DE10139038C2 - Vorrichtung und Verfahren zum Einspannen eines Anschlußteils - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Einspannen eines AnschlußteilsInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einspannen eines
Anschlußteils sowie ein Verfahren zum Einspannen eines Anschlußteils, ins
besondere eines Rohrs und/oder einer Kupplung, zur Prüfung auf Druckfe
stigkeit und/oder Dichtheit.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Herstellung bzw.
Überprüfung von Kraftstoffrohren, wie Diesel-Kraftstoffrohren für Einspritz
anlagen. Diese Kraftstoffrohre werden üblicherweise einer Dichtheitsprüfung
unterzogen.
Die Kraftstoffrohre weisen üblicherweise ein verdicktes Endstück bzw. einen
hinterschnittenen Endabschnitt auf, das mittels einer Überwurfmutter bei
spielsweise an eine Kraftstoff-Einspritzpumpe fluiddicht anschließbar ist. Zur
Dichtheitsprüfung wurden die Kraftstoffrohre bisher entsprechend jeweils mit
einer Überwurfmutter manuell mit einer geeigneten Prüfvorrichtung, wie einer
Hochdruckpumpe oder dergleichen, verbunden und anschließend unter Druck
gesetzt, wobei das jeweils zu prüfende Kraftstoffrohr mit einem Fluid, wie
Hydrauliköl oder Kraftstoff, mit entsprechend hohem Druck beaufschlagt
wird.
Bei der Verwendung einer Überwurfmutter zum Anschluß eines Kraftstoff
rohrs ist ein beträchtlicher Zeitaufwand erforderlich, da die Überwurfmutter
passend auf ein Gegengewinde gesetzt, angeschraubt und festgezogen werden
muß. Entsprechend hoch ich der Zeitaufwand beim Lösen des überprüften
Kraftstoffrohrs.
Die DE 23 08 123 B2 offenbart eine Rohrprüfvorrichtung, bei der ein zu prü
fendes Rohr auf einen Kern aufgeschoben wird, wobei das Rohr von einer
verfahrbaren Abstützeinrichtung mit einem Hydraulikstempel von unten abge
stützt wird. Nach dem Aufschieben wird das zu prüfende Rohr mittels einer
am Kern verschraubbaren Endplatte axial fluiddicht gegen eine stationäre
Endplatte eingespannt. Das Aufsetzen der Endplatte erfolgt mittels eines
Auslegers oder dergleichen, das Verschrauben erfolgt manuell. Über ein Füll
rohr, das nach außen in der Mantelfläche des Kerns endet, ist dem Ringraum
zwischen Kern und zu prüfendem Rohr Hochdruckwasser zuführbar.
Die bekannte Rohrprüfvorrichtung ermöglicht keine automatisierte Prüfung.
Insbesondere ist kein den Endplatten zugeordnetes Steuerteil zur hydrauli
schen Zustellung eines Halteelements zugeordnet. Des weiteren sind keine
durch ein einziges Steuermitttel steuerbare kombinierte Zustellung und an
schließende fluiddichte Abdichtung des zu prüfenden Rohrs vorgesehen.
Die DE 40 42 364 A1 und die DE 19 07 956 OS befassen sich generell mit
hydraulisch betätigbaren Spannvorrichtungen, insbesondere zum Einspannen
eines Werkstücks für eine anschließende Bearbeitung.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und
ein Verfahren anzugeben, die ein automatisiertes, schnelles Einspannen und
späteres Lösen eines Anschlußteils, insbesondere eines Rohrs und/oder einer
Kupplung, ermöglichen, insbesondere so daß eine Dichtheitsprüfung, eine In
nenhochdruckbehandlung, eine mechanische Bearbeitung und/oder ein sehr
belastbarer, selbsttätig herstellbarer Anschluß bei vorzugsweise einfachem
Aufbau ermöglicht wird bzw. werden.
Die obige Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder ein
Verfahren gemäß Anspruch 23 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Ge
genstand der Unteransprüche.
Eine wesentliche Idee der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß das Halte
element quer zur Anschlußrichtung des Anschlußteils und/oder unabhängig
von einem Anlageelement zum Anschlußteil bewegbar ist. Insbesondere ist
mindestens ein Halteelement seitlich zustellbar zur Erfassung bzw. Widerla
gerung des Anschlußteils und danach das Anlageelement vorzugsweise fluid
dicht am Anschlußteil anlegbar.
Die vorschlagsgemäße Lösung gestattet auf einfache Weise ein automatisier
tes Einspannen des Anschlußteils, so daß beispielsweise eine automatisierte
und sehr schnelle Prüfung von Kraftstoffrohren auf Dichtheit erfolgen kann.
Unter "Einspannen" ist hier das Aufspannen oder Festlegen zu verstehen.
Oftmals wird dies auch nur als "Spannen" bezeichnet, wobei dann die entspre
chende Vorrichtung als Spannvorrichtung bezeichnet wird.
Unter dem Begriff "Anschlußteil" ist hier insbesondere ein verdicktes Roh
rende oder ein hinterschnittener Rohrendabschnitt, beispielsweise eines Kraft
stoffrohrs für ein Kraftstoff-Einspritzsystem oder dergleichen, zu verstehen. In
einem weiteren Sinne kann es sich hierbei jedoch auch um eine sonstige
Kupplung oder ein Kupplungselement, gegebenenfalls mit sich daran an
schließender Leitung oder dergleichen, handeln.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante erfolgt das
Einspannen hydraulisch, insbesondere mittels eines einzigen Hydraulikan
schlusses, wobei vorzugsweise mechanisch zwangsgesteuert zuerst minde
stens ein Halteelement zum Anschlußteil zugestellt wird, also das Anschluß
teil erfaßt, und danach ein vorzugsweise fluiddichtes Anlegen des Anlageele
ments an das Anschlußteil erfolgt. Dies ermöglicht eine sehr einfache Steue
rung, beispielsweise mittels eines einzigen Ventils.
Bedarfsweise können jedoch die beiden wesentlichen Bewegungen - Zustell
bewegung des mindestens einen Halteelements einerseits und Anlagebewe
gung des Anlageelements andererseits - auch unabhängig voneinander aus
führbar und nicht durch eine mechanische Zwangssteuerung oder dergleichen
miteinander gekoppelt sein. In jedem Fall ist ein zeitlicher Versatz vorzugs
weise vorgesehen, um ein sehr definiertes Einspannen für gegebenenfalls auch
sehr hohe Belastungen und eine idealerweise hohe Druckdichtheit beim Über
gang vom Anlageelement zum Anschlußteil sicherzustellen.
Weitere Vorteile, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung er
geben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausfüh
rungsform unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung einer vorschlagsgemäßen Vor
richtung bei gelösten Halteelementen und abgerücktem Anlageele
ment; und
Fig. 2 eine schematische Schnittdarstellung der Vorrichtung gemäß Fig. 1
bei eingespanntem Anschlußteil, also bei zugestellten Halteelementen
und mit anliegendem Anlageelement.
Fig. 1 und 2 zeigen eine vorschlagsgemäße Vorrichtung 1 zum Einspan
nen eines Anschlußteils 2. In der Darstellung ist das Anschlußteil 2 jeweils
bereits von der Vorrichtung 1 aufgenommen.
Das Anschlußteil 2 weist eine Anschlußrichtung 3 auf, die insbesondere eine
Symmetrieachse und/oder eine Hauptachse bzw. Kontaktrichtung zur Verbin
dung mit einem anderen Bauteil darstellt.
Das Anschlußteil 2 ist hier durch das Endstück eines Rohrs 4, insbesondere
eines Kraftstoffrohrs, beispielsweise zur Einspritzung von Dieselkraftstoff,
gebildet. Das Endstück weist hier einen in seiner Außenkontur verdickten
bzw. hinterschnittenen Abschnitt auf, so daß das Kraftstoffrohr bzw. dessen
Endstück mittels einer nicht dargestellten Überwurfmutter oder dergleichen an
eine zugeordnete Einspritzpumpe anschließbar ist. Dieses Endstück ist bei
spielsweise unmittelbar an das Rohr 4 angeformt oder angeschweißt.
Generell kann es sich bei dem Anschlußteil 2 auch um eine sonstige Kupp
lung, beispielsweise eine Steckkupplung, Schraubkupplung oder dergleichen
handeln, wobei die Kupplung je nach Eigenstabilität und Ausgestaltung der
Vorrichtung 1 wahlweise an einem starren oder zumindest relativ steifen Rohr
und/oder an einer flexiblen, gegebenenfalls ausreichend steifen Leitung ange
schlossen sein kann.
Je nach Ausgestaltung des Anschlußteils 2 oder der Kupplung kann das An
schlußteil 2 bedarfsweise ohne daran angeschlossenes Rohr 4 oder ohne damit
verbundene Leitung in die Vorrichtung 1 einspannbar sein.
Die Vorrichtung 1 weist ein Gehäuse 5 auf, in das das Anschlußteil 2 beim
Darstellungsbeispiel einführbar ist. Die Fig. 1 und 2 zeigen die Vorrich
tung 1 bei bereits eingeführtem Anschlußteil 2.
Die Vorrichtung 1 weist weiter ein Anlageelement 6 zur vorzugsweise fluid
dichten Anlage am Anschlußteil 2 auf. Hierzu ist das Anlageelement 6 relativ
zum Anschlußteil 2 bewegbar, insbesondere in Anschlußrichtung 3. Beim
Darstellungsbeispiel ist das Anlageelement 6 in der Vorrichtung 1 in Anschlußrichtung
3 verschiebbar, also zum Anschlußteil 2 hin verschiebbar ge
führt.
Die Vorrichtung 1 weist ferner mindestens ein Halteelement 7, hier mehrere
Halteelemente 7 zur Halterung und Widerlagerung des Anschlußteils 2 in der
Vorrichtung 1 auf. Die Halteelemente 2 sind quer zur Anschlußrichtung 3, al
so seitlich zum Anschlußteil 2 zustellbar. Folglich sind die Halteelemente 7
mit einer Bewegungskomponente 8 quer zur Anschlußrichtung 3, hier im we
sentlichen senkrecht zur Anschlußrichtung 3 zum Anschlußteil 2 bewegbar,
und an dieses anlegbar. Beim Darstellungsbeispiel sind die Halteelemente 7
durch Umfangsabschnitte bildende, über den Umfang verteilte Spannbacken 9
gebildet, die derart ausgebildet und zustellbar sind, daß sie das Anschlußteil 2
zur Halterung und Widerlagerung hintergreifen können, um das Anschlußteil
2 gegen ein Ausweichen beim Anlegen des Anlageelements 6 an das An
schlußteil 2 zu sichern. Generell ist auch lediglich ein Kraftschluß zwischen
den Halteelementen 7 und dem Anschlußteil 2 möglich, vorzugsweise ist je
doch ein Formschluß vorgesehen. Beispielsweise können die Halteelemente 7
- je nach Ausbildung des Anschlußteils 2 - in seitliche Ausnehmungen des
Anschlußteils 2, beispielsweise eine Umfangsnut oder dergleichen, eingreifen.
Beim Darstellungsbeispiel sind die Halteelemente 7 oder die Spannbacken 9
und das Anschlußteil 2 derart ausgebildet und aufeinander angepaßt, daß
- hier aufgrund der entsprechend geneigten Hinterschneidung bzw. Halteflä
chen - die Halteelemente 7 radial nach außen zur Freigabe des Anschlußteils
2 weggedrückt werden oder ausweichen können, wenn das Anschlußteil 2
beim Darstellungsbeispiel nach links wieder aus der Vorrichtung 1 herausge
zogen wird oder wenn das Anschlußteil 2 an seiner dem Anlageelement 6 zu
gewandten Seite beim Anlegen und/oder Andrücken des Anlageelements 6 ei
ne beim Darstellungsbeispiel nach links wirkende Kraft erfährt. Dementspre
chend ist es erforderlich, daß die Halteelemente 7 radial nach innen gehalten
werden bei eingespanntem Anschlußteil 2, also insbesondere wenn das Anla
geelement 6 gegen das Anschlußteil 2 drückt. Hierzu ist vorzugsweise eine
mechanische Zwangssteuerung vorgesehen, worauf nachfolgend näher einge
gangen wird.
Die Vorrichtung 1 weist ein verschiebbar gelagertes, hier als Hydraulikkolben
ausgebildetes Steuerteil 10 auf. Das Steuerteil ist beim Darstellungsbeispiel
durch Federkraft, hier mittels Federn 11, nach rechts, also vom Anschlußteil 2
wegweisend vorgespannt.
Gegen die Federkraft ist das Steuerteil 10 beim Darstellungsbeispiel nach
links, also zum Anschlußteil 2 und zu den Halteelementen 7 hin derart ver
schiebbar, also verstellbar, daß eine Auflaufkante oder -fläche 12 derart an
den Halteelementen 7 - hier radial außenseitig - angreifen kann, daß die Hal
teelemente 7 radial nach innen, also zum Anschlußteil 2 zugestellt werden.
Die Auflauffläche 12 ist beim Darstellungsbeispiel als eine vorzugsweise in
nen im Steuerteil 10 umlaufende, kegelförmige Fläche ausgebildet, die an Au
ßenseiten der Halteelemente 7 beim Verschieben des Steuerteils 10 nach links
abgleitet und dadurch die Zustellung der Halteelemente 7 zwangsweise be
wirkt. Dementsprechend ergibt sich eine mechanische Zwangssteuerung und -
bewegung der Halteelemente 7 nach innen. Wesentlich ist also, daß die Halte
elemente 7 bei im Darstellungsbeispiel nach links verschobenem Steuerteil 10
nicht nach außen ausweichen können, sondern das Anschlußteil 2 festhalten
oder zumindest gegen ein Herausbewegen nach links widerlagern/halten.
Das Steuerteil 10 führt und lagert zusätzlich auch das Anlageelement 6. Insbe
sondere weist das Steuerteil 10 eine Anlageschulter 13 auf, die beim Darstel
lungsbeispiel innenseitig beabstandet zu den Halteelementen 7 derart ange
ordnet ist, daß sie beim weiteren Verstellen des Steuerteils 10 zum Anschluß
teil 2 oder den Halteelementen 7 hin, also nach links beim Darstellungsbei
spiel, das Anlageelement 6 zum Anschlußteil 2 vorschieben und an dieses an
drücken kann.
Die Vorrichtung 1, insbesondere das Steuerteil 10, ist derart ausgebildet, daß
zuerst das Anschlußteil 2 von den Halteelementen 7 erfaßt, also die Halteele
mente 7 zugestellt werden und das erst danach das Anlageelement 6 zum An
schlußteil 2 verschoben und an dieses angedrückt wird. Dies wird hier durch
das Steuerteil 10 erreicht, wobei die Auflaufkante oder -fläche 12 einerseits
und die Anlageschulter 13 andererseits unter Berücksichtigung der sonstigen
Dimensionen und Bauteile entsprechend beabstandet sind, um die vorge
nannte zeitliche Abfolge beim Einspannen des Anschlußteils 2 und vorzugsweise
fluiddichten Anlegen des Anlageelements 6 zu erreichen. Insbesondere
sind keine separaten Antriebe und/oder separate Steuerungen erforderlich.
Vielmehr genügt beim Darstellungsbeispiel ein einziger Hydraulikanschluß
14, um das hier als einfach wirkender Hydraulikkolben ausgebildete Steuerteil
10 in Anschlußrichtung 3 bedarfsgerecht zu verstellen und damit die Vor
richtung 1 zu steuern.
Bei der Beaufschlagung mit Hydraulikflüssigkeit, wie Hydrauliköl oder der
gleichen, strömt die Hydraulikflüssigkeit durch den Hydraulikanschluß 14 in
eine sich anschließende Druckkammer 15 und drückt das Steuerteil 10 gegen
die Kraft der Federn 11 nach links, verstellt das Steuerteil 10 also zum An
schlußteil 2 hin. Nach dem Zustellen der Halteelemente 7 wird mittels der
Anlageschulter 13 das Anlageelement 6 fluiddicht an das Anschlußteil 2 an
gedrückt. Dieser eingespannte und angeschlossene Zustand bleibt solange er
halten, wie der Hydraulikdruck am Hydraulikanschluß 14 und damit auch in
der Druckkammer 1 S aufrechterhalten wird.
Die vorschlagsgemäße Vorrichtung 1 ist insbesondere für Hydraulikdrücke
(Spanndrücke) von 5 bis 50 MPa, insbesondere 25 bis 40 MPa, vorzugsweise
etwa bis zu 30 MPa ausgelegt.
Bei einem Hydraulikdruck oder Spanndruck im vorgenannten Bereich sind
mit der vorschlagsgemäßen Vorrichtung 1 Prüfdrücke vorzugsweise von bis
zu 1.000 MPa, insbesondere 600 bis 800 MPa und vorzugsweise etwa 700 MPa
an das Anschlußteil 2 und damit an dessen Rohr 4 oder eine sonstige zu
geordnete Leitung anlegbar. Durch diese Prüfdrücke ist das Anschlußteil 2
und/oder das Rohr 4, also die sich anschließende Leitung auf Dichtheit über
prüfbar.
Gemäß einem bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt vor
zugsweise ein zyklisches Anlegen eines hohen Prüfdrucks von beispielsweise
etwa 700 MPa, um einerseits das Rohr 4 auf Dichtheit zu prüfen und anderer
seits eine Innenverfestigung oder generelle Materialverfestigung beim Rohr 4
und/oder dessen Anschlußteil 2 zu erreichen. Die vorschlagsgemäße Vorrich
tung 1 ist für die Verfahren verwendbar.
Fig. 1 zeigt die vorschlagsgemäße Vorrichtung 1 bei eingeführtem Anschluß
teil 2, jedoch noch offenen Halteelementen 7, und bei dementsprechend vom
Anschlußteil 2 abgerücktem Anlageelement 6.
Fig. 2 zeigt die vorschlagsgemäße Vorrichtung 1 bei eingespanntem An
schlußteil 2 und anliegendem, also angedrücktem Anlageelement 6. Der Prüf
druck ist hier durch eine lediglich schematisch angedeutete, im Anlageelement
6 ausgebildete Leitung oder Durchgangsöffnung 16 - hier in Form einer
Längsbohrung - anlegbar. Das Anlageelement 6 bzw. ein aus der Vorrichtung
1 herausragender Führungs- und/oder Leitungsabschnitt 17 des Anlageele
ments 6 weist einen entsprechenden, nicht näher bezeichneten Druckmittelan
schluß zur Zuführung eines Druckmittels oder Fluids, beispielsweise von Hy
drauliköl, Kraftstoff oder dergleichen, zur Erzeugung des gewünschten Prüf
drucks auf.
Die Leitung 16 endet beim Darstellungsbeispiel auf der dem Anschlußteil 2
zugewandten Stirnfläche des Anlageelements 6, so daß eine Fluidverbindung
zwischen der Zuführung 16 und dem Anschlußteil 2 und/oder dessen sich dar
an anschließendem Rohr 4 herstellbar ist.
Um eine ausreichend fluiddichte Verbindung sicherzustellen, ist das Anlage
element 6 mit einem geeignet ausgebildeten Dichtkopf 18 oder einer nicht nä
her dargestellten Dichtung oder Dichtfläche versehen, je nach Ausgestaltung
des anzuschließenden und/oder zu prüfenden Anschlußteils 2. Beim Darstel
lungsbeispiel ist der Dichtkopf 18 konisch vorspringend zum Anschlußteil 2
hin ausgebildet, um mit einer konisch zurückspringenden, also zumindest im
wesentlichen komplementär dazu ausgebildeten Innenfläche 19 des An
schlußteils 2 zusammenzuwirken, also ausreichend fluiddicht an diese anleg
bar zu sein.
Eine gute Abdichtung kann vorzugsweise dadurch erreicht werden, daß ein
quasi nur linienförmiger Kontakt zwischen dem Anlageelement 6 oder dessen
Dichtkopf 18 und dem Anschlußteil 2 besteht, um eine hohe Flächenpressung
mit dementsprechend guter Abdichtwirkung zu realisieren.
Nach dem Prüfen wird der Prüfdruck wieder gesenkt und das Druckmittel aus
der Druckkammer 15 abgelassen. Das Steuerteil 10 wird dann durch die Kraft
der Federn 11 wieder nach rechts zurückgeschoben, also vom Anschlußteil 2
zur Freigabe des Anlageelements 6 und zur Freigabe der Halteelemente 7 ab
gerückt. Beim anschließenden Herausziehen des Rohrs 4 mit dem Anschluß
teil 2 aus der Vorrichtung 1 werden die Halteelemente 7, wie bereits oben, ra
dial nach außen gedrückt, so daß das Anschlußteil 2 freigegeben wird. Bei
spielsweise können die Halteelemente 7 und/oder das Anlageelement 6 durch
Federkraft in von dem Anschlußteil 2 abgerückte Positionen vorgespannt sein.
Selbstverständlich kann das beim Darstellungsbeispiel als einfach wirkender
Hydraulikkolben ausgebildete Steuerteil 10 bei Bedarf auch als doppeltwir
kender Kolben ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein Hy
draulikzylinder oder Hydraulikkolben getrennt vom Steuerteil 10 zur Betäti
gung des Steuerteils 10 ausgebildet und angeordnet sein. Außerdem ist es
selbstverständlich auch möglich, anstelle von Hydraulik einen anderen Stel
lantrieb für das Steuerteil 10 oder separate Steuerantriebe für die Halteele
mente 7 und das Anlageelement 6 vorzusehen.
Die voranstehend im einzelnen beschriebene Schnellspannvorrichtung 1 ge
stattet ein sehr schnelles Einspannen des Anschlußteils 2, insbesondere eines
Kraftstoffrohrs. Insbesondere ist die Vorrichtung zum Einspannen von Kraft
stoffrohren jeglicher Art, für Dichtheitsüberprüfungen, für Innenhochdruck
behandlungen, zur mechanischen Bearbeitung und/oder zur Übertragung ver
schiedener Medien mit Pumpen jeglicher Art, beispielsweise von Öl, Wasser,
Benzin, Diese oder dergleichen, geeignet.
Claims (23)
1. Vorrichtung (1) zum Einspannen eines Anschlußteils (2) mit einer An
schlußrichtung (3), insbesondere eines Rohrs (4) und/oder einer Kupplung,
wobei
die Vorrichtung (1) ein Anlageelement (6) zur vorzugsweise fluiddichten An lage am Anschlußteil (2) in Anschlußrichtung (3) und mindestens ein Halte element (7) zur Widerlagerung des Anschlußteils (2) aufweist,
die Vorrichtung (1) derart ausgebildet ist, daß das Halteelement (7) zumindest mit einer Bewegungskomponente (8) quer zur Anschlußrichtung (3) zur Hal terung des Anschlußteils (2) zustellbar ist und/oder daß zunächst das An schlußteil (2) mittels des Halteelements (7) festlegbar und danach das Anlage element (6) an das Anschlußteil (2) anlegbar und/oder mit diesem lösbar ver bindbar ist, und
die Vorrichtung (1) ein das Anlageelement (6) zumindest teilweise umgeben des und führendes Steuerteil (10) zur Zustellung des Halteelements (7) auf weist und/oder die Vorrichtung (1) derart ausgebildet ist, daß die Bewegung des Halteelements (7) zur Widerlagerung des Anschlußteils (2) und eine Re lativbewegung zwischen dem Halteelement (7) und dem Anlageelement (6), um das Anlageelement (6) zur Anlage am Anschlußteil (2) zu bringen, mittels eines einzigen Steuermittels steuerbar sind.
die Vorrichtung (1) ein Anlageelement (6) zur vorzugsweise fluiddichten An lage am Anschlußteil (2) in Anschlußrichtung (3) und mindestens ein Halte element (7) zur Widerlagerung des Anschlußteils (2) aufweist,
die Vorrichtung (1) derart ausgebildet ist, daß das Halteelement (7) zumindest mit einer Bewegungskomponente (8) quer zur Anschlußrichtung (3) zur Hal terung des Anschlußteils (2) zustellbar ist und/oder daß zunächst das An schlußteil (2) mittels des Halteelements (7) festlegbar und danach das Anlage element (6) an das Anschlußteil (2) anlegbar und/oder mit diesem lösbar ver bindbar ist, und
die Vorrichtung (1) ein das Anlageelement (6) zumindest teilweise umgeben des und führendes Steuerteil (10) zur Zustellung des Halteelements (7) auf weist und/oder die Vorrichtung (1) derart ausgebildet ist, daß die Bewegung des Halteelements (7) zur Widerlagerung des Anschlußteils (2) und eine Re lativbewegung zwischen dem Halteelement (7) und dem Anlageelement (6), um das Anlageelement (6) zur Anlage am Anschlußteil (2) zu bringen, mittels eines einzigen Steuermittels steuerbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Halte
element (7) hydraulisch bewegbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung (1) mehrere Halteelemente (7), insbesondere in Form von vor
zugsweise radial zustellbaren Spannbacken (9), aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß das Steuerteil (10) zur gleichzeitigen Zustellung mehrerer Halteele
mente (7) ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Steuerteil (10) eine die Bewegung des Halteelements (7)
steuernde, insbesondere umlaufend und/oder kegelförmig ausgebildete Auf
lauffläche oder -kante (12) aufweist, die auf das Halteelement (7) auf der dem
Anschlußteil (2) abgewandten Seite einwirken kann
und/oder schräg zur Anschlußrichtung (3) verläuft.
6. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Steuerteil (10) in Anschlußrichtung (3) zur vorzugsweise
gleichzeitigen Zustellung der Halteelemente (7) verstellbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Steuerteil (10) hydraulisch, insbesondere gegen Federkraft,
verstellbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Steuerteil (10) als insbesondere einfach wirkender Hydrau
likkolben ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Steuerteil (10) mit dem Anlageelement (6) derart in Eingriff
bringbar ist, daß das Anlageelement (6) zum Anschlußteil (2) vorschiebbar ist,
insbesondere erst bei zugestelltem Halteelement (7) oder vom Halteelement
(7) erfaßtem Anschlußteil (2).
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Steuerteil (10) eine Anlageschulter (13) für das Anlageelement (6) aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Anlageelement (6) und das Halteelement (7) relativ zuein
ander in Anschlußrichtung (3) bewegbar sind, insbesondere erst bei zuge
stelltem Halteelement (7) bzw. vom Halteelement (7) erfaßtem Anschlußteil
(2).
12. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorrichtung (1) derart ausgebildet ist, daß zuerst das Halteelement
(7) und dann das Anlageelement (6) zum Anschlußteil (2) bewegbar
sind.
13. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Steuermittel durch ein Ventil (15) und/oder das Steuerteil
(10) gebildet ist.
14. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorrichtung (1) einen Hydraulikanschluß (14) zur Steuerung
des Einspannens des Anschlußteils (2) aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorrichtung (1), insbesondere das Anlageelement (6),
einen Druckmittelanschluß zur Zuführung eines Fluids zum eingespannten
Anschlußteil (2) aufweist.
16. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Anlageelement (6) in Anschlußrichtung (3) verschiebbar in
der Vorrichtung (1) gelagert ist.
17. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Anlageelement (6) hydraulisch bewegbar ist.
18. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Anlageelement (6) einen insbesondere kegelförmigen
Dichtkopf (13) aufweist.
19. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Anlageelement (6) eine Durchgangsöffnung (16), insbeson
dere in Form einer Längsbohrung, zum fluidischen Anschluß des Anschluß
teils (2) aufweist.
20. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Anlageelement (6) einstückig ausgebildet ist.
21. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorrichtung (1) für einen hydraulischen Spanndruck von 5
bis 50 MPa, insbesondere 25 bis 40 MPa, vorzugsweise etwa 30 MPa ausge
legt ist.
22. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorrichtung (1) zur vorzugsweise zyklischen Beaufschla
gung des Anschlußteils (2) mit einem Fluiddruck von bis zu 1.000 MPa, ins
besondere 600 bis 800 MPa, vorzugsweise etwa 700 MPa, ausgebildet ist.
23. Verfahren zum Einspannen eines Anschlußteils (2) und Prüfung auf
Druckfestigkeit und/oder Dichtheit, insbesondere eines Rohrs (4) und/oder ei
ner Kupplung (5), wobei mindestens ein Halteelement (7) das Anschlußteil (2)
zur Widerlagerung erfaßt und dann ein mit einem Druckmittelanschluß zur
Zuführung eines Fluids zum eingespannten Anschlußteil (2) versehenes Anla
geelement (6) fluiddicht am Anschlußteil (2) angelegt oder fluiddicht mit die
sem verbunden wird, wobei das Halteelement (7) hydraulisch das Anschluß
teil (2) einspannt, das Anlageelement (6) hydraulisch an das Anschlußteil (2)
angelegt wird und dem eingespannten Anschlußteil (2) das Fluid durch den
Druckmittelanschluß zugeführt wird.
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DE10139038A Expired - Fee Related DE10139038C2 (de) | 2001-03-23 | 2001-08-08 | Vorrichtung und Verfahren zum Einspannen eines Anschlußteils |
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DE (1) | DE10139038C2 (de) |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1907956A1 (de) * | 1968-02-19 | 1969-10-16 | Duffield Frederick Russell | Werkzeug zum Festhalten und/oder Bearbeiten von Werkstuecken |
US3842659A (en) * | 1971-12-30 | 1974-10-22 | Pont A Mousson | Method and apparatus for testing the helium tightness of tubular bodies |
DE2308123B2 (de) * | 1972-03-20 | 1977-11-17 | GOtM 3-36 | Rohrpruefvorrichtung |
DE4042364A1 (de) * | 1990-05-07 | 1991-11-14 | Xaver Kerling | Einspannvorrichtung, spannzylinder sowie verfahren zum einspannen eines werkstuecks |
EP0503191A1 (de) * | 1991-03-11 | 1992-09-16 | Btm Corporation | Getriebene Greifvorrichtung mit parallelen Backen |
-
2001
- 2001-08-08 DE DE10139038A patent/DE10139038C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1907956A1 (de) * | 1968-02-19 | 1969-10-16 | Duffield Frederick Russell | Werkzeug zum Festhalten und/oder Bearbeiten von Werkstuecken |
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EP0503191A1 (de) * | 1991-03-11 | 1992-09-16 | Btm Corporation | Getriebene Greifvorrichtung mit parallelen Backen |
Also Published As
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DE10139038A1 (de) | 2002-10-10 |
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