-
Die Erfindung befaßt sich mit einer Lamellenjalousie mit
mehreren parallel zueinander angeordneten Lamellen, die jeweils
aus wenigstens zwei zueinander parallelen Lamellenteilen
bestehen, die um eine in Lamellenlängsrichtung verlaufende
Schwenkachse zueinander verschwenkbar sind, wobei wenigstens
die von dem zu verschattenden Raum aus gesehen außen
liegenden Lamellenteile durch zwischen zwei relativ zueinander
verstellbaren Tragholmen von wenigstens zwei Tragholmpaaren
angeordnete Querstege in ihrer Neigung verstellbar sind.
-
Eine derartige Lamellenjalousie ist beispielsweise in der EP 0 400 662 B1
beschrieben worden. Dort sitzen die äußeren
Lamellenteile in Tragleitern, die aus den Tragholmen
entsprechenden Längsschnüren und sie verbindenden Querstegen ober-
und unterhalb der Lamellen bestehen. Die Kopplung der
Außenkanten der äußeren Lamellenteile mit dem äußerem Tragholm
führt zu Problemen in der Schließstellung, in welcher die
äußeren Lamellenteile die Räume zwischen den einzelnen Lamellen
möglichst vollständig abdecken sollen. Allerdings wird in
dieser Position der äußere Tragholm unter Spannung der
Querstange an den mittleren Tragholm gezogen, was zu
Schwierigkeiten führen kann. Probleme können auch durch die
unterschiedlichen Belastungen und die damit einhergehenden
unterschiedlichen Dehnungen der Tragholme entstehen, da der
mittlere Tragholm insbesondere bei größeren Behängen in der Regel
im Vergleich zu den beiden äußeren mit einer höheren Kraft
belastet wird. Dies kann den optimalen Lamellenschluß
zusätzlich erschweren.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine
Lamellenjalousie zu schaffen, deren äußere Lamellenteile
einen besseren, technisch einfacher zu realisierenden
Lamellenschluß in der Schließstellung ermöglichen.
-
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Lamellenjalousie
der eingangs beschriebenen Art gelöst, bei welcher die Länge
der Querstege größer als die Breite der äußeren Lamellenteile
ist und die außen liegenden Tragholme von den Außenkanten der
außen liegenden Lamellenteile entkoppelt sind.
-
Durch diese Ausbildung der Querstege und die Vermeidung einer
unmittelbaren Kopplung der äußeren Lamellenteile mit den
äußeren Tragholmen ergibt sich die Möglichkeit, einen
vollständigen Lamellenschluß, d. h. ein vollständiges Verschließen
der Abstände zwischen zwei übereinander liegenden Lamellen
durch die äußeren Lamellenteile zu erreichen, ohne daß es zu
Verspannungen in den Tragholmen und Querstangen kommt. Sofern
dies gewünscht ist, sind Ausführungsformen möglich, bei
welchen sich der äußere Tragholm an den mittleren Tragholm
weniger stark annähert. So kann in der geschlossenen Stellung der
Abstand der Tragholme eines Tragholmpaares der äußeren
Lamellenteile ungefähr gleich der Differenz der Länge der
Querstege und der Breite der äußeren Lamellenteile betragen, d. h.
bei einer Quersteglänge, die dem Doppelten der Breite der
Querstege entspräche, könnten ein Verstellen der Neigung der
äußeren Lamellenteile aus der geöffneten Ausgangsstellung in
die vollständig geschlossene Stellung mit einem
gleichbleibenden Abstand der Tragholme des Tragholmpaares in der
Größenordnung der Breite des äußeren Lamellenteils durchgeführt
werden. In der Praxis allerdings wird man die Länge der
Querstege kleiner bemessen, d. h. mit einer Länge, die zwischen
der Breite der Lamelle und der doppelten Breite der Lamelle
liegt, da eine gewisse Annäherung der Tragholme im Bereich
der Schließstellung unproblematisch ist.
-
Andererseits kann bei einer entsprechenden Nachführung der
außen liegenden Tragholme auch eine Annäherung der Tragholme
bis zur Anlage erreicht werden, ohne daß es zu Verspannungen
in dem Traggefüge kommt.
-
Um einen maximalen Verstellbereich der äußeren Lamellenteile
aus einer im wesentlichen waagerechten Ausgangsstellung, in
welcher die weiter innen liegenden Lamellenteile ihre
vorzugsweise durch verspiegelte Oberflächen vorgesehene
Lichtleitwirkung entfalten können, und der vollständig
geschlossenen Schließstellung zu erreichen, ist vorzugsweise der
Verstellweg der äußeren Tragholme der Tragholmpaare zwischen der
geöffneten und der geschlossenen Lamellenstellung größer als
der Abstand der benachbarten feststehenden Lamellenteile im
Bereich der Schwenkachse. Der größere Verstellweg resultiert
daraus, daß die größere Länge des Querstegs zur Erreichung
der vollen Verstellbarkeit kompensiert werden muß, da in der
Schließstellung der Anbindungspunkt der Querstege ungefähr
auf dem Niveau der jeweils darunter liegenden Lamelle, in der
geöffneten Stellung zur Mitnahme des äußeren Lamellenteils in
die ungefähr waagrechte Position jedoch über dem
Anbindungspunkt des Querstegs am mittleren Tragholm liegen kann.
-
Um die äußeren Lamellenteile trotz der Entkopplung vom
äußeren Tragholm sicher führen zu können, sind die äußeren
Lamellen beispielsweise über Gelenke mit den benachbarten
Lamellenteilen verbunden. Die äußere Lamellenkante liegt bei
dieser Variante lose auf den Querstegen auf und wird von diesen
beim Verstellen der äußeren Tragholme mitgenommen.
Vorzugsweise sind die äußeren Lamellenteile in Schlaufen eingehängt,
die an den im Bereich der Schwenkachse liegenden Tragholmen
oder an den benachbarten Lamellenteilen festgelegt sind. Bei
einer Festlegung an den Lamellenteilen wirken die
Seilschlaufen wie ein Gelenk, denkbar ist allerdings auch die
unmittelbare Festlegung am mittleren Tragholm. Auch hier erfolgt die
Neigungsverstellung wieder durch die Mitnahme mit Hilfe der
Querstege, auf denen die äußeren Lamellenteile aufliegen.
Denkbar zur Festlegung der äußeren Lamellenteile wäre auch
eine teilweise Ausbildung der Querstege als Schlaufe, die in
einem bestimmten Abstand zu dem äußeren Tragholm endet und
damit für ein ausreichendes Maß an Entkopplung sorgt.
-
Bevorzugt sind Ausführungsformen, bei welchem die Lamellen
aus zwei Lamellenteilen bestehen und neben den Tragholmpaaren
im Bereich der Längskanten der inneren Lamellenteile jeweils
ein weiterer Tragholm vorgesehen ist. Meist sind dabei die
innen liegenden Lamellenteile feststehend angeordnet, denen
vorzugsweise eine Lichtleitfunktion zukommt.
-
Für eine vollständige Verdunkelung ist weiterhin eine
Ausführungsform bevorzugt, bei welcher die Breite der äußeren
Lamellenteile wenigstens gleich dem Abstand der feststehenden
benachbarten Lamellenteile im Bereich der Schwenkachse ist.
-
Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher auf
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung eingegangen. Es zeigen:
-
Fig. 1 eine Teilansicht eines Lamellenbehangs
mit mehrteiligen Lamellen;
-
Fig. 2 eine Teilansicht des Behangs nach Fig.
1 in geschlossenem Zustand.
-
In Fig. 1 ist ein Ausschnitt eines Lamellenbehangs 10
beispielsweise einer Lamellenjalousie dargestellt, dessen
Lamellen 12 jeweils ein äußeres Lamellenteil 14 und ein inneres,
zur Rauminnenseite hin liegendes Lamellenteil 16 aufweisen.
Die Lamellenteile 14, 16 sind wenigstens an den beiden
Lamellenflanken an jeweils drei Tragholmen aufgehängt, einem
äußeren Tragholm 18 im Bereich der Außenflanke des äußeren
Lamellenteils 14, einem mittleren Tragholm 20 zwischen den beiden
Lamellenteilen 14, 16 und einem inneren Tragholm 22 an der
Innenflanke des inneren Lamellenteils 16. Die mittleren
Tragholme 20 und die raumseitig inneren Tragholme 22 sind
feststehend ausgebildet, während die äußeren Tragholme 18 auf-
und abbewegbar sind. Die inneren Lamellenteile 16 liegen
zwischen jeweils zwei Querstegen 24, die an den mittleren
Tragholmen 20 und an den inneren Tragholmen 22 festgelegt sind,
so daß sich eine feststehende, unverstellbare Lagerung der
inneren Lamellenteile ergibt. Die definierte Ausrichtung der
inneren Lamellenteile ist auch insofern wünschenswert, weil
diesen die Aufgabe der Lichtlenkung in das Rauminnere bei
geöffneten oder teilgeöffneten äußeren Lamellenteilen 14
zukommt.
-
Den äußeren beweglichen Lamellenteilen 14 kommt die Funktion
eines Blendschutzes zu, der je nach Sonnenstand eine
Verstellbarkeit erfordert. Diese ist durch die Verstellbarkeit
der äußeren Tragholme 18 gegeben, wobei in der in Fig. 1
gezeigten Stellung ein maximaler Lichteintritt ermöglicht ist,
während in Fig. 2 bei abgesenkten äußeren Tragholmen 18 eine
bereits nahezu vollständig geschlossene Stellung realisierbar
ist, in welcher die äußeren Lamellenteile 14 die Räume
zwischen den feststehenden Lamellenteilen 16 abdecken.
-
Die Besonderheit der gezeigten Lösung besteht darin, daß die
äußeren Lamellenteile 14 in Schlaufen 26 eingehängt sind, die
lediglich im Bereich der mittleren Tragholme 20 oder -
alternativ - am jeweiligen inneren Lamellenteil 16 festgelegt
sind. Als weitere Besonderheit sind die Querstege 28 zwischen
den äußeren Tragholmen 18 und der mittleren Tragholmen 20
länger als die Breite der äußeren Lamellenteile 14
ausgeführt. Eine unmittelbare Verbindung zwischen den äußeren
Lamellenteilen 14 oder den Schlaufen 26 mit dem unteren
Quersteg besteht nicht, d. h. die äußeren Lamellenteile 14 liegen
beispielsweise in der in Fig. 1 gezeigten geöffneten Stellung
nur lose auf den unteren Querstegen 28 auf. Die
Verankerungspunkte 32 der unteren Querstege 28 liegen durch die damit
einhergehende Entkopplung des äußeren Lamellenteils 14 von
den äußeren Tragholmen 18 in der geöffneten Stellung höher
als die Außenkante der äußeren Lamellenteile 14. Die oberen
Querstege 30 verlaufen in der geöffneten Stellung frei
oberhalb der Lamellenteile 14 und können unter Umständen aufgrund
der Lagerung der Lamellenteile 14 in den Schlaufen 26
entfallen. Alternativ zu der gezeigten Führung der äußeren
Lamellenteile 14 mit Hilfe von Schlaufen 26 können auch andere,
von den äußeren Tragholmen 18 entkoppelte Führungen
vorgesehen sein, beispielsweise eine gelenkige Anbringung der
äußeren Lamellenteile 14 an den inneren Lamellenteilen 16 oder
einer Festlegung der Außenkante der äußeren Lamellenteile 14
an den unteren Querstegen 28 in einem bestimmten Abstand von
den äußeren Tragholmen 18.
-
In der in Fig. 1 gezeigten geöffneten Stellung der Lamellen
12 entspricht der Abstand der Tragholme 18, 20 der äußeren
Tragholmpaare im wesentlichen der Breite der äußeren
Lamellenteile 14, während die Tragholme 20, 22 der inneren
Tragholmpaare im wesentlichen der Breite der inneren
Lamellenteile 16 entspricht. Bedingt durch die längere Ausbildung der
Querstege 28, 30 im Bereich der äußeren Tragholmpaare ergibt
sich bei der in Fig. 1 gezeigten Stellung eine Umlenkung des
unteren Querstegs 28 im Bereich des Auflagerpunktes der
Außenkante der äußeren Lamellenteile 14 bis zu den
Befestigungspunkten 32 an den äußeren Tragholmen 18. Da in diesem
Neigungsbereich die an den äußeren Tragholmen 18 festgelegten
Enden der Querstege 28 parallel zu den äußeren Tragholmen 18
verläuft, führt eine Verstellung der äußeren Tragholme 18
auch unmittelbar zu einem entsprechenden Absenken bzw.
Anheben der Außenkante des äußeren Lamellenteils 14, so daß eine
genaue Winkeleinstellung des äußeren Lamellenteils 14 in der
Funktion einer Blendschutzlamelle möglich ist.
-
Zum Schließen des Behangs werden die äußeren Tragholme 18
nach unten verfahren, wodurch die Außenkante des äußeren
Lamellenteils 14 abgesenkt wird. Mit zunehmendem Neigungswinkel
entfernt sich bei dem gezeigten Beispiel die Außenkante des
Lamellenteils 14 von den äußeren Tragholmen 18 und
geringfügig später liegen die äußeren Lamellenteile 14 nicht mehr auf
den unteren Querstegen 28 auf, sondern hängen frei an den
Schlaufen 26, die an den mittlerem Tragholmen 20 festgelegt
sind. Bei entsprechender Führung des Tragholms kann dieser
auch über der Verstellung in loser Anlage mit der äußeren
Lamellenkante verbleiben kann. In der geschlossenen Endstellung
(siehe Fig. 2), bei welcher sich die Befestigungspunkte der
Querstege 28, 30 an den äußeren Tragholmen 18 ungefähr auf
dem Niveau der Befestigungspunkte der darunter liegenden
Querstege 28, 30 an den mittleren Tragholmen 20 befinden,
verdecken die äußeren Lamellenteile 14 den Spalt zwischen den
feststehenden Lamellenteilen 16 und sorgen daher für einen
effektiven Blendschutz. Die Entkopplung der Lamellenteile 14
von den äußeren Tragholmen 18 durch die verlängerten
Querstege 28, 30 sorgt in der Schließstellung dafür, daß die
Querstege 28, 30 spannungsfrei sind und sich ein Abstand der
äußeren Tragholme 18 von den mittleren Tragholmen 20 einstellt.
Die spannungsfreien Querstege 28, 30 vermeiden dadurch das
Einleiten von Kräften in die mittleren Tragholme 20, wodurch
ein besonders guter Lamellenschluß erreichbar ist. Die frei
schwenkbaren Kanten der äußeren Lamellenteile 14 können sich
nahezu frei bis zur Vertikallage der äußeren Lamellenteile 14
bewegen, ohne daß Spannungen an den äußeren Tragholmpaaren
oder den die Tragholme 18, 20 verbindenden Querstegen 28, 30
entstehen würden.
-
Der ungefähr um die die Breite des äußeren Lamellenteils 14
übersteigende Länge der unteren Querstege 28 vergrößerte
Verfahrweg der äußeren Tragholme 18 beim Verstellen zwischen der
in Fig. 1 gezeigten offenen Stellung und der in Fig. 2
gezeigten Schließstellung ist unproblematisch und läßt sich mit
konventionellen Verstelleinrichtungen bewirken.