DE10135773B4 - Verfahren und Vorrichtung zum Steuern von Antrieben einer Druckmaschine - Google Patents
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Abstract
Verfahren
zur Steuerung von Antrieben (26; 27; 28; 29; 31; 34; 36; 37; 38;
39) einer Druckmaschine mit mehreren von einer Bahn (01) nacheinander durchlaufenen
Druckwerken (04; 06) während
der Produktion zur Kompensation einer Abweichung (Δx; Δy) im Register
und/oder Passer (x; y), wobei bei der Steuerung eine Information
zu einer Qualität
der Bahn (01) verarbeitet, und eine zu erwartende Abweichung (Δx; Δy) im Register und/oder
Passer (x; y) festgelegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass
– vor Eintritt eines fliegenden Rollenwechsels ein aktueller, zur Charakterisierung der Qualität der neuen Bahn (01) geeigneter Messwert (m) ermittelt wird,
– dass anhand dieses im Vorfeld des Rollenwechsels ermittelten Messwertes (m) die durch den Rollenwechsel zu erwartende Abweichung (Δx; Δy) im Register und/oder Passer (x; y) festgelegt wird,
– und dass spätestens mit Eintritt eines Anfangs der neuen Bahn (01) in das in Laufrichtung zweite Druckwerk (16) mindestens einer der Antriebe...
– vor Eintritt eines fliegenden Rollenwechsels ein aktueller, zur Charakterisierung der Qualität der neuen Bahn (01) geeigneter Messwert (m) ermittelt wird,
– dass anhand dieses im Vorfeld des Rollenwechsels ermittelten Messwertes (m) die durch den Rollenwechsel zu erwartende Abweichung (Δx; Δy) im Register und/oder Passer (x; y) festgelegt wird,
– und dass spätestens mit Eintritt eines Anfangs der neuen Bahn (01) in das in Laufrichtung zweite Druckwerk (16) mindestens einer der Antriebe...
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern von Antrieben einer Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 8.
- Durch die
EP 09 51 993 A1 ist eine Registerregelung bekannt, wobei mittels Messgrößen während des Druckens, wie beispielsweise Bahngeschwindigkeiten, eine tatsächliche Änderung einer Längsdehnung der Bahn ermittelt, und darauf hin das Register durch entsprechende Registerverstellung der Zylinder und Registerwalzen zurückgeführt wird. - Die
EP 08 37 825 B1 offenbart ein Verfahren zur Regelung der Bahnspannung, wobei zur Regelung neben den gemessenen Ist-Werten für die Bahnspannung weitere, den Maschinenzustand und verfahrensbedingte Eigenschaften charakteristische Größen herangezogen werden. Neben den aktuell gemessenen Spannungswerten fließen auch vorgebbare bahnspezifische Parameter in den Regelalgorithmus ein. - In die Steuerung bzw. Regelung gemäß
DE 36 05168 C2 geht auch das Elastizitätsmodul der Materialbahn und deren Querschnitt ein. Mittels des Elastizitätsmoduls wird eine Anpassung von das Zeitverhalten und die Verstärkung des Reglers beeinflussenden Regler-Parametern vorgenommen. - Die
EP 0 882 588 B1 offenbart zum einen eine Registrerregelung auf der Basis einer durch einen Sensor gemessenen Passermarke, deren Reglerdynamik im Hinblick auf vorhersehbare Änderungen veränderbar ist. Des weiteren wird eine Steuerung offenbart, wobei in Abhängigkeit einer am Zylinder gemessenen Geschwindigkeit vorgehaltene Registerkorrekturen ausgewählt und auf die Antriebsregelung geführt werden. Eine vorgehaltene Kurvenschar kann für unterschiedliche Maschinentypen, Papierqualitäten und Konfigurationen Kennlinien aufweisen, welche dann entsprechend der vorliegenden Umstände ausgewählt werden. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern von Antrieben einer Druckmaschine zu schaffen, wobei die in Verbindung mit einem Rollenwechsel anfallende Menge an „Makulatur verkleinert wird.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. 8 gelöst.
- Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass mittels einer Vorregelung bzw. Vorsteuerung eine bei einer vorhersehbaren Störung zu erwartende Auswirkung auf den Druckprozess verkleinerbar, und damit die anfallende Menge an Makulatur minimierbar ist. Die Messung charakteristischer Größen, die Ermittlung von Korrekturwerten geschieht zeitlich vor, und die Regelung vor oder mit Eintritt der negativen Auswirkung an einem betroffenen Aggregat und nicht danach. Die Messung, Abschätzung und Minderung bzw. Beseitigung einer Auswirkung auf eine zu erwartende Störung greift somit der Störung selbst vor.
- Insbesondere der Störung beim Wechsel von Bedruckstoffen ist bei Kenntnis der Eigenschaften bzw. der Unterschiede zwischen der aktuellen und der neuen Bahn mittels der Regelung entgegenzuwirken und die anfallende Mengen an Makulatur minimierbar.
- In vorteilhafter Ausführung wird dies dadurch erreicht, dass vor dem Ankleben bzw. Eintritt des Anfanges einer neuen Bedruckstoffbahn in die Druckmaschine eine Qualität derselben ermittelt wird und hieraus, ebenfalls vor dem Ankleben bzw. vor oder beim Eintritt, ein Vorregeln bzw. Vorsteuern von Antrieben bzw. Verstellelementen im Hinblick auf die zu erwartenden Änderungen im Register und/oder der Bahnspannung erfolgt.
- Durch das Vorsteuern bzw. Vorregeln werden die Ansprechzeiten der während der Produktion rückschauend arbeitenden Regelung (Ursache – Wirkung – Gegenmaßnahme) und/oder die Zeit eines Einschwingens bzw. asymptotischen Annäherns an den Sollwert deutlich verkürzt.
- Von besonderem Vorteil ist der Einsatz eines derartigen Mess- und Regelungsprinzips mittels Vorregelung bzw. Vorsteuerung für die Regelung der Register und/oder der Passer.
- Im Fall eines Antriebsverbundes mehrerer Aggregate werden zwecks Vorabregelung von Registern bzw. Passern Stellmittel mit zuvor ermittelten Korrekturwerten beaufschlagt. Beim Einzelantrieb unabhängig rotatorisch angetriebener Aggregate, wie z. B. Druckwerken oder einzelner Druckwerkszylindern, erfolgen Korrekturen in Längsrichtung der Bahn vorteilhafter Weise durch entsprechende Änderung der Winkellage des Einzelantriebes und damit beispielsweise des Druckwerkszylinders bzw. Druckwerks.
- Fehlt eine während der Produktion automatisch arbeitende Regelung, so können die Stellantriebe bzw. die Einzelantriebe dennoch, beispielsweise mittels eines entsprechenden Stellbefehls, bereits mit Eintritt oder im Vorfeld des Eintritts der Störung, z. B. des neuen Bahnanfangs in die Druckmaschine, eine Korrektur erfahren, um so den zu erwartenden Fehler zu minimieren bzw. zu kompensieren.
- Das genannte Mess- und Regelungsprinzip ist jedoch in einer vorteilhaften Weiterbildung auch auf eine Bahnspannungsregelung anwendbar, wobei noch vor Eintritt der Störung (andere Bahneigenschaften) die zu erwartende Auswirkung ermittelt, und unmittelbar vor oder bei Eintritt der Störung den betreffenden Antrieben bzw. Stellmitteln (z. B. Zugregler, Drehmomentenregler etc.) ein entsprechender Korrekturwert zugeführt wird.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung einer Rotationsdruckmaschine mit Hauptantrieb und Registerregelung; -
2 eine schematische Darstellung einer Rotationsdruckmaschine mit Einzelantrieben und Registerregelung; - Eine Rotationsdruckmaschine, z. B. eine Rollenrotationsdruckmaschine, weist entlang einer Produktionsrichtung, d. h. entlang eines Weges einer Bahn
01 , z. B. einer Bedruckstoffbahn01 , insbesondere einer Papierbahn01 , in Transportrichtung T mehrere Bearbeitungsstufen bzw. Aggregate auf. - Dies können für eine Rollenrotationsdruckmaschine wie in
1 und2 schematisch dargestellt, zwecks Papierzuführung z. B. ein Rollenwechsler02 mit einem Einzugwerk03 , eine oder mehrere Druckeinheiten04 ;06 , eine Zugwalze07 , ggf. eine Längsschneideinrichtung08 , Wende-09 und Registereinrichtungen10 , wie z. B. eine Längsregisterwalze10 , eine weitere Zugwalze11 sowie Falztrichter12 und Falzwerk13 mit nicht dargestellten Querschneideinrichtungen sein. Zusätzlich können weitere nicht dargestellte Bearbeitungsstufen, wie z. B. Lackierwerk, Trockner etc., angeordnet sein. - Jede Druckeinheit
04 ;06 weist ein oder mehrere Druckwerke14 ;16 ;17 ;18 , z. B. Doppeldruckwerke14 ;16 ;17 ;18 für den beidseitigen Druck, auf, wobei die Druckwerke14 ;16 ;17 ;18 nebeneinander oder auch übereinander angeordnet sein können. Sind mehrere Druckeinheiten04 ;06 vorhanden, so können auch diese nebeneinander oder übereinander, mit horizontalem oder vertikalem Verlauf der Bahn01 sein. - Die Bahn
01 wird vom Rollenwechsler02 abgewickelt und durchläuft die Druckwerke14 ;16 ;17 ;18 , welche die Bahn01 nacheinander z. B. auf der selben Seite vierfach bedrucken. Vor dem Falztrichter12 wird die Bahn01 ggf. mit einer zweiten Bahn01' oder Teilbahn01' aus einer zweiten, nicht dargestellten Druckeinheit zusammengeführt, bevor sie im Falzwerk13 gefalzt und quer geschnitten wird. Sollte die Bahn01 im Falzüberbau längs geschnitten werden, so kann die zweite Bahn01' insbesondere auch eine gewendete Teilbahn01' der längs geschnittenen Bahn01 sein. - Um beim mehrfachen Bedrucken die Passerhaltigkeit, beim beidseitigen Bedrucken die Registerhaltigkeit und beim Zusammenführen mehrerer Bahnen
01 ;01' bzw. Teilbahnen01 ;01' und dem Querschneiden das Schnittregister einzuhalten, wird üblicherweise an einer oder mehreren Stellen entlang des Weges der Bahn01 die Passer- bzw. Registerhaltigkeit überprüft. Dies erfolgt für vollautomatische Druckmaschinen beispielsweise mittels der Messung der Lage von durch die Druckwerke14 ;16 aufgebrachten Marken oder Druckbildern mittels eines exemplarisch dargestellten Sensors19 . - Die Signale des Sensors
19 werden im Fall einer automatischen Registerregelung einer Regelung21 zur Korrektur von registrierten Abweichungen im Passer und im Register, sowohl in einer Längsrichtung x der Bahn01 als auch in deren Querrichtung y, zugeführt. - In einem ersten Ausführungsbeispiel (
1 ) sind mehrere der genannten Aggregate, hier die Druckwerke14 ;16 ;17 ;18 und das Falzwerk13 über eine mechanische Antriebsverbindung22 gemeinsam von einem Hauptantrieb23 rotatorisch angetrieben. Die Antriebsverbindung22 kann nicht dargestellte Getriebe, ggf. mit veränderbarer Übersetzung, aufweisen. - Die Signale des Sensors
19 werden einer Regelung21 zugeführt, welche ihrerseits auf Stellmittel26 ;27 ;28 ;29 ;31 oder Antriebe26 ;27 ;28 ;29 ;31 , z. B. auf Stellantriebe26 ;27 ;28 ;29 ;31 wie Längsregisterantriebe26 ;27 ;28 ;29 der Druckwerke14 ;16 ;17 ;18 oder Antriebe31 von Längsregisterwalzen10 wirkt. Weitere, nicht dargestellte Antriebe bzw. Stellantriebe für das Seitenregister, erlauben die Korrektur quer zur Bahn01 bzw. Transportrichtung T. Auch ist es möglich, jedem Formzylinder der als Doppeldruckwerke14 ;16 ;17 ;18 ausgeführten Druckwerke14 ;16 ;17 ;18 einen eigenen Längsregisterantrieb26 ;27 ;28 ;29 zuzuordnen. - Die rückschauend arbeitende Regelung
21 sorgt für die Register- bzw. Passerhaltigkeit und führt bei einer gemessenen Abweichung Δx; Δy der Istwerte x-Ist; y-Ist diese durch Ansteuerung der Stellantriebe26 ;27 ;28 ;29 ;31 auf die gewünschten Sollwerte x-soll; y-soll, bzw. auf die gewünschte relative Lage der Druckwerke14 ;16 ;17 ;18 zueinander, zurück. Die Regelung23 reagiert somit auf bereits eingetretene und registrierte Veränderungen. - Die Ursache für derartige Störungen und daraus resultierende Veränderungen sind vielfältig, z. B. Änderungen im Maschinenzustand wie Beschleunigungen, Änderungen von Größen aus dem Druckprozess wie Feuchtmittel- oder Farbzufuhr, Änderung der Bahnspannung, Änderungen von Anpressdrücken, insbesondere aber auch Änderungen in den Eigenschaften der Bahn
01 wie dem Spannungs-Dehnungsverhalten, der Dicke, der Feuchtigkeitsaufnahme etc. - Sind die Änderungen in den Eigenschaften der Bahn
01 groß, wie es z. B. beim Wechsel von einer Papierbahn01 auf eine andere möglich ist, so kann es mittels einer Regelung21 zu einer längeren Zeit für die Rückführung der Istwerte x-Ist; y-Ist auf die Sollwerte x-soll; y-soll oder zum längeren Schwingen der Regelung21 , und somit zu einer erhöhten Menge an Makulatur kommen. - Um diese Zeit bzw. die Menge an Makulatur möglichst klein zu halten, werden noch vor Eintritt der Störung, also vor dem Wechsel bzw. Eintritt der neuen Bahn, z. B. bevor beim fliegenden Wechsel eine neue Bahn an die alte geklebt wird, eine oder mehrere Kennzahlen für die Eigenschaften der neuen Bahn ermittelt.
- Die Ermittlung erfolgt mittels eines Meßsystems
32 , welches beispielsweise in unmittelbarer Nachbarschaft zum Rollenwechsler02 angeordnet ist. Das Meßsystem32 beinhaltet z. B. optische, akustische, elektromagnetische, kapazitive oder radiologische Messinstrumente, welche z. B. mittels an der Oberfläche der neuen Bahn gewonnener Messwerte m Rückschlüsse auf deren Eigenschaften bzw. Qualität, wie z. B. auf die aktuelle Feuchtigkeit, die Dicke der Bahn, die Spannungs-Dehnungscharakteristik, das Aufnahmevermögen an Feuchtigkeit, etc., zulassen. - Aus den so gewonnenen Messwerten m werden in einer Auswerteeinheit
33 , welche wie in1 als gesonderte Rechner- und Speicher- Einheit33 ausgebildet ist, beispielsweise aussagefähige Kennzahlen für die Qualität der neuen Bahn gebildet. - Der Auswerteeinheit
33 werden vorzugsweise zusätzlich die wesentlichen, die Eigenschaften bzw. das Verhalten der Bahn01 beeinflussenden Größen g aus dem Druckprozess sowie dem Maschinenzustand und der Bahnführung, wie z. B. Feuchtmittel- oder Farbzufuhr, aktuelle Bahnspannungen, Anpressdrücke, Geschwindigkeit, Temperaturen, Beschleunigungen, Anzahl der Bahnen, Weg der Bahnen etc., zugeführt. - Ebenfalls von Vorteil ist es, wenn der Auswerteeinheit
33 im Speicher Daten für in der Vergangenheit ermittelte Abweichungen Δx; Δy bzw. deren Kennzahlen und die daraufhin durchgeführten Korrekturen k0 (der Anteil mittels der Auswerteeinheit33 vor dem Wechsel zuzüglich dem Anteil der Nachregelung mittels der Regelung21 ) hinterlegt wird. Eine derartige Auswerteeinheit33 kann in Weiterbildung dann als selbstlernendes System ausgebildet sein, und somit den im Vorgriff auf den Rollenwechsel stattfindenden Regelungsprozess optimieren. - Die Auswerteeinheit
33 bildet aus den Messwerten m bzw. den Kennzahlen zusammen mit den Größen g aus dem Druckprozess und ggf. den hinterlegten früheren Korrekturen k0 einen oder mehrere Korrekturwerte k. Diese Korrekturwerte k werden beispielsweise im einfachsten Fall als additive Glieder (Offset) oder als Faktoren (Spreizung) den Stellantrieben26 ;27 ;28 ;29 ;31 im ersten Ausführungsbeispiel (1 ) direkt, oder, wie im zweiten Ausführungsbeispiel (2 ) gezeigt, über die Regelung21 zugeführt und bewirken eine entsprechende Korrektur im Register bzw. Passer. Diese Korrektur kann für das Seitenregister beispielsweise eine Seitwärtsbewegung des betreffenden Aggregats, beim Längsregister eine relative Winkellageänderung Δϕ für rotierende Aggregate, eine translatorische Bewegung in Längsrichtung x oder ein Verschwenken für beispielsweise eine Längsregisterwalze10 sein. Die Verbindung der Regelung21 mit den Stellantrieben26 ;27 ;28 ;29 ;31 ist in1 aus Übersichtsgründen nicht dargestellt. - Vorzugsweise wird die Korrektur zu einem Zeitpunkt durchgeführt, der spätestens mit dem Eintritt der Störung an einem von der Störung betroffenen Aggregat zusammenfällt. Dies kann beispielsweise der Moment des Eintrittes in die zweite Bearbeitungsstufe, beispielsweise das zweite Druckwerk
16 sein. Es ist auch möglich den Zeitpunkt mit dem Austritt oder Eintritt der Klebestelle aus dem bzw. in das Einzugwerk, oder im Fall von fliegenden Rollenwechslern beispielsweise während oder unmittelbar vor dem Kleben zu wählen. Im Fall von Stillstandsrollenwechslern kann das Regeln mit Verlassen des Speichers und/oder Eintritt in ein Einzugwerk erfolgen. Ist der Weg der Bahn01 durch die Druckmaschine sehr lang und verläuft durch viele Aggregate, so kann es von Vorteil sein, die Korrekturen zeitversetzt, d. h. mit fortschreitender Klebstelle jeweils am von der Störung betroffenen Aggregat unmittelbar vor Durchgang der Störung durchzuführen. - In einem zweiten Ausführungsbeispiel (
2 ) sind exemplarisch die Druckwerke14 ;16 ;17 ;18 und das Falzwerk13 nicht gemeinsam, sondern jeweils mittels eigenen Antrieben34 ;36 ;37 ;38 ;39 , ohne eine formschlüssige Antriebsverbindung, einzeln angetrieben. Es können jedoch auch größere gemeinsam angetriebene Untereinheiten, z. B. eine Druckeinheit04 ;06 oder aber auch weiter verkleinerte einzeln angetriebene Untereinheiten, z. B. jedes Paar aus einem Form- und einem Übertragungszylinder, jeder Zylinder, gebildet werden. - Für die Regelung des Passers bzw. Registers in Längsrichtung x können die Stellantriebe
26 ;27 ;28 ;29 der rotatorisch korrigierbaren Aggregate, z. B. der Druckwerke14 ;16 ,17 ;18 entfallen. Eine Korrektur erfolgt hier mittels einer Winkellageänderung Δϕ des Antriebes34 ;36 ;37 ;38 und ggf.39 , und somit der mit den Antrieben34 ;36 ;37 ;38 und ggf.39 gekoppelten Zylinder. Die derart zu regelnden Antriebe34 ;36 ;37 ;38 und ggf.39 sind hierfür vorzugsweise als winkellageregelbare Elektromotoren34 ;36 ;37 ;38 und ggf.39 ausgeführt. Eine zu korrigierende Änderung der Weglänge in Längsrichtung x kann beispielsweise wie im ersten Ausführungsbeispiel (1 ) mittels Beaufschlagung des Stellantriebes31 der Längsregisterwalze10 mit einem Korrekturwert k erfolgen. Das gleiche gilt für die Korrektur der Seitenregister in Querrichtung y mittels der nicht dargestellten Stellantriebe. - Für die Regelprinzipien, die Ermittlung der Korrekturwerte k und für die Zuführung der Korrekturwerte k zu den Antrieben
34 ;36 ;37 ;38 und ggf.39 , ist das für das erste Ausführungsbeispiel (1 ) ausgeführte entsprechend anzuwenden. - In einem dritten, nicht in der Figur dargestelltem Ausführungsbeispiel werden anhand der mittels des Meßsystems
32 aufgenommenen Messwerten m die für die Bahnspannung der Bahn01 relevanten Kennzahlen ermittelt. Was in den vorangehenden Beispielen die Längsrichtung x und Querrichtung y als den Druckprozess beeinflussende Größen x; y waren, sind es hier Spannungen der Bahn01 . Aus diesen Kennzahlen, zusammen mit den Größen g für den Maschinenzustand und den Druckprozess und ggf. mit in der Auswerteeinheit33 hinterlegten Daten aus der Vergangenheit, werden Korrekturwerte k ermittelt, welche vor bzw. bei Eintritt der Störung z. B. als Offset auf die die Bahnspannung beeinflussenden Aggregate, wie z. B. auf den Antrieb bzw. den Regler des Einzugwerks03 , einer Zugwalze07 ;11 oder/und auf den Antrieb bzw. den Regler eines nicht dargestellten Tänzers, gegeben werden. Die den aktuellen Maschinenzustand charakterisierenden Größen g können beispielsweise u. a. Messwerte m für die aktuelle Bahnspannung, exemplarisch strichliert in1 und2 als Sensoren41 , wie z. B. Tänzerwalzen Messwalzen etc. dargestellt, beinhalten. Erfolgt dies sukzessive mit Fortschreiten der Klebestelle durch die Druckmaschine, so können Spannungsspitzen bzw. Spannungsabfall und die Gefahr eines Bahnbruchs vermindert werden. - Für alle Ausführungsbeispiele ist auch die Vorregelung bzw. die Berücksichtigung von anderen, beispielsweise durch Messung oder Beobachtung ermittelte, und zu erwartende Fehlverhalten beim Fortdruckdruck im Vorfeld des Eintritts der negativen Folgen mittels des beschriebenen Verfahrens vorregelbar. Dies können die Druckqualität bzw. den Druckprozess beeinflussende Fehler wie Unwuchten, Verzahnungsfehler, Kanalschlag, Falzmesserschlag, Störungen durch den Skip-Slitter, durch ein Querperforieren oder Eigenschwingungen oder andere Fehlerquellen sein. All diese Quellen sind im Vorfeld messbar oder beobachtbar, können ausgewertet, und im Vorfeld der negativen Auswirkungen als Korrekturwerte k der Regelung
21 bzw. den Antrieben26 ;27 ;28 ;29 ;31 ;34 ;36 ;37 ;38 ;39 „aufgeschaltet" werden. - Die Regelung der Register und/oder Passer erfolgt folgendermaßen:
Während des Produktionsbetriebes erfolgt beispielsweise kontinuierlich die Überwachung und Regelung der Register und Passer mittels des oder der Sensoren19 , der Regelung21 und den Stellantrieben26 ;27 ;28 ;29 ;31 bzw. der Winkellage der Antriebe34 ;36 ;37 ;39 ;39 . Steht ein Rollenwechsel bevor, so werden mittels des Meßsystems32 die Messwerte m und letztlich die Korrekturwerte k für die bevorstehende zu erwartende Korrektur gebildet. - Die Register bzw. Passer können nun in Erwartung einer bestimmten Änderung vorgeregelt bzw. vorgesteuert werden. Die Korrekturwerte k werden entweder unmittelbar vor der Klebung bzw. vor Eingang der Klebestelle in das Einzugwerk, jedoch spätestens unmittelbar vor Austritt der Klebestelle aus dem Einzugwerk den Stellantrieben
26 ;27 ;28 ;29 ;31 bzw. den Antrieben34 ;36 ;37 ;38 und ggf.39 oder aber sukzessive mit Fortschreiten der Klebestelle durch die Druckmaschine den Stellantrieben26 ;27 ;28 ;29 ;31 bzw. den Antrieben34 ;36 ;37 ;38 und ggf.39 zugeführt und die Korrektur durchgeführt. - Werden unmittelbar an das Vorregeln bzw. Vorsteuern Regelungen in die eine oder andere Richtung durch die Regelung
21 für die „normale" Registerregelung durchgeführt, so können diese Werte beispielsweise in die Auswerteeinheit33 zurückgelesen werden, und zur Bildung einer in der Zukunft liegenden Korrektur mit vergleichbaren Messwerten m herangezogen werden. - Die Regelung der Bahnspannung erfolgt in gleicher oder ähnlicher Weise, mit dem Unterschied, dass die Korrekturwerte k den die Bahnspannung beeinflussenden Aggregaten wie Zugwalzen oder/und Tänzerwalzen zugeführt werden.
-
- 01
- Bahn, Bedruckstoffbahn, Papierbahn
- 02
- Rollenwechsler
- 03
- Einzugwerk
- 04
- Druckeinheit
- 05
- 06
- Druckeinheit
- 07
- Zugwalze
- 08
- Längsschneideinrichtung
- 09
- Wendeeinrichtung
- 10
- Registereinrichtung, Längsregisterwalze
- 11
- Zugwalze
- 12
- Falztrichter
- 13
- Falzwerk
- 14
- Druckwerk, Doppeldruckwerk
- 15
- 16
- Druckwerk, Doppeldruckwerk
- 17
- Druckwerk, Doppeldruckwerk
- 18
- Druckwerk, Doppeldruckwerk
- 19
- Sensor
- 20
- 21
- Regelung
- 22
- Antriebsverbindung
- 23
- Hauptantrieb
- 24
- 25
- 26
- Stellmittel, Antriebe, Stellantriebe, Längsregisterantrieb
- 27
- Stellmittel, Antriebe, Stellantriebe, Längsregisterantrieb
- 28
- Stellmittel, Antriebe, Stellantriebe, Längsregisterantrieb
- 29
- Stellmittel, Antriebe, Stellantriebe, Längsregisterantrieb
- 30
- 31
- Stellmittel, Antriebe, Stellantriebe,
- 32
- Meßsystem
- 33
- Auswerteeinheit, Rechner- und Speicher- Einheit
- 34
- Antrieb, Elektromotoren
- 35
- 36
- Antrieb, Elektromotoren
- 37
- Antrieb, Elektromotoren
- 38
- Antrieb, Elektromotoren
- 39
- Antrieb, Elektromotoren
- 40
- 41
- Sensor
- 01'
- Bahn, Teilbahn
- g
- Größen aus dem Druckprozess sowie dem Maschinenzustand
- k
- Korrekturwert
- m
- Messwert
- T
- Transportrichtung
- x-Ist
- Istwert
- y-Ist
- Istwert
- Δx
- Abweichung
- Δy
- Abweichung
- x-soll
- Sollwert
- y-soll
- Sollwert
- ϕ
- Drehwinkellage
Claims (8)
- Verfahren zur Steuerung von Antrieben (
26 ;27 ;28 ;29 ;31 ;34 ;36 ;37 ;38 ;39 ) einer Druckmaschine mit mehreren von einer Bahn (01 ) nacheinander durchlaufenen Druckwerken (04 ;06 ) während der Produktion zur Kompensation einer Abweichung (Δx; Δy) im Register und/oder Passer (x; y), wobei bei der Steuerung eine Information zu einer Qualität der Bahn (01 ) verarbeitet, und eine zu erwartende Abweichung (Δx; Δy) im Register und/oder Passer (x; y) festgelegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass – vor Eintritt eines fliegenden Rollenwechsels ein aktueller, zur Charakterisierung der Qualität der neuen Bahn (01 ) geeigneter Messwert (m) ermittelt wird, – dass anhand dieses im Vorfeld des Rollenwechsels ermittelten Messwertes (m) die durch den Rollenwechsel zu erwartende Abweichung (Δx; Δy) im Register und/oder Passer (x; y) festgelegt wird, – und dass spätestens mit Eintritt eines Anfangs der neuen Bahn (01 ) in das in Laufrichtung zweite Druckwerk (16 ) mindestens einer der Antriebe (26 ;27 ;28 ;29 ;31 ;34 ;36 ;37 ;38 ;39 ) zur Regelung des Registers und/oder des Passers (x; y) entsprechend der zuvor ermittelten zu erwartenden Abweichung (Δx; Δy) vorgesteuert wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Messwert (m) zur Bildung von einem oder mehreren Korrekturwerten (k) herangezogen wird, und dass ein oder mehrere der Antriebe (
26 ;27 ;28 ;29 ;31 ;34 ;36 ;37 ;38 ;39 ) mit dem oder den Korrekturwerten (k) zwecks Vorregelung bzw. Vorsteuerung beaufschlagt werden. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Korrekturwerte (k) den Antrieben (
26 ;27 ;28 ;29 ;31 ;34 ;36 ;37 ;38 ;39 ) direkt beaufschlagt werden. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Korrekturwerte (k) einer die Antriebe (
26 ;27 ;28 ;29 ;31 ;34 ;36 ;37 ;38 ;39 ) regelnden Regelung (21 ) zugeführt, und von dort die Vorsteuerung vorgenommen wird. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Korrekturwerte (k) als Stellantriebe (
26 ;27 ;28 ;29 ;31 ) ausgebildete Antriebe (26 ;27 ;28 ;29 ;31 ) vorgesteuert werden. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Korrekturwerte (k) eine relative Winkellage rotatorischer Antriebe (
34 ;36 ;37 ;38 ;39 ) einzeln angetriebener Aggregate oder Gruppen von Aggregaten zueinander verändert werden. - Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Korrekturwerte (k) die relative Winkellage rotatorischer Antriebe (
34 ;36 ;37 ;38 ;39 ) einzeln angetriebener Druckwerke (14 ;16 ;17 ;18 ) oder Druckwerkszylinder bezüglich ihrer Drehwinkellage zueinander verändert werden. - Vorrichtung zum Steuern von Antrieben einer Druckmaschine mit mehreren von einer Bahn (
01 ) nacheinander durchlaufenen Druckwerken (04 ;06 ), wobei von einer Qualität einer Bahn (01 ) abhängige Korrekturwerte (k) zwecks Steuerung eines oder mehrerer Antriebe (26 ;27 ;28 ;29 ;31 ;34 ;36 ;37 ;38 ;39 ) zur Regelung des Registers und/oder des Passers (x; y) in einer Auswerteeinheit (33 ) ermittelbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckmaschine ein Meßsystem (32 ) aufweist, mittels dessen während der Produktion vor einem fliegenden Rollenwechsel eine oder mehrere aktuelle, zur Charakterisierung einer Qualität einer zu wechselnden Bahn (01 ) geeignete Messwerte (m) ermittelbar sind, dass die Auswerteeinheit (33 ) derart ausgebildet ist, dass die Korrekturwerte (k) unter Verwendung der Messwerte (m) gebildet sind, und dass die Steuerung derart ausgeführt ist, dass ein Vorsteuern des mindestens einen Antriebes (26 ;27 ;28 ;29 ;31 ;34 ;36 ;37 ;38 ;39 ) spätestens mit Eintritt eines Anfangs der neuen Bahn (01 ) in das in Laufrichtung zweite Druckwerk (16 ) erfolgt ist.
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: KOENIG & BAUER AKTIENGESELLSCHAFT, 97080 WUERZB, DE |
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8392 | Publication of changed patent specification | ||
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