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An eine Zweidraht-Vermittlungsstelle über eine Zwei-
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draht-AnschluBleitung anschließbare Fernmelde-Teilnehmerstelle.
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Neuere Entwicklungen der Fernmeldetechnik fUhren zu Digital-Fernmeldesystemen,
die für Fernaprechteilnehmer eine Wandlung der Sprachsignale in digitale Signale
(und umgekehrt) bereits in der Teilnehmerstelle vorsehen und in denen über Digital-Vierdraht-Vermittlungsstellen
Digital-Fernsprechverbindungen in einheitlichen Kommunikationskanälen mit einer
Bitrate von vorzugsweise 54 kbit/s (je ubertragungsrichtung) aufbaubar sind, wobei
außerhalb (t'out-slot") dieses 64-kbit/s-Kommunikations-Einheitskanals eine Signalisierungsverbindung
fUr eine sogenannte "out-slot"-Signalisierung in einem zusätzlichen Signalkanal
(Teilnehmersignalkanal) mit einer Bitrate von beispielsweise 8 kbit/s (je Sbertragungsrichtung)
ständig bestehen kann; zusätzlich zu einer solchen out-slot-Signalisierung kann
auch eine sogenannte "in-slot"-Signalisierung innerhalb (in-slot") des Kommunikationskanals
vorgesehen sein (ISS'79, 773, 777; telcom report 2(1979)4, 254, 259). Außer Sprache
können in den 64-kbit/s-Einheitskanälen auch Texte, Daten und Bilder übertragen
werden; eine solche Ubertragung und Vermittlung (Übermittlung) von Digitalsignalen
in 64-kbit/<-Einheitskanälen ist in einem zukünftigen dienstintegrierten Fernmeldenetz
(ISDN) zu erwarten.
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Gegenwärtig und in naher Zukunft werden indessen sowohl für Orts-Vermittlungsstellen
als auch für Nebenstellenanlagen noch die heute im Analog-Fernsprechnetz üblichen
Zweidraht-Vermittlungsstellen eingesetzt, an die über Zweidraht-Anschlußleitungen
jeweils mit einer im Zweidrahtleitungszweig liegenden Signalisierungsschaltung
und
einer den Zweidrahtleitungszweig in einen vierdrähtigen Sprechstrom-/Hörstrom-Leitungszweig
überführenden Analogsignal-Gabelschaltung versehene Analog-Fernsprech-Teilnehmerstellen
angeschlossen sind. Bei Einführung und weiterer Vervollständigung eines dienstintegrierten
Digitalnetzes wird daher bereits eine große Anzahl solcher Fernmelde systeme im
Rahmen des herkömmlichen Analog-Fernmeldenetzes in Betrieb sein; dabei dennoch die
Vorteile digitaler Kommunikationsverfahren ausnutzen zu können, zeigt die Erfindung
einen Weg.
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In diesem Zusammenhang ist es bereits (aus DE-OS 28 28 583) bekannt,
in einem Nachrichtenübertragungssystem, bei dem dem herkömmlichen Analognetz ein
Digitalnetz überlagert ist, welches mit digitalen Endvermittlungen und digitalen
Teilnehmerstationen ausgerüstet ist, Teilnehmerstationen jeweils sowohl an das Analognetz
als auch an das Digitalnetz anzuschließen und zwischen beiden Netzen umschaltbar
zu machen. Ein solcher Anschluß von Teilnehmerstellen an zwei verschiedenen Vermittlungsstellen
zweier verschiedener Fernmeldenetze erfordert allerdings einen entsprechenden Aufwand
an Anschlußleitungen und setzt außerdem das Vorhandensein bzw. die Erreichbarkeit
einer entsprechenden Digital-Vermittlungsstelle neben einer Analog-Vermittlungsstelle
voraus.
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An anderer Stelle (DE-P 3007766) wird auch schon vorgeschlagen, in
einer an eine Zweidraht-Vermittlungsstelle über eine Zweidraht-Anschlußleitung anschließbaren
Analog-Fernmelde-Teilnehmerstelle mit einer im Zweidrahtleitungszweig liegenden
Signalisierungsschaltung und einer den Zweidrahtleitungszweig in einen vierdrähtigen
SenigEmpXangs-Leitungszweig überführenden Analogsignal-Gabelschaltung parallel zu
dieser eine mittels
Umschalteinrichtungen anstelle der Analogsignal-Gabelschaltung
zwischen den Zweidrahtleitungszweig und den vierdrähtigen Sende-Empfangs-Leitungszweig
einfügbare Digitalsignal-Zweidraht/Vierdraht-Schaltung mit sendeseitig vorgeschaltetem
Sprachsignal-Coder und empfangsseitig nachgeschaltetem Sprachsignal-Decoder vorzusehen.
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Ausgehend von einer an eine Zweidraht-Vermittlungsstelle über eine
Zweidraht-Anschlußleitung anschließbaren Fernsprech-Teilnehmerstelle mit einem Analogteil
mit einer im Zweidrahtleitungszweig liegenden Signalisierungsschaltung und einer
den Zweidrahtleitungszweig in einen vierdrähtigen Analogsignal-Sende-/Empfangs-Leitungszweig
überführenden Analogsignal-Gabelschaltung sowie mit einem Digitalteil mit Analog/Digital-
und Digital/Analog-Wandler, in der der Sprechstrom-/Hörstrom-Leitungszweig über
Umschalteinrichtungen bei Analogbetrieb mit dem Analogsignal-Sende-/Empfangs-Leitungszweig
und bei Digitalbetrieb mit dem Analog/ Digital- und Digital/Analog-Wandler verbunden
ist, stellt sich nun die Erfindung die Aufgabe, an den Vorteilen digitaler Kommunikationsverfahren
interessierten Teilnehmern des herkömmlichen Analog-Fernmeldenetzes eine Teilnehmerstation
zu bieten, die nicht nur, ohne an zwei verschiedene Vermittlungsstellen angeschlossen
sein zu müssen, außer dem herkömmlichen Analogsignal-Fernsprechbetrieb wahlweise
auch in einem Digitalkommunikafions-Einheitskanal Digitalsignal-Fernsprechbetrieb
ermöglicht, sondern dabei auch außerhalb dieses Digitalkommunikations-Einheitskanals
einen zusätzlichen Signalisierungskanal verfügbar macht. Hierzu ist erfindungsgemäß
in einer Fernsprech-Teilnehmerstelle der vorstehend umrissenen Art an die Zweidraht-Anschlußleitung
über eine Frequenzweiche sowohl der Analogteil als auch der Digitalteil angeschlossen,
wobei die
zwischen Zweidraht-Anschlußleitungen und Analogteil im
Sprachfrequenzbereich übertragungsfähige Frequenzweiche zwischen der Zweidraht-Anschlußleitung
und dem eine Digitalsignal-Sendeswchaltung zum Aussenden von Sendesignalimpulsen
mit einem im wesentlichen oberhalb des Sprachfrequenzbands liegenden Frequenzspektrum
und eine Digitalsignal-Empfangsschaltung zum Empfangen von Empfangssignalimpulsen
mit einem ebenfalls im wesentlichen oberhalb des Sprachfrequenzbands liegenden Frequenzspektrum
aufweisenden Digitalteil in einem entsprechenden, oberhalb des Sprachfrequenzbands
liegenden Frequenzbereich übertragungsfähig ist; über zugleich mit den genannten
Umschalteinrichtungen betätigbare weitere Umschalteinrichtungen sind Einrichtungen
zur Abgabe und/oder Aufnahme nichtvermittlungstechnischer Daten in einem das Sprachfrequenzband
überdeckenden, unterhalb des Digitalkommunikations-Einheitskanals liegenden Signalisierungskanal
mit dem vierdrähtigen Analogsignal-Sende-/Empfangs-Leitungszweig verbindbar.
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Die Erfindung, die sich die Breitbandigkeit der Koppelpunkt schalter
heute üblicher Zweidraht-Vermittlungen und ebenso der heute installierten Z2eidraht-Ortsverbindungsleitungen
zunutze macht, gestattet es bei entsprechender Breitbandigkeit auch der Teilnehmeranschlußschaltungen,
wie sie bei sog. Drosselspeisung gegeben ist, auch in einem herkömmlichen Analog-Fernmeldenetz
unter Weiterbenutzung der darin üblichen Signalisierungs- und Verbindungsauf- und
-abbauverfahren und der übrigen vermittlungstechnischen Leistungsmerkmale, d.h.
im Rahmen bereits vorhandener Zweidraht-Vermittlungsstellen und -gebenstellenanlagen,
nicht nur generell die Vorteile digitaler Kommunikationsverfahren, wie z.B. weitgehender
Dämpfungsunabhängigkeit, konstanter und ggf. verbesserter Sprachqualität und einfacher
Realisierbarkeit verschiedener Kommunikationsformen in einer bestehenden Verbindung
(Mischkommunikation),
ausnutzen zu können, sondern unter Mehrfachausnutzung ohnehin in der Teilnehmerstelle
vorhandener Schaltungsteile simultan zu einem Digitalkommunikations-Einheitskanal
auch einen zusätzlichen Signalisierungskanal bereitstellen zu können. Von Vorteil
ist dabei die Vermeidung von Kompatibilitätsproblemen im Zusammenhang mit herkömmlichen
Analog-Fernmelde-Teilnehmerstellen: Von einer in der angegebenen Weise ausgebildeten
Fernsprech-Teilnehmerstelle sind einerseits Analog-Verbindungen sowohl zu reinen
Analog-Teilnehmerstellen als auch zu in der vorstehend angegebenen Weise ausgerüsteten
Teilnehmerstellen möglich und andererseits Digital-Verbindungen sowohl zu in der
angegebenen Weise ausgerüsteten Fernsprech-Teilnehmerstellen als auch zu reinen
Digital-Teilnehmerstellen, womit die Möglichkeit gegeben ist, ggf. auch nur einzelne
Teilnehmerstellen einer herkömmlichen Ortsvermittlungsstelle oder Nebenstellenanlage
in der angegebenen Weise für einen zusätzlichen Digitalbetrieb auszurüsten.
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Es sei an dieser Stelle bemerkt, daß es (z.B. aus nach richtentechnische
Fachberichte 47(1974), 5.72, 73) bereits bekannt ist, im Fernsprechband eines Analog-Breitbandkommunikationssystems
auch andere Dienste wie Telex oder Datenübertragung über Modem bis ca. 2400 Bit/s
abzuwickeln. Probleme einer simultanen Mischkommunikation und insbesondere einer
gleichzeitigen Sbertragbarkeit von vignalisierungsdaten und Sprach-Digitalsignalen
von und zu einundderselben, lediglich an eine Zweidraht-Vermittlungsstelle angeschlossenen
Fernsprech-Teilnehmerstelle unter Bereitstellung eines neben einem Digital-Kommunikations-Einheitskanal
vorgesehenen eigenen Signalisierungskana2s werden dabei nicht berührt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es zweckmäßig, daß der
Digitalteil der Fernsprech-Teilnehmerstelle eine gescrambelte Pseudoternär-Halbschritt-Signalimpulse,
sogenannte half-bauded AMI-(alternatemark-inversion)Signalimpulse, aussendende Digitalsignal-Sende
schaltung und/oder eine entsprechende Signalimpulse empfangende Digitalsignal-Empfangsschaltung
aufweist; die im Digitalkommunikations-Einheitskanal übertragenen Digitalsignale
weisen dabei keine wesentlichen Spektrumsanteile im Sprachfrequenzband und damit
im Frequenzbereich des Signalisierungskanals auf.
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Die Umschalteeinrichtungen können in zweckmäßiger Ausgestaltung der
Erfindung durch manuelle Signalgabe und/oder nach maßgabe eines Empfanges von Digitalsignalen
umschaltbar sein; dies gestattet es, daß bei einem voqeiner im Digitalbetrieb arbeitenden
Teilnehmer stelle kommenden Anruf der Verkehr automatisch im Digitalbetrieb abgewickelt
wird, während es beim Analogbetrieb verbleibt, wenn eine der beiden Teilnehmerstellen
eine reine Analog-Teilnehmerstelle ist oder im Analogbetrieb arbeiten will.
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Zweckmäßigerweise weist der Digitalteil zur Trennung der Digitalsignale
der beiden Ubertragungsrichtungen eine Gabelschaltung auf; in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung können aber stattdessen oder auch zusätzlich dazu eine Digitalsignal-Sendeschaltung
zum Aussenden der Sendesignalimpulse zu bestimmten Zeitpunkten bzw.
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mit einem vorgegebenen Schwerpunkt ihres Frequenz spektrums und eine
Digitalsignal-Empfangsschaltung zum Empfangen der Empfangssignalimpulse zu anderen
Zeitpunkten bzw.
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mit einem anderen Schwerpunkt ihres Frequenzspektrums vorgesehen sein.
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Zweckmäßigerweise kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die
Teilnenmerstelle einen frei schwingenden Taktgenerator aufweisen. Eine zentrale
Taktversorgung von der Vermittlungsstelle her ist dann nicht erforderlich; zugleich
entfällt auch eine Synchronisierung in der Vermittlungsstelle selbst: Die Vermittlungsstelle
kann die asynchron in beiden Ubertragungsrichtungen laufenden Digitalsignale zweidrähtig
durchschalten, so wie sie bisher tonfrequente Sprachsignale durchgeschaltet hat.
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In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung kann der Sprachsignal-Coder
durch einen Delta-Modulator und der Sprachsignal-Decoder durch einen Delta-Demodulator
gegeben sein; dies bringt insbesondere eine hohe Sprachqualität (bei gegebener Bandbreite)
und Unempfindlichkeit gegenüber Bitfehlern mit sich. Indessen ist die Erfindung
nicht auf Delta-Modulation beschränkt; grundsätzlich sind vielmehr auch andere Modulationsarten,
wie z.B. Pulscodemodulation, möglich.
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Um außer einer Übertragung von Digital-Sprachsignalen im Digitalkommunikations-Einheitskanal
auch Texte, Daten und/oder Bilder mit Hilfe entsprechender Digitalsignale übertragen
zu können, weisen die Digitalsignal-Sendeschaltung und die Digitalsignal-Empfangsschaltung
zweckmäßigerweise zusätzlich entsprechende Datengerät-Anschlüsse auf.
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Anhand der Zeichnung sei die Erfindung noch näher erläutert.
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Die Zeichnung zeigt schematisch in einem zum Verständnis der Erfindung
erforderlichen Umfange ein Fernmeldesystm mit einer Teilnehmerstelle gemäß der Erfindung.
Dieses Fernmeldesystem weist eine (z.B. durch eine Nebenstellen-Vermittlungsanlage
ESK 10-2 electronic oder EMS 300 gegebeneiZweidraht-VeeiSttuu«stAlle A-VSt auf,
an die
über in der Zeichnung nicht im einzelnen dargestellte Zweidraht-Anschlußleitungen
Analog-Fernsprech-Teilnehmerstellen jeweils mit einer im Zweidrahtleitungszweig
liegenden Signalisierungsschaltung und einer den Zweidrahtleitungszweig in einen
vierdrähtigen Sprechstrom-/ Hörstrom-Leitungszweig überführenden Analogsignal-Gabelschaltung
angeschlossen sein können. Uber eine Zweidraht-Anschlußleitung Al ist an die Zweidraht-Vermittlungsstelle
A-VSt eine Fernsprech-Teilnehmerstelle Tln angeschlossen, die in einem Analogteil
A, der mit der Zweidraht-Anschlußleitung Al über eine zwischen Zweidraht-Anschlußleitung
Al und Analogteil A im Sprachfrequenzbereich übertragungsfähige, in der Zeichnung
als Tiefpaß-Hochpaß angedeutete Frequenzweiche FW verbunden ist, ebenfalls eine
im Zweidrahtleitungszweig (Al - FW - NSW - AG) liegendeSignalisierungsschaltung
NSW und eine den Zweidrahtleitungszweig Al - FW - NSW in einen vierdrähtigen Sprechstrom-/Hörstrom-Leitungszweig
AV-M/-H überführende Analogsignal-Gabelschaltung AG aufweist. In der Zeichnung ist
dazu angedeutet, daß die Signalisierungsschaltung NSW durch eine übliche Nummernschalter-/Wecker-Schaltung
und die Analogsignal-Gabelschaltung AG durch eine übliche Übertrager-Brückenschaltung
gebildet sein kann. Damit kann die Fernsprech-Teilnehmerstelle Tln (bei dem in der
Zeichnung dargestellten Schaltzustand der den Analogteil A mit dem Sprechstrom-/Hörstrom-Leitungszweig
M/H verbindenden Umschalteinrichtungen UM, US, UE, UH) unter Abgabe von Wahlimpulsen
bzw. Empfang von Rufstromsignalen beim Verbindungsaufbau, Übertragung von Analog-Sprachsignalen
in Basisbandlage während des Bestehens einer Fernsprechverbindung sowie Schleifenstromunterbrechung
beim Auslösen der Verbindung in der üblichen Weise am Fernsprechverkehr teilnehmen
(Analogbetrieb).
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Außer dem Analogteil A verfügt die in der Zeichnung dargestellte Fernsprechteilnehmerstelle
Tln auch über einen Digitalteil D, der sendeseitig einen z.B. durch einen Delta-
oder Pulscode-Modulator gegebenen Sprachsignal-Coder CO zur Analog/Digizal-Wandlung
und empfangsseitig einen ggf. durch einen Delta- oder Pulscode-Demodulator gegebenen
Sprachsignal-Decoder DEC zur Digital/ Analog-Wandlung aufweist. In diesem Digitalteil
D ist sendeseitig dem Sprachsignal-Coder CO eine Digitalsignal-Sendeschaltung DS
zum Aussenden von Sendesignalimpulsen mit einem im wesentlichen oberhalb des Sprachfrequenzbandes,
d.h. deutlich oberhalb von etwa 4,8 kHz, liegenden Frequenzspektrum nachgeschaltet
und empfangsseitig dem Sprachsignal-Decoder DEC eine Digitalsignal-Empfangsschaltung
DE zum Empfangen von Empfangssignalimpulsen mit einem ebenfalls im wesentlichen
oberhalb des Sprachfrequenzbandes liegenden Frequenzspektrum vorgeschaltet; mit
der Zweidraht-Anschlußleitung Al ist der Digitalteil D über die zwischen Zweidraht-Anschlußleitung
Al und Digitalteil D in einem entsprechenden, oberhalb des Sprachfrequenzbandes
liegenden Frequenzbereich übertragungsfähige Frequenzweiche FW verbunden.
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Mit dem Sprachsignal-Coder/-Decoder CO/DEC ist über die bereits erwähnten
Umschalteinrichtungen UM/UH der (bei Analogbetrieb mit dem vierdrähtigen Analogsignal-Sende-/Empfangs-Leitungszweig
AV verbundene) Sprechstrom-/Hörstrom-Leitungszweig M/H verbindbar, wozu den Umschalte-lrichtungen
U an Steuereingängen u auf eine Betätigung eines Betriebsartenumschalters BU hin
entsprechende Umschaltsignale zuführbar sein mögen. Nach einer solchen Umschaltung
vermag die Fernsprech-Teilnehmerstelle Tln ggf. weiterhin mit den üblichen Signalisierungsprozeduren
am Verbindungsaufbau und -abbau teilzunehmen;
der eigentliche Fernsprechverkehr
wird jetzt jedoch unter Übertragung von beispielsweise 64-kbit/s-Fernsprech-Digitalsignalen
in einem in seiner Frequenzlage deutlich oberhalb des bei Fernsprech-Analogbetrieb
benutzten Fernsprechkanals liegenden Digitalkommunikations-Einheitskanal abgewickelt
(Digitalbetrieb), wobei ggf. der Haltestrom der Teilnehmerschleife auch zur Fernspeisung
des Digitalteils D ausgenutzt werden kann.
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Bei der Übertragung der Fernsprech-Digitalsignale im Gleichlageverfahren
kann der Digitalteil D zur Entkopplung von Sende- und Empfangssignalen eine Gabelschaltung
(Brückenschaltung) DG aufweisen, die zur Erzielung einer hinreichend hohen Gabelsperrdämpfung,
so daß die Sende-Digitalsignale bei den Empfangs-Digitalsignalen keine Bitfehler
hervorrufen können, eine sehr exakte Nachbildung der Eingangsimpedanz des Zweidrahtleitungszweiges
aufweisen muß. Bei einer in der Praxis vielfach vorgesehenen Kompromiß-Nachbildung,
mit der man unterschiedlichen Leitungsimpedanzen Rechnung zu tragen sucht, kann
zur Verbesserung der Gabelsperrdämpfung etwa (z.B. gemäß Elektrisches Nachrichtenwesen
53(1978)2, 118...122) ein automatischer Abgleich der Leitungsnachbildung oder (z.B.
gemäß FREQUENZ 28(1974)5, 118...122 und 155...161, 121) eine Kompensation der Störsignale
im Empfangszweig der Gabelschaltung vorgesehen sein.
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Die Sendesignalimpulse können dabei, ohne daß dies in der Zeichnung
näher dargestellt ist, mit einem Sendebittakt auftreten, der von einem in der Teilnehmerstelle
enthaltenen, frei schwingenden Taktgenerator erzeugt wird.
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Werden zur Entkopplung von Sende- und Empfangssignalen die Fernsprech-Digitalsignale
auf der Zweidraht-Anschlußleitung Al im Getrenntlageverfahren übertragen, indem
man für die beiden Ubertragungsrichtungen zeitlich oder
in der
Frequenzlage voneinander getrennte Ubertragungskanäle vorsieht, so können im Digitalteil
D eine Digitalsignal-Sendeschaltung DS zum Aussenden von Sendesignalimpulsen zu
bestimmten Zeitpunkten bzw. mit einem vorgegebenen Schwerpunkt ihres Frequenzspektrums
und eine Digital-Empfangs schaltung DE zum Empfangen von Empfangssignalimpulsen
zu anderen Zeitpunkten bzw.
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mit einem anderen Schwerpunkt ihres Frequenzspektrums vorgesehen sein.
Es ist auch möglich, eine Gabelschaltung DG mit einer Zeit- oder Freauenz-Getrenntlage-Schaltung
DS, DE zu kombinieren, wie dies auch in der Zeichnung angedeutet ist.
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Die Digitalsignal-Sendeschaltung DS kann dabei zweckmäßigerweise gescrambelte
Pseudoternär-Halbschritt-Signalimpuls e (half-bauded AMI- ( alternate-mark-inversion)
Signalimpulse) abgeben, wozu sie, ohne daß dies in der Zeichnung im' einzelnen dargestellt
ist, einen Codewandler aufweisen kann, der ihm eingangsseitig vom Sprachsignal-Coder
CO her zugeführte Binärsignale sn AMI-Signale umsetzt, die dann einem nachfolgenden
Scrambler zugeführt werden, dem seinerseits ein Sendefilter zur Impulsformung der
auszusendenden Fernsprech-Digitalsignale nachgeschaltet sein mag. Die Digitalsignal-Empfangsschaltung
DE kann einen Regenerator enthalten, wie er prinzipiell (z.B. aus der Siemens-Druckschrift
"PCM -Die Pulscode-Modulation und ihre Anwendung im Fernmeldewesen, Seite 15, Bild
21) bekannt ist und in dem mit Hilfe eines Taktextraktors aus den Empfangssignalimpulsen
der Empfangsbittakt abgeleitet wird, aufgrund dessen die Entscheidungszeitpunkte
definiert werden, in denen in der Digitalsignal-Empfangsschaltung DE jeweils die
Amplitudenentscheidung über den jeweiligen Zustandswert des betreffenden Bits getroffen
wird; des weiteren spann die Digitalsignal-Empfangsschaltung einen
Descrambler
sowie einen ihm nachfolgenden, im Beispiel mit einer Gleichrichterschaltung zu realisierenden
Empfangssignalwandler enthalten, der die regenerierten Signale in entsprechende
AM- bzw. PCM-Signale umformt.
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Der Sendebittakt kann, wie dies an anderer Stelle (DE-P 29 21 019)
vorgeschlagen wird, vom Empfangsbittakt abgeleitet und diesem gegenüber um eine
halbe Bitzeitspanne phasenverschoben sein. Weitere Einzelheiten bezüglich einer
gemäß der Zeichnung im Digitalteil D enthaltenen Digitalsignal-Sendeschaltung DS
und -Empfangsschaltung DE brauchen hier Jedoch nicht erläutert zu werden, da dies
zum Verständnis der Erfindung nicht erforderlich ist. Das gleiche gilt auch bezüglich
einer andersartigen Ausbildung der Digitalsignal-Sendeschaltung DS bzw. -Empfangsschaltung
DE bei auf anderen Wegen zu erreichender Entkopplung von Sende- und Empfangssignalen.
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In der Fernsprech-Teilnehmerstelle Tln kann, wie schon erläutert,
das Umschalten der Umschalteinrichtungen W4/UH von Analogbetrieb auf Digitalbetrieb
(und umgekehrt) durch manuelle Signalgabe mittels eines Betriebsartenumschalters
BU ausgelöst werden. Daneben ist es auch möglich, die Umschalteeinrichtungen nach
Maßgabe eines Empfangs von Digitalsignalen ueber die Zweidraht-Anschlußleitung Al
automatisch umzuschalten. In der Zeichnung ist dazu angedeutet, daß mit der Digitalsignal-Empfangsschaltung
DE eine Pegelüberwachungsschaltung PÜ verbunden ist, die bei Empfang val Digitalsignalimpulsen
anspricht und ein entsprechendes Steuersignal abgibt, wobei der Steuersignalausgang
der Pegelüberwachungsschaltung PÜ mit demJenigen des Betriebsartenumschalters BU
über ein ODER-Glied zusammengefaßt zu den Steuereingängen u der Umschalteeinrichtungen
U führt. Die Pegelüberwachungsschaltung PU ist dabei zweckmäßigerweise so ausgelegt,
daß einerseits ein vorübergehendes Nichtauftreten von Digitalsignalimpulsen, wie
es im Verlauf einer ungestörten Gesprächsverbindung eintreten kann, iberbrückt wird
undjanerer seits bei längerem Ausfall von Digitalsignalen aufgrund
von
Ubertragungsfehlern wieder auf Analogbetrieb zurückgeschaltet wird - was im übrigen
mit Hilfe des Betriebsartenumschalters BU auch jederzeit von Hand geschehen kann.
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In der Fernsprech-Teilnehmerstelle Tln sind nun zugleich mit den genannten
Umschalteinrichtungen UM/UH betätigbare weitere Umschalteinrichtungen US/UE vorgesehen,
über die der (bei Analogbetrieb mit dem Sprechstrom-/ Hörstrom-Leitungszweig M/H
verbundene) vierdrähtige Analogsignal-Sende-/Empfangs-Leitungszweig AV bei Fernsprech-Digitalbetrieb,
wie er in der vorstehend erläuterten Weise über den Digitalteil D der Fernsprech-Teilnehmerstelle
Tln im Digitalkommunikations-Einheitskanal mit einer Bitrate von beispielsweise
64 kbit/s und mit einem im wesentlichen oberhalb des Sprachfrequenzbandes liegenden
Frequenzspektrum durchgeführt wird, mit Einrichtungen zur Abgabe und/oder Aufnahme
nichtvermittlungstechn.ischer.Daten in einem das Sprachfrequenzband überdeckenden,
unterhalb des Digitalkommunikations-Einheitskanals liegenden Signalisierungskanal
verbunden. In der Zeichnnung ist dazu angedeutet, daß zu solchen Einrichtungen zur
Abgabe und/oder Aufnahnenichtvermittlungstechnischer Daten eine Wähltastatur TT
und ein Anzeigedisplay Dy gehören können, die über ein Modem an die Umschalteeinrichtungen
US/UE angeschlossen sein mögen.
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Mittels der Wähltastatur TT ist es möglicn, simultan zu einer aber
den Digitalteil D der Fernsprech-Teilnehmerstelle Tln im 64-kbit/s-Digitalkommunikations-Einheits
kanal bestehenden Digital-Fernsprechverbindung z*B, zur weiteren Unterstützung der
Kommunikation nichtvermittlungstechnische Daten in einem Signalisierungskanal abzugeben,
der durch den bei Fernsprech-Analogbetrieb für die Sprachsignalübertragung benutzten
Fernsprechkanal gegeben ist. Die Tastatur TT kann dazu nach dem Prinzip der Pseudotastwahl
benutzt werden, indem nach Maßgabe einer
Tastenbetätigung normale
Nummernschalterimpulse erzeugt und über die Zweidraht-Anschlußleitung Al zur Zweidraht-Vermittlungsstelle
A-VSt ausgesendet werden, wo sie dann nach (z.B. aus DE-AS 27 44 005) an sich bekannten
Prinzipien erkannt und ausgekoppelt werden können; es ist aber auch möglich, unmittelbar
eine MFV(Mehrfrequenzenverfahren)-Tastwahl vorzusehen.
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In der umgekehrten Ubertragungsrichtung ist es möglich, simultan zu
der im Digitalkommunikations-Einheitskanal bestehenden Digital-Fernsprechverbindung
nichtvermittlungstechnische Daten in dem durch den bei Analogbetrieb benutzten Fernsprechkanal
gegebenen Signalisi erungskanal aufzunehmen und z.B. über eine akustische oder eine
optische Ausgabeeinrichtung, wie das in der Zeichnung angedeutete Ausgabedisplay
Dy, an den Benutzer auszugeben. Dies kann mit Hilfe einer in der Zeichnung nicht
näher dargestellten, einen Mikroprozessor aufweisenden Teilnehmerstellen-Steuerung
geschehen, was hier jedoch nicht weiter erläutert zu werden braucht, da dies zum
Verständnis der Erfindung nicht mehr erforderlich ist.
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Mit Hilfe eines üblichen Datenmodems Modem lassen sich so bei Digitalbetrieb
im durch den bei Fernsprech-Analogbetrieb für die Sprachsignalübertragung benutzten
Fernsprechkanal gegebenen Signalisierungskanal zusätzlich zu den im 64-kbit/s-Einheitskanal
übertragenen Digitalsignalen nichtvermittlungstechnische Daten mit Bitraten bis
zu etwa 9,6 kbit/s (je obertragungsrichtung) übertragen.
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Abschließend sei noch besonders bemerkt, daß die Digitalsignal-Sendeschaltung
DS und die Digitalsignal-Empfangsschaltung DE zusätzlich Datengerät-Anschlüsse gas,
gae aufweisen kann, an die gegebenenfalls ein Modem angeschlossen sein kann, mit
dessen Hilfe zusätzlich auch im Digitalkommunikations-Einheitskanal Daten oder Texte
oder Bilder Ubertragen werden können.
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