Die Erfindung betrifft eine Sonde zur physiologischen Druck
messung im menschlichen oder tierischen Körper gemäß der im
Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art.
Derartige Sonden sind schon seit längerem bekannt und werden
insbesondere bei der intrakraniellen Druckmessung einge
setzt. Hierbei besteht die Sonde aus einem Sondenkopf, in
den ein elektrischer Druckwandler eingebracht ist. Zur
Druckmessung wird der Sondenkopf mit dem Druckwandler an der
Messstelle angeordnet. Der Sondenkopf kann nun mit einer
Auswerte- und Anzeigeeinheit verbunden werden. Eine solche
Verbindung ist beispielsweise über einen elektrische Verbin
dungsleitungen aufweisenden Katheter mittels einer Kupplung,
wie einen Steckverbinder, oder auch drahtlos wie beispiels
weise durch Licht oder Funk möglich. In der Anzeigeeinheit
wird der von der Sonde gemessene bzw. von dem im Sondenkopf
angeordneten Druckwandler erfasste Druck dargestellt.
Mit derartigen Sonden kann vor allem der epidurale Druck,
hierbei liegt die Sonde zwischen Schädelknochen und Dura ma
ter, der subdurale Druck, hierbei liegt die Sonde zwischen
Dura mater und Gehirnmasse, der parenchymatöse Druck, hier
bei liegt die Sonde in der Gehirnmasse, oder der Ventrikel
druck, hierbei liegt die Sonde in einem Ventrikel, gemessen
werden. Es handelt sich dabei immer um Relativdruckmessun
gen, d. h. der Druck wird relativ zur Umgebung gemessen.
Der Druckwandler besteht beispielsweise aus einem Piezokri
stall, der an dem distalen Ende des Katheters in dem Sonden
kopf angeordnet ist. Der Katheter kann beispielsweise einen
Silikonschlauch oder einen Schlauch aus anderen biokompati
blem Material umfassen, in dem elektrische Leitungen ange
ordnet sind. Der Katheter ist über eine Kupplung mit der
Auswerte- und Anzeigeeinheit verbindbar.
Alternativ zum Piezokristall können auch Dehnungsmessstrei
fen, kapazitive oder andere Druckwandler verwendet werden.
Der elektrische Druckwandler ist zur Steigerung der Empfind
lichkeit als Brückenschaltung, beispielsweise in Form einer
Wheatstoneschen Brücke, ausgeführt. Die elektrische Versor
gung der Brückenschaltung/des Druckwandlers erfolgt über ei
ne Strom- oder Spannungsquelle, welche sich außerhalb der
Sonde befindet. Die Leitungen sind mit einer Spannungsquelle
und dem Druckwandler verbunden.
Zur Druckmessung wird die Sonde an den Messort im Körper ge
führt. Anschließend wird der Katheter mit der Auswerte- und
Anzeigeeinheit verbunden, die ebenfalls als Strom- oder
Spannungsquelle, also einer Energiequelle, für die Sonde
dient. Die Übertragung der Energie als auch der elektrischen
Signale erfolgt über die im Katheterschlauch befindlichen
elektrischen Leitungen. Für die Relativdruckmessung ist die
Speicherung des elektrischen Wertes der Brückenspannung bei
Druck Null erforderlich. Hierzu muss ein Nullabgleich erfol
gen. Der beim Nullabgleich gewonnene Messwert wird als
Offsetwert bezeichnet.
Problematisch bei den bekannten Sonden ist jedoch, dass die
se nur eine gewisse Anzahl an Druckmessungen durchführen
können und anschließend wieder kalibriert werden müssen.
Dieses Problem wird bei den bekannten Einmalsonden prinzip
bedingt vermieden. Allerdings sind diese Einmalsonden sehr
teuer. Die Anwender müssen daher aufgrund der erforderlichen
Sterilisationszyklen ein Protokoll über die Zahl der Be
triebseinsätze der Sonde führen. Mit Erreichen einer vorbe
stimmten Zahl an Betriebseinsätzen der Sonde, also von
Druckmessungen, ist diese an den Hersteller zurückzugeben,
damit dieser die Sonde neu kalibrieren kann.
Dieses Verfahren zur Erfassung der durchgeführten Betriebs
einsätze ist jedoch äußerst aufwendig und funktioniert in
der Praxis nicht optimal. So kommt es immer wieder zu Aus
fällen von Sonden, weil diese verwendet werden, obwohl be
reits die vorbestimmte Zahl an Betriebseinsätzen überschrit
ten wurde. Es ist im klinischen Alltag nicht praktikabel,
einen Nachweis über die Anzahl der Betriebseinsätze zu füh
ren. Die Betriebssicherheit ist nicht mehr gewährleistet und
es kommt zu Ausfällen im implantierten Zustand, was eine er
hebliche Gefahr für den klinisch überwachten Patienten dar
stellt.
Weiterhin wird bei dieser Art der Überwachung lediglich von
einer festen Maximalzahl von Einsätzen ausgegangen, welche
auf einem Erfahrungswert basiert. Hierbei muss diese Maxi
malzahl so klein gewählt werden, dass ein zuverlässige Be
trieb der Sonde noch mit allergrößter Wahrscheinlichkeit ge
währleistet ist. Dabei ist von der maximal möglichen Bean
spruchung im Einsatz und bei der Sterilisation auszugehen.
Wie die Praxis zeigt, gibt es aber wesentliche Unterschiede
zwischen den Betriebsbedingungen an unterschiedlichen Ein
satzorten des Patienten bzw. in unterschiedlichen Kliniken.
Einen wesentlich stärkeren Einfluss auf die Beanspruchung
hat allerdings die Art der Sterilisation. Daraus würden sich
auch unterschiedliche Maximalzahlen von Einsätzen ergeben.
Zusätzlich zu dem oben beschriebenen Verfahren unterschied
liche Maximalzahlen für unterschiedliche Anwendungsgebiete
vorzugeben ist sicherlich im klinischen Alltag nicht prakti
kabel.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Sonde
zur physiologischen Druckmessung im menschlichen oder tieri
schen Körper gemäß der im Oberbegriff des Anspruches 1 ange
gebenen Art derart weiterzubilden, dass unter Vermeidung der
genannten Nachteile eine einfachere Erfassung der Betriebs
einsätze ermöglicht wird, wobei insbesondere die individuel
le Beanspruchung während bzw. zwischen den Betriebseinsätzen
berücksichtigt wird.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruches 1 in Verbindung mit seinen Oberbegriffsmerkmalen
gelöst.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es Mikro
controller bzw. integrierte Schaltungen gibt, die eine so
geringe Haugröße aufweisen, dass sie in Sonden einbringbar
sind, sodass die Sonde ihre Betriebseinsätze selbst erfassen
und darstellen kann.
Erfindungsgemäß ist ein Controller vorgesehen, der den
Offsetabgleich des Sensors steuert, die Offsetwerte über
wacht und bei fehlerhaften Offsetwerten ein Fehlersignal ab
gibt bzw. die Messung unterbricht.
In einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung
ist eine Sicherheitsvorrichtung vorgesehen, welche im Falle
eines Fehlersignals weitere Messungen nicht zulässt bzw. dem
angeschlossenen Monitor einen Fehler signalisiert. Eine sol
che Signalisierung kann beispielsweise durch eine Verände
rung des Messwertes des Sensors erfolgen. So kann dieser auf
vorgegebene Werte wie beispielsweise einen Nullwert gesetzt
werden. Ist sind aber auch Kombinationen denkbar, bei denen
beispielsweise eine Messung in einem Notbetrieb, bei dem
aber gleichzeitig ein Fehlerzustand signalisiert wird. So
kann hier beispielsweise das Sensorsignal in bestimmten Zei
tintervallen ein- bzw. ausgeschaltet werden. Somit ergibt
sich eine intermittierende Darstellung des Signals, bei der
beispielsweise für fünf Sekunden ein Druck und darauf fünf
Sekunden lang einen Nullwert angezeigt wird.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
löst der Controller einen automatischen Offsetabgleich bzw.
eine Messung der Offsetspannung beim Wiedereinschalten der
Spannungsversorgung der Sonde nach einer vorgegebenen Pause
aus. Eine solche vorgegebene Pausendauer kann beispielsweise
im Bereich einiger Stunden liegen, wie sie typischerweise
mindestens zwischen zwei Einsätzen einer Sonde beträgt, da
diese zwischen diesen Einsätzen erneut sterilisiert werden
muss.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
wird als Erkennungsmerkmal ein Temperaturanstieg bzw. Druck
anstieg wie hier beispielsweise beim Autoklavieren der Sonde
auftritt, herangezogen. So sind die typischerweise beim Au
toklavierrorgang auftretenden Temperaturen deutlich über
100°C. Derartige Temperaturen kommen im praktischen Einsatz
der Sonde im menschlichen Körper nicht vor, so dass dieser
Temperaturanstieg ein eindeutiges Kriterium für die Unter
brechung der Messung bzw. den neuen Einsatz einer Sonde dar
stellt. Weiterhin kann auch als Kriterium zur Erkennung ei
nes Autoklaviervorgangs der Druckanstieg verwendet werden.
Da beim Autoklavieren Drücke eingesetzt werden, welche weit
über den im menschlichen Körper vorkommenden Drücken liegen.
Ebenso ist auch eine Kombination mehrerer dieser Parameter
zur sicheren Erkennung eines Autoklaviervorgangs möglich.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
können zusätzliche Steuersignale, welche beispielsweise
durch Anlegen vor zusätzlichen Steuerspannungen bzw. durch
Einspeisung zusätzlicher analoger oder vorzugsweise digita
ler Signale bzw. durch das Schließen von Schaltern bzw. Kon
takten erfolgen, eingesetzt werden. So wird bevorzugt ein
digitaler Datenstrom, welcher beispielsweise von dem ange
schlossenem Monitor übermittelt wird, zur Steuerung des
Offsetabgleichs eingesetzt. Beispielsweise kann eine Kommu
nikation zwischen dem Controller und dem Monitor vorgesehen
werden, bei der verschiedene Funktionen mittels digitaler
Steuerkommandos übermittelt werden. Eines dieser Steuerkom
mandos kann dann ein Kommando zur Auslösung eines Offsetab
gleichs sein.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
besitzt der Controller eine Speichereinheit zur Speicherung
mehrerer Offsetwerte. In dieser Speichereinheit können dann
verschiedene Offsetwerte verschiedener Offsetwertmessungen
abgespeichert werden. Dieser Speicher ist bevorzugt als
nicht flüchtiger Speicher ausgebildet, so dass er auch bei
einem Verlust der Versorgungsspannung seinen Speicherinhalt
erhält.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
werden verschiedene Offsetwerte miteinander verglichen, um
dann daraus Fehlerzustände erkennen zu können.
In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die
Erkennung von Fehlerzuständen durch Auswertung der Änderun
gen der Offsetwerte zwischen aufeinanderfolgenden Sterilisa
tionsvorgängen (erste Ableitung), wobei ein Fehlersignal bei
einer Änderung, welche um einen bestimmten Wert bzw. Faktor
über die vorhergehenden Änderungen hinausgeht, erfolgt. Die
ser Ausführungsfarm liegt die Erkenntnis zugrunde, dass ge
rade die besonderen Belastungen, die während eines Sterili
sationsvorganges bzw. Autoklaviervorgangs auf die Sonde ein
wirken, wie beispielsweise erhöhter Druck oder erhöhte Tem
peratur, eine Drift des Sondenoffsets verursachen. Grund
sätzlich kann hier die Änderung in allgemeiner Form zwischen
unterschiedlichen Sterilisation vorgingen ausgewertet wer
den. Um einen der ersten Ableitung entsprechenden Wert zu
erhalten, muss hierzu die der Differenz der Offsetwerte noch
durch die dazwischen liegende Betriebsdauer bzw. die Anzahl
der dazwischenliegenden Sterilisationszyklen geteilt werden.
Der Offsetwert selbst bzw. die Änderungen des Offsets sind
ein Maß für die Belastung bzw. die Alterung des Sensors
selbst. So kann durch Verfolgen der Offsetänderungen festge
stellt werden, ob es sich um einen von Sterilisationsvorgang
zu Sterilisationsvorgang kontinuierlichen Alterungsprozess
handelt, welcher dann - statistisch gesehen - zu einer be
kannten Lebensdauer führt. Werden nun von dem Controller
starke Änderungen in den Offsetwerten erkannt, so ist davon
auszugehen, dass durch eine unvorhergesehene Einwirkung be
sonderer Belastungen auf den Sensor mit einer verkürzten Le
bensdauer bzw. einem Frühausfall des Sensors zu rechnen ist.
Daher wird beim Überschreiten eines vorgegebenen Änderungs
wertes ein Fehlersignal ausgelöst.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
wird nicht nur die Änderung des Offsetwertes über verschie
dene Messungen, was grundsätzlich der 1. Ableitung ent
spricht, betrachtet, sondern auch die Änderung der Änderung
der Offsetwerte über verschiedene Messungen, welche der 2.
Ableitung entspricht, betrachtet. Durch Auswertung dieser 2.
Ableitung lässt sich besonders einfach die Güte der Aussage
aus der Berechnung der 1. Ableitung abschätzen. Liegt die 2.
Ableitung bei kleinen Werten, vorzugsweise unter vorgegebe
nen Grenzwerten, so ist ein kontinuierlicher Verlauf der
Offsetwertentwicklung gegeben und von einer guten Vorhersa
gegüte dieser Abschätzung auszugehen. Es wird vorzugsweise
dann beim Überschreiten eines vorgegeben Grenzwertes dieser
2. Ableitung vorzugsweise ein Fehlervorwarnsignal bzw. ein
Fehlersignal ausgegeben.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist der Controller derart gestaltet, dass er ein Fehlersi
gnal ausgibt, sobald der aktuell gemessene Offsetwert einen
vorgegebenen Grenzwert über- bzw. unterschreitet.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist der Controller derart gestaltet, dass er beim über
schreiten bzw. Unterschreiten von vorgegebenen kleineren
Grenzwerten zunächst ein Fehlervorwarnsignal auslöst und
dann erst beim Überschreiten bzw. Unterschreiten von vorge
gebenen größeren Grenzwerten ein Fehlersignal signalisiert.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist der Controller derart gestaltet, dass er aufgrund der
Offsetwerte des Sensors einen voraussichtlich zu erwartenden
Lebensdauerwert bzw. Betriebszyklenwert berechnet.
Zur Berechnung der noch verbleibenden Anzahl der Betriebszy
klen bzw. Autoklavierungszyklen kann beispielsweise von ei
ner fest vorgegebenen Höchstzahl ausgegangen werden und die
ser Zähler jeweils um 1 bei jedem Betriebszyklus verringert
werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung erfolgt eine
dynamische Abschätzung der noch zu erwartenden Betriebsdauer
bzw. Einsatzzyklendauer des Sensors durch Überwachung der
Zunahme der Offsetwerte bis hin zu einem vorgegebenem
Offsetgrenzwert. Hat sich beispielsweise in den vorhergehen
den Betriebszyklen eine durchschnittliche Zunahme des
Offsetwertes von 10 mV ergeben und ist der aktuelle Offset
wert gerade bei 50 mV, so kann bis zum Erreichen eines bei
spielhaft vorgegebenen Grenzwertes von 100 mV noch von 5
weiteren Betriebszyklen ausgegangen werden. Zu dieser Be
rechnung kann auch deren Wert der ersten Ableitung herange
zogen werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird diese
Auswertung der Betriebszyklen mit der Auswertung der 2. Ab
leitung kombiniert. So kann beispielsweise durch Heranziehen
der 2. Ableitung die Änderung der Änderung der Offsetwerte
verfolgt und der weiteren Entwicklung des Kurvenverlaufs ab
geschätzt werden, so dass sich eine bessere und zuverlässi
gere Vorhersage der noch verbleibenden Betriebsdauer bzw.
Betriebszyklen ergibt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
besitzt der Controller Mittel zu Signalisierung der noch
verbleibenden Betriebsdauer, wie beispielsweise durch digi
tale Datenübertragung zu einem angeschlossenem Monitor, ein
angeschlossenes Display, eine oder mehrere Leuchtdioden oder
aber auch auf akustischem Wege.
Um insbesondere einen Betriebseinsatz über die vorbestimmte
Zahl an Betriebseinsätzen hinaus bzw. im Fehlerfall und so
mit verfälschte Messergebnisse oder einen Ausfall der Sonde
während der Messung zu verhindern, setzt die Zähleinrichtung
mit Erreichen der vorbestimmten Zahl an Betriebseinsätzen
den Druckwandler und somit die Sonde außer Betrieb.
Damit der Anwender sich jederzeit ein Bild über die verblei
benden Betriebseinsätze und die gehabten Betriebseinsätze
der Sonde machen kann, sind die Zahl der Betriebseinsätze
und/oder die verbleibende Zahl bis zur Außerbetriebsetzung
der Sonde über eine Anzeigeeinrichtung darstellbar. Hierbei
ist die Anzeigeeinrichtung insbesondere in den mit der Lei
tung verbundenen Teil der Kupplung integriert, sodass der
Anwender direkt von der Sonde die Informationen erhalten
kann.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist die Sonde
einen elektrischen Druckwandler und einen Controller auf.
Bei dem Controller handelt es sich um einen oder mehrere
vorzugsweise temperaturbeständige elektrische Bausteine.
Die Zähleinrichtung löst einen Zählvorgang nur aus, wenn
über einen bestimmten Zeitraum Spannung an der Sonde an
liegt. Hierdurch soll vermieden werden, dass bei nur kurz
anliegender Spannung der Zählvorgang ausgelöst wird. Dies
kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn die Verbindung
zur Sonde getestet werden soll. Es soll dabei nur gezählt
werden, wenn es tatsächlich zu einem Betriebseinsatz kommt,
also wenn beispielsweise die Spannung mindestens eine halbe
Stunde anliegt.
Um zu verhindern, dass die Sonde weiter verwendet wird, wenn
die vorbestimmte Zahl an Betriebseinsätzen erreicht wurde,
betätigt die Zähleinrichtung mit Erreichen einer vorgegebe
nen Zahl an Betriebseinsätzen einen Schalter, der die Span
nungsversorgung des Druckwandlers unterbricht bzw. das Mess-
/Ausgangssignal auf einen Nullwert oder einen anderen außer
halb des üblichen des Bereichs liegenden Wert setzt. Die
Auswerte- und Anzeigeeinheit erkennt dies und bricht die
Messung ab bzw. lässt keine weitere Messung mehr zu. Ein
weiterer Betriebseinsatz der Sonde wird dadurch verhindert.
Auf einfache Weise ist somit der Anwender gezwungen, die
Sonde dem Hersteller zur Überprüfung und zum Kalibrieren zu
geben.
Vorzugsweise zählt dabei die Zähleinrichtung für das Außer
betriebsetzen der Sonde von der vorbestimmten Zahl herunter,
so dass bei Erreichen von Null die Außerbetriebsetzung der
Sonde erfolgt. Daneben zählt die Zähleinrichtung für das Er
fassen der gesamten Betriebseinsätze der Sonde kontinuier
lich hoch. Der Anwender hat somit die Möglichkeit zum einen
zu erkennen, wie oft die Sonde insgesamt eingesetzt wurde
und zum anderen wie viele Betriebseinsätze ihm noch bis zur
Außerbetriebsetzung und zur Überprüfung und Kalibrierung
durch den Hersteller verbleiben.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Anzeige
einrichtung durch eine Leuchtdiode gebildet, die die ge
wünschte Zahl durch Blinkfolgen anzeigt. Dadurch wird eine
kleinstmögliche Anzeigeeinrichtung realisiert.
Vorzugsweise ist die Zahl der vorbestimmten Betriebseinsätze
der Sonde einstellbar. Diese wird insbesondere mit Erreichen
der vorbestimmten Zahl von Betriebseinsätzen, bei der die
Sonde außer Betrieb gesetzt wird, und mit dem Wiederinbe
triebsetzen, indem die Sonde kalibriert wird, eingestellt.
Die Einstellung erfolgt über eine entsprechende Software.
Um Wartungsaufträge einfacher abwickeln zu können, sind in
dem Speicher weitere Daten abgelegt, wie herstellerspezifi
sche, nämlich Seriennummer Kundennummer, Datum der Ausliefe
rung, wer hat die Sonde kalibriert, wann wurde sie das letz
te Mal kalibriert, o. ä.
In letzter Zeit tritt vermehrt die Creutzfeldt-Jakob-
Krankheit (CFJ) auf, die durch Blut übertragen wird. In
sofern ist es notwendig, die Sterilisationsverfahren mit
Temperaturen über 130°C einzusetzen, um eine vollständige
und sichere Abtötung der CFJ-Erreger zu gewährleisten.
Die Sonde besteht daher aus temperaturstabilem, biokompa
tiblen Material, das ein Sterilisationsverfahren, wie
beispielsweise Autoklavieren/Dampfsterilisation, über
130°C zulässt. Bei diesen Temperaturen werden nach der
zeitigem Erkenntnisstand die CFJ-Erreger vollständig ab
getötet was ein Wiedereinsetzen der Sonde ermöglicht.
Ein besonderes Einsatzgebiet dieser Sonde ist die intrakra
nielle Druckmessung.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung einer Ausführungsform der Erfin
dung im Zusammenhang mit der Zeichnung. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Sonde nach der
Erfindung mit einem Verbindungskabel;
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Hirndruckmes
sung mit der Sonde von Fig. 1; und
Fig. 3 ein Blockschaltbild der Zähleinrichtung der Sonde
von Fig. 1.
Fig. 1 zeigt beispielhaft eine Sonde 18 nach der Erfindung,
wobei hier eine besondere Ausführungsform mit Anschlusskabel
dargestellt ist. Bei einer Ausführungsform, welche mittels
Funk oder Licht kommuniziert befinden sich meist alle Kompo
nenten in dem Sondenkopf. Weiterhin ist in Fig. 2 eine sche
matische Darstellung einer Anzeige- und Auswerteeinheit 10
zur intrakraniellen Druckmessung. An diese Einheit 10 ist
ein Verbindungskabel 12 angeschlossen, das über einen als
Kupplung dienenden Steckverbinder 14 mit einem Katheter 16
verbunden ist. An dem distalen Ende des Katheters 19 ist ein
Sondenkopf 20 angeordnet. Der Sondenkopf 20 ist in einen
Schädel 22 eines Patienten über eine Öffnung 24 eingebracht.
Der Sondenkopf 20 liegt dabei zwischen Dura mater und Schä
delknochen zur Messung des epiduralen Druckes.
In bekannter Weise weist die Sonde 18 als Druckwandler einen
Piezokristall mit einer Brückenschaltung auf. Über im Kathe
ter 16 verlaufende Leitungen wird die Brückenschaltung mit,
Energie versorgt, wobei als Energiequelle die Einheit 10
dient.
In dem Steckverbinder 14 ist ein Fenster 29 eingebracht, das
den Blick auf eine Leuchtdiode 28 im Inneren des Steckver
binders 14 freigibt.
In Fig. 3 ist schematisch ein Blockschaltbild über Bauteile
im Inneren des Teils 14b des Steckverbinders 14 dargestellt.
Der Brückenschaltung vorgeschaltet ist ein Controller 30,
die mit der Leuchtdiode 28 und einem Schalter 32 zusammen
wirkt. Der Controller 30 ist mit der Energiequelle der Brüc
kenschaltung verbunden, einmal mit der Leitung 34 und mit
der Leitung 36.
über die Spannung wird ein Mikroprozessor 38 betrieben, wel
cher ein Bestandteil des Controllers darstellt und der mit
einem Speicher 40 zusammenwirkt. Der Mikroprozessor 38 und
der Speicher 40 sind Teil des Controllers 30, die innerhalb
des Teils 14b des Steckverbinders 14 angeordnet ist. Zur
Verbindung mit dem Controller sind Datenleitungen 42 und 44,
die mit einem Dateneingang 46 und einem Datenausgang 48 ver
bunden sind, vorgesehen. Über die Datenleitungen wird bei
spielsweise eine vorbestimmte Zahl oder ein Offsetgrenzwert
in den Controller 30 gesetzt, mit deren Erreichen der
Schalter 32 betätigt wird.
Die Einstellung der vorbestimmten Zahl erfolgt über einen
Rechner. Über die Leitungen 50 und 52 werden die Messsignale
der Brückenschaltung an die Einheit 10 gesandt.
Vor Inbetriebnahme der Sonde 18 wird über die Datenlei
tungen 42 und 44 eine vorbestimmte Zahl in die Zählein
richtung 30 eingegeben, beispielsweise zwanzig Betriebs
einsätze. Des Weiteren wird über die Datenleitungen 42
und 44 ein Zeitraum vorgegeben, ab dem jeweils ein Zähl
vorgang erfolgen soll. Beispielsweise wenn mindestens ei
ne halbe Stunde an den Leitungen 34 und 36 Spannung an
liegt, wird ein Zählvorgang ausgelöst. Ebenso können wei
tere Parameter wie Grenzwerte, maximale Offsetwerte und
maximale Werte der Ableitungen übertragen werden.
Der Controller 30 zählt somit die Betriebseinsätze und steu
ert die Offsetmessungen, also die Druckmessungen, der Sonde
18. Ein Betriebseinsatz ist dann so definiert, dass minde
stens eine halbe Stunde Spannung an den Leitungen 34 und 36
liegt. Liegt über eine halbe Stunde Spannung an, wird ein
Zählvorgang bzw. eine Offsetmessung ausgelöst. Der Zählvor
gang zählt dabei zum einen von der vorgegebenen Zahl jeweils
eine Einheit herunter, sodass im Speicher 40 die verbleiben
den Betriebseinsätze abgelegt sind. Des Weiteren werden die
gesamten Betriebseinsätze erfasst, d. h. die Zahl wird nach
jedem Betriebseinsatz um eins erhöht und getrennt im Spei
cher 40 abgelegt.
Weiterhin wird der Offsetwert des Sensors erfasst und im
Speicher abgelegt. Zudem wird durch Auswertung der Offset
werte die noch verbleibende Betriebsdauer bzw. Anzahl Be
triebszyklen errechnet.
Über die Leuchtdiode 28 werden die noch verbleibenden Be
triebseinsätze durch eine Blinkfolge angezeigt, bevor der
Schalter 32 betätigt wird.
Der Schalter 32 ist in Fig. 3 so dargestellt, dass die
Sonde noch nicht die vorbestimmte Zahl an Betriebseinsät
zen erreicht hat. Mit Erreichen der vorbestimmten Zahl an
Betriebseinsätzen wird der Schalter 32 geschlossen, so
dass die Leitungen 34 und 36 kurzgeschlossen sind. Die
Brückenschaltung ist dadurch außer Betrieb gesetzt und
eine Druckmessung mit der Sonde 18 ist nicht mehr mög
lich.
Die Sonde 18 muss dann vom Anwender zum Hersteller zur Kali
brierung zurückgegeben werden.
Der Hersteller setzt nach dem Kalibrieren die vorbestimmte
Zahl über die Einstellmittel 42 und 44 neu, wodurch der
Schalter 32 wieder geöffnet und die Sonde 18 somit wieder
betriebsbereit geschaltet wird.
Der Controller 30 weist des Weiteren einen Dateneingang 49
und einen Datenausgang 48 auf, über den der Speicher 40 aus
gelesen werden kann, d. h. der Hersteller kann feststellen,
wie oft die Sonde 18 insgesamt in Betrieb war und bisher ka
libriert wurde. Des Weiteren sind in dem Speicher 40 weitere
Daten abgelegt, nämlich Kundennummer, Seriennummer, Datum
der Auslieferung, wer die Sonde 18 wann kalibriert hat, wann
die Sonde das letzte Mal kalibriert wurde, u. ä.
Über die Datenleitungen 42 und 44 sowie den Dateneingang 49
und den Datenausgang 48 kann auch die vorbestimmte Zahl der
Zähleinrichtung 30 (gesetzt und die Sonde 18 wieder in Be
trieb gesetzt werden, also der Schalter 32 seine in Fig. 3
dargestellte offene Position einnehmen.
In die Leitung 34 - Plus - ist ein Vorwiderstand 54 einge
baut, damit der Monitor der Anzeige- und Auswerteeinheit 10
nicht beeinflusst wird.
Die Sonde 19 besteht aus temperaturbeständigem, biokompati
blen Material und ist zusammen mit dem Katheter 16 vollstän
dig autoklavierbar.
Auf einfache Weise wird durch die Erfindung sichergestellt,
dass ein kleinbauender elektrischer Controller 30 in der
Sonde 18 realisiert werden kann, über das die vorbestimmte
Zahl an Betriebseinsätzen angezeigt wird. Über den Schalter
32 wird verhindert, dass die Sonde 18 über die vorbestimmte
Zahl an Betriebseinsätzen hinaus bzw. im Fehlerfalle in Be
trieb genommen wird.
Bezugszeichenliste
10
Auswerte- und Anzeigeeinheit
12
Verbindungskabel
14
Steckverbinder
14
a Stecker
14
b Kupplung
16
Katheter
18
Sonde
19
Drucksensor
20
Sondenkopf
22
Schädel
24
Öffnung im Schädel
26
Fenster
28
Leuchtdiode
30
Zähleinrichtung
32
Schalter
34
Leitung - Plus
36
Leitung - Masse
38
Mikroprozessor
40
Speicher
42
Datenleitung
44
Datenleitung
46
Dateneingang
48
Datenausgang
50
Signalleitung
52
Signalleitung
54
Vorwiderstand