DE10135681A1 - Hydrierverfahren - Google Patents
HydrierverfahrenInfo
- Publication number
- DE10135681A1 DE10135681A1 DE10135681A DE10135681A DE10135681A1 DE 10135681 A1 DE10135681 A1 DE 10135681A1 DE 10135681 A DE10135681 A DE 10135681A DE 10135681 A DE10135681 A DE 10135681A DE 10135681 A1 DE10135681 A1 DE 10135681A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- hydrogenation
- double bond
- range
- ring system
- group
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D495/00—Heterocyclic compounds containing in the condensed system at least one hetero ring having sulfur atoms as the only ring hetero atoms
- C07D495/02—Heterocyclic compounds containing in the condensed system at least one hetero ring having sulfur atoms as the only ring hetero atoms in which the condensed system contains two hetero rings
- C07D495/04—Ortho-condensed systems
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Heterocyclic Carbon Compounds Containing A Hetero Ring Having Oxygen Or Sulfur (AREA)
Abstract
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein schonendes Verfahren zur katalytischen Hydrierung sowie ein Verfahren zur Herstellung von Biotin unter Einsatz des Hydrierschrittes. Das erfindungsgemäße Verfahren zu selektiven, katalytischen Hydrierung einer C-C-Doppelbindung an einem Thiazol-Ringsystem mit mindestens einer basisch versalzbaren funktionellen Gruppe ist dadurch gekennzeichnet, dass die Hydrierung in einem protischen Lösungsmittel bei einem pH-Wert > 7 durchgeführt wird.
Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein schonendes Verfahren zur
katalytischen Hydrierung, sowie ein Verfahren zur Herstellung von Biotin unter
Einsatz des Hydrierschrittes.
Bei etablierten Synthesen für Biotin wird eine Zwischenstufe mit einer
Doppelbindung am Thiolan-Ring hydriert. Diese selektive Hydrierung der
Doppelbindung erfolgt üblicherweise metallkatalysiert. Dabei wird diese Reaktion
üblicherweise in organischen Lösungsmitteln durchgeführt.
So ist in dem Europäischen Patent EP-B-0 273 270 eine Biotinsynthese
beschrieben, bei der eine Hydrierung gemäß Gleichung I erfolgt. Als
Lösungsmittel wird hier bevorzugt Isopropanol verwendet.
Dabei bedeuten R1 eine Phenylethylgruppe, R2 einen Wasserstoff-, Acetyl-,
Propionyl-, Benzoyl-, Benzyl-, Ethoxycarbonyl-, tert-Butoxycarbonyl-,
Benzyloxycarbonyl-, Phenoxycarbonyl-, p-Methoxybenzyl-, Methoxymethyl-,
Pyranyl-, Benzolslfonyl-, p-Toluolsulfonyl-, Methylsulfonyl, Diphenylphosphinyl-,
Diethoxyphosphinyl,- Trimethylsilyl-, oder einen Butyldimethylsilylrest und R3
ausgewählt ist aus H und C1-4-Alkyl.
Andere Anmeldungen beschreiben modifizierte Hydrierbedingungen:
Beispielsweise wird in der Europäischen Patentanmeldung EP-A-0 633 263 die
Hydrierung mit einem löslichen Pd-Katalysator, vorzugsweise
Dichlorobis(benzonitril)palladium oder Palladiumacetat in einem
Lösungsmittelgemisch aus Wasser und mindestens einem Alkohol beschrieben.
Nach dem in der Japanischen Patentanmeldung JP-A-07330776 beschriebenen
Verfahren wird die Hydrierung mit Palladiumacetat in Isopropanol durchgeführt.
Bei Verwendung derartiger löslicher Katalysatoren ist die Abtrennung des
Katalysators vom Produkt oft schwierig und erfordert auf jeden Fall einen
zusätzlichen Schritt. Mit dem Problem der Abtrennung solcher löslicher
Katalysatoren aus dem Reaktionsgemisch beschäftigt sich die Europäische
Patentanmeldung EP-A-0 780 392. Es wird vorgeschlagen nach erfolgter
Reaktion ein polymeres Flockungsmittel zuzusetzen, das den Katalysator aus der
Lösung fällt und den Niederschlag abzufiltrieren.
Trotz dieser verschiedenen bekannten Varianten zur Durchführung des
Hydrierverfahrens besteht weiterhin Bedarf nach alternativen Hydrierverfahren,
die einfach durchzuführen, kostengünstig und schnell sind und sich gut in die
Kette anderer Syntheseschritte integrieren lassen. Dabei müssen die Verfahren
eine hohe Selektivität und hohe Umsetzungsgrade gewährleisten.
Dabei ist es insbesondere von Vorteil, wenn aufeinanderfolgende
Reaktionsschritte im gleichen Lösungsmittel durchgeführt werden können. Ein
aufwendiger Lösungsmittelwechsel mit Reinigungs- und Trocknungsschritten der
Zwischenstufen kann dann unterbleiben.
Im Fall der Biotinsynthese heißt das, dass es wünschenswert erscheint, die
Hydrierung in dem Medium durchführen zu können, in dem die Thieno-[3,4-d]-
imidazol-4-ylidenpentansäure anfällt.
Bei üblichen Biotinsynthesen - wie beispielsweise in der internationalen
Patentanmeldung WO 95/26965 beschrieben - fällt die Thieno-[3,4-d]-imidazol-4-
ylidenpentansäure in protischen Lösungsmitteln, oft in einer wässrigen
Extraktionslösung an. Allerdings ist dieses Zwischenprodukt in reinem Wasser
nicht löslich, so dass Wasser als Lösungsmittel für die weitere Umsetzung
ungeeignet erschien.
Jetzt wurde überraschend gefunden, dass es bei geeigneter Einstellung des pH-
Wertes möglich ist, die Hydrierung direkt in diesem protischen Lösungsmittel
durchzuführen.
Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist dementsprechend ein
Verfahren zur katalytischen Hydrierung mindestens einer C-C-Doppelbindung in
einer Verbindung mit mindestens einer basisch versalzbaren funktionellen
Gruppe, bei dem die Hydrierung in einem protischen Lösungsmittel bei einem pH-
Wert < 7 durchgeführt wird.
Erfindungsgemäß bevorzugt befindet sich die Doppelbindung an einem Thiazol-
Ringsystem. Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird dabei unter einem
Thiazol-Ringsystem ein Ringsystem aus einem oder mehreren, vorzugsweise
annelierten Ringen verstanden das mindestens ein Stickstoff-Heteroatom und
mindestens ein Schwefel-Heteroatom enthält. Dabei können die Ringe gesättigt
oder ungesättigt sein.
Die mindestens eine zu hydrierende Doppelbindung kann dabei eine oder
mehrere Doppelbindungen im Ringsystem und/oder eine oder mehrere
unmittelbar an Ringen des Systems anschließende Doppelbindung sein.
Unter der mindestens einen basisch versalzbaren funktionellen Gruppe wird
erfindungsgemäß eine solche Gruppe verstanden, die unter den gewählten
Hydrierbedingungen in geladener, Form vorliegt. Vorzugsweise sind die
Carboxyl- oder Hydroxylfunktionen, wobei es erfindungsgemäß besonders
bevorzugt ist, wenn mindestens eine Carboxylfunktion vorliegt. Dabei ist die
basisch versalzbare funktionelle Gruppe erfindungsgemäß entweder direkt oder
über eine oder mehrere Seitenketten an das Thiazol-Ringsystem gebunden.
Wenn durch die Hydrierung ein neues chirales Zentrum entsteht, wird das
Verfahren vorzugsweise so durchgeführt, dass die Hydrierung enantioselektiv
erfolgt. Dem Fachmann auf diesem Gebiet bereitet es keinerlei Schwierigkeiten,
die Hydrierbedingungen, insbesondere Katalysator, Druck und Temperatur
entsprechend so zu wählen, dass eine enantioselektive Hydrierung erfolgt.
In einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens handelt es
sich bei dem Thiazol-Ringsystem um ein Thiolan-Ringsystem, wobei unter einem
Thiolan-Ringsystem (Tetrahydrothiophen-Derivat) ein solches Ringsystem
verstanden wird, das mindestens einen substituierten oder unsubstituierten
Thiolan-Ring enthält, der vorzugsweise an mindestens einen weiteren Ring
gebunden, vorzugsweise anneliert ist. Dabei werden ausdrücklich auch Schwefel
haltige Cyclopentan-Ringsysteme, die Doppelbindungen enthalten im Sinne der
vorliegenden Erfindung als Thiolan-Ringsysteme bezeichnet.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens liegt das Thiolan-
Ringsystem in einer Verbindung gemäß Formel I
, in der die Reste R1 und R2 für eine Schutzgruppe stehen, X steht für O oder S
und R ausgewählt ist aus der Gruppe, die die Reste C1-20-Hydroxyalkyl, C1-20-
Carboxyalkyl und die Ester solcher Hydroxy- bzw. Carboxyalkylreste enthält, vor.
Die Schutzgruppen R1 und R2 in Formel I sind dabei vorzugsweise ausgewählt
aus der Gruppe, die die Reste Acetyl-, Propionyl-, Benzoyl-, Benzyl-, Phenylethyl-
Ethoxycarbonyl-, tert-Butoxycarbonyl-, Benzyloxycarbonyl-, Phenoxycarbonyl-,
p-Methoxybenzyl-, Methoxymethyl-, Pyranyl-, Benzolsulfonyl-, p-Toluolsulfonyl-,
Methylsulfonyl, Diphenylphosphinyl-, Diethoxyphosphinyl,- Trimethylsilyl-,
Trifluoracetyl-, Methoxycarbonyl-, Allyloxycarbonyl, Trifluorphenyl- und
Butyldimethylsilylrest enthält, wobei R1 und R2 vorzugsweise identisch sind und
insbesondere bevorzugt Benzyl- oder Phenylethylreste sind.
Als Lösungsmittel eignen sich protische Lösungsmittel, insbesondere die dem
Fachmann bekannten üblichen protischen Lösungsmittel, wie Wasser, niedere
Alkohole, wie beispielsweise Methanol, Ethanol und Isopropanol, sowie primäre
und sekundäre Amine und Gemische solcher protischer Lösungsmittel, wobei es
insbesondere bevorzugt ist, wenn als Lösungsmittel Wasser eingesetzt wird.
Erfindungsgemäß erfolgt die Hydrierung bei einem pH-Wert < 7 und
vorzugsweise bei einem pH-Wert < 10. Ebenfalls bevorzugt ist es, wenn im
Reaktionsmedium ein pH-Wert im Bereich von 8 bis 9, insbesondere im Bereich
von 8,5 bis 8,9 eingestellt wird, wobei es sich als besonders vorteilhaft erwiesen
hat, wenn ein pH-Wert von etwa 8,7 eingestellt wird.
Dabei wird der pH-Wert vorzugsweise mit Hilfe einer schwachen Base, wie
beispielsweise Natriumcarbonat oder Kaliumcarbonat, eines entsprechenden
Puffersystems, das im schwach alkalischen Bereich wirkt, oder eines Alkali- oder
Erdalkalihydroxyds wie Natronlauge oder Kalilauge eingestellt. Aber auch andere
dem Fachmann geläufige Basen können hier eingesetzt werden.
Als Katalysatoren für die Hydrierung eignen sich alle gängigen homogenen und
heterogenen Katalysatoren, insbesondere bevorzugt wird als Katalysator
mindestens ein Edelmetall vorzugsweise ausgewählt aus den Elementen Pt, Pd
und Rh, oder ein Übergangsmetall, wie Mo, W, Cr, besonders aber Fe, Co und
Ni, entweder einzeln oder im Gemisch eingesetzt. Dabei können der oder die
Katalysatoren oder Katalysatorgemische auch auf Trägern wie Aktivkohle,
Aluminiumoxid oder Kieselgur eingesetzt werden. Dabei kann das Metall auch in
Form der Raney-Verbindung, beispielsweise Raney-Nickel eingesetzt werden.
Wird die Katalyse in einem homogenen Verfahren durchgeführt, so ist es
bevorzugt, wenn als Katalysator eine oder mehrere Komplexverbindungen der
genannten Metalle, wie beispielsweise der Wilkinson-Katalysator [Chlor
tris(triphenylphosphin)rhodium], eingesetzt wird. In einer bevorzugten Variante
der vorliegenden Erfindung wir ein heterogener Katalysator eingesetzt, wobei es
insbesondere bevorzugt ist als Katalysator bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren Pd, vorzugsweise auf Aktivkohleträger, beispielsweise 5 Gew.-% Pd
auf C, einzusetzen.
Die Hydrierung wird üblicherweise bei einer Temperatur im Bereich von 20-150°C,
vorzugsweise im Bereich von 70 bis 120°C und insbesondere bevorzugt
bei etwa 100°C durchgeführt. Weiter wird die Hydrierung vorteilhaft bei einem
Wasserstoff-Druck von 1 bis 200 bar, vorzugsweise von 1 bis 10 bar und
insbesondere bevorzugt bei etwa 3 bis 5 bar durchgeführt.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die leichte Abtrennung
des Hydrierproduktes aus der Hydrierlösung. In einer bevorzugten Variante des
erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt die Isolierung des Hydrierungsproduktes
durch einen pH-Shift. Dabei wird bevorzugt ein pH-Wert im Bereich 1 bis 7,
vorzugsweise um 6 eingestellt. Der pH-Shift kann dabei durch Zugabe einer
organischen Säure oder einer Mineralsäure, vorzugsweise Salzsäure erreicht
werden. Nach erfolgtem pH-Shift wird das Produkt in dieser Erfindungsvariante
mit einem organischen Lösungsmittel extrahiert. Geeignete organische
Lösungsmittel sind Ester, wie insbesondere Essigsäureethylester und
Essigsäurebutylester, Ether, wie insbesondere Diethylether, MTB-Ether
Methyltetrahydrofuran und Tetrahydrofuran, Ketone, wie insbesondere
Ethylpropylketon, Dichlormethan, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, aliphatische
Kohlenwasserstoffe, wie insbesondere Pentan, Hexan und Heptan, aromatische
Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol und Xylol und seine Isomerengemische,
wobei Xylol insbesondere bevorzugt eingesetzt wird.
Insbesondere bevorzugt wird das Verfahren als Zwischenschritt bei der
Herstellung von Biotin, insbesondere von (+)-Biotin eingesetzt. Daher ist es
besonders bevorzugt, wenn es sich bei der Gruppe X in Formel I um ein
Sauerstoffatom handelt und bei dem Rest R in Formel I um einen Buttersäurerest
handelt, der verestert sein kann.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist dementsprechend ein
Verfahren zur Herstellung von Biotin, bei dem die erfindungsgemäße Hydrierung
eingesetzt wird.
Die chemische Synthese von Biotin ist aus der Literatur bekannt und kann
beispielsweise, wie in dem Europäischen Patent EP-B-0 273 270 beschrieben,
erfolgen. Auch modifizierte Synthesen und Wege ausgehend von anderen
Ausgangsstoffen (z. B. L-Cystein oder L-Cystin s. DE-A-36 13 245) sind dem
Fachmann bekannt, so dass es ihm keinerlei Schwierigkeiten bereitet, in einer an
sich bekannten Biotinsynthese den Hydrierschritt durch das in dieser Erfindung
beschriebene Hydrierverfahren zu ersetzen.
Dabei ist es insbesondere bevorzugt, wenn die Thieno-[3,4-d]-imidazol-4-yliden
pentansäure in dem gleichen protischen Lösungsmittel hydriert wird, in dem der
unmittelbar vor der Hydrierung stattfindende Reaktionsschritt stattfand. Wie
bereits oben ausgeführt, wird als der Hydrierung vorausgehender
Reaktionsschritt in üblichen Verfahren zur Biotinherstellung die Reinigung der die
Thieno-[3,4-d]-imidazol-4-ylidenpentansäure mit Wasser durchgeführt. Daher ist
Wasser in dieser Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ein besonders
bevorzugtes Lösungsmittel.
Im folgenden ist eine bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens im
Detail beschrieben:
Bei der Durchführung der erfindungsgemäßen Hydrierung in der Biotinsynthese wird die an den Stickstoffatomen geschützte Thieno-[3,4-d]-imidazol-4-yliden pentansäure vorzugsweise zuerst in Wasser gelöst. Dies geschieht insbesondere bevorzugt durch Alkalisieren mit einer schwachen Base, wie beispielsweise wässriger Natronlauge. Es wird vorzugsweise ein pH-Wert im Bereich 8-9, insbesondere im Bereich 8,5-8,9 eingestellt, wobei es sich als besonders vorteilhaft erwiesen hat, wenn ein pH-Wert von 8,7 eingestellt wird.
Bei der Durchführung der erfindungsgemäßen Hydrierung in der Biotinsynthese wird die an den Stickstoffatomen geschützte Thieno-[3,4-d]-imidazol-4-yliden pentansäure vorzugsweise zuerst in Wasser gelöst. Dies geschieht insbesondere bevorzugt durch Alkalisieren mit einer schwachen Base, wie beispielsweise wässriger Natronlauge. Es wird vorzugsweise ein pH-Wert im Bereich 8-9, insbesondere im Bereich 8,5-8,9 eingestellt, wobei es sich als besonders vorteilhaft erwiesen hat, wenn ein pH-Wert von 8,7 eingestellt wird.
Anschließend wird der Metallkatalysator, vorzugsweise Palladium auf
Kohlenstoffträger (z. B. 5%-Pd/C) zugegeben. Vorzugsweise werden 20-30 Gew.-%,
insbesondere bevorzugt 25 Gew.-% des Katalysators, bezogen auf die
Edukt-Menge, zugegeben.
Die Hydrierung erfolgt bei einer Temperatur im Bereich von 20-150°C,
vorzugsweise im Bereich von 70 bis 120°C und insbesondere bevorzugt bei etwa
60°C und einem Wasserstoff-Druck von 1 bis 200 bar, vorzugsweise von 1 bis
10 bar und insbesondere bevorzugt bei etwa 3 bis 5 bar.
Die Isolierung des Hydrierungsproduktes erfolgt bevorzugt durch einen pH-Shift,
wobei vorzugsweise mit Salzsäure ein pH-Wert von etwa 6 eingestellt wird. Nach
erfolgtem pH-Shift wird das Produkt in dieser Erfindungsvariante mit einem
organischen Lösungsmittel, vorzugsweise Xylol extrahiert.
Ein Beispiel für die Durchführung der hier beschriebenen bevorzugten Variante
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist im folgenden angegeben.
100 g (3aS,6aR)Hexahydro2-oxo-1,3-dibenzylthieno-[3,4-d]-imidazol-4-yliden
pentansäure (Formel I) werden bei 40°C in 340 ml Wasser gelöst, wobei der pH-
Wert mit wässriger Natronlauge auf 8,7 eingestellt wird. Zu der Lösung werden
25 Gew.-% 5%-Pd/C gegeben. Anschließend wird bei einem H2-Druck von 3 bar
und 100°C bis die Wasserstoffaufnahme beendet ist, hydriert. Der Katalysator
wird nach dem Abkühlen abfiltriert. Die Lösung wird mit Salzsäure auf pH = 6,0
eingestellt und mit 300 ml Xylol extrahiert. Anschließend wird die wässrige Phase
nochmals mit 100 ml Xylol extrahiert. Die organischen Phasen werden vereinigt
und die Lösungsmittel verdampft. Zurück bleibt 96 g (3aS,6aR)-Hexahydro-2-
oxo-1,3-dibenzylthieno-[3,4-d]-imidazol-4-yl-pentansäure (Formel II) als
hellgelbes Öl.
Ausbeute: 95,5% der Theorie
Charakterisierung: spektroskopische Daten entsprechen den Literaturwerten.
Ausbeute: 95,5% der Theorie
Charakterisierung: spektroskopische Daten entsprechen den Literaturwerten.
Claims (13)
1. Verfahren zur katalytischen Hydrierung mindestens einer C-C-Doppelbindung
in einer Verbindung mit mindestens einer basisch versalzbaren funktionellen
Gruppe, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydrierung in einem protischen
Lösungsmittel bei einem pH-Wert < 7 durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydrierung
enantioselektiv durchgeführt wird und die Doppelbindung sich vorzugsweise
an einem Thiazol-Ringsystem befindet.
3. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, dass es sich bei dem Thiazol-Ringsystem um ein Thiolan-
Ringsystem handelt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Thiolan-
Ringsystem in einer Verbindung gemäß Formel I
in der die Reste R1 und R2 für eine Schutzgruppe stehen, X steht für O oder S und R ausgewählt ist aus der Gruppe, die die Reste C1-20-Hydroxyalkyl, C1-20- Carboxyalkyl und die Ester solcher Hydroxy- bzw. Carboxyalkylreste enthält, vorliegt.
in der die Reste R1 und R2 für eine Schutzgruppe stehen, X steht für O oder S und R ausgewählt ist aus der Gruppe, die die Reste C1-20-Hydroxyalkyl, C1-20- Carboxyalkyl und die Ester solcher Hydroxy- bzw. Carboxyalkylreste enthält, vorliegt.
5. Verfahren zur Hydrierung einer Doppelbindung nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Lösungsmittel Wasser
eingesetzt wird und im Reaktionsmedium ein pH-Wert im Bereich von 8 bis 9,
insbesondere im Bereich von 8,5 bis 8,9 eingestellt wird, wobei es sich als
besonders vorteilhaft erwiesen hat, wenn ein pH-Wert von etwa 8,7 eingestellt
wird.
6. Verfahren zur Hydrierung einer Doppelbindung nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der pH-Wert mit Hilfe einer
schwachen Base, wie beispielsweise Natriumcarbonat oder Kaliumcarbonat, oder
eines entsprechenden Puffersystems, das im schwach alkalischen Bereich wirkt,
oder eines Alkali oder Erdalkalihydroxyds wie Natronlauge oder Kalilauge
eingestellt wird.
7. Verfahren zur Hydrierung einer Doppelbindung nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass R1 und R2 in Formel I
ausgewählt sind aus der Gruppe, die die Reste Acetyl-, Propionyl-, Benzoyl-,
Benzyl-, Phenylethyl-, Ethoxycarbonyl-, tert-Butoxycarbonyl-, Benzyloxycarbonyl-,
Phenoxycarbonyl-, p-Methoxybenzyl-, Methoxymethyl-, Pyranyl-, Benzolsulfonyl-,
p-Toluolsulfonyl-, Methylsulfonyl, Diphenylphosphinyl-, Diethoxyphosphinyl-,
Trimethylsilyl-, Trifluoracetyl-, Methoxycarbonyl-, Allyloxycarbonyl, Trifluorphenyl-
und Butyldimethylsilylrest enthält, wobei R1 und R2 vorzugsweise identisch sind
und insbesondere bevorzugt Benzyl- oder Phenylethylreste sind.
8. Verfahren zur Hydrierung einer Doppelbindung nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Katalysator ein Edelmetall
vorzugsweise ausgewählt aus den Elementen Pt, Pd und Rh, oder ein
Übergangsmetall, wie Mo, W, Cr, besonders aber Fe, Co und Ni, entweder
einzeln oder im Gemisch und/oder auf Trägern wie Aktivkohle, Aluminiumoxid
oder Kieselgur eingesetzt wird, wobei es insbesondere bevorzugt ist Pd,
vorzugsweise auf Aktivkohleträger, einzusetzen.
9. Verfahren zur Hydrierung einer Doppelbindung nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydrierung bei einer
Temperatur im Bereich von 20-150°C, vorzugsweise im Bereich von 70 bis
120°C und insbesondere bevorzugt bei etwa 100°C und einem Wasserstoff-
Druck von 1 bis 200 bar, vorzugsweise von 1 bis 10 bar und insbesondere
bevorzugt bei etwa 3 bis 5 bar erfolgt.
10. Verfahren zur Hydrierung einer Doppelbindung nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Isolierung des
Hydrierungsproduktes durch einen pH-Shift erfolgt, wobei bevorzugt ein pH-Wert
im Bereich 1 bis 7, vorzugsweise um 6 eingestellt wird und der pH-Shift durch
Zugabe einer organischen Säure oder einer Mineralsäure, vorzugsweise
Salzsäure erreicht wird und das Produkt vorzugsweise mit einem organischen
Lösungsmittel, vorzugsweise Xylol, extrahiert wird.
11. Verfahren zur Hydrierung einer Doppelbindung nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Gruppe X in
Formel I um ein Sauerstoffatom handelt und bei dem Rest R in Formel I um einen
Buttersäurerest handelt, der verestert sein kann.
12. Verfahren zur Herstellung von Biotin, dadurch gekennzeichnet, dass das
Verfahren einen Schritt gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11 enthält.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Thieno-[3,4-
d]-imidazol-4-ylidenpentansäure in dem gleichen protischen Lösungsmittel
hydriert wird, in dem der unmittelbar vor der Hydrierung stattfindende
Reaktionsschritt stattfand.
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10135681A DE10135681A1 (de) | 2000-09-06 | 2001-07-21 | Hydrierverfahren |
US10/363,136 US7094905B2 (en) | 2000-09-06 | 2001-08-09 | Process for the hydrogenation of C—C double bonds |
AU2001295453A AU2001295453A1 (en) | 2000-09-06 | 2001-08-09 | Method for hydrogenating c-c double bonds |
JP2002525069A JP2004513085A (ja) | 2000-09-06 | 2001-08-09 | 二重結合の水素化方法 |
EP01976063A EP1339657A1 (de) | 2000-09-06 | 2001-08-09 | Verfahren zur hydrierung von c-c-doppelbindungen |
PCT/EP2001/009203 WO2002020442A1 (de) | 2000-09-06 | 2001-08-09 | Verfahren zur hydrierung von c-c-doppelbindungen |
CNB018151752A CN100369872C (zh) | 2000-09-06 | 2001-08-09 | 碳-碳双键的氢化方法 |
KR10-2003-7003242A KR20030032009A (ko) | 2000-09-06 | 2001-08-09 | 탄소-탄소 이중 결합의 수소첨가 방법 |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10043957 | 2000-09-06 | ||
DE10135681A DE10135681A1 (de) | 2000-09-06 | 2001-07-21 | Hydrierverfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10135681A1 true DE10135681A1 (de) | 2002-03-14 |
Family
ID=7655208
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10135681A Withdrawn DE10135681A1 (de) | 2000-09-06 | 2001-07-21 | Hydrierverfahren |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
KR (1) | KR20030032009A (de) |
DE (1) | DE10135681A1 (de) |
-
2001
- 2001-07-21 DE DE10135681A patent/DE10135681A1/de not_active Withdrawn
- 2001-08-09 KR KR10-2003-7003242A patent/KR20030032009A/ko active IP Right Grant
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
KR20030032009A (ko) | 2003-04-23 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2607322C2 (de) | Verfahren und Zwischenprodukte zur Herstellung von 1&alpha;, 25-Dihydroxycholecalciferol | |
DE1811693A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von polycyclischen Verbindungen | |
DD264920A5 (de) | Verfahren zur herstellung von (+)-biotin | |
WO2002020442A1 (de) | Verfahren zur hydrierung von c-c-doppelbindungen | |
EP0107806B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von optisch aktiven Hydrochinonderivaten sowie von d-alpha-Tocopherol | |
DE3309159A1 (de) | Neue optisch aktive chromanderivate, verfahren zu deren herstellung sowie neue zwischenprodukte | |
DE60103179T2 (de) | Synthese von r-(+)-alpha-liponsäure | |
DE10135681A1 (de) | Hydrierverfahren | |
DE19962661B4 (de) | Verfahren zur Herstellung von Hexahydro-2-oxo-1H-thieno[3,4-d]-imidazol-4-pentansäure | |
EP0173185B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von (3a5,6aR)-und/oder(3aR,6a5)-1,3-Dibenzyl-hexahydro-1H-furo(3,4-d)imidazol-2,4-dion | |
AT395148B (de) | Verfahren zur herstellung von 1-(3-mercapto-(2s)methyl-1-oxo-propyl)-l-prolin | |
DE602005003672T2 (de) | VERBESSERTES VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG VON 5,6 -DIHYDRO -4H-4(S)-ETHYLAMIN-6(S)-METHYLTHIENOÄ2,3-bÜ THIOPYRAN-2-SULFONAMID- 7,7 -DIOXID UND SEINEN SALZEN | |
DE19610323C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von N-Lauroyl-L-glutaminsäure-di-n-butylamid | |
CH665638A5 (de) | Verfahren zur herstellung von 2,3-dihydro-7-aminobenzofuranen. | |
EP0083335A1 (de) | Chirale, optisch aktive Verbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung dieser Verbindungen für den Schutz funktioneller -OH, -SH, -NH-Gruppen, zur Racemattrennung, zur Herstellung optisch aktiver Imidoesterhydrochloride sowie optisch aktiver Ester, zur Herstellung optisch angereicherter Alkohole und zur Herstellung optisch aktiver Verbindungen durch asymmetrische Induktion | |
WO1998041504A1 (de) | Verfahren zur herstellung von 5-aminomethyl-2-chlorpyridinen | |
DE60304226T2 (de) | Verfahren zur herstellung 2,5-disubstituierter 3-alkylthiophenen | |
EP0112502A2 (de) | Omega,omega-Diacyloxy-2,6-dimethyl-octatriensäureester und -aldehyde, Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung zur Synthese von Terpenverbindungen | |
EP0110202B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Phenylethanolaminen | |
DE2729817C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von dl- 6a-10a-cis-1-Hydroxy-3-alkylsubstituierten-6,6-dimethyl-6,6a,7,8,10,10a-hexahydro-9H-dibenzo[b,d]-pyran-9-onen | |
DE2931295C2 (de) | ||
EP0235510B1 (de) | 3,4-Dihydro-2,5,7,8-tetramethyl-2H-1-benzopyranderivate und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2415765C2 (de) | ||
DE2217930C2 (de) | Bicycloheptenderivate und Verfahren zur ihrer Herstellung | |
EP1086089B1 (de) | Verfahren zur herstellung von butyrolactonen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |