DE10130324A1 - Splittererzeugender Gefechtskopf - Google Patents

Splittererzeugender Gefechtskopf

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Abstract

Ein Splittergefechtskopf weist innerhalb der äußeren, unstrukturierten und splitterbildenden Gefechtskopfhülle eine Innenhülle auf. Diese Innenhülle ist mit einer Kerbenstruktur ausgerüstet, die durch die Dimensionierung der die Kerben bildenden Nuten und Stege charakterisiert ist. Dies hat zur Folge, dass sich die äußere unstrukturierte Hülle kontrolliert in Splitter der gewünschten Größe zerlegt.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen splittererzeugenden Gefechtskopf zur Anwendung gegen technische Ziele, der mit einer detonativ auslösbaren Sprengladung ausgerüstet ist, die von einer splitterbildenden Außenhülle und einer innerhalb der Außenhülle angeordneten Innenhülle mit einer polygonförmige Teilflächen bildenden Kerbstruktur umgeben ist.
  • Ein Splittergefechtskopf wirkt üblicherweise radial zu seiner Hauptachse, die erzielbare Wirkung hängt von der Art der erzeugten Splitter ab. Eine nicht strukturierte Hülle eines Gefechtskopfes zerlegt sich bei der Auslösung der Sprengladung in sogenannte natürliche Splitter und damit einem hohen Anteil kleiner und somit leistungsschwacher Splitter. Eine Beeinflussung der Massenverteilung der natürlichen Splitter ist mit bekannten Mitteln nur in sehr begrenztem Maße möglich. Auf der anderen Seite wachsen aber die Anforderungen an die Gefechtsköpfe, je nach Ziel optimierte Splitterleistungen zu erzeugen.
  • Aus der EP 0999 425 A1 ist ein splittererzeugender Gefechtskopf bekannt geworden, bei dem die Sprengladung von einer Kombination von einer Innenhülle und einer Außenhülle umgeben ist. Die Innenhülle weist ein Kerbgitter mit polygonförmigen Teilflächen auf. Das Kerbgitter selbst wird durch Nutengebildet, die senkrecht zur Außenwand der Innenhülle stehen und deren den sprengstoffseitigen Abschluss bildenden Stege parallel zur Außenwand der Innenhülle verlaufen. Der Querschnitt der Nuten kann rechteckig oder auch dreieckig ausgebildet sein. Ein besonderer Wert wird auf die Herstellung der Innenhülle aus Materialien gelegt, die eine geringe Schallimpedanz aufweisen.
  • Es ist Aufgabe der Erfindung, die Splittererzeugung mittels der splitterbildenden Hülle eines Gefechtskopfes dahingehend zu beeinflussen, dass das Mengenverhältnis zwischen den erzeugten Primärsplittern in der gewünschten Größe und den unvermeidlichen Sekundärsplittern deutlich verbessert wird und dass eine Steigerung der Blast- und Brandwirkung im Ziel erreicht wird.
  • Die Aufgabe wird in einfacher Weise durch die in Anspruch 1 wiedergegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den nachgeordneten Ansprüchen beschrieben.
  • Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass mittels des in der Innenhülle vorgesehenen Kerbgitters die Splitterwirkung in einem weiten Bereich dadurch optimierbar ist, dass die Splitterausbildung im Hinblick auf eine zielorientiert optimierte Größe der erzeugten Splitter kontrolliert beeinflusst werden kann.
  • Insbesondere können folgende Optimierungen mit Hilfe der erfindungsgemäßen Gestaltung der das Kerbgitter bildenden Nuten erzielt werden. Zur Verdoppelung der Anzahl der erwünschten Primärsplitter definierter Größe wird die Dicke der aus Metall bestehenden Innenhülle so gewählt, dass die Massen und die Volumina der von der Außen- und der Innenhülle stammenden Splitter so definiert sind, dass sich die gleiche Perforationsleistung für beide Splittersorten ergibt. Alternativ kann die Erzeugung der Splitter auch so beeinflusst werden, dass die Perforationsleistungen in einem gewünschten Verhältnis unterschiedlich sind.
  • Zum Zweck der Gewichtsoptimierung kann die Innenhülle ganz aus Kunststoff gefertigt sein. Die durch den Detonationsdruck herausgebrochenen und beschleunigten Stege der Nuten sind durchaus in der Lage, Außenhüllen bis zu einer bestimmten Dicke zu kerben und damit die kontrollierte Zerlegung vorzubereiten. Zur Anwendung bei dickeren Außenhüllen eigen sich Innenhüllen, bei denen der Bereich der Stege aus einer Metallschicht besteht, die der Dicke der Stege entspricht. Der weitere Teil der Innenhülle besteht dann aus Kunststoff. Metallische Stege eignen sich besonders gut für die Erzeugung von Kerbmustern in der Außenhülle. Zu beachten ist hierbei das Massenverhältnis zwischen der verfügbaren Sprengstoffmasse C und der gesamten Hüllenmasse M (Innenhülle 1 und Außenhülle 2). Durch geeignete Wahl des Materials der Innenhülle 1 und der Dicke d der Innenhülle 1 lässt sich die Masse M und damit auch die Geschwindigkeit v beeinflussen. Auf diese Weise ist eine Optimierung der kinetischen Energie 1/2 Mv2 und des Impulses Mv möglich. Beide Parameter sind für die Splitterleistung des Gefechtskopfes von großer Bedeutung. Es ist das Maximum der bekannten Funktion von C/(C + M) anzustreben, wenn ein Maximum der Umsetzung der chemischen Energie in kinetische Energie und Impuls erreicht werden soll.
  • Vorteilhaft ist es, die Stege aus einer Metallschicht zu fertigen, um die Zerlegung der Außenhülle zu optimieren, und gleichzeitig den weiteren Teil der Innenhülle aus gepresstem oder gesintertem pyrophorem Material (beispielsweise Zirkonium) zu bilden. Diese Kombination führt dazu, dass nach dem Durchlauf der Detonationswelle und der beginnenden Zerlegung der Außenhülle das pyrophore Material sich in Staub zerlegt, wodurch aufgrund der erheblich vergrößerten Oberfläche der Brandeffekt gesteigert wird. Je nach Stegbreite oder -dicke kann die Steigerung des Brandeffekts beeinflusst werden.
  • Aus der Sprengladungstechnologie ist der Effekt des "Plattierens" bekannt. Eine Metallplatte wird detonativ gegen eine zweite in geringem Abstand befindliche Metallplatte beschleunigt. Beim Aufprall werden durch den Druck lokal die Werkstoff-Fließgrenzen überschritten. Dadurch werden beide Platten miteinander "verschweißt". Je nach gewünschtem Verschweißungseffekt werden die Parameter wie Abstand, Beschleunigung und Materialauswahl entsprechend ausgelegt. Ein zwischen Innenhülle und Außenhülle vorgegebener Abstand in der Größenordnung von 1 mm unterstützt diesen Vorgang. Der entstehende Zwischenraum kann mit Luft oder auch mit einer Flüssigkeit gefüllt sein. Die Nuten des Kerbgitters sind dabei mit einer dünnen Kunststofffolie abgedeckt. Wenn die Flüssigkeit und/oder die Folie vor der Detonation aus dem Zwischenraum entfernt wurde, verschweißen die von der Innenhülle stammenden Splitter mit denen der Außenhülle. Auf diese Weise wird die Splittermasse etwa verdoppelt. Die Schweißverbindung muss dabei nicht besonders stark ausgeprägt sein. Es genügt, wenn die beiden Splitter eng beieinander bleiben. Die Leistung im Ziel wirkt dann wie bei entsprechend erhöhter Splittermasse.
  • Ist der Zwischenraum mit einer entfernbaren Flüssigkeit oder Kunststofffolie ausgefüllt wird verhindert, dass die plattenförmigen Teile der Innen- und Außenhülle heftig aufeinanderprallen. In diesem Fall werden kontrolliert Splitter gebildet, wobei eine Verschweißung der von Innen- und Außenhülle stammenden Teile nicht stattfindet.
  • Versuche haben gezeigt, dass Stahlwerkstoffe selbst bei Drücken, die unter den typischen Werten von Detonationsdrücken liegen, einen Phasenübergang zeigen. Nach der Druckentlastung geht der Werkstoff mit allerdings veränderter Mikrostruktur wieder in die ursprüngliche Phase zurück. Für diese Veränderung ist Energie notwendig, die letztlich der kinetischen Energie der Splitter entzogen wird. Durch geschickte Werkstoffauswahl lässt sich im Rahmen der Erfindung - beispielsweise über eine gezielte Fehlanpassung der Schallwellenimpedanz - der Phasenübergang in Innen- und Außenhülle vermeiden und damit die kinetische Energie der Splitter erhöhen.
  • Schließlich lässt sich durch geschickte Kombination der Werkstoffe der Innen- und der Außenhülle eine zusätzliche Reaktionsenergie freisetzen. Es ist bekannt, dass bestimmte Werkstoffkombinationen wie Teflon/Aluminium oder Titan/Graphit-Zement bei hohen Druckbelastungen wie beispielsweise einer Detonations-Druckwelle, chemisch miteinander reagieren. Somit kann neben der kontrollierten Splitterbildung auch noch die zusätzliche chemische Reaktionsenergie genutzt werden. Die immer vorhandenen kleinen Sekundärsplitter aus dem Steg- und Kerbbereich tragen mit ihrer Oberfläche zu diesem Effekt bei. Eine Verstärkung des Effekts wird auch erreicht, indem die ganze oder Teile der Innenhülle aus sprödem (gesinterten) Werkstoff gefertigt wird.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und werden nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
  • Fig. 1 eine Aufsicht auf die strukturierte Oberfläche der Innenhülle eines Gefechtskopfes,
  • Fig. 2a einen Schnitt durch eine Außenhülle mit einem Kerbvorgang entsprechend dem Stand der Technik,
  • Fig. 2b einen Schnitt durch eine Außenhülle mit einem Kerbvorgang gemäß der Erfindung,
  • Fig. 3a einen Schnitt durch Innen- und Außenhülle mit senkrechten Nutwänden und variabler Stegdicke,
  • Fig. 3b einen Schnitt durch Innen- und Außenhülle mit geneigten Nutwänden und konstanter Stegdicke,
  • Fig. 3c einen Schnitt durch Innen- und Außenhülle mit geneigten Nutwänden und variabler Stegdicke.
  • Nach der erfindungsgemäßen Art der kontrollierten Bildung von Splittern gewünschter Größe ohne vorherige Schwächung der Außenhülle 2 des Gefechtskopfes werden nach erfolgter Auslösung der Sprengladung mit Hilfe der Innenhülle 1 die nachfolgend genannten Mechanismen, welche die kontrollierte Zerlegung der Außenhülle 2 bewirken, im Bereich der Kerben 4 ausgelöst: Spallationserscheinungen (Abplatzen) der Außenseite der Außenhülle 2; Penetration der Innenseite der Hülle 2; Kanalisation und damit Überhöhung des Detonationsdruckes durch die Kerben 4. Die Kombination dieser Ereignisse führt zur lokalen Zerrüttung der Außenhülle 2 im Bereich der Kerben 4 und damit zur kontrollierten Zerlegung in die Teilflächen 3. Der detaillierte Ablauf wird nachfolgend beschrieben.
  • Die Fig. 3a-3c zeigt einen Teil eines Schnittes durch Innen- und Außenhülle eines Gefechtskopfes. Die Innenhülle 1, deren Dicke d im Bereich der 0.1- bis 1-fachen Dicke D der sich außerhalb anschließenden splitterbildenden Hülle 2 liegt, weist regelmäßigen Abständen Nuten 6 der in Fig. 1 dargestellten Kerbstruktur 4 eingelassen. Die Nuten weisen eine Breite b auf, die vorzugsweise im Bereich 1/5 bis 1/1 der Dicke d der Innenhülle 1 liegt. Die Tiefe t ist üblicherweise etwas geringer als die Dicke d der Innenhülle 1, so dass der Boden der Nuten 6 als dünner Steg 8 ausgebildet ist. Die Innenhülle 1 ist vollständig von der Außenhülle 2 umgeben, die häufig Bestandteil der Flugkörperhülle ist. Die Außenhülle 2 zeichnet sich dadurch aus, dass sie durchwegs homogen und ohne jegliche Kerbung ausgeführt ist.
  • In den Fig. 3a-3c sind verschiedene Ausführungsformen von Nuten 6 und Stegen 8 dargestellt. Das Ziel jeder Konfiguration ist es, eine asymmetrische Kerbung 9b der Außenhülle 2, wie sie in der Fig. 2b wiedergegeben ist, zu erreichen. Im Gegensatz dazu zeigt die Fig. 2a die Situation, die sich aus einer Konfiguration nach dem Stand der Technik ergibt. Mit den bisher bekannten Anordnungen von Nuten und Stegen wurden in der Außenhülle symmetrische Kerben 9a erzielt. Diese führen dazu, dass in der Außenhülle 2 etwa symmetrische Risse T entstehen, deren Lage innerhalb der Außenhülle 2 durch die Tiefe der Kerbe 9a gegeben ist. Je nach Lage der Scher-Risse T entstehen im unmittelbaren Bereich der Kerbe größere oder kleinere 9a Sekundärsplitter S, die sich alle bezüglich ihrer Größe und Masse von den Primärsplittern P unterscheiden. Die entsprechend der Erfindung erzeugten asymmetrischen Kerben 9b gemäß der Darstellung in Fig. 2b führen in Verbindung mit den in der Außenhülle 2 durch die Druckwelle entstehenden Spannungen zur Unterdrückung eines der beiden Risse (hier mit T1 bezeichnet). Der andere Riss T2 führt zur Fragmentierung der Außenhülle 2 in etwa gleich große Primärsplitter P. Die Sekundärsplitter S aus Fig. 2a werden somit unterdrückt.
  • Anhand der Fig. 3a-3c wird nachfolgend auf die Erzeugung der asymmetrischen Kerben 9b in der Außenhülle 2 eingegangen. Die von der Sprengladung erzeugte ansteigende Druckwelle schert die Stege 8 ab und beschleunigt diese nach dem Prinzip der fliegenden Platte in Richtung auf die noch unversehrte splitterbildende Hülle 2. Beim Aufschlag entstehen Stosswellen, die in die Außenhülle 2 einlaufen und auf der äußeren Oberfläche Zugwellen erzeugen, die letztlich destruktiv wirken. Damit wird das Material auf der Außenseite geschwächt. Gleichzeitig beginnen die Stege 8 von innen her in die Außenhülle 2 einzudringen. Dieser Effekt wird dadurch verstärkt, dass der sich weiter aufbauende Druck auf die Innenhülle 1 einwirkt. Durch die Nuten 6 wird dieser Druck in die Außenhülle 2 kanalisiert. Anschließend kollabieren die Nuten 6 zunehmend und die Außenhülle 2 wird auch auf ihrer Innenseite stark geschwächt, so dass insgesamt das außerhalb der Nuten 6 liegende Volumen der Außenhülle 2 stark zerrüttet wird. Bei der sich anschließenden Aufweitung der Außenhülle 2 entstehen weiter Umfangsspannungen, die im Bereich der Nuten 6 zu so großen Zugspannungen führen, dass sich die splitterbildende Hülle dort kontrolliert zerlegt.
  • Die Nuten in der Ausführungsform nach Fig. 3a sind so angeordnet, dass ihre Mittelebene 5 senkrecht zur Außenwand steht. Die sprengstoffseitig liegenden Stege 8 sind zur Erzeugung der asymmetrischen Kerben 9 in der Außenhülle 2 so ausgeführt, dass ihre Dicke C über ihre Breite B kontinuierlich zunimmt. Der Abstand der Nutenwände b entspricht im Bereich der Stege 8 deren Breite B und kann in Richtung zur Außenhülle 2 konstant bleiben oder auch etwas zunehmen.
  • In der Ausführungsform nach Fig. 3b ist die Dicke C der Stege 8 über deren Breite B konstant. Die Mittelebenen 5 der Nuten 6 sind zur Erzeugung der asymmetrischen Kerben 9 in der Außenhülle 2 zum Lot auf die Außenwand 7 um einen Winkel β geneigt angeordnet. Dieser Winkel wird vorteilhafterweise auf einen Wert im Bereich 20°-30° eingestellt. Die Kerben sind relativ zur Laufrichtung der Detonationsfront weggeneigt. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3b bedeutet dies, dass die Detonation von links nach rechts läuft.
  • Die beiden vorbeschriebenen Ausführungsformen können auch miteinander kombiniert werden wie dies die Fig. 3c zeigt. Hier weisen die Stege 8 eine über ihre Breite B kontinuierlich ansteigende Dicke C auf und gleichzeitig sind die Mittelebenen der Nuten 6 um einen Winkel β zum Lot auf die Außenwand 7 geneigt.
  • In den Fig. 3a-3c ist noch eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit dargestellt. Die Außenwände 7 der Innenhülle 1 und der Außenhülle 2 können selbstverständlich aneinander anliegen. Je nachdem, ob es erwünscht ist, dass die Außenwände 7 in der Phase der Splitterbildung sich miteinander verbinden oder voneinander getrennt bleiben sollen, kann ein dementsprechender Abstand A zwischen den Außenwänden vorgesehen sein. In dem dadurch entstehenden Zwischenraum kann eine entfernbare Folie oder auch eine Flüssigkeit eingebracht sein. Falls eine Flüssigkeit verwendet wird ist es sinnvoll, die Nuten 6 mit einer dünnen Folie abzudecken.
  • Die Nuten 6 bilden über die Oberfläche der Innenhülle 1 eine Kerbstruktur 4, wie sie als eine mögliche Ausführungsform in der Fig. 1 dargestellt ist. Grundsätzlich sind verschiedene Formen der Teilflächen 3 in dieser Kerbstruktur 4 möglich. Hinsichtlich der optimierten Splitterbildung ist die parallelogrammartige Form ein guter Kompromiss, insbesondere die gleichseitige Rhombenform. Die beiden spitzen Winkel α sollen dabei eine Größe von etwa 60° aufweisen. Nur derjenige Anteil der Umfangsspannung, der senkrecht zu den Mittelebenen 5 wirksam ist, unterstützt die Zerlegung der Außenhülle 2. Bei einem spitzen Winkel α von etwa 60° ist dieser Anteil bereits sehr hoch. Eine Verringerung des Winkels α würde zur Erzeugung kleinerer Splitter führen. Durch die bevorzugte Rhombenform wird im Gegensatz zu anderen Formen erreicht, dass der senkrechte Anteil der Umfangsspannung an allen vier Seiten des Rhombus mit gleicher Amplitude wirkt, wodurch die Zerlegung optimiert wird.
  • Die Außenhülle 2 besteht in der Regel aus hochfestem Stahl. Für die Innenhülle 1 kann ebenfalls Stahl verwendet werden, an den aber keine so hohen Bedingungen bezüglich der Festigkeit gestellt werden und der somit preisgünstiger sein kann. Je nach beabsichtigter Anwendung können auch Materialien mit höherer Dichte als Stahl (beispielsweise Tantal) oder genauso gut auch Materialien mit geringerer Dichte als Stahl (beispielsweise PVC oder Teflon) Verwendung finden. Bei der Verwendung von Metallen liegt der Vorteil darin, dass die von der Innenhülle gebildeten Splitter ebenfalls ballistisch relevant sind und sogar so ausgelegt werden können, dass sie für das zu bekämpfende Zielspektrum besonders geeignet sind. Die Verwendung von Kunststoffen schließt den Vorteil der Masseneinsparung aufgrund der geringeren Dichte ein. Verformbare Kunststoffe beinhalten noch einen weiteren vorteilhaften Aspekt. Die Geometrie der Außen- und damit auch der Innenhülle muss nicht zwingend zylinderförmig sein. Beispielsweise sind hier konische oder flaschenhalsartige Formen denkbar. Verformbare Innenhüllen 1 können dabei einfach und ohne Zerlegung und Aufteilung der Innenhülle 1 in die Außenhülle 2 eingeführt werden.
  • Die zerrüttende Wirkung der Stege 8 im Sinne fliegender Platten ist auf die Außenhülle 2 dann ausgeprägter, wenn zur Herstellung der Innenhülle 1 anstelle von Kunststoff Metall verwendet wird. Ebenso gut ist auch eine Kombination von Kunststoff und Metall möglich. So kann die Innenhülle 1 grundsätzlich aus Kunststoff gefertigt sein, wobei die Stege 8 gering oder gar nicht ausgebildet sind. In diese Innenhülle aus Kunststoff wird dann eine der Stegdicke entsprechende Metallfolie oder ein dünnes geprägtes Blech geklebt. Damit lassen sich Innenhüllen 1 aus Kunststoff mit Stegen 8 aus Metall kombinieren.
  • Für die Dimensionierung der Hüllen sind die nachfolgend genannten Werte vorteilhaft. Die Dicke d der Innenhülle 1 soll im Bereich von 10% bis 100% der Dicke D der Außenhülle liegen. Der Abstand h zweier gegenüberliegender Seiten der Teilfläche 3 wird vorteilhafterweise in der Größenordnung der 1- bis 5- fachen Dicke D der Außenhülle 2 gewählt.
  • Ein weiterer Optimierungsparameter ist die Breite b der Nuten 6. Die Breite soll bevorzugt im Bereich 1/5 bis 1/1 der Dicke d der Innenhülle 1 liegen. Es kann auch vorteilhaft sein, die Breite zu vergrößern. Der Bereich der Außenhülle 2, der sich im Bereich der Nuten 6 anschließt, wird infolge der Auslösung der Sprengladung stark zerrüttet. Dies bedeutet, dass dort bei der Zerlegung auch verhältnismäßig kleine Splitter gebildet werden. Nur im Rahmen der Teilflächen 3 lassen sich kontrolliert Splitter einer gewünschten Größe erzeugen. Somit kann die Splittergesamtleistung weiter optimiert werden.

Claims (13)

1. Splittererzeugender Gefechtskopf zur Anwendung gegen technische Ziele, der mit einer detonativ auslösbaren Sprengladung ausgerüstet ist, die von einer splitterbildenden Außenhülle (2) und einer innerhalb der Außenhülle (2) angeordneten Innenhülle (1) mit einer polygonförmige Teilflächen (3) bildenden Kerbstruktur (4) umgeben ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittelebene (5) der Nuten (6) der Kerbstruktur (4) in einem spitzen Winkel (β) zum Lot auf die Trennfläche (7) zwischen Innenhülle und Außenhülle angeordnet ist, und/oder
dass die Stege (8) der Nuten (6) eine über die Breite (B) der Stege zunehmende Dicke (C) aufweisen.
2. Splittererzeugender Gefechtskopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände der Nuten (6) parallel oder sich konisch öffnend verlaufen.
3. Splittererzeugender Gefechtskopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (8) aus einem anderen Material gefertigt sind als der weitere Teil der Innenhülle (1).
4. Splittererzeugender Gefechtskopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (8) aus Metall und der weitere Teil der Innenhülle (1) aus Kunststoff bestehen.
5. Splittererzeugender Gefechtskopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Teil der Innenhülle (1) aus einem brandverstärkenden Material besteht.
6. Splitterbildender Gefechtskopf nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Innenhülle (1) und Außenhülle (2) zueinander einen geringen Zwischenraum (A) aufweisen.
7. Splitterbildender Gefechtskopf nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenraum (A) zwischen Innenhülle (1) und Außenhülle (2) mit einem entfernbaren Trennmittel gefüllt ist.
8. Splitterbildender Gefechtskopf nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass für die Innenhülle (1) und die Außenhülle (2) eine derartige Materialkombination gewählt wird, die unter dem Einfluss des Detonationsdruckes chemisch reagiert und Reaktionsenergie freisetzt.
9. Splitterbildender Gefechtskopf nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (6) der Kerbstruktur (4) ein Gitter mit rauten- oder rhombenartigen Teilflächen (3) bilden, wobei die längere Achse (L) der rauten- oder rhombenartigen Teilflächen (3) etwa parallel zur Längsachse des Gefechtskopfes angeordnet ist.
10. Splitterbildender Gefechtskopf nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die spitzen Winkel (α) der rauten- oder rhombenartigen Teilflächen (3) größer als 45° und kleiner als 90°, vorzugsweise um 60°, gewählt sind.
11. Splitterbildender Gefechtskopf nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe (t) der die Kerbstruktur bildenden Nuten (6) etwas geringer als die Dicke (d) der Innenhülle (1) ist.
12. Splitterbildender Gefechtskopf nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (B) der die Kerbstruktur bildenden Nuten (6) nicht kleiner als 1/5 und nicht größer als 1/1 der Dicke (D) der Außenhülle (2) ist.
13. Splitterbildender Gefechtskopf nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke (d) der Innenhülle (1) etwa dem 0,1- bis 1-fachen der Dicke (D) der Außenhülle (2) entspricht.
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