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Die vorliegende Erfindung betrifft die Stabilisierung hypochlorit-haltiger, flüssiger
Waschmittel und/oder Reinigungsmittel für harte Oberflächen in Haushalten, insbesondere
zur Reinigung von Kacheln.
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Natriumhypochlorit ist bekannt als hoch effektives Bleichmittel und wird seit langem,
gegebenenfalls zusammen mit Seifen und/oder synthetischen Tensiden, zur Entfernung von
Flecken und allen Arten von Anschmutzungen bei der Wäsche von Textilien wie auch
beim Reinigen harter Oberflächen benutzt. Es wird normalerweise in Konzentrationen von
etwa 2 bis 10 Gew.-% in Wasser für die Verwendung in Haushalten vertrieben.
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Flüssige Waschmittelzubereitungen oder entsprechende Zubereitungen von
Reinigungsmitteln für harte Oberflächen, die Hypochlorit als Bleichkomponente enthalten, sind
bei länger andauernder Lagerung anfällig gegen einen Verlust an Aktivität, insbesondere
wegen des dann stattfindenden Abbaus des Hypochlorits. In besonderem Maße trifft dies
zu für Zubereitungen, die in hellem Licht, beispielsweise in Sonnenlicht, gelagert werden.
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Um das Problem der Instabilität flüssiger Bleichmittel gegenüber der Bestrahlung mit
Sonnenlicht zu überwinden, wird in der internationalen Patentanmeldung WO 99/23196
vorgeschlagen, die Bleichmittelzusammensetzung, welche ein Monopersulfat-Salz enthält,
in einen UV-Licht-resistenten Behälter zu verpacken.
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Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß für den Fall flüssiger, bleichender Mittel,
die Hypochlorit enthalten, der Einsatz UV-Licht-resistenter Behälter unnötig ist und
vielmehr eine ausreichende Stabilität durch die Verwendung von Behältern erreicht werden
kann, die von gelber Farbe sind.
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Ein Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung eines gelben Behälters, der ein
hypochlorit-haltiges, wäßriges, flüssiges Wasch- und/oder Reinigungsmittel enthält, zur
Stabilisierung des besagten, hypochlorit-haltigen, wäßrigen, flüssigen Wasch- und/oder
Reinigungsmittels. Der stabilisierende Effekt des Verpackungsbehälters ist besonders stark
ausgeprägt, wenn die Mittel in hellem Licht, insbesondere Sonnenlicht, welches
natürlicherweise weniger stark in Nordeuropa, aber verstärkt in südlichen Breiten, die etwa
dem europäischen Mittelmeerraum entsprechen, auftritt, gelagert werden.
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Ein zweiter Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Stabilisierung
hypochlorithaltiger, flüssiger Wasch- und/oder Reinigungsmittel, insbesondere gegen Aktivitätsverlust
bei der Lagerung in hellem Licht, durch Verpackung in einen gelben Behälter.
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Unter dem Begriff "gelb" wird hierbei der Farbeindruck verstanden, der beim Auftreffen
von Licht des Wellenlängenbereichs von 575 nm bis 585 nm, insbesondere 580 nm, auf
das menschliche Auge resultiert. Der erfindungsgemäß verwendete Behälter enthält einen
Farbstoff, welcher diesen Farbeindruck vermittelt, wenn man ihn betrachtet.
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Das Material, aus dem der Behälter besteht, ist vorzugsweise ein Kunststoff, beispielsweise
PVC, Polyethylen oder Polypropylen, wie er normalerweise zur Herstellung von Behältern,
insbesondere Flaschen, für hypochlorithaltige Flüssigkeiten zum Einsatz kommt, kann aber
gewünschtenfalls auch Glas sein. Es kann klar oder undurchsichtig sein, ist jedoch
vorzugsweise, abgesehen von der gelben Farbe, für den Betrachter derart transparent, daß
der Füllstand des Behälters erkennbar ist. Der Behälter kann den gelben Farbstoff an seiner
Oberfläche oder verteilt innerhalb der Wandung enthalten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das gemäß der Erfindung stabilisierte,
flüssige Mittel 0,5 Gew.-% bis 6 Gew.-% Alkalihypochlorit.
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Derartige Zubereitungen sind insbesondere geeignet und sehr effektiv als Reinigungsmittel
für harte Oberflächen, zum Beispiel zur Verwendung an Wänden, Arbeitsflächen,
Fußböden und ähnlichem. Die Mittel sind, im wesentlichen wegen ihres Gehaltes an
Hypochlorit, besonders geeignet zur Entfernung von Anschmutzungen, wie sie in Küchen
oder Badezimmern auftreten, einschließlich der schmierigen Anschmutzungen, die nach
der Benutzung von Badewannen, Duschkabinen und Waschbecken auftreten können.
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Ein Bleichmittel in Form von Hypochlorit ist ein wesentlicher Bestandteil der
erfindungsgemäßen Mittel. Bleichmittel an sich sind durchaus bekannte Komponenten von
Reinigungsmittelzusammensetzungen, und sie sind insbesondere erfolgreich im Bekämpfen
von Mehltau und Schimmel, Anschmutzungen, die sich in Seifenablagerungen oder in
Gemeinschaft mit diesen häufig antreffen lassen. Obzwar auch andere Alkalihypochlorite,
wie beispielsweise Kaliumhypochlorit, brauchbar sind, ist es doch bevorzugt, in
erfindungsgemäß stabilisierten Mitteln Natriumhypochlorit einzusetzen. In
handelsüblichen, wäßrigen Natriumhypochlorit-Lösungen sind oft beträchtliche Mengen an
Chlorid-Salzen enthalten. Diese können ohne weiteres zur Herstellung erfindungsgemäßer
Mittel verwendet werden, so daß man auf den Einsatz von hochreinem NaOCl nicht
notwendigerweise angewiesen ist. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
enthalten die Mittel 0,5 Gew.-% bis 6 Gew.-%, insbesondere 1 Gew.-% bis 4 Gew.-%
Alkalihypochlorit.
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Die erfindungsgemäß stabilisierten Mittel sind normalerweise alkalisch und können zu
diesem Zweck etwa 0,1 Gew.-% bis 2 Gew.-%, insbesondere 0,1 Gew.-% bis 1,1 Gew.-%
Alkalihydroxid enthalten. Das bevorzugte Alkalihydroxid ist Natriumhydroxid, und auch
die Alkalisalze, die im Zusammenhang mit den übrigen Inhaltsstoffen der Mittel genannt
werden, sind vorzugsweise die Natriumsalze.
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Die Zubereitungen können Tenside enthalten, die in Gegenwart des Hypochlorits stabil
sind. Bevorzugt sind Betaine der allgemeinen Formel I:
in der R1 eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen oder eine
Gruppe R4CO-NH-(CH2)n- ist, R2 Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen ist, R3 Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen ist, R4 eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen
ist, m eine Zahl von 1 bis 6 und n eine Zahl von 1 bis 3 ist. Beispiele für besonders
geeignete Vertreter dieser Klasse von Tensiden umfassen C12-18-Alkyl-dimethylbetain,
kommerziell erhältlich als Kokosnußbetain, und C10-16-Alkyl-dimethylbetain, kommerziell
erhältlich als Laurylbetain. Eine weitere Klasse besonders bevorzugter Tenside sind die
Alkylethersulfate, die durch Umsetzung von Fettalkoholen (vorzugsweise mit 6 bis 22
Kohlenstoffatomen) mit Ethylenoxid und anschließende Sulfatierung und Neutralisation
erhältlich sind, insbesondere ein mit 2 Äquivalenten Ethylenoxid-alkoxyliertes C12-14-
Fettalkoholethersulfat. In den Ethersulfaten ist das korrespondierende Kation vorzugsweise
Natrium. Tenside sind, falls anwesend, vorzugsweise in Mengen von 0,01 Gew.-% bis
3 Gew.-% in erfindungsgemäß stabilisierten Mitteln enthalten.
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Die Zubereitungen können zusätzlich Sequestriermittel enthalten, vorzugsweise
Alkylphosphonsäuren mit zumindest einem Aminoxid-Substituenten an der Alkylgruppe,
hier als Aminoxidphosphonsäuren bezeichnet, die auch in der Form ihrer Alkalisalze
vorliegen können. Die Einarbeitung derartiger Komplexbildner führt überaschenderweise
zu besonders gutem Glanzerhalt der behandelten, harten Oberflächen. Dies wird nicht
beobachtet, wenn man stattdessen andere Komplexbildner, beispielsweise
Methylglycindiessigsäure oder Nitrilotriessigsäure, einsetzt. Aminoxidphosphonsäuren
werden normalerweise durch Oxidation von Aminoalkylphosphonsäuren hergestellt. Sie
gehören vorzugsweise zur Gruppe von Verbindungen gemäß allgemeiner Formel (II):
in der R5 Wasserstoff, eine Gruppe -(CH2)x(CHCH3)y-NH2- > O oder ein Alkalimetall ist, x
eine Zahl von 1 bis 4 und y 0 oder 1 ist. Unter den besonders bevorzugten
Aminoxidphosphonsäuren ist das Aminoxid auf der Basis der
Aminotrimethylenphosphonsäure.
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Bevorzugte, erfindungsgemäß stabilisierte Mittel enthalten zusätzlich Hydrotrope,
insbesondere Alkalisalze aromatischer Sulfonsäuren, wie Natriumtoluolsulfonat und
Natriumxylolsulfonat, in Mengen von insbesondere 0,01 Gew.-% bis 1 Gew.-%.
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Zusätzlich zu den genannten Bestandteilen können die erfindungsgemäß stabilisierten
Zubereitungen geringe Mengen an einem oder mehreren bleichstabilen Riechstoffen
und/oder Farbstoffen enthalten. Die gegebenenfalls enthaltene Duftstoffkomponente ist
vorzugsweise von höherer relativer Flüchtigkeit als die Bestandteile, die gegebenenfalls für
einen Bleichegeruch verantwortlich sind.
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Die erfindungsgemäß stabilisierten Mittel können in einfacher Weise durch Vermischen
der obengenannten Inhaltsstoffe in den angegebenen Mengen hergestellt werden und
werden anschließend in die stabilisierenden Behälter abgefüllt.
Beispiele
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Eine wasserklare Zubereitung (II) mit einer Viskosität von 150 mPa.s wurde durch
Vermischen der in der nachfolgenden Tabelle angegebenen Inhaltsstoffe in den ebenfalls
angegebenen Mengen mit Wasser hergestellt.
Tabelle 1
Zusammensetzung [Gew.-%]
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Sie wurde in gelbe Plastikflaschen abgefüllt und in einer Lichtkammer bestrahlt. Zu
Vergleichszwecken wurde die gleiche Zubereitung in eine blaue Flasche aus ansonsten
dem gleichen Material abgefüllt und ebenfalls in der Lichtkammer unter den gleichen
Bedingungen bestrahlt. Nach 24 Stunden war die Zubereitung in der blauen Flasche trüb
geworden, und ihre Viskosität hatte derart zugenommen, daß sie nicht sinnvoll gemessen
werden konnte. Die Viskosität der Zubereitung in der gelben Flasche, die immer noch eine
klare Flüssigkeit war und bei weiterer Bestrahlung (für insgesamt 72 Stunden) diese
Eigenschaft nicht verlor, lag nach 24-stündiger Bestrahlung bei 140 mPa.s. Der Gehalt an
Hypochlorit nach den jeweils angegebenen Bestrahlungszeiten unter beiden
Lagerungsbedingungen ist in der anschließenden Tabelle aufgeführt:
Tabelle 2
Hypochloritgehalt [Gew.-%] nach Bestrahlungsdauer
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Wie man deutlich erkennt, ist in der erfindungsgemäß stabilisierten Zubereitung der
Hypochloritgehalt nach Lagerung deutlich höher als in der zum Vergleich getesteten, anders
verpackten Zubereitung.