DE10143178A1 - Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureestern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureestern

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Saskia Braukmueller
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Solvay Fluor und Derivate GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C67/00Preparation of carboxylic acid esters
    • C07C67/30Preparation of carboxylic acid esters by modifying the acid moiety of the ester, such modification not being an introduction of an ester group
    • C07C67/317Preparation of carboxylic acid esters by modifying the acid moiety of the ester, such modification not being an introduction of an ester group by splitting-off hydrogen or functional groups; by hydrogenolysis of functional groups
    • C07C67/32Decarboxylation

Abstract

Beschrieben wird ein neues Verfahren zur Herstellung von alpha-halogensubstituierten Carbonsäureestern, beispielsweise von HCF¶2¶(C(O)OR). Dabei werden entsprechende Malonsäurediester mit einer Carbonsäure, beispielsweise Trifluoressigsäure, in Anwesenheit eines Katalysators, insbesondere eines "Onium"-Salzes einer Carbonsäure oder einer effektiven Menge einer Protonen freisetzenden Säure, vorzugsweise einer Sulfonsäure wie Alkyl- oder Arylsulfonsäure, oder einer Mineralsäure umgeestert und decarboxyliert. Das Verfahren wird zweckmäßig wasserfrei durchgeführt. Vorteil des Verfahrens ist die einfache Durchführung. Estert man mit einer genügend aktiven Carbonsäure um, z. B. mit Trifluoressigsäure, ist die Anwesenheit eines zusätzlichen Katalysators unnötig.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Estern fluorierter oder chlorierter Carbonsäuren.
  • Ester chlorierter, fluorierter oder chlorfluorierter Carbonsäuren sind als Lösemittel oder Bausteine in der chemischen Synthese brauchbar. Wie in den deutschen Offenlegungsschriften DE 43 13 791 und DE 197 32 031 können sie durch die Umsetzung von Carbonsäurechloriden und Alkoholen in Anwesenheit von "Onium"-salzen hergestellt werden.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein alternatives Verfahren anzugeben, bei welchem Ester chlorierter, fluorierter oder chlorfluorierter Carbonsäuren anfallen und das technisch einfach durchzuführen ist. Diese Aufgabe wird durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung gelöst.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureestern aus Malonsäurediestern sieht vor, daß man die den Malonsäurediester mit einer Carbonsäure umestert und die freigesetzte Säure decarboxyliert, um den Carbonsäureester zu erhalten. Der Begriff "freigesetzte Säure" bezeichnet die, mindestens eine Estergruppe aufweisende Carbonsäure, die dem eingesetzten Malonsäurediester entspricht.
  • Im Unterschied zu bekannten Verfahren erfolgt beim erfindungsgemäßen Verfahren eine Umesterung; deshalb arbeitet man vorzugsweise ohne Zusatz von Wasser (beispielsweise ohne Zusatz wäßriger Säurelösungen). Besonders bevorzugt ist das Arbeiten in Abwesenheit von Wasser. Befriedigende Ergebnisse können aber auch erzielt werden, wenn geringe, den gewünschten Erfolg allenfalls unwesentlich beeinträchtigende Mengen an Wasser, beispielsweise bis zu 3 Gew.-% oder weniger, im Reaktionsgemisch vorhanden sind. Gegebenenfalls kann man Wasser bindende Mittel zufügen. Ein Wasser bindendes Mittel, das zudem katalytisch wirkt, ist Schwefelsäure.
  • Die Umsetzung (Umesterung und Decarboxylierung) läuft zwischen vielen Carbonsäuren und dem jeweiligen Malonester spontan mit mindestens befriedigender Geschwindigkeit ab; gegebenenfalls kann man die Umsetzung durch Erhitzen der Reaktionsmischung beschleunigen. Es wurde gefunden, daß Carbonsäuren mit höherer Säurestärke reaktiver sind. Ob die Umsetzung einer bestimmten Carbonsäure mit einem bestimmten Malonsäurediester mit befriedigender Geschwindigkeit abläuft, kann der Fachmann einfach dadurch überprüfen, daß er die beiden Komponenten vermischt und langsam erwärmt. Die Freisetzung von Kohlendioxidgas zeigt die Umsetzung an. Durch elektronenziehende Gruppen aktivierte Carbonsäuren, beispielsweise Carbonsäuren, die in α-Stellung durch Halogen substituiert sind, reagieren sehr gut mit den Malonestern.
  • Stellt man fest, daß die Umsetzung bestimmter Carbonsäuren mit dem jeweiligen Malonester unerwünscht langsam abläuft, kann man die Reaktion katalysieren. Hierzu eignen sich Verbindungen mit größerer Säurestärke als die eingesetzte Carbonsäure, beispielsweise stärker saure Carbonsäuren wie Trifluoressigsäure, Mineralsäuren, wie Schwefelsäure oder Phosphorsäure, Sulfonsäuren oder auch "Onium"-Salze von Carbonsäuren. Selbstverständlich kann man eine derartige Katalyse auch für solche Umsetzungen vorsehen, die auch ohne zusätzlichen Katalysator in befriedigender Geschwindigkeit ablaufen.
  • Erfindungsgemäß erfolgt vorzugsweise die Herstellung von Estern der allgemeinen Formel (I)

    CHXY-C(O)OR (I),

    worin R Alkyl mit 1 bis 10 C-Atomen; durch mindestens 1 Halogenatom substituiertes Alkyl mit 1 bis 10 C-Atomen; Aryl; durch mindestens 1 Halogenatom substituiertes Aryl; Arylalkyl; R2 für Wasserstoff; Alkyl mit 1 bis 10 C-Atomen; Aryl; durch mindestens 1 Halogenatom substituiertes Aryl; Arylalkyl; Halogen oder C(O)R3 steht, worin R3 Alkyl mit 1 bis 10 C-Atomen; durch mindestens 1 Halogenatom substituiertes Alkyl mit 1 bis 10 C-Atomen; Aryl; durch mindestens 1 Halogenatom substituiertes Aryl; Arylalkyl bedeutet und n = 1 oder 2 bedeutet, durch Umsetzung einer Carbonsäure mit 1 bis 10 C-Atomen oder einer durch mindestens 1 Halogenatom substituierten Carbonsäure mit 1 bis 10 C-Atomen mit einer Malonsäurediester-Verbindung der allgemeinen Formel (II)

    RO(O)-CYX-C(O)OR (II),

    worin R, X und Y die obengenannte Bedeutung besitzen.
  • Eine bevorzugte Variante sieht vor, daß man einen Katalysator einsetzt, indem man die Decarboxylierung unter Umesterung mit einer Carbonsäure in Anwesenheit einer die Reaktion katalysierenden Menge eines "Onium"-Salzes einer Carbonsäure und/oder einer konzentrierten Säure ausgewählt aus der Gruppe umfassend Mineralsäuren, Arylsulfonsäuren und Alkylsulfonsäuren durchführt.
  • Der Begriff "Onium" steht für Kationen mit positiv geladenem Stickstoff, beispielsweise protonierte aromatische Stickstoffbasen wie Pyridinium oder protonierte Alkyl-, Dialkyl- oder Trialkylammonium-Kationen oder für durch Cycloalkyl substituierte Ammonium-Verbindungen oder cycloaliphatische Stickstoffbasen wie Piperidinium oder quartäre Ammonium- Kationen.
  • Sehr gut geeignet als Carbonsäuresalz sind "Onium"- Salze, wobei "Onium" für ein Kation des Stickstoffs der Formel R'R"R'''R""N+ steht. R', R", R''' und R"" stehen unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 20 C-Atomen, Aryl oder Aralkyl. R' und R" oder R''' und R"", oder R', R" und R''' oder R', R", R''' und R"" können auch, gegebenenfalls unter Einschluß des Stickstoff-Atoms, gesättigte oder ungesättigte Ringsysteme bilden. "Aryl" bedeutet hier insbesondere Phenyl oder durch 1 oder mehrere C1-C2-Alkylgruppen substituiertes Phenyl. Hervorragend geeignet sind Salze, in denen "Onium" für Ammonium, Pyridinium oder R1'R2'R3'R4'N+ steht, worin R1', R2', R3' und R4' unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 15 C-Atomen, Phenyl oder Benzyl stehen. Als Beispiel für solche Kationen seien genannt Pyridinium, Piperidinium, N-Methylpiperidinium, Anilinium, Benzyltriethylammonium und Triethylammonium.
  • Brauchbar sind auch durch Hydroxygruppen substituierte Amine, besonders cycloaliphatische Amine, insbesondere hydroxysubstituierte Piperidine und N-C1-C4-Alkylpiperidine. Geeignet sind z. B. die am C4-Atom substituierten Piperidine wie 4-Hydroxypiperidin, N-Methyl-4-hydroxypiperidin, N-Ethyl-4-hydroxypiperidin und N-Propyl-4-hydroxypiperidin.
  • Brauchbar sind auch Kationen von Aminen, welche in der nicht vorveröffentlichten deutschen Offenlegungsschrift . . . (101 04 663.4) offenbart sind. Es handelt sich um "Onium"- Kationen auf Basis einer mono- oder bicyclischen Verbindung mit mindestens 2 Stickstoffatomen, wobei mindestens 1 Stickstoffatom in das Ringsystem eingebaut ist.
  • So kann man "Onium"-Kationen auf Basis von monocyclischen Verbindungen einsetzen. Es handelt sich dann um gesättigte oder ungesättigte 5-Ring-, 6-Ring- oder 7-Ring-Verbindungen. Mindestens 1 Stickstoffatom ist in den Ring eingebaut. Es kann auch noch ein weiteres Stickstoffatom in das Ringsystem eingebaut sein. Alternativ oder zusätzlich kann der Ring durch eine oder mehrere Aminogruppen substituiert sein. Bevorzugt sind Dialkylaminogruppen, in denen die Alkylgruppen gleich oder verschieden sein können und 1 bis 4 Kohlenstoffatome umfassen. Die Aminogruppe kann auch ein gesättigtes Ringsystem, beispielsweise eine Piperidinogruppe, darstellen. Gut brauchbare Vertreter von monocyclischen Ringsystemen sind Dialkylaminopyridin, Dialkylaminopiperidin und Dialkylaminopiperazin.
  • Auch "Onium"-Kationen bicyclischer Verbindungen kann man einsetzen. Auch hier können 1, 2 oder mehr Stickstoffatome in das Ringsystem integriert sein. Die Verbindungen können durch eine oder mehr Aminogruppen substituiert sein. Bevorzugt sind wieder Dialkylaminogruppen, wobei die Alkylgruppen gleich oder verschieden sein können und 1 bis 4 C-Atome umfassen oder zusammen mit dem Stickstoffatom ein gesättigtes Ringsystem bilden, wie beispielsweise die Piperidinyl-Gruppe.
  • Aus dem vorstehend gesagten wird klar, daß bei dieser Ausführungsform mindestens 2 Stickstoffatome in den brauchbaren Verbindungen basische Eigenschaften aufweisen müssen und, je nach Art der Bindungen, an 2 oder 3 Kohlenstoffatome gebunden sind.
  • Ganz besonders bevorzugt sind "Onium"-Salze der Carbonsäure mit bicyclischen Amidinen, insbesondere 1,5-Diazabicyclo[4.3.0]non-5-en (DBN) und 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-cen (DBU). Man kann diese Salze zwar gemeinsam mit freier Carbonsäure einsetzen, dies ist bei den DBN- und DBU- Salzen nicht nötig und wird bevorzugt auch nicht gemacht.
  • Die vorstehend genannten Verbindungen kann man vorab herstellen, indem man die Amine mit der jeweiligen Säure umsetzt.
  • Der Begriff "Mineralsäuren" umfaßt Oxosäuren von Elementen der 4. bis 7. Hauptgruppe, insbesondere Phosphorsäure, Schwefelsäure, Fluorsulfonsäure und Chlorsulfonsäure. Der Begriff "Alkylsulfonsäuren" umfaßt C1-C5-Alkylsulfonsäuren, wobei die Alkylgruppe durch 1 oder mehr Halogenatome substituiert sein kann, beispielsweise Methansulfonsäure und Trifluormethansulfonsäure. Der Begriff "Arylsulfonsäuren" umfaßt Phenylsulfonsäure sowie Sulfonsäuren mit einer Phenylgruppe, die durch 1 oder mehrere Halogenatome und/oder durch 1 oder mehrere C1-C2-Alkylgruppen substituiert sein kann, z. B. p-Toluolsulfonsäure. Die einzusetzende Menge an Carbonsäure beträgt vorteilhaft mindestens 0,8 Mol pro Mol umzuestender Carboxy-Gruppe. Vorzugsweise arbeitet man wasserfrei.
  • Ganz besonders bevorzugt führt man in der Variante der Erfindung die Umsetzung durch unter Decarboxylierung in Anwesenheit einer die Umesterung katalysierenden Menge eines "Onium"-Salzes einer Carbonsäure mit 1 bis 10 C- Atomen, eines Metall- oder "Onium"-Salzes einer durch mindestens 1 Halogenatom substituierten Carbonsäure mit 1 bis 10 C- Atomen, einer konzentrierten Mineralsäure, einer Arylsulfonsäure oder einer Alkylsulfonsäure.
  • Sofern man eine Carbonsäure in Anwesenheit eines "Onium"-Salzes einer Carbonsäure einsetzt, so kann es sich bei diesen um verschiedene Carbonsäuren oder vorzugsweise um gleiche Carbonsäuren handeln.
  • Als Mineralsäure setzt man vorzugsweise Schwefelsäure ein, die ganz besonders gut geeignet ist.
  • Im erfindungsgemäßen Verfahren setzt man als Carbonsäure vorzugsweise eine Carbonsäure der Formel (III), R1COOH, ein. R1 hat die Bedeutung CHXY oder CXYZ, wobei X und Y oben schon erläutert sind. Z ist Halogen, vorzugsweise Fluor. Vorzugsweise steht R1 für durch 1 bis 5 Halogenatome substituiertes Alkyl mit 1 oder 2 C-Atomen, insbesondere für CH2F, CHF2 oder CF3. Die Säure der Formel (III) und der Ester der Formel (I) können von verschiedenen Säuren abgeleitet sein. Beispielsweise kann man als Ester CHF2C(O)OEt einsetzen, als Säure der Formel (III) jedoch Trifluoressigsäure. Es ist jedoch bevorzugt, wenn die Säure der Formel (III) und der Ester der Formel (I) auf die gleiche Säure zurückgehen.
  • Die Menge an Carbonsäure wird zweckmäßig so gewählt, daß pro Mol Estergruppe in der Verbindung der Formel (II) mindestens 0,8 Mol Carbonsäure eingesetzt werden. Vorteilhaft liegt das Molverhältnis von Carbonsäure zu Estergruppen in der Verbindung der Formel (II) zwischen 0,9 : 1 bis 1, 1 : 1.
  • Die Temperatur bei der Verfahrensdurchführung liegt vorteilhaft im Bereich von 70 bis 130°C. Der Druck liegt zweckmäßig im Bereich von 0,01 bar (absolut) bis 2 bar (absolut).
  • Das "Onium"-Salz der Carbonsäure bzw. die Mineralsäure liegt zweckmäßig in einer Konzentration von 50 bis 900 g/l in der Reaktionsmischung vor.
  • Gemäß einer anderen bevorzugten Variante setzt man als Carbonsäure die besonders starke Säure Trifluoressigsäure ein und verzichtet auf einen zusätzlichen Katalysator.
  • Katalysatoren wie "Onium"-Salze von Carbonsäuren oder Säuren wie Mineralsäuren, Arylsulfonsäuren und Alkylsulfonsäuren sind bei der Umesterung mit Trifluoressigsäure nicht notwendig. Die einzusetzende Menge an Trifluoressigsäure beträgt vorteilhaft mindestens 0,8 Mol pro Mol umzuestender Carboxy-Gruppe. Vorzugsweise arbeitet man auch bei dieser Variante ohne Wasserzusatz, insbesondere wasserfrei und mit dem zu decarboxylierenden Ester als Edukt und Solvens.
  • Die Menge an Trifluoressigsäure wird zweckmäßig so gewählt, daß pro Mol Estergruppe in der Verbindung der Formel (II) mindestens 0,8 Mol Trifluoressigsäure eingesetzt werden. Vorteilhaft liegt das Molverhältnis von Trifluoressigsäure zu Estergruppen in der Verbindung der Formel (II) zwischen 0,9 : 1 bis 1,1 : 1.
  • Die Temperatur bei der Verfahrensdurchführung liegt auch hier vorteilhaft bei mindestens 70°C, vorzugsweise im Bereich von 100 bis 130°C. Der Druck liegt zweckmäßig im Bereich von 0,01 bar (absolut) bis 2 bar (absolut).
  • Gewünschtenfalls kann man im erfindungsgemäßen Verfahren in Anwesenheit eines inerten Lösungsmittels arbeiten, beispielsweise in Anwesenheit von Kohlenwasserstoffen oder perhalogenierten Verbindungen. Sofern flüssig, kann auch die verwendete Mineralsäure, die Carbonsäure oder der Malondiester als Lösungsmittel dienen. Bereits sehr geringe Mengen an Mineralsäuren wirken katalytisch. So reicht 1 Gew.-% oder weniger schon aus. Vorteilhaft setzt man 5 Gew.-% oder mehr zu.
  • Die als Ausgangsverbindungen dienenden Malondiester sind bekannt oder können nach oder analog zu Standardmethoden hergestellt werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch kontinuierlich betrieben werden. Dazu leitet man in die Reaktionsmischung Carbonsäure und Malonsäurediester ein und trennt gebildete Ester ab, beispielsweise durch Destillation.
  • Die vorliegende Erfindung weist noch einen weiteren Aspekt auf. Bei der Umesterung der Carbonsäure entsteht ein Ester dieser Carbonsäure, der aus dem Reaktionsgemisch isoliert werden kann. Durch Einsatz bestimmter Carbonsäuren und von Malondiester mit bestimmten Ester-Gruppen können gezielt bestimmte, auf andere Weise eventuell nur schwer herstellbare Ester, beispielsweise der Trifluoressigsäure, synthetisiert werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren gestaltet die technisch einfache Herstellung von Estern, die wasserfrei anfallen. Daneben können gezielt auch Ester erzeugt werden. Die Auftrennung der Reaktionsgemische kann durch Destillation erfolgen.
  • Beispielsweise können folgende Ester hergestellt werden:
    • - CHF2C(O)OEt aus EtO(O)CCF2C(O)OEt und H2SO4 sowie CHF2C(O)OH
    • - CHF2C(O)OMe aus MeO(O)CCF2C(O)OMe und H2SO4 sowie CHF2C (O) OH
    • - CHF2C(O)OEt und CF3C(O)OEt aus EtO(O)CCF2C(O)OEt und CF3C(O)OH.

Claims (18)

1. Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureestern aus Malonsäurediestern, wobei man den Malonsäurediester mit einer Carbonsäure umestert und die freigesetzte Säure decarboxyliert, um den Carbonsäureester zu erhalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Herstellung von Estern der allgemeinen Formel (I)

CHXY-C(O)OR (I),

worin R Alkyl mit 1 bis 10 C-Atomen; durch mindestens 1 Halogenatom substituiertes Alkyl mit 1 bis 10 C-Atomen bedeutet; Aryl; durch mindestens 1 Halogenatom substituiertes Aryl; Arylalkyl; X für Cl oder F und Y für Cl, F oder C1-C5-Alkyl steht, welches durch ein oder mehrere Halogenatome substituiert sein kann, durch Umsetzung einer Carbonsäure mit 1 bis 10 C-Atomen oder einer durch mindestens 1 Halogenatom substituierten Carbonsäure mit 1 bis 10 C-Atomen mit einer Malonsäurediester-Verbindung der allgemeinen Formel (II)

RO(O)-CXY-C(O)OR (II),

worin die Substituenten R gleich oder verschieden sein können und R, X und Y die obengenannte Bedeutung besitzt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man als Carbonsäure eine Carbonsäure der Formel (III), R1COOH, einsetzt, worin R1 die obengenannte Bedeutung von CHXY oder von CXYZ besitzt, worin Z für Halogen, vorzugsweise Fluor steht, wobei R1 in der Formel (III) und CHXY in der Formel (I) vorzugsweise gleich sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß R1 für durch 1 bis 5 Halogenatome substituiertes Alkyl mit 1 oder 2 C-Atomen steht.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß R1 für CH2F oder CHF2 steht.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß X für F steht.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Y für Cl oder F steht.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß R für Methyl, Ethyl, Propyl, 1,1,1-Trifluorethyl oder Pentafluorpropyl steht.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die Decarboxylierung unter Umesterung mit einer Carbonsäure in Anwesenheit einer die Umesterung katalysierenden Menge eines "Onium"-Salzes einer Carbonsäure und/oder einer konzentrierten Säure ausgewählt aus der Gruppe umfassend Mineralsäuren, Arylsulfonsäuren und Alkylsulfonsäuren durchführt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man die Decarboxylierung unter Umesterung in Anwesenheit einer die Umesterung katalysierenden Menge eines "Onium"- Salzes einer Carbonsäure mit 1 bis 10 C-Atomen, eines Metall- oder "Onium"-Salzes einer durch mindestens 1 Halogenatom substituierten Carbonsäure mit 1 bis 10 C-Atomen, einer konzentrierten Mineralsäure, Arylsulfonsäure, einer Alkylsulfonsäure oder einer durch mindestens 1 Halogenatom substituierten Carbonsäure mit bis zu 4 C-Atomen durchführt.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung der Verbindung der Formel (II) mit der Carbonsäure in Anwesenheit einer die Umesterung katalysierenden Menge eines "Onium"-Salzes der gleichen Carbonsäure oder einer konzentrierten Mineralsäure ausgewählt aus der Schwefelsäure und Phosphorsäure umfassenden Gruppe oder Methansulfonsäure durchführt.
12. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Schwefelsäure oder ein "Onium"-Salz der Carbonsäure einsetzt.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung von CHF2C(O)OR Difluoressigsäure umsetzt mit RO(O)CCF2C(O)OR in Anwesenheit einer die Umesterung katalysierenden Menge konzentrierter Schwefelsäure oder eines "Onium"-Salzes der Difluoressigsäure.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das "Onium"-Salz der Carbonsäure bzw. die konzentrierte Mineralsäure in einer Konzentration von 50 bis 900 g/l in der Reaktionsmischung vorhanden ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als Carbonsäure Trifluoressigsäure einsetzt in Abwesenheit eines zusätzlichen Katalysators.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß pro Estergruppe 0,9 bis 1,1 Mol Trifluoressigsäure eingesetzt werden.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Temperatur von mindestens 70°C, vorzugsweise zwischen 100°C und 130°C, umgeestert wird.
18. Abänderung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß man zur kontinuierlichen Durchführung unter Abtrennung des gebildeten Carbonsäureesters und des gegebenenfalls gebildeten Esters, in die Reaktionsmischung die Carbonsäure und den Malonester einleitet.
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