DE10150214A1

DE10150214A1 - Scheibenbremse, insbesondere für ein Nutzfahrzeug

Info

Publication number: DE10150214A1
Application number: DE10150214A
Authority: DE
Inventors: Johann Irdschko
Original assignee: Knorr Bremse Systeme fuer Nutzfahrzeuge GmbH; Knorr Bremse Systeme fuer Schienenfahrzeuge GmbH
Current assignee: Knorr Bremse Systeme fuer Nutzfahrzeuge GmbH; Knorr Bremse Systeme fuer Schienenfahrzeuge GmbH
Priority date: 2001-10-12
Filing date: 2001-10-12
Publication date: 2003-04-17
Anticipated expiration: 2021-10-13
Also published as: DE10150214B4

Abstract

Eine Scheibenbremse, insbesondere für ein Nutzfahrzeug, mit einem eine Bremsscheibe (1) umfassenden Bremssattel (2), der an einem Bremsträger (7) durch zwei Befestigungselemente (5, 6), bezogen auf die Bremsscheibe (1), axial verschiebbar befestigt ist, wobei ein Befestigungselement (6) als Festlager und das andere (5) als Loslager ausgebildet ist, und daß das Festlager (6) eine Gleitbuchse (9), einen darin geführten Führungsholm (3) sowie einen Lagerbolzen (10) aufweist, der den Führungsholm (3) trägt und mit dem Bremsträger (7) fest verbunden ist, ist so ausgebildet, daß der Führungsholm (3) einen konusförmigen Abschnitt aufweist, der mit einem konusförmigen Gegenstück des Bremsträgers (7) oder eines daran angeschlossenen Konusteiles korrespondiert .

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Scheibenbremse, insbesondere für ein Nutzfahrzeug, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige, beispielsweise pneumatisch betätigte Scheibenbremsen werden vorzugsweise als Schiebesattelbremsen eingesetzt, da sie u. a. konstruktionsbedingt einen geringen Raum beanspruchen. Dabei ist der Bremssattel axial verschiebbar an dem Bremsträger gelagert.
Um eine gleichmäßige Anpreßkraft der Beläge an die Bremsscheibe zu gewährleisten, muß die axiale Verschiebbarkeit des Bremssattels möglichst leichtgängig sein, da sonst eine gleichmäßige Anpreßkraft der beiden Beläge nicht gewährleistet ist.
Eine Leichtgängigkeit ist überdies für ein einwandfreies Lösen der Bremsbeläge erforderlich.
Zur Gewährleistung der Leichtgängigkeit muß die Sattellagerung hoch belastbar sein. Dies insbesondere in bezug auf hohe Querkräfte, die durch die Bewegung der Bremsbeläge aufgrund von Verformungen und der Verbindung mit dem Bremssattel auftreten.
Darüber hinaus wird die Sattellagerung in Nichteingriffsstellung der Bremsbeläge durch hohe Massenkräfte, die beispielsweise durch Fahrbahnunebenheiten verursacht werden, belastet.
Eine zusätzliche Beanspruchung bei pneumatischen Scheibenbremsen ergibt sich durch einen angebauten Feststellbremszylinder, durch den, insbesondere aufgrund des Gewichtes und der im Verhältnis zur Sattellagerung ungünstigen Massenanordnung, die Sattellagerung einer hohen Biegewechselbelastung ausgesetzt ist.
Dabei wird die Belastung in der Hauptsache vom Festlager aufgenommen, während das Loslager lediglich die Aufgabe hat, den Bremssattel gegen ein Wegkippen zu sichern. Das Führen und Halten des Bremssattels hingegen wird vom Festlager übernommen.
Allerdings ist es aufgrund der beengten Raumverhältnisse und gewünschter Gewichtsminimierungen nicht möglich, die Sattellagerung beliebig gering zu dimensionieren, wobei dem Führungsholm eine besondere Bedeutung zukommt, da aus seiner Kippneigung die Biegewechselbeanspruchung des Lagerbolzens beeinflußt wird, d. h., je größer die Kippneigung des Führungsholms ist, desto größer ist auch die Biegewechselbeanspruchung des Lagerbolzens.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Scheibenbremse der gattungsgemäßen Art so auszubilden, daß eine möglichst biegesteife Verbindung zwischen dem Bremsträger und dem Bremssattel bei geringstmöglichem Bauraum erreicht werden kann.
Diese Aufgabe wird durch eine Scheibenbremse gelöst, die die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
Mit konstruktiv einfachsten Mitteln wird durch die Erfindung eine Verbindung zwischen dem Schiebesattel und dem Bremsträger geschaffen, die eine wesentliche Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik darstellt.
Dabei wird eine relativ große Stützweite des Führungsholms erreicht, durch die ein Wegkippen des Führungsholms vermieden wird.
Überdies wird durch die Erfindung eine Entlastung des Lagerbolzens von Querkräften erreicht, die eine kleinere Dimensionierung ermöglicht, so daß der Bauraumbedarf minimiert wird.
Darüber hinaus sind die Kosten für den Lagerbolzen, üblicherweise eine Schraube, aufgrund der geringeren Dimensionierung gegenüber dem Stand der Technik reduziert. Auch die Herstellung des Führungsholms selbst ist mit geringem Aufwand und daher kostengünstig möglich.
Durch die konusförmige Ausbildung eines Abschnitts, der nach einer bevorzugten Ausgestaltung als Außenkegel geformt sein kann und in eine daran angepaßte Aufnahme des Bremsträgers eingeführt ist, ist eine sehr einfache Bearbeitung des Bremsträgers möglich, da eine solche konusförmige Aufnahme problemlos zu fertigen ist.
Durch die Erfindung wird eine Montage und Demontage des gesamten Festlagers vereinfacht, da durch den konischen Sitz nur geringe Montage- bzw. Demontagekräfte erforderlich sind.
Der konusförmige Abschnitt des Führungsholmes und das konusförmige Gegenstück können in unterschiedlichen Bauformen vorliegen.
So ist es denkbar, den Führungsholm, wie erwähnt, mit einem Außenkonus zu versehen, der endseitig an dem Führungsholm vorgesehen ist und in eine konusförmige Ausnehmung des Bremsträgers hineinragt und mit dieser korrespondiert. Der sich an den Außenkonus anschließende Schaft des Führungsholms ist zylindrisch gestaltet.
Weiter kann der konusförmige Abschnitt als Innenkonus des Führungsholms ausgebildet sein, in den ein Außenkonus des Bremsträgers, der an diesem angeformt ist, hineinragt.
Denkbar ist aber auch, anstelle des an den Bremsträger angeformten Außenkonus ein Adapterkonusstück mit dem Bremsträger zu verbinden, das ebenfalls einen Außenkonus aufweist, und zwar auf der dem Bremsträger abgewandten Seite, wo er in den konischen Abschnitt des Führungsholmes eingreift und dort mit seiner Außenfläche an der Wandung des konusförmigen Abschnitts anliegt.
Je nach Erfordernis sind die Kegelwinkel und -längen der Konusse entsprechend wählbar und unterliegen prinzipiell keinen Einschränkungen, so daß die Erfindung große Variationen ermöglicht.
Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Teillängsschnitt durch eine erfindungsgemäße Scheibenbremse,
Fig. 2-4 jeweils ein Ausführungsbeispiel eines Festlagers der Scheibenbremse in einem Längsschnitt.
In der Fig. 1 ist eine Scheibenbremse, insbesondere für ein Nutzfahrzeug, dargestellt, die in ihrem Grundaufbau einen Bremssattel 2 aufweist, der eine innenbelüftete Bremsscheibe 1 umfaßt, die an einer nicht dargestellten Achse des Nutzfahrzeuges befestigt ist.
Der Bremssattel 2 ist an einem Bremsträger 7 des Nutzfahrzeuges, bezogen auf die Bremsscheibe 1, axial verschiebbar befestigt.
Hierzu sind zwei Befestigungselemente 5, 6 vorgesehen, von denen das Befestigungselement 5 als Loslager und das Befestigungselement 6 als Festlager ausgebildet ist.
Beide Befestigungselemente 5, 6 weisen jeweils eine Gleitbuchse 8, 9 sowie einen Lagerbolzen 10 auf, wobei die Gleitbuchsen 8, 9 in Bohrungen des Bremssattels 2 eingepreßt sind.
Die Lagerbolzen 10 sind in den Bremsträger 7 eingeschraubt, während die Gleitbuchsen 8, 9 fest mit dem Bremssattel 2 verbunden sind und von daher auf dem Lagerbolzen 10 zusammen mit dem Bremssattel 2 axial verschiebbar gelagert sind.
Weiter ist zu erkennen, daß der Lagerbolzen 10 des Festlagers 6 in einem Führungsholm 3 gehalten ist, auf dem die Gleitbuchse 9 und mit ihm der Bremssattel 2 hin und her verschiebbar geführt ist.
In den Fig. 2-4 ist besonders deutlich erkennbar, daß der Führungsholm 3 auf seiner dem Bremsträger 7 zugewandten Seite einen konusförmigen Abschnitt aufweist, der mit einem konusförmigen Gegenstück des Bremsträgers 7 oder einem daran angeschlossenen Teil korrespondiert.
Die Fig. 2-4 zeigen unterschiedliche Ausführungsbeispiele, wobei in den Fig. 2 und 3 der konusförmige Abschnitt als Innenkonus 13 ausgebildet ist.
Gemäß Fig. 2 ist an dem Bremsträger 7 als konusförmiges Gegenstück ein Konusansatz 14 angeformt, an dem der Innenkonus 13 anliegt und der eine Mittenöffnung aufweist, die vom Lagerbolzen 10 durchtreten wird, der in den Bremsträger 7 eingeschraubt ist.
Demgegenüber ist in der Fig. 3 als das mit dem Innenkonus 13 des Führungsholms 3 korrespondierendes Gegenstück ein Konusteil 15 als Adapter vorgesehen, das als separates Teil im Bremsträger 7 form- und/oder kraftschlüssig gehalten wird. Mit seiner kegeligen Mantelfläche ragt das Konusteil 15 ebenso wie der Konusansatz 14 gemäß Fig. 3 in den Führungsholm 3 hinein und liegt dort am Innenkonus 13 an.
Bei dem in der Fig. 4 gezeigten Beispiel ist der dem Bremsträger 7 zugewandte Endbereich des Führungsholms 3 als Außenkonus 11 ausgebildet, der in eine in seiner Form daran angepaßte Aufnahme 12 des Bremsträgers 7 hineinragt und dort mit seiner Mantelfläche anliegt.
In jedem Fall wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung eine vergrößerte Aufstandsfläche des Führungsholms am Bremsträger 7 erreicht, durch die auftretende, letztendlich als Biegewechselbeanspruchung des Lagerbolzens 10 wirksame Kippmomente weitgehend reduziert werden. Bezugszeichenliste 1 Bremsscheibe
2 Bremssattel
3 Führungsholm
5 Befestigungselement
6 Befestigungselement
7 Bremsträger
8 Gleitbuchse
9 Gleitbuchse
10 Lagerbolzen
11 Außenkonus
12 Aufnahme
13 Innenkonus
14 Konusansatz
15 Konusteil

Claims

1. Scheibenbremse, insbesondere für ein Nutzfahrzeuge, mit einem eine Bremsscheibe umfassenden Bremssattel (2), der an einem Bremsträger (7) durch zwei Befestigungselemente (5, 6), bezogen auf die Bremsscheibe (1), axial verschiebbar befestigt ist, wobei eines der Befestigungselemente (6) als Festlager und das andere der Befestigungselemente (5) als Loslager ausgebildet ist und das eine der Festlager (6) eine Gleitbuchse (9), einen darin geführten Führungsholm (3) sowie einen Lagerbolzen (10) aufweist, der den Führungsholm (3) trägt und mit dem Bremsträger (7) fest verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsholm (3) einen konusförmigen Abschnitt aufweist, der mit einem konusförmigen Gegenstück des Bremsträgers (7) oder eines daran angeschlossenen Konusteiles korrespondiert.

2. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der konusförmige Abschnitt als Außenkonus (11) ausgebildet ist.

3. Scheibenbremse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Bremsträger (7) eine dem Außenkonus (11) angepaßte Aufnahme (12) vorgesehen ist, in der der Außenkonus (11) einliegt.

4. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der konusförmige Abschnitt als Innenkonus (13) ausgebildet ist.

5. Scheibenbremse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Bremsträger (7) ein Konusteil (15) angeordnet ist, das in den Innenkonus (13) hineinragt und mit seiner Mantelfläche daran anliegt.

6. Scheibenbremse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Konusansatz (14) an den Bremsträger (7) angeformt ist.

7. Scheibenbremse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Konusteil (15) als separates Teil ausgebildet ist.

8. Scheibenbremse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Konusteil (15) form- und/oder kraftschlüssig am Bremsträger (7) angeschlossen ist.

9. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsholm (3) durch den Lagerbolzen (10) an das konusförmige Gegenstück des Bremsträgers (7) oder das daran angeschlossene Teil anpreßbar ist.