DE10138472C2 - Vorrichtung zur therapeutischen Behandlung der Gelenke eines Menschen - Google Patents
Vorrichtung zur therapeutischen Behandlung der Gelenke eines MenschenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur thera
peutischen Behandlung der Gelenke eines Menschen gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE 197 52 129 C1 ist eine Therapievor
richtung für menschliche Gelenke bekannt, bei der eine
Reibscheibe, die von einem Zugmittel um 270° umschlun
gen ist, von einem Motor oszillierend angetrieben wird. An
dem einen Ende des Zugmittels ist eine Masse befestigt und
an dem anderen Ende des Zugmittels ist ein Halfter zur lös
baren Befestigung an einer Extremität des Menschens ange
bracht. Während der oszillierenden Bewegung der Reib
scheibe rutscht das Zugmittel für eine definierte Zeit durch
und das Zugmittel übt periodisch Zugkräfte auf das jewei
lige Gelenk aus.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung bereitzu
stellen, bei der der bauliche Aufwand reduziert ist und durch
die das Anwendungsspektrum einer solchen Vorrichtung er
weitert wird.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die Befestigung des einen Endes des Zug
mittels an der Rolle wird die Handhabung der Vorrichtung
wesentlich vereinfacht, da das Zugmittel, vorzugsweise ein
Seil oder ein Gurt, nach Anlegen des Halfters an der Extre
mität nicht mehr um die Reibscheibe geschlungen werden
muss. Stattdessen ist das Zugmittel an der Rolle fixiert, so
dass ein Nutzer der Vorrichtung lediglich den Halfter zu er
greifen braucht, um nach Anlegen des Halfters sofort das
Gerät nutzen zu können. Die Zuordnung des Zugmittels und
des Halfters zu der Rolle bleibt erhalten, so dass der Halfter
nicht verlegt werden kann.
Durch die Rutschkupplung wird gewährleistet,
dass der Nutzer in seiner Bewegungsfreiheit nicht einge
schränkt ist. Bei unwillkürlichen oder gewollten Bewegun
gen der gestreckten Extremität wird das Zugmittel entspre
chend abgerollt und der Nutzer kann sich frei bewegen, un
abhängig davon, in welchen Arbeitsmodus der Motor sich
befindet.
Durch den Einsatz einer Steuerungseinheit, die den
Motor periodisch aktiviert und deaktiviert, kann auf einfa
che Art und Weise ein Programm vorgegeben werden, nach
dem die Be- und Entlastung des Gelenkes erfolgen soll. Je
nach Art und Weise, wie das jeweilige Gelenk periodisch
optimal mit einer Zugkraft beaufschlagt wird, kann dieses
über die Steuerungseinheit einfach variiert werden. Möglich
ist zudem, dass über ein Computer ein abgestimmtes Pro
gramm abgefahren wird, bei der die Intervalle der Be- bzw.
Entlastung und ggf. die Belastung über die Zeit verändert
werden. Ebenfalls ist eine einfache Anpassung an unter
schiedliche Gelenke möglich, beispielsweise sind Handge
lenke mit einem anderen Intervall zu beaufschlagen als
Hüftgelenke.
Um eine möglichst kompakte Vorrichtung zu er
halten, ist der Motor, die Rolle und die Steuerungseinheit zu
einer Baugruppe zusammengefasst, wobei vorteilhafter
weise der Motor und die Steuerungseinheit in einem ge
meinsamen Gehäuse angeordnet sind, so dass lediglich die
Rolle, abgesehen von elektrischen Anschlüssen und Schnitt
stellen, von außen zugänglich ist. Es ist vorgesehen, die
Steuerungseinheit über eine externe Schnittstelle mit einem
Programm zu versorgen bzw. einen Rechner anzuschließen,
über den variable Programme der Steuerungseinheit zum
Betrieb des Motors zugeführt werden können.
Um eine ausreichende Kraft ausüben zu können, ist
der Motor als ein 24-Volt-Motor ausgebildet, der jedoch mit
maximal 5 Volt, vorzugsweise mit 3,5 Volt betrieben wird,
um die erforderliche Zugkraft auf die Gelenke auszuüben.
Die Dimensionierung des Motors erfolgt entsprechend den
Einsatzbedingungen. Bei Erreichen der Maximalkraft, die
mit der anliegenden Spannung erreicht werden kann, bleibt
der Motor stehen und übt für die vorgesehene Zeit eine kon
stante Kraft auf die Extremität aus. Die Kraft ist dabei über
die anliegende Spannung so eingestellt, dass die Rutsch
kupplung nicht durchrutscht, so dass die Kraft des Motors
vollständig auf das Zugmittel übertragen wird. Aufgrund
der Auslegung des Motors bremst dieser im Generatorbe
trieb, also wenn an dem Zugmittel seitens der Extremität ge
zogen wird, ab, wobei dies bei ungefähr bei 1,4 V geschieht.
Werden Kräfte ausgeübt, die über der eingestellten Kraft der
Rutschkupplung liegen, wird diese aktiviert und gewährlei
stet die freie Beweglichkeit des zu streckenden Körperglie
des.
Um die Vorrichtung möglichst universell einsetzen
zu können, beispielsweise während einer Ruhephase, wenn
der Mensch sich auf einem Stuhl oder einem Bett befindet,
ist eine Aufnahme für eine Klampe oder ein Stativ vorgese
hen. Dadurch kann die Vorrichtung an dem Bett des Men
schen befestigt bzw. vor dieses gestellt werden und ist in ih
rer Höhe der Liegefläche anpassbar. Über das Stativ können
auch höher gelegene Gelenke wie das Schultergelenk im Sit
zen gestreckt werden. Die Klampe wird dabei unter das an
gehobene Bett oder Sitzmöbel gestellt und durch das Ge
wicht des Nutzers und des Bettes oder Sitzmöbels gegen
dieses gedrückt. Durch das Eigengewicht des Bettes und des
Nutzers steht die Vorrichtung und das Stativ sicher und be
nötigt keine Verschraubung oder Zusatzgewichte, um einen
sicheren Sand zu erreichen.
Zur Veränderung der Zugkraft, die auf das jewei
lige Gelenk aufgebracht werden soll, bzw. um eine Nach
stellung durchführen zu können, ist die Rutschkupplung ein
stellbar ausgeführt, wobei der Reibwert der Rutschkupplung
verändert werden kann. Vorteilhafterweise wird der Reib
wert der Rutschkupplung von außen während des Betriebes
eingestellt, was bedeutet, dass über geeignete Stellmittel der
Anpressdruck der Rutschkupplung, präziser gesagt der bei
den Reibflächen, veränderbar ist.
Eine Weiterentwicklung sieht vor, dass die Rutsch
kupplung aus Sicherheitsgründen auf den Wert der auszu
übenden Kraft eingestellt wird, so dass sichergestellt ist,
dass keine zu hohen Kräfte ausgeübt werden. Um zumindest
während der Belastungsphase keine drehenden Teile von au
ßen zugänglich zu machen, ist in einer vorteilhaften Ausbil
dung vorgesehen, dass die Rutschkupplung in der Rolle in
tegriert ist. Die Integration der Rutschkupplung in die Rolle
bewirkt, dass während des Betriebes der Rutschkupplung,
wenn die maximal eingestellte Kraft erreicht ist, die Rutsch
kupplung zweckentsprechend durchrutscht und die Rolle so
mit eine im wesentlichen konstante Kraft auf das Zugmittel
ausübt. Die Rolle dreht sich nach Erreichen der voreinge
stellten Kraft nicht weiter, so dass keine Einklemmgefahr
für Gegenstände oder Körperteile zwischen dem Zugmittel
und der Rolle während der Belastungsphase gegeben ist. Ein
weiterer Vorteil der Integration der Rutschkupplung in die
Rolle liegt in der kompakten Bauweise.
In einer Ausführungsform ist die Rutschkupplung
mit einem kegeligen Kupplungskegel und einem korrespon
dierend ausgebildeten, in der Rolle befestigten Reibbelag
ausgebildet. Alternativ zu einer Befestigung des Reibbela
ges kann dieser durch eine entsprechende Materialwahl der
Rolle bzw. eine entsprechende Oberflächenausgestaltung in
der Rolle selbst ausgebildet sein. Neben einer kegeligen
Ausführung der Reibbeläge ist es selbstverständlich mög
lich, auch eine Scheibenkupplung vorzusehen. Ein Reibbelag
ist dabei immer mit der Motorabtriebs- oder Getriebe
ausgangswelle verbunden, während der korrespondierende
Reibbelag an der Rolle angeordnet ist.
Vorteilhafterweise ist die Steuerungseinheit als
eine elektronische Steuerungseinheit ausgebildet, um auf
einfache Art und Weise verschieden Programme abfahren
zu können bzw. um eine einfache Anpassung an die mit
Zugkräften zu beaufschlagenden Gelenke vornehmen zu
können.
Um die vom Motor abgegebene Drehzahl zu vari
ieren, insbesondere um die Motordrehzahl auf die ge
wünschte Drehzahl der Rolle zu reduzieren, ist zwischen
dem Motor und der Rutschkupplung ein Getriebe angeord
net. Dieses Getriebe kann in seinem Übersetzungsverhältnis
veränderlich ausgebildet sein. Über die Reduzierung der
Motordrehzahl über ein Getriebe kann ebenfalls eine Anpas
sung der aufzubringenden Kraft erfolgen.
Um bei einer Deaktivierung des Motors das Zug
mittel auf einem gewissen Spannungsniveau zu halten, ins
besondere um eine ruckartige Belastung beim Aktivieren
des Motors zu vermeiden, ist eine Drehfeder vorgesehen, die
in Drehrichtung der Rolle wirkt, so dass stets eine leichte
Vorspannung in dem Zugmittel herrscht. Normalerweise
wird durch die innere Reibung in der Vorrichtung sicherge
stellt, dass die Rolle nur so weit zurückdreht, dass das Seil
immer gespannt bleibt. Nach der Deaktivierung des Motors
erfolgt eine Rückdrehung der Rolle durch die Zugkraft in
nerhalb des Seiles.
Nachfolgend wird eine Ausgestaltung der Erfin
dung anhand der beigefügten Figuren beschrieben. Es zei
gen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der mit ei
nem Bein eines Menschen verbundenen Therapievorrich
tung, sowie
Fig. 2 eine Schnittdarstellung durch die Vorrichtung.
In der Fig. 1 ist über ein Halfter 3 ein Zugmittel 2,
das mit einer Rolle 1 der Vorrichtung verbunden ist, an ei
nem Bein eines Menschen befestigt. Die Vorrichtung mit der
Rolle 1 ist über ein Stativ 23 an einem Bett befestigt, wobei
das Stativ 23 in seiner Höhe einstellbar ist, so dass eine ein
fache Anpassung an die Höhe der Liegefläche bzw. an die
gewünschte Art der Krafteinleitung vorgenommen werden
kann. Alternativ zu einer Befestigung des Stativs 23 unmit
telbar an dem Bett ist vorgesehen, die Vorrichtung an einer
Wand anzubringen.
Mit der in der Fig. 1 gezeigten Vorrichtung ist eine
Spannungsphase und eine Entspannungsphase realisierbar,
wie in dem Diagramm im oberen Bereich der Fig. 1 deutlich
wird. Über die Zeit t ist die aufgebrachte Zugkraft F aufge
tragen und es ist deutlich erkennbar, dass die Kraft F peri
odisch über die Zeit t ansteigt, über einen gewissen Zeit
raum konstant gehalten wird und dann wieder abfällt. Bei
deaktiviertem Motor befindet sich das Gelenk, im vorliegen
den Fall das Fussgelenk, in einem Entspannungszustand.
Wird der Motor aktiviert, wird über das Zugmittel 2 eine
Zugkraft auf das Bein ausgeübt, wodurch die Gelenke zeit
weilig auseinandergezogen werden (Spannungsphase), was
die Regeneration der Gelenkknorpel und die Bildung von
Gelenkschmiere anregt.
Die Bewegungsfreiheit des Menschen wird nur ge
ringfügig eingeschränkt, da lediglich eine Extremität an der
Vorrichtung über den Halfter 3 angeschlossen ist. Auf
Grund der nicht dargestellten Rutschkupplung 4 ist es dem
Menschen jederzeit möglich, auch die angeschlossene Ex
tremität zu bewegen, wobei das Zugmittel 2 entsprechend
abgerollt wird. Die Rolle wird nach der Bewegung der Ex
tremität programmgemäß weiter betrieben (aktivierter Mo
tor - deaktivierter Motor - aktivierter Motor . . .), so dass
das Zugmittel wieder aufgewickelt wird und die Therapie
fortgeführt werden kann. Hierdurch ist es möglich, dass die
Therapie auch durchgeführt wird, wenn unwillkürliche Be
wegungen, insbesondere während des Schlafens, von dem
Menschen ausgeführt werden. Die Spannungsphase ist vor
zugsweise doppelt so lang wie die Entspannungsphase, was
durch eine entsprechende Steuerung bewirkt wird.
Die Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung in Querschnitts
ansicht, bei der als ein Kernstück ein Motor 6, eine Steue
rungseinheit 5 und ein an die Motorabtriebswelle ange
schlossenes Getriebe 60 innerhalb eines Gehäuses 7, das
durch eine Kappe 70 abgeschlossen ist, angeordnet sind. Die
Steuerungseinheit 5 steuert über die Potentiometer 51, 52
den Motor 6 bei der Aktivierung bzw. Deaktivierung. Ab
weichend von der dargestellten Ausführungsform ist es
möglich, die Steuerungseinheit 5 mit einer Schnittstelle zu
versehen, über die ein entsprechendes Programm einge
speist werden kann, nach dem der Motor 6 aktiviert bzw. de
aktiviert werden kann. Die Kappe 70 umhüllt den Motor 6
und die Steuerungseinheit 5, so dass diese von außen nicht
zugänglich sind. In dem Gehäuse 7 ist darüber hinaus das
von dem Motor 6 angetriebene Getriebe 60 gelagert, das die
von dem Motor 6 bereitgestellte Drehzahl entsprechend den
Anforderungen umsetzt und an eine Getriebeausgangswelle
61 leitet.
Auf der Getriebeausgangswelle 61 ist ein Kupp
lungskegel 42 drehfest gelagert, beispielsweise über ein Ma
denschraube 62 formschlüssig verbunden. Der Kupplungs
kegel 42 reibt mit einem in der Rolle 1 angeordneten Reib
belag 41 und überträgt so das Moment von dem Motor 6 auf
die Rolle 1. Der Reibbelag kann als separates Bauelement in
der Rolle 1 befestigt sein; alternativ dazu kann er über eine
entsprechende Materialauswahl oder Oberflächengestaltung
durch die Rolle selbst ausgebildet sein.
In der Rolle selbst ist eine Rutschkupplung 4 inte
griert, bei der sich über einen Sicherungsring 43 Tellerfe
dern 44 abstützen. Gegen die Tellerfedern 44 wird über eine
Stellschraube 45 ein Lager gedrückt, wodurch insgesamt die
Rolle 1 mitsamt Reibbelag 41 gegen den Kupplungskegel
42 gedrückt wird. Über die Tellerfedern 44 wird somit der
Anpressdruck der Reibflächen des Reibbelages 41 und des
Kupplungskegels 42 aufgebracht und entsprechend der auf
gebrachten Andrückkraft wird die maximal auf die Rolle 1
übertragbare Kraft begrenzt. Beim Durchrutschen der
Rutschkupplung wird rollt sich das Zugmittel 2 ab und der
Nutzer kann sich frei bewegen. Vorteilhafterweise ist die
Spannungsphase, also die Phase, in der der Motor 6 aktiviert
ist, doppelt so lang wie die Entspannungsphase, was durch
eine entsprechende Steuerung der Steuerungseinheit zu rea
lisieren ist.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die
Einstellung der maximal auf die Rolle 1 übertragbaren Kraft
einfach über die Stellschraube 45 zu variieren. Sofern die
Stellschraube über einen Schraubendreher bzw. über einen
geeigneten Schraubenschlüssel in Richtung auf den Kupp
lungskegel 42 verstellt wird, erhöht sich der Anpressdruck
über die Tellerfedern auf die Reibflächen, so dass die
Rutschkupplung 4 erst bei Erreichen einer höheren Kraft an
fängt durchzurutschen. Dementsprechend ist die durch das
Zugmittel 2 aufgebrachte Zugkraft auf das entsprechende
Gelenk größer. Über die Stellschraube 45 kann auf einfache
Art und Weise von außen während des Betriebes eine An
passung, gegebenenfalls eine Erhöhung oder Reduzierung
der aufzubringenden Zugkraft realisiert werden.
Eine solche Maßnahme kann zu Absicherung not
wendig werden, wenn das Aufbringen der Zugkraft Schmer
zen verursacht oder wenn die Steuerungseinheit defekt ist,
ebenso, wenn nach längerem Gebrauch die Rutschkupplung
4 nachgestellt werden muss.
Zur Befestigung des Zugmittels 2 auf der Rolle 1
ist eine Bohrung 11 in der Rolle 1 vorgesehen, durch die
eine entsprechende Schraube oder ein anderes Befestigungs
mittel hindurchgeführt werden kann. Das Zugmittel 2, bei
spielsweise ein Gurt oder ein Seil, kann dann an der Rolle 1
beispielsweise mittels Verhaken oder über eine Schraubbe
festigung befestigt werden.
In dem Gehäuse 7 ist ebenfalls eine Aufnahme 20
für das Stativ 23 vorgesehen. Durch das Stativ 23 kann die
Vorrichtung an jeder geeigneten Stelle befestigt werden, wo
durch eine Therapie überall und zu jeder Zeit möglich ist.
Sofern die Vorrichtung auf einem separaten Ständer ange
bracht ist, muss dieser lediglich entsprechend befestigt wer
den, um die über die Rutschkupplung 4 übertragenden
Kräfte aufnehmen zu können. Dies geschieht beispielsweise
durch eine entsprechende Dimensionierung eines Fußes
bzw. eines Verschraubens oder Festklemmens an Möbeln
oder dergleichen. Neben einem Stativ 23 sind auch andere
Befestigungsvorrichtung vorgesehen und möglich. Insbe
sondere ist dabei eine Befestigung über eine Klampe vorge
sehen, bei der ein Bett, ein Sofa oder ein Sessel angehoben
wird und die Klampe unter das jeweilige Möbel geschoben
wird. Durch das Gewicht des Nutzers und des Möbels wird
die Klampe gegen das Möbel gedrückt und festgeklemmt, so
dass eine sichere Befestigung des Stativs und der Vorrich
tung gewährleistet ist. Die Klampe ist höheneinstellbar, so
dass eine einfache Anpassung an die Möbel vorgenommen
werden kann. Dies erleichtert die Nutzung und die Montage
insbesondere bei einem mobilen Einsatz, sei es als Leihgerät
oder auf Reisen.
Als Motor 6 wird vorzugsweise ein Elektromotor
verwendet, wobei dieser vorzugsweise als ein 24-Volt-Mo
tor ausgebildet, der maximal mit 5 Volt, vorzugsweise mit
maximal 3,5 Volt betrieben wird. Über die elektronische
Steuerung 5 ist der Motor 6 so getaktet, dass in dem Zugmit
tel 2 für eine bestimmte Zeit gezogen wird und dann eine
vorbestimmte Stillstandszeit vorgesehen ist. Während dieser
Stillstandszeit (Entspannungsphase) erfolgt eine Rückdre
hung der Rolle 1 durch die Zugkraft im Zugmittel 2. Sofern
die innere Reibung in der Vorrichtung nicht ausreicht, dass
die Rolle 1 so weit zurückdreht, dass das Zugmittel 2 immer
gespannt bleibt, ist in einer Weiterbildung eine entsprechend
vorgespannte Drehfeder vorgesehen.
Um die auf die Extremität auszuübenden Kraft ein
zustellen, wird der Motor 6 mit einer vorgegebenen, einstell
baren Spannung über die Steuerung 5 versorgt, so dass der
Motor 6 nur die entsprechende Leistung abgibt und die ein
gestellt Zugkraft auf das Zugmittel 2 ausübt. Nach Erreichen
der maximalen Zugkraft bleibt der Motor 6 stehen und übt
über den Zeitraum, für die die Spannung anliegt, eine kon
stant Kraft auf die Extremität aus. Aufgrund der relativ nied
rigen Spannung und entsprechenden niedrigen Leistung be
steht keine Gefahr, dass der Motor 6 überhitzt oder durch
brennt. Durch diese Maßnahme kann eine aufwendige Lei
stungssteuerung entfallen und die Steuerung 5 kann einfach,
beispielsweise über Potentiometer 51, 52 aufgebaut werden.
Das Halfter 3 ist dabei so aufgebaut, dass zwei
breite Riemen, vorzugsweise aus gepolstertem Leder, über
zwei Schlaufen miteinander verbunden sind, wobei ein Rie
men über den Spann des Fußes und der andere um die Ferse
gelegt wird. Die Schlaufen werden seitlich an dem Fuß vor
beigeführt und unterhalb der Sohle entweder verbunden
oder an einem Verbindungselement befestigt. Das Verbin
dungselement kann beispielsweise als eine Stange oder ein
Ring ausgebildet sein. An dem Verbindungselement ist dann
das Zugmittel 2 befestigt. Durch diese Ausgestaltung des
Halfters 3 ist eine optimale Krafteinleitung gewährleistet.
Claims (12)
1. Vorrichtung zur therapeutischen Behandlung der
Gelenke eines Menschen, mit einer von einem Motor
(6) angetriebenen Rolle (1) und einem die Rolle (1)
umschlingenden Zugmittel (2), an dessen einem Ende
ein Halfter (3) zur lösbaren Befestigung an einer Extre
mität des Menschen angeordnet ist, dadurch gekenn
zeichnet, dass das andere Ende des Zugmittels (2) an
der Rolle (1) befestigt ist und dass die Rolle (1) über
eine Rutschkupplung (4) mit dem Motor (6) gekoppelt
ist, der über eine Steuerungseinheit (5) periodisch akti
viert und deaktiviert wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Motor (6), die Rolle (1) und die
Steuerungseinheit (5) zu einer Baugruppe zusammen
gefaßt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Motor (6) und die Steuerungs
einheit (5) in einem gemeinsamen Gehäuse (7) ange
ordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der voranstehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (6)
als 24 V-Motor ausgebildet ist und mit maximal 5 V,
vorzugsweise maximal 3,5 V betrieben wird.
5. Vorrichtung nach einem der voranstehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung
eine Aufnahme (20) für eine Klampe oder ein Stativ
(23) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der voranstehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Reibwert
der Rutschkupplung (4) einstellbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Reibwert der Rutschkupplung (4)
von außen während des Betriebes einstellbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der voranstehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rutsch
kupplung (4) in der Rolle (1) integriert ist.
9. Vorrichtung nach einem der voranstehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rutsch
kupplung (4) mit einem kegeligen Kupplungskegel
(42) und einem korrespondierend ausgebildeten, in der
Rolle (1) befestigten Reibbelag (41) ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der voranstehenden An
sprüche, gekennzeichnet durch eine elektronische
Steuerungseinheit (5).
11. Vorrichtung nach einem der voranstehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem
Motor (6) und der Rutschkupplung (4) ein Getriebe
(60) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der voranstehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Drehfeder,
die in Drehrichtung der Rolle (1) wirkt, zur Vorspan
nung des Zugmittels (2) vorgesehen ist.
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Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19716942A1 (de) * | 1997-04-23 | 1998-10-29 | Andreas Hasler | Therapie- und Trainingsgerät |
DE20008687U1 (de) * | 2000-05-15 | 2000-08-17 | Kodlin Norbert | Gerät zur bewegungstherapeutischen Behandlung |
DE20011737U1 (de) * | 1999-07-24 | 2000-11-23 | Hillen & Zuell Gmbh | Streckvorrichtung |
-
2001
- 2001-08-04 DE DE2001138472 patent/DE10138472C2/de not_active Expired - Fee Related
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