DE10137078C1 - Pressfitting für Rohre - Google Patents
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Abstract
Ein Pressfitting für Kunststoff- oder Mehrschichtrohre weist eine Stützhülse (14) und eine Presshülse (16) auf. Die Stützhülse weist mindestens eine an einer Außenfläche (28) vorgesehene umlaufende Ringnut (24) auf. In der Ringnut (24) ist ein Dichtelement wie beispielsweise ein O-Ring angeordnet. Die die Stützhülse (14) umgebende Presshülse (16) ist plastisch verformbar. Um beim Einstecken eines Rohrendes (18) zwischen die Stützhülse (14) und die Presshülse (16) ein Beschädigen der Dichtelemente (26) zu vermeiden, sind die Dichtelemente (26) vollständig innerhalb der Ringnuten (24) angeordnet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Pressfitting für Kunststoff- oder Mehrschichtver
bundrohre. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Pressfitting für Mehrschicht
verbundrohre mit einer Metalleinlage.
Pressfittings weisen eine Stützhülse auf, die von einer Presshülse umgeben ist.
Das an den Pressfitting anzuschließende Rohr befindet sich zwischen der
Stützhülse und der Presshülse. Ein dichtes Verbinden des Rohrendes mit dem
Pressfitting erfolgt durch plastische irreversible Verformung der Presshülse.
Zur Abdichtung ist beispielsweise zwischen der Stützhülse und dem Rohrende
ein O-Ring aus Kunststoff vorgesehen. Derartige Pressfittings sind in einer
Vielzahl von Ausgestaltungen, z. B. aus DE 197 07 827 C2 oder DE 100 10 573 C1
bekannt.
Zum Verbinden eines Pressfittings mit einem Rohrende wird gemäß dem Stand
der Technik das Rohrende über die Stützhülse geschoben. Hierbei muss
sichergestellt werden, dass das Dichtelement in Form des O-Rings nicht
beschädigt wird. Der O-Ring ist in einer an der Außenfläche zur Stützhülse
vorgesehenen Ringnut angeordnet. Um ein Beschädigen der üblicherweise zwei
O-Ringe zu vermeiden, muss das Rohrende aufgeweitet und die in Richtung
der Außenfläche der Stützhülse weisende Innenkante des Rohrendes entgratet
werden. Ferner muss das Rohrende rechtwinklig abgeschnitten und gerade auf
die Stützhülse aufgeschoben werden. Bei einem nicht rechtwinklig
abgeschnittenen Rohr werden die O-Ringe während des Aufschiebens des
Rohrendes ungleichmäßig belastet. Dies kann zur Verformungen des O-Rings
sowie zum teilweise Herausdrücken des O-Rings aus der Ringnut führen.
Hierdurch ist eine dauerhafte Abdichtung an dem Pressfitting nicht mehr
gewährleistet.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Pressfitting für Kunststoff- oder Mehrschicht
verbundrohre zu schaffen, bei dem ein Beschädigen des Dichtelements beim
Aufschieben des Rohrendes vermieden ist.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Anspruchs 1.
Erfindungsgemäß ist das Dichtelement wie beispielsweise ein O-Ring vollstän
dig innerhalb der an der Außenfläche der Stützhülse angeordneten mindestens
einen umlaufenden Ringnut angeordnet. Das Dichtelement steht somit nicht
aus der Ringnut, das heißt nicht über die Außenfläche der Stützhülse hervor.
Dies hat zur Folge, dass beim Aufstecken eines Rohrendes die Innenkante des
Rohrendes nicht mit dem Dichtelement in Berührung kommt. Ein Beschädigen
des mindestens einen Dichtelements beim Aufstecken des Rohrendes auf die
Stützhülse ist somit vermieden. Insbesondere ist es auf Grund der erfindungs
gemäßen Anordnung des Dichtelements vollständig innerhalb der Ringnut nicht
mehr erforderlich, das Rohrende vor dem Aufschieben auf die Stützhülse zu
bearbeiten. Insbesondere ein Entgraten an der Innenkante des Rohrendes, ein
Aufweiten des Rohrendes sowie ein exaktes rechtwinkliges Abtrennen ist nicht
mehr erforderlich. Es sind somit weniger Arbeitsschritte zum Verbinden des
Pressfittings mit dem Rohrende erforderlich. Ferner haben insbesondere beim
Abschneiden des Rohrs auftretende Ungenauigkeiten keine Auswirkungen auf
die Dichtigkeit der Verbindung.
Zum dichten Verbinden des Pressfittings mit dem Rohr wird die Presshülse
irreversibel plastisch verformt. Hierzu wird ein zangenartiges Werkzeug mit auf
den Rohrdurchmesser sowie den Durchmesser der Presshülse abgestimmten
Pressbacken eingesetzt. Die Pressbacken können hierbei derart ausgebildet
sein, dass sie einen umlaufenden ringförmigen Ansatz aufweisen, durch den
beim Verpressen der Presshülse sichergestellt ist, dass ein ausreichender Teil
des Rohrmaterials in die umlaufende Ringnut eingepresst wird. Dies ist erfor
derlich, um ein sicheres Abdichten des Rohres gegenüber der Stützhülse zu
gewährleisten. Derartige Pressbacken müssen jedoch gesondert für den
erfindungsgemäße Pressfitting angefertigt werden. Ein weiteres Ziel der
Erfindung besteht daher darin, vorhandene Pressbacken, die für bekannte
Pressfittings verwendet werden, weiterhin auch für die erfindungsgemäßen
Pressfittings einsetzen zu können. Dies hat den Vorteil, dass auch die
erfindungsgemäßen Pressfittings mit den bestehenden Presswerkzeugen
verarbeitet werden können. Erfindungsgemäß sind daher an einer Außenfläche
der Presshülse, der Ringnut gegenüberliegende Verformungsansätze
vorgesehen. Beim Verpressen des Rohrendes zur Abdichtung erfolgt das
Einpressen von Rohrmaterial in die Ringnut somit mit Hilfe der
Verformungsansätze. Auf Grund des Vorsehens von Verformungsansätzen
können beispielsweise glatte zylindrische Pressbacken ohne ringförmige
Ansätze verwendet werden, da das Einpressen von Rohrmaterial in die Ringnut
durch das Verformen der Verformungsansätze in Richtung der Ringnut erfolgt.
Vorzugsweise ist der Verformungsansatz ringförmig. Dies hat den Vorteil, dass
das Dichtelement gleichmäßig belastet wird und somit am gesamten Umfang
der Stützhülse eine gleichmäßige Dichtwirkung sichergestellt ist.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Stützhülse an der
Außenfläche mindestens zwei Ringnuten auf. Diesen Ringnuten ist jeweils ein
vorzugsweise ringförmiger Verformungsansatz an der Außenfläche der Press
hülse zugeordnet.
Beim Verpressen der Presshülse kann es auf Grund von Toleranzunterschieden
vorkommen, dass zu viel Rohrmaterial in die Ringnut eingepresst wird, so dass
eine Beschädigung des Dichtelements hervorgerufen wird. Dies hat zur Folge,
dass ein dauerhaftes Abdichten nicht mehr gewährleistet ist. Dies ist insbeson
dere nachteilig, da derartige Undichtigkeiten erst nach längerer Zeit auftreten.
Erfindungsgemäß sind bei Pressfittings mit mindestens zwei Ringnuten
vorzugsweise die Volumina der einzelnen Verformungsansätze und/oder die
Volumina der Ringnuten unterschiedlich. Dies hat zur Folge, dass eine
unterschiedliche Menge an Rohrmaterial in die einzelnen Ringnuten
eingepresst wird. Hierdurch ist sichergestellt, dass bei beispielsweise zu
dünnen Dichtelementen, d. h. bei Dichtelementen, deren Dicke an der unteren
Toleranzgrenze liegt, zumindest an dem Dichtelement ein sicheres Abdichten
gewährleistet ist, in dessen Ringnut entweder ein größeres Volumen an
Rohrmaterial eingepresst wird oder dessen Ringnut ein kleineres Volumen
aufweist.
Zur lagegenauen Anordnung der Pressbacken des Presswerkzeugs an der
Presshülse, die je nach Ausführungsform erforderlich sein kann, um zu
gewährleisten, dass die entsprechenden Bereiche der Pressbacken auf Höhe
der Verformungsansätze angeordnet sind, weist der erfindungsgemäße Press
fitting vorzugsweise eine Fixiereinrichtung auf. Insbesondere ist als Fixierein
richtung eine zwischen zwei benachbarten ringförmigen Verformungsansätzen
ausgebildete Fixiernut vorgesehen. In diese Fixiernut greift ein ringförmiger
Ansatz der Pressbacken ein.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Pressfit
tings,
Fig. 2 einen schematischen Längsschnitt des in Fig. 1 dargestellten Pressfit
tings,
Fig. 3 eine schematische Schnittansicht eines auf ein Rohrende aufgesteck
ten Pressfittings und
Fig. 4 eine schematische Schnittansicht des in Fig. 3 dargestellten Pressfit
tings in verpresstem Zustand.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Pressfitting einen mit
einem Sechskant 10 versehen Kopf 12 beispielsweise zur Verbindung mit
einem Anschluss im Heizungs- oder Sanitärbereich auf. Der Kopf 12 ist mit
einer Stützhülse 14 mit zylindrischem Innendurchmesser verbunden. Die
Stützhülse 14 ist von einer rohrförmigen Presshülse 16 umgeben. Zwischen die
Stützhülse 14 und die Presshülse 16 wird ein mit dem Pressfitting zu
verbindendes Rohrende 18 (Fig. 3) eines beispielsweise zwei unterschiedliche
Verbundmaterialen 20, 22 aufweisenden Rohrs geschoben. Zum dichten
Verbinden des Pressfittings mit dem Rohrende 18 wird die Presshülse 16 in
radialer Richtung gestaucht, so dass das Rohrende 18 mit der Stützhülse 14
und der Presshülse 16 verpresst ist (Fig. 4).
Die Stützhülse 14 weist zwei umlaufende Ringnuten 24 (Fig. 2) auf, in denen
jeweils ein Dichtelement 26 in Form eines O-Rings angeordnet ist. Ferner sind
an einer Außenseite 28 der Stützhülse 14 mehrere ringförmige Vertiefungen
30 ausgebildet, die im Querschnitt sägezahnförmig sind. Durch die sägezahn
förmige Ausgestaltung der umlaufenden Ausnehmungen 30 erfolgt in
verpresstem Zustand (Fig. 4) die Aufnahme von axialen Kräften, so dass ein
Abziehen des Rohrendes 18 von der Stützhülse 14 vermieden ist.
Die Presshülse 16 ist rohrförmig und weist eine zylindrische glatte Innenfläche
32 auf. An der Innenfläche 32 liegt das zwischen die Stützhülse 14 und die
Presshülse 16 eingeschobene Rohrende 18 an (Fig. 3).
Die Presshülse 16 ist mit der Stützhülse 14 unverlierbar verbunden. Hierzu
weist die Presshülse 16 an dem der Sechskantmutter 10 zugewandten Ende
einen nach innen ragenden Ansatz 34 auf, der einen radial nach außen wei
senden Ansatz 36 der Stützhülse 14 hintergreift.
An einer Außenfläche 38 der Presshülse 16 sind zwei ringförmige Verfor
mungsansätze 40, 42 vorgesehen. Die ringförmigen Verformungsansätze 40, 42
sind den Ringnuten 24 gegenüberliegend angeordnet. Beim Verpressen der
Presshülse 16 zusammen mit dem Rohrende 18 werden auf Grund des durch
die Verformungsansätze vorgesehenen Materialüberschusses beim Verwenden
herkömmlicher Pressbacken, die beispielsweise eine zylindrische Innenfläche
aufweisen können, die Verformungsansätze 40, 42 radial nach innen gedrückt
(Fig. 4). Hierdurch ist gewährleistet, dass die innere Materiallage des Rohren
des 18 in die Ringnuten 24 gedrückt wird und hierbei die O-Ringe 26 derart
verformt werden, dass ein sicheres Abdichten zwischen dem Rohrende 18 und
der Stützhülse 14 erfolgt. Zum Ausgleich von Toleranzen sind die Durchmesser
der beiden ringförmigen Verformungsansätze 40, 42 unterschiedlich. Im darge
stellten Ausführungsbeispiel weist der Verformungsansatz 40 einen kleineren
Durchmesser d als der ringförmige Verformungsansatz 42 mit einem Durch
messer D auf. Durch das Vorsehen unterschiedlicher Durchmesser der beiden
Verformungsansätze 40, 42 wird eine unterschiedliche Menge an Material in die
beiden Nuten 24 gedrückt. Hierdurch können insbesondere bei den Dichtele
menten 26 auftretende Toleranzen ausgeglichen werden. Hierdurch ist
sichergestellt, dass zumindest einer der beiden Dichtringe 26 die zur
Abdichtung erforderliche Verformung erfährt.
Zwischen den beiden Verformungsansätzen 40, 42 ist als Fixiereinrichtung für
die Backen des Presswerkzeuges eine Fixiernut 44 vorgesehen. Durch die
Fixiernut 44 ist die Lage der Pressbacken eindeutig bestimmt.
Die Presshülse 16 weist an dem in Richtung des Kopfes 12 weisenden Ende
mehrere am Umfang verteilte Austrittsöffnungen 46 auf. Durch die Austritts
öffnungen ist sichergestellt, dass beim Testen der Dichtigkeit der Verbindung
beispielsweise Wasser austreten kann. Sofern die Verbindung noch nicht
verpresst ist (Fig. 3) tritt Wasser durch die Austrittsöffnung 46 aus. Bei
bekannten Pressfittings, bei denen das Rohrende an der Stützhülse und dem
über deren Außenfläche hervorstehende Dichtelemente anliegt, kann bereits
ohne Verpressen eine vorübergehende Dichtigkeit erzielt werden. Es kann in
sofern auftreten, dass bei dem Dichtigkeitsversuch oder bei Inbetriebnahme
kein Wasser austritt, jedoch eine Verbindung noch nicht verpresst ist. Die
Austrittsöffnungen 46 dienen ferner dazu, dass vom Monteur einfach erkannt
werden kann, ob das Rohrende 18 vollständig in das Fitting eingeschoben
wurde.
Claims (12)
1. Pressfitting für Kunststoff- oder Mehrschichtverbundrohre, insbesondere
mit Metalleinlage, mit
einer Stützhülse (14) mit einer mindestens eine umlaufende Ringnut (24) aufweisenden Außenfläche (28),
einem in der Ringnut (24) angeordneten Dichtelement (26) und
einer plastisch verformbaren die Stützhülse (14) umgebenden Press hülse (16),
wobei ein anzuschließendes Rohrende (18) zwischen die Stützhülse (14) und die Presshülse (16) schiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dichtelement (26) vollständig innerhalb der Ringnut (24) angeordnet ist.
einer Stützhülse (14) mit einer mindestens eine umlaufende Ringnut (24) aufweisenden Außenfläche (28),
einem in der Ringnut (24) angeordneten Dichtelement (26) und
einer plastisch verformbaren die Stützhülse (14) umgebenden Press hülse (16),
wobei ein anzuschließendes Rohrende (18) zwischen die Stützhülse (14) und die Presshülse (16) schiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dichtelement (26) vollständig innerhalb der Ringnut (24) angeordnet ist.
2. Pressfitting nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
ein Verformungsansatz (42, 44) an einer Außenfläche (38) der Presshülse
(16) vorgesehen ist und der Ringnut (24) gegenüberliegt, wobei beim
Verpressen des Rohrendes (18) zur Abdichtung Rohrmaterial in die
Ringnut (24) gepresst wird.
3. Pressfitting nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der min
destens eine Verformungsansatz (40, 42) ringförmig ist.
4. Pressfitting nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens zwei Ringnuten (24) an der Außenfläche (28) der Stütz
hülse (14) vorgesehen sind.
5. Pressfitting nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfor
mungsansätze (40, 42) und/oder die Ringnuten (24) unterschiedliche
Volumina aufweisen.
6. Pressfitting nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verformungsansätze (40, 42) unterschiedliche Außendurchmes
ser (d, D) aufweisen.
7. Pressfitting nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Breite der Verformungsansätze (40, 42) größer als die Breite der
zugeordneten Ringnuten (24), vorzugsweise mindestens doppelt so breit
ist.
8. Pressfitting nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Presshülse (16) eine glatte Innenfläche (32) aufweist.
9. Pressfitting nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Presshülse (16) unverlierbar mit der Stützhülse (14) verbunden
ist.
10. Pressfitting nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch eine
Fixiereinrichtung (44) zur lagegenauen Anordnung eines Presswerkzeugs
an der Presshülse (16).
11. Pressfitting nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Fixier
einrichtung (44) zwischen zwei benachbarten ringförmigen Verformungs
ansätzen (40, 42) eine Fixiernut (44) vorgesehen ist.
12. Pressfitting nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass die Presshülse (16) mindestens eine radial verlaufende Austritts
öffnung (46) aufweist.
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