DE10140455C2 - Maschine mit Aufspannplatte - Google Patents
Maschine mit AufspannplatteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Maschine mit Aufspannplatte, die es gestattet,
eine Einrichtung einer Maschine durch einen Antrieb, der
bereits zum Durchführen von Grundfunktionen dient, zu
bewegen.
Häufige Ursache für Betriebsstörungen war bisher der
Ausfall des Rundschalttisches. Dies war darauf
zurückzuführen, daß bekannte Rundschalttische mit einem
eigenen motorischen Antrieb für die Aufspannplatte versehen
sind. Dieser Antrieb benötigt naturgemäß eine eigene
Steuerung sowie gesonderte Positioniermittel. Bei der
Inbetriebnahme ist eine entsprechende Anpassung an die
Steuerung der Maschine unerläßlich. Gleiches gilt für
Änderungen der Betriebsweise. Auch bedingen die
erforderlichen Reparaturen und Wartungsarbeiten hohe Kosten.
Aus der EP 95659 B1 ist es grundsätzlich bekannt, eine
Einrichtung - hier eine Teilspindel - einer Maschine durch
Antriebe, die bereits zum Durchführen von Grundfunktionen
dienen, zu bewegen. Hierzu sind mindestens drei Antriebe
notwendig, die eine Drehung der Teilspindel in einem äußert
komplizierten und aufwendigen Bewegungsvorgang herbeiführen.
Der Antrieb in X-Richtung und der Antrieb in Y-Richtung
müssen höchstgenau aufeinander abgestimmt sein, da es sonst
zur Beschädigung bspw. der Teilspindel kommen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine möglichst
einfache Konstruktion zum Drehen der Aufspannplatte einer
Maschine zur Verfügung zu stellen, sowie deren
Störanfälligkeit zu vermindern und die jeweiligen
Reparaturkosten zu senken.
Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die Erfindung eine
Maschine mit einem vorzugsweise in drei Achsen verfahrbaren
Manipulator und mit einem eine drehbare Aufspannplatte
aufweisenden Rundschalttisch, wobei am Manipulator ein
Mitnehmer zum Betätigen des Rundschalttisches angeordnet ist
und wobei der Rundschalttisch folgende Merkmale aufweist:
- - ein Gehäuse zum drehbaren Lagern der Aufspannplatte,
- - eine lösbare Einrichtung zum Drehverriegeln der Aufspannplatte relativ zum Gehäuse und
- - eine mit der Aufspannplatte verbundene Antriebseinrichtung, die ein endloses, eine Teilung definierendes Zugelement aufweist, das über mindestens zwei Räder geführt ist und einen Wegabschnitt für den Eingriff des Mitnehmers bildet, wobei eines der Räder drehfest mit der Aufspannplatte verbunden ist und eine Zahnung aufweist.
Die Drehung der Aufspannplatte des Rundschalttisches
wird von einem derjenigen motorischen Antriebe bewirkt, die
ohnehin zur Durchführung der Grundfunktionen bereits
vorhanden sind. Beispielsweise verfügt ein automatischer
Werkzeugwechsler einer Werkzeugmaschine über Elemente,
die in mindestens zwei Achsen bewegbar sind. Gleiches gilt
für den Antrieb eines Spindelkopfes. Diese motorischen
Antriebe sind bereits mit exakten Steuerungs- und
Positionierungsmitteln versehen.
Der Rundschalttisch kann, da der eigene Antrieb ent
fällt, sehr viel einfacher gestaltet werden. Dies reduziert
die Störungsanfälligkeit und vermindert den erforderlichen
Reparatur- und Wartungsaufwand. Als wesentlicher Gesichts
punkt kommt hinzu, daß auch die Herstellungskosten durch den
Fortfall des eigenen Antriebs drastisch sinken.
Der Anwendungsbereich der Erfindung umfaßt sämtliche
Maschinen, die mindestens einen Rundschalttisch und einen
motorisch betätigten Manipulator aufweisen. Dabei kann es
sich um Montage- oder Bestückungsmaschinen handeln, bei
denen der Manipulator als Greiferarm ausgebildet ist, der
zusätzliche Komponenten an die vom Drehschalttisch transpor
tierten Werkstücke, beispielsweise Leiterplatten, anfügt.
Rundschalttische finden ferner Anwendung bei Bearbeitungsma
schinen, deren Manipulator die Werkstücke vom Rundschaltti
sch abnimmt, der Bearbeitung zuführt und anschließend wieder
auf den Rundschalttisch absetzt. Ferner eignet sich die
Erfindung zum Betreiben solcher Maschinen, bei denen eine
Mehrzahl von Rundschalttischen auf einem gemeinsamen Haupt-
Rundschalttisch angeordnet ist. Sowohl letzterer als auch
die einzelnen Rundschalttische werden von einem gemeinsamen
Manipulator oder einer Mehrzahl gesonderter Manipulatoren
betätigt. Ein wesentliches Anwendungsgebiet der Erfindung
ist allerdings das der Werkzeugmaschinen. Hier dient der
Rundschalttisch dazu, das jeweilige Werkstück in eine Mehr
zahl von Winkelpositionen dem Bearbeitungswerkzeug darzubie
ten.
Die Erfindung ist anwendbar unabhängig davon, wie der
Manipulator und die Drehachse der Aufspannplatte relativ
zueinander orientiert sind. So kann im Falle einer Werkzeug
maschine die Spindelachse senkrecht oder horizontal stehen
oder auch schwenkbar sein. Gleiches gilt für die Drehachse
der Aufspannplatte. Die beiden Achsen können parallel zuein
ander ausgerichtet sein. Häufiger jedoch werden sie im Win
kel zueinander stehend, vorzugsweise im rechten Winkel.
Das Drehen der Aufspannplatte des Rundschalttischs wird
von einem derjenigen motorischen Antriebe bewirkt, die dem
Manipulator zugeordnet sind, da sich dieser ohnehin ständig
im Bereich des Rundschalttischs befindet.
Hierbei besteht die Möglichkeit, einen Drehmotor des
Manipulators, z. B. den der Spindel einer Werkzeugmaschine zu
benutzen. Als besonders vorteilhaft hingegen hat es sich
erwiesen, daß das Drehen der Aufspannplatte des Rundschalt
tisches über denjenigen motorischen Antrieb bewirkt wird,
der das Verfahren des Manipulators durchführt. Letzterer ist
vorzugsweise in drei Achsen bewegbar.
Soll im Falle einer Werkzeugmaschine das auf dem
Rundschalttisch aufgespannte Werkstück nach Lösen der Dreh
verriegelung gedreht werden, um den Einsatz des Werkzeugs in
einer anderen Winkelposition zu ermöglichen, so wird der dem
Spindelkopf zugeordnete Mitnehmer mit der
Antriebseinrichtung in Eingriff gebracht, wobei einer der
dem Spindelkopf zugeordneten Motoren die Antriebseinrichtung
betätigt und die Drehbewegung bewirkt.
Wird der Drehmotor der Spindel als Antrieb eingesetzt,
so bildet die Spindel den Mitnehmer, gegebenenfalls unter
Zwischenschaltung eines in die Spindel eingespannten
Spezialwerkzeugs. Die mit der Aufspannplatte des
Rundschalttisches verbundene Antriebseinrichtung ist dann so
ausgebildet, daß sie die Drehbewegung der Spindel in eine
Drehbewegung der Aufspannplatte umsetzt. Häufiger ist es
jedoch aus konstruktiven Gründen günstiger, auf den Ver
fahrantrieb des Spindelkopfes zurückzugreifen. Hierzu ist
dann der Mitnehmer am Spindelkopf angeordnet.
Die Antriebseinrichtung weist ein endloses, eine Teilung
definierendes Zugelement auf, das über mindestens zwei Räder
geführt ist und einen Wegabschnitt für den Eingriff des am
Manipulator angeordneten Mitnehmers bildet, wobei eines der
Räder drehfest mit der Welle der Aufspannplatte verbunden
ist und eine Zahnung aufweist. Als Zugelement kommt
beispielsweise ein Zahnriemen in Frage. Besonders einfach
allerdings gestaltet sich der Eingriff des Mitnehmers, wenn
das Zugelement als Kette ausgebildet ist. Die folgenden
Ausführungen verwenden lediglich den Begriff der Kette,
beziehen sich jedoch gleichermaßen auch auf Zahnriemen.
Günstige Verhältnisse ergeben sich dadurch, daß die
Aufspannplatte drehfest mit einer durch das Gehäuse hin
durchgehenden Welle verbunden ist, die an ihrem der Auf
spannplatte entgegengesetzten Ende an die Antriebseinrich
tung angeschlossen ist. Der Manipulator arbeitet beim Drehen
der Aufspannplatte also nicht im werkstückseitigen Bereich
des Rundschalttisches, sondern auf dessen entgegengesetzter
Seite. Das Werkstück kann unter keinen Umständen den Bewe
gungsablauf des Manipulators beim Drehen der Aufspannplatte
behindern. Dieser Vorteil ergibt sich unabhängig davon, ob
die Betätigungseinrichtung von einem Drehmotor des Manipula
tors oder von dessen Verfahrmotor angetrieben wird.
In jedem Falle kann die Anordnung so getroffen werden,
daß der Manipulator sowohl kleinste Winkelbewegungen wie
auch große Winkelbewegungen bis über 180° hinaus im Zuge ei
ner durchgehenden Manipulator-Bewegung erzeugen kann. Auch
kann er in beiden Drehrichtungen arbeiten.
Diese Möglichkeiten sind bei bekannten Rundschalttisch
antrieben bisher nicht gegeben. Es handelt sich um Zahn
stangenantriebe mit einer hin und her gehenden Zahnstange,
die bei jeder Betätigung einen vorgegebenen Hub ausführt.
Ist der Hub auf eine sehr kleine Winkelbewegung eingestellt,
bedarf es einer entsprechenden Vielzahl von Hüben, um große
Winkelbewegungen durchzuführen. Der Zeitaufwand ist also
erheblich. Gleiches gilt für den Verschleiß. Hinzu kommt,
daß der Zahnstangenantrieb keine Umkehr der Drehrichtung er
möglicht.
Die Drei-Achsen-Steuerung des Manipulators läßt den Ein
griff des zugehörigen Mitnehmers grundsätzlich an beliebiger
Stelle des Kettentriebes zu, wobei unter Umständen eine
spezielle Gestaltung des Mitnehmers erforderlich ist. Vor
teilhafter ist es, den Wegabschnitt der Kette für den Ein
griff des am Manipulator angeordneten Mitnehmers geradlinig
verlaufen zu lassen. Der Mitnehmer kann als einfache Gabel
ausgebildet sein, die mit den seitlich abstehenden Achsen
einer Rollenkette zusammenarbeitet. Ist der Mitnehmer mit
der Kette in Eingriff gebracht worden, so bedarf es nur noch
einer einfachen einachsigen Bewegung des Manipulators, um
die gewünschte Strecke zurückzulegen und damit die ge
wünschte Drehbewegung der Aufspannplatte zu erzeugen.
Besonders vorteilhafte Verhältnisse ergeben sich da
durch, daß der geradlinige Wegabschnitt der Kette für den
Eingriff des am Manipulator angeordneten Mitnehmers im we
sentlichen horizontal verläuft.
Vorzugsweise sind drei Räder vorgesehen, von denen zwei
Räder den horizontalen Wegabschnitt der Kette für den Ein
griff des am Manipulator angeordneten Mitnehmers oberhalb
der Welle der Aufspannplatte definieren. Der am Manipulator
angeordnete Mitnehmer kann sich ungehindert auf die Kette
herabbewegen und diese sodann in horizontaler Richtung um
den gewünschten Schritt fortschalten. Das Übersetzungsver
hältnis zwischen dem an der Welle angeordneten Kettenrad und
der dem Manipulator zur Verfügung stehenden Wegstrecke läßt
sich ohne weiteres so wählen, daß Drehbewegungen von sogar
mehr als 180° in einem Zuge möglich sind. In Verbindung mit
der Umkehr der Bewegungsrichtung läßt sich auf diese Weise
ein Höchstmaß an Flexibilität und Schaltgeschwindigkeit er
zielen.
Die lösbare Einrichtung zum Drehverriegeln der Aufspann
platte relativ zum Gehäuse kann über einen gesonderten
Impuls gesteuert werden. In wesentlicher Weiterbildung der
Erfindung wird jedoch vorgeschlagen, daß die lösbare Ein
richtung zum Drehverriegeln der Aufspannplatte relativ zum
Gehäuse von dem am Manipulator angeordneten Mitnehmer betä
tigbar ist. Dies führt zu einer extrem einfachen Steuerung.
Bevor der Mitnehmer die Drehbewegung der Aufspannplatte
einleitet, öffnet er die Drehverriegelung, so daß die Auf
spannplatte rechtzeitig drehbar wird. Nach Beendigung der
Drehbewegung veranlaßt der Mitnehmer das Schließen der
Drehverriegelung. Die Steuerung ist nicht nur einfach, son
dern auch sehr betriebssicher, da eine Einwirkung des Dreh
antriebs auf die drehverriegelte Aufspannplatte verhindert
wird.
Die Drehverriegelung der Aufspannplatte kann grundsätz
lich in beliebiger Weise erfolgen, z. B. über ein relativ
zur Aufspannplatte bewegbares Riegelelement. Besonders vor
teilhaft ist es, die Aufspannplatte in axialer Richtung zwi
schen zwei Positionen zu verschieben, wobei sie in der
gehäusenahen Position verriegelt und in der gehäusefernen
Position entriegelt ist. Hierzu weist die lösbare Einrich
tung zum Drehverriegeln der Aufspannplatte relativ zum
Gehäuse bevorzugt eine doppelt wirkende Kolbenarbeitsmaschi
ne auf, deren Umsteuereinrichtung von dem am Manipulator
angeordneten Mitnehmer betätigbar ist. Derartige pneumati
sche oder hydraulische Systeme haben sich als einfach und
zuverlässig erwiesen.
Ferner wird vorgeschlagen, daß die Umsteuereinrichtung
eine Schiene aufweist, die parallel zu dem geradlinigen Weg
abschnitt der Kette für den Eingriff des am Manipulator an
geordneten Mitnehmers verläuft und von dem Mitnehmer gegen
Federkraft parallel verstellbar ist. Nähert sich der Mitneh
mer der Kette, so drückt er beim Eingriff in die Kettenglie
der gleichzeitig auf die Schiene und betätigt über deren
Parallelbewegung die Umsteuereinrichtung der Kolbenarbeits
maschine. Erst anschließend wird mit der Bewegung der Kette
begonnen. Die Schiene sitzt vorzugsweise an zwei Schräglen
kern, die dafür sorgen, daß ihre Parallelität erhalten
bleibt. Löst sich der Mitnehmer von der Kette, wird auch die
Schiene wieder zurückgestellt und verriegelt auf diese Weise
die Aufspannplatte.
Die lösbare Einrichtung zum Drehverriegeln der Aufspann
platte relativ zum Gehäuse weist vorzugsweise eine Hirth-
Verzahnung auf. Es handelt sich dabei um eine zuverlässige,
einfache und dennoch extrem exakte Verriegelungsmöglichkeit,
die gleichzeitig eine Zentrierung bewirkt. Die Hirth-Verzah
nung wird vorteilhafterweise am Rand der Aufspannplatte
angeordnet, da hier die günstigsten Kräfteverhältnisse für
das Blockieren der Aufspannplatte vorliegen. Die Hirth-Ver
zahnung kann sich über den gesamten Umfang der Aufspannplat
te und des Gehäuses erstrecken. Eine Arbeitsweise mit Teil
abschnitten ist gleichermaßen möglich.
In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß
der Rand der Aufspannplatte und das Gehäuse mit zusammenwir
kenden Positionssensoren versehen sind, deren Verteilung
eine Mindest-Drehwinkelteilung vorgibt, wobei die Positions
sensoren nach einer Verstellung der Aufspannplatte den näch
sten Arbeitsgang der Werkzeugmaschine freigeben. Hierin
liegt eine zusätzliche Sicherheitsfunktion, die noch dadurch
verbessert werden kann, daß die Positionssensoren das Einra
sten der Hirth-Verzahnung anzeigen.
Die Positionssensoren werden vorzugsweise von einer
Mehrzahl von Nocken und mindestens einem gegenüberliegenden
Nockenschalter gebildet. Eine Betätigung des Nockenschalters
zeigt an, daß sich eine der Nocken in korrekter Winkelposi
tion befindet und daß außerdem die Hirth-Verzahnung durch
eine Bewegung der Aufspannplatte in Richtung auf das Gehäuse
in Eingriff gelangt ist. Die Überwachung der Winkelposition
und des Eingriffs der Hirth-Verzahnung kann auch auf zwei
Nockschalter verteilt werden, die dann in einem Winkelab
stand von vorzugsweise 90° angeordnet werden. Auch kann man
aus Gründen der Redundanz zwei Nockenschalter verwenden, die
beide die Doppelfunktion der Überwachung des Drehwinkels und
der Drehverriegelung erfüllen.
Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Nocken
schalter am Gehäuse des Rundschalttisches anzuordnen, wobei
also die Nocken an der Aufspannplatte sitzen. Die Aufspann
platte weist eine Mehrzahl von Nocken-Befestigungsmitteln
auf, wobei nur diejenigen Nockenbefestigungsmittel mit
Nocken bestückt werden, die die jeweiligen
Arbeitspositionen der Aufspannplatte definieren.
Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, sämtliche
Befestigungsmittel zu bestücken. Bei den Befestigungsmitteln
handelt es sich bevorzugt um einfache Bohrungen, in die die
Nocken eingesetzt werden.
Der Winkelabstand zwischen den Nocken-Befestigungsmit
teln sollte 3° bis 12° betragen. Dies entspricht einer sehr
feinen Teilung (120-30), bei der dennoch aufgrund der erfin
dungsgemäßen Konstruktion große Winkelbewegungen rasch
bewältigt werden können. Vorzugsweise stimmt die Teilung der
Nocken mit der Teilung der Hirth-Verzahnung überein.
Die Kolbenarbeitsmaschine kann aus einer Mehrzahl von
Zylindern und Kolben bestehen, die ggf. direkt auf die Auf
spannplatte einwirken. Konstruktiv günstiger ist es, den
Kolben der Kolbenarbeitsmaschine koaxial auf der Welle der
Aufspannplatte anzuordnen. Dabei ist es besonders vorteil
haft, daß der Kolben der Kolbenarbeitsmaschine unter Zwi
schenschaltung eines Radiallagers und beidseitiger Axialla
ger an entsprechenden Gegenflächen der Welle der Aufspann
platte anliegt. Die Kolbenarbeitsmaschine verschiebt also
die Welle der Aufspannplatte. Letztere ist unter diesen Um
ständen nicht nur drehfest, sondern auch unverschieblich mit
der Welle verbunden. Letzteres wäre nicht der Fall, wenn die
Kolbenarbeitsmaschine, was grundsätzlich auch möglich ist,
bei unverschieblicher Welle direkt auf die Aufspannplatte
einwirkte.
Bei einer verschiebbaren Welle kann es vorteilhaft sein,
das zugehörige Kettenrad der Antriebseinrichtung verschieb
lich mit der Welle zu kuppeln. Allerdings besitzt die Hirth-
Verzahnung den Vorteil, daß nur ein sehr geringer Verschiebungsweg
erforderlich ist, um den Eingriff zu lösen. Dieser
Verschiebungsweg kann ohne weiteres durch eine Querbewegung
der Kette kompensiert werden. Aus Gründen der Konstruktions
vereinfachung wird man daher das Kettenrad ebenfalls unver
schieblich auf der Welle anordnen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit der beiliegenden
Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in:
Fig. 1 einen vertikalen Axialschnitt durch einen Rund
schalttisch einer erfindungsgemäßen Maschine, im vorliegen
den Fall einer Werkzeugmaschine;
Fig. 2 eine Teil-Ansicht des Rundschalttisches, gesehen
in Richtung des Pfeils A in Fig. 1.
Der Rundschalttisch weist ein Gehäuse 1 auf, in dem eine
durchgehende Welle 2 gelagert ist. Die Welle 2 trägt rechts
seitig einen Aufspanntisch 3 zum Aufspannen eines Werk
stücks. Linksseitig trägt sie ein Kettenrad 4 zum Drehen der
Aufspannplatte 3.
In der in Fig. 1 gezeigten Stellung befindet sich die
Aufspannplatte 3 in ihrer Drehverriegelungsposition. Diese
wird definiert durch eine Hirth-Verzahnung 5, deren einer
Zahnkranz am Rande der Aufspannplatte 3 befestigt ist, wäh
rend der andere Zahnkranz am Gehäuse 1 sitzt. Zum Drehen der
Aufspannplatte 3 wird diese nach rechts in Fig. 1 verscho
ben. Hierzu dient ein doppelt wirkender Kolben 6, der in
einem Zylinder 7 arbeitet. Der Kolben 6 greift in die Welle
2 ein, und zwar unter Zwischenschaltung eines Radiallagers 8
und zweier Axiallager 9. Verspannt werden die Axiallager 9
über eine Mutter 10, die auch das Kettenrad 4 mit der Welle
2 verbindet.
Sobald die Hirth-Verzahnung 5 gelöst worden ist, kann
eine Drehung der Aufspannplatte 3 erfolgen, um das aufge
spannte Werkstück relativ zu einer nicht dargestellten,
senkrecht zur Achse der Welle 2 arbeitenden Spindel zu ver
drehen, woraufhin die Aufspannplatte 3 in der neuen Position
wieder drehverriegelt wird.
Die Drehbewegung besorgt eine Kette 11, die in Fig. 1
lediglich angedeutet ist. Die Kette 11 läuft über das Ket
tenrad 4 sowie über zwei frei laufende Kettenräder 12, von
denen in Fig. 2 lediglich eines zu sehen ist. Zwischen den
beiden Kettenrädern 12 bildet die Kette 11 einen horizonta
len, geradlinigen Wegabschnitt für den Eingriff eines Mit
nehmers 13, der an dem nicht dargestellten Manipulator, im
vorliegenden Fall dem Spindelkopf der Werkzeugmaschine befe
stigt ist. Wie in Fig. 1 angedeutet, ist der Mitnehmer 13
gabelförmig ausgebildet, so daß er beidseitig der Kette an
den Achsen 14 der Kettenglieder angreifen kann.
Um die Aufspannplatte 3 zu drehen, wird also der Mitneh
mer 13 auf den Wegabschnitt zwischen den Kettenrädern 12
abgesenkt, bis er in die Kette 15 eingreift. Sodann genügt
eine einfache linear Bewegung, um den Aufspanntisch 3 in
Drehung zu versetzen. Das Verhältnis der Wegstrecke zwischen
den Kettenrädern 12 zur Zähnezahl des Kettenrades 4 ist so
gewählt, daß der Mitnehmer 13 den Aufspanntisch 3 in einem
einzigen Zug um 180° drehen kann. Drehschritte beliebiger
Feinheit sind gleichermaßen möglich. Auch ist der Antrieb
nicht auf eine Drehrichtung beschränkt.
Der Rundschalttisch benötigt also keinen eigenen motori
schen Antrieb mit zugehöriger Steuerung. Vielmehr werden
diese Funktionen von dem in drei Achsen bewegbaren Spindel
kopf übernommen. Daraus resultiert eine einfache, kostengün
stige Konstruktion des Rundschalttisches, die wenig stö
rungsanfällig ist und im Reparaturfall nur eines geringen
Aufwandes bedarf. Auch vereinfachen sich die Inbetriebnahme
und der Betrieb.
Die aus dem Kolben 6 und dem Zylinder 7 bestehende Kol
benarbeitsmaschine ist umsteuerbar, und zwar über eine Ven
tilsteuerung 15, die ebenfalls vom Mitnehmer 13 betätigt
wird. Hierzu ist eine Schiene 16 vorgesehen, die an zwei
Parallelenkern 17 sitzt und beim Angriff des Mitnehmers 13
gegen Federkraft nach rechts unten bewegt wird. Ein Stößel
18 betätigt dabei die Ventilsteuerung 15.
Bevor also der Mitnehmer 13 mit einer Bewegung der Kette
11 beginnt, betätigt er die Ventilsteuerung 15, woraufhin
der Kolben 6 die Aufspannplatte 3 nach rechts bewegt und
dadurch die Hirth-Verzahnung löst. In dieser Position ver
bleibt der Kolben 6 während der gesamten Translationsbewe
gung des Mitnehmers 13, unabhängig davon, welche Strecke
zwischen den Kettenrädern 12 zurückgelegt wird. Hat der Mit
nehmer 13 das Ende seines Bewegungsweges erreicht, wandert
er wieder nach oben und gibt damit die Schiene 16 frei. Der
Kolben kehrt automatisch in die in Fig. 1 gezeigte Position
zurück.
Die Drei-Achsen-Steuerung des Spindelkopfes ist so
exakt, daß eine Teilung eingehalten werden kann, die der
Feinheit der Hirth-Verzahnung 5 entspricht. Zur Erfüllung
einer optionalen zusätzlichen Sicherheitsfunktion sind Posi
tionssensoren vorgesehen, die nach einer Verstellung der
Aufspannplatte den nächsten Arbeitsgang der Werkzeugmaschine
freigeben. Im vorliegenden Fall handelt es sich um Nocken
19, die in einem Winkelabstand von 3° auf dem Rand der Auf
spannplatte 3 befestigbar sind und mit zwei Nockenschaltern
20 zusammenarbeiten, die um 90° versetzt auf dem Gehäuse 1
angeordnet sind und von denen in Fig. 1 nur einer zu sehen
ist. Die Nockenschalter 20 erzeugen das Freigabesignal nur
dann, wenn der zugehörige Nocke 19 seine korrekte Drehposi
tion einnimmt und von der Aufspannplatte 3 beim Eingriff der
Hirth-Verzahnung 5 gegen den Nockenschalter bewegt worden
ist.
Im Rahmen der Erfindung sind vielfältige Abwandlungsmög
lichkeiten gegeben. Dies betrifft insbesondere die Ausbil
dung des Kettentriebes. So kann beispielsweise mit zwei Ket
tenrädern gearbeitet werden, wobei der Bewegungsweg des Mit
nehmers keineswegs horizontal verlaufen muß. Auch ist der
Mitnehmer dank der Steuerung des Spindelkopfes in der Lage,
beliebige Bewegungsbahnen zu durchlaufen. Er kann also auch
einer Bewegung rund um ein Kettenrad folgen. Ferner kann die
Hirth-Verzahnung durch eine andere Drehverriegelung ersetzt
werden. Anstelle der Kolbenarbeitsmaschine sind andere Mit
tel zum Verschieben der Aufspannplatte denkbar. Eine Dreh
verriegelung ohne Verschieben der Aufspannplatte ist glei
chermaßen möglich.
Die hier beschriebene 3°-Teilung gewährleistet ein hohes
Maß an Feinheit. Sehr gute Ergebnisse wurden auch bereits
mit einer 7,5°-Teilung erzielt. Häufig genügt es, wenn der
Winkelweg, den die Aufspannplatte bei einer einzigen
Betätigung des Mitnehmers zurücklegt, kleiner als 180° ist,
beispielsweise lediglich 90°. Das hierfür erforderliche
Übersetzungsverhältnis der Antriebseinrichtung gestaltet
sich entsprechend einfacher. Sollte unter selten auftreten
den Betriebsbedingungen dann ein Winkelweg erforderlich
sein, der 90° übersteigt, kann ohne weiteres mit zwei Hüben
des Spindelkopfes gearbeitet werden.
Unter allen Umständen ist es vorteilhaft, den Hub des
Spindelkopfes für jede Drehrichtung immer an ein und dersel
ben Stelle beginnen zu lassen.
Wie bereits erwähnt, kann anstelle der Kette auch ein
Zahnriemen zum Einsatz kommen. Der Zahnriemen verfügt dann
über zusätzliche Mittel, die den Eingriff des am Spindelkopf
angeordneten Mitnehmers gestatten. Die Kettenräder werden
unter diesen Umständen als Zahnscheiben ausgebildet.
Im übrigen genügt es, das auf der Welle der Aufspann
platte sitzende Rad mit einer Zahnung zu versehen. Die wei
teren Räder können als freilaufende Umlenkrollen arbeiten.
Eine weitere Abwandlungsmöglichkeit besteht darin, der
Antriebseinrichtung ein Vorgelege vorzuschalten, mit dem der
am Manipulator angeordnete Mitnehmer in Eingriff gelangt.
Dies vermindert den Bewegungsweg, den der Manipulator zum
Erzielen eines vorgegebenen Drehwinkels der Aufspannplatte
zurücklegen muß. Ausschlaggebend ist hier das Verhältnis der
Leistung des Manipulatormotors zu dem durch das Werkstück
bedingten Drehmoment.
Anstelle eines Ketten- oder Zahnriementriebs kann auch
mit einem Flachriementrieb gearbeitet werden, wobei dann
allerdings ein Positions-Rückmelder erforderlich ist. Der
Vorteil dabei liegt darin, daß unabhängig von einer Teilung
jede beliebige Winkelposition eingestellt werden kann. Die
Drehverriegelung des Aufspanntisches relativ zum Gehäuse
darf dann allerdings nicht als Hirth-Verzahnung ausgebildet
sein. Erforderlich ist eine Verriegelung, die in jeder Win
kelposition eingreift.
Die Vorteile der Erfindung treten dann besonders deut
lich hervor, wenn es sich bei dem Rundschalttisch um ein
Zusatzaggregat handelt, das optional mit der Maschine ver
bunden werden kann.
Claims (20)
1. Maschine mit einem vorzugsweise in drei Achsen ver
fahrbaren Manipulator und mit einem eine drehbare Aufspann
platte (3) aufweisenden Rundschalttisch, wobei am Manipula
tor ein Mitnehmer (13) zum Betätigen des Rundschalttisches
angeordnet ist und wobei der Rundschalttisch folgende
Merkmale aufweist:
- - ein Gehäuse (1) zum drehbaren Lagern der Aufspann platte (3),
- - eine lösbare Einrichtung (2, 5, 6, 7) zum Drehverrie geln der Aufspannplatte (3) relativ zum Gehäuse (1) und
- - eine mit der Aufspannplatte (3) verbundene Antriebseinrichtung (4, 11, 12), die ein endloses, eine Tei lung definierendes Zugelement (11) aufweist, das über minde stens zwei Räder (4, 12) geführt ist und einen Wegabschnitt für den Eingriff des Mitnehmers (13) bildet, wobei eines (4) der Räder drehfest mit der Aufspannplatte (3) verbunden ist und eine Zahnung aufweist.
2. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufspannplatte (3) drehfest mit
einer durch das Gehäuse (1) hindurchgehenden Welle (2)
verbunden ist, die an ihrem der Aufspannplatte (3)
entgegengesetzten Ende an die Antriebseinrichtung (4, 11,
12) angeschlossen ist.
3. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zugelement als Kette (11)
ausgebildet ist.
4. Werkzeugmaschine nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wegabschnitt der Kette (11) für den
Eingriff des am Manipulator angeordneten Mitnehmers (13)
geradlinig verläuft.
5. Werkzeugmaschine nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der geradlinige Wegabschnitt der Kette
(11) für den Eingriff des am Manipulator angeordneten
Mitnehmers (13) im wesentlichen horizontal verläuft.
6. Werkzeugmaschine nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß drei Räder (4, 12) vorgesehen sind, von
denen zwei Räder (12) den horizontalen Wegabschnitt der
Kette (11) für den Eingriff des am Manipulator angeordneten
Mitnehmers (13) oberhalb der Welle (2) der Aufspannplatte
(3) definieren.
7. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die lösbare Einrichtung (2, 5,
6, 7) zum Drehverriegeln der Aufspannplatte (3) relativ zum
Gehäuse (1) von dem am Manipulator angeordneten Mitnehmer
(13) betätigbar ist.
8. Werkzeugmaschine nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die lösbare Einrichtung (2, 5, 6, 7) zum
Drehverriegeln der Aufspannplatte (3) relativ zum Gehäuse
(1) eine doppelt wirkende Kolbenarbeitsmaschine (6, 7)
aufweist, deren Umsteuereinrichtung (15 bis 18) von dem am
Manipulator angeordneten Mitnehmer (13) betätigbar ist.
9. Werkzeugmaschine nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umsteuereinrichtung (15 bis 18) eine Schiene
(16) aufweist, die parallel zu dem geradlinigen Wegabschnitt
der Kette (11) für den Eingriff des am Manipulator
angeordneten Mitnehmers (13) verläuft und von dem Mitnehmer
(13) gegen Federkraft parallel verstellbar ist.
10. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die lösbare Einrichtung (2, 5, 6, 7) zum
Drehverriegeln der Aufspannplatte (3) relativ zum Gehäuse
(1) eine Hirth-Verzahnung (5) aufweist.
11. Werkzeugmaschine nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hirth-Verzahnung (5) am Rand der
Aufspannplatte (3) angeordnet ist.
12. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rand der Aufspannplatte (3)
und das Gehäuse (1) mit zusammenwirkenden Positionssensoren
(19, 20) versehen sind, deren Verteilung eine Mindest-
Drehwinkelteilung vorgibt, wobei die Positionssensoren (19,
20) nach einer Verstellung der Aufspannplatte (3) den
nächsten Arbeitsgang der Werkzeugmaschine freigeben.
13. Werkzeugmaschine nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Positionssensoren (19, 20) das
Einrasten der Hirth-Verzahnung (5) anzeigen.
14. Werkzeugmaschine nach Anspruch 12 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Positionssensoren von einer Mehrzahl
von Nocken (19) und mindestens einem gegenüberliegenden
Nockenschalter (20) gebildet werden.
15. Werkzeugmaschine nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei Nockenschalter (20) in einem
Winkelabstand von vorzugsweise 90° angeordnet sind.
16. Werkzeugmaschine nach Anspruch 14 oder 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nockenschalter (20) am Gehäuse (1)
des Rundschalttisches angeordnet sind.
17. Werkzeugmaschine nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufspannplatte (3) eine Mehrzahl von
Nocken-Befestigungsmitteln aufweist.
18. Werkzeugmaschine nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß der Winkelabstand zwischen den Nocken-
Befestigungsmitteln 3° bis 12° beträgt.
19. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 8 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (6) der
Kolbenarbeitsmaschine koaxial auf der Welle (2) der
Aufspannplatte (3) angeordnet ist.
20. Werkzeugmaschine nach Anspruch 19, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kolben (6) der Kolbenarbeitsmaschine
unter Zwischenschaltung eines Radiallagers (8) und
beidseitiger Axiallager (9) an entsprechenden Gegenflächen
der Welle (2) der Aufspannplatte (3) anliegt.
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