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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Halbleiterbauelements, insbesondere zur Herstellung eines vertikalen
Halbleiterbauelements.
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Bei
einem vertikalen Halbleiterbauelement kann sich ein stromführender
Pfad in vertikaler Richtung eines Halbleiterkörpers zwischen einer Vorderseite
und einer Rückseite
des Halbleiterkörpers,
die üblicherweise
entsprechende Anschlusskontakte aufweisen, ausbilden. Derartige
vertikale Halbleiterbauelemente sind beispielsweise Dioden, Thyristoren
oder Transistoren. Ein Ausführungsbeispiel
eines vertikalen Transistors ist beispielsweise in Stengl/Tihanyi: "Leistungs-MOS-FET-Praxis", Pflaum Verlag, München 1992,
Seite 37, beschrieben.
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Die
Dicke des Halbleiterkörpers,
also der vertikale Abstand zwischen der Vorderseite und der Rückseite
des Halbleiterkörpers
spielt eine wesentliche Rolle für
die elektrischen Eigenschaften des Halbleiterbauelements, wobei üblicherweise
gilt, dass der minimale elektrische Widerstand des Bauelements mit
zunehmender Dicke des Halbleiterkörpers zunimmt.
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Einer
Realisierung von sehr dünnen
Halbleiterkörpern
stehen Schwierigkeiten bei der Handhabung während des Herstellungsverfahrens
entgegen. Üblicherweise
wird eine Vielzahl gleichartiger Halbleiterbauelemente während des
Herstellungsverfahrens in einer Halbleiterscheibe – einem
Wafer – realisiert,
die am Ende der Halbleiterprozesse zur Vereinzelung der Bauelemente
bzw. Chips zersägt
wird. Um diesen Wafer während
des Herstellungsverfahrens handhaben zu können darf er eine minimale
Dicke nicht unterschreiten, da er sonst völlig instabil und für die Bearbeitung
mittels herkömmlicher
Halbleiterprozesse ungeeignet wäre.
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Bei
bekannten Verfahren zur Herstellung von Halbleiterbauelementen wird
ein Halbleitersubstrat bereitgestellt, das eine ausreichende Dicke
aufweist, um den Wafer mittels herkömmlicher Handhabungsgeräte handhaben
zu können,
wobei beispielsweise anschließend
mittels Epitaxie eine die elektrischen Eigenschaften des Bauelements
bestimmende Halbleiterschicht aufgebracht wird. In dieser Halbleiterschicht
können
die Bauelemente, beispielsweise Dioden, Thyristoren oder Transistoren
mittels gängiger Halbleiterprozesse
ausgehend von der Vorderseite des Wafers realisiert werden. Vor
der Herstellung von Kontaktelektroden auf der Rückseite wird der Wafer mittels
Schleif- oder Ätzverfahren
gedünnt,
wobei die verbleibende Dicke des Wafers einen Kompromiss darstellt
zwischen der Forderung nach einem geringen widerstand des Bauelements
und der Handhabbarkeit des Wafers während des restlichen Herstellungsverfahrens.
Dieses weitere Herstellungsverfahren kann unter anderem das Aufbringen
einer Kontaktschicht auf die Rückseite
und bei der Herstellung von IGBT (Insulated Gate Bipolar Transistor)
insbesondere das Einbringen einer hochdotierten Schicht in die Rückseite
des gedünnten
Wafers umfassen. Das der Stabilität dienende Substrat, das auch
nach dem Dünnen
das Wafers teilweise übrigbleibt
ist üblicherweise
sehr hoch dotiert, um möglichst
wenig zum widerstand des Bauelements beizutragen.
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Die
US 5,354,695 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung integrierter Schaltungen in flexiblen Membranen,
die aus einem sehr dünnen
Material, beispielsweise einem dielektrischen Material, und Halbleiterschichten
bestehen. Das bekannte Verfahren umfasst die Herstellung von Halbleiterbauelementen
in einem Halbleitersubstrat, wobei das Halbleitersubstrat vor oder
nach der Herstellung der Bauelemente ausgehend von einer Rückseite
selektiv geätzt
wird, um dünne
Halbleiterbereiche herzustellen, welche die späteren Halbleiterbauelemente
bilden. Nach dem Ätzen
verbleibt ein Rahmen des ursprünglich
dickeren Halbleitermaterials zur Stabilisierung bestehen, wobei
dieser Rahmen durch Zurückätzen bis
auf die Schicht des Halbleiterbauelements entfernt wird, nachdem
die Anordnung an einem Bond-Rahmen oder Bond-Ring befestigt ist.
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Die
Entgegenhaltung
US 4,033,127 beschreibt
einen Halbleitersensor, der ein Halbleitersubstrat umfasst, welches
ausgehend von einer Rückseite
zurückgeätzt wird,
um dadurch eine durch ein stützendes
Gitter getragene Halbleitermembran zu bilden.
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Die
Entgegenhaltung
US 6,071,819 beschreibt
ebenfalls ein Halbleiterbauelement mit einer dünnen Halbleiterschicht, die
durch einen stützenden Rahmen
mit der Dicke der ursprünglichen
Halbleiterschicht getragen ist.
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Weiterhin
beschreibt die
JP 09134893
A ein Verfahren zur Herstellung eines Halbleiterbauelements,
welches einen gedünnten
Halbleiterbereich aufweist und welches mittels Sägen aus einem Wafer herausgelöst wird,
wobei nach dem Sägen
ein stützender
Rahmen für
den dünnen
Bauelementbereich verbleibt.
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Auch
die
US 4,784,721 beschreibt
ein Halbleiterbauelement mit einem dünnen Halbleiterbereich, der
auch nach Herstellung des Halbleiterbauelements von einem Rahmen
aus einem dickeren Halbleitermaterial umgeben ist.
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Die
nachveröffentlichte
DE 100 62 014 A1 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung einzelner Halbleiterbauelemente, bei
dem eine gitterartige Abdeckung auf eine Seite eines Wafers aufgebracht und
freiliegende Waferbereiche anschließend geätzt werden, so daß Vertiefungen
entstehen. Die gitterartige Abdeckung wird dann entfernt, und eine
Lackschicht wird aufgebracht, die tieferliegende Bereiche des Wafers
sowie nach dem Ätzen
verbliebene Stege überdeckt,
die jedoch Seitenwände
der Stege frei läßt. Mittels
eines anschließend
durchgeführten
isotropen Ätzverfahrens
werden die Stege vollständig entfernt,
wodurch die tieferliegenden Halbleiterbereiche voneinander getrennt
werden, um dadurch vereinzelte Halbleiterbauelemente auf einer Trägerfolie zu
erzeugen.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung
dünner
Halbleiterbauelemente, die keinen stützenden Rahmen aus einem dickeren
Halbleitermaterial umfassen, zur Verfügung zu stellen, wobei das
Verfahren mit weniger Verfahrensschritten als bekannte Verfahren
auskommt.
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Dieses
Ziel wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
sieht vor, einen Wafer mit einer Anzahl aktiver Bereiche, in denen
Bauelemente realisierbar sind, zur Verfügung zu stellen. Dieser Wafer
kann eine zur Handhabung mittels herkömmlicher Handhabungsgeräte geeignete Dicke
aufweisen, die insbesondere so gewählt ist, dass eine ausreichende
Stabilität
gewährleistet
ist. Dieser Wafer kann mittels herkömmlicher Halbleiterprozesse,
beispielsweise Lithographie, Ionenimplantation, Nieder- und Hochtemperaturschritte
oder thermische Oxidation, zur Realisierung von Halbleiterbauelementen
oder integrierten Schaltungen bearbeitet werden. Zur Realisierung
möglichst
dünner Halbleiterbauelemente
ist vorgesehen, ausgehend von der Rückseite Aussparungen in den
Wafer unterhalb der aktiven Bereichen einzubringen, wobei ein stützendes
Gitter aus Halbleitermaterial zwischen den Aussparungen verbleibt.
Die Aussparungen werden dabei so tief in den Wafer vorangetrieben,
bis eine gewünschte
Dicke des späteren
Halbleiterbauelements erreicht ist. Anschließend kann in den Böden der
Aussparungen, die die Rückseiten
der späteren Bauelemente
bilden, eine übliche
Rückseitenbearbeitung,
beispielsweise das Einbringen dotierter Schichten bei IGBT oder
das Aufbringen einer Kontaktschicht erfolgen.
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Das
zwischen den Aussparungen verbleibende Gitter aus Wafermaterial
verleiht dem Wafer dabei die während
der Rückseitenbehandlung
erforderliche Stabilität.
Aufgrund des stützenden
Gitters kann der Wafer während
der Rückseitenbehandlung mittels
herkömmlicher
Handhabungsgeräte
gehandhabt werden, die für
eine Handhabung von Wafern mit einer Dicke, die der ursprünglichen
Dicke des später
mit Aussparungen versehenen Wafers entspricht, geeignet sind. Die
Tiefe der Aussparungen kann ausschließlich unter Berücksichtigung
der Dicke des späteren
Bauelements bestimmt werden, da die Stabilität des Wafers durch das stützende Gitter gewährleistet
ist.
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Nach
Abschluss der Rückseitenbehandlung wird
der Wafer zur Vereinzelung der Bauelemente zertrennt, wobei das
Zertrennen derart erfolgt, dass die oberhalb der Aussparungen vorhandenen
Waferabschnitte mit den aktiven Bereichen voneinander und von dem
stützenden
Gitter getrennt werden. Bei der Herstellung von Halbleiterbauelementen
ist es bekannt, den Wafer in aktive Bereiche, in denen die späteren Bauelemente
realisiert sind, einzuteilen. Diese aktiven Bereiche sind durch
sogenannten Ritzbereiche bzw. einen Ritzrahmen voneinander getrennt,
der die Spur beim Zertrennen, insbesondere beim Zersägen, des
Wafers zur Vereinzelung der Bauelemente vorgibt.
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Die
Aussparungen werden vorzugsweise so in dem Wafer erzeugt, dass das
stützende
Gitter im Bereich des Ritzrahmens gebildet wird, so dass die einzelnen
Chips beim Zersägen
des Wafers entlang des Ritzrahmens zum einen voneinander getrennt und
zum anderen von dem stützenden
Gitter getrennt werden.
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Zur
Herstellung der Aussparungen in dem Wafer sind beliebige zur Herstellung
von Aussparungen in Halbleitermaterial geeignete Verfahren einsetzbar.
So können
die Aussparungen beispielsweise mittels anisotroper nasschemischer
oder trockenchemischer Ätzverfahren
ausgehend von der Rückseite
in dem Halbleiterkörper
realisiert werden.
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Mittels
bekannter anisotroper Ätzverfahren, die
beispielsweise auf Anlagen der Firma STS (Surface Technologies Systems)
Limited, Imperial Park, Newport, UK, durchführbar sind, sind Plasmaätzungen
auf großen
Flächen
bis zu Tiefen von einigen 100 μm
möglich.
Dabei wird beispielsweise eine Maske, insbesondere eine Lackmaske,
auf die Rückseite
des Wafers aufgebracht und in einem Etch-Deposition-Etch-Verfahren
eine Aussparung erzeugt. Bei dem Etch-Deposition-Etch-Verfahren
folgt auf einen nahezu isotropen Ätzschritt ein Abscheideschritt,
bei welchem Seitenwände
der entstandenen Ätzgruben mit
einer die Ätzung
stoppenden Schicht bedeckt werden und anschließend die Ätzung fortgesetzt wird.
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Die
Aussparungen können
weiterhin mittels nasschemischer Ätzverfahren, die beispielsweise
zur Realisierung von mikromechanischen Strukturen in Halbleitermaterialien
verwendet werden, erzeugt werden. Ein grundlegendes Verfahren zur
Herstellung von Aussparungen in Halbleitermaterial unter Ausnutzung
der anisotropen Ätzeigenschaften
von alkalischen Ätzmedien
wie EDP oder KOH ist beispielsweise in Anton Heuberger: "Mikromechanik", Springer-Verlag,
Berlin, 1989 beschrieben.
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Der
Wafer ist vorzugsweise ein Wafer mit einem Halbleitersubstrat, einer
Isolationsschicht auf dem Halbleitersubstrat und einer auf der Isolationsschicht
angebrachten Halbleiterschicht, in welcher die Halbleiterbauelemente
realisiert werden. Derartige Wafer werden, wenn sie aus Siliziummaterial
bestehen, als SOI-Wafer (SOI = Silicon on Insulator) bezeichnet.
Bei Verwendung eines derartigen Wafers werden die Halbleiterbauelemente
ausgehend von der Vorderseite in der Halbleiterschicht über dem
Isolationsmaterial realisiert, wobei das spätere Halbleiterbauelement nur
noch Bestandteile dieser Halbleiterschicht und nicht mehr der Isolationsschicht
und des Substrats umfassen soll. Zur Rückseitenbearbeitung werden
in einem ersten Verfahrensschritt Aussparungen ausgehend von der
Rückseite
in das Halbleitersubstrat eingebracht, wobei die Herstellung der
Aussparungen vorzugsweise mittels eines anisotropen Ätzverfahrens
erfolgt, bei welchem die Isolationsschicht als Ätzstoppschicht wirkt. Die Tiefe
der Aussparungen ist durch die Isolationsschicht bestimmt, so dass
bei diesem Verfahren keine aufwendigen Verfahrensschritte zur Einstellung
der Tiefe der Aussparungen erforderlich sind. In einem nächsten Verfahrensschritt
wird die Isolationsschicht am Boden der Aussparungen entfernt, bis
eine Rückseite der
Halbleiterschicht für
die weitere Bearbeitung, beispielsweise das Einbringen von dotierten
Bereichen oder das Aufbringen einer Metallisierung, freiliegt.
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Das
Entfernen der Isolationsschicht erfolgt vorzugsweise mittels eines
Verfahrens, bei welchem die Isolationsschicht zwi schen den verbleibenden Streben
des stützenden
Gitters des Halbleitersubstrats und der Halbleiterschicht bis hinter
die Seitenflächen
der Streben des Gitters zurückgeätzt werden. Beim
Zerteilen der oberen Halbleiterschicht zur Vereinzelung der Bauelemente
genügt
es dann, diese im Durchmesser kleineren Isolationsbereiche zu durchtrennen,
um die Halbleiterbauelemente voneinander und von dem stützenden
Gitter zu lösen.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
bei welcher ein Wafer ohne Isolationsschicht verwendet wird, ist
vorgesehen, dass mittels geeigneter Ätzverfahren Aussparungen erzeugt
werden, welche sich in der Tiefe verbreitern, so dass ein stützendes
Gitter erzeugt wird, dessen Streben sich ausgehend von der Rückseite
des Wafers verjüngen.
Auch diese Ausführungsform
ermöglicht
ein einfaches Trennen der späteren
Bauelemente von dem stützenden
Gitter, wobei zu berücksichtigen
ist, dass eine Sägespur
zum Zerteilen des Wafers üblicherweise
im Bereich von einigen 10 μm
ist, so dass die Breite der Streben des stützenden Gitters unmittelbar
unterhalb der verbleibenden Halbleiterschicht eine Breite aufweisen
sollte, die geringer ist als die Breite der Sägespur ist, um beim Zersägen des
Wafers die Bauelemente zu lösen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist insbesondere zur Herstellung eines sogenannten Common-Source-Transistors
geeignet, der eine Vielzahl gleichartiger Transistorzellen aufweist,
wobei die Source-Bereiche aller Transistorzellen durch eine gemeinsame
elektrisch leitende Schicht miteinander verbunden sind.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand von
Figuren näher erläutert. In
den Figuren zeigt
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1 einen Halbleiter-Wafer während verschiedener
Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2 einen Halbleiter-Wafer mit integrierter Isolationsschicht
während
verschiedener Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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3 einen
Halbleiter-Wafer nach Durchführung
von Verfahrensschritten eines Verfahrens gemäß einer weiteren Ausführungsform,
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3 einen
Ausschnitt eines Halbleiter-Wafers, bei dem Verfahrensschritte zur
Herstellung eines Common-Source-Transistors
durchgeführt
wurden, nach erfolgter Rückseitenbehandlung
während des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In
den Figuren bezeichnen, sofern nicht anders angegeben, gleiche Bezugszeichen
gleiche Teile mit gleicher Bedeutung.
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1a zeigt
im Querschnitt einen Halbleiter-Wafer 100 der eine Vielzahl
aktiver Bereiche 20 aufweist, in welchen Halbleiterbauelemente
bzw. integrierte Halbleiterschaltungen realisierbar sind. Die aktiven
Bereiche 20 befinden sich in dem Ausführungsbeispiel unterhalb einer
Vorderseite 101, die einer Rückseite 102 des Halbleiter-Wafers 100 gegenüber liegt.
Die aktiven Bereiche 20 sind durch sogenannte Ritzbereiche 150 bzw.
einen Ritzrahmen voneinander getrennt, wobei der Ritzrahmen 150 die
Bereiche des Wafers 100 definiert, die beim späteren Zertrennen,
insbesondere beim Zersägen,
des Wafers zur Vereinzelung der in dem Wafer gebildeten Halbleiterbauelemente
entfernt werden. Die Wafer-Bereiche mit den aktiven Bereichen 20 zwischen benachbarten
Spuren dieses Ritzrahmens 150 bilden das spätere Halbleiterbauelement,
welches in hinlänglich
bekannter Weise in einem geeigneten Gehäuse integriert werden kann.
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Der
Wafer 100 weist eine Dicke h1 auf, die so gewählt ist,
dass der Wafer 100 mittels üblicher Handhabungsgeräte während der
Bearbeitung der aktiven Bereiche 20 mittels geeigneter Halbleiterprozesse
handhabbar ist. Derartige Halbleiterprozesse umfassen beispielsweise
eine thermische Oxidation, Nieder- und Hochtemperaturschritte, Lithographieprozesse
oder Ionenimplantation.
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In
nächsten
Verfahrensschritten, deren Ergebnis in 1b und 1c dargestellt
ist, ist vorgesehen, Aussparungen 112 ausgehend von der
Rückseite 102 in
den Wafer 100 einzubringen. 1b zeigt
den resultierenden Wafer in Seitenansicht im Querschnitt und 1c zeigt
den Wafer 100 in Draufsicht von unten. Die Aussparungen 112 werden
mittels geeigneter Verfahren, beispielsweise anisotroper Ätzverfahren,
oder anderen Verfahren zur Herstellung mikromechanischer Strukturen
so erzeugt, dass zwischen den Aussparungen 112 ein stützendes
Gitter 112 aus Wafermaterial verbleibt. Oberhalb der Aussparungen
bzw. oberhalb des stützenden
Gitters 112 verbleibt ein Waferbereich 114, der
die aktiven Bereiche 20 enthält und aus dem die Bauelemente gebildet
werden.
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Nach
dem Herstellen der Aussparungen 112 liegen am Grund der
Aussparungen 112 Rückseiten des
Halbleiterbereiches 114 frei, die nun durch herkömmliche
Halbleiterprozesse bearbeitet werden können. Derartige Halbleiterprozesse
sind beispielsweise bei der Herstellung von vertikalen IGBT die
Implantation von stark dotierten Bereichen und/oder umfassen das
Aufbringen einer Kontaktschicht auf die Rückseite 103, um über diese
Kontaktschicht die in den aktiven Bereichen 20 gebildeten
Halbleiterbauelemente zu kontaktieren.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist insbesondere zur Herstellung vertikaler Bauelemente geeignet,
bei welchem sich ein stromführender
Pfad zwischen einer Vorderseite, die der Vorderseite 101 des
Wafers 100 entspricht, und einer Rückseite, die der Rückseite 103 des
Wafers entspricht, ausbilden können.
Zur Kontaktierung dieser Halbleiterbauelemente sind Kontaktschlichten
an der Vorderseite 24 und der Rückseite 26 vorgesehen,
wie beispielhaft anhand eines der Bauelemente in 1b dargestellt ist.
Die Dicke der späteren
Halbleiterbauelemente, die durch die Dicke h2 der verbleibenden
Halbleiterschicht 114 bestimmt ist, bestimmt wesentlich
die elektrischen Eigenschaften des Halbleiterbauelements. Diese
Dicke h2 kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ausschließlich unter
Berücksichtigung
der gewünschten
elektrischen Eigenschaften des späteren Halbleiterbauelementes
eingestellt werden. Eine ausreichende mechanische Stabilität während der
Bearbeitung der Rückseiten 103 oder während weiterer
Bearbeitungsschritte der Vorderseite 101 des Wafers wird
durch das stützende
Gitter 110 gewährleistet,
das eine Handhabung der Anordnung mittels Handhabungsgeräten ermöglicht,
die zur Handhabung von Wafern der Dicke h1 geeignet sind.
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Nach
Abschluss der Halbleiterprozesse wird der Wafer 100 zerteilt,
wie in 1d durch das stilisierte Sägeblatt 300 dargestellt
ist. Beim Zersägen des
Wafers werden die Halbleiterbereiche des Ritzrahmens 150 entfernt,
wobei sich die einzelnen Halbleiterbauelemente 200 mit
den darin angeordneten aktiven Bereichen voneinander und von dem
stützenden
Gitter 110 lösen,
sobald die Säge
die Halbleiterschicht 114 oberhalb des stützenden
Gitters 110 durchdrungen hat. Die Herstellung der Aussparungen 112 unterhalb
der aktiven Bereiche 20 erfolgt derart, dass das stützende Gitter 110 unterhalb
des Ritzrahmens 150 erzeugt wird, so dass beim Zersägen des
Wafers 100 die Bauelemente 200 voneinander getrennt
und von dem stützenden
Gitter 110 gelöst
werden. Die Breite d1 der Spuren des Ritzrahmens ist dabei größer als
die Breite d2 der nach dem Herstellen der Aussparungen 112 verbleibenden
Stege des stützenden
Gitters 110, so dass die Trennung der Bauelemente 200 von
dem stützenden
Gitter 110 während
des Zersägens
des Wafers erfolgt.
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2 veranschaulicht ein Verfahren gemäß eines
weiteren Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung, bei welchem der Wafer 100 ein
Halbleitersubstrat 140, eine auf dem Halbleitersubstrat 140 angeordnete
Isolationsschicht 130 und über der Isolationsschicht 130 eine
Halbleiterschicht 120 aufweist, die in aktive Bereiche 20 zur
Realisierung von Halbleiterbauelementen und in einen Ritzrahmen 150 unterteilt
ist. Eine Herstellung von Aussparungen 112, welche eine
Rückseite
der Halbleiterschicht 120 freilassen, wie dies in 2c dargestellt
ist, erfolgt in zwei Schritten.
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In
einem ersten Schritt werden Aussparungen 112' ausgehend von der Rückseite 102 des
Wafers in dem Halbleitersubstrat 140 erzeugt, die bis an die
Isolationsschicht 130 heranreichen. Die Erzeugung der Aussparungen 112' erfolgt vorzugsweise mittels
eines anisotropen Ätzverfahrens,
bei welchem die Isolationsschicht 130 als Ätzstoppschicht dient.
Nach dem Herstellen der Aussparungen 112' verbleibt ein stützendes
Gitter 110' aus
Halbleitersubstratmaterial. In nächsten
Verfahrensschritten, deren Ergebnis in 2c dargestellt
ist, wird die Isolationsschicht 130 am Boden der Aussparungen 112' entfernt, bis
Rückseiten 103 der
Halbleiterschicht 120 freiliegen. Die Halbleiterschicht 120 entspricht der
Halbleiterschicht 114 in 1 und
kann in entsprechender Weise zur Realisierung von Bauelementen in
den aktiven Bereichen 20 bearbeitet werden.
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Die
Entfernung der Isolationsschicht 130 erfolgt vorzugsweise
derart, dass zwischen dem stützenden
Gitter 110' und
der Halbleiterschicht 120 Reste 132 der Isolationsschicht
verbleiben, die im Durchmesser kleiner sind, als der Durchmesser
der Stege des stützenden
Gitters 110'.
Die Entfernung der Isolationsschicht 130 erfolgt vorzugsweise
mittels eines isotropen Ätzverfahrens,
bei welchem die Isolationsschicht 130 am Boden der Aussparungen 112' nicht nur in
vertikaler Richtung des Wafers sondern auch teilweise in lateraler
Richtung des Wafers entfernt wird, so dass eine Rückätzung hinter
Seitenflächen
der Streben des stützenden
Gitters 110' stattfindet.
Diese Rückätzung bietet
den Vorteil, dass beim Zerteilen des Wafers ausgehend von der Vorderseite 101 nur
die schmaleren Stege 132 der Isolationsschicht entfernt
werden müssen,
um die Halbleiterbauelemente mit den aktiven Bereichen 20 voneinander
und von dem stützenden
Gitter 110' zu
trennen. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Breite
der Sägespur
kleiner ist als die Breite der nach dem Herstellen der Aussparungen
verbleibenden Stege des stützenden
Gitters 110'.
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3 zeigt
einen Wafer nach Verfahrensschritten eines weiteren Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
bei welchem Aussparungen 112 ausgehend von der Rückseite 102 des
Wafers 100 erzeugt wurden, die sich mit zunehmender Tiefe
der Aussparungen 112 verbreitern, so dass ein stützendes
Gitter 110 entsteht, dessen Streben sich ausgehend von
der Rückseite 102 des
Wafers 100 verjüngen.
Die Breite der Streben des stützenden
Gitters 110 unterhalb der verbleibenden Halbleiterschicht 114 ist
dabei so gewählt,
dass diese Breite geringer ist als die Breite der Sägespur,
um zu gewährleisten,
dass beim Zersägen
des Wafers 100 sowohl die Bereiche des Wafers mit den aktiven
Bereichen 20 voneinander und auch von dem stützenden
Gitter 110 getrennt werden.
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4 zeigt
in Seitenansicht im Querschnitt einen Ausschnitt eines Wafers 100,
welcher Verfahrensschritten zur Herstellung eines Common-Source-Transistors
unterzogen wurde, wobei der Wafer 100 in dem Beispiel ein
Wafer gemäß dem Ausführungsbeispiel
in 2 mit einem Halbleitersubstrat, einer
Isolationsschicht und einer darüberliegenden Schicht 120,
in der Halbleiterbauelemente realisierbar sind, ist. 4 zeigt
das Bauelement nach der Herstellung der Aussparungen 112 und
dem Aufbringen einer Elektrodenschicht 80 auf die Rückseite 103 der
Halbleiterschicht 120.
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Die
zur Herstellung der Transistorstruktur in dem aktiven Bereich 20 erforderlichen
Verfahrensschritte werden vorzugsweise vor dem Herstellen der Aussparungen 112 durchgeführt, können jedoch auch
nach dem Herstellen der Aussparungen 112 hergestellt werden.
Diese Verfahrensschritte zur Herstellung ei nes Common-Source-Transistors
werden im folgenden kurz erläutert.
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Die
Halbleiterschicht 120 weist übereinander liegend eine p-dotierte Body-Zone 30 und
eine n-dotierte Drain-Zone 40, die die Vorderseite 101 der Halbleiterschicht 120 bildet,
auf.
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Zur
Herstellung dieser Halbleiterschicht 120 mit der p-dotierten Body-Zone 30 und
der n-dotierten Drain-Zone 40 sind verschiedene Verfahren
anwendbar. Die Halbleiterschicht 120 kann beispielsweise ursprünglich p-dotiert
sein, wobei mittels eines Implantations- und/oder Diffusionsverfahrens
von der Vorderseite 101 her die n-dotierte Drain-Zone 40 erzeugt
wird. Die Halbleiterschicht 120 kann auch ursprünglich n-dotiert sein, wobei
mittels eines Implantations- und/oder Diffusionsverfahrens von der
Rückseite 103 her
die p-dotierte Body-Zone 30 erzeugt wird. Oder die Halbleiterschicht
wird durch ein p-dotiertes Substrat, auf das eine n-dotierte Epitaxieschicht
aufgebracht wird, gebildet, wobei das Substrat die Body-Zone 30 und
die Epitaxieschicht die Drain-Zone 40 bilden. Weiterhin
kann die p-dotierte Body-Zone 30 durch Ionenimplantation
ausgehend von der Vorderseite in ein n-dotiertes Substrat erzeugt werden.
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Ausgehend
von der Vorderseite 102 wird ein Graben 52 in
der Halbleiterschicht 120 erzeugt, der sich bis in die
Body-Zone 30 erstreckt. Am Boden des Grabens wird beispielsweise
mittels Ionenimplantation und anschließender Diffusion eine stark
n-dotierte Source-Zone 70 erzeugt und Seitenwände des
Grabens 52 werden anschließend mit einer Isolationsschicht
versehen, wobei diese Isolationsschicht im Bereich der Body-Zone, wo sie die
spätere
Gate-Isolationsschicht 62 bildet, dünner ist als im Bereich der Drain-Zone 64.
Der Graben 52 wird anschließend mit einer Elektrodenschicht
zur Bildung einer Gate-Elektrode aufgefüllt.
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Nach
dem Herstellen der Aussparung 112 liegen an der Rückseite 103 der
Halbleiterschicht 120 sowohl die Source-Zone 70 als
auch die Body-Zone 30 frei, die anschließend durch
Aufbringen der Kontaktschicht 80 miteinander kurzgeschlossen
werden. Die Halbleiterschicht weist vorzugsweise eine Vielzahl derartiger
Transistorstrukturen auf, wobei die Source-Gebiete dieser Strukturen durch die
gemeinsame Kontaktschicht 80, vorzugsweise eine Metallisierung
miteinander verbunden sind.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist selbstverständlich
zur Herstellung beliebiger vertikaler Bauelemente, insbesondere
zur Herstellung von p-Kanal Common Source Transistoren, Dioden oder Thyristoren
geeignet. Das Verfahren ist für
beliebige Halbleitermaterialien, insbesondere für Silizium, Siliziumkarbid
oder Galliumarsenid geeignet.
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- 100
- Wafer
- 150
- Ritzrahmen
- 101
- Vorderseite
des Wafers
- 102
- Rückseite
des Wafers
- 120
- aktive
Bereiche
- 24,
26
- Metallisierungen
- 110
- Stützrahmen
- 111
- Aussparungen
- 110'
- Stützrahmen
- 112'
- Aussparungen
- 300
- Sägeblatt
- 200
- Bauelement
- G
- Gate-Anschluss
- S
- Source-Anschluss
- D
- Drain-Anschluss
- 140
- Halbleitersubstrat
- 130
- Isolationsschicht
- 120
- Halbleiterschicht
- 70
- Source-Bereich
- 30
- Body-Bereich
- 80
- Metallisierung
- 62,
64
- Isolationsschicht
- 40
- Drain-Bereich
- 52
- Graben
- 50
- Gate-Elektrode