Beschreibung
Verfahren und Vorrichtung zur stromverbrauchsoptimierten xDSL-Datenübertragung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur stromverbrauchsoptimierten xDSL-Datenübertragung .
xDS -Verfahren (DSL = digital subscriber line = digitale Amtsleitung) sind in der Telekommunikation allgemein bekannt. Beispiele hierfür sind die speziellen ADSL-, IDSL-, RADSL-, SDSL-, HDSL, VDSL- und CDSL-Verfahren. Bezüglich der Beschreibung dieser Verfahren wird auf das "Lexikon der Datenkommunikation, Klaus Lipinski, ISBN 3-8266-4089-6 verwiesen. Das xDSL-Verfahren ist ein Hochgeschwindigkeits-Datenüber- tragungsverfahren über eine, meist bereits bestehende POTS- Telefonverkabelung. Es handelt sich dabei um ein asymmetrisches breitbandiges Datenübertragungsverfahren, welches auf die herkömmliche Kupferdoppelader, auch Zweidrahtleitung ge- nannt, im Anschlussbereich geschaltet wird.
Zur xDSL-Kommunikation muss auf beiden Seiten der Anschlussleitung, nämlich sowohl auf der Amtsseite (CO) als auch der Seite der Teilnehmer (CPE) , ein xDSL-Modem installiert sein. Diese Modems kommunizieren untereinander über eine Vielzahl gleichzeitig übertragener Frequenzen (Bins) , auf die - je nach Qualität der Datenübertragung - unterschiedlich viele Bits (2-15) aufmoduliert werden. Die Entscheidung, welche Anzahl Bits je Bin aufmoduliert werden können, wird in einer Trainingsphase getroffen, in welcher die maximal mögliche Anzahl aufmodulierter Bits auf jedes Bin und damit auch die maximal mögliche Gesamtdatenübertragungsrate bestimmt wird. Des Weiteren wird eine bestimmte Gruppe von Trägerfrequenzen für den downstream-Kanal, also die Kommunikation vom Modem der Vermittlungsstelle (CO-Modem) zum Modem des Teilnehmers (CPE- Modem) , und eine andere Gruppe von Trägerfrequenzen für den upstream-Kanal, also die Kommunikation vom Modem des Teilneh-
ers (CPE-Modem) zum Modem der Vermittlungsstelle (CO-Modem) , verwendet. Auf einem anderen Bereich von Trägerfrequenzen kann weiterhin die POTS- und/oder die ISDN-Kommunikation ablaufen.
Da in zunehmenden Maße Kommunikation über das xDSL-Verfahren stattfindet, wird auch immer mehr elektrische Leistung verbraucht. Besonders im Bereich der Vermittlungsstellen führt dies zu einem erhöhten Bedarf an Kühlungsvorrichtungen, um die entstehende Verlustleistung abführen zu können. Außerdem beschränkt der hohe Stromverbrauch die mögliche Packungsdichte sowohl auf der Ebene der einzelnen Karten mit seinen Kommunikationsbauteilen selbst, als auch auf der Ebene der Vermittlungsstellen, da der minimal mögliche Bauraum derzeit durch die notwendige Kühlung begrenzt wird.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine technische Möglichkeit zur Einsparung an Verlustleistung zu finden, wodurch letztendlich eine höhere Packungsdichte, geringeren Kühlungs- aufwand und Energieeinsparung ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand untergeordneter Ansprüche.
Beim xDSL-Verfahren wird nach der Kontaktierung des Modems oder xDSL-Netzabschlusses beim Endteilnehmer (CPE) mit dem xDSL-Modem im Amt (CO) auf physikalischer Ebene (xDSL Physi- cal Layer) ein Verbindungskanal aufgebaut, der auch dann ak- tiv bleibt, wenn keine Nutzdaten übertragen werden. Bei der
Verwendung eines Netzabschlusses ist die Verbindung aktiv, sobald der Netzabschluss mit Spannung versorgt wird. In den meisten Fällen der Praxis bedeutet dies, dass die Verbindung dauerhaft - ohne Berücksichtigung der sonstigen Umstände - aktiv bleibt. Wird an Stelle eines Netzwerkabschlusses eine Netzwerk Interface Karte (NIC) verwendet, die in den Personal Computer eines Endteilnehmers eingebaut wird, ist die xDSL-
Verbindung aktiv, solange der Personal Computer eingeschaltet ist. Eine Übertragung von Nutzdaten ist hierbei nicht erforderlich.
Dies bedeutet, dass in den beiden oben genannten Fällen, auch in Zeiten in denen keine Nutzdaten übertragen werden, die xDSL-Verbindung immer bestehen bleibt und damit einen hohen Stromverbrauch erzeugt. Daraus resultiert weiterhin, dass sich sowohl auf der Seite des Endteilnehmers als auch auf der Seite des Amtes, wo eine Vielzahl von xDSL-Modems auf engstem Raum betrieben werden, aufgrund der über sehr langer Zeit bereitzustellenden Sendeleistung eine hohe Verlustleistung akkumuliert. Diese Verlustleistung schlägt sich in erhöhte Energiekosten und amtseitig zusätzlich in einer starken Er- wärmung der Baugruppenträger, in denen sich die xDSL-Modems befinden, nieder. Diese Erwärmung wiederum beschränkt die mögliche Baugruppendichte in den Baugruppenträgern und damit die effektive Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Raumes. Die Erfindung befasst sich somit mit einer Möglichkeit, diese unnötig auftretende Verlustleistung zu beseitigen beziehungsweise stark zu vermindern.
Bei den xDSL-Übertragungsverfahren werden Sinussignale (Bins) unterschiedlicher Frequenz als Träger für einen zu übertra- genden Datenstrom verwendet. Für diese Übertragung des Datenstromes wird den einzelnen Sinussignalen, abhängig von der Beschaffenheit des Übertragungskanals, eine bestimmte Anzahl Bits aufmoduliert und mit den Sinussignalen übertragen. Beim ADSL- beziehungsweise G.Lite-Verfahren werden zu Beginn eines Verbindungsaufbaues in einer Trainingsphase der vorhandene
Frequenzgang, Störeinkopplungen und sonstige Randbedingungen gemessen und abhängig von der administrierten Bandbreite Romax (Desired Maximum Rate) , jeder Trägerfrequenz zwischen zwei bis fünfzehn Bits zugeordnet und den Trägern in bekannter Weise aufmoduliert. In dem oben erwähnten Training wird die zur Erreichung einer gewünschten Bandbreite erforderliche Anzahl bi Bits pro Träger und die Verstärkung gi der einzelnen
Träger zwischen dem teilnehmerseitig installierten Modem (CPE-Modem) und dem amtsseitig installierten Modem (CO-Modem) vereinbart. Nach der Aktivierung des Übertragungskanals wird zwar im Zuge des sogenannten "Bit Swapping" die Bitverteilung an sich verändernde Kanalverhältnisse angepasst, die bereitgestellte Kanalkapazität selbst bleibt jedoch auch dann konstant, wenn vom Nutzer keine Daten (Nutzdaten) gesendet und empfangen werden.
Der Erfinder hat nun erkannt, dass ein wesentlicher Teil der Verlustleistung einer xDSL-Kommunikationsverbindung durch die Aufrechterhaltung nicht genutzter Trägerfrequenzen entsteht, da auch zu Zeiten, zu denen keine Nutzdaten übertragen werden, also kein Nutzdatenverkehr zwischen dem CPE-Modem und dem CO-Modem stattfindet, trotzdem alle Trägerfrequenzen an der Kommunikationsleitung aktiv sind und damit Verlustleistung erzeugen. Diese an sich unnötige Verlustleistung kann eingespart oder zumindest stark verringert werden, wenn nicht genutzte Trägerfrequenzen beziehungsweise Trägersignale abge- schaltet und - falls sie wieder benötigt werden - entsprechend den Erfordernissen wieder zugeschaltet werden.
Aufgrund dieser Erkenntnis schlägt der Erfinder nun ein Verfahren zur stromverbrauchsoptimierten xDSL-Datenübertragung zwischen einem ersten Modem (CO-Modem) und einem zweiten Modem (CPE-Modem) mit zumindest einem downstream-Kanal und zumindest einem upstream-Kanal, bei dem Nutzdaten auf einer Vielzahl von unterschiedlichen Trägerfrequenzen (Bins) aufmoduliert und über die gleiche Zweidrahtleitung übertragen wer- den, vor. Erfindungsgemäß soll während einer bestehenden Verbindung zwischen dem ersten und zweiten Modem die aktuelle Nutzdatenlast bestimmt werden, wobei bei einer Verringerung der aktuellen Nutzdatenlast mindestens eine der Trägerfrequenzen abgeschaltet wird.
Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme des Abschaltens von wenigstens einer Trägerfrequenz, kann zunächst zumindest der
Stromverbrauch, der für diese Trägerfrequenz anfällt, eingespart werden. Fällt der Nutzdatenstrom nahezu vollständig aus, können entsprechend mehr Trägerfrequenzen abgeschaltet werden und auch eine entsprechend höhere Einsparung an Ver- lustleistung erreicht werden.
Vorteilhaft kann es sein, wenn die Abschaltung der mindestens einen Trägerfrequenz, allerdings erst bei einer Unterschreitung einer vorgegebenen Schwelle, für die Nutzdatenlast er- folgt. Falls die Nutzdatenlast sehr gering ist beziehungsweise sogar ausbleibt, kann es jedoch vorteilhaft sein, diese Nutzdatenlast redundant auf mehrere Trägerfrequenzen zu verteilen, da hierdurch zusätzlich eine stabilere und gesichertere Kommunikation möglich ist.
Des Weiteren kann es vorteilhaft sein, eine minimale Datenübertragungsrate vorzugeben, die auch bei kleinerer Nutzdatenlast mindestens übertragbar sein muß. Hierdurch wird sichergestellt, dass der Kommunikationskanal zwischen CO-Modem und CPE-Modem, der für die erforderlichen Absprachen im Rahmen einer anstehenden Datenratenanhebung genutzt wird, mit ausreichneder Kapazität bereit steht.
Entsprechend dem oben genannten Verfahren der Verringerung einer zu übertragenden Nutzdatenlast, kann auch im Falle einer sich erhöhenden Nutzdatenlast - in Umkehrung des vorher Gesagten - die bereits abgeschalteten Trägerfrequenzen zumindest zum Teil wieder zugeschaltet werden. Hierdurch ist eine optimale Anpassung der genutzten Trägerfrequenzen an die tat- sächlich zu übertragende Nutzdatenlast ermöglicht, so dass in der Praxis nicht mehr an Verlustleistung erzeugt wird, als unbedingt notwendig ist.
Erfindungsgemäß kann die Überwachung der tatsächlichen Nutz- datenlast durch ein Modem erfolgen, wobei hier bevorzugt das CO-Modem auf der Amtsseite verwendet werden sollte.
In einer Vereinfachung des Erfindungsgedankens schlägt der Erfinder auch vor, dass nur ein normaler Modus der Datenübertragung mit vorhandener Nutzdatenlast und ein reduzierter Modus mit einer Nutzdatenlast unter einer vorgegebenen Schwelle oder nicht vorhandener Nutzdatenlast vorgesehen sind, wobei bei unterschreiten des Schwellwertes oder ausbleibender Nutzdatenlast vorzugsweise die folgenden Verfahrensschritte durchgeführt werden:
• das die Nutzdatenlast überwachende Modem, vorzugsweise das CO-Modem, meldet die Verringerung der Nutzdatenlast an das andere Modem;
• das andere Modem, vorzugsweise das CPE-Modem, teilt dem überwachenden Modem mit, zu welchem Zeitpunkt, vorzugsweise ab welcher Nummer eines xDSL-Super-Frames, zum re- duzierten Modus zu wechseln ist;
• zu dem angegebenen Zeitpunkt, vorzugsweise mit Beginn der Versendung des bezeichneten xDSL-Super-Frames, wird ein Datenratenbegrenzer (z.B. ATM-Shaper) den zur Übertragung über den ADSL Physical Layer bereitgestellten Datenstrom auf eine reduzierte, vorzugsweise eine minimal mögliche, Datenrate begrenzen;
• anschließend werden die nicht mehr benötigten Trägerfrequenzen deaktiviert.
In entsprechender Umkehr des oben genannten Verfahrens schlägt der Erfinder, ebenfalls unter Annahme eines normalen und eines reduzierten Modus bei verringerter Nutzdatenlast, vor, bei überschreiten des Schwellwertes oder einsetzen Nutzdatenlast - ausgehend von einer Situation im reduzierten Mo- dus - vorzugsweise die folgenden Verfahrensschritte vor:
• das die Nutzdatenlast überwachende Modem, vorzugsweise das CO-Modem, meldet den Anstieg der Nutzdatenlast an das andere Modem;
• das andere Modem, vorzugsweise das CPE-Modem, teilt dem überwachenden Modem mit, zu welchem Zeitpunkt, vorzugsweise ab welcher Nummer eines xDSL-Super-Frames, vom normalen Modus zum reduzierten Modus zu wechseln ist;
• zu dem angegebenen Zeitpunkt, vorzugsweise mit Beginn der Versendung des bezeichneten xDSL-Super-Frames wird ein Datenratenbegrenzer (z.B. ATM-Shaper) den zur Übertragung über den ADSL Physical Layer bereitgestellten Datenstrom auf eine erhöhte, vorzugsweise eine maximal mögliche, Datenrate einstellen;
• anschließend werden die nun benötigten, vorzugsweise alle verfügbaren, Trägerfrequenzen aktiviert.
Neben dem erfindungsgemäßen Verfahren schlägt der Erfinder weiterhin eine xDSL-Kommunikationsstrecke mit einer Vorrichtung zur optimierten xDSL-Datenübertragung, vorzugsweise gemäß dem Standard Tl.413 oder ITU G992.1 bzw. ITU-T G992.2, vor, welche Mittel, vorzugsweise Programm-Mittel oder Pro- gramm-Module, zur Durchführung eines der oben beschriebenen Verfahren aufweist.
Des Weiteren wird neben der xDSL-Kommunikationsstrecke auch ein xDSL-Mode zur Datenübertragung zwischen zwei Seiten ei- ner Datenverbindung, vorgeschlagen, wobei das erfindungsgemäße xDSL-Modem Mittel, vorzugsweise Programm-Mittel oder Programm-Module, zur Durchführung eines der oben genannten Verfahren für mindestens eine der Seiten aufweist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles mit Hilfe der Figuren näher beschrieben. Es zeigen im einzelnen:
Figur 1: Schematische Darstellung der Trägersignale (Bins) , die bei ADSL beziehungsweise G.Lite verwendet werden;
Figur 2 : Schematische Darstellung eines Abbruchs der übertragenen Nutzdaten im zeitlichen Verlauf mit anschließender Wiederaufnahme der Nutzdatenübertra- gung;
Figur 3 : Schematische Darstellung des Abbruchs der Nutzdatenübertragung mit anschließender Reduktion der
verwendeten Trägerfrequenzen und Wiederaufnahme der Nutzdatenübertragung.
Zur Verdeutlichung der Erfindung zeigt die Figur 1 eine sche- matische Darstellung der Aufteilung einer ADSL- beziehungsweise einer G.Lite-Verbindung mit den entsprechenden Trägerfrequenzen. Zu Beginn ist die Trägerfrequenz für die POTS- Kommunikation bis 4 kHz dargestellt. Anschließend folgt eine Lücke der Trägerfrequenzen. Im Bereich zwischen 26,9 und 133,7 kHz folgend 26 Bins, die dem upstream-Kanal zugeordnet sind, dass heißt, die Daten zwischen Teilnehmer-Modem in Richtung Amtsmodem übertragen. Den upstream-Kanälen folgen die downstream-Kanäle bis zu etwa 1104 kHz, wobei bei 276 kHz ein Pilotton P eingefügt ist. Betrachtet man eine Verbindung gemäß G.992.2-Standard, so sind im downstream-Kanal 96 Bins, während nach dem G.992.1-Standard 222 Bins jeweils zuzüglich der Frequenz für den Pilotton P vorgesehen sind. Diese hier dargestellten Trägerfrequenzen werden im Stand der Technik ausnahmslos gesendet, auch in Zeiten, in denen keine Nutzda- ten über diese Trägerfrequenzen übertragen werden.
Die Figur 2 zeigt nun den Zeitverlauf einer Datenübertragung. Die obere gestrichelte Linie stellt die gewünschte maximale Datenrate Romax dar, während die darunter durchgezogene dicke Linie die maximal tatsächlich zur Verfügung stehende Datenrate RAmax angibt . Die gestrichelt dargestellte Kurve zeigt den Verlauf der tatsächlichen Nutzdatenlast über die Zeit, wobei zu erkennen ist, dass nach einer gewissen Zeit die Nutzdatenlast drastisch auf den Nullwert sinkt und erst nach längerer Zeit wieder ansteigt. In dieser Zeit, in der die Nutzdatenrate auf einen Nullwert abgesunken ist, dargestellt durch die links und rechts begrenzenden Doppelpfeile, verbraucht die Kommunikationsverbindung einen wesentlichen Teil ihrer Verlustleitung zur Übertragung von nicht verwendeten Trägersi- gnale.
Wie bereits oben beschrieben sorgt das erfindungsgemäße Verfahren dafür, dass derartige ungenutzte Trägerfrequenzen entsprechend abgeschaltet werden und damit keine unnötige Verlustleistung erzeugen.
In der Figur 3 ist eine konkretes Ausführungsbeispiel für eine mögliche Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer zwischenzeitlichen Reduzierung des Nutzdatenstromes in einem Zeitverlaufs-Schema dargestellt.
Die Figur 3 zeigt als obere gestrichelte Linie die maximale gewünschte Datenübertragungsrate Rnmax, darunter in fetter Linie die tatsächlich zur Verfügung stehende maximale Datenrate R-Amx, darunter den Verlauf der tatsächlich genutzten Nutzda- tenübertragungsrate und unten schließlich - ebenfalls gestrichelt dargestellt - eine gewünschte minimale Datenübertragungsrate Rπmin, die vom Netzwerk-Management-System zu Beginn einer Verbindung mit der Trainingsphase festgelegt wird.
Reduziert sich, wie hier dargestellt, im Laufe der Verbindungsdauer die tatsächlich übertragene Nutzdatenrate, so wird zwischen dem CO-Modem und dem CPE-Modem - wie zuvor beschrieben - die Abschaltung einzelner nicht mehr benötigter Trägerfrequenzen ausgehandelt. Diese Zeit des Aushandelns ist in der Figur mit tD beschrieben. Anschließend wird ein Großteil der Trägerfrequenzen abgeschaltet, so dass die maximal mögliche Datenrate Rjüna sich zu einer minimal zur Verfügung stehenden Datenübertragungsrate RAmin reduziert . In dieser Zeit findet - wie hier in der Figur dargestellt - kein Nutzdaten- verkehr zwischen den beiden Modems statt.
Sobald jedoch wieder Nutzdaten übertragen werden, beginnen die Modems wieder miteinander über die Einschaltung bisher deaktivierter Trägerfrequenzen zu verhandeln. Dies geschieht im Zeitabschnitt tU( während dessen sich die tatsächlich übertragene Nutzdatenrate bis an die zu diesem Zeitpunkt eingestellt minimal mögliche Datenübertragungsrate RAmin heranta-
stet. Anschließend werden die bisher nicht benötigten Trägerfrequenzen wieder eingeschaltet, so dass die maximal mögliche Datenübertragungsrate RAmax wieder erreicht wird und die Nutzdatenübertragungsrate entsprechend ansteigen kann und der Da- tenverkehr unter diesen Bedingungen fortgesetzt wird.
Setzt man beispielsweise bei einer ADSL-downstream- Datenübertragungsstrecke mit einer Sendeleistungsdichte von - 40dBm/Hz eine maximal mögliche Datenrate RAmax mit 8,16Mbit/s und einer Anzahl von 222 genutzten Bins mit durchschnittlich 9, 19Bits/Bin, weiterhin bei einer minimalen Datenrate von RA_ min = 64kbit/s mit 6 genutzten Bins mit durchschnittlich 2,67Bits/Bin an, so errechnet sich eine Sendeleistung im normalen Übertragungsmoduls von 19,81dBm und im reduzierten Da- tenübertragungsmodus von 4,13dBm. Bei einer realistischen
Verlustleistung im normalen Datenübertragungsmodus mit 1W und der Annahme, dass die Verlustleistung sich proportional zur Sendeleistung verhält, ergibt sich im reduzierten Datenübertragungsmodus eine Verlustleistung von lediglich 27mW. Dies entspricht einer Reduktion der Verlustleistung um den Faktor 37.
Insgesamt wird also durch die erfindungsgemäße Abschaltung ungenutzter Trägerfrequenzen im Falle reduzierter Nutzdaten- Übertragung erreicht, dass sich eine wesentliche Reduktion der Verlustleistung ergibt, wodurch nun auch wesentlich höhere Packungsdichten im praktischen Betrieb möglich werden. Besonders vorteilhaft wird dieses Verfahren im Zusammenhang mit der sich zunehmend durchsetzenden Verwendung von ' sogenannten "Flatrate-Anschlüssen", die über lange Zeit aktiviert sind, jedoch keine effektiven Daten übertragen.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.