DE10154644C2 - Verfahren und Vorrichtung zur optimierten ADSL-Datenübertragung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur optimierten ADSL-DatenübertragungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
optimierten ADSL-Datenübertragung, vorzugsweise gemäß dem
Standard T1.413 oder ITU G992.1, bei dem durch das Auftreten
einer Leitungsstörung eine Trainings-Prozedur zur Ermittlung
der größtmöglichen Datenübertragungsrate initiiert wird.
ADSL-Verfahren (ADSL = asymmetrical digital subscriber line =
asymmetrische digitale Amtsleitung) sind in der Telekommuni
kation allgemein bekannt. Das ADSL-Verfahren ist ein Hoch
geschwindigkeits-Datenübertragungsverfahren über eine, meist
bereits bestehende POTS-Telefonverkabelung. Es handelt sich
dabei um ein asymmetrisches breitbandiges Datenübertragungs
verfahren, welches auf die herkömmliche Kupferdoppelader im
Anschlussbereich geschaltet wird. Zur ADSL-Kommunikation muss
auf beiden Seiten der Anschlussleitung, nämlich sowohl auf
der Ortsvermittlungsstelle als auch der Teilnehmerseite, ein
ADSL-Modem installiert sein. Hierbei wird die Übertragung be
züglich ihrer benutzten Frequenzen in drei Kanäle aufgeteilt,
den sogenannten Downstream-Kanal vom Dienstanbieter zum End
kunden, den Upstream-Kanal vom Endkunden zum Dienstanbieter
und einen Kanal, über den durch Vorschalten eines sogenannten
Splitters gleichzeitig die PSTN- und ISDN-Kommunikation er
folgen kann. Weiterhin wird das zu übertragende Signal des
upstream- bzw. downstream-Kanals in eine Vielzahl von Teilsi
gnalen (frequency bins) unterteilt, die über verschiedene
Trägerfrequenzen übertragen werden.
Derzeitig benutzte Standard-Spezifikationen für diese Art der
Datenübertragung sind beispielsweise die Standards T1.413
oder ITU G992.1. Bei diesen standardisierten ADSL-Datenüber
tragungsverfahren orientiert sich die maximale Datenübertra
gungsgeschwindigkeit individuell, also bezogen auf die jeweilige
Leitungsverbindung, an der Qualität der jeweiligen Über
tragungsleitung. Hierzu wird eine Trainings-Prozedur durchge
führt, bei der durch Vermessung der Leitung im Zeit- und Fre
quenzbereich die maximal mögliche Geschwindigkeit der Daten
übertragung ausgetestet wird, um eine möglichst hohe Effi
zienz der Datenleitung zur Verfügung stellen zu können.
Da die betriebenen Leitungen ständig Änderungen und Störungen
unterliegen, welche die maximal mögliche Datenübertragungsra
te beeinflussen, wird - entsprechend den oben genannten Stan
dards - durch das Auftreten einer Störung ein neues Training
initiiert, um die jeweils der aktuell geänderten Situation
angepasste maximal mögliche Datenübertragungsrate festzustel
len und anschließend die entsprechende Datenleitung mit die
ser neuen optimierten Datenübertragungsrate zu betreiben. Zu
beachten ist hierbei, dass nur das Auftreten eines Störungs
ereignisses zu einer Neubewertung der Datenleitung führt.
Tritt keine Störung auf, so bleibt der zuletzt ermittelte
Wert der maximal möglichen Datenübertragungsrate bestehen.
Betrachtet man die oben genannten Standardverfahren, so er
gibt sich das Problem, dass im Falle einer auftretenden Stö
rung, welche sich über die Trainingszeit erstreckt und danach
wieder wegfällt, eine wesentlich zu kleine Datenübertragungs
rate erzeugt wird, obwohl aufgrund des Wegfalls der Störung
technisch eine höhere Datenübertragungsrate möglich wäre.
Ein Lösungsansatz für dieses Problem ist aus der Patent
schrift US 5,999,540 bekannt. Hier wird zusätzlich zu dem
einmaligen Training versucht, im Anschluss an dieses Training
die Ergebnisse des Trainings zu optimieren, indem in einer
Tabelle typische Datenübertragungsraten mit typischen Signal
zu Rausch-Verhältnissen niedergelegt sind und die aktuellen
Ergebnisse des Trainings mit diesen empirisch gewonnenen Da
ten verglichen werden. Weicht das Ergebnis des Trainings zu
weit zu den empirisch ermittelten Situationen ab, so wird ein
erneutes Training initiiert. Hierdurch wird aber letztendlich
nur die Dauer des Trainings etwas vergrößert, wobei bei einer
einmal eingestellten Datenübertragungsrate anschließend keine
Adaption auf eine sich tatsächlich verbesserte Situation der
Datenübertragungsqualität vorgesehen ist. Dies bedeutet, dass
auch bei diesem Verfahren, aufgrund einer ungünstig verlau
fenden Trainingsperiode mit Störungen über diese Zeit und an
schließendem Abbruch der Störung über längere Zeiten eine
nicht optimale Datenübertragungsrate beibehalten wird.
Aus der Anmeldung DE 100 01 150 A1 ist ein Verfahren zur Be
handlung von kontinuierlich auftretenden Übertragungsfehlern
bekannt.
Aus der WO 00/39977 A1 ist eine Methode bekannt, um eine op
timierte Kanalimpulsantwort eines bidirektionalen Datenkommu
nikationssystems zu bestimmen, wobei sich die optimierte
Übertragungssignalcharakteristik auf die Konstellationsgröße
und die spektrale Verteilung bezieht.
Aus der WO 99/18701 A1 ist eine weitere Fast-Retrain-Prozedur
bekannt.
Aus der US 5 479 447 ist eine Bit-Swapping Methode bekannt,
bei der bei Einwirkung einer Störung die zu übertragenden
Bits von einem gestörten Träger auf andere nicht oder weniger
gestörte Träger unter einem Energieoptimierungskriterium ver
teilt werden.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur optimierten ADSL-Datenübertragung zu finden,
welche einerseits verhindern, dass bei Leitungsstörungen, die
zufälliger Weise nur in die Trainingszeit fallen, auf Dauer
eine zu geringe tatsächliche Datenübertragungsrate gegenüber
der technisch möglichen Datenübertragungsrate bewirkt wird
und andererseits vermeiden, dass die Nutzdatenübertragung
durch wiederholtes Training unterbrochen wird.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Pa
tentanspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfin
dung sind Gegenstand untergeordneter Ansprüche.
Der Erfinder hat erkannt, dass bei den derzeit üblichen Opti
mierungsverfahren der ASDL-Datenübertragung, die aufgrund ei
ner anfänglichen Trainingsphase versuchen ihre tatsächlich
mögliche Datenübertragungsrate der technisch möglichen Daten
übertragungsrate anzupassen, Situationen auftreten, in denen
aufgrund einer Störung, deren Zeitdauer im Wesentlichen der
Trainingsdauer entspricht, anschließend wesentlich zu geringe
tatsächliche Datenübertragungsraten auftreten. Da danach kei
ne weiteren Störungsimpulse auftreten, wird auch kein neues
Training angestoßen, so dass die tatsächliche Datenübertra
gungsrate über längere Dauer weit unter der technisch mögli
chen Datenübertragungsrate liegen bleibt. Diese ungünstige
Situation lässt sich dadurch verhindern, dass während der Da
tenübertragung im Anschluss an ein zuvor durchgeführtes Trai
ning sukzessive versucht wird, die Datenübertragungsrate
leicht zu erhöhen, wobei gleichzeitig die Veränderung der oh
nehin im ADSL-Verfahren vorliegenden Fehlerzähler beobachtet
wird, so dass erkannt werden kann, wenn die Datenübertra
gungsrate sich in einen Bereich begibt, bei dem zu große Da
tenübertragungsfehler auftreten, so dass hier die Datenüber
tragungsrate wieder leicht zurückgenommen werden kann. Im Er
gebnis wird somit stetig ein Ansteigen der Datenübertragungs
rate versucht und falls man sich im Bereich der maximal mög
lichen Datenübertragungsrate bewegt, eine Schwankung um diese
technisch mögliche Datenübertragungsrate mit geringer Schwan
kungsbreite erreicht. Als Indikator für das Überschreiten der
bestmöglichen Datenübertragungsrate werden die ohnehin im
ADSL-Verfahren vorliegenden Fehlerindikatoren, wie beispiels
weise der HEC-Fehler (HEC = header error check = Kopffehler
prüfung) der CRC-Fehler (CRC = cyclic redundancy checksum =
Zyklische Blockprüfung) oder SES-Zähler (SES = severly erro
red seconds = fehlerbehaftete Sekunden) des ADSL-Verfahrens
nach T1.413 oder ITU G992.1, benutzt.
Entsprechend diesem zu Grunde liegenden Erfindungsgedanken
schlägt der Erfinder vor, das Verfahren zur optimierten ADSL-
Datenübertragung, vorzugsweise gemäß dem Standard T1.413 oder
ITU G992.1, bei den durch das Auftreten einer Leitungsstörung
eine Trainings-Prozedur zur Ermittlung der größtmöglichen Da
tenübertragungsrate initiiert werden, dahingehend zu verbes
sern, dass auch während einer ungestört verlaufenden Daten
übertragungszeit im Anschluß an eine Trainingsphase durch
sukzessive Steigerung der genutzten Bitrate auf mindestens
einem Übertragungsband und Beobachtung von Fehlerzählern eine
möglichst hohe Datenübertragungsrate eingestellt wird, ohne
ein neues Training durchzuführen.
Es ist darauf hinzuweisen, dass im Sinne der Erfindung unter
Training eine tatsächliche Unterbrechung der Datenübertragung
gemeint ist, bei der durch entsprechende Testdatenübertragung
die maximal mögliche Datenübertragungsrate ermittelt wird.
Dabei wird ein Pseudo-Zufallszahlenmuster als analoges Signal
auf die Leitung gegeben und dem Empfänger übermittelt. Dieser
Empfänger kann aufgrund der Veränderungen dieser ihm bekann
ten Zufallszahlenfolge auf die Eigenschaften der Leitung
schließen und seine Entzerrerkoeffizienten so einstellen,
dass die Leitungsverzerrungen bestmöglich kompensiert werden.
Erfindungsgemäß kann dieser zu Grunde liegende Gedanke einer
seits dadurch verwirklicht werden, dass die Datenübertra
gungsrate nur eines Nutzdaten übertragenden Frequenzbandes
gesteigert also optimiert wird, oder andererseits dadurch,
dass zur Ermittlung der maximal möglichen Datenübertragungs
rate ein Frequenzband genutzt wird, über das bei diesem Vor
gang keine Nutzdaten übertragen werden.
Außerdem wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Annähe
rung an eine höhere Datenübertragungsrate stufenweise statt
findet und anschließend je nach Erreichung der Datenübertra
gungsqualität, um die optimale Datenübertragungsrate pendelt.
Neben dem oben genannten Verfahren schlägt der Erfinder auch
eine Vorrichtung zur optimierten ADSL-Datenübertragung, vor
zugsweise gemäß dem Standard T1.413 oder ITU G992.1, vor, bei
der Mittel, vorzugsweise Programm-Mittel oder Programm-Module
vorgesehen sind, die eines der zuvor beschriebenen Verfahren
durchführen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der bevorzugten Aus
führungsbeispiele mit Hilfe der Figuren näher beschrieben. Es
zeigen im einzelnen:
Fig. 1 Schematische Darstellung einer ADSL-Verbindung;
Fig. 2a Kurzfristige Störung in einer ADSL-Verbindung
während der Trainingsperiode;
Fig. 2b Mittelfristige Störung in einer ADSL-Verbindung
während der Trainingsperiode;
Fig. 2c Langfristige Störung in einer ADSL-Verbindung
während der Trainingsperiode;
Fig. 3 Störanpassungsverfahren zur Selbstkorrektur der
tatsächlichen Bitrate;
Fig. 4 ADSL Frequenzbandcharakteristik mit Kennzeichnung
eines Einzelbins zur optimierten Übertragung;
Fig. 5 ADSL-Baugruppe mit Modulen für das erfindungsge
mäße Verfahren.
Die Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer ADSL-
Verbindung zwischen einem Endkunden 1 und einer Ortsvermitt
lungsstelle 2, mit den beiden gerichteten Datenströmen 3 und
4 (Data Downstream und Data Upstream), mit der Einwirkung ei
ner zeitlich begrenzten Störung, dargestellt durch den Pfeil
5.
Eine solche Störung 5 ist in den Fig. 2a bis 2c in einem
Zeitdiagramm dargestellt. Die jeweils oben in den Figuren an
geordneten Koordinatenachsen zeigen die Datenrate D über die
Zeit t. Darunter ist zeitgleich die Störung S über die Zeit t
aufgetragen.
Die Fig. 2a zeigt eine sehr kurzfristig auftretende Störung
5, die in dem darüber liegend angezeigten Diagramm eine Trai
ningsphase T einleitet, während die Datenrate momentan auf 0
zurückfällt, da während des Trainings keine Nutzdaten über
tragen werden.
Anschließend an die Trainingsphase wird in der Situation der
Fig. 2a wieder die volle technisch mögliche Datenrate als
maximal erreichbare Datenübertragungsrate ermittelt und mit
dieser die Datenübertragung fortgeführt.
Die Fig. 2c zeigt eine Situation, bei der eine langanhalten
de Störung 5 auftritt, die in ihrem Zeitverlauf wesentlich
länger als die Trainingsphase T andauert, so dass tatsächlich
auch im Anschluss an die Trainingsphase, aufgrund der Lei
tungsstörungen, nur mit geringer Datenübertragungsrate weitergefahren
werden kann, so dass nach der Trainingsphase T
diese niedrigere Datenübertragungsrate beibehalten wird.
In der Fig. 2b ist schließlich die, der Erfindung im We
sentlichen zu Grunde liegende Situation gezeigt, bei der die
Störungen 5 über eine Zeit andauern, die in etwa der Trai
ningsphase entspricht, so dass während des Trainings, auf
grund der dort vorkommenden Störungen, eine niedrige, mögli
che Datenübertragungsrate ermittelt und anschließend die Da
tenübertragung auch mit dieser niedrigen Rate betrieben wird.
Ungünstig ist hierbei, dass die Dauer der Störung lediglich
der Dauer der Trainingsphase entsprach, so dass anschließend
eigentlich eine höhere Datenrate möglich wäre, jedoch die
Verbindung mit der niedrigeren Datenrate weiterbetrieben
wird. Da keine weiteren Störungen auftreten, wird auch keine
neue Trainingsphase eingeleitet, so dass sich eine ungünstige
Übertragungsrate manifestiert, obwohl eigentlich eine höhere
Datenübertragungsrate, wie sie gestrichelt gezeigt ist,
durchführbar wäre.
Erfindungsgemäß wird nun in der Zeit der Datenübertragung im
Anschluss an eine Trainingsphase, trotz des zuvor durchge
führten Trainings, auch während der Datenübertragung ohne
weitere Störungen stetig versucht die Datenübertragungsrate
anzuheben, wobei gleichzeitig unter zu Hilfenahme von Fehler
zählern - wie beispielsweise dem HEC-Fehler, dem CRC-Fehler
oder dem SES-Zähler, die in den zuvor genannten Standards oh
nehin zur Verfügung stehen - ausgewertet wird, ob die Erhö
hung der Datenübertragungsrate zu schlechteren Ergebnissen
führt. Bei einer Verbesserung des Ergebnisses wird eine wei
tere Erhöhung der Datenübertragungsrate durchgeführt und bei
einer Verschlechterung des Ergebnisses wird die Datenübertra
gungsrate um eine kleine Stufe reduziert.
Grundsätzlich stehen für diese genannte Methode im ADSL-
Verfahren zwei unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung.
Zum einen kann die Erhöhung der Datenübertragungsrate auf einem
oder allen Nutzkanälen stattfinden, oder es kann ein be
stimmtes Frequenzband ausgewählt werden, welches zum Auste
sten der erhöhten Datenrate verwendet wird, wobei anschlie
ßend das Ergebnis auf die anderen Frequenzbänder, über die
die Nutzdaten übertragen werden, übernommen wird.
Die Fig. 3 zeigt die Situation des erst genannten Verfah
rens. Hier ist - entsprechend den Fig. 2a bis 2c - im obe
ren Koordinadensystem der Figur die Datenübertragungsrate D
gegenüber der Zeit aufgetragen. Im Anschluss an eine normale
Datenübertragung erfolgt eine Störung S, welche eine Trai
ningsphase T initiiert und in etwa über die Zeitdauer der
Trainingsphase anhält. Da anschließend das Störungssignal
ausbleibt, wäre theoretisch die gestrichelt dargestellte
technisch mögliche Datenübertragungsrate durchführbar, jedoch
wurde aufgrund des Trainings während der Störung eine niedri
gere mögliche Datenübertragungsrate festgestellt und die Da
tenübertragung mit dieser niedrigen Rate begonnen. Die nun
erfindungsgemäß durchgeführte sukzessive Anhebung der Daten
rate, während der Übertragung der Nutzdaten, führt dazu, dass
sich eine vorsichtige Annäherung der tatsächlich genutzten
Datenübertragungsrate an die technisch mögliche Datenübertra
gungsrate ergibt und nach der Annäherung an die technisch
mögliche Datenrate im Bereich der technisch maximal möglichen
Datenübertragungsrate "pendelt".
Die zweite Variante des kontinuierlichen Austestens der maxi
mal möglichen Datenübertragungsrate ist in der Fig. 4 darge
stellt. Diese zeigt eine Darstellung der Frequenzbänder einer
ADSL-Verbindung, wobei zu Beginn die Frequenzen des POTS
(= plain old telepone service) dargestellt sind, 26 bins für
den upstream-Kanal (bins 6-31) und darauf folgend die 223
bins für den downstream-Kanal (bins 33-255). Im Frequenzband
der downstream-Kanäle ist eine Frequenz f1 hervorgehoben.
Diese wurde willkürlich ausgewählt, um über dieses Frequenz
band das Herantasten der Datenübertragungsrate an die jeweils
maximal mögliche Rate durchzuführen, wobei über dieses Frequenzband
keine Nutzdaten übertragen werden. Stellt sich in
diesem Frequenzband eine notwendige Erhöhung oder Erniedri
gung der Datenübertragungsrate fest, so wird diese auch für
die anderen Frequenzen des ADSL-Verfahrens genutzt.
Insgesamt wird also durch das erfindungsgemäße Verfahren ver
hindert, dass durch eine Störung, die sich ausschließlich in
der Trainingsphase zeigt, eine wesentlich zu geringe Daten
übertragungsrate bei einer ADSL-Verbindung manifestiert.
Entsprechend dem Erfindungsgedanken schlägt der Erfinder auch
eine Vorrichtung zur optimierten Datenübertragung in einem
ADSL-Verfahren vor. Eine solche Vorrichtung ist in der Fig.
5 in Form einer Baugruppe (Linecard) 10 dargestellt, die in
einer Ortsvermittlungsstelle eingebaut werden kann. Diese
Baugruppe 10 verfügt über 8 Ports (Ein-/Ausgänge) 17 zum An
schluß an 8 Teilnehmerleitungen. Hinter den 8 Ports 17 befin
det sich jeweils ein Übertrager (Transformer 0 bis Transfor
mer 8) 11 mit je einer Analog/Digital Wandler- und Verstär
kerstufe (AFE 0 bis AFE 8, AFE = Analog Front End) 12, welche
die Umwandlung zwischen analogen Leitungssignalen und digita
len Datensequenzen ausführen.
Anschließend folgt je Leitung ein Texas Instruments TNETD4000
Chipsatz 13, in dem der ADSL-Standard gemäß T1.413 bezie
hungsweise G992.1 implementiert ist. Hier kann entsprechend
dem Erfindungsgedanken das erfindungsgemäße Verfahren durch
Anpassung der Software und/oder Hinzufügung von entsprechen
den Softwaremodulen 13.1 installieren werden.
Eine andere Ausgestaltung der Erfindung kann darin liegen,
das erfindungsgemäße Verfahren im nachfolgenden Datencontrol
ler (MPC860ESAR) 15 - hier gepunktet durch die Funktion 15.1
dargestellt - zu realisieren, so daß das erfindungsgemäße
Verfahren unabhängig und getrennt vom Standard-ADSL-Verfahren
ablaufen kann.
Über den Baustein ATM-Phy 16, der mittels UTOPIA 22 (Univer
sal Test & Operations Physical Interface for ATM) Bus an das
ATM-Netz der Linecard angeschlossen ist, werden die Daten ins
digitale ATM-Telekommunikationsnetz mit zwei redundant ausge
legten Leitungen 20 und 21 nach ATM25 eingekoppelt, während
über den Baustein DOLCE (Dedicated One Chip Linecard Control
ler Extended) 14 die Sprachanteile ins analoge Telekommunika
tionsnetz 24 geleitet werden. Dieses analoge Netz arbeitet
auf der Leitung 18 mit Puls Code Modulierten (PCM) Sprachda
ten, die im DOLCE-Prozessor 14 erzeugt werden. Der DOLCE-
Baustein kann von höherer Ebene aus dem analogen Telekommuni
kationsnetz durch eine Steuerschnittstelle 23 (CONTROL) über
die Leitung 19 angesteuert werden.
1
Endkunde (CPE = Customer Premises Equipment)
2
Ortsvermittlungsstelle (CO = Central Office)
3
Datenströme
5
Störung
10
Baugruppe
11
Übertrager
12
Wandler- und Verstärkerstufe
13
Chipsatz TI TNETD
4000
14
DOLCE (Dedicated One Chip Linecard Controller
Extended)
15
Datencontroller MPC
860
ESAR
15.1
Softwaremodul
16
ATM-Phy
18
Leitung des analogen Telekommunikationsnetzes
19
Leitung zur Steuerschnittstelle
20
Leitung
21
Leitung
22
UTOPIA (Universal Test & Operations Physical
Interface for ATM)
23
Steuerschnittstelle
24
Telekommunikationsnetz
25
ATM-Telekommunikationsnetz
D Datenrate
t Zeit
S Störung
T Trainingsphase
f Frequenz
D Datenrate
t Zeit
S Störung
T Trainingsphase
f Frequenz
Claims (7)
1. Verfahren zur optimierten ADSL-Datenübertragung, vor
zugsweise gemäß dem Standard T1.413 oder ITU G992.1, bei dem
durch das Auftreten einer Leitungsstörung eine Trainings-
Prozedur zur Ermittlung der größtmöglichen Datenübertragungs
rate initiiert wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass auch während einer ungestört verlaufenden Datenübertra
gungszeit im Anschluß an eine Trainingsphase (T) durch suk
zessive Steigerung der genutzten Bitrate auf mindestens einem
Übertragungsband und Beobachtung von Fehlerzählern eine mög
lichst hohe Datenübertragungsrate eingestellt wird, ohne ein
neues Training durchzuführen.
2. Verfahren gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Ermittlung der maximal möglichen Datenübertragungs
rate die Datenübertragungsrate nur eines Nutzdaten übertra
genden Frequenzbandes gesteigert wird.
3. Verfahren gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Ermittlung der maximal möglichen Datenübertragungs
rate ein Frequenzband genutzt wird, über das bei diesem Vor
gang keine Nutzdaten übertragen werden.
4. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche
1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Annäherung an eine höhere Datenübertragungsrate stu
fenweise stattfindet und anschließend die tatsächliche Datenübertragungsrate
um die optimale Datenübertragungsrate pen
delt.
5. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche
1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Fehlerzähler der HEC-Fehler (HEC = header error
check = Kopffehlerprüfung) des ADSL-Verfahrens nach T1.413
oder ITU G992.1 genutzt wird.
6. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche
1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Fehlerzähler der CRC-Fehler (CRC = cyclic redundancy
checksum = Zyklische Blockprüfung) des ADSL-Verfahrens nach
T1.413 oder ITU G992.1 genutzt wird.
7. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche
1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Fehlerzähler der SES-Zähler (SES = severly errored
seconds = fehlerbehaftete Sekunden) des ADSL-Verfahrens nach
T1.413 oder ITU G992.1 genutzt wird.
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