DE10133285C1 - Winkelmessgerät - Google Patents
WinkelmessgerätInfo
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Abstract
Bei einem Winkelmessgerät, insbesondere zum Messen des Schutzwinkels an Blitzschutz-Fangeinrichtungen, unter Verwendung einer Winkelskale und eines schwerkraftabhängigen Anzeigers ist die Winkelskale (4) fest mit einer optischen Peileinrichtung (1) verbunden und der Anzeiger (3) zeigt den Peilwinkel vom Beobachter zu einem Zielobjekt oder zu zwei in Flucht liegenden Zielobjekten zur Waagerechten bzw. Senkrechten an, wobei mit dem Winkelmessgerät eine Vorrichtung (11) zum Ablesen des einzuhaltenden maximalen Schutzwinkels (alpha) einer Fangeinrichtung verbunden ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Winkelmessgerät, insbesondere zum
Messen des Schutzwinkels an Blitzschutz-Fangeinrichtungen.
Weitere Anwendungsgebiete sind Nivellieren und Höhenmessen im
Gelände.
Zeitgemäße Blitzschutzanlagen bestehen aus einer äußeren
Blitzschutzanlage und einer inneren Blitzschutzanlage. Die
äußere Blitzschutzanlage hat die Aufgabe, ein Gebäude bei ei
nem direkten Blitzeinschlag vor Schaden zu bewahren und Leib
und Leben von Menschen zu schützen. Sie unterteilt sich in
eine Fangeinrichtung, eine Ableitungseinrichtung und eine Er
dungsanlage.
Die Fangeinrichtung hat die Aufgabe, Blitze aufzufangen.
Bei der Errichtung einer Fangeinrichtung sind zwei Vorgaben
zu beachten. Zum einen muss zwischen einer Fangstange oder
einer Fangleitung und dem zu schützenden Objekt ein von ver
schiedenen Parametern abhängiger Sicherheitsabstand eingehal
ten werden, um einen Blitzüberschlag zu vermeiden. Zum ande
ren muss von den Planern oder Errichtern der Schutzbereich
einer Fangstange bzw. Fangleitung ermittelt und bei deren Er
richtung berücksichtigt werden.
Die Fangeinrichtung kann nach der Maschenmethode, der Blitz
kugelmethode oder der Schutzwinkelmethode angeordnet werden.
Letztere Methode ist ein Hauptanwendungsfeld der Erfindung.
Bei einem zu realisierenden Schutzbereich bzw. Schutzwinkel
sind die Höhe der Fangeinrichtung über dem zu schützenden Be
reich, im weiteren als Höhe bezeichnet, und derzeit vier un
terschiedliche Blitzschutzklassen gemäß Normenwerk zu beach
ten. Bei der Einteilung in Blitzschutzklassen werden insbesondere
die Größe der baulichen Anlage und Lage, die Dichte
der Erdblitze, die Gebäudekonstruktion, die Gebäudenutzung,
der Gebäudeinhalt und mögliche Folgeschäden berücksichtigt.
Die Blitzschutzklasse I erfüllt die höchsten Schutzanforde
rungen. Der errichtungstechnische Aufwand sowie die Wirksam
keit einer Blitzschutzanlage nehmen von Schutzklasse I zu
Schutzklasse IV ab. Mit zunehmender Höhe und höherer Blitz
schutzklasse wird der Schutzwinkel kleiner.
Bei der Errichtung einer Fangeinrichtung können wegen bauli
cher Gegebenheiten vor Ort nicht in jedem Falle die projek
tierten Vorgaben eingehalten werden. Außerdem können auch
später bauliche Veränderungen vorgenommen oder zusätzlich
Einrichtungen am Bauwerk angebracht werden. In allen Fällen
erfolgt keine zusätzliche Kontrolle, ob der Schutzbereich
bzw. der Schutzwinkel noch eingehalten ist. Im Abnahmeproto
koll erklärt der Blitzschutzanlagenbauer trotzdem, dass die
Blitzschutzanlage den Bestimmungen nach VDE 0185, Teil 1 bzw.
der geltenden Vornorm VDE V 0185 Teil 100 entspricht, ohne es
nachprüfen zu können. Auch bei eingetretenen Blitzschäden ist
der Nachweis des eingehaltenen Schutzbereiches nur schwer zu
erbringen.
Winkelmessgeräte sind in den verschiedensten Ausführungen be
kannt. So sind beispielsweise aus den DE 93 11 372 U1 und DE 89 11 491 U1
rein mechanisch arbeitende Steigungsmesser be
kannt, bei denen auf einer horizontalen Basis eine Schwer
kraftscheibe bzw. ein Schwerkraftzeiger drehbar gelagert ist.
Wenn man die Basis des Steigungsmessers an einem Objekt, bei
spielsweise ein Rohr, anlegt, lässt sich unmittelbar an der
Skale die Steigung des Objektes ablesen. Andere Winkelmesser
benutzen als Bezug auf die Waagerechte eine gekrümmte Libelle
(DE 88 13 572 U1) oder einen drehbeweglich gelagerten zylind
rischen Rotor, der einseitig gewichtsbelastet ist (DE 88 05 480 U1).
Mit all diesen Steigungs- oder Neigungsmessern kann
lediglich die Winkellage eines Objektes, bezogen auf die Waa
gerechte bzw. Senkrechte, durch unmittelbares Anlegen am Objekt
festgestellt werden. Ferner sind Neigungsmesser mit ei
nem Laserpointer als Visiereinrichtung bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein preiswertes
Winkelmessgerät zu entwickeln, mit dessen Hilfe die Wirksam
keit einer ausgeführten Blitzschutz-Fangeinrichtung einfach
und zuverlässig durch Ermittlung des Istwertes des Schutzwin
kels einer Fangstange oder einer Fangleitung von einer Be
zugsebene aus überprüft werden kann. Der Nachweis soll da
durch geführt werden, dass ein bestimmter Schutzwinkel unter
Berücksichtigung der zutreffenden Schutzklasse und der Höhe
eingehalten ist. Ferner soll sich das Winkelmessgerät ganz
allgemein zur Messung von Vertikalwinkeln, bezogen auf die
Waagerechte, und zum Messen von Höhen, z. B. eines Gebäudes,
oder für Nivellieraufgaben eignen. Es soll leicht handhabbar,
schnell verfügbar, aus der freien Hand oder von einer Ebene
aus anwendbar und unkompliziert ablesbar sein.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des An
spruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den
abhängigen Ansprüchen angegeben.
Indem die Winkelskale fest mit einer optischen Peileinrich
tung verbunden ist und der Skalenzeiger den Winkel zwischen
dem Beobachter zu einem Zielobjekt oder zu zwei in Flucht
liegenden Zielobjekten zur Horizontalen (Winkel β) bzw. Ver
tikalen (Winkel δ) anzeigt, wird es möglich, einen Schutzwin
kel zu messen oder ganz allgemein einen Winkel oder auch die
Höhe eines Objektes zu bestimmen.
Ersteres ist für die Bewertung einer Blitzschutzmaßnahme nach
der Schutzwinkelmethode von größter Bedeutung. Die Messung
und bautechnische Bewertung eines Schutzwinkels wird erfin
dungsgemäß deutlich vereinfacht, indem mit der Peileinrich
tung des Winkelmessgerätes eine Vorrichtung zum direkten Ab
lesen der Zulässigkeit des Schutzwinkels einer Fangeinrich
tung verbunden ist.
Die Erfindung soll mit ihren Vorteilen und weiteren Ausge
staltungsmöglichkeiten anhand eines Ausführungsbeispiels nä
her erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein bekanntes Schutzwinkeldiagramm,
Fig. 2 verschiedene Anwendungen des erfindungsgemäßen Winkel
messgerätes,
Fig. 3 das Winkelmessgerät in der Vorderansicht mit festge
gestelltem Zeiger (Fig. 3a) und der Rückansicht (Fig.
3b) und
Fig. 4 den Einsatz des Winkelmessgerätes zur Bestimmung des
Schutzwinkels einer Fangstange.
Einleitend soll die Abhängigkeit eines maximal zulässigen
Schutzwinkels einer Fangeinrichtung, hier einer Fangstange,
anhand eines Diagramms gemäß Fig. 1 näher erläutert werden.
Im Diagramm sind die maximal zulässigen Schutzwinkel α(°) für
vier derzeit gültige Schutzklassen I bis IV in Abhängigkeit
der Höhe h(m) der Fangstange über einem zu schützenden Be
reich aufgetragen, wobei an die Schutzklasse I die höchsten
Anforderungen und an die Schutzklasse IV die niedrigsten An
forderungen gestellt werden. Man erkennt, dass beispielsweise
zu schützende Anlageteile eines Gebäudes in der Schutzklasse
III und einer Höhe h von 35 m ein Schutzwinkel α(°) von maxi
mal 30° zwischen der Vertikalen und der Schutzbereichsbegren
zung eingehalten sein muss. Bei einer Höhe h von beispiels
weise 25 m vergrößert sich der zulässige Schutzwinkel bis zu
40° und bei einer Höhe h von beispielsweise 15 m auf 55°. Ent
sprechendes gilt auch für die anderen Schutzklassen.
Die Beurteilung der einschlägigen Vorschriften über die Ein
haltung einer Schutzmaßnahme vom Gebäudedach aus ist außeror
dentlich schwierig. Insbesondere steht bisher kein einfaches
und kostengünstiges Messgerät für die Handhabung zur Verfü
gung.
In Fig. 2 sind einige Anwendungsmöglichkeiten des erfindungs
gemäßen Winkelmessgerätes stark schematisiert dargestellt.
Fig. 2a) deutet die bevorzugte Anwendung zur Messung von
Schutzwinkeln α, γ einer Fangeinrichtung an. Die Überprüfung
der Einhaltung eines maximalen Schutzwinkels α kann relativ
unabhängig vom Standort erfolgen, da lediglich geprüft werden
muss, ob der realisierte Schutzwinkel γ unterhalb des zuläs
sigen Schutzwinkels α liegt.
Des weiteren kann das Winkelmessgerät gemäß Fig. 2b) zur Mes
sung von Vertikalwinkeln β, bezogen auf die Horizontale, be
nutzt werden.
Eine weitere interessante Möglichkeit ist die Bestimmung der
Höhe h eines Objektes, z. B. eines Gebäudes oder eines Gebäu
deteiles nach Fig. 2c). Die Höhe h ergibt sich dabei nach der
bekannten Gleichung:
h = l.tanβ + h2
mit
l = Abstand vom Beobachter zum Messobjekt,
β = Messwinkel zur Horizontalen und
h2 = Augenhöhe des Beobachters.
l = Abstand vom Beobachter zum Messobjekt,
β = Messwinkel zur Horizontalen und
h2 = Augenhöhe des Beobachters.
In Fig. 3 ist eine bevorzugte Ausführung eines Schutzwinkel
messgerätes näher dargestellt. Das Schutzwinkelmessgerät be
sitzt gemäß Fig. 3a eine optische Peileinrichtung 1, die im
einfachsten Falle aus einem Stab mit einer Visierkante be
steht. Für den praktischen Gebrauch eignen sich eher Peilein
richtungen auf der Grundlage von Kimme und Korn, eines Ziel
fernrohrs oder eines gerichteten Lichtstrahles, insbesondere
nach dem Prinzip eines Laserpointers. Optische Peileinrich
tungen sind bekannt und nicht Gegenstand der Erfindung. Auf
der Peileinrichtung 1 ist eine halbkreisförmige drehfeste
Scheibe 2 aus strapazierfähigem Material, wie Kunststoff oder
Metall, installiert. Außerdem ist ein im Mittelpunkt 8 des
zum Vollkreis gedachten Halbkreises der Scheibe 2 drehbeweg
lich gelagerter Schwerkraftpendelzeiger 3 mit der Peilein
richtung 1 und der Scheibe 2 verbunden. Der I. Quadrant der
drehfesten Scheibe 2 weist eine Schutzwinkelskale 4 mit einer
Gradeinteilung in Altgrad auf, also von α = 0° bis α = 90°
von rechts unten nach links oben aufsteigend, wobei die Ex
tremwerte als Schutzwinkel selbst keine Rolle spielen. Die
Scheibe 2 ähnelt mit ihrer Winkelskale 4 somit einem handels
üblichen Winkelmesser. Durch ein viertelkreisbogenartiges
Fenster 14 in der Scheibe 2 hindurch, das sich konzentrisch
zur Schutzwinkelskale 4 und zum Mittelpunkt der festen Schei
be 2 erstreckt, ist der Festzeiger 16 einer rückwärtig befes
tigten, kreissektorförmigen Drehscheibe 11 zu sehen. Diese
dient der Schutzwinkel-Wertebereichs-Einstellung und teilt
das Fenster in der Scheibe 2 in zwei verstellbare Bereiche
ein, einen Bereich 5 für zulässige Messwerte und einen Be
reich 6 für unzulässige Messwerte, wie noch zu beschreiben
sein wird. Dem Drehpunkt 8 des Zeigers 3 entgegengesetzt ist
an dessen Ende eine Masse 7 befestigt. Die Masse 7 sorgt da
für, dass der Zeiger 3 im freien Zustand stets in der Verti
kalen ausgerichtet ist, gleichgültig, welchen Neigungswinkel
β (Fig. 4) die Peileinrichtung 1 einnimmt. Die Masse 7 ist
halbbogenförmig gestaltet und erlaubt auf diese Weise das
Feststellen des Zeigers 3 an der Masse 7 mittels eines Fest
stellers 9.
In Fig. 3b ist die Rückseite des Winkelmessgerätes darge
stellt, wobei die Peileinrichtung 1 aus Fig. 3a der Über
sichtlichkeit halber fortgelassen ist. Auf der Rückseite 10
der drehfesten Scheibe 2 ist ebenfalls eine Winkelskale 15
von 0° bis 90° in Altgrad aufgetragen, diesmal im zweiten
Quadranten des Halbkreises und von links unten nach rechts
oben aufsteigend. Sie dient der Anzeige der in Abhängigkeit
von der anzusetzenden Schutzklasse und der Höhe maximal zu
lässigen Schutzwinkel. Hierzu befindet sich auf dieser Seite
des weiteren eine kreissektorförmige Drehscheibe 11 aus
gleichfalls strapazierfähigem, aber durchsichtigem Material
für eine Schutzwinkel-Wertebereichs-Einstellung. Die Dreh
scheibe 11 ist auf der gleichen Drehachse 8 gelagert wie der
Zeiger 3, jedoch schwergängig, um ein unbeabsichtigtes Ver
stellen der Drehscheibe 11 während des Gebrauchs zu vermei
den. Auf der Rückseite 10 der halbkreisförmigen Scheibe 2
sind ferner vier konzentrisch zur Drehachse 8 angeordnete
teilkreisbogenförmige Nomogramme 12 aufgetragen, von denen
jedes Nomogramm 12 einer Schutzklasse I bis IV durch eine
entsprechende Kennzeichnung 13 (I, II, III, IV) zugeordnet
ist. Die Nomogramme 12 geben durch die durchsichtige Dreh
scheibe 11 hindurch sichtbare Höhenangaben in Metern an. Die
Werte für die Höhenangaben steigen von der höchsten Schutz
klasse I zur niedrigsten Schutzklasse IV und in jedem No
mogramm 12 einer Schutzklasse (I, II, III, IV) mit kleiner
werdendem Winkel (90°-0°), wobei die Extremwerte der Grad
einteilung wiederum keine Rolle spielen. Die Höhenangaben ge
ben in Auswertung des Diagramms nach Fig. 1 und unter Verwen
dung des auf der durchsichtigen Drehscheibe 11 aufgedruckten
Festzeigers 16 an, welcher maximale Schutzwinkel α(°)für ei
ne anzuwendende Schutzklasse (I bis IV) und eine festgestell
te Höhe (5 m bis 60 m) eingehalten sein muss. Beispielsweise
würde der Festzeiger 16 unter einer zu betrachtenden Schutz
klasse I und einer ausgewählten Höhenangabe von 15 m auf den
Schutzwinkel 30° weisen. Im gezeichneten Beispiel nach Fig.
3b steht der Festzeiger 16 auf einem Schutzwinkel von 50°.
Diesem sind laut Diagrammm nach Fig. 1 in der Schutzklasse I
eine Höhe von etwa 8 m zugeordnet, in der Schutzklasse II eine
Höhe von etwa 12 m, in der Schutzklasse III eine Höhe von etwa
18 m und in der Schutzklasse 4 eine Höhe von 25 m.
Auf der Vorderseite gibt das viertelkreisringförmige Fenster
14 in der Scheibe 2 die Sicht auf den Festzeiger 16 partiell
frei. Er zeigt an, ob der Schwerkraftpendelzeiger 3 im unzu
lässigen (roten) Schutzwinkelbereich 6 liegt, nämlich links
vom Festzeiger 16, gesehen von der Vorderseite des Messgerätes
aus, oder im zulässigen (grünen) Schutzwinkelbereich 5
rechts vom Festzeiger 16.
Die Bestimmung eines Schutzwinkels δ soll anhand Fig. 4 kurz
erläutert werden. Zunächst unterrichtet sich der Bediener
über die einzuhaltende Blitzschutzklasse und die Höhe der
Fangeinrichtung über dem zu schützenden Bereich. Die Höhe
wird für gewöhnlich aus Projektierungsunterlagen ersichtlich
sein. Weiß er die Höhe nicht, so kann er aus dem Abstand zum
Gebäude und dem Peilwinkel zuzüglich seiner Augenhöhe die Hö
he gemäß Fig. 2c) und den Erläuterungen hierzu errechnen.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung kann hierzu auch eine
rechenstabartige Vorrichtung, die längs der Peileinrichtung
angeordnet ist, dienen. Selbstverständlich besorgt ein Ta
schenrechner die gleichen Dienste. Der Bediener stellt den
Festzeiger 16 unter Verdrehung der durchsichtigen Drehscheibe
11 in der einzuhaltenden Schutzklasse auf die jetzt bekannte
Höhe ein. Der Festzeiger 16 zeigt im Beispiel nach Fig. 3b
auf 50°. Die durchsichtige Drehscheibe 11 ist so gelagert,
dass sie sich nicht selbsttätig verdreht und ihre Einstellung
beim weiteren Hantieren beibehält. Der Bediener peilt am
Standort B mit der Peileinrichtung des Winkelmessgerätes in
Richtung des zu schützenden Anlageteils 17 und Fangstange 18
die Spitze der Fangstange 18 an. Dabei darf kein Punkt des zu
schützenden Anlageteils 17 oberhalb der Peillinie liegen. Ist
das der Fall, muss der Bediener eine vom Gebäude etwas ent
ferntere Position einnehmen. An der Schutzwinkelskale 4 des
Winkelmessgerätes stellt sich ein Winkelwert δ automatisch
ein. Er wird vom im freibeweglichen Zustand des Schwerkraft
pendelzeigers 3 stets lotrecht ausgerichteten Schwerkraftpen
delzeigers 3 angezeigt. Der Schwerkraftpendelzeiger 3 wird
vom Bediener mittels des Feststellers 9 in der Peillage fest
gestellt und der angezeigte Winkelwert δ abgelesen. Dabei in
teressiert insbesondere, ob der Schwerkraftpendelzeiger 3 im
zulässigen (grünen) Bereich liegt oder nicht. Hierüber gibt
der durch das Fenster 14 in der Scheibe 2 sichtbare Festzei
ger 16 der zuvor eingestellten Drehscheibe 11 und die beiderseitige
Farbmarkierung (roter Bereich/grüner Bereich) Aus
kunft. Der Festzeiger 16 steht beispielsweise gemäß Fig. 3a
auf 42°, der Schwerkraftpendelzeiger 3 auf 49°. Damit steht
der Schwerkraftpendelzeiger 3 im roten Bereich 6, wie in Fig.
3a dargestellt, und der gemessene Winkelwert δ ist unzulässig
groß. Der Bediener muss sich eine näher am Gebäude liegende
Peilposition suchen, eine erneute Peilung vornehmen und das
Ergebnis auswerten, wobei wiederum darauf zu achten ist, dass
kein Punkt des zu schützenden Anlageteils 17 oberhalb der
Peillinie liegt. Steht der Schwerkraftpendelzeiger 3 hingegen
im grünen Wertebereich 5, also rechts vom Festzeiger 16 auf
der Drehscheibe 11, ist der Schutzwinkel eingehalten und die
Anlage ist in Ordnung. Nimmt der Schwerkraftpendelzeiger 3 in
keiner Position des Bedieners eine Stellung im grünen Werte
bereich 5 rechts vom Festzeiger 16 ein, sind bautechnische
Veränderungen an der Fangeinrichtung oder am Gebäude vorzu
nehmen.
Anstelle des Schwerkraftpendelzeigers 3 kann selbstverständ
lich auch eine mit einer Einteilung versehene Unwuchtscheibe
verwendet werden oder ein Flüssigkeitsspiegel mit einem
Schwimmer. Auch die äußere Formgebung der Messeinrichtung
kann in vielerlei Hinsicht abgewandelt werden, ohne die Er
findung zu verlassen.
1
optische Peileinrichtung
2
halbkreisförmige Scheibe
3
Schwerkraftpendelzeiger
4
Schutzwinkelskale
5
Bereich zulässiger Schutzwinkelwerte
6
Bereich unzulässiger Schutzwinkelwerte
7
Zeigermasse
8
Drehpunkt des Zeigers
3
9
Feststeller für Zeiger
3
10
Rückseite der Scheibe
2
11
Drehscheibe (Schutzwinkel-Wertebereichs-Einstellvor
richtung)
12
Nomogramm auf der Rückseite
10
der Scheibe
2
13
Schutzklassenangabe
14
Fenster in Scheibe
2
15
Schutzwinkelskale auf der Rückseite der Scheibe
2
16
Festzeiger auf Drehscheibe
11
17
Anlageteil
18
Fangstange
B Standort des Bedieners
α maximal zulässiger Schutzwinkel
β Messwinkel zur Horizontalen
γ realisierter Schutzwinkel
δ gemessener Schutzwinkel
B Standort des Bedieners
α maximal zulässiger Schutzwinkel
β Messwinkel zur Horizontalen
γ realisierter Schutzwinkel
δ gemessener Schutzwinkel
Claims (13)
1. Winkelmessgerät, insbesondere zum Messen des Schutzwinkels
an Blitzschutz-Fangeinrichtungen, unter Verwendung einer Win
kelskale und eines schwerkraftabhängigen Anzeigers, wobei die
Winkelskale (4) fest mit einer optischen Peileinrichtung (1)
verbunden ist und der Anzeiger (3) den Peilwinkel (β bzw. δ)
vom Beobachter zu einem Zielobjekt oder zu zwei in Flucht
liegenden Zielobjekten zur Waagerechten oder Senkrechten an
zeigt und wobei mit dem Winkelmessgerät eine Vorrichtung (11)
zum Ablesen eines einzuhaltenden maximalen Schutzwinkels (α)
einer Fangeinrichtung (18) verbunden ist.
2. Winkelmessgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Winkelskale (4) für Winkel des I. Quadranten eines
gedächten Vollkreises an der Peileinrichtung (1) fest ange
ordnet ist und der Anzeiger als Schwerkraftpendelzeiger (3)
ausgeführt ist, der seinen Drehpunkt (8) im Mittelpunkt des
gedachten Vollkreises hat.
3. Winkelmessgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Peileinrichtung (1) Kimme und Korn besitzt.
4. Winkelmessgerät nach mindestens einem der vorherigen An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Peileinrichtung (1) ein Zielfernrohr besitzt.
5. Winkelmessgerät nach mindestens einem der vorherigen An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Peileinrichtung (1) mit einer Lichtquelle für einen
optischen Peilstrahl (Licht, Laser) versehen ist.
6. Winkelmessgerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der vom Schwerkraftpendelzeiger (3) angezeigte Messwert
speicherbar ist.
7. Winkelmessgerät nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwerkraftpendelzeiger (3) einen mechanischen
Feststeller (9) besitzt.
8. Winkelmessgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (11) zum Ablesen des einzuhaltenden ma
ximalen Schutzwinkels (α) aus einer kreissektorförmigen Dreh
scheibe (11) besteht, anhand welcher unter Berücksichtigung
von Blitzschutzklassen (13) und Höhenwerten Schutzwinkel
zwecks Bewertung einer Blitzschutzmaßnahme ermittelt werden
können.
9. Winkelmessgerät nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drehscheibe (11) auf der dem Schwerkraftpendelzeiger
(3) entgegengesetzten Seite des Anzeigers (4) angeordnet ist.
10. Winkelmessgerät nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch die Drehscheibe (11) hindurch für jede Blitz
schutzklasse (13) teilkreisbogenförmige Nomogramme (12)
sichtbar sind, die auf der Rückseite (10) der Scheibe (2) an
geordnet sind und Höheneinstellwerte darstellen, wobei ein
auf der Drehscheibe (11) fest angeordneter Zeiger (16) über
die Nomogramme (12) hinweg auf eine feste Winkelskale (15)
eines Viertelkreises zeigt, die gleichfalls auf der Rückseite
(10) der Scheibe (2) aufgetragen sind.
11. Winkelmessgerät nach mindestens einem der vorherigen An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass längs der Peileinrichtung (1) eine rechenstabartige Vor
richtung angeordnet ist, mittels derer sich unter Benutzung
der bekannten Beziehung h = l.tanβ aus der Entfernung (l) vom
Beobachter zum Objekt und dem Messwinkel (β) die Höhe (h) des
Objektes ablesen lässt, mit h in Metern, 1 in Metern oder in
Schrittlänge und β in Altgrad.
12. Winkelmessgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anzeiger (3) auf einem Flüssigkeitsspiegel mit
Schwimmerzeiger beruht.
13. Winkelmessgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anzeiger (3) eine axial gelagerte, mit Gradeintei
lung und für die Handhabung wichtigen Hinweisen versehene
Scheibe mit einer Unwucht ist, die im Ruhezustand von einer
Feststellbremse arretiert ist und sich für die Zeit einer
Messwertaufnahme frei nach dem Schwerkraftprinzip vertikal
einstellt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001133285 DE10133285C1 (de) | 2001-07-09 | 2001-07-09 | Winkelmessgerät |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001133285 DE10133285C1 (de) | 2001-07-09 | 2001-07-09 | Winkelmessgerät |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10133285C1 true DE10133285C1 (de) | 2002-08-14 |
Family
ID=7691160
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001133285 Expired - Fee Related DE10133285C1 (de) | 2001-07-09 | 2001-07-09 | Winkelmessgerät |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10133285C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US8091408B2 (en) | 2007-03-28 | 2012-01-10 | Robert Bosch Gmbh | Procedure for operating a collecting particle sensor and device for implementing this procedure |
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---|---|---|---|---|
GB2124375A (en) * | 1982-07-19 | 1984-02-15 | Stolle Corp | Antenna alignment gage |
DE3836620A1 (de) * | 1988-10-27 | 1990-05-03 | Dehn & Soehne | Blitzschutzanlage an gebaeuden |
DE29623390U1 (de) * | 1995-08-02 | 1998-04-02 | Napetschnig Georg | Vorrichtung zum Bestimmen der Neigung und der Himmelsrichtung einer Fläche |
-
2001
- 2001-07-09 DE DE2001133285 patent/DE10133285C1/de not_active Expired - Fee Related
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