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Die Erfindung betrifft einen Exzenterantrieb für eine
Reibungsuntersuchungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine
Reibungsuntersuchungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
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Die Reibungsuntersuchungsvorrichtung ist zur Untersuchung von
Reibungsvorgängen an oszillierend gegeneinander bewegten Körpern
vorgesehen. Dabei ist eine vorgesehene oder typische Oszillationsfrequenz
beispielsweise 50 Hz, die Oszillation kann deswegen als mechanisch
hochfrequent bezeichnet werden. Eine Amplitude der Oszillation liegt zwischen
beispielsweise 1/100 mm oder weniger bis wenige mm. Es handelt sich um die
Untersuchung und Messung von Reibung und Verschleiß an mit kurzem Weg
und viel wiederholt gegeneinander bewegten Körpern bzw. Flächen.
Typischerweise tritt eine derartige Reibungsbeanspruchung an an sich nicht
bewegten Lagern, Dichtstellen, Verbindungsstellen etc. durch Vibrationen auf,
wie sie beispielsweise beim Fahren eines Kraftfahrzeugs oder beim Betrieb einer
Maschine auftreten.
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Zur Erzeugung der zur Reibungsuntersuchung erforderlichen oszillierenden
Bewegung ist ein Exzenterantrieb mit einem beispielsweise elektromotorisch
rotierend antreibbaren Exzenter und einem drehbar am Exzenter angelenkten
Pleuel vorgesehen, dessen exzenterfernes Ende mit einem Reibungskörper
verbunden ist und diesen bei Rotation des Exzenters oszillierend antreibt. Eine
Oszillationsfrequenz ist durch eine Drehzahl des Exzenters und eine
Oszillationsamplitude durch Einstellung einer Exzentrizität des Pleuels am
Exzenter einstellbar. Ein Problem bei der Messung und Untersuchung derartiger
Reibungsvorgänge mit kleiner Amplitude und hoher Frequenz kann durch
Schwingungen und Vibrationen auftreten, die der Exzenterantrieb erzeugt.
Derartige Schwingungen und Vibrationen beeinflussen das
Untersuchungsergebnis, ihr Einfluss kann größer als der Einfluss einer durch den
beabsichtigten, oszillierenden Antrieb des Reibungskörpers verursachten
Reibung sein. Ein im Wesentlichen durch am Exzenterantrieb eingestellte
Oszillationsfrequenz und Qszillationsamplitude beeinflusstes Mess- und
Untersuchungsergebnis kann in diesem Fall nicht erwartet werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Exzenterantrieb und eine
Reibungsuntersuchungsvorrichtung der vorstehend erläuterten Art
vorzuschlagen, mit denen ein definierter, oszillierender Antrieb eines Reibungskörpers
möglich ist und sonstige, reibungsbeeinflussende Faktoren, insbesondere durch
den oszillierenden Antrieb verursachte Vibrationen und Schwingungen so gut wie
möglich vermeidet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Exzenterantrieb mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 sowie eine Reibungsuntersuchungsvorrichtung mit
den Merkmalen des Anspruchs 5 gelöst. Der Exzenter des erfindungsgemäßen
Exzenterantriebs weist ein Exzentrizitätseinstellelement auf, das um eine zur
Drehachse des Exzenters exzentrische Achse drehbar am Exzenter angebracht
und am Exzenter drehfest feststellbar ist. Dabei soll unter drehbar auch eine auf
beispielsweise 180° oder einen sonstigen Winkel beschränkte Drehbarkeit, also
eine Schwenkbarkeit des Exzentrizitätseinstellelements am Exzenter verstanden
werden. Das Pleuel ist mit Abstand von der Achse, um die das
Exzentrizitätseinstellelement am Exzenter drehbar ist, drehbar am
Exzentrizitätseinstellelement angelenkt. Durch Drehen des
Exzentrizitätseinstellelements am Exzenter lässt sich ein Abstand, in dem das Pleuel drehbar
am Exzentereinstellelement angelenkt ist, von der Drehachse des Exzenters und
damit eine Exzentrizität der drehbaren Anlenkung des Pleuels in Bezug auf den
Exzenter einstellen. Das am Exzentrizitätseinstellelement angelenkte Pleuel
bildet eine Unwucht, die erfindungsgemäß durch Auswuchten des
Exzentrizitätseinstellelements kompensiert ist. Gemeinsam mit dem Pleuel bildet
das exzentrisch am Exzenter angeordnete Exzentrizitätseinstellelement eine
Unwucht des Exzenters, die erfindungsgemäß durch Auswuchten des Exzenters
mit dem Exzentrizitätseinstellelement einschließlich des Pleuels kompensiert ist.
Es ist davon auszugehen, dass ein statisches Auswuchten ausreicht, weswegen
unter Auswuchten ein zumindest statisches Auswuchten verstanden werden soll.
Ein dynamisches Auswuchten ist möglich und von der Erfindung umfasst.
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Der erfindungsgemäße Exzenterantrieb hat durch das Auswuchten den Vorteil,
dass Unwuchten ausgeglichen und dadurch ein ruhiger, schwingungs- und
vibrationsarmer Lauf des Exzenterantriebs gewährleistet ist. Die Auswuchtung
des Exzentrizitätseinstellelements ist unabhängig von dessen Drehstellung am
Exzenter, die Auswuchtung bleibt erhalten, wenn das
Exzentrizitätseinstellelement zur Änderung der Amplitude des oszillierenden Antriebs
gegenüber dem Exzenter gedreht und in einer neuen Drehstellung drehfest am
Exzenter festgestellt wird. Auch bleibt die Auswuchtung des Exzenters bei einer
solchen Einstellung der Oszillationsamplitude durch Drehen des
Exzentrizitätseinstellelements gegenüber dem Exzenter erhalten. Die Erfindung
hat somit den Vorteil, dass die Auswuchtung des Exzenterantriebs bei einer
Verstellung der Oszillationsamplitude erhalten bleibt. Nach Einstellung einer
Oszillationsamplitude ist ein Auswuchten des Exzenterantriebs nicht erforderlich.
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Weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass eine Auflösung der Einstellung der
Oszillationsamplitude bei kleinen Amplituden im Bereich von 0 bis wenigen 1/100
mm groß ist. Dies bedeutet, dass bei einer Einstellung der Oszillationsamplitude
durch Drehen des Exzentrizitätseinstellelements am Exzenter um einen
bestimmten Drehwinkel die Änderung der Oszillationsamplitude bei kleiner,
absoluter Oszillationsamplitude klein ist. Kleine Oszillationsamplituden im
Bereich von 0 bis einigen 1/100 mm lassen sich dadurch fein und genau
einstellen.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass eine minimale
Oszillationsamplitude des Exzenterantriebs 0 ist. Dies bedeutet, dass ein
Abstand der Drehachse des Exzentrizitätseinstellelements am Exzenter von der
Drehachse des Exzenters gleich dem Abstand, in dem das Pleuel drehbar am
Exzentrizitätseinstellelement angelenkt ist, von der Drehachse des
Exzentrizitätseinstellelements am Exzenter ist. Bei dieser Ausgestaltung der
Erfindung gibt es eine Drehstellung des Exzentrizitätseinstellelements, in der die
drehbare Anlenkung des Pleuels am Exzentrizitätseinstellelements mit der
Drehachse des Exzenters fluchtet. Die Exzentrizität und damit auch eine
Oszillationsamplitude des Pleuels ist dann 0, es findet keine Oszillation statt.
Diese Ausgestaltung der Erfindung hat den Vorteil, dass grundsätzlich eine
beliebig kleine Oszillationsamplitude einstellbar ist.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht einen kreisscheibenförmigen Körper als
Exzenter vor. Dieser weist eine beispielsweise zylindrische, exzentrisch
angebrachte Ausnehmung vor, in der ein zweiter, kreisscheibenförmiger Körper
drehbar und drehfest feststellbar einliegt. Der zweite, kreisscheibenförmige
Körper bildet das Exzentrizitätseinstellelement, an dem exzentrisch zu seiner
Drehachse in der Ausnehmung des Exzenters das Pleuel drehbar angelenkt ist.
Diese Ausgestaltung der Erfindung bildet eine einfach herstellbare, kompakt und
insbesondere schmal ausbildbare Ausgestaltungsmöglichkeit für den
Exzenterantrieb. Ein schmalbauender Aufbau des Exzenterantriebs ist
insbesondere hinsichtlich der dynamischen Unwucht von Bedeutung.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, das Exzentrizitätseinstellelement als
kreisscheibenförmigen Hohlkörper auszubilden. Durch stellenweise Veränderung
einer Umfangswandstärke lässt sich bei dieser Ausgestaltung der Erfindung die
Auswuchtung des Exzentrizitätseinstellelements erreichen.
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Bei oszillierender Bewegung insbesondere mit kleiner Amplitude ist bei
Verwendung von Drehlagern (Gleit- oder Welzlagern) mit einem Verschleiß zu
rechnen, weil die Lager mit kleinem Drehwinkel stets an derselben Umfangsstelle
und nicht umlaufend beansprucht werden. Mit zunehmender Amplitudenzahl ist
deswegen mit Lagerverschleiß und zunehmendem Lagerspiel zu rechnen, wobei
das Lagerspiel bereits während eines Versuchslaufs so groß oder größer als die
am Exzenterantrieb eingestellte Oszillationsamplitude werden kann. Dies hat zur
Folge, dass die Oszillationsamplitude während des Versuchslaufs kleiner wird
und bis auf 0 abnehmen kann. Der Reibungskörper wird trotz drehenden
Exzenters nicht mehr bewegt. Deswegen sieht eine Ausgestaltung der Erfindung
vor, den Pleuel mit einer relativbewegungsfreien Schwenkverbindung mit einem
Reibungskörper zu verbinden. Die Schwenkverbindung kann eine Blattfeder oder
ein sonstiges, biegbares Verbindungselement, welches Zug- und Druckkräfte
überträgt, als Verbindungselement aufweisen. Diese Ausgestaltung der Erfindung
hat den Vorteil, dass Lagerspiel durch Lagerverschleiß vermieden wird. Auch
eine Führung des mit dem Exzenterantrieb oszillierend antreibbaren
Reibungskörpers der erfindungsgemäßen Reibungsuntersuchungsvorrichtung
kann mit einem oder mehreren relativbewegungsfreien Schwenkverbindungen
verschiebbar geführt sein. Die Führung ist insbesondere als
Parallelogrammführung ausgebildet, wobei bei einer Ausgestaltung der Erfindung
zwei Blattfedern als zueinander parallele und mit Abstand voneinander
angeordnete Hebel einer solchen Parallelogrammführung vorgesehen sind.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
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Fig. 1 eine Schemaskizze eines erfindungsgemäßen Exzenterantriebs einer
Reibungsuntersuchungsvorrichtung; und
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Fig. 2 eine vereinfachte Darstellung einer erfindungsgemäßen
Reibungsuntersuchungsvorrichtung.
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Die Figuren sind nicht maßstäblich.
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Der in Fig. 1 in Form einer Skizze dargestellte, erfindungsgemäße
Exzenterantrieb 10 weist einen Exzenter 12 auf, der um eine Drehachse D
drehbar gelagert und rotierend antreibbar ist. An einem Ende des Exzenters 12
ist ein Exzentrizitätseinstellelement 14 um eine exzenterfeste Drehachse d
drehbar angebracht. In der Skizze hat das Exzentrizitätseinstellelement 14 die
Form einer Stange, wobei die Drehachse d sich in einem Mittelbereich befindet,
also von beiden Enden des Exzentrizitätseinstellelements 14 Abstand aufweist.
Das Exzentrizitätseinstellelement 14 ist in seiner jeweiligen Drehstellung drehfest
am Exzenter 12 feststellbar, die Drehstellung ist in Fig. 1 durch einen Winkel ε
zwischen dem Exzentrizitätseinstellelement 14 und dem Exzenter 12 angegeben.
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An einem Ende des Exzentrizitätseinstellelements 14 ist ein Pleuel 16 drehbar
angelenkt. Der Winkel 8, unter dem das Exzentrizitätseinstellelement 14 drehfest
am Exzenter 12 festgestellt ist, ergibt einen Abstand eines Anlenkpunkts 18 des
Pleuels 16 am Exzentrizitätseinstellelement 14 von der Drehachse D des
Exzenters 12. Dieser Abstand ist eine Exzentrizität e des Anlenkpunkts 18 des
Pleuels 16. Durch rotierenden Antrieb des Exzenters 12 bewegt sich der
Anlenkpunkt 18 des Pleuels 16 auf einer in Fig. 1 mit einer Strichpunktlinie
dargestellten Kreisbahn um die Drehachse D des Exzenters 12. Bei rotierendem
Antrieb des Exzenters 12 um die Drehachse D wird, bei drehfest am Exzenter 12festgestelltem Exzentrizitätseinstellelement 14, das Pleuel 16 in an sich
bekannter Weise zu einer Hub- oder oszillierenden Bewegung angetrieben,
wobei eine Oszillationsamplitude dem Durchmesser des in Fig. 1 strichpunktiert
dargestellten Kreises und der doppelten Exzentrizität e entspricht. Durch
Verstellen des Winkels ε zwischen dem Exzentrizitätseinstellelement 14 und dem
Exzenter 12 durch Drehen des Exzentrizitätseinstellelements 14 gegenüber dem
Exzenter 12 und erneutes drehfestes Feststellen des Exzentrizitätselements 14
am Exzenter 12 lässt sich die Exzentrizität e des Pleuels 16 bzw. seines
Anlenkpunkts 18 verändern und einstellen.
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Ein Abstand des Anlenkpunkts 18 des Pleuels 16 von der Drehachse d des
Exzentrizitätseinstellelements 14 am Exzenter 12 ist im dargestellten
Ausführungsbeispiel gleich groß wie der Abstand dieser Drehachse d von der
Drehachse D des Exzenters 12 gewählt. Dadurch kann der Anlenkpunkt 18
fluchtend mit der Drehachse D des Exzenters 12 und auf diese Weise die
Exzentrizität e auf Null eingestellt werden.
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Das Exzentrizitätseinstellelement 14 ist mit dem an ihm angelenkten Pleuel 16,
welches eine Unwucht für das Exzentrizitätseinstellelement 14 bildet,
ausgewuchtet. Die Auswuchtung ist in Fig. 1 symbolisch durch eine
Wuchtmasse 20 an einem dem Anlenkpunkt 18 des Pleuels 16 fernen Ende des
Exzentrizitätseinstellelements 14 dargestellt.
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Ebenfalls ist der Exzenter 12 mit dem drehbar an ihm angebrachten
Exzentrizitätseinstellelement 14 und dem an diesem angelenkten Pleuel 16
ausgewuchtet. Diese Auswuchtung ist in Fig. 1 symbolisch durch eine
Wuchtmasse 22 an einem der Drehachse d des Exzentrizitätseinstellelements 14
fernen Ende des Exzenters 12 dargestellt. Zur Auswuchtung des Exzenters 12
kann man sich die Masse des Exzentrizitätseinstellelements 14 einschließlich
des Pleuels 16 und der Wuchtmasse 20 des Exzentrizitätseinstellelements 14 als
in der Drehachse d des Exzentrizitätseinstellelements 14 konzentrierte Masse
vorstellen und diese Masse durch die Wuchtmasse 22 des Exzenters 12
ausgleichen. Die Auswuchtung des Exzentrizitätseinstellelements 14 ändert sich
durch dessen Drehung um die Drehachse d am Exzenter 12 nicht, das
Exzentrizitätseinstellelement 14 ist unabhängig von seiner jeweiligen
Drehstellung stets ausgewuchtet. Ebenso wenig ändert sich die Auswuchtung
des Exzenters 12 durch Drehung des Exzentrizitätseinstellelements 14 um die
Drehachse d am Exzenter 12. Der Exzenterantrieb 10 ist somit stets
ausgewuchtet unabhängig von der Einstellung der Exzentrizität e durch Drehung
des Exzentrizitätseinstellelements 14 um die Drehachse d am Exzenter 12. Es
muss deswegen keine Neu-Auswuchtung des Exzenterantriebs 10 nach
Verstellung der Exzentrizität e durch Verdrehen des
Exzentrizitätseinstellelements 14 am Exzenter 12 vorgenommen werden.
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Fig. 2 zeigt eine Reibungsuntersuchungsvorrichtung 24 zur Untersuchung und
Messung von Reibungsvorgängen an oszillierend gegeneinander bewegten
Reibungskörpern. Zum oszillierenden Antrieb weist die
Reibungsuntersuchungsvorrichtung 24 den in Fig. 1 als Skizze dargestellten Exzenterantrieb 10 auf. Der
Exzenter 12 des Exzenterantriebs 10 ist als kreisscheibenförmiger Körper
hergestellt. Er ist mittels eines in der Zeichnung nicht dargestellten Elektromotors
um seine Drehachse D rotierend antreibbar. Der Exzenter 12 weist eine
zylindrische, exzentrisch angeordnete Ausnehmung auf, in der ein zweiter,
kreisscheibenförmiger Körper drehbar einliegt, der das
Exzentrizitätseinstellelement 14 bildet. Mit einer radial in einen Umfang des
Exzenters 12 eingeschraubten Madenschraube 26 ist das
Exzentrizitätseinstellelement 14 drehfest in der Ausnehmung des Exzenters 12
feststellbar. Vom Exzentrizitätseinstellelement 14 steht seitlich ein Lagerzapfen
28 ab, auf dem drehbar ein Pleuelauge 30 des Pleuels 16 gelagert ist. Das
Pleuel 16 ist aus Gewichtsgründen aus kohlefaserverstärktem Kunststoff
hergestellt. Der Lagerzapfen 28 definiert den Anlenkpunkt 18 des Pleuels 16 am
kreisscheibenförmigen Exzentrizitätseinstellelement 14.
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Nach Lösen der Madenschraube 26 ist durch Drehen des
Exzentrizitätseinstellelements 14 in der Ausnehmung des Exzenters 12 die Exzentrizität e, mit
der das Pleuel 16 am Exzenter 12 angelenkt ist, einstellbar. Durch
anschließendes Anziehen der Madenschraube 26 wird das
Exzentrizitätseinstellelement 14 drehfest in der Ausnehmung des Exzenters 12
festgestellt und damit die Exzentrizität e des Pleuels 16 festgelegt. Durch
rotierenden Antrieb des Exzenters 12 wird der Lagerzapfen 28 mit dem
Pleuelauge 30 auf einer Kreisbahn um die Drehachse D des Exzenters 12
bewegt und das Pleuel 16 zu einer Hub- oder oszillierenden Bewegung
angetrieben.
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Ein Abstand einer gedachten Achse des Lagerzapfens 28 von einer ebenfalls
gedachten Mittelachse des Exzentrizitätseinstellelements 14 beträgt im
dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung 1,2 mm. Die gedachte
Mittelachse des Exzentrizitätseinstellelements 14 fällt mit dessen Drehachse d
(Fig. 1) in der Ausnehmung des Exzenters 12 zusammen. Die Exzentrizität des
Exzentrizitätseinstellelements 14 bezüglich der Drehachse D des Exzenters 12 ist
gleich groß wie der vorgenannte Abstand des Lagerzapfens 28 von der Mitte des
Exzentrizitätseinstellelements 14, also ebenfalls 1,2 mm. Dadurch kann durch
Drehen des Exzentrizitätseinstellelements 14 in der Ausnehmung des Exzenters
12 der Lagerzapfen 28 fluchtend mit der Drehachse D des Exzenters 12
ausgerichtet und die Exzentrizität e auf Null eingestellt werden. Die maximal
einstellbare Exzentrizität e beträgt im dargestellten Ausführungsbeispiel 2,4 mm.
Die Exzentrizität e ist durch Festklemmen mit der Madenschraube 26 stufenlos
einstellbar. Im Bereich nahe Null lässt sich die Exzentrizität e durch Drehen des
Exzentrizitätseinstellelements 14 in der Ausnehmung des Exzenters 12 fein mit
einer Genauigkeit von 1/100 mm oder genauer einstellen. Zur Einstellung der
Exzentrizität e ist eine Skala 32 auf dem Exzenter 12 am Umfang des
Exzentrizitätseinstellelements 14 und eine Markierung 34 an einer Stelle des
Umfangs des Exzentrizitätseinstellelements 14 angebracht.
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Das Exzentrizitätseinstellelement 14 ist mit dem an ihm angelenkten Pleuel 16
bezüglich seiner Dreh- und Mittelachse ausgewuchtet. Zur Auswuchtung ist das
Exzentrizitätseinstellelement 14 als Hohlkörper ausgebildet, wobei eine
Wandstärke an einer dem Lagerzapfen 28 gegenüberliegenden Umfangsstelle
zur Bildung der Auswuchtmasse 20 verstärkt ist. Die Wandung des
Exzentrizitätseinstellelements 14 ist in Fig. 2 durch eine mit 36 bezeichnete
Strichlinie dargestellt. Andere oder zusätzliche Möglichkeiten zum Auswuchten
sind das exzentrische Anbringen von Bohrungen zur örtlichen
Gewichtsverringerung oder das Füllen solcher Bohrungen mit einem schweren
Material zur örtlichen Gewichtssteigerung. Auch können Wuchtmassen
angebracht werden. Solche Auswuchtmaßnahmen sind an sich bekannt.
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Auch der Exzenter 12 ist einschließlich des in seiner Ausnehmung einliegenden
Exzentrizitätseinstellelements 14 und des am Exzentrizitätseinstellelement 14
angelenkten Pleuels 16 bezüglich seiner Drehachse D ausgewuchtet. Das
Auswuchten des Exzenters 12 ist beispielsweise mit den vorstehend genannten
Maßnahmen möglich. Die Auswuchtung ändert sich, wie zu Fig. 1 erläutert
worden ist, nicht durch das Verstellen der Exzentrizität e, mit der das Pleuel 16
am Exzenter 12 angelenkt ist. Durch die Auswuchtung des Exzenterantriebs 10
werden Schwingungen oder Vibrationen durch rotierenden Antrieb des Exzenters
12 und die dadurch bewirkte Oszillation des Pleuels 16 vollständig oder
zumindest weitgehend vermieden. Dies ist wichtig zur Untersuchung von
Reibungsvorgängen bei kleiner Oszillationsamplitude im Bereich von unter 1/100
mm bis wenige 1/100 mm. Die Drehzahl des Exzenters 12 kann beispielsweise
3000 l/min. die Oszillationsfrequenz des Pleuels 16 damit 50 Hz betragen.
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Ein dem Exzenterantrieb 10 fernes Ende des Pleuels 16 ist mit einer Blattfeder
38 schwenkbar mit einem ersten, eine nicht näher dargestellte Prismenführung
aufweisenden Reibungskörper 40 verbunden. Die Blattfeder 38 als
Schwenkverbindung hat den Vorteil, dass sie relativbewegungsfrei ist. Dadurch
wird die Bildung eines Spiels in der Schwenkverbindung zwischen dem Pleuel 16und dem Reibungskörper 40 vermieden, das durch Reibung und Verschleiß in
Schwenkverbindungen mit beispielsweise Wälz- oder Gleitlagern auftritt, die eine
Relativbewegung aufweisen und oszillierend mit kleiner Amplitude und großer
Amplitudenzahl um eine Mittellage bewegt werden.
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Der Reibungskörper 40 ist mit einer Parallelogrammführung verschieblich
geführt. Die Parallelogrammführung ist durch zwei Blattfedern 42 gebildet, die
parallel zueinander an zwei Seiten des Reibungskörpers 40 angebracht sind.
Dem Reibungskörper 40 ferne Enden der Blattfedern 42 sind fest eingespannt,
die Einspannstellen 44 sind in Fig. 2 symbolisch dargestellt.
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Auf dem Reibungskörper 40 liegt ein zweiter Reibungskörper 46 auf, der in Fig.
2 als Kugel dargestellt ist. Dieser Reibungskörper 46 weist einen Dreieckslenker
48 mit einer zur Verschieberichtung des ersten Reibungskörpers 40 parallelen
Schwenkwelle 50 auf, die in einem Festlager 52 und einem Loslager 54
schwenkbar gelagert ist. Der kugelförmige Reibungskörper 46 ist dadurch in
Verschieberichtung des ersten Reibungskörpers 40 unbeweglich gehalten. Der
kugelförmige Reibungskörper 46 liegt durch sein Eigengewicht auf der nicht
dargestellten Prismenführung des ersten Reibungskörpers 40 auf. Der
Dreieckslenker 48 ist abweichend von der Zeichnung horizontal angeordnet,
seine Schwenklager 52, 54 befinden sich seitlich neben dem ersten
Reibungskörper 40. Die nach oben stehende Darstellung des Dreieckslenkers 48
und die Zeichnung seiner Schwenklager 52, 54 oberhalb des ersten
Reibungskörpers 40 ist in Fig. 2 der Darstellbarkeit wegen gewählt worden. Der
kugelförmige Reibungskörper 46 kann zusätzlich zu seinem Eigengewicht
beispielsweise mittels eines Federelements belastet werden (nicht dargestellt).
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Die Parallelogrammführung des ersten Reibungskörpers 40 mit den beiden
Blattfedern 42 ist wie auch bei der Schwenkverbindung des Pleuels 16 mit dem
ersten Reibungskörper 40 wegen der Relativbewegungsfreiheit der Blattfedern
42 gewählt worden. Es ist deswegen keine Bildung von Lagerspiel durch die
Oszillationsbewegung zu befürchten. Die Bildung von Lagerspiel aufgrund der
Oszillation während eines Versuchslaufs würde die Oszillationsamplitude des
ersten Reibungskörpers 40 verringern, wobei eine Lagerspielbildung im Bereich
von 1/100 mm bei einer Exzentrizität e in gleicher Größenordnung die
Oszillationsbewegung erheblich verändern würde.