DE10139040A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen flüssiger Glasposten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen flüssiger GlaspostenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen eines flüssigen Glaspostens definierten Volumens mit den folgenden Verfahrensschritten: DOLLAR A - es wird aus einem Spender flüssige Glasschmelze als Glasstrang abgegeben; DOLLAR A - auf den Glasstrang wird von unten her ein Stützgaspolster aufgebracht; DOLLAR A - der Glasstrang wird abgetrennt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erzeugen
flüssiger Glasposten definierten Volumens aus einer Glasschmelze.
Solche Vorrichtungen umfassen beispielsweise einen Vorratsbehälter, aus
dem durch eine Auslaßöffnung Schmelze in Form eines Glasstranges
austritt, ferner eine Trenneinrichtung, die von dem Glasstrang einen
Abschnitt bestimmter Länge und damit bestimmten Volumens abtrennt. Der
Auslaßöffnung kann ein Ventil zugeordnet sein, das den Querschnitt des
Glasstranges zeitlich getaktet verändert. Damit lassen sich Tropfen
erzeugen, die an ihrem verjüngten Hals abgetrennt werden können.
Der noch nicht abgetrennte tropfenförmige Glasstrangabschnitt ist noch
relativ weich. Aufgrund seines Eigengewichtes hat er die Tendenz, noch
weiter nach unten zu sinken, wobei sich sein bereits verdünnter Hals noch
weiter einschnürt. Dabei kann es zu einer für den nachfolgenden
Formgebungsprozeß ungünstigen Tropfenform oder sogar zu einem
ungewollten Abtropfen kommen, bevor die Trenneinrichtung zum richtigen
Zeitpunkt und an der richtigen Stelle eingreifen kann. Die Folge davon ist,
daß der abgetropfte Glasposten nicht das gewünschte Volumen aufweist.
Dies ist besonders dann der Fall, wenn große Glasposten benötigt werden,
so wie diese beispielsweise für die Herstellung von Bildschirmen dienen.
Das ungewollte vorzeitige Abtropfen ist auch dann nachteilig, wenn kleine
Tropfen gebildet werden, die während einer gewissen Zeitspanne frei
hängen sollen. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn Tropfen durch
Abschmelzen eines Glasstabes erzeugt werden, da die Dauer der
Wiedererwärmung einige Minuten beträgt.
Um ein ungewolltes vorzeitiges Abtropfen zu verhindern, hat man bisher
den Tropfen unterstützt. Als Unterstützung diente dabei eine Platte, zum
Beispiel aus Bornitrid (sogenannte Spanker-Platte). Derartige Platten
müssen gekühlt werden, damit es nicht zu einem Ankleben des Glases an
der Platte kommt. Durch das Kühlen wird dem Glastropfen sehr viel Wärme
entzogen, so daß er anschließend schwer zu verarbeiten ist. Außerdem
kommt es bei dem direkten Kontakt zwischen Glas und Platte zu
Beschädigungen der Glasoberfläche in Gestalt von Kratzern,
Verunreinigungen oder Trübungen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung anzugeben, womit sich flüssige Glasposten definierten »
Volumens erzeugen lassen, und zwar insbesondere Glasposten größeren
Volumens, und womit es möglich ist, den Glastropfen vor seinem
Abtrennen eine bestimmte Zeitspanne in der Schwebe zu halten, ohne daß
dabei dem Glastropfen Wärme entzogen wird und ohne daß seine
Oberfläche beschädigt wird.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche
gelöst.
Demgemäß wird auf den tropfenförmigen Glasstrang von unten her ein
Stützgasstrom aufgebracht, und zwar noch vor dem Abtrennen des
Glaspostens. Der Stützgasstrom führt entweder nur zu einem geringeren
oder gar keinem Entzug von Wärme aus dem Glastropfen, und hat auch
keinerlei Beeinträchtigungen der Oberfläche des Glastropfens zur Folge.
US-A-5 763 673 zeigt und beschreibt das Erzeugen von sogenannten
Glasgobs. Siehe dort zum Beispiel Fig. 8. Hierbei wird aus einer Hülse ein
Glastropfen abgegeben und auf eine Membran aufgelegt, die aus porösem
Werkstoff besteht. Die Membran wird von unten her mit einem
Druckgasstrom beaufschlagt, der durch die Membran hindurchtritt und auf
den Glastropfen einwirkt, so daß dieser angehoben wird und frei schwebt.
Der Druckgasstrom wirkt dabei jedoch erst dann auf den Tropfen ein, wenn
sich dieser bereits von der nachströmenden Schmelze getrennt hat.
Eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens weist zunächst einen
Spender zum Abgeben flüssiger Glasschmelze in Gestalt eines
Glasstranges auf. Ein solcher Spender kann beispielsweise eine Wanne zur
Aufnahme einer Schmelze mit einem Auslaß sein. Es kann sich aber auch
um jegliche andere Art von Spender handeln, beispielsweise um einen
Glasstab, der als Halbzeug dient, und der an seinem unteren Ende durch
Aufbringen von Wärme abgeschmolzen wird.
Eine solche Vorrichtung weist ferner eine Trenneinrichtung zum Abtrennen
des Glaspostens auf. Die Vorrichtung weist weiterhin eine Einrichtung zum
Aufbringen eines Stützgaspolsters auf dem Glasstrang auf; dabei wird das
Stützgaspolster erzeugt und aufgebracht, bevor der Glasposten vom
nachfolgenden Strang abgetrennt wird. Die Einrichtung zum Aufbringen des
Stützgaspolsters kann nach Abtrennung des Glaspostens aus dem Bereich
unter dem Spender wegbewegt (z. B. geklappt oder linear bewegt) werden,
damit der Tropfen ungehindert fallen kann.
Gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung wird eine Meß- und
Steuereinrichtung vorgesehen. Diese erfaßt beispielsweise den Querschnitt
des sich bildenden Glastropfens an dessen dünnster Stelle, ferner wichtige
Parameter des Stützgasstromes, insbesondere den statischen Druck und
den Durchsatz, gegebenenfalls auch den Staudruck dieses
Stützgasstromes. Die Meß- und Steuereinrichtung kann ferner eine logische
Einheit zum Abstimmen der genannten Parameter aufeinander aufweisen,
um beispielsweise zu ermitteln, wann beziehungsweise ob der Glastropfen
ein bestimmtes Volumen erreicht hat, und/oder wann und ob der Tropfen
eine bestimmte Zeitspanne im Schwebezustand verbracht hat.
Die Einrichtung zum Aufbringen eines Stützgaspolsters kann einen
Membrankörper und einen Druckgasquelle umfassen. Der Membrankörper
kann mit natürlichen oder künstlichen Kanälen versehen sein, die einerseits
an die Druckgasquelle angeschlossen sind, und die andererseits in einer
den Glastropfen zugewandten Austrittsfläche münden. Zudem kann der
Membrankörper auch durch eine zusätzliche Kontaktkühlung von der dem
Glasposten abgewandten Seite gekühlt werden.
Dies hat den Vorteil, daß das Levitationsgas und der Kühlstrom unabhängig
voneinander geregelt werden können. Eine Aufheizung der Membran, die
unter Umständen bis zum Erreichen der Klebetemperatur führen kann, wird
vollständig vermieden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besteht der Membrankörper
aus einem offenporigen Material, in dem somit eine Vielzahl natürlicher
Kanäle vorliegen.
Es kann aber auch folgendes vorgesehen werden: Der Membrankörper
besteht zwar aus offenporigem Material, so daß er natürliche Kanäle
aufweist. Es sind aber außerdem noch künstliche Kanäle in ihn
eingearbeitet, beispielsweise durch Einformen oder Bohren. Diese
künstlichen Kanäle verlaufen in einem gewissen Abstand von der
Austrittsfläche des Membrankörpers. Sie können beispielsweise parallel zur
Austrittsfläche verlaufen, aber auch unter einem gewissen Winkel zu dieser.
Diese Variante erlaubt es, einen dicken, klotzförmigen Membrankörper zu
verwenden, der eine genügend große Steifigkeit aufweist. Die genannten
künstlichen Kanäle können relativ nahe an die Austrittsfläche gelegt
werden, so daß der Weg, den das Druckgas bis zur Austrittsfläche
zurückzulegen hat, relativ klein gehalten werden kann.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist im
einzelnen folgendes dargestellt:
Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit einer Wanne als Spender für flüssige
Glasschmelze.
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit einem Glasstab als Spender für flüssige
Glasschmelze.
Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung einen besonders
gestalteten Membrankörper.
Fig. 4 zeigt schematisch eine weitere Ausführungsform eines
Membrankörpers mit muldenförmiger Austrittsfläche.
Fig. 5 zeigt einen Membrankörper mit ebener Austrittsfläche in
perspektivischer Darstellung.
Fig. 6 zeigt den Gegenstand von Fig. 5 in einer Ansicht von unten.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform befindet sich ein
Schmelzbad 1 in einem Behältnis 2. Das Behältnis kann z. B. ein
Schmelztiegel sein oder seinerseits durch eine Schmelzwanne mit
flüssigem Glas versorgt werden. Das Behältnis 2 weist einen Auslaßstutzen
2.1 auf, der sich in der Regel nicht direkt an der Schmelzwanne befindet.
Dem Auslaßstutzen ist ein hier nicht gezeigtes Ventil zugeordnet, das die
lichte Weite des Auslaßstutzens 2.1 verändern kann.
Unterhalb des Auslaßstutzens 2.1 befindet sich eine Trenneinrichtung 3.
Noch weiter unten erkennt man eine Einrichtung 4 zum Aufbringen eines
Stützgaspolsters - im folgenden kurz "Stützeinrichtung" genannt. Die
Stützeinrichtung 4 weist als wesentliches Element einen Membrankörper
4.1 auf. Dieser besteht aus offenporigem Material. Unter der Membran 4.1
befindet sich ein Blaskasten 4.2 mit einem Druckgasanschluß 4.2.1.
Wie man sieht, ist durch den Auslaßstutzen 2.1 bereits flüssige Schmelze
aus dem Schmelzbad 1 ausgetreten und hat dabei einen Tropfen 1.1
gebildet. Der Tropfen hat einen eingeschnürten Hals 1.2 gleich nach dem
Auslaßstutzen 2.1.
Man erkennt weiterhin eine flache Kühlschlange 4.1.1. Durch diese wird
Kühlmedium eingeführt. Die Kühlschlange 4.1.1 ist durch eine federnde
Lagerung an die Membran 4.1 nach Montage angepreßt. Die Windungen
der spiralförmigen Kühlschlange 4.1.1 haben dabei einen genügend großen
gegenseitigen Abstand, damit das Levitationsgas noch weitgehend
ungehindert die Membran 4.1 erreichen kann.
Die Vorrichtung wird wie folgt betrieben:
Bereits zu Beginn der Tropfenbildung wird in den Druckgasanschluß 4.2.1 unter Druck stehendes Gas eingeleitet. Dabei kann es sich um Luft oder um ein anderes Gas handeln. Das Gas kann kalt oder heiß sein. Das Gas tritt in den Blaskasten 4.2 ein, beaufschlagt die gesamte Querschnittsfläche des Membrankörpers 4.1, tritt durch dessen Poren hindurch und an dessen Austrittsfläche 4.3 aus. Es bildet über der Austrittsfläche 4.3 ein Gaspolster, auf dem der Tropfen 1.1 gewissermaßen schwimmt.
Bereits zu Beginn der Tropfenbildung wird in den Druckgasanschluß 4.2.1 unter Druck stehendes Gas eingeleitet. Dabei kann es sich um Luft oder um ein anderes Gas handeln. Das Gas kann kalt oder heiß sein. Das Gas tritt in den Blaskasten 4.2 ein, beaufschlagt die gesamte Querschnittsfläche des Membrankörpers 4.1, tritt durch dessen Poren hindurch und an dessen Austrittsfläche 4.3 aus. Es bildet über der Austrittsfläche 4.3 ein Gaspolster, auf dem der Tropfen 1.1 gewissermaßen schwimmt.
Da der Tropfen an Volumen und somit auch an Gewicht zunimmt, kann es
notwendig werden, die Parameter des Druckgases zu verändern. Diese
sind insbesondere der Gasdruck sowie der Gasdurchsatz. Auch ist es
möglich, den Durchsatz durch den Auslaßstutzen 2.1 durch das genannte,
nicht gezeigte Ventil zu verändern. Schließlich können die Parameter der
Ventileinstellung einerseits und des Druckgases andererseits aufeinander
abgestimmt werden, um einen Tropfen eines ganz bestimmten Volumens
zu erzeugen, und/oder einen Tropfen nach Erzeugen eines bestimmten
Volumens oder Nachfluß von Schmelze aus dem Schmelzbad 1 eine
bestimmte Zeitspanne lang in der Schwebe zu halten. Außerdem kann es
sinnvoll sein, eine vertikale Höhenverstellung der Stützeinrichtung
vorzusehen.
Im richtigen Zeitpunkt wird die Trenneinrichtung 3 aktiviert, so daß der
Tropfen 1.1 von der nachfolgenden Schmelze abgetrennt wird und als
Glasposten einer weiteren Verwendung zugeführt werden kann. In
speziellen Fällen kann die Abtrennung des Glaspostens allein durch
Herunter- oder Wegbewegen der Stützeinrichtung geschehen.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 dient als Spender ein Glasstab.
Der Glasstab wurde zuvor als Halbzeug hergestellt. Er ist von einer Hülse
20 umschlossen. Die Vorrichtung umfaßt eine Heizeinrichtung 5. Diese
umgibt den unteren Bereich des Glasstabes 10 und koppelt Wärmeenergie,
z. B. in Form von Strahlung, in das Glas ein.
Alle übrigen Bauteile sind gleich oder ähnlich den entsprechenden
Bauteilen von Fig. 1, nämlich die Trenneinrichtung 3 sowie die
Stützeinrichtung 4.
Der Membrankörper 4.1 weist eine im Vergleich zu bekannten
Membranscheiben erhebliche Dicke auf. Wie man sieht, beträgt die Dicke
im vorliegenden Falle etwa die Hälfte seiner Längserstreckung. Es wäre
auch möglich, den Membrankörper etwas dünner zu machen, so daß das
Verhältnis von Dicke zu Länge etwa 1 : 4 beträgt, oder die Dicke noch
größer zu machen, als hier dargestellt, so daß das Verhältnis von Dicke zu
Länge etwa 1 : 1 beträgt. Insbesondere für poröse Metallmembranen sind
auch Dickenverhältnisse von 1 : 50 mit Abweichungen nach oben und
unten möglich - z. B. 5 mm Dicke bei 200 mm Länge.
Der Membrankörper 4.1 weist eine obere Fläche 4.3 und eine untere
Fläche 4.4 auf. Die obere Fläche 4.3 ist wiederum die Austrittsfläche.
Der Membrankörper besteht wiederum aus offenporigem Material, das
gewissermaßen natürliche Kanäle bildet. Er ist aber außerdem noch
versehen mit einem Horizontalkanal 4.5 und einem Vertikalkanal 4.6. Diese
Kanäle sind gebohrt und werden hier als "künstliche Kanäle" bezeichnet.
Der horizontale Kanal 4.5 verläuft relativ nahe der Austrittsfläche 4.3 und
parallel zu dieser. Er könnte auch unter einem bestimmten Winkel geneigt
zur Austrittsfläche 4.3 verlaufen.
Entsprechend der Pfeile A und Bkann Druckgas in den Horizontalkanal 4.5
eingeleitet werden, und zwar entweder gemäß beider Pfeile oder nur
gemäß einem Pfeil. Aus Kanal 4.6 kann gemäß Pfeil C überschüssiges
Druckgas abgezweigt werden, gegebenenfalls gesteuert durch ein hier
nicht dargestelltes Ventil.
Die Gestaltung des Membrankörpers 4.1, so wie hier dargestellt, hat die
folgenden Vorteile:
Zum einen kann der Membrankörper 4.1 als dicker Block ausgebildet und damit sehr steif und fest sein. Zum anderen kann Horizontalkanal 4.5 in nur geringem Abstand von der Austrittsfläche 4.3 angeordnet sein, so daß das im Kanal 4.5 strömende Druckgas nur einen geringen Weg zurückzulegen hat, was eine Einsparung an Energie bedeutet.
Zum einen kann der Membrankörper 4.1 als dicker Block ausgebildet und damit sehr steif und fest sein. Zum anderen kann Horizontalkanal 4.5 in nur geringem Abstand von der Austrittsfläche 4.3 angeordnet sein, so daß das im Kanal 4.5 strömende Druckgas nur einen geringen Weg zurückzulegen hat, was eine Einsparung an Energie bedeutet.
Schließlich kann mit mindestens einem Vertikalkanal 4.6, der die
Membranoberfläche durchstößt, aus dem mittleren Bereich der Membran
ein gewisses Maß an Druckgas wieder abgezogen werden. Damit läßt sich
Einfluß nehmen auf den Druck innerhalb des Druckgaspolsters unterhalb
des Tropfens 1.1. Hierdurch läßt sich beispielsweise eine Delle im unteren
Bereich des Tropfens 1.1 vermeiden, die sonst entstehen könnte.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 ist die Austrittsfläche 4.3 des
Membrankörpers 4.1 der Kontur des Tropfens 1.1 in dessen unterem
Bereich angepaßt und somit konkav gestaltet. Der Membrankörper 4.1 ruht
auf einer Tragplatte 6. Er weist Stützen 4.7 auf. Diese können entweder
rippenförmig oder säulenförmig sein. In jedem Falle sind auch hier Kanäle
4.5 vorhanden, unten begrenzt durch die Tragplatte 6. In diese Kanäle 4.5
kann Druckgas eingeleitet werden, das wiederum durch die Wandung des
Membrankörpers 4.1 nach oben zur Austrittsfläche 4.3 strömt und dort das
genannte Luftpolster bildet. Der zu durchdringende Wandbereich des
Membrankörpers 4.1 ist so dünn, daß das Druckgas nur einen geringen
Weg zurückzulegen hat. Gleichwohl ist auch hier dem Membrankörper 4.1
zufolge der Stützen 4.7 ein steifes Gebilde.
Bei dem Membrankörper 4.1 gemäß der Fig. 5 und 6 handelt es sich
um eine ebene Scheibe. Diese weist an ihrer Unterseite wiederum Kanäle
4.5 auf. Die Kanäle verlaufen mehr oder minder diagonal durch den
Membrankörper 4.1 hindurch. Durch die Kanäle 4.5 wird wiederum
Druckgas hindurchgeleitet. Es tritt auch hier wiederum durch den
verbleibenden Wandabschnitt zur Austrittsfläche 4.3 hindurch. Die Kanäle
4.5 sind in diesem Falle gegen die Unterseite hin offen, praktisch genauso
wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4. Im übrigen kann bei dem
Membrankörper gemäß der Fig. 5 und 6 die aussteifende Wirkung der
Rippen ohne Fixierung auf einer Tragplatte ausreichen.
Bei der Verarbeitung von großvolumigen Glastropfen mit besonders hohem
Wärmeinhalt ist der Membrankörper einer intensiven Wärmestrahlung
ausgesetzt, die dazu führen kann, daß die dem Glastropfen zugewandte
Oberfläche des Membrankörpers die Klebetemperatur des Glastropfens
erreicht. Außerdem können verstärkt Korrosionsschäden, insbesondere
Oxidation, auftreten. Korrodierte Oberflächen erhöhen jedoch die Haft- und
Klebeneigung des Glases zusätzlich, was bei einem gelegentlichen
Glaskontakt vermehrt zu Prozeßstörungen führt. Die bei quasi
kontinuierlichen Prozessen ständig auftretenden Temperaturwechsel
beanspruchen das Membranmaterial zusätzlich durch thermische
Spannung. Aus diesen Gründen ist es vorteilhaft, sowohl das gesamte
Temperaturniveau des Membrankörpers zu senken als auch die zeitlichen
Temperaturschwankungen soweit wie möglich zu verringern. Dies
geschieht am einfachsten, indem der Membrankörper aktiv mit einem
Kühlmedium in Kontakt gebracht wird.
Als vorteilhaft hat sich hierbei das oben beschriebene Anbringen von
Kühlrohren auf der dem Glastropfen abgewandten Seite des
Membrankörpers erwiesen. Die Kühlrohre können dabei bis zu 50% der
Membranoberfläche abdecken, ohne daß es zu einer signifikanten
Verschlechterung der Gasverteilung an der dem Glastropfen zugewandten
Seite des Membrankörpers kommt. (Die räumliche Anordnung der
Kühlrohre sollte dabei allerdings in Bezug auf den Glastropfen so
symmetrisch wie möglich sein). Der Durchfluß des Kühlmediums und damit
dessen Kühlwirkung sollte regelbar sein, um die Oberflächentemperatur
des Membrankörpers gezielt beeinflussen zu können.
Die Erfindung hat sich in der Praxis bestens bewährt. Dabei hat besonders
überrascht, daß die Kanal- oder Säulenstruktur zu einer absolut
homogenen Einwirkung auf die Oberfläche des Glastropfens 1.1 führt.
Claims (9)
1. Verfahren zum Erzeugen eines flüssigen Glaspostens definierten
Volumens, mit den folgenden Verfahrensschritten:
- 1. 1.1 es wird aus einem Spender (2, 20) flüssige Glasschmelze als Glasstrang abgegeben;
- 2. 1.2 auf den Glasstrang wird von unten her ein Stützgaspolster aufgebracht;
- 3. 1.3 der Glasstrang wird abgetrennt.
2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 zum
Erzeugen eines flüssigen Glaspostens definierten Volumens;
- 1. 2.1 mit einem Spender (2, 20) zum Abgeben flüssiger Glasschmelze als Glasstrang;
- 2. 2.2 mit einer Trenneinrichtung (3) zum Durchtrennen des Glasstranges;
- 3. 2.3 mit einer Stützeinrichtung (4) zum Aufbringen eines Stützgaspolsters von unten her auf den Glasstrang vor dessen Abtrennen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine
Einrichtung zum Erfassen und Steuern wenigstens einer Gruppe der
folgenden Parameter:
- 1. 3.1 des Volumens des aus dem Spender (2, 20) ausgetretenen Glasstranges;
- 2. 3.2 des Stützgaspolsters;
- 3. 3.3 der Zeitspanne, während welcher sich der aus dem Spender (2, 20) ausgetretende Glasstrang in der Schwebe befindet;
- 4. 3.4 der vertikalen Position der Stützvorrichtung.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch die
folgenden Merkmale:
- 1. 4.1 die Stützeinrichtung (4) umfaßt einen Membrankörper (4.1) und eine Druckgasquelle;
- 2. 4.2 der Membrankörper (4.1) weist Kanäle auf, die an die Druckgasquelle angeschlossen sind und die in einer dem Glasstrang zugewandten Austrittsfläche (4.3) münden.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Membrankörper (4.1) aus offenporigem
Material besteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch die folgenden
Merkmale:
- 1. 6.1 in das Material des Membrankörpers (4.1) sind Kanäle (4.5) eingearbeitet;
- 2. 6.2 die Kanäle (4.5) verlaufen in einem Abstand von der Austrittsfläche (4.3) des Membrankörpers (4.1).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kanäle (4.5) parallel zur Austrittsfläche (4.3) oder unter einem Winkel
hierzu verlaufen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß Austrittskanäle (4.6) vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Membrankörper (4.1) Kühlrohre (4.1.1)
zum Durchleiten eines Kühlmediums zugeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
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EP1757563A3 (de) * | 2005-08-26 | 2008-07-02 | Schott AG | Verfahren zur Herstellung eines Glasgobs |
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- 2001-08-08 DE DE10139040A patent/DE10139040B4/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: SCHOTT AG, 55122 MAINZ, DE |
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
8381 | Inventor (new situation) |
Inventor name: ROEMER, HILDEGARD, DR., 61184 KARBEN, DE Inventor name: PFEIFFER, FRANK, 31073 GRUENENPLAN, DE Inventor name: GREULICH-HICKMANN, NORBERT, DR., 55127 MAINZ, DE Inventor name: LANGSDORF, ANDREAS, DR., 55218 INGELHEIM, DE Inventor name: KUNERT, CHRISTIAN, 55122 MAINZ, DE |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: BARBERINI GMBH, 86633 NEUBURG, DE |
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20110301 |