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Die Erfindung betrifft ein System zur gleichzeitigen Übertragung von Information mittels ADSL (Asymmetnc digital subscriber line)-Verfahren und einem Basisbandverfahren, wie z. B. PCM (Pulsecodemodulation), insbesondere Im ISDN-Standard, über eine Zweidrahtleitung zwischen einer zentralen Stelle und einem Teilnehmer, wobei zwischen einer teilnehmerseitigen bzw. einer zentralen bidirektionalen ADSL- Übertragungseinheit und der Zweidrahtleitung jeweils ein ADSL-Filter geschaltet ist, das aus einer Kombina- tion aus zumindest einem Hoch- und zumindest einem Tiefpassfilter gebildet ist und eintreffende hochfrequente digitale ADSL-lnformahonssignale von mitübertragenen niederfrequenten Signalen, z. B.
Telefon- , Modem- oder Faxsignalen sowie der Signalisierung, z. B. Wählimpulse, Rufspannungen, Teilnehmerspeisungen trennt.
Die digitale Informationsübertragung über Zweidraht-Te ! ! nehmeranschiuss) eitungen mitteis ADSL (Asymmetnc Digital Subscriber Line) ist zur Übermittlung grosser Datenmengen in einer Richtung ("downstream") und für bidirektionale Steuerfunktionen ("control") besonders gut geeignet. Für die Einführung und rasche Verbreitung von ADSL-Systemen in öffentlichen Netzen Ist aber die Verträglichkeit mit anderen Übertragungssystemen bzw -diensten von grösster Bedeutung. Hlebei sind im besonderen die von anderen Übertragungssystemen und die von einem ADSL-System ausgehenden Störsignale für die Schwierigkeiten bel einer Kombination dieser Systeme verantwortlich.
Unter dem Begriff Information ist dabei die Gesamtheit aller nachrichtentechnisch übertragbaren Signale, insbesondere Sprach- und Digitalinformation, zu verstehen
Bekannte ADSL-Systeme beinhalten sowohl teilnehmer- als auch amtsseitig aktive oder passive Hochund Tiefpassfilter, um eine Trennung der niederfrequenten analogen Signale von den hochfrequenten digitalen ADSL-Slgnalen zu erreichen, die für die gleichzeitige, beeinflussungsfreie Übertragung von analogen Telephonsignalen bzw. Modem- oder Telefaxsignalen sowie der Signalisierung, etwa Impulswahl, Ruf, Tonwahl und Teilnehmerspeisung, erforderlich ist.
Die Filter haben dabei die Aufgabe, die niederfrequenten analogen Signale Im Bereich von 0 bis 3400 Hz von der hochfrequenten digitalen ADSL- Übertragung fernzuhalten bzw. die ADSL-Signale zu unterdrücken, sodass der analoge Telephondienst ungestört bleibt.
So ist aus der WO-A1-95/21488 eine Filteranordnung mit einem Hoch- und einem Tiefpass in Parallelschaltung bekanntgeworden, die eine Trennung der digitalen ADSL-Breitbanddienste von den gewöhnlichen Telefondiensten (POTS) ermöglicht, wobei der Hochpass alle Telephonsignale von Gleichstrom bis zu 1 MHz unterdrückt und der Tiefpass einen Durchlassbereich von 0 bis 4kHz aufweist.
Durch diese Filtertechnik ist es somit möglich, bei einer Übertragungsreichweite des ADSL-Systems von ungefähr 3, 5 bis 4 km 80 bis 90% aller Telephonkunden zusätzlich auch mit ADSL-Breitbanddiensten zu versorgen.
Em Nachteil der ADSL-Filtertechnik besteht darin, dass Teilnehmer, welche über PCM (Pulskodemodula- tion), z. B. PCM2 oder PCM4-Systeme, angeschlossen sind, nicht mit ADSL erreicht werden können, da diese Systeme ein Basisbandübertragungsverfahren verwenden, welches eine Bandbreite von ca. 80 kHz benötigt.
Ein weiterer Nachteil bestehender ADSL-Systeme liegt darin, dass eine gleichzeitige Übertragung von
ISDN-Diensten nicht ohne grossem Aufwand durchgeführt werden kann, da im ADSL-System eine Übertra- gung m Basisband, wie sie für ISDN benötigt wird, nicht vorgesehen ist. Im ADSL-System ist stattdessen ein optionaler digitaler Duplexkanal mit einer Bitrate von 160 kbit/s vorhanden, welcher über das ADSL-
System übertragen wird, sodass für eine ISDN-Übertragung sowohl amts- als auch teilnehmerseitig eigene
Schnittstellen, die mit dem ISDN-System kompatibel sind, aufgebaut werden müssen. In einer solchen
Anordnung kann aber das Fernspeisekonzept der ISDN-Basisanschlüsse nicht mehr realisiert werden.
Neben dem grossen Schaltungsaufwand durch die Schnittstellen ergibt sich aber bedingt durch das im
ADSL-System verwendete Modulations- und Fehlersicherungsverfahren, wie etwa DMT (diskrete Mehrton- modulation) mit FEC (Forward Error Correction), eine relativ hohe Zeitverzögerung, die sogar über dem für
ISDN spezifizierten Wert von 1, 25 ms liegt. Zusätzlich ergeben sich für den ISDN-Teilnehmer durch die relativ lange Startphase eines ADSL-Systems in der Grössenordnung von 20 bis 60s grosse Wartezeiten beim
Verbindungsaufbau.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Übertragungsystem anzugeben, bei dem die gleichzeitige Übertragung mittels ADSL und weiterer Übertagungsdienste im Basisband, z. B. PCM, ISDN, bzw. die Übertragung von Gebührenimpulsen neben analoger Telephonie, mit einfachen Mitteln und störungsarm ermöglicht wird.
Ein weiteres Ziel besteht darin, die gleichzeitige Übertragung mehrerer Dienste ohne grosse Verzöge- rungszeiten und langer Wartezeiten zu realisieren.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die Grenzfrequenz jedes ADSL-Tiefpassfilters gröBer als die halbe Abtastrate fT des Sendespektrums des mittels dem Basisbandverfahren übertragenen Basis-
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bandsignals ist und dass jedes ADSL-Tiefpassfilter ausgangsseitig mit dem Empfangsteil einer Basisband- übertragungseinheit verbunden ist.
Damit können beispielsweise die PCM2, PCM4, ISDN-Übertragungseinrichtungen aber auch analoge Telephonie-Einheiten. die bereits bei einem Teilnehmer bestehen, weiterhin neben der ADSL-Übertragung benutzt werden Die Nachteile einer grossen Verzögerungszelt oder von Wartezeiten für den Verbindungsaufbau können dabei unterbunden werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Basisbandsignal ein 2B1Q kodiertes Signal mit einer Bitrate von 160 kBit ist und die Grenzfrequenz ungefähr 75 kHz beträgt.
Dadurch kann für dieses Basisbandsignal eine optimale Übertragung neben der ADSL-Übertragung durchgeführt werden
Eine weitere Ausbildung der Erfindung kann darin bestehen, dass die Grenzfrequenz des ADSL- Hochpassfilters grösser als die das Basisband störenden ADSL-Frequenzanteile, vorzugsweise ungefähr 100kHz, ist.
Dadurch wird eine übermässige Beeinflussung des Basisbandes durch die in seinem Frequenzbereich liegenden ADSL-Frequenzanteile vermieden.
Nach einer anderen Variante der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Basisbandübertragungsein- helt it eine ISDN-Einheit ist.
Dadurch können amts- und teilnehmerseitig aufwendige Schnittstellen für eine gleichzeitig mit ADSL stattfindende ISDN-Übertragung eingespart werden und die für ISDN vorgesehenen Verzögerungszeiten problemlos eingehalten werden. Zusätzlich kann das Femspeisekonzept des ISDN-Basisanschlusses weiter verwendet werden.
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einGebührenimpulssender bzw. empfänger ist, und dass die Grenzfrequenz des ADSL-Tiefpassfilters grösser als 12 oder 16 kHz ist.
Damit können ADSL und Gebührenz hlimpulse gleichzeitig übertragen werden, ohne dass dafür aufwendige Vorkehrungen getroffen werden müssen. Somit wird die Übertragung der Gebührenimpulse an einen Teilnehmer bei gleichzeitiger Versorgung mit ADSL-Ubertragungen auf einfache Weise ermöglicht.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen eingehend erläutert. Es zeigt dabei :
Flg. 1 ein Diagramm des Sendespektrums eines kodierten Leitungssignals ;
Flg. 2 ein ADSL-Filter gemäss dem Stand der Technik ;
Fig 3 eine Ausführungsform eines erfindungsgemässen Übertragungsystems und
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g. 4Leistungsdichte eines 2B1Q kodierten Leitungssignals mit einer Bitrate von 160 kBit/s in Abhängigkeit der Frequenz f gezeigt, die mit einer sinf/f-ähnlichen Funktion abnimmt. Die eingezeichnete Frequenz fT ist dabei die für eine Informationswiedergewinnung erforderliche Abtastfrequenz.
In Fig. 3 ist die gleichzeitige Übertragung von Information über eine Zweidraht-Teilnehmeranschlusslei- tung 10 mittels ADSL-System und einem Bsislsbandverfahren dargestellt. wobei beim Datenverkehr m Richtung des Teilnehmers von einer zentratWrelle (ATU-C) über einen downstrearn-Kanal und einen Steuerkanal Daten in ein bidirektionales ADSL-Übertragungssystem 2 eingegeben werden, in dem die Daten entsprechend einem Übertragungsverfahren, z. B. DMT, zum Übertragen aufbereitet werden. Das bidirektio- nale Übertragungssystem 2 der zentralen Stelle (ATU-C) ist über ein ADSL-Filter 4 mit der Zweidrahtleitung 10 verbunden, über die die Daten gesendet werden.
Auf der Teilnehmerseite der Zweidrahtleitung 10 ist ein Teilnehmer über ein weiteres ADSL-Filter 3 an ein teilnehmerseltlges bidirektionales ADSL-Übertragungssystem (ATU-R) angeschlossen. Sowohl Teilnehmer als auch zentrale Stelle weisen im ADSL-Qbtftagungssystem 1, 2 einen Sende- und Empfangsteil auf.
Die Filterung durch das ADSL-Filter 3,4 geschieht für eintreffende Signale. Nach der Umwandlung des auf der Teilnehmerseite eintreffenden Signals in etnBg ! tates Signal wird ein dem gesendeten entsprechendes downstream-und Steuersignal ausgegeben.
ADSL-Filter trennen in herkömmlichen ADSL-Systemen zur gleichzeitigen, beeinflussungsfreien Übertragung die niederfrequenten analogen Systemsignale von den hochfrequenten digitalen ADSL-Übertragungssignalen. Dabei ist das ADSL-Filter aus einer Kombination von zumindest einem Tiefpass-und zumindest einem Hochpassfilter 12,11, wie in Fig. 2 gezeigt. aufgebaut. Die dabei übliche obere Grenzfrequenz des Tiefpassfilters 12 beträgt 3400 Hz, sodass die niederfrequenten analogen Telephonsignale bzw. Modem- oder Telefaxsignale sowie die Signalisierung, z. B. Wlhlimpulse. Rufspannung oder Teilnehmerspeisung von den hochfrequenten ADSL-Slgnalen getrennt werden.
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Durch diese Filterung können jedoch Teilnehmer, die über Basisbanddienste, beispielsweise PCM2, PCM4 oder ISDN angeschlossen sind, nicht erreicht werden.
Erfindungsgemäss ist deshalb vorgesehen, dass die Grenzfrequenz des ADSL-Tiefpassfilters 12 grösser als die halbe Abtastrate fT des Sendespektrums des mittels dem Basisbandverfahren übertragenen Basisbands- ignals Ist und dass Jedes ADSL-THefpassfilter ausgangsseitig mit dem Empfangsteil einer Basisbandübertra-
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3)schluss bezeichnet ist, welche mit ihrer U-Schnittstelle mit dem Ausgang des ADSL- Tiefpassfilters 12 verbunden ist. Am Ausgang der ISDN-Einheit 50 ist die übliche SIT-Schnittstelle vorgesehen, über die der Teilnehmer die Im Basisband übertragene Information entgegennimmt bzw. Information aussendet.
Dieses Ausführungsbeispiel ist auch so zu verstehen, dass alle denkbaren Übertragungsdienste, welche im Basisband übertragen, anstelle der ISDN-Emheiten 50,70 gesetzt werden können. So können insbesondere PCM2 oder PCM4-Übertragungseinnchtungen entsprechend verwendet werden, um eine Mehrfachausnutzung des Basisbandes bei einer gleichzeitigen Übertragung von ADSL-Breitbanddatendiensten zu ermöglichen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung kann etwa darin bestehen, dass das mit einer Bitrate von 160 kbits übertragene Signal des Basisbandes 2B1 Q kodiert ist und dabei die Grenzfrequenz des ADSLTiefpassfilters 12 ungefähr 75 kHz ist.
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senden können. Dabei ist die obere Grenzfrequenz des ADSL-Tiefpassfilters vorzugsweise mit 12 oder 16 kHz festgelegt, sodass die Gebührenimpulse übertragen und empfangen werden können.
Zur Verbesserung der Übertragungsqualität kann vorgesehen sein, dass die Grenzfrequenz des ADSL-
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100kHz, ist. Es kann aber auch anstelle der zusätzlichen Filterung das ADSL-Sendesignal entsprechend so geformt werden, dass sich keine störende Beeinflussung des Basisbandes ergibt.