DE102004018185B3 - Vorrichtung und Verfahren zum Messen der Haftreibung - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Messen der Haftreibung zwischen zwei Reibkörpern. Die Erfindung schlägt vor, den einen Reibkörper (12) kontinuierlich drehend anzutreiben und den anderen Reibkörper (14) mit einer Bremskraft zu bremsen, die mit zunehmendem Weg bzw. Schwenkwinkel ansteigt. Die Bremskraft kann von einem Torsionsdraht (30) erzeugt werden. Nach Überwinden einer maximalen Reibung stellt der Torsionsdraht (30) den anderen Reibkörper (14) zurück und der Vorgang beginnt von neuem.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Messen der Haftreibung mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 10. Die Erfindung ist insbesondere zur Untersuchung des Reibungsverhaltens von Gleitlagern und Gleitlagerwerkstoffen aus Kunststoff vorgesehen. Die Vorrichtung kann auch als Reibungsprüfstand bezeichnet werden. Die Haftreibung ist definiert als Kraft die notwendig ist, um zwei in Bezug zueinander ruhende Körper in Bewegung zueinander zu versetzen.
  • Bekannte Reibungsprüfstände weisen zwei aneinander anliegende Reibkörper auf, die nach Art einer Gleitlagerung gegeneinander beweglich sind. Mit einem Antrieb ist einer der beiden Reibkörper bewegbar, der andere Reibkörper ist festgehalten. Zum Messen der Haftreibung wird der Antrieb eingeschaltet und der eine Reibkörper dadurch in Bewegung versetzt. Diese Reibungsmessung ist geschwindigkeitsgesteuert. Mit einer geschwindigkeitsgesteuerten Reibungsmessung ist die Haftreibung nicht korrekt messbar, weil selbst bei theoretisch unendlicher Untersetzung des Antriebs die beiden Reibkörper nicht stetig vom Ruhen in eine Relativbewegung (Gleiten) übergehen sondern entweder ruhen oder sich zueinander bewegen.
  • Aus der DD 223 820 A1 ist ein Reibungsprüfstand mit einer drehend antreibbaren Reibscheibe bekannt. Gegen die Reibscheibe sind drei symmetrisch, d. h. um jeweil 120° zueinander versetzt angeordnete Probekörper drückbar, die auf einer Tragplatte angebracht sind. Ein axial angeordneter Torsionsstab hält die Tragplatte, wobei eine Drehung der Tragplatte als Maß für die von der Reibscheibe auf die Probekörper ausgeübte Reibungskraft gemessen wird.
  • Einen weiteren Reibungsprüfstand offenbart die DD 124 844 A1 . Im Unterschied zum vorstehend erläuterten Reibungsprüfstand wird in dieser Druckschrift ein Reibkörper linear auf einer Platte verfahren und die dabei auftretende Reibung gemessen. Im Vergleich mit einer Drehbewegung hat eine Linearbewegung den Nachteil, dass sie begrenzt ist.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren vorzuschlagen, die/das bei drehend gegeneinander bewegten Reibkörpern ein Andrücken der Reibkörper gegeneinander verbessert, wobei das Verfahren die Untersuchung einer langsamen Relativbewegung zwischen den Reibkörpern mit einer niedrigeren Kraft als der Haftreibungskraft ermöglicht.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 10 gelöst. Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist einen Antrieb für einen der beiden Reibkörper auf, der nachfolgend auch als angetriebener Reibkörper bezeichnet werden wird. Der andere gebremste Reibkörper wird nicht festgehalten, sondern die Vorrichtung weist eine Bremseinrichtung auf, die den anderen Reibkörper mit einer Bremskraft bremst, wobei die Bremskraft mit zunehmendem Weg des Reibkörpers ansteigt. Aufgrund der zwischen den beiden Reibkörpern wirkenden Reibungskraft bewegt der angetriebene Reibkörper den gebremsten Reibkörper zunächst mit, weil die von der Bremseinrichtung ausgeübte Bremskraft kleiner als die Reibungskraft zwischen den Reibkörpern ist. Es herrscht Haftreibung zwischen den beiden Reibkörpern.
  • Die Bewegung der Reibkörper ist eine Drehbewegung, worunter auch ein Schwenken zu verstehen ist. Die Brems- oder Rückstellkraft ist ein Moment. Die Drehbewegung ermöglicht einen kontinuierlichen und endlosen Antrieb des angetriebenen Reibkörpers, der Antrieb muss weder abgeschalten noch umgekehrt werden, der angetriebene Reibkörper muss nicht zurückbewegt werden. Weiterer Vorteil einer Drehbewegung ist eine einfache Übertragung von beispielsweise einem Elektromotor als Antriebsmotor auf den Reibkörper, da die Antriebsbewegung des Elektromotors bereits eine Drehbewegung ist. Zudem werden Ablagerungen am Ende einer Gleitbahn oder eine Vertiefung eines benutzten Teils der Gleitbahn durch Verschleiß, wie sie bei einer linearen Bewegung auftreten, durch die Drehbewegung vermieden. Der durch die Drehbewegung mögliche kontinuierliche Antrieb des angetriebenen Reibkörpers vermeidet ein Anfahren und Abbremsen und damit Massenbeschleunigungen, die die Messung beeinflussen können.
  • Die Proben der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind nach Art von Seitenflächen einer Pyramide an einem der beiden Reibkörper angeordnet. Der andere Reibkörper kann beispielsweise eine drehend antreibbare Kugel sein, die gegen die Proben gedrückt wird. Die Proben bestehen aus dem zu untersuchenden Werkstoff. Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht eine einfache Anordnung der Proben und eine einfache Form der Proben. Es sind beispielsweise drei plättchenförmige Proben auf den Seitenflächen einer gedachten Pyramide mit einem gleichseitigen Dreieck als Grundfläche angeordnet. Die Anordnung der Proben auf den Seitenflächen einer gedachten Pyramide hat den Vorteil, dass sich die Reibkörper aneinander zentrieren. Eine Drehlagerung, die die Reibkörper koaxial zueinander lagert, ist dadurch entbehrlich. Weiterer Vorteil der Zentrierung der Reibkörper aneinander durch Anordnung der Proben auf den Seitenflächen einer gedachten Pyramide ist eine gleichmäßige Verteilung einer Andruckkraft auf die Proben.
  • Mit zunehmendem Weg, den die Reibkörper zurücklegen, steigt die Bremskraft an. Erreicht bzw. übersteigt die Bremskraft die Haftreibungskraft, wird der andere, gebremste Reibkörper angehalten, wogegen sich der eine, angetriebene Reibkörper weiterbewegt. Es beginnt eine Relativbewegung zwischen den beiden Reibkörpern. Die am Beginn der Relativbewegung auf den gebremsten Reibkörper ausgeübte Bremskraft entspricht exakt der Haftreibungskraft. Die erfindungs gemäße Reibungsmessung ist kraftgesteuert und ermöglicht eine sehr exakte Messung der Haftreibung.
  • Gemäß einer Weiterbildung ist die Bremseinrichtung als Rückstelleinrichtung ausgebildet, die eine mit zunehmendem Weg des Reibkörpers ansteigende Rückstellkraft auf den anderen Reibkörper ausübt, die den Reibkörper entgegen der Antriebsrichtung bewegt, wenn die Reibung zwischen den Reibkörpern nach Überwindung der maximalen Reibung auf eine niedrigere Gleitreibung abfällt. Die Rückstelleinrichtung hat den Vorteil, dass sie den gebremsten Reibkörper rückstellt.
  • Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht einen Schnellantrieb für den einen Reibkörper vor. Der Schnellantrieb wird vor der Messung benutzt um aneinander reibende Flächen der Reibkörper zu säubern.
  • Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Andruckeinrichtung vor, mit der die beiden Reibkörper mit einer einstellbaren Andruckkraft gegeneinander drückbar sind.
  • Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht ein Federelement für die Brems- oder Rückstelleinrchtung vor, das durch den Antrieb des einen Reibkörpers vom mitbewegten anderen Reibkörper ausgelenkt wird und dadurch die gewünschte, mit zunehmendem Weg ansteigende Brems- oder Rückstellkraft auf den nicht angetriebenen Reibkörper ausübt. Im Falle einer Drehbewegung ist das Federelement ein Torsionsfederelement.
  • Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Kraftmesseinrichtung zur Messung der Reibung zwischen den beiden Reibkörpern vor. Im Falle der Drehbewegung kann auch eine Momentenmesseinrichtung verwendet werden. Es können die auf den nicht angetriebenen Reibkörper ausgeübte Bremskraft bzw. das Bremsmoment und/oder die auf den angetriebenen Reibkörper ausgeübte Antriebskraft bzw. das Antriebsmoment gemessen werden.
  • Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Wegmesseinrichtung für die Reibkörper vor, die im Falle einer Drehbewegung auch eine Dreh- oder Schwenkwinkelmesseinrichtung sein kann. Insbesondere wenn die Wege beider Reibkörper bzw. ihre Relativbewegung gemessen werden lässt sich das Phänomen des Schlupfs zwischen den beiden Reibkörpern, der zwischen der Haftreibung und der maximalen Reibungskraft auftritt, untersuchen. Auch lässt sich eine Rückstellung des gebremsten Reibkörpers feststellen und messen, wenn der Antrieb abgeschaltet ist und der nicht angetriebene Reibkörper mit einer Rückstellkraft oder einem Rückstellmoment beaufschlagt ist. Es findet bei manchen Reibpaarungen eine langsame Relativbewegung zwischen den Reibkörpern bei einer Rückstellkraft statt, die niedriger als die Haftreibungskraft ist. Diese langsame Bewegung kann auch als „Kriechen" bezeichnet werden. Es ist anzunehmen, dass die Reibung auch von der Relativgeschwindigkeit zwischen den Reibkörpern abhängt. Der Effekt kann mit der erfindungsgemäßen Wegmesseinrichtung untersucht werden.
  • Zur Untersuchung von Gleitlagerwerkstoffen aus Kunststoff sieht eine Ausgestaltung der Erfindung diesen Werkstoff als Probe vor.
  • Die Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorstehend zusammen mit der Erläuterung der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
  • Die einzige Figur zeigt ein Ausführungsbeispiel einer beispielhaften Vorrichtung in schematisierter, teilweise vereinfachter Darstellung.
  • Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung 10 ist zum Messen der Haftreibung zwischen zwei Reibkörpern 12, 14 vorgesehen. Die Vorrichtung 10 kann auch als Reibungsprüfstand bezeichnet werden. Im dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der eine Reibkörper 12 eine Kugel, der andere Reibkörper 14 weist eine kegelförmige Vertiefung 16 auf, in der drei Proben 18 angeordnet sind. Die Proben 18 sind Plättchen aus einem Gleitlagerwerkstoff aus Kunststoff, da das Reibungsverhalten von Gleitlagern bzw. Gleitlagerwerkstoffen aus Kunststoff der eigentliche Untersuchungsgegenstand der Vorrichtung 10 sind. Die Proben 18 sind auf Seitenflächen einer gedachten, auf dem Kopf stehenden Pyramide mit einem gleichseitigen Dreieck als Grundfläche angeordnet. Die den einen Reibkörper 12 bildende Kugel taucht durch die Grundseite in die gedachte Pyramide ein. Der andere Reibkörper 14 soll nachfolgend einschließlich der in seiner kegelförmigen Vertiefung angeordneten Proben 18 als Reibkörper 14, 18 aufgefasst werden.
  • Die den einen Reibkörper 12 bildende Kugel ist in einen zylindrischen Halter 20 eingepresst, der über einen Zahnriemen 22 drehend antreibbar ist. Als Antrieb weist die Vorrichtung 10 einen Elektromotor 24 mit angeflanschtem Untersetzungsgetriebe 26 auf. Der die Kugel aufweisende, eine Reibkörper 12 wird nachfolgend auch als angetriebener oder antreibbarer Reibkörper 12 bezeichnet werden.
  • Der andere Reibkörper 14 ist auf einer Grundseite eines rechteckigen Rahmens 28 befestigt, der in einer Axialebene der beiden Reibkörper 12, 14 angeordnet ist und diese in der Axialebene umgreift. Der Rahmen 28 berührt den angetriebenen Reibkörper 12 nicht.
  • Der Rahmen 28 ist starr an einem Torsionsdraht 30 befestigt. Der Torsionsdraht 30 bildet ein Torsions- und Rückstellfederelement, das ein Brems- bzw. Rückstellmoment auf den Rahmen 28 und damit auf den anderen Reibkörper 14 ausübt, wenn es verdreht wird. Der Torsionsdraht 30 bildet eine Brems- und Rückstelleinrichtung 32, die ein Brems- und Rückstellmoment auf den anderen Reibkörper 14 ausübt, das von dessen zurückgelegtem Weg abhängig ist. Dabei ist unter Weg eine Drehung oder ein Schwenken des anderen Reibkörpers 14 mit dem Rahmen 28 zu verstehen. Der andere Reibkörper 14 wird nachfolgend auch als gebremster Reibkörper bezeichnet werden.
  • An einem dem Rahmen 28 fernen Ende des Torsionsdrahts 30 ist eine radial abstehender Hebel 34 drehfest angebracht, der bei Verdrehen des Torsionsdrahts 30 eine Kraft auf einen Kraftmesser 36 ausübt, so dass ein von dem einen Reibkörper 12 auf den anderen Reibkörper 14 ausgeübtes Drehmoment messbar ist. Das Drehmoment entspricht einem Reibmoment zwischen den beiden Reibkörpern 12, 14. Mit einer nicht dargestellten Spanneinrichtung lässt sich der Torsionsdraht 30 nach oben spannen, die mit Pfeil 38 dargestellte Spannkraft ist einstellbar. Auf diese Weise sind die beiden Reibkörper 12, 14 mit einer einstellbaren Andruckkraft gegeneinander drückbar.
  • Eine Drehzahl des Antriebs 24, 26 ist steuer- oder regelbar. Zusätzlich weist die Vorrichtung 10 einen Schnellantrieb mit höherer Drehzahl auf, der dazu dient, die reibenden Flächen der Proben 18 und des Reibkörpers 12 vor einer Messung zu reinigen. Zum Schnellantrieb kann eine Untersetzung des Getriebes 26 änderbar, eine Drehzahl des Elektromotors 24 änderbar oder ein zweiter Elektromotor mit oder ohne Getriebe vorgesehen sein (nicht dargestellt).
  • Die Vorrichtung 10 weist eine Weg- oder Drehwinkelmesseinrichtung 40 auf, mit der ein Drehwinkel des gebremsten Reibkörpers 14 und damit letztendlich ein von den Proben 18 zurückgelegter Weg messbar ist. Die Weg- oder Drehwinkelmesseinrichtung 40 weist einen Laser 42 und einen Spiegel 44 auf. Der Spiegel 44 ist am gebremsten Reibkörper 14 angebracht, eine Anbringung beispielsweise am Rahmen 28 oder rahmennah am Torsionsdraht 30 wäre ebenso möglich (nicht dargestellt). Ein Laserstrahl 46 ist auf den Spiegel 44 gerichtet und wird beispielsweise auf eine Wand, einen Schirm oder eine Skala 47 reflektiert, so dass der Drehwinkel (Weg) des gebremsten Reibkörpers 14 sichtbar und ggf. messbar ist.
  • Mit einer zweiten Weg- oder Drehwinkelmesseinrichtung 48 ist ein Drehwinkel und damit ein Weg des angetriebenen Reibkörpers 12 messbar. Die zweite Weg- oder Drehwinkelmesseinrichtung 48 weist ebenfalls einen Laser 50 und einen Spiegel 52 auf, der am Halter 20 des angetriebenen Reibkörpers 14 angebracht ist. Ein Laserstrahl 54 ist auf den Spiegel 52 gerichtet und wird beispielsweise ebenfalls auf die Wand, den Schirm oder die Skala 47 reflektiert. Eine Relativbewegung der beiden Reibkörper 12, 14 ist einfach an einer Relativbewegung von Projektionspunkten der beiden Laserstrahlen 46, 54 auf der Wand, dem Schirm oder der Skala 47 erkennbar. Der Beginn der Relativbewegung der beiden Reibkörper 12, 14 ist dadurch genau bestimmbar. Die Messung der Haftreibung geschieht folgendermaßen: Die am Torsionsdraht 30 angreifende Spannkraft 38 und damit eine Andruckkraft, mit der die Proben 18 gegen den angetriebenen Reibkörper 12 drücken, wird eingestellt. Vor Beginn der Messung kann der angetriebene Reibkörper 12 mit dem Schnellantrieb angetrieben werden um die reibenden Flächen der Proben 18 und des angetriebenen Reibkörpers 12 zu reinigen. Es kann allerdings auch das Reibungsverhalten ohne vorherige Reinigung der Reibflächen untersucht werden. Zur eigentlichen Reibungsmessung wird der angetriebene Reibkörper 12 kontinuierlich mit einer einstellbaren Drehzahl angetrieben. Aufgrund der Reibung dreht sich der andere Reibkörper 14 mit. Dadurch wird der Torsionsdraht 30 verdreht und übt ein der Drehung entgegengerichtetes Brems- oder Rückstellmoment auf den anderen Reibkörper 14 aus, der auch als gebremster Reibkörper 14 bezeichnet wird. Das Brems- oder Rückstellmoment steigt aufgrund der zunehmenden Verdrehung des Torsionsdrahts 30 mit zunehmendem Drehwinkel des gebremsten Reibkörpers 14 an.
  • Übersteigt das Brems- oder Rückstellmoment eine Haftreibung zwischen den Reibkörpern 12, 14, beginnt zunächst ein Schlupf zwischen den Reibkörpern 12, 14, d. h. die Drehung des gebremsten Reibkörpers 14 verlangsamt sich während sich der angetriebene Reibkörper 12 mit unveränderter Geschwindigkeit weiterdreht. Das am Beginn der Relativbewegung der Reibkörper 12, 14 auf den gebremsten Reibkörper 14 ausgeübte Brems- oder Rückstellmoment entspricht, umgerechnet in eine Brems- oder Rückstellkraft, der Haftreibung. Da mit den beiden Weg- oder Drehwinkelmesseinrichtungen 40, 48 der Beginn der Relativbewegung der Reibkörper 12, 14 wie beschrieben genau bestimmbar ist, ist mit der Vorrichtung 10 die Haftreibung genau messbar.
  • Da dass vom Torsionsdraht 30 ausgeübte Brems- oder Rückstellmoment nach Überwinden der Haftreibung größer als die vom angetriebenen Reibkörper 12 auf den gebremsten Reibkörper 14 ausgeübte Reibung ist, bewegt bzw. schwenkt der Torsionsdraht 30 den gebremsten Reibkörper 14 entgegen der Drehung des angetriebenen Reibkörpers 12 zurück, womit sich die Verdrehung des Torsionsdrahtes 30 und damit das von ihm ausgeübte Brems- oder Rückstellmoment verringert. Die Rückdrehung des gebremsten Reibkörpers 14 endet, wenn das vom Torsionsdraht 30 ausgeübte Brems- oder Rückstellmoment auf die zwischen den Reibkörpern 12, 14 wirkende Gleitreibung abgefallen ist. Der Vorgang beginnt von neuem.
  • Mit dem Kraftmesser 36 kann das Reibmoment und damit die Reibung zwischen den Reibkörpern 12, 14 während des gesamten Vorgangs gemessen werden, mit den Weg- oder Drehwinkelmesseinrichtungen 40, 48 sind die Drehwinkel der Reibkörper 12, 14 und damit die von den Reibkörpern zurückgelegten Wege messbar.
  • Eine erfindungsgemäße Messmöglichkeit ist, den Antrieb 24, 26 abzuschalten und damit den angetriebenen Reibkörper 12 anzuhalten, bevor die Haftreibung zwischen den Reibkörpern 12, 14 erreicht ist. Abhängig von den Reibpartnern kann der Effekt auftreten, dass das vom Torsionsdraht 30 ausgeübte Brems- oder Rückstellmoment den gebremsten Reibkörper 14 langsam („kriechend") zurückstellt. Die Rückstellung ist mit den Weg- oder Drehwinkelmesseinrichtungen 40, 48 messbar. Dies bedeutet, dass die Reibung bei niedriger Relativgeschwindigkeit zwischen den Reibkörpern 12, 14 geringer ist, als die Haftreibung oder die maximale Reibung bei angetriebenem Reibkörper 12.

Claims (13)

  1. Vorrichtung zum Messen der Haftreibung, mit zwei aneinander anliegenden Reibkörpern (12, 14), die drehbar und nach Art einer Gleitlagerung gegeneinander beweglich sind, mit einem Drehantrieb (24, 26) für einen der beiden Reibkörper (12), und mit einer Bremseinrichtung (30), die den anderen Reibkörper (14) mit einer Bremskraft bremst, die mit zunehmender Drehung des anderen Reibkörpers (14) ansteigt, dadurch gekennzeichnet, dass einer der beiden Reibkörper (14) Proben (18) aufweist, die nach Art von Seitenflächen einer Pyramide angeordnet sind.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (30) als Rückstelleinrichtung ausgebildet ist, die eine mit zunehmender Drehung des anderen Reibkörpers (14) ansteigende Rückstellkraft auf den anderen Reibkörper (14) ausübt, die den anderen Reibkörper (14) nach Überwinden der Haftreibung entgegen der Antriebsrichtung zurückbewegt.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehantrieb (24, 26) ein kontinuierlicher Antrieb ist.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) einen Schnellantrieb für einen der beiden Reibkörper (12, 14) aufweist.
  5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) eine Andruckeinrichtung aufweist, mit der die beiden Reibkörper (12, 14) mit einer einstellbaren Andruckkraft (38) gegeneinander drückbar sind.
  6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (30) ein Federelement (30) aufweist.
  7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) eine Kraft- oder Momentenmesseinrichtung (36) aufweist.
  8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) eine Wegmesseinrichtung (40, 48) für die Reibkörper (12, 14) aufweist.
  9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Proben (18) ein Gleitlagerwerkstoff aus Kunststoff sind.
  10. Verfahren zum Messen einer abnehmenden Haftreibung zwischen zwei aneinander anliegenden Reibkörpern (12, 14), die nach Art einer Gleitlagerung gegeneinander beweglich sind, wobei einer der beiden Reibkörper (12) bewegt und der andere Reibkörper (14) gebremst wird, wobei die Bremskraft in Abhängigkeit vom zurückgelegten Weg des anderen Reibkörpers (14) erhöht wird, und wobei der eine Reibkörper (12) angehalten wird, bevor die maximale Reibung zwischen den Reibkörpern (12, 14) erreicht wird, und wobei die Bremskraft als Rückstellkraft auf den anderen Reibkörper (14) ausgeübt wird, und die Rückstellung des anderen Reibkörpers (14) mit einer Wegmesseinrichtung (40, 48) gemessen wird.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibkörper (12, 14) drehend gegeneinander beweglich sind und dass der eine Reibkörper (12) drehend angetrieben wird.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibkörper (12, 14) mit einer einstellbaren Andruckkraft (38) gegeneinander gedrückt werden
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibkörper (12, 14) vor der Messung gegeneinander bewegt werden.
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