erfindung bezieht sich auf einen chirurgischen Nadelhalter mit zwei zangenartig verbundenen Gnffschäften, die im Bereich ihrer Gelenkachse je eine Ausnehmung zur Aufnahme des je- weils anderen Griffschaftes aufweisen und zwei Klemmbacken mit radial zur Gelenkachse verlaufenden Klemmflächen tragen, wobei die Ausnehmungen von der Gelenkachse senkrecht durchsetzte Gleitflächen und von den Gleitflächen einerseits zu den Klemmbacken und anderseits zum anschliessenden, vorzugsweise abgeflachten Oberflächenabschnitt der Griffschäfte aufragende Schultern bilden.
Bei chirurgischen Nadelhaltern mit über Griffschäfte zangenartig betätigbaren Klemmbacken zum Halten von Nadeln besteht die Gefahr, dass sich der Faden der geklemmten Nadeln im Bereich des Gelenkes in Fugen zwischen den beiden Griffschäften verfängt und nicht mehr ohne weiteres vom Nadelhalter gelöst werden kann. Die Griffschäfte sind nämlich im Gelenkbereich mit Ausnehmungen zur Aufnahme des jeweils anderen Griffschaftes versehen, wobei Ausnehmungsgrund auf Ausnehmungsgrund zu liegen kommt, so dass bei einer der halben Schaftdicke entsprechenden Ausnehmungstiefe die gebildete Zange im Gelenkbereich lediglich der Schaftdicke entsprechende Abmessungen aufweist.
Da die durch die Ausnehmungsgründe gebildeten, aneman- derliegenden Gleitflächen des Zangengelenkes senkrecht zu den Klemmflächen der Klemmbacken verlaufen, ergeben sich zwischen den Gleitflächen und den Klemmflächen Absätze, wie sie auch im Übergangsbereich von den Gleitflächen zu den anschliessenden Oberflächenabschnitten der Griffschäfte auftreten. Diese einander paarweise gegenüberliegenden, schulterförmigen Absätze auf gegenüberliegenden Seiten der Gelenkachse bilden zwischen den Griffschäften abgewinkelte Fugen, in denen sich Fäden der zwischen den Klemmbacken gehaltenen Nadeln verfangen können. Diese sich mit der Zangenbewegung öffnenden und schliessenden Fugen sind jedoch bei zangenartigen Nadelhaltern unvermeidbar.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen chirurgischen Nadelhalter der eingangs geschilderten Art mit einfachen konstruktiven Mitteln so auszugestalten, dass ein Hängenbleiben eines Fadens im Bereich des Zangengelenkes vermieden wird.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Schultern der Ausnehmungen die Gleitflächen nach Art von um 90 gewendeten Flächen auf der einen Seite der Gelenkachse in die anschliessende Klemmflächen der Klemmbacken und auf der anderen Seite der Gelenkachse in den anschliessenden Oberflächenabschnitt der Griffschäfte stetig überführen.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass nicht die sich zwischen den Griffschäften im Gelenkbereich ergebenden Fugen, sondern deren gewinkelter Verlauf mit dem dadurch vergrösser- ten Reibungswiderstand für einen in eine solche Fuge geratenen Faden Ursache für das Verfangen des Fadens in den zangenartigen Nadelhaltern ist.
Aus diesem Grunde werden solche winkelige Fugen durch die von den Gleitflächen der Ausnehmungen aufragenden Schultern dadurch vermieden, dass ein stetiger, stufen loser Übergang zwischen den Gleitflächen und den anschliessenden Klemmflächen auf der einen Gelenkseite und zwischen den Gleitflächen und den anschliessenden Oberflächenabschnitten der Griffschäfte auf der anderen Gelenkseite vorgesehen werden Wegen der Winkelversetzung zwischen den Gleitflächen und den Klemmflächen um 900 gelingt dies durch eine Ausbildung der Schultern in Form von um 900 gewendelten Flächen, wobei sich zwischen den einander paarweise gegenüberliegenden Wendelflächen der beiden Griffschäfte stetig verlaufende Fugen bilden,
die ein Verhängen eines Fadens ausschliessen, so dass sich ein in eine solche Fuge geratener Faden ohne weiteres aus der Fuge gelöst werden kann.
Obwohl es lediglich auf einen stetigen, ein Verfangen des Fadens in der Fuge unterbindenden Fugenverlaufen ankommt, ergeben sich besonders einfache Konstruktionsbedingungen, wenn die Schultern zwischen den Gleitflächen einerseits und den Klemmflächen der Klemmbacken bzw den anschliessenden Oberflächenabschnitten der Griffschäfte anderseits eine im wesentlichen glelch- mässig gewendelte Fläche bilden, um einen möglichst gleichmässigen Krümmungsverlauf für die sich zwischen den einander gegenüberliegenden Schultern im Ausnehmungsbereich der Griffschäfte ergebenden Fugen zu ermöglichen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 einen erfindungsgemässen chirurgischen Nadelhalter ausschnittsweise im Bereich des geschlossenen Zangengelenkes in einer Seitenansicht,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung des geöffneten Nadelhalters,
Fig 3 den Nadelhalter nach der Fig. 1 in einer zum Teil aufgerissenen Draufsicht und
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Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 1 in einem grösseren Massstab.
Der dargestellte chirurgische Nadelhalter weist zwei Griffschäfte 1 auf, die mittels einer Gelenkachse 2 zangenartig verbunden sind und an ihren über die Gelenkachse 2 hinaus verlängerten Enden Klemmbacken 3 tragen, zwischen deren Klemmflächen 4 chirurgische Nadeln gehalten werden können. Aus der in der Fig. 2 angedeuteten Offenstellung können die Klemmbacken 3 über die Griffschäfte 1 gegen die Kraft einer Öffnungsfeder geschlossen und in herkömmlicher Weise in der geschlossenen Klemmstellung über eine lösbare Verriegelung festgehalten werden.
Im Bereich des Zangengelenkes weisen die Griffschäfte 1 je eine Ausnehmung 5 auf, deren Ausnehmungsgrund eine Gleitfläche 6 für den Nutengrund der Ausnehmung 5 des jeweils anderen Griffschaftes 1 bilden. Während die Gleitflächen 6 senkrecht zur Gelenkachse 2 ausgerichtet sind, verlaufen die Klemmflächen 4 der Klemmbacken 3 radial zur Gelenkachse 2, wie dies insbesondere aus der Fig. 3 hervorgeht.
Über Schultern 7 gehen die Gleitflächen 6 auf der einen Seite der Gelenkachse 2 in die Klemmflächen 4 der Klemmbacken 3 und auf der anderen Gelenkseite in die anschliessenden Oberflächenabschnitte 8 der Griffschäfte 1 über, die in diesem Oberflächenabschnitt 8 abgeflacht sind, so dass sich sowohl zwischen den Klemmflächen 4 und den Gleitflächen 6 als auch zwischen den Gleitflächen 6 und den Oberflächenabschnitten 8 eine Winkelversetzung um 900 ergibt, die über die Schultern 7 stetig und stufenlos überbrückt werden soll.
Zu diesem Zweck bilden die Schultern 7 um 900 gewendelte Flächen, die zwischen den Griffschäften 1 im Ausnehmungsbereich 5 einen stetigen Verlauf der sich zwischen den Griffschäften 1 im Gelenkbe- reich ergebenden Fugen 9 sicherstellen, wie dies vor allem den Fig. 1,3 und 4 entnommen werden kann. Dieser stetige Fugenverlauf verhindert wirksam, dass sich der Faden einer zwischen den Klemmflächen 4 gehaltenen Nadel schwer lösbar verfängt, weil sich wegen des stetigen Fugenverlaufes der Abziehwiderstand des Fadens aus der jeweiligen Fuge 9 in zulässigen Grenzen hält.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, weil es nicht auf die Ausbildung der Klemmbacken 3 oder der Griffschäfte 1 ankommt, sondern auf den kontinuierlichen, stufen losen übergang zwischen den Gleitflächen 6 und den Klemmflächen 4 der Klemmbacken 3 auf der einen Seite der Gelenkachse 2 und zwischen den Gleitflächen 6 und den anschliessenden Oberflächenabschnitten 8 der Griffschäfte 1 auf der anderen Seite der Gelenkachse 2, um zwischen den Griffschäften 1 im Gelenkbereich einen möglichst glatten Fugenverlauf mit einem geringen Abziehwiderstand für in die Fugen 9 gelangende Fäden sicherzustellen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Chirurgischer Nadelhalter mit zwei zangenartig verbundenen Griffschäften, die im Bereich ihrer Gelenkachse je eine Ausnehmung zur Aufnahme des jeweils anderen Griffschaftes aufweisen und zwei Klemmbacken mit radial zur Gelenkachse verlaufenden Klemmflächen tragen, wobei die Ausnehmungen von der Gelenkachse senkrecht durchsetzte Gleitflächen und von den Gleitflächen einerseits zu den Klemmbacken und anderseits zum anschlie- ssenden, vorzugsweise abgeflachten Oberflächenabschnitt der Griffschäfte aufragende
Schultern bilden, dadurch gekennzeichnet, dass die Schultern (7) der Ausnehmungen (5) die Gleitflächen (6) nach Art von um 900 gewendelten Flächen auf der einen Seite der Ge- lenkachse (2) in die anschliessende Klemmflächen (4) der Klemmbacken (3) und auf der anderen Seite der Gelenkachse (2)
in den anschliessenden Oberflächenabschnitt (8) der
Griffschäfte (1) stetig überführen.