-
Die
Erfindung betrifft ein Abgassteuerungssystem und -verfahren zur
Steuerung eines von einem Verbrennungsmotor abgegebenen Abgases.
-
Als
Abgassteuerungssystem kommt häufig ein
selektiv reduzierender NOx-Katalysator zum
Einsatz, der schädliches
NOx mit Hilfe eines Reduktionsmittels in
einer Sauerstoffüberschussatmosphäre reduziert
oder zersetzt und der das NOx in erster
Linie aus einem Abgas entfernt, das von einem Verbrennungsmotor
abgegeben wurde, mit dem sich eine Verbrennung mit einem mageren
Luft-Kraftstoff-Verhältnis
durchführen
lässt (etwa
ein Dieselmotor oder ein mager verbrennender Benzinmotor).
-
Reduktionskatalysatoren
benötigen
ein Reduktionsmittel. So wurde zum Beispiel eine Technologie entwickelt,
die als Reduktionsmittel festen Harnstoff verwendet. Als Mittel
zur Abgabe festen Harnstoffs aus einem Speicher kann beispielsweise
die in der japanischen Offenlegungsschrift JP 2000-27626 A beschriebene
Reduktionsmittelbeimengvorrichtung verwendet werden.
-
Die
in der japanischen Offenlegungsschrift JP 2000-27626 A beschriebene
Vorrichtung umfasst eine Pulverisiereinrichtung, die von einem an
einer oberen Wand eines Speichers befestigten Federelement gebildet
wird, und einen Pulverisiermechanismus, der an einem unteren fernen
Endabschnitt des Federelements befestigt ist. Der Pulverisiermechanismus
weist mehrere Pulverisierarme auf, die von einem vertikalen Stabelement
aus radial in die Nähe einer
Seitenwand des Speichers verlaufen. Ein ferner Endabschnitt am unteren
Ende des vertikalen Stabelements wird von einem Führungselement
gleitend auf- und abwärts geführt, das
von einer Bodenwand des Speichers aus nach innen verläuft. Das
Federelement der Pulverisiereinrichtung ist so gestaltet, dass das
Federelement bei der Zufuhr von Harnstoff in den Speicher nicht
vom Harnstoff zugedeckt wird und sich daher frei ausdehnen und zusammenziehen kann.
-
Der
Harnstoff backt im Speicher leicht zusammen. Wenn jedoch eine wie
vorstehend beschriebene Pulverisiereinrichtung in dem Speicher vorhanden
ist, schwingt die von dem Führungselement
vertikal gleitend geführte
Pulverisiereinrichtung aufgrund der Fahrzeugschwingungen über das
Federelement nach oben und unten, so dass die Pulverisiereinrichtung
im gesamten Speicher Harnstoffklumpen pulverisiert. Der in dem Speicher
pulverisierte Harnstoff kann daher kontinuierlich ausgegeben werden.
-
Damit
das in der japanischen Offenlegungsschrift JP 2000-27626 A beschriebene
System jedoch das feste Reduktionsmittel abgeben kann, werden das
Federelement und der Pulverisiermechanismus benötigt. Die Reduktionsmittelbeimengvorrichtung
ist daher recht kompliziert. Außerdem
beschriebt die Offenlegungsschrift keine weiteren Einrichtungen
für die
Zufuhr des aus der Reduktionsmittelspeichervorrichtung ausgegebenen
festen Reduktionsmittels.
-
Die
DE 199 25 671 A1 beschreibt
ein System, bei dem als festes Reduktionsmittel Harnstoffpulver
verwendet wird, das vor der Verwendung verflüssigt wird. Allerdings kann
die Harnstoffschmelze im Zufuhrweg zurückbleiben. Falls die Temperatur
in diesem Fall nach einiger Zeit sinkt, wird der in dem Zufuhrweg
verbliebene Harnstoff wieder fest und es besteht daher die Gefahr,
dass eine weitere Zufuhr des Harnstoffs nicht mehr möglich ist.
-
Darüber hinaus
beschreibt die
DE
198 25 148 A1 ein System, bei dem als festes Reduktionsmittel
ein Gemenge aus Harnstoffpulver und einer Kohlenwasserstoffverbindung
wie Paraffin, Stearin, Fett oder Wachs verwendet wird. Die Kohlenwasserstoffverbindung
dient als ein Trägermaterial
für das Harnstoffpulver,
das verflüssigt
wird, um zusammen mit den darin schwimmenden festen Harnstoffteilchen
ausgegeben zu werden. Das Fest/Flüssig-Gemisch wird hierzu von
einer mit einem Zwischenspeicher kombinierten Dosiereinheit nach
Art eines Tintenstrahldruckers in die Abgasleitung eingespritzt.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Abgassteuerungssytem und
-verfahren zur Verfügung
zu stellen, mit denen sich fester Harnstoff erwärmen und aufschmelzen und sich
einer Abgasleitung stromaufwärts
von einem selektiv reduzierenden NOx-Katalysator
gut steuerbar eine vorbestimmte Menge Harnstoffschmelze zuführen lässt.
-
Die
obige Aufgabe wird unter anderem durch ein Abgassteuerungssystem
gemäß Anspruch
1 gelöst.
-
Der
feste Harnstoff wird durch Erwärmen aufgeschmolzen
und als Harnstoffschmelze der Abgasleitung stromaufwärts vom
Katalysator zugeführt. Damit
wird dem Nachteil begegnet, dass der Harnstoff in fester Form in
einer Zufuhrleitung zurückbleibt und
dadurch eine gleichmäßige Harnstoffzufuhr
verhindert.
-
Die
Unteransprüche
2-10 befassen sich mit Weiterbildungen dieses Abgassteuerungssystems.
-
So
lässt mit
dem in Anspruch 4 beschriebenen Aufbau des Abgassteuerungssystems
die Menge aufgeschmolzenen festen Harnstoffs und die Menge zugeführter Harnstoffschmelze
steuern, wodurch die Situation vermieden werden kann, dass in dem
System unverbraucht zurückgebliebene
Harnstoffrestschmelze fest wird und in dem System eine Harnstoffschmelzeleitung
oder dergleichen verstopft.
-
Es
ist vorzuziehen, wenn die Temperatur zum Aufschmelzen des festen
Harnstoffs in einem Bereich von etwa 133°C bis 200°C liegt. Innerhalb dieses Temperaturbereichs
ist eine Qualitätsänderung
von Harnstoff unwahrscheinlich.
-
Da
bei der Erfindung der Durchsatz eines sich im flüssigen Zustand befindenden
Reduktionsmittels gesteuert wird, kann das System verkleinert und
vom Aufbau her vereinfacht werden. Durch die gute Steuerbarkeit
lässt sich
die zuzuführende
Harnstoffmenge außerdem
mit hoher Genauigkeit steuern.
-
Beispiele
für den
angesprochenen Verbrennungsmotor sind: ein direkt einspritzender,
mager verbrennender Benzinmotor, ein Dieselmotor etc.
-
Der
angesprochene selektiv reduzierende NOx-Katalysator
kann ein Katalysator sein, der unter Ionenaustausch durch Aufbringen
eines Übergangsmetalls
wie Cu oder dergleichen auf Zeolith ausgebildet wurde, ein Katalysator,
der durch Aufbringen eines Edelmetalls auf Zeolith oder Aluminiumoxid
ausgebildet wurde, ein Titanoxid/Vanadium-Katalysator etc.
-
Wenn
der feste Harnstoff beispielsweise in Kugelform bereitgestellt wird,
lässt sich
der feste Harnstoff übrigens
der Reduktionsmittel-Speichereinrichtung ohne Schwierigkeiten entnehmen.
-
Darüber hinaus
sieht die Erfindung ein Abgassteuerungsverfahren gemäß Anspruch
11 vor.
-
Da
der feste Harnstoff bei diesem Steuerungsverfahren durch Erwärmen aufgeschmolzen wird
und die Harnstoffschmelze in die Abgasleitung stromaufwärts vom
Katalysator eingeleitet wird, lässt sich
dem Nachteil begegnen, dass der Harnstoff im festen Zustand in einer
Zuführungsleitung
zurückbleibt
und dadurch die gleichmäßige Harnstoffzufuhr behindert.
Da die zuzuführende
Menge der Harnstoffschmelze außerdem
auf Grundlage des Betriebszustands des Verbrennungsmotors bestimmt
und der feste Harnstoff durch Erwärmen zur Harnstoffschmelze
aufgeschmolzen wird, so dass die bestimmte Zufuhrmenge an Harnstoffschmelze
gewonnen wird, ist es möglich,
eine angemessene Menge Harnstoffschmelze zu speichern und die Harnstoffschmelze
in die Abgasleitung stromaufwärts
vom Katalysator einzuleiten.
-
Die
Unteransprüche
12–16
befassen sich mit Weiterbildungen dieses Abgassteuerungsverfahrens.
-
So
erlaubt es das in Anspruch 14 definierte Steuerungsverfahren, dem
Nachteil zu begegnen, dass unverbraucht zurückgebliebene Harnstoffrestschmelze
in dem System wieder fest wird und in dem System eine Harnstoffschmelzeleitung
oder dergleichen verstopft.
-
Die
obigen und weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung
sowie ihre technische und industrielle Bedeutung werden anhand der
folgenden ausführlichen
Beschreibung verschiedener Ausführungsbeispiele
der Erfindung verdeutlicht, die in Zusammenhang mit den beigefügten Zeichnungen
zu lesen ist. Es zeigen:
-
1 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Motorabgassteuerungssystems;
-
2 eine
schematische Darstellung des Aufbaus einer Reduktionsmittelbeimengvorrichtung bei
einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
-
3 eine
schematische Darstellung des Aufbaus einer Reduktionsmittelbeimengvorrichtung bei
einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
-
4 ein
Flussdiagramm, das den Vorgang des Zuführens eines Reduktionsmittels
beim ersten Ausführungsbeispiel
veranschaulicht; und
-
5 ein
Flussdiagramm, das den Vorgang des Zuführens eines Reduktionsmittels
beim zweiten Ausführungsbeispiel
veranschaulicht.
-
In
den folgenden Ausführungsbeispielen
findet die Erfindung bei einem ein Fahrzeug antreibenden Dieselmotor
Anwendung.
-
Wie
in 1 gezeigt ist, wird in dem als Fahrzeugdieselmotor
ausgebildeten Verbrennungsmotor Luft von einem Einlassrohr 4 über einen
Luftfilter 3 in die Verbrennungskammer 2 des jeweiligen Zylinders
eingeleitet. Ein Kraftstoffeinspritzventil 5 spritzt in
jede Verbrennungskammer 2 Kraftstoff ein, der unter einem
mageren Luft-Kraftstoff-Verhältnis verbrannt
wird. Die Bezugszahl 6 bezeichnet einen Kolben.
-
Das
Abgas von der jeweiligen Verbrennungskammer 2 wird über ein
stromabwärts
von jeder Verbrennungskammer 2 gelegenes Auspuffrohr 7,
einen NOx-Katalysator 8 und ein
stromabwärts
von dem NOx-Katalysator 8 gelegenes
Auspuffrohr 9 in die Atmosphäre abgegeben. Der NOx-Katalysator 8 enthält einen
selektiv reduzierenden NOx-Katalysator 10 aus
der Zeolith-Siliziumoxid-Familie oder aus TiN, der NOx unter
Vorhandensein eines Reduktionsmittels reduziert oder zersetzt.
-
Um
unter Verwendung des selektiv reduzierenden NOx-Katalysators 10 in
dem Abgas NOx entfernen zu können, ist
das Vorhandensein eines Reduktionsmittels notwendig. Bei diesem
Abgassteuerungssystem ist daher stromaufwärts vom NOx-Katalysator 8 in
dem Auspuffrohr 7 eine Reduktionsmittelbeimengvorrichtung 11,
d.h. eine Vorrichtung zur Beimengung eines Reduktionsmittels, vorgesehen.
-
Unter
Bezugnahme auf die 1 und 2 wird nun
ein erstes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Motorabgassteuerungssystems
beschrieben.
-
2 zeigt
die Reduktionsmittelbeimengvorrichtung 11 dieses Ausführungsbeispiels.
Die Reduktionsmittelbeimengvorrichtung 11 verflüssigt mehrere als
Reduktionsmittel bereitgestellte kugelförmige Festharnstoffstücke A und
führt den
verflüssigten Harnstoff
dem Auspuffrohr 7 zu. Die Reduktionsmittelbeimengvorrichtung 11 weist
eine als Speicherbehälter
ausgebildete Reduktionsmittel-Speichereinrichtung 12 zum
Speichern der Festharnstoffstücke
A und ein an einer inneren Bodenfläche 12c des Speicherbehälters 12 angeordnetes
Heizelement 31 auf. Die mit der als Heizelement ausgebildeten
Erwärm/Aufschmelzeinrichtung 31 versehene
innere Bodenfläche 12c weist
an der untersten Stelle eine Ausgabeöffnung 12d auf und
ist nach unten zu einem mittleren Abschnitt hin abgeschrägt.
-
Dass
die Festharnstoffstücke
A unter Bildung größerer Klumpen
aneinander anhaften, kann durch Beschichten der Festharnstoffstücke A mit
einem haftverhindernden Mittel vermieden werden.
-
Da
die Festharnstoffstücke
A die Eigenschaft haben, leicht Feuchtigkeit zu absorbieren und
aneinander anzuhaften, kann die Reduktionsmittelbeimengvorrichtung 11 außerdem mit
einer Entfeuchtungseinrichtung versehen sein, die ein Silicagel
oder dergleichen einsetzt. Die Entfeuchtungseinrichtung 15 kann
in diesem Fall ein Behälter
sein, der Silicagel oder dergleichen enthält und der über eine Leitung 15a mit
dem Speicherbehälter 12 verbunden
ist, dem die Festharnstoffstücke
A zugeführt
werden (siehe 1).
-
Der
Speicherbehälter 12 weist
in seinem oberen Abschnitt eine Reduktionsmitteleinfüllöffnung 12a auf,
die über
einen Deckel 12b geöffnet
und geschlossen werden kann. Mit der Ausgabeöffnung 12d des Speicherbehälters 12 ist
eine Verbindungsleitung 12e verbunden. Diese ist mit einer
als Flüssigharnstoffspeicherkammer
ausgebildete Reduktionsmittel-Speichereinrichtung 13 verbunden,
die sich unterhalb der Verbindungsleitung 12e befindet.
Von einem unteren Abschnitt der Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 geht
eine Reduktionsmitteltransportleitung 33 aus. Die Reduktionsmitteltransportleitung 33 mündet in
einer als Beimengungssteuerusventil ausgebildete Reduktionsmittelschmelze-Speichereinrichtung 14.
-
Wie
in 2 gezeigt ist, ist die abgeschrägte Bodenfläche 12c mit
dem Heizelement 31 versehen, das die innere Bodenfläche 12c erwärmt. Die
Stromzufuhr zu dem Heizelement 31 wird von einer elektrischen
Steuerungseinheit (ECU) 16 gesteuert.
-
Die
Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 speichert
flüssigen
Harnstoff U, der von dem Speicherbehälter 12 über die
Verbindungsleitung 12e zugeführt wird. Der flüssige Harnstoff
U wird unter Steuerung seines Durchsatzes durch das Beimengungssteuerungsventil 14 in
das Auspuffrohr 7 beigemengt.
-
In
dem Beimengungssteuerungsventil 14 geht ein Schaftförmiger,
in Achsenrichtung verlaufender Ventilkörper 14c durch eine
Zufuhrleitung 14d hindurch. Das ferne Ende des Ventilkörpers 14c bildet
ein Nadelventil 14a. Die Zufuhrleitung 14d ist
mit der von der Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 ausgehenden
Reduktionsmitteltransportleitung 33 verbunden. Der Ventilkörper 14c wird
von einer Abstützung 14e geführt, so
dass er sich nach vorne und hinten bewegen kann. Das Nadelventil 14a ist
einer Beimengöffnung 14g zugewandt,
die am linken fernen Ende des Beimengungssteuerungsventils 14 ausgebildet
ist (siehe 2) und die durch die Vor- und
Zurückbewegung
des Ventilkörpers 14c geöffnet und geschlossen
wird. Am hinteren Ende des Beimengungssteuerungsventils 14 befindet
sich ein am hinteren Abschnitt des durchgehenden Ventilkörpers 14c angebrachter
Anschlag 14f. Der Anschlag 14f steht mit einer
hinteren Endfläche
des Körpers
des Beimengungssteuerungsventils 14 in Eingriff. Hinter dem
Anschlag 14f befindet sich ein Solenoid 37. Wird der
Solenoid 37 magnetisiert, zieht er den Anschlag 14f nach
hinten, so dass die Beimengöffnung 14g geöffnet wird
und flüssiger
Harnstoff U in das Auspuffrohr 7 eingeleitet wird. Die
Außenumfangsfläche der Abstützung 14e für den Ventilkörper 14c ist
mit einer Dichtung 14b versehen, um einen Austritt zugeführten flüssigen Harnstoffs
U zu verhindern.
-
In
der wie oben beschrieben aufgebauten Reduktionsmittelbeimengvorrichtung 11 werden
die Festharnstoffstücke
A durch das Heizelement 31 zum Aufschmelzen gebracht. Nachdem
die Festharnstoffstücke
A geschmolzen sind, fließt
der verflüssigte
Harnstoff an der Bodenfläche 12c nach
unten und fällt
kontinuierlich von der Ausgabeöffnung 12d aus
in die Flüssigharnstoffspeicherkammer 13. Der
flüssige
Harnstoff U wird über
das Beimengungssteuerungsventil 14 unter Steuerung des
Durchsatzes durch das Beimengungssteuerungsventil 14 in das
Auspuffrohr 7 beigemengt. Und zwar wird die Dauer, während der
das Beimengungssteuerungsventil 14 geöffnet/geschlossen ist, durch
intermittierenden Betrieb der ECU 16 gesteuert, so dass
der Durchsatz des flüssigen
Harnstoffs U und der Zeitpunkt für
die Beimengung des flüssigen
Harnstoffs U gesteuert werden.
-
Genauer
gesagt wird der Solenoid 37 des Beimengungssteuerungsventils 14 entsprechend
einem Befehl von der ECU 16 mit Strom versorgt und dadurch
magnetisiert, so dass sich der Anschlag 14f nach hinten
(nach rechts in 2) bewegt. Daher bewegt sich
der Ventilkörper 14c nach
hinten und öffnet sich
das ferne Ende des Nadelventils 14a, so dass während einer
vorbestimmten Öffnungszeitdauer
des Beimengungssteuerungsventils 14 eine vorbestimmte Menge
Harnstoff (flüssigen
Harnstoffs U) von der Beimengöffnung 14g aus
in die Abgasleitung beigemengt wird.
-
Wenn
die Stromversorgung des Solenoids 37 unterbrochen wird,
kehrt der Anschlag 14f in seine ursprüngliche Position zurück und wird
das Nadelventil 14a geschlossen. Dadurch endet die Beimengung
an Harnstoff (flüssigen
Harnstoffs U).
-
Zwischen
dem Beimengungssteuerungsventil 14 und der Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 befindet
sich eine (nicht gezeigte) Pumpe zur Druckbeaufschlagung des flüssigen Harnstoffs
U und zu dessen Weitertransport zu einem Druckregelabschnitt sowie
ein Druckregler 39 zur Druckbeaufschlagung des flüssigen Harnstoffs
U in dem Druckregelabschnitt mit einem bestimmten Druck.
-
Was
die Heizquelle, wie etwa das in dem Speicherbehälter 12 vorgesehene
elektrische Heizelement 31 für Festharnstoffstücke, betrifft,
wird ihr Heizzustand durch die ECU 16 so gesteuert, dass
sie eine optimale Temperatur (z.B. 133°C bis 230°C) zur Verflüssigung der Festharnstoffstücke A und
zum Speichern des flüssigen
Harnstoffs in der Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 erreicht.
Wenn die Festharnstoffstücke
A auf eine höhere
Temperatur als die angesprochene optimale Temperatur erwärmt werden,
können
die Festharnstoffstücke
A unter Umständen
verdampfen, anstatt verflüssigt
zu werden. Wenn keine Schwierigkeiten wie eine Qualitätsänderung der
Festharnstoffstücke
oder ein Verdampfen auftreten, kann die Temperatur der Heizquelle
jedoch auch auf 230°C
oder eine höhere
Temperatur eingestellt werden.
-
Der
Speicherbehälter 12 ist
mit einem Restmengensensor 17 ausgestattet (1),
um die in ihm verbliebene Menge an Festharnstoffstücken A zu erfassen.
Der Restmengensensor 17 gibt an die ECU 16 ein
Ausgangssignal aus, das proportional zu der erfassten Restmenge
der Festharnstoffstücke
A ist.
-
Wenn
in der ECU 16 ein Signal von dem Restmengensensor 17 eingeht,
das für
einen vorbestimmten (nachstehend als "Warnrestwert" bezeichneten) Restmengenwert steht,
schaltet die ECU 16 in einem Armaturenbrett 22 eine Alarmlampe 23 an,
um anzuzeigen, dass die Restmenge an Festharnstoffstücken A gering
ist. Wenn in der ECU 16 ein Signal von dem Restmengensensor 17 eingeht,
das für
einen unteren Grenzwert steht, der geringer als der Warnrestwert
ist, stellt die ECU 16 den Betrieb der Reduktionsmittelbeimengvorrichtung 11 ein
und schließt
das Beimengungssteuerungsventil 14 vollständig, um
die Beimengung von flüssigem
Harnstoff U zu beenden.
-
Das
Abgasrohr 7 stromaufwärts
vom NOx-Katalysator 8 ist mit einem
Einströmgastemperatursensor 19 zur
Erfassung der Temperatur des in den NOx-Katalysator 8 strömenden Abgases
versehen. Der Einströmgastemperatursensor 19 gibt
an die ECU 16 ein Ausgangssignal aus, das proportional zu
der erfassten Einströmgastemperatur
ist. Das Auspuffrohr 9 stromabwärts vom NOx-Katalysator 8 ist
mit einem Gastemperaturfühler 36 versehen,
um die Temperatur des aus dem NOx-Katalysator 8 strömenden Abgases
zu erfassen. Der Gastemperaturfühler 36 gibt
an die ECU 16 ein Ausgangssignal aus, das proportional
zu der erfassten Gastemperatur ist.
-
Die
ECU 16 wird von einem Digitalcomputer gebildet und weist
einen Festspeicher (ROM), einen Speicher mit wahlfreiem Zugriff
(RAM), eine Zentraleinheit (CPU), einen Eingangs- und einen Ausgangsanschluss
auf. Die ECU 16 führt
bei diesem Ausführungsbeispiel
grundlegende Steuerungen, z.B. eine Steuerung der Kraftstoffeinspritzmenge
in den Motor 1 und dergleichen, wie auch eine Steuerung
der beigemengten Menge flüssigen
Harnstoffs U und eine Steuerung der Stromversorgung des Heizelements 31 aus.
-
Für diese
Steuerungen wird ein Signal von einer Luftmengenmesseinrichtung 20 über einen A/D-Wandler
in den Eingangsanschluss der ECU 16 eingegeben. Die Luftmengenmesseinrichtung 20 gibt an
die ECU 16 ein Ausgangssignal aus, das proportional zur
Menge der Ansaugluft ist. Die ECU 16 berechnet auf Grundlage
des Ausgangssignals der Luftmengenmesseinrichtung 20 die
Ansaugluftmenge.
-
Das
Auspuffrohr 7 stromaufwärts
vom NOx-Katalysator 8 ist mit einem
NOx-Sensor 21 versehen, um die
in den NOx-Katalysator 8 einströmende Menge
an NOx zu messen. Der NOx-Sensor 21 gibt
an die ECU 16 ein Ausgangssignal aus, das proportional
zu der erfassten Menge an NOx ist.
-
Auf
Grundlage der erfassten Menge an NOx berechnet
die ECU 16 eine beizumengende Zielmenge flüssigen Harnstoffs
U, die benötigt
wird, um das NOx im Wesentlichen vollständig entfernen
zu können.
Die ECU 16 berechnet dann die der Beimengungszielmenge
entsprechende Stromzufuhrdauer für
das Heizelement 31 und versorgt das Heizelement 31 entsprechend
mit Strom. Die relative Einschaltdauer des Beimengungssteuerungsventils 14, mit
der sich der der Beimengungszielmenge entsprechende Durchsatz erreichen
lässt,
wird entsprechend berechnet. Das Beimengungssteuerungsventil 14 wird
dabei auf Grundlage der relativen Einschaltdauer gesteuert. Es wird
also nur die benötigte
Menge an Festharnstoffstücken
A verflüssigt
und beigemengt. Dadurch lässt
sich die ungünstige
Situation vermeiden, dass in der Reduktionsmittelbeimengvorrichtung 11 und
insbesondere in der Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 eine überschüssige Menge
flüssigen
Harnstoffs U zurückbleibt
und die Vorrichtung durch Festwerden verstopft.
-
Als
nächstes
wird die Betriebsweise des Abgassteuerungssystems des Verbrennungsmotors
beschrieben. Wie vorstehend erläutert
wurde, nimmt die ECU 16 die Strom versorgung des Heizelements 31 und
die Steuerung der relativen Einschaltdauer für das Beimengungssteuerungsventil 14 vor,
so dass entsprechend dem Betriebszustand des Dieselmotors 1,
d.h. entsprechend der abgegebenen Menge an NOx,
in das Auspuffrohr 7 die richtige Menge flüssigen Harnstoffs
U beigemengt wird. Der in das Auspuffrohr 7 beigemengte
flüssige
Harnstoff U wird durch das Abgas erhitzt, so dass der flüssige Harnstoff
U sofort zu einem reduzierenden Gas (Ammoniakgas) verdampft und
zusammen mit dem Abgas in den NOx-Katalysator 8 strömt.
-
Das
reduzierende Gas reduziert oder zersetzt auf dem selektiv reduzierenden
NOx-Katalysator 10 in dem Abgas
vorhandenes NOx. Das Abgas wird nach dem
Entfernen des NOx über das Auspuffrohr 9 in
die Atmosphäre
freigegeben.
-
Der
selektiv reduzierende NOx-Katalysator 10 hat
die Eigenschaft, dass die Rate, mit der das NOx entfernt
wird, gering ist, wenn die Abgastemperatur kleiner oder gleich einer
bestimmten Temperatur ist, und dass die Rate, mit der das NOx entfernt wird, steil zunimmt, wenn die
Abgastemperatur diese bestimmte Temperatur überschreitet. Wenn das reduzierende
Gas bei geringer Abgastemperatur beigemengt wird, geht das beigemengte
reduzierende Gas demnach durch den NOx-Katalysator 8 hindurch und
wird in die Atmosphäre
freigegeben, ohne für
die NOx-Reduktionsreaktion genutzt zu werden.
Die ECU 16 steuert daher bei diesem Ausführungsbeispiel
das Beimengungssteuerungsventil 14 so, dass es vollständig geschlossen
wird, wenn die durch den Einströmgastemperatursensor 19 erfasste
Einströmgastemperatur
kleiner oder gleich der angesprochenen Temperatur ist, wodurch die
Beimengung an flüssigem
Harnstoff U unter brochen und ein Austritt oder eine Emission des
reduzierenden Gases verhindert wird.
-
Bei
diesem Ausführungsbeispiel
ist das Auspuffrohr 7 stromaufwärts vom NOx-Katalysator 8 mit dem
NOx-Sensor 21 versehen, um die
NOx-Konzentration im Abgas zu erfassen.
Die abgegebene Menge an NOx wird anhand
der von dem NOx-Sensor 21 erfassten NOx-Konzentration und der von der Luftmengenmesseinrichtung 20 erfassten
Ansaugluftmenge berechnet. Allerdings kann dieser Aufbau auch durch einen
Aufbau ersetzt werden, bei dem der Zusammenhang zwischen dem Betriebszustand
des Dieselmotors 1 und der abgegebenen Menge an NOx in Form einer Tabelle vorliegt und bei
dem die abgegebene Menge an NOx während des
tatsächlichen
Motorbetriebs unter Bezugnahme auf die Tabelle abgeschätzt wird.
-
Abgesehen
davon können
die in der Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 speicherbare
Menge des Reduktionsmittels, das Beimengungssteuerungsventil 14,
die von der Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 zum
Beimengungssteuerungsventil 14 verlaufende Reduktionsmittelschmelzetransportleitung 33 und
das Reduktionsmittelschmelzvermögen des
Heizelements 31 so eingestellt werden, dass die Zeit, die
zur Zuführung
der gesamten Menge des in der Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 und
in dem Beimengungssteuerungsventil 14 gespeicherten Reduktionsmittelschmelze
in das Auspuffrohr 7 benötigt wird, länger als
die Zeit ist, die unter Verwendung des Heizelements 31 zum
Erwärmen
und Aufschmelzen des festen Reduktionsmittels und zum Transport
der Reduktionsmittelschmelze zum Beimengungssteuerungsventil 14 benötigt wird.
-
Obwohl
es denkbar ist, das Reduktionsmittel erst dann in das Auspuffrohr 7 beizumengen,
nachdem die gesamte Menge des festen Reduktionsmittels aufgeschmolzen
wurde, ist es auch möglich,
die Menge an Reduktionsmittelschmelze und die beizufügende Menge
des Reduktionsmittels stets zu überwachen
und das Aufschmelzen und die Beimengung gleichzeitig zu beginnen,
indem eine Regelung durchgeführt
wird, bei der die beizumengende Menge an Reduktionsmittel letzten
Endes gleich der berechneten Menge ist.
-
Als
nächstes
wird das Flussdiagramm in 4 beschrieben,
das die von der Reduktionsmittelbeimengungsvorrichtung vorgenommene
Beimengung des Reduktionsmittels veranschaulicht. In Schritt 100 berechnet
die ECU 16 auf Grundlage der erfassten Menge an NOx eine beizumengende Zielmenge flüssigen Harnstoffs
U, die benötigt
wird, um das NOx im Wesentlichen vollständig zu
entfernen.
-
Nach
dieser Berechnung wird mit Schritt 101 fortgefahren, in
dem die ECU 16 das Heizelement mit Strom versorgt, um den
festen Harnstoff zu erwärmen
und die Festharnstoffstücke
A zu verflüssigen, wodurch
die beizumengende Zielmenge flüssigen Harnstoffs
U erzeugt wird. Anschließend
wird der erzeugte flüssige
Harnstoff U in Schritt 102 in der Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 gespeichert.
-
Wenn
der Zeitpunkt für
die Beimengung gekommen ist, wird mit Schritt 104 fortgefahren,
in dem der flüssige
Harnstoff U in das Auspuffrohr 7 beigemengt wird. Wenn
der Zeitpunkt für
die Beimengung dagegen noch nicht gekommen ist, kehrt der Ablauf zu
Schritt 102 zurück,
in dem der flüssige
Harnstoff in der Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 gespeichert wird.
Dann wird in Schritt 103 erneut festgestellt, ob der Zeitpunkt
für die
Beimengung gekommen ist. Falls der Zeitpunkt für die Beimengung gekommen ist,
wird der flüssige
Harnstoff U beigemengt.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Abgassteuerungssystem
werden die Festharnstoffstücke
A erwärmt
und zu flüssigem
Harnstoff U aufgeschmolzen, wobei durch das Beimengungssteuerungsventil 14 wie
oben beschrieben eine vorbestimmte Menge des flüssigen Harnstoffs U in das
Auspuffrohr 7 beigemengt wird. Da die zur Verflüssigung
des festen Harnstoffs benötigte
Wärmemenge
geringer als die zum Verdampfen des festen Harnstoffs benötigte Wärmemenge
ist, kann bei diesem Ausführungsbeispiel
eine kleinere Wärmequelle
(elektrisches Heizelement) Anwendung finden als in einem Fall, in
dem der Harnstoff verdampft würde.
Da der flüssige
Harnstoff U durch direktes Erwärmen
der Festharnstoffstücke
A erzeugt wird, hat der flüssige
Harnstoff U außerdem
eine Harnstoffkonzentration von 100%, weshalb die beizumengende
Menge an flüssigem Harnstoff
U mit hoher Genauigkeit gesteuert werden muss. Da die Steuerungsgröße jedoch
in diesem Fall kein Gas, sondern eine Flüssigkeit ist, lässt sich
der Harnstoffdurchsatz mit dem Beimengungssteuerungsventil 14 ausreichend
genau steuern.
-
Als
nächstes
wird ein zweites Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Abgassteuerungssystems
für einen
Verbrennungsmotor beschrieben. 3 zeigt
die Reduktionsmittelbeimengvorrichtung 30 dieses Ausführungsbeispiels.
Die Reduktionsmittelbeimengvorrichtung 30 ist insofern im
Wesentlichen die gleiche wie die Vorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels,
als die als Reduktionsmittel vorgesehenen Festharnstoffstücke A verflüssigt werden
und der verflüssigte
Harnstoff in das Auspuffrohr 7 eingeleitet wird.
-
Der
Speicherbehälter 12 weist
auf der Oberseite eine Reduktionsmitteleinfüllöffnung 12a auf. In einem
Bodenabschnitt des Speicherbehälters 12 ist eine
Ausgabeöffnung 12d ausgebildet,
die über
eine Verbindungsleitung 12e mit einer Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 verbunden
ist. Die Ausgabeöffnung 12d ist
mit einem gitterförmigen
Heizelement 31 versehen, durch das die Festharnstoffstücke A erwärmt und
aufgeschmolzen werden. Der auf diese Weise erzeugte flüssige Harnstoff
U fließt
von der Ausgabeöffnung 12d nach
unten in die Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 und
wird darin gespeichert.
-
Durch
ein Beimengungssteuerungsventil 14 wird eine vorbestimmte
Menge flüssigen
Harnstoffs U in das Auspuffrohr 7 beigemengt. Wie bei dem
ersten Ausführungsbeispiel
wird die Öffnungs/Schließdauer des
Beimengungssteuerungsventils 14 intermittierend durch eine
ECU 16 gesteuert, so dass der Durchsatz an flüssigem Harnstoff
U und der Zeitpunkt für
die Beimengung des flüssigen
Harnstoffs U gesteuert werden.
-
Bei
dem zweiten Ausführungsbeispiel
ist mit der Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 zum
Speichern des flüssigen
Harnstoffs U einer als Flüssigkeitspegelsensor
ausgebildeten Erfassungseinrichtung 32 zum Erfassen der
Menge an Reduktionsmittelschmelze verbunden und steuert die ECU 16 das Heizelement 31 auf
Grundlage eines Signals von dem Flüssigkeitspegelsensor 32.
-
Der
Flüssigkeitspegelsensor 32 gibt
an die ECU 16 ein Ausgangssignal aus, das für die erfasste, in
der Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 zurückgebliebene
Menge an flüssigem
Harnstoff U steht. Beim Empfang eines Eingangssignals von dem Flüssigkeitspegelsensor
bzw. von der Reduktionsmittelschmelze-Erfassungseinrichtung 32,
die einen vorbestimmten Restmengenwert angibt, versorgt die ECU 16 das
Heizelement 31 mit Strom, um die Festharnstoffstücke A zu
flüssigem
Harnstoff U aufzuschmelzen, so dass der flüssige Harnstoff U nach unten
in die Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 fließt.
-
Der
Restmengen- bzw. Schwellenwert ist auf einen solchen Wert eingestellt,
dass während
des Vorgangs der Verflüssigung
der Festharnstoffstücke A
und der Beimengung von flüssigem
Harnstoff über die
Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 und
das Beimengungssteuerungsventil 14 in das Auspuffrohr 7 der
flüssige
Harnstoff U nicht ausgeht (die Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 nicht
leer wird). Demnach wird in der Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 stets
eine Menge flüssigen
Harnstoffs U gespeichert, die diesem angesprochenen Wert entspricht.
Die Speicherung einer großen
Menge an flüssigem
Harnstoff U muss vermieden werden, da der flüssige Harnstoff unter Umständen durch
einen Temperaturabfall mit der Zeit erneut fest werden kann. Wenn
sich die Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 jedoch
vollständig
leeren würde,
würde die
durch den selektiv reduzierenden NOx-Katalysator 10 erzielte
NOx-Reduktion unterbrochen werden, so dass
in dem Abgas enthaltenes NOx in die Atmosphäre freigegeben
werden könnte.
-
Unter
Berücksichtigung
der zum Erwärmen und
Aufschmelzen der Festharnstoffstücke
A und der zur Beimengung des flüssigen
Harnstoffs U in das Auspuffrohr 7 benötigten Zeit erfolgt daher ein
Nachfüllvorgang,
wenn der Pegel flüssigen
Harnstoffs U kleiner oder gleich dem Schwellenwert ist. Durch diese
Betriebsweise wird der flüssige
Harnstoff bzw. das Reduktionsmittel U im nächsten Zyklus beigemengt, bevor
der flüssige
Harnstoff U wieder fest wird. Der flüssige Harnstoff U verbleibt
somit nicht allzu lange in der Flüssigharnstoffspeicherkammer 13.
-
Der
Flüssigkeitspegelsensor 32,
der als Einrichtung zur Erfassung der Restmenge an flüssigem Harnstoff
U verwendet wird, kann beispielsweise ein Sensor sein, der an die
ECU 16 ein Signal ausgibt, wenn ein vorbestimmter Pegel
erreicht wurde, oder ein Sensor, der stets dazu in der Lage ist,
die in der Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 verbliebene Menge
an flüssigem
Harnstoff U zu messen.
-
Zur
Verflüssigung
der Festharnstoffstücke
A wird die Temperatur des Heizelements 31 von der ECU 16 so
gesteuert, dass sie eine optimale Temperatur (in einem Bereich von
beispielsweise 133°C
bis 200°C,
der eine Qualitätsänderung
des Harnstoffs oder dergleichen vermeidet) erreicht.
-
Darüber hinaus
ist die Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 mit
einem Temperatursensor 18 zum Erfassen der Flüssigkeitstemperatur
des flüssigen Harnstoffs
U versehen. Der Temperatursensor 18 gibt an die ECU 16 ein
Ausgangssignal aus, das proportional zu der erfassten Flüssigkeitstemperatur
des flüssigen
Harnstoffs U ist.
-
Das
Auspuffrohr 7 stromaufwärts
vom NOx-Katalysator 8 ist mit einem
Einströmgastemperatursensor 19 versehen,
um die Temperatur des in den NOx-Katalysator 8 einströmenden Abgases
zu erfassen. Der Einströmgastemperatursensor 19 gibt an
die ECU 16 ein Ausgangssignal aus, das proportional zu
der erfassten Einströmgastemperatur
ist.
-
Bei
diesem Ausführungsbeispiel
steuert die ECU 16 die beizumengende Menge an flüssigem Harnstoff
U und die Stromversorgung des Heizelements 31. Für diese
Steuerungen wird über
einen A/D-Wandler in den Eingangsanschluss der ECU 16 ein
Eingangssignal von einer Luftmengenmesseinrichtung 20 eingegeben.
Die Luftmengenmesseinrichtung 20 gibt daher an die ECU 16 ein
Ausgangssignal aus, das proportional zu der Ansaugluftmenge ist,
und die ECU 16 berechnet auf Grundlage des Ausgangssignals
von der Luftmengenmesseinrichtung 20 die Ansaugluftmenge.
-
Des
Weiteren ist das Auspuffrohr 7 stromaufwärts vom
NOx-Katalysator 8 mit
einem NOx-Sensor 21 zum Erfassen
der in den NOx-Katalysator 8 einströmenden Menge
an NOx versehen. Der NOx-Sensor 21 gibt
an die ECU 16 ein Ausgangssignal aus, das proportional
zu der erfassten Menge an NOx ist.
-
Auf
der Grundlage der erfassten Menge an NOx berechnet
die ECU 16 eine beizumengende Zielmenge flüssigen Harnstoffs
U, die benötigt
wird, um im Wesentlichen das gesamte NOx zu
entfernen. Die ECU 16 versorgt das Heizelement 31 zum
Aufschmelzen von festem Harnstoff mit Strom, bis die von dem Flüssigkeitspegelsensor 32 erfasste
Menge an flüssigem
Harnstoff U gleich dem berechneten Zielwert ist. Darüber hinaus
berechnet die ECU 16 die relative Einschaltdauer für das Beimengungssteuerungsventil 14,
mit der sich der beizumengende Durchsatz erzielen lässt, der
der Zielmenge entspricht, und führt
entsprechend eine intermittierende Steuerung des Beimengungssteuerungsventils 14 aus.
-
Als
nächstes
wird das Flussdiagramm in 5 beschrieben,
das die durch die obige Vorrichtung vorgenommene Zuführung des
Reduktionsmittels veranschaulicht. In Schritt 200 berechnet
die ECU 16 zunächst
auf Grundlage der erfassten Menge an NOx eine
beizumengende Zielmenge an flüssigem
Harnstoff U, die benötigt
wird, um das NOx im Wesentlichen vollständig zu
entfernen.
-
Anschließend vergleicht
die ECU 16 in Schritt 201 die Menge des in der
Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 gespeicherten
flüssigen
Harnstoffs U mit der Zielmenge an flüssigem Harnstoff U. Wenn die
gespeicherte Menge an flüssigem
Harnstoff U geringer als die beizumengende Zielmenge ist, wird mit
Schritt 202 fortgefahren, in dem die ECU 16 das
Heizelement 31 mit Strom versorgt, um die Festharnstoffstücke A zu
verflüssigen
und den flüssigen
Harnstoff U der Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 zuzuführen, bis
die gespeicherte Menge an flüssigem
Harnstoff U gleich der beizumengenden Zielmenge wird.
-
Wenn
die gespeicherte Menge an flüssigem Harnstoff
U dagegen größer als
die beizumengende Zielmenge ist, erfolgt keine zusätzliche
Zufuhr von flüssigem
Harnstoff U.
-
In
Schritt 203 bestimmt die ECU 16, ob der Zeitpunkt
für die
Beimengung von flüssigem
Harnstoff U bzw. Reduktionsmittel in das Auspuffrohr 7 gekommen
ist. Wenn der Zeitpunkt für
die Beimengung gekommen ist, wird mit Schritt 204 fortgefahren,
in dem der flüssige
Harnstoff U in das Auspuffrohr 7 beigemengt wird. Wenn
der Zeitpunkt für
die Beimengung dagegen nicht gekommen ist, springt der Vorgang zu
Schritt 208, in dem der flüssige Harnstoff U in der Flüssigharnstoffspeicherkammer 13 gespeichert
wird.
-
Nachdem
in Schritt 204 flüssiger
Harnstoff U beigemengt worden ist, erfasst die ECU 16 in
Schritt 205 die Restmenge an flüssigem Harnstoff U. In Schritt 206 wird
bestimmt, ob die Restmenge an flüssigem
Harnstoff U kleiner oder gleich einem Schwellenwert ist. Wenn die
Restmenge kleiner oder gleich dem Schwellenwert ist, wird mit Schritt 207 fortgefahren,
in dem der feste Harnstoff erwärmt
und aufgeschmolzen wird, um die Menge an flüssigem Harnstoff U auf oder über den
Schwellenwert hinaus zu erhöhen.
Anschließend
wird in Schritt 208 die Menge des flüssigen Harnstoffs U gespeichert.
-
Wenn
die Menge an flüssigem
Harnstoff U dagegen größer als
der Schwellenwert ist, springt der Vorgang zu Schritt 208,
in dem der flüssige
Harnstoff U gespeichert wird.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Abgassteuerungssystem
wird bei Bedarf entsprechend dem Betriebszustand eine notwendige
Menge an Harnstoff aufgeschmolzen und beigemengt. Daher lässt sich die
ungünstige
Situation vermeiden, dass eine überschüssige Menge
an flüssigem
Harnstoff U, die in der Vorrichtung zurückgeblieben ist, darin erneut
fest wird und die Vorrichtung verstopft.
-
Es
lässt sich
außerdem
die Situation vermeiden, dass der flüssige Harnstoff U in der Vorrichtung ausgeht,
bevor der feste Harnstoff verflüssigt
worden ist, um in das Auspuffrohr 7 beigemengt zu werden, was
zu einem Mangel an flüssigem
Reduktionsmittel führen
würde.
-
Da
bei dem erfindungsgemäßen Abgassteuerungssystem
fester Harnstoff gespeichert und lediglich vor der Verwendung verflüssigt wird,
lässt sich das
System verkleinern und seine Konstruktion vereinfachen und kann
die zugeführte
Menge an Reduktionsmittel mit hoher Genauigkeit gesteuert werden.
-
Darüber hinaus
erlaubt die Erfindung, dass entsprechend dem Betriebszustand des
Verbrennungsmotors nur die benötigte
Menge der Reduktionsmittelschmelze zugeführt wird. Von dem gespeicherten
festen Reduktionsmittel kann daher bei Bedarf nur die für den selektiv
reduzierenden NOx-Katalysator benötigte Menge
erwärmt
und aufgeschmolzen werden. Daher lässt sich die ungünstige Situation
vermeiden, dass eine in dem Abgassteuerungssystem verbliebene Überschussmenge
an Reduktionsmittelschmelze erneut fest wird und das System verstopft,
was den nächsten
Vorgang zur Zuführung des
Reduktionsmittels behindern würde.
Es kann also eine vorbestimmte Menge des Reduktionsmittels zuverlässig in
das Abgas stromaufwärts
von dem Katalysator zugeführt
werden.