DE10138893C1 - Sitzschienen-Paar für manuell längsverstellbare Kraftfahrzeugsitze - Google Patents
Sitzschienen-Paar für manuell längsverstellbare KraftfahrzeugsitzeInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sitzschienen-Paar für manuell längsverstellbare Kraftfahrzeugsitze mit einer karosseriefesten Unterschiene und einer daran längsverschiebbar geführten Oberschiene, die einen Innenraum zwischen sich einschließen, wobei die Oberschiene in wählbaren Verriegelungs-Stellungen an der Unterschiene gegen eine Längsverschiebung verriegelbar ist. Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Sitzschienen-Paar für Kraftfahrzeugsitze zur Verfügung zu stellen, welches eine stufenlose Sitz-Längsverstellung ermöglicht. Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß in dem Innenraum (4) eine sich in Längsrichtung erstreckende, drehfest an der Oberschiene (2) gelagerte Gewindespindel (5) mit großer Steigung angeordnet ist, auf der eine Spindelmutter (7) mit einem Außengewinde (7.1) gleicher Steigung sitzt, die drehbeweglich und ortsfest an der Unterschiene (1) gelagert ist, und in deren Außengewinde (7.1) in Verriegelungs-Stellung die Zähne (9.1) einer Zahnstange (9) formschlüssig und selbsthemmend eingreifen, welche sich in Längsrichtung parallel zur Gewindespindel (5) erstreckt und in Längsrichtung unverschiebbar an der Oberschiene (2) festgelegt ist, jedoch zur Aufhebung der Verriegelung von dem Außengewinde (7.1) der Spindelmutter (7) abhebbar ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sitzschienen-Paar für
längsverstellbare Kraftfahrzeugsitze gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
In der DE 42 09 129 A1 ist ein Sitzschienen-Paar mit Verrie
gelungsmitteln beschrieben, die eine Verriegelung der Oberschie
ne in wählbaren Längs-Einstellpositionen an der Unterschiene er
möglichen. Diese Verriegelungsmittel weisen einen federbelaste
ten Rastbolzen auf, der in seinem oberen Bereich in der Ober
schiene gehalten und geführt ist und in seiner Sperrstellung mit
seinem unteren Ende in ein Loch einer in der Unterschiene vorge
sehenen, sich in deren Längsrichtung erstreckenden Lochreihe
eingreift. Wenn der Sitz verstellt werden soll, wird der Bolzen
entgegen der Federkraft über eine Betätigungsvorrichtung außer
Eingriff mit dem jeweiligen Loch der Lochreihe gebracht. Nun
kann die Oberschiene und mit ihr der Sitz relativ zur Unter
schiene längs nach vorn oder hinten verschoben werden, indem ein
Sitzinsasse mit seinem Körper eine entsprechende Verstellkraft
in den Sitz einbringt. Wenn die gewünschte Einstellposition er
reicht ist, wird die Betätigungsvorrichtung losgelassen, und der
Rastbolzen greift in ein dieser Position zugeordnetes Loch der
Lochreihe ein. Wenn die Position des Rastbolzens nicht deckungs
gleich mit einem Loch der Lochreihe ist, hilft ein leichtes Hin-
und Herbewegen des Sitzes, um ein Einfädeln des Rastbolzens in
das entsprechende Loch zu erleichtern.
Ein Nachteil dieser bekannten Lösung ist darin zu sehen, daß
die Verriegelung nur in relativ großen Schritten erfolgen kann.
Dadurch ist eine exakte Längseinstellung des Sitzes nicht mög
lich. Des weiteren können sich, wie oben kurz erläutert, Schwie
rigkeiten beim Verriegeln des Sitzes ergeben.
Dieser Nachteil wird durch Lösungen, wie sie in der DE 43 37 293 C1
und DE 197 09 149 A1 beschrieben sind, entschärft. Hier
bei sind die Arretiereinrichtungen als sogenannte Mehrstift-
Arretiervorrichtungen ausgeführt. Dadurch ist es möglich, die
Arretierschritte gegenüber den Einstift-Arretiervorrichtungen zu
minimieren. Dennoch ist auch hier keine stufenlose Längsverstel
lung möglich.
Auch bei der in DE 195 44 376 A1 offenbarten Konstruktion
ist eine stufenlose Längsverstellung zwischen Oberschiene und
Unterschiene nicht möglich. Die Verriegelungsvorrichtung besteht
hier aus einer unterschienenfesten Gewindespindel, auf der eine
Spindelmutter läuft. Die Spindelmutter sitzt in einem oberschie
nenfesten Gehäuse und besitzt eine äussere zylindrische Mantel
fläche, in der eine Vielzahl von Rastnuten vorgesehen ist, die
in Richtung der Längsachse der Spindelmutter verlaufen. An dem
die Spindelmutter einhausenden Gehäuse ist ein Kipphebel
schwenkbar gelagert, dessen eines Ende eine Handhabe zur Betäti
gung aufweist, dessen anderes Ende mit einem Rastfinger versehen
ist, der unter Wirkung einer den Kipphebel beaufschlagenden Fe
der in eine der Rastnuten der Spindelmutter eingreift. Solange
dieser Rastfinger die Spindelmutter blockiert, ist eine Relativ
bewegung zwischen Oberschiene und Unterschiene nicht möglich.
Durch Betätigung des Kipphebels gelangt der Rastfinger ausser
Eingriff mit der jeweiligen Rastnut. Wird nun durch einen Sitz
insassen mit seinem Körper eine entsprechende Verstellkraft in
den Sitz eingebracht, so wird die Spindelmutter in Drehbewegung
versetzt, so dass eine Längsverschiebung von Oberschiene und Un
terschiene relativ zueinander möglich ist. Ist die gewünschte
Längseinstellposition erreicht, wird der Kipphebel losgelassen
und sein Rastfinger taucht dann in eine dieser Längseinstellpo
sition entsprechenden Rastnut der Spindelmutter ein.
In der DE 199 39 340 A1 ist ein Sitzschienenpaar der ein
gangs genannten Art offenbart. Oberschiene und Unterschiene
schliessen zwischen sich einen Innenraum ein, in dem eine sich
in Längsrichtung erstreckende Gewindespindel mit grosser Stei
gung angeordnet ist, auf der eine Mutter sitzt. Die Gewindespin
del ist drehfest an der Oberschiene gelagert. Starr mit der Un
terschiene verbunden bzw. einstückig mit dieser ausgebildet ist
ein Halteteil, welches Seitenwände und Stirnwände aufweist und
eine Kammer für die Mutter definiert. Die Stirnwände weisen
Durchgangsbohrungen auf, die von der Spindel durchsetzt werden.
Wird die Oberschiene nach Lösen einer Arretierung in der Unter
schiene verschoben, so schlägt die Mutter jeweils gegen eine der
Stirnwände des Halteteils an, wodurch sie in Drehung versetzt
wird. Die Mutter besitzt wenigstens ein Klinkenelement, welches
sich aus einer ungesperrten Stellung, in der sich die Mutter
frei auf der Spindel drehen kann, in eine gesperrte Stellung be
wegen kann. In der Sperrstellung greift das Klinkenelement in
das Halteteil ein, wodurch eine Relativbewegung zwischen der
Oberschiene und Unterschiene verhindert wird. Um eine Relativbe
wegung von Oberschiene und Unterschiene in beiden Richtungen zu
verhindern, müssen mindestens zwei Klinkenelemente vorhanden
sein. Im normalen Fahrbetrieb werden die Klinkenelemente durch
ein Federelement in ihrer nicht gesperrten Stellung gehalten. Im
Falle eines Crashes, wenn also starke Beschleunigungskräfte zwi
schen der Oberschiene und Unterschiene wirken, dreht sich die
Mutter wesentlich schneller auf der Gewindespindel als bei der
normalen Sitzverstellung. Aufgrund dieser schnelleren Rotations
bewegung der Mutter auf der Gewindespindel überwinden die Klin
kenelemente unter Fliehkraftwirkung die Federkraft des Federele
mentes und schwenken in ihre Sperrstellung, in der sie in das
Halteteil eingreifen und eine weitere Relativbewegung zwischen
Oberschiene und Unterschiene verhindern.
Diese Verriegelungsvorrichtung arbeitet nur im Crashfall.
Für die Sitzlängsverstellung im normalen Fahrbetrieb ist bzw.
muss eine weitere Verstell- und Verriegelungsvorrichtung vorge
sehen sein, die z. B. dem oben stehend erläuterten Stand der
Technik entsprechen kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Sitzschie
nen-Paar für Kraftfahrzeugsitze zur Verfügung zu stellen, wel
ches eine stufenlose Sitz-Längsverstellung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Sitzschienen-
Paar mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Die Gewindespindel ist als Bewegungsschraube konzipiert,
d. h. ihr Gewinde hat einen so großen Steigungswinkel, daß sie
die Spindelmutter in Drehung versetzt, sobald ein Sitzinsasse
über seinen Körper eine entsprechende Verstellkraft in den Sitz
einleitet. Die Gewindespindel läuft dann durch die sich drehen
de, ortsfest an der Unterschiene gelagerte Spindelmutter nach
vorn oder hinten, d. h. die Oberschiene verschiebt sich entspre
chend in der Unterschiene, je nach dem, in welcher Richtung die
Verstellkraft wirkt. Eine derartige Sitz-Längsverstellung ist
aber erst dann möglich, wenn die Zähne der Zahnstange außer Ein
griff mit dem Außengewinde der Spindelmutter gebracht werden,
d. h. wenn die Arretierung zwischen Ober- und Unterschiene aufge
hoben ist. Das Außengewinde der Spindelmutter hat zwar die glei
che Steigung wie das Gewinde der Gewindespindel, aber aufgrund
des größeren Durchmessers der Spindelmutter einen so geringen
Steigungswinkel, daß zwischen dem Außengewinde der Spindelmutter
und den formschlüssig in dieses eingreifenden Zähnen der
Zahnstange Selbsthemmung vorliegt. In diesem Selbsthemmungs-
Zustand ist eine Relativbewegung zwischen Ober- und Unterschiene
bei normalen Betriebszuständen in Sitz-Längsrichtung nicht mög
lich, d. h. der Sitz ist in einer bestimmten Längs-
Einstellposition an der Karosserie arretiert.
Aufgrund des synchronen Laufs von Gewindespindel, Zahnstange
und Spindelmutter (gleiche Steigung) auf dem Längs-Verstellweg
liegen die Zähne der Zahnstange in jeder Sitz-Längs-
Einstellposition immer exakt über den Rillen des Außengewindes
der Spindelmutter, d. h. beim Herstellen der Arretierung zwischen
Oberschiene und Unterschiene tauchen die Zähne der Zahnstange
wieder exakt formschlüssig in das Außengewinde der Spindelmutter
ein, mit anderen Worten, die Sitz-Längsverstellung erfolgt bei
dem erfindungsgemäßen Sitzschienen-Paar stufenlos.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen. Die Erfindung wird nachstehend an
hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der dazuge
hörigen Zeichnung zeigt:
Fig. 1 einen perspektivischen Blick auf ein aus
Oberschiene und Unterschiene bestehendes
Sitzschienen-Paar für einen längsverstell
baren Kraftfahrzeugsitz,
Fig. 2 eine Darstellung gemäß Fig. 1 bei weggelas
sener Oberschiene und abgeschnittenen
Flanschteilen der Unterschiene,
Fig. 3 eine Darstellung gemäß Fig. 1 bei weggelas
sener Unterschiene, wobei ein Ende der O
berschiene abgeschnitten ist,
Fig. 4 einen vertikalen Längsschnitt durch Ober-
und Unterschiene, wobei die Verriegelungs-
Stellung dargestellt ist,
Fig. 5 eine Einzelheit A gemäß Fig. 4 im vergrö
ßerten Maßstab,
Fig. 6 eine Darstellung gemäß Fig. 5, die Entrie
gelungs-Stellung zeigend, und
Fig. 7 einen Schnitt VII-VII gemäß den Fig. 5 und
6.
Das in der Zeichnung dargestellte Sitzschienen-Paar besteht
aus einer Unterschiene 1 und einer Oberschiene 2. Die Unter
schiene 1 ist zum Beispiel durch Verschrauben mit einem nicht
dargestellten Fahrzeugboden verbindbar. Die Oberschiene 2 wird
mit einem ebenfalls nicht dargestellten Kraftfahrzeugsitz ver
bunden. Dazu ragen von der Oberschiene 2 Gewindebolzen 3 nach
oben ab, die der Verschraubung mit der Tragstruktur des Sitzes
dienen. Der Sitz ist auf zwei parallel voneinander beabstandeten
Sitzschienen-Paaren längsverschiebbar gelagert. Da die beiden
Sitzschienen-Paare in ihrem Aufbau identisch sind, erfolgt die
Beschreibung nachstehend nur anhand eines Sitzschienen-Paares.
Die Unterschiene 1 besitzt ein Basisteil 1.1, von dem beid
seitig äußere Flanschteile 1.2 senkrecht nach oben abragen. Die
se Flanschteile 1.2 sind an ihrem oberen Ende nach innen einge
bogen, so daß sich innere Flanschteile 1.3 ergeben, die mit Ab
stand parallel zu den äußeren Flanschteilen 1.2 verlaufen. Die
Oberschiene 2 besitzt ebenfalls ein Basisteil 2.1, von dem senk
recht innere Flanschteile 2.2 abragen, die an ihrem unteren Ende
nach außen gebogen sind, so daß sich äußere Flanschteile 2.3 er
geben, die parallel und im Abstand von den inneren Flanschteilen
2.2 angeordnet sind. Diese Flanschausbildung gestattet es, Ober
schiene 2 und Unterschiene 1 so ineinanderzuschieben, daß die
Oberschiene 2 in Längsrichtung in der Unterschiene 1 geführt,
aber nicht nach oben von dieser abhebbar ist. In diesem montier
ten Zustand schließen Unterschiene 1 und Oberschiene 2 zwischen
sich einen Innenraum 4 ein. Der geschilderte Aufbau von Ober
schiene 2 und Unterschiene 1 geht am besten aus den Fig. 1 bis 3
hervor. Um eine leichtgängige Längsführung der Oberschiene 2 in
der Unterschiene 1 zu erreichen, sind zwischen deren inneren
Flanschteilen 1.3 und 2.3 und zwischen den inneren Flanschteilen
2.3 und den äußeren Flanschteilen 1.2 nicht dargestellte Kugel
reihen angeordnet.
In dem zwischen der Oberschiene 2 und der Unterschiene 1 ge
bildeten Innenraum 4 ist eine Gewindespindel 5 angeordnet, die
über vom Basisteil 2.1 der Oberschiene 2 nach unten abragende
Lagerschilde 6 drehfest mit der Oberschiene 2 verbunden ist. Die
Gewindespindel 5 durchsetzt die Oberschiene 2 auf deren gesamter
Länge und ist mit einem Gewinde 5.1 großer Steigung ausgestat
tet. Sie ist also als Bewegungsschraube konzipiert.
Auf der Gewindespindel 5 sitzt eine Spindelmutter 7 mit ei
nem Außengewinde 7.1, welches die gleiche Steigung wie das Ge
winde 5.1 der Gewindespindel 5 aufweist. Diese Spindelmutter 7
ist drehbeweglich, aber ortsfest an der Unterschiene 1 gelagert.
Dazu ragen von deren Basisteil 1.1 zwei voneinander beabstandete
Lagerschilde 8 nach oben in den Innenraum 4 hinein ab. Die La
gerschilde 8 haben Lagerbohrungen 8.1, die von endseitigen Bun
den 7.2 der Spindelmutter derartig durchragt werden, daß die
Spindelmutter 7 sich zwar in den Lagerschilden 8 drehen, aber
nicht axial verschieben kann.
In dem Innenraum 4 ist neben der Gewindespindel 5 und der
Spindelmutter 7 eine Zahnstange 9 angeordnet. Diese erstreckt
sich im wesentlichen über die gesamte Länge der Gewindespindel 5
und verläuft parallel zu dieser. Von der Zahnstange 9 ragen von
einander beabstandet zwei Vertikalführungen 10 nach oben ab. Sie
durchgreifen jeweils ein im Basisteil 2.1 der Oberschiene 2 vor
gesehenes Loch, dessen Wandung durch eine Buchse 11 ausgekleidet
ist. Genau genommen durchgreifen also die Vertikalführungen 10
diese Buchsen 11 formschlüssig. Die Buchsen 11 bestehen aus ei
nem Material, das sich leichter plastisch verformen läßt als das
Material der Oberschiene 2.
Aufgrund dieser Lagerung der Zahnstange 9 mittels der Verti
kalführungen 10 an der Oberschiene 2 ist eine senkrechte Rela
tivbewegung zwischen Zahnstange 9 und Gewindespindel 5 möglich,
eine axiale Relativbewegung zwischen diesen beiden Bauteilen je
doch bei normalem Betriebszuständen ausgeschlossen. Die
Zahnstange 9 dient der Arretierung der Oberschiene 2 an der Un
terschiene 1. Nachfolgend wird ein Längsverstell-Vorgang des
Kraftfahrzeugsitzes beschrieben. Ausgangspunkt ist die in den
Fig. 4 und 5 gezeigte Verriegelungs-Stellung zwischen Oberschie
ne 2 und Unterschiene 1.
In dieser Verriegelungs-Stellung greifen die Zähne 9.1 der
Zahnstange 9 formschlüssig in das Gewinde 7.1 der Spindelmutter
7 ein. Dieses hat zwar, wie schon erwähnt, die gleiche Steigung
wie das Gewinde 5.1 der Gewindespindel 5, aber aufgrund des grö
ßeren Durchmessers einen geringeren Steigungswinkel als dieses.
Dieser ist so klein, daß Selbsthemmung zwischen den Zähnen 9.1
und dem Gewinde 7.1 der Spindelmutter 7 vorliegt. Eine Verschie
bung der Oberschiene 2 in der Unterschiene 1 ist daher in diesem
Zustand nicht möglich. Der Kraftfahrzeugsitz ist also in einer
bestimmten Längs-Einstellposition arretiert.
Um den Sitz längsverstellen zu können, muß die Zahnstange 9
außer Eingriff mit der Spindelmutter 7 gebracht werden. Dazu
steht die Zahnstange 9 über ihre Vertikalführungen 10 mit einem
nicht dargestellten, zum Stand der Technik gehörenden Betäti
gungsmittel, z. B. einem im vorderen unteren Bereich des Sitzes
angeordneten Bedienhebel, in Wirkverbindung. Bei entsprechender
Betätigung des Betätigungsmittels hebt die Zahnstange 9 von der
Spindelmutter 7 ab. Diese Situation ist in Fig. 6 dargestellt.
Bringt nun ein Sitzinsasse mit seinem Körper eine entsprechende
Verstellkraft in den Sitz, und damit in die Oberschiene 2 ein,
wird die Spindelmutter 7 durch den Druck der Gewindespindel 5 in
Drehung versetzt, so daß sich diese nach vorn oder hinten durch
die Spindelmutter 5 schieben kann. In der gewünschten Einstell-
Position wird diese Bewegung gestoppt. Aufgrund des synchronen
Laufes von Gewindespindel 6, Zahnstange 9 und Spindelmutter 7
liegen die Zähne 9.1 der Zahnstange 9 unabhängig davon, in wel
cher Längs-Einstellposition der Sitz sich befindet, immer exakt
über den Rillen des Gewindes 7.1 der Spindelmutter 7. Wird nun
das Betätigungsmittel losgelassen, können die Zähne 9.1 der
Zahnstange 9 problemlos in das Gewinde 7.1 der Spindelmutter 7
eintauchen und der Sitz ist wieder arretiert.
Diese Arretierung kann die bei normalen Betriebszuständen
auftretenden Kräfte problemlos aufnehmen, bietet aber im Crash
fall keine ausreichende Sicherheit. Es sind daher weitere kon
struktive Maßnahmen für eine Crashfall-Arretierung vorgesehen.
Dazu gehören in den inneren Flanschteilen 2.2 der Oberschie
ne 2 vorgesehene Schlitzreihen 12, die sich über die gesamte
Länge der Oberschiene 2 erstrecken. Der Abstand zwischen den
einzelnen Schlitzen 13 dieser Schlitzreihen 12 entspricht der
Steigung des Außengewindes 7.1 der Spindelmutter 7. Die Zähne
des Außengewindes 7.1 der Spindelmutter 7 durchragen diese
Schlitze 13, wobei unter normalen Betriebszuständen zwischen den
Flanken 7.3 des Außengewindes 7.1 und den Stirnflächen 13.1 der
Schlitze 13 ein deutliches Spiel vorhanden ist. Diese Ausbildung
geht aus Fig. 7 hervor. Bei der oben beschriebenen Sitz-
Längsverstellung läuft das Außengewinde 7.1 der sich drehenden
Spindelmutter 7 aufgrund des Spieles frei in den Schlitzen 13
der Schlitzreihen 12 um und behindert somit die Längs-
Verstellung der Oberschiene 2 in der Unterschiene 1 nicht.
Weiterhin sind an den Übergängen der Gewindespindel 5 zu den
Lagerschilden 6 Sollbruchstellen 14 vorgesehen, die durch eine
Durchmesser-Reduzierung der Gewindespindel 5 gebildet sind. Im
Falle eines Crashes verformen sich die Zähne 9.1 der Zahnstange
9 im Gewinde 7.1 der Spindelmutter 7. Diese Verformung wird
durch die nachgebenden Buchsen 11 der Lagerung der Vertikalfüh
rungen 10 in der Oberschiene 2 unterstützt und ermöglicht ein
Reißen der Gewindespindel 5 an einer der Sollbruchstellen 14.
Aufgrund dieses Reißens der Gewindespindel 5 schlagen die Flan
ken 7.3 des Außengewindes 7.1 der Spindelmutter 7 gegen die
Stirnflächen 13.1 der Schlitze 13. Da der Steigungswinkel des
Außengewindes 7.1 der Spindelmutter 7 aufgrund des großen Durch
messers unterhalb der Selbsthemmungsgrenze liegt, gerät die
Spindelmutter 7 nicht in Drehung, so daß die Oberschiene 2 si
cher an der Unterschiene 1 verriegelt ist und die Crash-Kräfte
aus dem Sitz über die Oberschiene 2 und die Unterschiene 1 in
die Karosserie abgeleitet werden.
Claims (6)
1. Sitzschienen-Paar für manuell längsverstellbare Kraftfahr
zeugsitze mit einer karosseriefesten Unterschiene (1) und
einer daran längsverschiebbar geführten Oberschiene (2), die
einen Innenraum (4) zwischen sich einschließen, wobei die
Oberschiene (2) in wählbaren Verriegelungs-Stellungen an der
Unterschiene (1) gegen eine Längsverschiebung verriegelbar
ist und in dem Innenraum (4) eine sich in Längsrichtung
erstreckende, drehfest an der Oberschiene (2) gelagerte Ge
windespindel (5) mit großer Steigung (Bewegungsschraube) an
geordnet ist, auf der eine Spindelmutter (7) sitzt, die
drehbeweglich und ortsfest an der Unterschiene (1) gelagert
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindelmutter (7) ein
Außengewinde (7.1) mit der Steigung der Gewindespindel (5)
aufweist, in das in Verriegelungs-Stellung die Zähne (9.1)
einer Zahnstange (9) formschlüssig und selbsthemmend ein
greifen, welche sich in Längsrichtung parallel zur Gewinde
spindel (5) erstreckt und in Längsrichtung unverschiebbar an
der Oberschiene (2) festgelegt ist, jedoch zur Aufhebung der
Verriegelung von dem Außengewinde (7.1) der Spindelmutter
(7) abhebbar ist.
2. Sitzschienen-Paar nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß von der Zahnstange (9) den Zähnen (9.1) entgegengesetzt
mindestens eine Vertikalführung (10) abragt, die die Wandung
der Oberschiene (2) formschlüssig durchgreift und mit einem
Bedienelement zur Ver- und Entriegelung von Oberschiene (2)
und Unterschiene (1) in Wirkverbindung steht.
3. Sitzschienen-Paar nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vertikalführung (10) über eine sich
bei im Crash-Fall wirkenden Kräften verformende Buchse (11)
an der Wandung der Oberschiene (2) abgestützt ist.
4. Sitzschienen-Paar nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Spindelmutter (7) endseitige
Bunde (7.2) aufweist, die in Lagerbohrungen (8.1) von starr
mit der Unterschiene (1) verbundenen Lagerschilden (8) axial
spielfrei eingreifen.
5. Sitzschienen-Paar nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Gewindespindel (5) in endsei
tigen Lagerschilden (6) an der Oberschiene (2) gehaltert
ist.
6. Sitzschienen-Paar nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Außengewinde (7.1) der Spin
delmutter (7) bei normaler Belastung berührungslos mit
Schlitzen (13) von Schlitzreihen (12) kämmt, die beidseitig
der Gewindespindel (5) in deren Längserstreckung in der O
berschiene (2) vorgesehen sind, und daß im Crash-Fall die
Flanken (7.3) des Außengewindes (7.1) der Spindelmutter (7)
durch Reißen der Gewindespindel (5) selbsthemmend an die
Stirnflächen (13.1) der Schlitze (13) anschlagen.
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DE2001138893 DE10138893C1 (de) | 2001-08-08 | 2001-08-08 | Sitzschienen-Paar für manuell längsverstellbare Kraftfahrzeugsitze |
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