DE102008027049A1

DE102008027049A1 - Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug

Info

Publication number: DE102008027049A1
Application number: DE200810027049
Authority: DE
Inventors: José CAMILO-MARTINEZ
Original assignee: Knorr Bremse Systeme fuer Nutzfahrzeuge GmbH; Knorr Bremse Systeme fuer Schienenfahrzeuge GmbH
Current assignee: Knorr Bremse Systeme fuer Nutzfahrzeuge GmbH; Knorr Bremse Systeme fuer Schienenfahrzeuge GmbH
Priority date: 2008-06-06
Filing date: 2008-06-06
Publication date: 2009-12-10

Abstract

Eine Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug, mit einem eine Bremsscheibe umfassenden Bremssattel, der an einem ortsfesten Bremsträger (1) durch zwei Befestigungselemente, bezogen auf die Bremsscheibe, axial verschiebbar ist, wobei jedes als Gleitlager augebildete Befestigungselement einen mit dem Bremsträger (1) fest verbundenen Führungsholm (3, 4) aufweist, der in einer im Bremssattel verschiebegesichert gehaltenen Gleitbuchse geführt ist, und wobei ein Gleitlager als Festlager und das andere als Loslager ausgebildet ist, ist so ausgebildet, dass die Führungsholme (3, 4) einstückig an den Bremsträger (1) angeformt sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei solchen Scheibenbremsen wird der Bremssattel durch Befestigungselemente mit dem ortsfesten, am Fahrzeug befestigten Bremsträger verbunden. Dabei sind Führungsholme, die Bestandteil der Befestigungselemente sind, am Bremsträger befestigt und bilden gemeinsam mit im Bremssattel angeordneten Gleitbuchsen Gleitlager, wobei die Führungsholme in den Gleitbuchsen so geführt sind, dass eine axiale Verschiebung des Bremssattels relativ zum Bremsträger möglich ist.
Von den Gleitlagern ist eines als Festlager mit geringem Gleitspiel ausgebildet, während das andere als Loslager fungiert, wodurch insbesondere Fertigungstoleranzen ausgeglichen werden.
Dabei sind die Führungsholme durch einen angeformten Gewindezapfen oder durch eine durchgeführte Schraube mit dem Bremsträger verbunden. Im letzteren Fall ist daher der Führungsholm als Hülse ausgebildet.
Allerdings sind für die Befestigung der Führungsholme entsprechende fertigungstechnische Maßnahmen erforderlich.
Neben der separaten Fertigung der Führungsholme, d. h., u. a. das spanende Anbringen des Gewindezapfens, sind damit korrespondierende Gewindebohrungen im Bremsträger vorzusehen, was naturgemäß mit einem erheblichen Arbeitsaufwand verbunden ist, der auch die Schaffung einer planen Anlagefläche für die dem Gewindezapfen zugeordnete Stirnfläche des jeweiligen Führungsholms einschließt.
Naturgemäß steht ein solcher Fertigungsaufwand einer Kostenoptimierung entgegen, was sich vor allem deshalb als besonders nachteilig darstellt, weil Scheibenbremsen als Serienbauteile in großen Stückzahlen hergestellt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Scheibenbremse der gattungsgemäßen Art so weiterzuentwickeln, dass sie konstruktiv einfacher aufgebaut und kostengünstiger herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird durch eine Scheibenbremse mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Üblicherweise ist der Bremsträger als Gussteil ausgebildet, so dass die erfindungsgemäß einstückig angeformten Führungsholme mit angegossen werden.
Eine besondere Bearbeitung des Bremsträgers einerseits, die, wie zum Stand der Technik beschrieben, das Einbringen von Gewindebohrungen sowie die Herstellung planer Anlageflächen umfasst, ist nun nicht mehr erforderlich. Daraus ergibt sich eine durchaus bemerkenswerte Kostenreduzierung.
Dies trifft gleichermaßen durch den nun möglichen Verzicht der separaten Herstellung von Führungsholmen zu, die bislang gleichfalls nur mit einem entsprechenden Fertigungsaufwand herstellbar sind.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt in der belastungsoptimierten Dimensionierung der Führungsholme, insbesondere hinsichtlich des erforderlichen Querschnitts.
Insbesondere im Bremsbetrieb auftretende Scherbeanspruchungen müssen bei den bekannten Führungsholmen vom Gewindeabschnitt aufgenommen werden, d. h., entweder vom angeformten Gewindezapfen oder von der durchgeführten Befestigungsschraube. Dabei ist der Gewindezapfen, insbesondere bei der Verwendung einer Befestigungsschraube immer kleiner als der Durchmesser des Führungsholms.
Demgegenüber kann nun der Querschnitt des Führungsholms insoweit optimiert werden, so dass prinzipiell eine höhere Belastbarkeit der Scheibenbremse insgesamt möglich ist.
In diesem Zusammenhang kann auch Einfluss genommen werden auf die Gestaltung potentieller Bruchstellen, insbesondere hinsichtlich auftretender Kerbwirkungen oder dergleichen.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, den dem Loslager zugeordneten Führungsholm entsprechend zu modifizieren.
Hierzu ist der Führungsholm im weitesten Sinn im Querschnitt oval ausgebildet, wobei hierzu beispielsweise zwei gegenüberliegende Längsseiten abgeflacht sein können, die sich parallel zueinander erstrecken und zwar in Projektion zu dem gegenüberliegenden, einen Teil des Festlagers bildenden Führungsholm, so dass ein seitliches Auswandern des aufgesetzten Bremssattels in beide Richtungen möglich ist. Allerdings sind diese Abflachungen lediglich beispielhaft zu sehen. Auch andere Querschnittsformen, die die gleiche Funktion ermöglichen, sind denkbar.
In diesem Zusammenhang ist hervorzuheben, dass durch das Angießen der Führungsholme eine ausschließlich von der Funktion bestimmte Gestaltung möglich ist, was naturgemäß gegenüber den bekannten Gestaltungsmöglichkeiten erhebliche Vorteile bietet.
Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
1 einen Bremsträger einer erfindungsgemäßen Scheibenbremse in einer perspektivischen Ansicht
2 den Bremsträger in einer Seitenansicht.
In den Figuren ist ein Bremsträger 1 einer Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug dargestellt, der fest mit dem Fahrzeug verbindbar ist, wozu Durchgangsbohrungen 6 für Verbindungsschrauben vorgesehen sind.
Der Bremsträger 1 weist zwei Belagschächte auf, die jeweils durch einander gegenüberliegende Bremsträgerhörner 2 begrenzt sind, die für eingesetzte, eine Bremsscheibe im Fall einer Bremsung beidseitig kontaktierende Bremsbeläge eine Abstützung bilden für die Aufnahme auftretender Bremsmomente.
An den Bremsträgerhörnern 2 eines Belagschachtes sind jeweils ein Führungsholm 3, 4 einstückig angeformt, die achsparallel zu der nicht dargestellten Bremsscheibe verlaufen und auf denen ein ebenfalls nicht gezeigter Bremssattel axial verschiebbar gelagert ist.
Dabei bildet ein Führungsholm 3 einen Bestandteil eines Festlagers, während der Führungsholm 4 Bestandteil eines Loslagers ist, mit dem insbesondere in Umlaufrichtung der Bremsscheibe vorhandene Fertigungstoleranzen ausgeglichen werden.
Während der Führungsholm 3 des Festlagers zylinderförmig ausgebildet ist, ist der Führungsholm 4 des Loslagers schwertförmig gestaltet, d. h., er besitzt, abweichend von der Zylinderform, zwei gegenüberliegende abgeflachte Längsseiten 5, die parallel zueinander verlaufen und auf den Führungsholm 3 des Festlagers projiziert sind.
Im Übrigen dienen die Führungsholme 3 der Befestigung des vorzugsweise zweiteiligen Bremssattels am Bremsträger 1 ebenso wie der relativen Verschiebbarkeit des Bremssattels am Bremsträger 1.
Um eine einfache Montage des Bremssattels zu ermöglichen, ist dieser, wie erwähnt, zweiteilig ausgeführt, wobei dann nach erfolgter Montage, d. h., einem Aufschieben des zugeordneten Teiles des Bremssattels auf die Führungsholme 3, 4, beide Teile miteinander verschraubt werden.

Claims

Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug, mit einem eine Bremsscheibe umfassenden Bremssattel, der an einem ortsfesten Bremsträger (1) durch zwei Befestigungselemente, bezogen auf die Bremsscheibe, axial verschiebbar ist, wobei jedes als Gleitlager ausgebildete Befestigungselement einen mit dem Bremsträger (1) fest verbundenen Führungsholm (3, 4) aufweist, der in einer im Bremssattel verschiebegesichert gehaltenen Gleitbuchse geführt ist, und wobei ein Gleitlager als Festlager und das andere als Loslager ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsholme (3, 4) einstückig an den Bremsträger (1) angeformt sind.
Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsholme (3, 4) an den als Gussteil ausgebildeten Bremsträger (1) angegossen sind.
Scheibenbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der dem Festlager zugeordnete Führungsholm (3) zylinderförmig ist.
Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der dem Loslager zugeordnete Führungsholm (4) einen von der Kreisform abweichenden Querschnitt aufweist.
Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsholm (4) einen im weitesten Sinne ovalen Querschnitt aufweist.
Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsholm (4) zwei abgeflachte Längsseiten (5) aufweist, die parallel zueinander verlaufen.
Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die abgeflachten Längsseiten (5) auf den dem Festlager zugeordneten Führungsholm (3) projiziert sind.
Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsholme (3, 4) an Bremsträgerhörner (2) angeformt sind, die einen Bremsbelagschacht in Umfangsrichtung der Bremsscheibe begrenzen.