DE10151094A1

DE10151094A1 - Verfahren und Anordnung zur Verhinderung von Schieflauf eines Filtertuches einer Vakuumbandfilterpresse

Info

Publication number: DE10151094A1
Application number: DE10151094A
Authority: DE
Inventors: Joerg Kaempfe; Frank Winkler
Original assignee: Vattenfall Europe Generation AG and Co KG
Current assignee: Vattenfall Europe Generation AG and Co KG
Priority date: 2001-10-12
Filing date: 2001-10-12
Publication date: 2003-04-24
Anticipated expiration: 2021-10-13
Also published as: DE10151094C2

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur Verhinderung von Schieflauf eines Filtertuches einer Vakuumbandfilterpresse, mit einer Überwachungseinrichtung in Form eines Reflexlichttasters für die Außenkante des Filtertuches. DOLLAR A Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Geradlauf des Filtertuches einer Vakuumbandfilterpresse in allen Betriebssituationen auch nach längerer Betriebszeit zu sichern. DOLLAR A Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Filtertuch außen einseitig über eine umlaufende Rolle gleichmäßig geführt und die Außenkante des Filtertuches gestrafft angehoben wird. DOLLAR A Dabei ist einseitig im Rücklauf des Filtertuches (3) in einem Abstand von ca. 0,20 bis ca. 0,80 Meter zu der Überwachungseinrichtung (1) an einem Träger (5) der Vakuumbandfilterpresse eine Schelle (6) mit einem Bolzen (7) und einer umlaufenden Rolle (8) angeordnet, über die die Außenkante (4) des Filtertuches (3) geführt ist, wobei die umlaufende Rolle (8) in Längsrichtung mit einem Sicherungsring (9) gesichert, der Bolzen (7) in die Schelle (6) fest eingeschraubt und mit einer Kontermutter (10) in seiner Position fixiert angeordnet ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur Verhinderung von Schieflauf eines Filtertuches einer Vakuumbandfilterpresse, mit einer Überwachungseinrichtung in Form eines Reflexlichttasters für die Außenkante des Filtertuches.
In einem mit Braunkohle gefeuerten Kraftwerk entstehen bei der Verbrennung Rauchgase, die im wesentlichen aus Stickstoff, Wasserdampf, Sauerstoff und Kohlendioxid bestehen und die u. a. Staub, Schwefeldioxid und Stickoxide enthalten. Das Rauchgas wird in einer Rauchgasentschwefelungsanlage gereinigt. Hier wird in einem chemischen Prozeß das Schwefeldioxid in Gips umgewandelt. Zunächst gelangt das Rauchgas, nachdem es einen Elektrofilter verlassen hat, über Rohrleitungen und Saugzuggebläse in einen Absorberturm auch Wäscher genannt. Im Wäscher werden die Rauchgase in einer ersten Stufe einem Vorwäscher zugeleitet und mit einer Waschsuspension, d. h. einer Lösung aus Kalksteinmehl und Wasser besprüht und abgekühlt.
In einer zweiten Stufe werden die aufsteigenden Rauchgase im oberen Absorberbereich nochmals mit einer Waschsuspension besprüht. Nachdem das gereinigte Rauchgas den Tropfenabscheider passiert hat, verläßt es als Reingas den Absorberturm und wird zum Kühlturm geleitet.
Das aus dem Rauchgas und nun in der Waschsuspension gebundene Schwefeldioxid wird im unteren Absorberteil aufgefangen. Hier wird die Suspension durch Zugabe von Luft aufoxidiert und in Gips umgewandelt. Dieser Gipssuspension wird anschließend mittels einer Vakuumentwässerung das noch enthaltene Wasser entzogen. Um den Gips einer Verwertung z. B. in der Baustoffindustrie zuführen zu können, muß er bestimmten Qualitätsanforderungen genügen.
Von besonderer Bedeutung ist dabei die Entwässerung der Gipssuspension auf dem Filtertuch der Vakuumbandfilterpresse. Bei der verwendeten Vakuumbandfilterpresse verläuft das Filtertuch innerhalb eines Gestells über zwei Umlenkrollen. Dabei ist eine Umlenkrolle gleichzeitig als Spannrolle ausgebildet. Wichtig für den Betrieb der Vakuumbandfilterpresse ist das Geradlaufen des Filtertuches. Um dies zu Überwachen ist eine Überwachungseinrichtung in Form von zwei Reflexlichttastern vorhanden.
Jedoch über die Fortdauer der Betriebszeit der Vakuumbandfilterpresse läßt die Spannung an den Außenrändern des Filtertuches nach. Nachteiliger Weise hängen dann die Außenränder nach unten durch.
In dieser Situation erkennt die vorhandene Überwachungseinrichtung nicht mehr die Außenkanten des Filtertuches.
Es kommt zu fortschreitenden Erschlaffen des Filtertuches. Die mechanische Belastung des Filtertuches ist so hoch, daß kein Spannen möglich ist und die Kanten erschlaffen.
Es kommt zu einem Schieflauf des Filtertuches und damit zum Ausfall der Vakuumbandfilterpresse. Aufgrund von Schieflauf bleibt die Vakuumbandfilterpresse regelmäßig stehen.
Bekannt ist weiterhin zur Vermeidung von Schieflauf die DE-OS 34 39 456 "Umlenkstation eines Gurtförderers". Dabei wird die Gurtkante im Obertrum kurz vor dem Aufladen auf die Umlenkrolle mittels Sensoren abgetastet, um die Relativlage dieses Abschnitts des Obertrums zu seiner Ideallage zu ermitteln und bei Abweichen der momentanen Lage von der Ideallage einen seitlich parallel neben dem Fördergurt vorgesehenen Verstellzylinder beaufschlagt. Dieser Verstellzylinder schwenkt die Drehachse der Umlenkrolle dann so in der horizontalen Ebene um eine auf der anderen Seite des Fördergurts liegende vertikale Achse, daß der Fördergurt wieder in die Ideallage gezwungen wird.
Nachteilig dabei ist, daß unabhängig davon, wo nun die vertikale Schwenkachse der Umlenkrolle liegt, die bekannte Bauart die Eigenschaft hat, daß die Führung des Fördergurtes oszillierend erfolgt und somit instabil ist.

Weiterhin ist in der DE 40 11 257 A1 eine Erfassungseinrichtung für Längsrisse in einem stetig fördernden Gurt eines Förderbandes sowie für den Schieflauf bekannt. Es wird der Gurt im Rücklauf kurz nach der Antriebstrommel über eine spezielle Trommelkonstruktion geführt, die ein Auseinanderklaffen der beschädigten Gurtteile bewirkt, was über eine veränderte Verteilung der Auflagekräfte einer senkrecht zur Bewegungsrichtung des Gurtes beweglich gelagerten Drucktrommel erfaßt wird und zur Abschaltung des Antriebes führt.

Nachteilig dabei ist, daß die Erfindung erst einsetzt, wenn an dem Gurt bereits größere Veränderungen in Form von Rissen vorliegen bzw. wenn der Gurt bereits schiefläuft. Wichtig wäre jedoch den Gurt oder ein Filtertuch während des Betriebes in einem geraden Luft zu halten, um so die Anlage gleichmäßig zu betreiben.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Geradlauf des Filtertuches einer Vakuumbandfilterpresse in allen Betriebssituationen auch nach längerer Betriebszeit zu sichern.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Filtertuch außen einseitig über eine umlaufende Rolle gleichmäßig geführt und die Außenkante des Filtertuches gestrafft angehoben wird.

Dabei ist einseitig im Rücklauf des Filtertuches in einem Abstand von ca. 0,20 bis ca. 0,80 Meter zu der Überwachungseinrichtung an einem Träger der Vakuumbandfilterpresse eine Schelle mit einem Bolzen und einer umlaufenden Rolle angeordnet, über die die Außenkante des Filtertuches geführt ist, wobei die umlaufende Rolle in Längsrichtung mit einem Sicherungsring gesichert, der Bolzen in die Schelle fest eingeschraubt und mit einer Kontermutter in seiner Position fixiert angeordnet ist.

Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert. Die zugehörige Zeichnung zeigt in einer schematischen Darstellung die Befestigung zur Verhinderung von Schieflauf eines Filtertuches einer Vakuumbandfilterpresse.
Zur Verhinderung von Schieflauf des Filtertuches 3 ist an einer Vakuumbandfilterpresse eine Überwachungseinrichtung 1 mit zwei Reflexlichttastern 2 angeordnet. Im Rücklauf (Untertrum) des Filtertuches 3 ist in einem Abstand von ca. 0,30 m zu der Überwachungseinrichtung 1 ein Träger 5 angeordnet. Der Träger 5 ist mit einer Schelle 6 versehen. In die Schelle 6 ist ein Bolzen 7 fest eingeschraubt. Der fest eingeschraubte Bolzen 7 hat einen Durchmesser von ca. 8 mm. Über den Bolzen 7 ist eine umlaufende Rolle 8 angebracht, die einseitig in Längsrichtung mit einem Sicherungsring 9 gesichert ist. Über die umlaufende Rolle 8 ist die Außenkante 4 des Filtertuches 3 geführt. Der Bolzen 7 ist mit einer Kontermutter 10 in seiner Position fest fixiert. Unterhalb des Filtertuches 3 ist eine Steuerrolle 11 angeordnet. Die umlaufende Rolle 8 kann im Rücklauf in einem Abstand von ca. 0,20 m bis 0,80 m zur Überwachungseinrichtung angeordnet sein.
Die Wirkungsweise ist folgende:
In einer Vakuumbandfilterpresse wird eine Gipssuspension entwässert und auf einem Filtertuch 3 transportiert. Dabei wird oberhalb des Filtertuches 3 über eine Überwachungseinrichtung 1, die mit zwei Reflexlichttastern 2 ausgestattet ist, der Geradlauf des Filtertuches 3 überwacht. Wenn das Filtertuch 3 von seinem vorgesehenen geraden Lauf abweicht, wird dies mit den Reflexlichttastern 2 gemessen. Diese geben ein Signal an eine unter dem Filtertuch 3 befindliche Steuerrolle 11, so daß das Filtertuch 11 wieder ausgerichtet wird. Da bei laufendem Betrieb aber die Außenkanten 4 des Filtertuches 3 erschlaffen, kommt es dazu, daß die Reflexlichttaster 2 die Außenkante 4 nicht mehr erkennen können. Es wird die Vakuumbandfilterpresse ausgeschaltet.
Genau an dieser Stelle setzt die Erfindung ein.
An einem Träger 5 der Vakuumbandfilterpresse ist einseitig eine Schelle 6 mit einem Bolzen 7 und einer umlaufenden Rolle 8 befestigt. Die Außenkante 4 des Filtertuches 3 wird bei der normalen Fahrweise einseitig im Rücklauf über die umlaufende Rolle 8 geführt. Dabei wird die Außenkante 4 des Filtertuches 3 gleichmäßig angehoben. Ein Erschlaffen wird verhindert. Die umlaufende Rolle 8 gibt Impulse an die Außenkanten 4 des Filtertuches 3, so daß die Spannung an den Rändern erhalten bleibt. Die Ränder des Filtertuches 3 hängen nicht herab. Die Überwachungseinrichtung 1 mit dem Reflexlichttaster 2 erkennt die Außenkanten 4 des Filtertuches 3 weiterhin. Eine unterhalb des Filtertuches 3 befindliche Steuerrolle 11 steuert das Filtertuch 3. Das Filtertuch 3 bekommt so einen geraden Lauf. Damit wird der Schieflauf des Filtertuches 3 mit nachfolgendem Abschalten der Vakuumbandfilterpresse verhindert. Die Anlage bleibt vorteilhafterweise in Betrieb.
Folgende Vorteile werden durch die Erfindung erreicht:

- Aufgrund des gleichbleibenden Abstandes zwischen dem Filtertuch und der Überwachungseinrichtung wird eine stabile Fahrweise der gesamten Anlage garantiert.
- Zusätzliche ständige manuelle Kontrollen entfallen.
- Die Anlage wird störungsfrei betrieben. Mit dem vorherigen täglichen Ausfall der Anlage ist nicht mehr zu rechnen.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen

1

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3

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5

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7

8

9

10

11

Claims

1. Verfahren zur Verhinderung von Schieflauf eines Filtertuches einer Vakuumbandfilterpresse, mit einer Überwachungseinrichtung in Form eines Reflexlichttasters für die Außenkante des Filtertuches, gekennzeichnet dadurch, daß das Filtertuch außen einseitig über eine umlaufende Rolle gleichmäßig geführt und die Außenkante des Filtertuches gestrafft angehoben wird.

2. Anordnung zur Verhinderung von Schieflauf eines Filtertuches einer Vakuumbandfilterpresse mit einer Überwachungseinrichtung (1) in Form eines Reflexlichttasters (2) für die Außenkante (4) des Filtertuches (3), gekennzeichnet dadurch, daß einseitig im Rücklauf des Filtertuches (3) in einem Abstand von ca. 0,20 bis ca. 0,80 Meter zu der Überwachungseinrichtung (1) an einem Träger (5) der Vakuumbandfilterpresse eine Schelle (6) mit einem Bolzen (7) und einer umlaufenden Rolle (8) angeordnet ist, über die die Außenkante (4) des Filtertuches (3) geführt ist, wobei die umlaufende Rolle (8) in Längsrichtung mit einem Sicherungsring (9) gesichert, der Bolzen (7) in die Schelle (6) fest eingeschraubt und mit einer Kontermutter (10) in seiner Position fixiert angeordnet ist.