DE19709149A1 - Mehrstiftarretiervorrichtung einer Längsverstellvorrichtung eines Kraftfahrzeugsitzes - Google Patents
Mehrstiftarretiervorrichtung einer Längsverstellvorrichtung eines KraftfahrzeugsitzesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Arretiereinrichtung einer Längsver
stellvorrichtung eines Kraftfahrzeugsitzes, mit einerseits einer Rastenlei
ste, die periodisch angeordnete Rastöffnungen und Raststege aufweist und
einer Bodenschiene der Längsverstellvorrichtung zugeordnet ist sowie an
dererseits einer Sperreinheit, die einer Sitzschiene der Längsverstellvor
richtung zugeordnet ist und mindestens drei, unabhängig voneinander in
die Rastöffnungen einrastbare und gemeinsam ausrastbare Sperrzähne auf
weist, welche aufgrund ihrer Abmessungen bei einem Eingriff in eine Rast
öffnung jeweils nur mit einem Raststeg in Kontakt kommen können, so daß
eine Blockierung zwischen Rastenleiste und Sperreinheit den Eingriff von
mindestens zwei Rastzähnen erfordert.
Eine derartige Arretiereinrichtung, die auch als Mehrstiftarretiervorrich
tung bezeichnet wird, ist aus der EP 498 932 B1 vorbekannt. In den gezeig
ten Ausführungsbeispielen dieser Schrift hat die Arretiereinrichtung je
weils mehrere Sperrzähne, es sind mindestens drei vorgesehen. Die Sperr
zähne haben an ihren Eingriffsbereichen Abschrägungen, die in einem spit
zen Winkel zur Einrastrichtung verlaufen. Dadurch und durch die spezielle
Anordnung der Rastzähne gegenüber der Rastenleiste wird erreicht, daß
die Arretiereinrichtung in beliebiger Relativposition von Rastenleiste und
Sperreinheit blockiert, wenn die Sperreinheit freigegeben wird.
In einer Blockierstellung ist ein Sperrzahn in Anlage an einen Raststeg
und sperrt in der entsprechenden Verschieberichtung der Längsverstellvor
richtung. Üblicherweise ist ein zweiter Sperrzahn in Anlage an einer Flan
ke eines Raststeges, die in Gegenrichtung zum Kontakt des erstgenannten
Sperrzahns liegt. Typischerweise ist somit von den mindestens drei Sperr
zähnen lediglich einer für den Halt der Arretiereinrichtung in einer der
beiden Verstellrichtungen der Längsverstellvorrichtung zuständig. Auf die
sen Sperrzahn und auf den entsprechenden Raststeg, an dem er anliegt,
wirken bei einer unfallbedingten Belastung die gesamten Arretierungskräf
te. Die übrigen Sperrzähne, also die mindestens zwei weiteren Sperrzähne,
kommen in diesem Fall nicht zur Wirkung. Demgemäß muß jeder einzelne
Sperrzahn und muß jeder einzelne Raststeg der Rastenleiste so ausgebildet
sein, daß die bei unfallbedingten Belastungen maximal auftretenden Kräfte
nicht zu einem Verlust der Blockierung führen können. Dies erfordert hin
sichtlich der Konstruktion, insbesondere hinsichtlich der eingesetzten Ma
terialien und der geometrischen Abmessung der einzelnen Teile, besondere
Vorkehrungen.
Hier setzt nun die Erfindung ein. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die
Arretiereinrichtung der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubil
den, daß bei einer unfallbedingten Belastung der Arretiereinrichtung der
sperrende, beanspruchte Sperrzahn auf Dauer durch mindestens einen wei
teren Sperrzahn unterstützt wird und dadurch mit geringerem Aufwand
ausgeführt werden kann als für den Fall nach dem Stand der Technik, wo
er allein die vollständige Belastung aushalten muß. Hierbei soll gleich
angemerkt werden, daß es nicht allein auf den Sperrzahn selbst ankommt,
vielmehr auch die Art seiner Führung in einem Führungsteil der Sperrein
heit, die Art der Ausbildung des Sperrzahns und die Ausbildung des Rast
steges. Dies zusammen bestimmt die Nachgiebigkeit bzw. Festigkeit der Ar
retiereinheit in einem Belastungsfall.
Ausgehend von der Arretiereinrichtung der eingangs genannten Art wird
diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die geometrischen Verhältnisse und die
verwendeten Materialien so ausgewählt sind, daß bei einer unfallbedingten
Belastung der Arretiereinrichtung ein in der Richtung der Belastung sper
render Sperrzahn so verformt wird und die Sperreinheit sich dadurch so
weit gegenüber der Rastenleiste verschieben kann, daß mindestens ein
weiterer Sperrzahn unterstützend eingreift.
Erfindungsgemäß ist also das Zusammenwirken eines in einer Verschiebe
richtung sperrenden Sperrzahns mit den entsprechenden Bereichen der Ra
stenleiste, insbesondere der Flanke des Raststeges, an dem der betrachtete
Sperrzahn anliegt, dergestalt ausgeführt, daß bei einer unfallbedingten
Belastung bewußt eine Relativbewegung zwischen Sperreinheit und Rasten
leiste auftritt. Diese Relativbewegung ermöglicht es nun, daß ein weiterer
Sperrzahn zum Eingriff kommen kann. Dieser weitere Sperrzahn hat entwe
der schon in eine Rastöffnung eingegriffen oder greift erst während der
Relativbewegung in eine Rastöffnung ein. Er kommt aufgrund der beschrie
benen Relativbewegung in Anlage an einen Raststeg. Dabei handelt es sich
bevorzugt um einen anderen Raststeg als denjenigen, an dem der bisher
betrachtete, die Kräfte ausschließlich tragende Sperrzahn anliegt. Durch
Eingriff des zweiten Sperrzahns, also Anlage des zweiten Sperrzahns an
einer gleichgerichteten Flanke eines Raststeges, verteilen sich die Arre
tierkräfte nunmehr auf zwei Sperrzähne. Es muß also nicht jeder einzelne
Sperrzahn auf die volle Belastung ausgelegt sein.
Die Erfindung ermöglicht es somit, Sperreinheit und möglicherweise auch
Rastenleiste mit weniger Aufwand, insbesondere damit auch weniger Ge
wicht auszubilden. Insbesondere die Sperreinheit kann dadurch auch klei
ner bauen.
Bei der Konstruktion der erfindungsgemäßen Arretiereinrichtung muß si
chergestellt sein, daß die Normalfunktion der Arretiereinrichtung nicht
beeinflußt wird. Bei normalen Belastungen, die unterhalb von unfallbeding
ten Belastungen liegen, soll eine Relativbewegung zwischen Sperreinheit
und Rastenleiste möglichst unterbleiben, jedenfalls aber nur im elastischen
Bereich zugelassen sein. Rein geometrisch ändert sich im Normalzustand
nichts gegenüber der vorbekannten Arretiereinrichtung. Nach wie vor ist
ein Sperrzahn für den Halt in einer Verschiebungsrichtung zuständig und
vorzugsweise ein anderer Sperrzahn erfüllt die gleiche Aufgabe in Gegen
richtung hierzu. Die Erfindung kommt erst ins Spiel, wenn unfallbedingte
Belastungen auftreten. Unterhalb einer Belastung, die den Schwellenwert
einer unfallbedingten Belastung nicht übersteigt, ist die Blockierung der
beiden Schienen der Längsverstellvorrichtung durch maximal zwei Zähne
gewährleistet.
Erfindungsgemäß ist also die Arretiereinrichtung so aus gelegt, daß der
eine, zunächst und damit vor Beginn einer unfallbedingten Belastung hal
tende Sperrzahn im Zusammenhang mit dem Rest der Sperreinheit und der
Rastenleiste so ausgelegt ist, daß er eine unfallbedingte Belastung auf
jeden Fall solange alleine aushalten kann, bis der mindestens eine, weitere
Rastzahn in Eingriff kommen und auch seinen Beitrag zum Halt liefern
kann. Diesen Forderungen kann durch entsprechende Ausbildung der Arre
tiereinrichtung konstruktiv gut Rechnung getragen werden. Vorzugsweise
findet oberhalb eines Schwellenwertes einer Belastung eine plastische De
formation von Teilen der Arretiereinrichtung, insbesondere des einen
Sperrzahns, statt. Der Schwellenwert der Belastung wird im Normalbetrieb
nicht erreicht, er wird aber bei unfallbedingten Belastungen überschritten.
In einer bevorzugten Ausführung ist der Abstand zwischen Rastenleiste
und Sperreinheit so ausreichend groß, daß ein Sperrzahn zwischen beiden
plastisch verformt werden kann. Die Konstruktion ist dabei so gewählt,
daß ein Abreißen, Abscheren oder dergleichen des Sperrzahns nicht auf
tritt, vielmehr eine kontrollierte plastische Deformation. Dies ist bei
spielsweise bei stiftförmigen Sperrzähnen dadurch gegeben, daß diese sich
gewollt und bewußt verformen können. Ähnlich kann man bei flachen
Sperrzähnen vorgehen, bei denen man bewußt einen Bereich, in dem eine
Verbiegung stattfinden soll, vorsieht.
Überraschend hat sich bei praktischen Versuchen gezeigt, daß scharfe
Kanten, insbesondere scharfe Kanten an den Raststegen, vermieden werden
müssen. An ihnen findet nämlich ein Einreißen und Abscheren bzw. Ab
schneiden eines Sperrzahns statt. Vermeidet man derartige Schneidkanten,
kann man eine plastische Deformation gezielt ansteuern und auch ausnut
zen.
Als besonders günstig hat es sich erwiesen, wenn der mindestens eine,
weitere Sperrzahn in Anlage an einen anderen Raststeg kommt als der in
der Richtung der Belastung bereits sperrende Sperrzahn. Die Blockierkräfte
werden dann nicht nur auf einen Raststeg übertragen, sondern fallen an
zwei unterschiedlichen Raststegen an. Dies hat entsprechende Vorteile für
die Rastenleiste, sie kann dünner und die Raststege können kürzer ausge
bildet sein.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen
Ansprüchen sowie der nun folgenden Beschreibung von nicht einschränkend
zu verstehenden Ausführungsbeispielen, die unter Bezugnahme auf die
Zeichnung näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht als Teilschnittbild einer Mehrstiftarretiervor
richtung der hier in Rede stehender Art, gezeigt ist der Zustand
der normalen Blockierung durch zwei Sperrzähne,
Fig. 2 eine Darstellung entsprechend Fig. 1, jedoch nunmehr bei unfall
bedingter Belastung, die zu einer Verschiebung zwischen Sperrein
heit und Rastenleiste geführt hat,
Fig. 3 eine Darstellung ähnlich Fig. 1 einer geänderten Mehrstiftarre
tiervorrichtung,
Fig. 4 eine Darstellung der Mehrstiftarretiervorrichtung gemäß Fig. 3 bei
unfallbedingter Belastung und nach Relativbewegung zwischen
Sperreinheit und Rastenleiste und
Fig. 5 eine Darstellung entsprechend Fig. 1 eines Ausschnittes einer
Arretiereinrichtung.
Im folgenden wird zunächst das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1
und 2 besprochen, die meisten Bemerkungen gelten aber auch für die wei
teren Ausführungsbeispiele. Die Ausführungsbeispiele beziehen sich sowohl
auf Arretiereinrichtungen, bei denen nach Freigabe der Sperreinheit unmit
telbar ein Blockieren stattfindet als auch auf Arretiereinrichtungen, bei
denen nach Freigabe der Sperreinheit zunächst zwar mindestens ein Sperr
zahn soweit eingreift, daß eine Sicherheitsarretierung erreicht wird, aber
für eine Blockierung noch eine Relativbewegung zwischen Rastenleiste und
Arretiereinrichtung notwendig ist.
Die Arretiereinrichtung einer Längsverstellvorrichtung eines Kraftfahr
zeugsitzes hat in bekannter Weise eine Rastenleiste 20, die in einem peri
odischen Abstand angeordnete Rastöffnungen 22 und Raststege 24 hat. Die
se Rastenleiste 20 ist mit einer Bodenschiene 26 der Längsverstellvorrich
tung verbunden. Die Arretiereinrichtung weist weiterhin eine Sperreinheit
28 auf, die mit einer Sitzschiene der Längsverstellvorrichtung verbunden
ist. Sie hat in den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1 und 2 sowie
3 und 4 jeweils vier unabhängig voneinander in Rastöffnungen 22 einrast
bare und gemeinsam ausrastbare Sperrzähne 32. Sie sind im ersten Ausfüh
rungsbeispiel als Bolzen ausgeführt, die an ihrem unteren, freien Endbe
reich kegelstumpfförmig ausgebildet sind. Diese vier Sperrzähne sind in
einer Aufnahme 34 so geführt, daß sie nur in ihrer Längsrichtung bewegt
werden können. Jeder Sperrzahn 32 ist durch eine Feder 36 in Eingriffs
richtung (in den Figuren nach unten hin) elastisch vorbelastet. Weiterhin
ist eine Ausrastvorrichtung 40 vorgesehen, die ähnlich einer Gabel ausge
bildet ist und die einzelnen Sperrzähne 32 unterhalb eines oberen Bundes
so umgreift, daß sie alle gemeinsam nach oben weggehoben werden können,
siehe Pfeil. Dadurch sind die Sperrzähne 32 gemeinsam ausrastbar.
Bodenschiene 26 und Sitzschiene 30 sind in einer Verschieberichtung 42 der
Längsverstellvorrichtung gegeneinander frei verschiebbar, wenn die Sper
reinheit 28 außer Funktion ist, also alle Sperrzähne 32 mit Hilfe der Aus
rastvorrichtung soweit nach oben gezogen sind, daß sie frei sind von der
Rastenleiste 20. Wird die Ausrastvorrichtung 40 in einer beliebigen Rela
tivposition von Bodenschiene 26 und Sitzschiene 30 freigegeben, so kommt
es zu einem Eingreifen von mindestens einem der Sperrzähne 32. Fig. 1
zeigt einen typischen Zustand. Die vier Sperrzähne 32 werden im folgenden
von links nach rechts durchnumeriert. Der erste Sperrzahn liegt mit seiner
rechten, schrägen Flanke an einer Rastenleiste 20 an, er sperrt dadurch
eine Bewegung der Rastenleiste 20 nach links in Verschieberichtung 42. Der
zweite Sperrzahn 32 liegt mit seiner linken Schrägflanke an dem rechten
Rand desselben Raststegs 24 an, er sperrt dadurch in Gegenrichtung. Der
dritte Sperrzahn 32 ist außer Eingriff, er liegt oben auf einem Raststeg 24
auf. Der vierte Rastzahn schließlich hat in eine Rastöffnung 22 eingegrif
fen, ohne daß er in Kontakt mit einem Raststeg 24 ist. Er trägt zur Bloc
kierung nicht bei.
Die Sperrzähne 32 haben also in Verschieberichtung 42 solche Abmessungen,
daß sie jeweils nur mit einem Raststeg in Kontakt kommen können, nie
mals aber mit zwei Raststegen. Anders ausgedrückt ist die Abmessung der
Sperrzähne 32 in Verschieberichtung 42 kleiner als die in entsprechender
Richtung gemessene Weite einer Rastöffnung 22. In den gezeigten Ausfüh
rungsbeispielen sind alle Rastöffnungen 22 und alle Raststege 24 jeweils
von gleicher Breite. Dies ist nicht zwangsläufig notwendig, es sind auch
Rastenleisten 20 nach- der Erfindung möglich, bei denen die Periode von
Rastöffnungen und Raststegen sich über eine größere Anzahl von Rastöff
nungen bzw. Raststegen erstreckt, beispielsweise die Rastöffnungen 22 zwar
alle gleiche Weite haben, aber Raststege mit kleiner und großer Weite sich
periodisch abwechseln.
Fig. 1 zeigt den Normalzustand, wie er bei Belastungen unterhalb einer
unfallbedingten Belastung auftritt. Die Erfindung beschäftigt sich mit un
fallbedingten Belastungen. Bei unfallbedingten Belastungen treten hohe
Kräfte in Verschieberichtung 42 auf. Für das Verständnis von Fig. 2 wird
vorausgesetzt, daß die Rastenleiste 20 des ersten Ausführungsbeispiels
nach links in Verschieberichtung 42 unfallbedingt beschleunigt wird. Die
gesamte Blockierkraft übernimmt ausschließlich der erste Sperrzahn 32. Er
ist nun erfindungsgemäß so ausgebildet, daß er sich plastisch verformen
kann, dadurch kann sich die Rastenleiste 20 gegenüber der Ausgangspositi
on nach Fig. 1 nach links bewegen, dies unter der Wirkung der unfallbe
dingten Beschleunigungskraft. Diese Bewegung geht nun soweit, bis der
vierte Sperrzahn 32 in Anlage an den ihm rechts benachbarten Raststeg 24
kommt. Ist dies geschehen, übernimmt auch der vierte Sperrzahn 32 Bloc
kierkräfte und unterstützt damit die Wirkung des ersten, schon plastisch
deformierten Sperrzahns.
Die Blockierkräfte werden in der Situation gemäß Fig. 2 nun von zwei
Sperrzähnen 32 übernommen, nämlich dem ersten und dem vierten Sperr
zahn. Sie werden darüber hinaus von zwei Raststegen 24 übernommen und
nicht, wie im Ausgangsbild nach Fig. 1, lediglich von einem Raststeg.
Damit werden die Blockierkräfte nun günstiger übertragen und es kommt
auch bei hohen Beschleunigungskräften zu einem sicheren Halt.
Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 wird die Blockierung im
Normalzustand, also gemäß Fig. 3, dadurch erreicht, daß der erste Sperr
zahn 32 mit seiner linken Flanke am rechten Rand des unmittelbar benach
barten Raststeges 24 anliegt, er sperrt also die Rastenleiste 20 in eine
Bewegungsrichtung nach rechts. Die Blockierung in Gegenrichtung über
nimmt der vierte Sperrzahn. Der zweite Sperrzahn hat in dieselbe Rastöff
nung 22 eingegriffen wie der erste Sperrzahn, er ist jedoch für die Bloc
kierung wirkungslos. Der dritte Sperrzahn liegt auf einem Raststeg auf
und ist ebenfalls für die Blockierung wirkungslos.
Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 sind die Sperrzähne als
flache Blechzuschnitte ausgeführt, es sind keine Schrägflächen für die
Arretierung wie im ersten Ausführungsbeispiel ausgebildet.
Wieder soll angenommen werden, daß eine Beschleunigungskraft wirkt, die
nun so gerichtet ist, daß sie die Rastenleiste 20 nach rechts bewegen
will, bei angenommen festgehaltener Sperreinheit 28 bzw. Sitzschiene 30.
Diese unfallbedingte Beschleunigungskraft bewirkt eine Verformung des
ersten Sperrzahns 32 und zugleich eine Verformung des unteren Bereichs
der Führung dieses Sperrzahns in der Aufnahme 34. Mit fortschreitender
Bewegung der Rastenleiste 20 nach rechts kommt der zweite Rastzahn immer
näher dem ersten Rastzahn und erreicht diesen schließlich, wie in Fig. 4
festgehalten ist. In diesem Zustand unterstützt der zweite Sperrzahn den
ersten Sperrzahn. Je näher die Sperrzähne 32 nebeneinander angeordnet
sind, um so eher tritt diese unterstützende Wirkung ein.
Fig. 5 schließlich zeigt einige Einzelheiten der Arretiereinrichtung. Damit
sich auch der Führungsbereich jedes Sperrzahns 32 in der Aufnahme 34
plastisch deformieren kann, sind vor und hinter dem Führungskanal Aus
nehmung 44, z. B. Sackbohrungen, Einschnitte, vorgesehen. Sie ermöglichen
die unter Bezug auf Fig. 4 erläuterte Verformung der Aufnahme 34. An
stelle derartiger Ausnehmungen können aber auch andere Maßnahmen vor
gesehen sein, beispielsweise eine deutlich weichere Ausbildung der Auf
nahme in ihrem unteren Bereich, beispielsweise mit einem Kunststoffeinsatz
in einer ansonsten aus Stahl oder einem anderen harten Material gefertig
ten Aufnahme, eine im unteren Bereich elastische Ausbildung des Füh
rungskanals usw. .
Weiterhin zeigt Fig. 5, daß die Flanken der Raststege 24, mit denen die
Sperrzähne 32 in Berührung kommen, keine scharfen Kanten haben, sondern
abgerundet sind. Dadurch wird vermieden, das bei einer unfallbedingten
Belastung der jeweils nur eine in der entsprechenden Richtung sperrende
Sperrzahn durchgeschert bzw. abgeschnitten werden kann.
Als besonders bevorzugt hat sich eine rauhe Ausbildung der miteinander in
Kontakt kommenden Flächen der Sperrzähne 32 bzw. Raststege 24 erwiesen.
Dadurch wird ein Gleiten des Sperrzahns 32 gegenüber der Flanke des
Raststegs 24 erschwert, wenn die unfallbedingte Relativbewegung stattfin
det. Das Aufrauhen kann durch beliebige Maßnahmen, beispielsweise Mikro
rillen, kleine Rippen oder dergleichen erfolgen.
Claims (10)
1. Arretiereinrichtung einer Längsverstellvorrichtung eines Kraftfahrzeug
sitzes, mit einerseits einer Rastenleiste (20), die periodisch angeordnete
Rastöffnungen (22) und Raststege (24) aufweist und einer Bodenschiene
(26) der Längsverstellvorrichtung zugeordnet ist sowie andererseits
einer Sperreinheit (28), die einer Sitzschiene (30) der Längsverstellvor
richtung zugeordnet ist und mindestens drei, unabhängig voneinander
in die Rastöffnungen (22) einrastbare und gemeinsam ausrastbare Sperr
zähne (32) aufweist, welche aufgrund ihrer Abmessungen bei einem Ein
griff in eine Rastöffnung jeweils nur mit einem Raststeg (24) in Kon
takt kommen können, so daß eine Blockierung zwischen Rastenleiste
(20) und Sperreinheit (28) den Eingriff von mindestens zwei Rastzähnen
erfordert, dadurch gekennzeichnet, daß die geometrischen Verhältnisse
und die verwendeten Materialien so ausgewählt sind, daß bei einer
unfallbedingten Belastung der Arretiereinrichtung ein in der Richtung
der Belastung sperrender Sperrzahn so verformt wird und die Sperrein
heit (28) sich dadurch soweit gegenüber der Rastenleiste (20) verschie
ben kann, daß mindestens ein weiterer Sperrzahn unterstützend ein
greift.
2. Arretiereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand zwischen Rastenleiste (20) und Sperreinheit (28) so ausreichend
groß gewählt ist, daß ein Sperrzahn zwischen beiden unter der unfall
bedingten Belastung ausreichend verformt werden kann.
3. Arretiereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an
den Sperrzähnen (32) und/oder an den Flanken der Raststege (24) Mittel
vorgesehen sind, die ein Gleiten so weit wie möglich erschweren, insbe
sondere, daß eine Mikroverzahnung ausgebildet ist.
4. Arretiereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sperrzähne (32) als Stifte oder flache Blechabschnitte ausgeführt sind.
5. Arretiereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
mindestens eine weitere Sperrzahn in Anlage an einen Raststeg (24)
kommt.
6. Arretiereinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
mindestens eine weitere Sperrzahn in Anlage an einen anderen Raststeg
(24) als der in Richtung der Belastung sperrende Sperrzahn kommt.
7. Arretiereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
mindestens eine weitere Sperrzahn in Kontakt mit dem in der Richtung
der Belastung sperrenden Sperrzahn kommt.
8. Arretiereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Raststege (24) und die Sperrzähne (32) in den Bereichen, in denen sie
miteinander in Kontakt kommen, keine scharfen Kanten aufweisen.
9. Arretiereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sperrzähne (32) einen Abstand größer Null voneinander aufweisen.
10. Arretiereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
in Verschieberichtung (42) gemessene Weite einer Rastöffnung (22) grö
ßer ist als die Weite eines Sperrzahns (32).
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