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Die vorliegende Erfindung betrifft eine monozentrische Bremskniegelenkprothese mit einer Sperre.
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Der natürliche Gang des Menschen teilt sich in zwei Phasen, nämlich die Schwungphase, in der das Bein nach vorne gebracht wird und die Standphase, in der das Bein auf dem Boden steht, während das andere Bein nach vorne schwingt.
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Kniegelenksprothesen, die in einer bestimmten Stellung verriegelbar sind, sind beispielsweise aus der
DE 10 2010 046 690 A1 , der
DE 103 51 916 A1 oder der
DE 20 2004 008 157 U1 bekannt und werden als Sperrkniegelenk oder gesperrtes Kniegelenk bezeichnet. Eine Sperre als Feststellmittel soll beispielsweise in der Gewöhnungsphase an eine Oberschenkelprothese oder im Alter die Standsicherheit erhöhen und ein ungewolltes und unkontrolliertes Abknicken des Kniegelenks verhindern. Das Kniegelenk wird also durch eine Sperre in der Standphase gesperrt, so dass es auch bei Belastung nicht einknicken kann. Nach der Deaktivierung der Sperre kann das Gelenk dann als Bremskniegelenk verwendet werden, wenn eine entsprechende allgemein bekannte Bremse vorgesehen ist. Sowohl die Sperre als auch die Bremse dienen als Standphasensicherung.
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Die Kniegelenksprothesen weisen meist einen Bewegungsdämpfer auf, von dem eine beispielhafte Ausführungsform auch in der
DE 20 2004 008 024 U1 beschrieben ist.
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Kniegelenksprothesen sind oftmals insbesondere aus ästhetischen Gründen kompakt gestaltet, so dass sie in der Dimension einem menschlichen Kniegelenksbereich ähneln.
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Das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende technische Problem ist die Bereitstellung einer verbesserten Kniegelenksprothese, die sowohl eine Bremsfunktion als auch eine Sperrfunktion aufweist. Dabei soll die Kniegelenksprothese sowohl sicher in der Funktion als auch für den Träger leicht handhabbar sein. Auch soll die Kniegelenksprothese in ihrer Proportion kompakt sein.
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Ein weiteres der Erfindung zugrundeliegendes technisches Problem ist die Bereitstellung einer Sperrfunktion für ein aus dem Stand der Technik bekanntes Bremskniegelenk, insbesondere des „JT09” der Uniprox GmbH & Co. KG, Zeulenroda-Triebes, Deutschland.
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Die vorliegende Erfindung löst das ihr zugrundeliegende technische Problem durch die Bereitstellung einer monozentrischen Bremskniegelenkprothese gemäß Anspruch 1 oder Anspruch 2.
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Die vorliegende Erfindung löst das ihr zugrundeliegende technische Problem insbesondere durch die Bereitstellung einer monozentrischen Bremskniegelenkprothese umfassend ein Knieoberteil, ein Knieunterteil und einen Bewegungsdämpfer, wobei das Knieoberteil und das Knieunterteil über eine Drehachse verschwenkbar zueinander angeordnet sind und wobei entweder der Bewegungsdämpfer einen über eine zweite Drehachse am Knieoberteil verschwenkbar angeordneten Stößel, einen über eine dritte Drehachse am Stößel verschwenkbar angeordneten Kolben und eine im Knieunterteil angeordnete Zylinderkammer, in der der Kolben verschiebbar angeordnet ist, umfasst, oder wobei der Bewegungsdämpfer einen über eine zweite Drehachse am Knieoberteil verschwenkbar angeordneten Stößel, einen am Stößel angeordneten Kolben und eine um eine dritte Drehachse im Knieunterteil verschwenkbar angeordnete Zylinderkammer, in der der Kolben verschiebbar angeordnet ist, umfasst, wobei die Bremskniegelenkprothese ein lösbares Feststellmittel, auch Sperre genannt, zum Sperren der Kniegelenksprothese aufweist, wobei das Feststellmittel eine am Knieunterteil verschwenkbare Klinke umfasst, wobei die Klinke in eine Ausnehmung im Kolben, im Stößel oder in die Zylinderkammer einrückbar ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Bewegungsdämpfer einen über eine zweite Drehachse am Knieoberteil verschwenkbar angeordneten Stößel, einen über eine dritte Drehachse am Stößel verschwenkbar angeordneten Kolben und eine im Knieunterteil angeordnete Zylinderkammer, in der der Kolben verschiebbar angeordnet ist, wobei die Bremskniegelenkprothese ein lösbares Feststellmittel zum Sperren der Kniegelenksprothese aufweist, wobei das Feststellmittel eine am Knieunterteil verschwenkbare Klinke umfasst, wobei die Klinke in eine Ausnehmung im Kolben oder im Stößel einrückbar ist.
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Die vorliegende Erfindung zeichnet sich also insbesondere dadurch aus, dass die Sperre der monozentrischen Bremskniegelenkprothese als Klinke ausgebildet ist und diese am Knieunterteil verschwenkbar gelagert ist. Dabei ist vorgesehen, dass der Kolben oder der Stößel oder auch die Zylinderkammer eine Ausnehmung aufweist, in die die Klinke zum Sperren eingreifen kann.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht in vorteilhafter Weise eine Integration einer Sperre in einem Bremskniegelenk, wie es beispielsweise in dem Sicherheitskniegelenk JT09 der Uniprox GmbH & Co. KG, Zeulenroda-Triebes, Deutschland verwirklicht ist. Die Ausbildung der Sperre als Klinke, die beim Knieunterteil verschwenkbar gelagert ist, kann besonders gut in ein solches Bremskniegelenk im Gegensatz zu Sperren aus dem Stand der Technik, wie zum Beispiel aus der
DE 20 2004 008 157 U1 integriert werden.
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Ein weiterer technischer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass bei der erfindungsgemäßen Sperrverriegelung zum Entsperren eine Seilschlaufe verwendet werden kann, die seitlich ansetzt und nach vorne am Bein geführt werden kann und somit ein einfacheres Entriegeln ermöglicht als Seilschlaufen aus dem Stand der Technik, die am hinteren Teil des Kniegelenks ansetzen.
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Der Grundaufbau eines monozentrischen Bremskniegelenks umfasst ein Knieoberteil, ein Knieunterteil und einen Bewegungsdämpfer, wobei das Knieoberteil und das Knieunterteil über eine Drehachse verschwenkbar zueinander angeordnet sind. In einer ersten und bevorzugten Ausführungsform umfasst dabei der Bewegungsdämpfer einen über eine zweite Drehachse am Knieoberteil verschwenkbar angeordneten Stößel, einen über eine dritte Drehachse an dem Stößel verschwenkbar angeordneten Kolben und eine im Knieunterteil angeordnete Zylinderkammer, in die der Kolben verschiebbar angeordnet ist, wie sie dem Fachmann bekannt ist, beispielsweise in Form des Sicherheitskniegelenks JT09 der Uniprox GmbH & Co. KG, Zeulenroda-Triebes, Deutschland oder aus der
DE 20 2004 008 157 U1 . In einer zweiten, alternativen Ausführungsform umfasst dabei der Bewegungsdämpfer einen über eine zweite Drehachse am Knieoberteil verschwenkbar angeordneten Stößel, einen am Stößel angeordneten Kolben und eine um eine dritte Drehachse im Knieunterteil verschwenkbar angeordnete Zylinderkammer, in der der Kolben verschiebbar angeordnet ist, wie sie ebenfalls dem Fachmann bekannt ist, beispielsweise aus der
DE 20 2004 008 024 U1 .
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Auch auf Kolben und Zylinderkammern basierende Bewegungsdämpfer sind hinlänglich bekannt, beispielsweise mechanische Bewegungsdämpfer, pneumatische Bewegungsdämpfer oder hydraulische Bewegungsdämpfer.
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Der Bewegungsdämpfer kann die Bewegung also beispielsweise mechanisch, pneumatisch oder hydraulisch dämpfen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Bewegungsdämpfer ein mechanischer Bewegungsdämpfer.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die monozentrische Bremskniegelenksprothese, im Folgenden auch einfach Gelenk genannt, einen Vorbringer auf. Bevorzugt ist der Vorbringer im Gelenk integriert. Bevorzugt lässt sich der Vorbringer von außen justieren, bevorzugt mittels eines Stellrings.
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Bevorzugt ist der Bewegungsdämpfer gleichzeitig als Vorbringer ausgestaltet. Der Bewegungsdämpfer fungiert dann also auch als Vorbringer. So nimmt bei einem mechanischen Bewegungsdämpfer, der als Dämpfungsteil eine Feder enthalten kann, die Feder beim Beugen des Kniegelenks Energie auf, da sie zur Dämpfung zusammengedrückt wird. Diese Energie kann sie beim Strecken des Knies wieder abgeben, so dass sie als Vorbringer das Vorbringen des Unterschenkels erleichtert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Bremskniegelenk als Bremse eine Wickelbremse auf. Entsprechende Bremsen, insbesondere Wickelbremsen sind oft in dem Knieoberteil integriert und sind dem Fachmann beispielsweise aus dem Sicherheitskniegelenk JT09 der Uniprox GmbH & Co. KG, Zeulenroda-Triebes, Deutschland bekannt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Kolben in einem oberen Abschnitt eine Ausnehmung auf, in die die Klinke einrückbar ist, wobei der Kolben in der Standphase der Kniegelenksprothese zumindest mit dem oberen Abschnitt aus der Zylinderkammer herausragt, so dass die Klinke in die Ausnehmung einrücken kann.
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Bevorzugt ist das durch die Klinke ausgebildete Feststellmittel ver- und entriegelbar. Im verriegelten Zustand wird eine Schwenkung des Knieoberteils zu dem Knieunterteil verhindert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Klinke durch ein elastisches Element in Sperrstellung beaufschlagt. Bevorzugt ist das elastische Element eine Feder. Durch die Beaufschlagung der Feder auf die Klinke oder auf weitere Teile, die der Verschwenkbarkeit der Klinke dienen, beispielsweise eines Zapfens oder mindestens eines Hebels, kann ein ungewolltes Ausrasten der Klinke aus der Ausnehmung im Kolben oder im Stößel verhindert werden. Bevorzugt ist mindestens ein Element des Feststellmittels, insbesondere die Klinke oder ein Hebel durch zumindest ein Federelement in Sperrstellung belastet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Klinke Mittel zur Fixierung ihrer Position auf.
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Mittel zur Fixierung der Klinkenposition ermöglichen es, dass die Klinke entweder dauerhaft eingerastet bleibt, also nicht aus Versehen aus der Ausnehmung gelöst werden kann, was zu einem nicht beabsichtigten Einknicken des Gelenks führen kann oder dauerhaft nicht eingerastet ist, so dass eine Sperrung des Gelenks nicht erfolgen kann, beispielsweise nachdem die das Kniegelenk tragende Person sich an den Bewegungsmechanismus und die dafür notwendigen Kräfte des Gelenks gewöhnt hat. Bevorzugt sind die Mittel so ausgestaltet, dass sie nach der Fixierung wieder gelöst werden können, so dass dann die Klinke wieder ausrasten beziehungsweise einrasten kann.
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Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass ein Spielausgleich der Klinke durch Höhenverstellung erfolgen kann. Dabei kann in einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen sein, dass die Klinke an einem Zapfen in Form eines Bolzen oder Stifts befestigt ist, wobei der Zapfen im Knieunterteil drehbar gelagert ist und dass der Zapfen derart in dem Knieunterteil gelagert ist, dass die Zapfenlagerung als beispielsweise durch eine Schraube höhenverstellbare Lagerelemente, insbesondere zwei solche Lagerelemente, ausgestaltet sind und von oben durch mindestens eine Feder auf diese Lagerelemente gedrückt wird. Bevorzugt drückt jeweils eine Schraube zur Höhenverstellung von unten gegen eine schräge Seitenfläche eines Lagerelements, so dass ein Einschrauben der Schraube das Element nach oben drückt. Damit kann durch eine Höhenverstellung der Lagerelemente die Höhe des Zapfens und somit der Klinke verstellt werden, wobei der Zapfen durch die von oben drückende Feder dennoch stabil positioniert ist. Eine solche Höhenverstellung kann in vorteilhafter Weise beispielsweise dann angewendet werden, wenn die Passung der Klinke in die Ausbuchtung nach vielfachem Gebrauch des Gelenks neu justiert werden muss, da die Klinke in der Ausnehmung bevorzugt etwas Spiel haben sollte, um die Leichtläufigkeit zu gewährleisten, das Spiel jedoch nicht zu groß werden sollte. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Lagerelemente als Führungsblöcke ausgebildet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Anlenkung der Sperre, also der Klinke durch im seitlichen Bereich des Knieunterteils angebrachte Elemente.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Klinke an einem Zapfen in Form eines Bolzens oder Stifts befestigt, wobei der Zapfen im Knieunterteil drehbar gelagert ist und wobei der Zapfen zumindest an einer Seite des Knieunterteils aus dem Knieunterteil herausragt und dort ein Hebelmechanismus zum Lösen der Klinke angeordnet ist.
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Ein seitlich, also rechts und/oder links am unteren Kniegelenk vorgesehener Hebelmechanismus kann in vorteilhafter Weise dazu genutzt werden, ein Lösen der Sperre über eine seitlich angesetzte und bevorzugt nach vorne verlaufende Seilschlaufe durchzuführen, was die Handhabbarkeit der Sperre für den Kniegelenkträger deutlich erhöht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Hebelmechanismus einen ersten Hebel, der am Zapfen befestigt ist, und einen zweiten Hebel, der zweiarmig ist und drehbar am Knieunterteil gelagert ist und dessen erster Arm nach unten auf den ersten Hebel drückt wenn der zweite Arm nach oben bewegt wird. Der zweite Hebel fungiert also insbesondere als Betätigungshebel.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann der zweite Hebel wieder lösbar in einer Position fixiert werden, in der der erste Arm des zweiten Hebels nach unten auf den ersten Hebel drückt.
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Bevorzugt kann dabei vorgesehen sein, dass eine Anlenkung links und/oder rechts möglich ist, dass also der Hebelmechanismus an der linken und/oder rechten Seite des Gelenks vorgesehen sein kann oder von einer Seite auf die andere Seite, zumindest teilweise, versetzt werden kann.
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Dabei kann insbesondere bevorzugt vorgesehen sein, dass sowohl am linken Ende als auch am rechten Ende des Zapfens jeweils ein erster Hebel befestigt ist und der zweite zweiarmige Hebel lösbar montiert ist, beispielsweise über eine Schraubenverbindung, so dass er wahlweise am linken oder am rechten ersten Hebel montiert werden kann. Dies ermöglicht in vorteilhafter Weise, dass das Gelenk sowohl an einem linken Bein als auch an einem rechten Bein getragen werden kann.
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Bevorzugt ist das Feststellmittel mit einer Entriegelungsmechanik gekoppelt, die die Klinke des Feststellmittels entriegelt. Die Entriegelungsmechanik kann bevorzugt durch eine Seilschlaufe entriegelt werden. Besonders bevorzugt ist eine Seilschlaufe an einem Hebel, besonders bevorzugt an dem zweiten Arm des zweiten zweiarmigen Hebels über eine Befestigung befestigt. Bevorzugt ist die Befestigung lösbar, beispielsweise über eine Schraubenverbindung. Dadurch kann in vorteilhafter Weise die Seilschlaufe leicht hochgezogen werden, wodurch der zweite Hebel mit seinem ersten Arm auf den ersten Hebel drückt und damit die Klinke aus der Ausnehmung zur Entriegelung gezogen wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Klinke vor dem Kolben und dem Stößel angeordnet und befindet sich die Ausnehmung an der Vorderseite des Kolbens, des Stößels oder der Zylinderkammer. Dies hat den Vorteil, dass die Klinke den ausgesetzten Kräften, insbesondere Druckkräften, besser standhalten kann. Alternativ kann aber auch vorgesehen sein, dass die Klinke hinter dem Kolben und dem Stößel angeordnet ist und sich die Ausnehmung an der Rückseite des Kolbens, des Stößels oder der Zylinderkammer befindet.
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Bevorzugt weist das Knieoberteil proximal einen Adapter zur Verbindung des Gelenks mit anderen prothetischen Komponenten auf. Bevorzugt ist der Adapter als Justierkern ausgebildet. Typische dem Fachmann bekannte Justierkerne sind meist pyramidenförmig und werden als Pyramide bezeichnet. Bevorzugt ist am distalen Ende des Knieunterteils eine Aufnahme für einen Unterschenkelschaft ausgebildet.
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Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Die Erfindung wird an den nachfolgenden Figuren näher erläutert, wobei die dort gezeigten Ausführungsformen nicht als Einschränkung der Erfindung verstanden werden.
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Es zeigen:
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1 ein Längschnitt von links gesehen einer erfindungsgemäßen Bremskniegelenkprothese in gesperrter Position;
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2 ein Längschnitt von links gesehen der erfindungsgemäßen Bremskniegelenkprothese in entsperrter und abgewinkelter Position;
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3 eine Draufsicht auf die rechte Seite der erfindungsgemäßen Bremskniegelenkprothese in entsperrter und abgewinkelter Position;
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4 ein Längschnitt von links gesehen einer Bremskniegelenkprothese JT09 der Uniprox GmbH & Co. KG, Zeulenroda-Triebes, Deutschland als Stand der Technik.
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In 1 ist ein Längschnitt von links gesehen einer erfindungsgemäßen monozentrischen Bremskniegelenkprothese (100) in gesperrter Position zu sehen. Die Bremskniegelenkprothese (100) umfasst ein Knieoberteil (10), ein Knieunterteil (20) und einen Bewegungsdämpfer (30), wobei das Knieoberteil (10) und das Knieunterteil (20) über eine Drehachse (12) verschwenkbar zueinander angeordnet sind und wobei der Bewegungsdämpfer (30) einen über eine zweite Drehachse (31) am Knieoberteil (10) verschwenkbar angeordneten Stößel (32), einen über eine dritte Drehachse (33) am Stößel (32) verschwenkbar angeordneten Kolben (34) und eine im Knieunterteil (20) angeordnete Zylinderkammer (35), in der der Kolben (34) verschiebbar angeordnet ist, umfasst.
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Die Bremskniegelenkprothese (100) hat ein lösbares Feststellmittel (40), auch Sperre genannt, zum Sperren der Kniegelenksprothese (100), wobei das Feststellmittel (40) eine am Knieunterteil (20) verschwenkbare Klinke (41) umfasst, wobei die Klinke (41) in eine Ausnehmung (42) im Kolben (34) eingerückt ist. Die Klinke (41) ist auf einem Zapfen (43) in Form eines Bolzens oder eines Stifts gelagert und an diesem befestigt. Die Ausnehmung (42) ist im oberen Bereich des Kolbens (34) integriert, der aus der Zylinderkammer (35) herausragt. Die Klinke (41) greift in die Ausnehmung (42), so dass das Kniegelenk gesperrt ist, also keine Bewegung des Knieoberteils (10) im Bezug auf das Knieunterteil (20) um die Drehachse (12) möglich ist.
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Der Bewegungsdämpfer (30) ist ein mechanischer Bewegungsdämpfer, wie er aus dem Stand der Technik bekannt ist. Er umfasst eine Feder (36), die in bekannter Art und Weise beim Beugen die Bewegung dämpft und beim Strecken das Hochdrücken des Kolbens (34) als Vorbringer erleichtert.
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Die Bremskniegelenkprothese (100) weist auch typische und aus dem Stand der Technik bekannte Verbindungselemente auf, nämlich eine Pyramide (51) am Knieoberteil (10) und eine Aufnahme (52) für einen Rohradapter.
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Wie aus der Figur gut ersichtlich, führt die erfindungsgemäße Positionierung der Sperre (40) und hierbei insbesondere der Klinke (41) und der Ausnehmung (42) zu einer vorteilhaften kompakten aber auch sicheren und stabilen Gestaltung.
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In 2 ist ein Längsschnitt von links gesehen der monozentrischen Bremskniegelenkprothese (100) aus 1 zu sehen. In 2 ist der abgewinkelte Zustand der Bremskniegelenkprothese (100) zu sehen, bei dem das Knieoberteil (10) und das Knieunterteil (20) über die Drehachse (12) gegeneinander gedreht sind. Dies entspricht einem eingeknickten Knie. Damit diese Position erreicht werden kann ist die Klinke (41) der Sperre (40) um den Zapfen (43) so verschwenkt worden, dass sie nicht mehr in die Ausnehmung (42) eingreift und somit der Kolben (34) in bekannter Weise in die Zylinderkammer (35) eingedrückt werden kann und somit die Feder (36) zusammendrückt. Dabei wird auch der Stößel (32) nach unten bewegt, wobei gleichzeitig eine Verschwenkung um die Achsen (31) und (33) des Bewegungsdämpfers (30) stattfindet.
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Gezeigt sind auch wieder die Pyramide (51) am Knieoberteil (10) und die Aufnahme (52) für einen Rohradapter an dem Knieunterteil (20).
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In 3 ist eine Draufsicht auf die rechte Seite der monozentrischen Bremskniegelenkprothese (100) zu sehen. Es ist also die rechte Außenseite des Knieoberteils (10) mit der Pyramide (51) zu sehen, das über die über Schrauben gesicherte Drehachse (12) mit dem Knieunterteil (20) und der darin befindlichen Aufnahme (52) für einen Rohradapter verbunden ist.
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Zu sehen ist weiterhin das äußere aus dem Knieunterteil (20) herausragende Ende des Zapfens (43), an dem im Inneren des Knieunterteils (20) die Klinke befestigt ist. An diesem äußeren Ende befindet sich ein erster Hebel (44). Wird dieser nach unten gedrückt, so dreht sich der Zapfen (43) und die Klinke wird im Inneren des Knieunterteils (20) von der im Kolben befindlichen Ausnehmung weggedrückt, so dass sie aus der Ausnehmung herausgezogen wird und Knieunterteil (20) und Knieoberteil (10) somit gegeneinander um die Drehachse (12) verschwenkbar sind.
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Ein selbstständiges ungewolltes Bewegen des Hebels (44) und somit des Zapfens (43) und der Klinke wird durch eine beaufschlagende Schenkelfeder (48) verhindert. Der Hebel (44) ist Teil einer Entriegelungsmechanik. Diese umfasst einen zweiten Hebel (45), der zweiarmig ist. Der erste Arm (45a) drückt auf den ersten Hebel (44), wenn der zweite Arm (45b) nach oben gezogen wird. Das Nach-Oben-Ziehen des zweiten Arms (45b) kann beispielsweise durch eine nicht gezeigte Seilschlaufe erfolgen, die an der Schraube (46a) befestigt werden kann. Die Schraube (46b) kann dazu verwendet werden, durch ein festes Einschrauben den zweiten Hebel (45) in einer gewünschten Position zu fixieren, so dass beispielsweise der Sperrmechanismus dauerhaft entsperrt ist, da die Klinke von der Ausnehmung weggedreht wird.
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Der gezeigte am Knieunterteil (20) seitlich positionierte Hebelmechanismus (44, 45) ermöglicht es in vorteilhafter Weise, dass eine Seilschlaufe seitlich, also rechts und/oder links am Kniegelenk positioniert werden kann und somit auch seitlich entlang des Beins oder sogar auch nach vorne geführt werden kann, so dass der Kniegelenkprothesenträger das Ende der Seilschlaufe gut ergreifen und die Sperre gut lösen kann.
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In vorteilhafter Weise kann ebenfalls vorgesehen sein, dass der zweite Hebel (45) über eine lösbare Schraube (47) mit dem Knieunterteil (20) verbunden ist. So kann die Schraube (47) leicht gelöst und der Hebel (45) abgenommen werden und bei Bedarf an der linken Seite des Knieunterteils (20) mit der Schraube (47) wieder befestigt werden, da das Knieunterteil (20) gleichfalls einen ersten Hebel aufweist, der mit dem linken ebenfalls herausragenden Ende des Zapfens (43) fest verbunden ist.
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Der Zapfen (43) wird von einem Führungsblock (49b) gehalten, der zwischen einer Madenschraube (49c) und einer Feder (49a) gehalten wird. Ein ebensolcher Führungsblock mit einer ebensolchen Madenschraube und einer ebensolchen Feder sind auch auf der linken Seite des Knieunterteils (20) zur Lagerung des Zapfens (43) vorgesehen. Die Führungsblöcke (49b) liegen mit einer schräg verlaufenden Seitenfläche auf den Madenschrauben (49c) und können so über ein Drehen der Madenschrauben (49c) in der Höhe verstellt werden, so dass eine Höhenverstellung auch des Zapfens (43) und somit der Klinke (41) ermöglicht wird. Damit kann die Klinke (41) passgenau in Bezug auf die Ausnehmung (42) höhenjustiert werden. Dabei bleibt der Führungsblock (49b) durch die beaufschlagte Feder (49a) dennoch sicher gelagert und kann nicht nach oben verrutschen.
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In 4 ist ein Längsschnitt von links gesehen einer aus dem Stand der Technik bekannten monozentrischen Bremskniegelenksprothese (200) zu sehen. Bei der gezeigten Bremskniegelenksprothese (200) handelt es sich um das Sicherheitskniegelenk JT09 der Uniprox GmbH & Co. KG, Zeulenroda-Triebes, Deutschland. Dieses weist keinerlei Sperrmechanismen auf. Ein Vergleich mit 1 zeigt, wie in vorteilhafter Weise ein erfindungsgemäßer Sperrmechanismus in ein solches Kniegelenk integriert werden kann. Die Bremskniegelenksprothese (200) umfasst wiederum ein Knieoberteil (10), ein Knieunterteil (20) und einen Bewegungsdämpfer (30), wobei das Knieoberteil (10) und das Knieunterteil (20) über eine Drehachse (12) verschwenkbar zueinander angeordnet sind und wobei der Bewegungsdämpfer (30) einen über eine zweite Drehachse (31) am Knieoberteil (10) verschwenkbar angeordneten Stößel (32), einen über eine dritte Drehachse (33) am Stößel (32) verschwenkbar angeordneten Kolben (34) und eine am Knieunterteil (20) angeordnete Zylinderkammer (35), in der der Kolben (34) verschiebbar angeordnet ist, umfasst. Zu sehen ist weiterhin eine Wickelbremse (13) des Bremskniegelenks (200).
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Eine solche Wickelbremse kann auch in einem erfindungsgemäßen Bremskniegelenk vorgesehen sein.
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Die Bremskniegelenkprothese (200) weist auch die typischen Verbindungselemente auf, nämlich eine Pyramide (51) am Knieoberteil (10) und eine Aufnahme (52) für einen Rohradapter am Knieunterteil (20).