DE10128325A1 - Verfahren zur Hydroformylierung von Olefinen mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen - Google Patents
Verfahren zur Hydroformylierung von Olefinen mit 2 bis 8 KohlenstoffatomenInfo
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Abstract
Beschrieben wird ein Verfahren zur Hydroformylierung von Olefinen mit einer Beimischung eines gesättigten Kohlenwasserstoffs, wobei man vom Reaktionsprodukt einen Strom abtrennt, der nicht umgesetztes Olefin und gesättigten Kohlenwasserstoff enthält, diesen Strom mit einer Olefin-selektiven Membran in Kontakt bringt und ein so gewonnenes Olefin-angereichertes Permeat in die Hydroformylierung zurückführt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Hydroformy
lierung von Olefinen mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen.
Die Hydroformylierung oder Oxo-Synthese ist ein wichtiges groß
technisches Verfahren zur Herstellung von Aldehyden aus Olefinen,
Kohlenmonoxid und Wasserstoff. Diese Aldehyde können gegebenen
falls im gleichen Arbeitsgang oder nachfolgend in einem getrenn
ten Hydrierschritt mit Wasserstoff zu den entsprechenden Alkoho
len hydriert werden. Die Hydroformylierung erfolgt in Anwesenheit
von homogen im Reaktionsmedium gelösten Katalysatoren. Als Kata
lysatoren werden dabei im Allgemeinen Verbindungen oder Komplexe
von Metallen der VIII. Nebengruppe, speziell Co-, Rh-, Ir-, Pd-,
Pt- oder Ru-Verbindungen bzw. -komplexe eingesetzt, die unmodifi
ziert oder z. B. mit amin- oder phosphinhaltigen Verbindungen mo
difiziert sein können.
Da ein quantitativer Umsatz des Olefins bei der Hydroformylierung
einen hohen apparativen Aufwand erfordert, wird die Hydroformy
lierung niederer Olefine meist nur bis zu einem Teilumsatz durch
geführt. Aus dem Reaktionsaustrag wird das Hydroformylierungspro
dukt abgetrennt und das nicht umgesetzte Olefin wird dann zusam
men mit frischem Kohlenmonoxid und Wasserstoff wieder dem Hydro
formylierungsreaktor zugeführt. Mit dem zurückgeführten Olefin
werden allerdings auch die mit dem Olefin eingeführten oder durch
Nebenreaktionen gebildeten Inertkomponenten, z. B. gesättigte
Kohlenwasserstoffe, die der Hydroformylierung nicht zugänglich
sind, in den Reaktor zurückgeführt. Um zu verhindern, dass die
Konzentration der Inertkomponenten im Hydroformylierungsreaktor
kontinuierlich ansteigt und Werte erreicht, bei denen die Hydro
formylierungsreaktion zum Erliegen kommt, muss kontinuierlich ein
Teilstrom des rückgeführten Olefins aus dem Verfahren ausgeleitet
werden, um die Inertkomponenten aus dem System zu entfernen.
Der Ausleitstrom besteht jedoch nur zu einem Teil aus Inertkompo
nenten. Den größten Teil bilden nicht umgesetztes Olefin sowie
nicht umgesetztes Kohlenmonoxid und Wasserstoff, die somit für
die Umsetzung verloren gehen. Um den Ausleitstrom klein und die
damit verbundenen Verluste gering zu halten, wird im Allgemeinen
ein Olefinzulauf hoher Reinheit eingesetzt. So wird bei der Hy
droformylierung von Propylen im Allgemeinen ein Propylenzulauf
mit einer Reinheit von etwa 99,5% eingesetzt, das bisweilen als
"Polymer Grade Propylen" bezeichnet wird, wobei der Rest im We
sentlichen aus Propan besteht. Derartige Olefinzuläufe hoher
Reinheit sind allerdings nur aufwendig zu erhalten und werden
demzufolge zu deutlich höheren Preisen auf dem Markt angeboten
als Olefine niedrigerer Reinheit.
Olefinzuläufe niedrigerer Reinheit, die z. B. 2 bis 40 Gew.-% ge
sättigte Kohlenwasserstoffe enthalten, können in industriellen
Hydroformylierungsverfahren aus den genannten Gründen nicht ohne
weiteres eingesetzt werden. Um zu verhindern, dass die Konzentra
tion gesättigter Kohlenwasserstoffe im Hydroformylierungsreaktor
derart hohe Werte erreicht, dass die Hydroformylierung zum Erlie
gen kommt, müsste der Ausleitstrom unter gleichzeitigem Verlust
von unumgesetztem Olefin derart hoch gewählt werden, dass die Er
sparnis des billigeren Einsatzstoffs zunichte gemacht würde.
Die EP-A 0 648 730 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines
aus Propylen gewonnenen Oxoprodukts, bei dem aus dem Produktstrom
einer Propylen-Hydroformylierung ein Gasstrom abgetrennt wird,
der nicht umgesetztes Propylen und Propan enthält. Durch selek
tive Adsorption von Propylen an ein Adsorptionsmittel und an
schließende Desorption wird ein Propylen-angereicherter Gasstrom
erhalten, der zumindest teilweise in die Reaktionszone zurückge
führt wird. Die alternierenden Adsorptions- und Desorptionscyclen
erfordern periodische Druck- und/oder Temperaturwechsel. Die dazu
benötigten Apparaturen sind aufwendig und störanfällig.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein
verbessertes Verfahren zur Hydroformylierung von Olefinen anzuge
ben, das den Einsatz von olefinhaltigen Zuläufen mit einer Beimi
schung von gesättigten Kohlenwasserstoffen erlaubt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Hydro
formylierung von Olefinen mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen gelöst,
bei dem man
- a) in eine Reaktionszone einen olefinhaltigen Zulauf, der eine Beimischung eines gesättigten Kohlenwasserstoffs enthält, sowie Kohlenmonoxid und Wasserstoff einspeist und in Gegen wart eines Hydroformylierungskatalysators umsetzt,
- b) vom Austrag aus der Reaktionszone einen nicht umgesetztes Olefin und gesättigten Kohlenwasserstoff enthaltenden Strom abtrennt,
- c) den Olefin und gesättigten Kohlenwasserstoff enthaltenden Strom mit einer Olefin-selektiven Membran in Kontakt bringt und ein Olefin-angereichertes Permeat und ein Olefin-abge reichertes Retentat gewinnt, und
- d) das Olefin-angereicherte Permeat zumindest teilweise in die Reaktionszone zurückführt.
Olefine, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hydroformyliert
werden können, enthalten 2 bis 8, vorzugsweise 2 bis 4 Kohlen
stoffatome. Es kann sich um geradkettige, verzweigte oder cycli
sche Olefine handeln. Bevorzugte Beispiele geeigneter Olefine
sind Ethen, Propen, Isobuten, 1-Buten und/oder 2-Buten. Der olef
inhaltige Zulauf kann ein einzelnes Olefin oder ein Gemisch von
Olefinen enthalten. Das Olefin wird in Form eines olefinhaltigen
Zulaufs in die Reaktionszone eingespeist, der beispielsweise 0,5
bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 30 Gew.-%, insbesondere 3 bis
10 Gew.-% wenigstens eines gesättigten Kohlenwasserstoffs, d. h.
eines Alkans und/oder Cycloalkans, mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen
enthält. In der Regel weisen das Olefin und der gesättigte Koh
lenwasserstoff die gleiche Anzahl an Kohlenstoffatomen auf. Übli
cherweise besteht der olefinhaltige Zulauf im Wesentlichen nur
aus Olefin und gesättigtem Kohlenwasserstoff, d. h. er enthält
vorzugsweise weniger als 0,5 Gew.-% an von Olefin und gesättigtem
Kohlenwasserstoff verschiedenen Komponenten.
Geeignete olefinhaltige Zuläufe sind großtechnisch zugänglich.
Ein bevorzugtes Beispiel ist ein Gemisch von Propan und Propen,
vorzugsweise mit einem Gehalt von 2 bis 10 Gew.-%, insbesondere
3 bis 7 Gew.-%, Propan. Derartige Gemische sind als "Chemical
Grade Propylen" käuflich. Sie werden z. B. erhalten durch Umset
zung von Naptha oder Erdgas in Steamcrackern und anschließende
destillative Aufarbeitung. Ein weiteres Beispiel eines geeigneten
olefinhaltigen Zulaufs ist auch das sogenannte "Refinery Grade
Propylen", das Propangehalte von 20 bis 40 Gew.-% aufweist.
Kohlenmonoxid und Wasserstoff werden üblicherweise in Form eines
Gemisches, dem sogenannten Synthesegas, eingesetzt. Die Zusammen
setzung des im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Synthese
gases kann in weiten Bereichen variieren. Das molare Verhältnis
von Kohlenmonoxid und Wasserstoff beträgt in der Regel 2 : 1 bis
1 : 2, insbesondere etwa 45 : 55 bis 50 : 50.
Die Temperatur bei der Hydroformylierungsreaktion liegt im Allge
meinen in einem Bereich von etwa 50 bis 200°C, vorzugsweise etwa
60 bis 190°C, insbesondere etwa 90 bis 190°C. Die Umsetzung wird
vorzugsweise bei einem Druck im Bereich von etwa 10 bis 700 bar,
vorzugsweise 15 bis 200 bar, insbesondere 15 bis 60 bar durchge
führt. Der Reaktionsdruck kann in Abhängigkeit von der Aktivität
des eingesetzten Hydroformylierungskatalysators variiert werden.
Geeignete druckfeste Reaktionsapparaturen für die Hydroformylie
rung sind dem Fachmann bekannt. Dazu zählen die allgemein übli
chen Reaktoren für Gas-flüssig-Reaktionen, wie z. B. Gasumlauf
reaktoren, Blasensäulen etc., die gegebenenfalls durch Einbauten
unterteilt sein können.
Geeignete Hydroformylierungskatalysatoren sind die üblichen, dem
Fachmann bekannten Übergangsmetallverbindungen und -komplexe, die
sowohl mit als auch ohne Cokatalysatoren eingesetzt werden kön
nen. Bevorzugt handelt es sich bei dem Übergangsmetall um ein Me
tall der VIII. Nebengruppe des Periodensystems und insbesondere
um Co, Ru, Rh, Pd, Pt, Os oder Ir, speziell um Rh, Co, Ir oder
Ru.
Geeignete Komplexverbindungen sind beispielsweise die
Carbonylverbindungen der genannten Metalle sowie Komplexe, deren
Liganden ausgewählt sind unter Aminen, Arylphosphinen,
Alkylphosphinen, Arylalkylphosphinen, Olefinen, Dienen etc. und
Mischungen davon.
Es eignen sich z. B. Rhodiumkomplexe der allgemeinen Formel
RhXmL1L2(L3)n, worin
X für Halogenid, vorzugsweise Chlorid oder Bromid, Alkyl- oder Arylcarboxylat, Acetylacetonat, Aryl- oder Alkylsulfonat, insbesondere Phenylsulfonat und Toluolsulfonat, Hydrid oder das Diphenyltriazin-Anion,
L1, L2, L3 unabhängig voneinander für CO, Olefine, Cycloolefine, vorzugsweise Cyclooctadien (COD), Dibenzophosphol, Benzonitril, PR3 oder R2P-A-PR2, m für 1 oder 3 und n für 0, 1 oder 2 stehen. Unter R (die Reste R können gleich oder verschieden sein) sind Alkyl-, Cycloalkyl- und Arylreste zu verstehen, vorzugsweise Phenyl, p-Tolyl, m-Tolyl, p-Ethylphenyl, p-Cumyl, p-t-Butylphenyl, p-C1-C4-Alkoxyphenyl, vorzugsweise p-Anisyl, Xylyl, Mesityl, p-Hydroxyphenyl, das gegebenenfalls auch ethoxyliert vorliegen kann, Sulfophenyl, Isopropyl, C1-C4-Alkoxy, Cyclopentyl oder Cyclohexyl. A steht für 1,2-Ethylen oder 1,3-Propylen. Bevorzugt stehen L1, L2 oder L3 unabhängig voneinander für CO, COD, P(Phenyl)3, P(i-Propyl)3, P(Anisyl)3, P(OC2H5)3, P(Cyclohexyl)3, Dibenzophosphol oder Benzonitril.
X steht bevorzugt für Hydrid, Chlorid, Bromid, Acetat, Tosylat, Acetylacetonat oder das Diphenyltriazin-Anion, insbesondere für Hydrid, Chlorid oder Acetat.
X für Halogenid, vorzugsweise Chlorid oder Bromid, Alkyl- oder Arylcarboxylat, Acetylacetonat, Aryl- oder Alkylsulfonat, insbesondere Phenylsulfonat und Toluolsulfonat, Hydrid oder das Diphenyltriazin-Anion,
L1, L2, L3 unabhängig voneinander für CO, Olefine, Cycloolefine, vorzugsweise Cyclooctadien (COD), Dibenzophosphol, Benzonitril, PR3 oder R2P-A-PR2, m für 1 oder 3 und n für 0, 1 oder 2 stehen. Unter R (die Reste R können gleich oder verschieden sein) sind Alkyl-, Cycloalkyl- und Arylreste zu verstehen, vorzugsweise Phenyl, p-Tolyl, m-Tolyl, p-Ethylphenyl, p-Cumyl, p-t-Butylphenyl, p-C1-C4-Alkoxyphenyl, vorzugsweise p-Anisyl, Xylyl, Mesityl, p-Hydroxyphenyl, das gegebenenfalls auch ethoxyliert vorliegen kann, Sulfophenyl, Isopropyl, C1-C4-Alkoxy, Cyclopentyl oder Cyclohexyl. A steht für 1,2-Ethylen oder 1,3-Propylen. Bevorzugt stehen L1, L2 oder L3 unabhängig voneinander für CO, COD, P(Phenyl)3, P(i-Propyl)3, P(Anisyl)3, P(OC2H5)3, P(Cyclohexyl)3, Dibenzophosphol oder Benzonitril.
X steht bevorzugt für Hydrid, Chlorid, Bromid, Acetat, Tosylat, Acetylacetonat oder das Diphenyltriazin-Anion, insbesondere für Hydrid, Chlorid oder Acetat.
Bevorzugte Hydroformylierungskatalysatoren sind phosphorhaltige
Rhodiumkatalysatoren, wie RhH(Co)2(PPh3)2, oder RhH(CO)(PPh3)3.
Sie werden zweckmäßigerweise in situ aus einer Rhodiumquelle, wie
Rhodiumacetat, und phosphorhaltigen Liganden, wie Triarylphosphi
nell, z. B. Triphenylphosphin, erhalten.
Geeignete Hydroformylierungskatalysatoren werden z. B. in Beller
et al., Journal of Molecular Catalysis A, 104 (1995), S. 17-85,
beschrieben, worauf hier in vollem Umfang Bezug genommen wird.
Der Austrag aus der Reaktionszone wird einer ein- oder mehrstufi
gen Trennoperation unterzogen, wobei zumindest ein die Hauptmenge
des Hydroformylierungsproduktes enthaltender Strom und ein nicht
umgesetztes Olefin und gesättigten Kohlenwasserstoff enthaltender
Strom, vorzugsweise ein im Wesentlichen aus nicht umgesetztem
Olefin und gesättigtem Kohlenwasserstoff bestehender Strom (d. h.
ein Strom, der weniger als 5 Gew.-% von Olefin und gesättigtem
Kohlenwasserstoff verschiedene Komponenten, wie Hydroformylie
rungsprodukte usw., enthält), erhalten werden. Je nach Austrags
verfahren werden gegebenenfalls weitere Ströme erhalten, wie syn
thesegashaltige Abgase, hochsiedende Nebenprodukte der Hydrofor
mylierung und/oder Hydroformylierungskatalysator enthaltende
Ströme, die - gegebenenfalls nach Aufarbeitung - ganz oder teil
weise in die Reaktionszone zurückgeführt oder aus dem Verfahren
ausgeschleust werden. Vom Austrag aus der Reaktionszone können
beispielsweise zuerst das Hydroformylierungsprodukt und gegebe
nenfalls höher als das Hydroformylierungsprodukt siedende Anteile
abgetrennt werden. Anschließend kann ein Gemisch von nicht umge
setztem Olefin und gesättigtem Kohlenwasserstoff auskondensiert
werden.
Zweckmäßigerweise erhält man den nicht umgesetztes Olefin und ge
sättigten Kohlenwasserstoff enthaltenden Strom jedoch dadurch,
dass man vom Austrag aus der Reaktionszone zuerst ein rohes Hy
droformylierungsprodukt abtrennt, welches nicht umgesetztes Ole
fin und gesättigten Kohlenwasserstoff gelöst enthält, und das
rohe Hydroformylierungsprodukt dann einem Entgasungsschritt un
terzieht, bei dem ein Strom anfällt, der im Wesentlichen aus
nicht umgesetztem Olefin und gesättigtem Kohlenwasserstoff be
steht. Der vom rohen Hydroformylierungsprodukt befreite Reak
tionsaustrag wird in der Regel ganz oder teilweise in die Reak
tionszone zurückgeführt. Zur Entgasung kann das rohe Hydroformy
lierungsprodukt entspannt, erwärmt und/oder mit einem Strippgas,
wie Synthesegas oder Stickstoff, behandelt werden. Zweckmäßiger
weise führt man die Entgasung in einer Kolonne durch, wobei das
rohe Hydroformylierungsprodukt im Bereich der Kolonnenmitte ein
gespeist wird, am Kolonnensumpf das entgaste Hydroformylierung
sprodukt abgezogen wird, das der weiteren Aufarbeitung zugeführt
wird, und am Kolonnenkopf ein flüssiger oder gasförmiger Strom
abgezogen wird, der im Wesentlichen aus nicht umgesetztem Olefin
und gesättigtem Kohlenwasserstoff besteht.
Die Abtrennung des rohen Hydroformylierungsproduktes vom Austrag
aus der Reaktionszone kann auf verschiedene Weise erfolgen. Es
kann zum einen das sogenannte Flüssigaustragsverfahren zum Ein
satz kommen, bei dem der im Wesentlichen, bis auf das im Über
schuss zur Hydroformylierung eingesetzte Synthesegas, flüssige
Austrag aus der Reaktionszone entspannt wird, wobei in Folge der
Druckerniedrigung der Austrag in eine (i) Flüssigphase, die im
Wesentlichen aus hochsiedenden Nebenprodukten, dem homogen gelö
sten Hydroformylierungskatalysator und geringen Mengen an Hydro
formylierungsprodukt, an nicht umgesetztem Olefin und an gesät
tigtem Kohlenwasserstoff besteht, und eine (ii) Gasphase, die im
Wesentlichen aus Hydroformylierungsprodukt, nicht umgesetztem
Olefin und gesättigtem Kohlenwasserstoff sowie nicht umgesetztem
Synthesegas besteht, aufgetrennt wird. Die Flüssigphase kann als
Rückführstrom wieder in den Reaktor geleitet werden. Durch zumin
dest partielle Kondensation der Gasphase wird das rohe Hydrofor
mylierungsprodukt erhalten.
Mit Vorteil kann die in der Entspannungsstufe primär anfallende
Gas- und Flüssigphase nach dem in der WO 97/07086 beschriebenen
Verfahren aufgearbeitet werden. Zu diesem Zweck wird die Flüssig
phase erwärmt und in den oberen Bereich einer Kolonne eingelei
tet, während die Gasphase in den Sumpf der Kolonne eingeleitet
wird. Flüssigphase und Gasphase werden dadurch im Gegenstrom ge
führt. Um den gegenseitigen Kontakt der Phasen zu erhöhen, ist
die Kolonne vorzugsweise mit Füllkörpern gefüllt. Durch den inni
gen Kontakt der Gasphase mit der Flüssigphase werden die in der
Flüssigphase vorhandenen Restmengen an Hydroformylierungsprodukt,
nicht umgesetztem Olefin und gesättigtem Kohlenwasserstoff in die
Gasphase transferiert, so dass der die Kolonne am Kopf verlas
sende Gasstrom im Vergleich zu dem am unteren Ende der Kolonne
eingeführten Gasstrom an Hydroformylierungsprodukt, nicht umge
setztem Olefin und gesättigtem Kohlenwasserstoff angereichert
ist.
Alternativ kann man nach dem sogenannten Kreisgasverfahren (gas
recycle)verfahren, bei dem aus dem Gasraum des Hydroformylie
rungsreaktors ein Gasstrom abgezogen wird. Dieser Gasstrom be
steht im wesentlichen aus Synthesegas, nicht umgesetztem Olefin
und gesättigtem Kohlenwasserstoff, wobei nach Maßgabe des Dampf
drucks im Hydroformylierungsreaktor das bei der Hydroformylie
rungsreaktion gebildete Hydroformylierungsprodukt mitgeführt
wird. Aus dem Gasstrom wird das mitgeführte Hydroformylie
rungsprodukt z. B. durch Abkühlen auskondensiert, abgetrennt.
Der nicht umgesetztes Olefin und gesättigten Kohlenwasserstoff
enthaltende Strom enthält z. B. 50 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise 60
bis 80 Gew.-%, Olefin und 5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis
40 Gew.-% gesättigten Kohlenwasserstoff. Um einen an Olefinen an
gereicherten Strom zu erhalten, der in die Reaktionszone zurück
geleitet werden kann, wird der Gasstrom erfindungsgemäß mit einer
Olefin-selektiven Membran in Kontakt gebracht. "Olefin-selektiv"
bedeutet, dass die Membran eine höhere Permeabilität für Olefine
aufweist als für gesättigte Kohlenwasserstoffe gleicher oder un
terschiedlicher Kohlenstoffzahl. Der Strom wird mit einer Seite
(Retentatseite) der Membran in Kontakt gebracht; der Anteil des
Stroms, der durch die Membran hindurch tritt und an der anderen
Seite der Membran gesammelt wird, wird als Permeat bezeichnet.
Der um den Anteil, der durch die Membran tritt, verminderte
Strom, der an der Retentatsseite gesammelt wird, wird als Reten
tat bezeichnet. Da die eingesetzte Membran bevorzugt für Olefine
permeabel ist, ist das Permeat gegenüber dem ursprünglichen Strom
Olefin-angereichert, das Retentat entsprechend Olefin-abgerei
chert.
Die Membran kann in Form von Hohlfasern, Röhren, Folien usw. vorn liegen.
Die Trennung erfolgt zweckmäßigerweise in einem Modul,
das durch die Membran in Kompartimente unterteilt ist, wobei die
Kompartimente Mittel zur Zufuhr und/oder Entnahme von Produkt
strömen aufweisen. Bei Verwendung von Hohlfasern oder Rohren wird
der aufzutrennende Strom vorzugsweise an einem Ende in das Lumen
der Hohlfaser oder des Rohres eingespeist. Das Permeat wird an
der Außenseite der Hohlfaser bzw. des Rohres, das Retentat am an
deren Ende der Hohlfaser bzw. des Rohres gesammelt. Mehrere Hohl
fasern oder Rohre können zu Hohlfaser- oder Rohrbündelmodulen
vereinigt sein. Der Außendurchmesser einer einzelnen Hohlfaser
bzw. eines Rohres beträgt geeigneterweise 0,5 bis 40 mm, vorzugs
weise 0,5 bis 14 mm. Andererseits sind auch Flachmembranmodule
oder Module mit spiralförmig gewickelten Membranen geeignet.
Die in Betracht kommenden Membranen sind aus der Literatur be
kannt. Sie können symmetrischen oder asymmetrischen Aufbau haben.
Bei dem asymmetrischen Membranen lassen sich integralasymmetri
sche und zusammengesetzte asymmetrische Membrane unterscheiden.
Zusammengesetzte asymmetrische Membranen weisen einen vergleichs
weise dicken, großporigen Träger und eine darauf angeordnete ak
tive Membranschicht auf. Bei Hohlfasern und Rohren bildet der
Träger im Allgemeinen die Hohlstruktur als solche, während die
aktive Membranschicht das Innere der Hohlstruktur auskleidet und
das Lumen definiert. Bei Membranen mit asymmetrischem Aufbau wird
der zu trennende Strom vorzugsweise mit der Seite der Membran in
Kontakt gebracht, auf der sich die aktive Membranschicht befin
det.
Die Dicke der aktiven Membran beträgt in der Regel 0,1 bis 15 µm,
vorzugsweise 1 bis 10 im.
In einer Ausführungsform wird der aufzutrennende Strom unter sol
chen Druck- und Temperaturbedingungen mit der Olefin-selektiven
Membran in Kontakt gebracht, dass er im Wesentlichen gasförmig
vorliegt. Diese Verfahrensweise wird auch als Gaspermeation be
zeichnet. Die Triebkraft für die Permeation beruht auf einer Ole
fin-Partialdruckdifferenz zwischen der Retentat- und Permeatseite
der Membran. Geeignete Partialdruckdifferenzen liegen im Bereich
von 0,01 bis 56 bar, vorzugsweise 0,5 bis 30 bar. Die Partial
druckdifferenz wird zweckmäßigerweise dadurch erzeugt, dass man
den aufzutrennenden Strom auf erhöhten Druck verdichtet und das
Permeat bei geringerem Druck als auf der Retentatseite abzieht.
Alternativ kann man an der Permeatseite ein Vakuum anlegen. Auf
der Permeatseite wird in der Regel ein Druck von 0,5 bis 2 bar,
auf der Retentatsseite von 1 bis 100 bar eingestellt, wobei die
Temperatur so gewählt wird, dass der aufzutrennende Strom auf der
Retentatseite im dampfförmigen Zustand vorliegt.
In einer alternativen Ausführungsform wird der aufzutrennende
Strom unter solchen Druck- und Temperaturbedingungen mit der Mem
bran in Kontakt gebracht, dass das darin enthaltene Olefin flüs
sig vorliegt. Das Permeat wird auf der anderen Seite der Membran
gasförmig gewonnen. Die Passage der Membran ist also von einer
Verdampfung des Olefins begleitet. Diese Verfahrensweise wird
auch als Pervaporation bezeichnet. Auf der Permeatseite wird in
der Regel ein Druck von 0,5 bis 2 bar, auf der Retentatsseite von
1 bis 100 bar eingestellt, wobei die Temperatur so gewählt wird,
dass der aufzutrennende Strom auf der Retentatseite im flüssigen
Zustand vorliegt und sich eine geeignete Partialdruckdifferenz
einstellt, die z. B. der im vorigen Absatz genannten entspricht.
Als Membranmaterialien kommen keramische Materialien, wie Silici
umdioxid, Zeolithe, Aluminiumoxid, in Betracht. Derartige Membra
nen können z. B. durch Pressen oder Sintern von Pulvern herge
stellt werden. Bei zusammengesetzten asymmetrischen Membranen be
steht der Träger z. B. aus Aluminiumoxid, Titandioxid oder Zirko
niumoxid und die aktive Membranschicht aus Zeolith oder amorphem
Siliciumdioxid, gegebenenfalls dotiert mit Metallionen. Weiterhin
sind Kohlenstoff-Membranen geeignet, die z. B. durch Carbonisie
rung organischer Polymere erhalten werden, und z. B. auf einem
porösen Träger wie aus Aluminiumoxid aufgebracht sind. Zur Her
stellung derartiger Materialien kann man eine Schicht einer Poly
amidcarbonsäure auf einem porösen Träger aufbringen, z. B. durch
Eintauchen des Trägers in eine Lösung der Polyamidcarbonsäure und
Trocknen, die Polyamidsäure durch Erwärmen in ein Polyimid umwan
deln und das Polyimid, gegebenenfalls in einer oxidierenden At
mosphäre, durch Erhitzen carbonisieren. Die Herstellung einer
Kohlenstoffmembran nach diesem Verfahren ausgehend von
3,3',4,4'-Biphenyltetracarbonsäuredianhydrid und 4,4'-Diaminodi
phenylether ist z. B. in J. Membrane Science 133 (1997) 1995-205
beschrieben. Andererseits kommen auch polymere Materialien, wie
Polyethylen, Polypropylen, Polytetrafluorethylen, Polycarbonate,
Siliconkautschuke, Cellulosederivate, Polyamide, Polyimide, Poly
sulfone, Polydimethylsiloxane oder Polyvinylchlorid, in Betracht.
Die polymeren Membranen sind in der Regel mehr oder weniger ver
netzt, um eine ausreichende mechanische Stabilität zu erzielen.
Die Wirkungsweise der vorstehend genannten Olefin-selektiven Mem
branen beruht auf physikalischen Prozessen, insbesondere der se
lektiven Sorption der Olefine. Vermutlich werden Olefinmoleküle
an Sorptionsstellen in der Nähe der Oberfläche der Retentatseite
sorbiert und "springen" durch die Membran von einer Sorptions
stelle zur nächsten, bis sie an der Permeatseite wieder freige
setzt werden. Daneben können auch andere Phänomene, wie z. B. der
Größenausschluss der gesättigten Kohlenwasserstoffe, eine Rolle
spielen.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird das erfindungsgemäße
Verfahren zur Hydroformylierung von Propylen herangezogen, das
eine Beimischung von Propan enthält. Hierfür besonders geeignete
Membranen weisen eine Propylen-Permeanz von etwa 0,05 bis
50 Nm3/(m2 h bar) auf, wobei die Permeanz das Verhältnis der
Flussdichte einer Komponente durch die Membran zu der an der Mem
bran anliegenden Partialdruckdifferenz bezeichnet. Die Permselek
tivität, d. h. das Verhältnis der Permeanzen von Propylen und
Propan, beträgt vorzugsweise 5 bis 50, besonders bevorzugt 10 bis
30.
Neben diesen überwiegend auf selektiver Adsorption beruhenden
Membranen kommen auch solche in Betracht, bei denen der Membran
transport durch Bildung von π-Komplexen der Olefine mit Metallio
nen in der Membran erleichtert ist. Diese Membranen werden auch
"Facilitated Transport"-Membranen genannt. Sie umfassen in der
Regel eine Matrix, z. B. aus einem sulfonierten Polymer, in die
komplexbildende Metallionen oder Metallsalze, wie insbesondere
Silberionen oder -salze, eingelagert sind (vgl. z. B. WO 98/29367
und Eldridge, Ind. Eng. Chem. Res. 1993, 32, 2208-2212). Die "Fa
cilitated Transport"-Membranen sind vorliegend weniger bevorzugt,
weil sie empfindlich gegenüber chemischen Prozessen sind und es
damit zum Erliegen ihrer Funktion kommen kann. So können reduzie
rende Komponenten, wie z. B. Wasserstoff, die komplexbildenden
Metallionen reduzieren und damit inaktiveren.
Die Auftrennung der Substanzen kann im Allgemeinen in einem Tem
peraturbereich von 0 bis 100°C durchgeführt werden, wobei die be
vorzugte Betriebstemperatur zwischen 20 bis 70°C liegt. Die bei
der Trennung eingesetzten Transmembrandrücke liegen zweckmäßiger
weise zwischen 1 bis 100, vorzugsweise 10 bis 50 bar.
Die Trennleistung bestimmter Olefin-selektiver Membranen kann
sich unter Einwirkung von Feuchtigkeit verschlechtern. Daher ist
es in vielen Fällen zweckmäßig, den Olefin und gesättigten Koh
lenwasserstoff enthaltenden Strom zu trocknen, bevor er mit der
Olefin-selektiven Membran in Kontakt gebracht wird. Die Trocknung
kann auf unterschiedliche Weise erfolgen, z. B. durch Ausfrieren
der wässrigen Anteile. Aufgrund des geringeren apparativen Auf
wands ist es jedoch bevorzugt, den Strom zur Trocknung mit einem
Adsorptionsmittel in Kontakt zu bringen. Hierzu sind alle Adsorp
tionsmittel oder Molekularsiebe geeignet, die üblicherweise zur
Trocknung gasförmiger Kohlenwasserstoffe eingesetzt werden, wie
Zeolithe, z. B. Zeolith A oder Zeolith X, Silicoalumophosphate,
Aluminiumoxide, aluminiumoxidhaltige Feststoffe, Aluminium
phosphate, Siliciumdioxide, Kieselgur, Titandioxide, Zirkonium
dioxide, kohlenstoffhaltige Adsorbentien, z. B. Aktivkohle, Poly
meradsorbentien oder Mischungen davon enthalten. Zweckmäßiger
weise leitet man den Strom durch eine Schüttung des Adsorptions
mittels.
In der Regel strebt man an, als Retentat möglichst reinen gesät
tigten Kohlenwasserstoff zu gewinnen, der ohne größeren Verlust
an Olefinen aus dem Verfahren ausgelagert werden kann. So enthält
das Olefin-abgereicherte Retentat vorzugsweise weniger als
10 Gew.-%, insbesondere weniger als 5 Gew.-% Olefin. Demgegenüber
strebt man beim Permeat nicht reines Olefin an, sondern lässt
darin einen gewissen Gehalt an gesättigtem Kohlenwasserstoff zu,
um den Aufwand der Trennung geringer zu halten. Es ist für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung ausreichend, dass das Permeat
gegenüber dem Austrag aus der Reaktionszone Olefin-angereichert
ist, d. h. dass das Verhältnis von Olefin zu gesättigtem Kohlen
wasserstoff in ihm größer ist als im Austrag der Reaktionszone.
Geeigneterweise enthält das Olefin-angereicherte Permeat 70 bis
99 Gew.-%, vorzugsweise 80 bis 95 Gew.-%, Olefin.
Das aus dem System ausgeleitete Olefin-abgereicherte Retentat
kann z. B. verbrannt werden oder als Einsatzstoff für weitere
chemische Umsetzungen, z. B. im Steamcracker, dienen. Zweckmäßi
gerweise wird mitgeführtes Hydroformylierungsprodukt daraus ent
fernt, z. B. durch Abkühlung und/oder Komprimierung. Zur Errei
chung eines stationären Betriebszustandes des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird mit der Olefin-abgereicherten Fraktion eine Menge
an gesättigtem Kohlenwasserstoff ausgeleitet, die im Wesentlichen
der Summe der mit dem olefinhaltigen Zulauf eingeführten Menge
und der bei der Hydroformylierung gebildeten Menge an gesättigtem
Kohlenwasserstoff entspricht.
Die Trennung des zu trennenden Stromes in Retentat und Permeat
kann in einem oder vorzugsweise mehreren hintereinander und/oder
parallel geschalteten Membranmodulen erfolgen. Die oben verwende
ten Begriffe "Olefin-angereichertes Permeat" und "Olefin-abgerei
chertes Retentat" beziehen sich im letzteren Fall auf das über
die Gesamtheit der Module letztlich erhaltene Permeat bzw. Reten
tat. Geeignete Verschaltungsarten bei Verwendung mehrerer Mem
branmodule sind in den Fig. 1 bis 3 dargestellt. Diese sind le
diglich beispielhaft und können vom Fachmann ohne Weiteres abge
ändert und für die jeweilige Anwendung optimiert werden.
Mit Bezug auf Fig. 1 wird der aufzutrennende Strom über einen
Wärmeaustauscher in ein erstes Membranmodul eingeführt. Das Re
tentat des ersten Membranmoduls wird über einen weiteren Wär
meaustauscher einem zweiten Membranmodul zugeführt. Das Retentat
des zweiten Membranmoduls wird über einen weiteren Wärmeaustau
scher einem dritten Membranmodul zugeführt. Das Retentat des
dritten Membranmoduls wird als Olefin-abgereicherter Strom aus
dem Verfahren ausgeleitet. Die Permeate der drei Membranmodule
werden vereinigt und als Olefin-angereicherter Strom zumindest
teilweise in die Reaktionszone zurückgeführt. Die in Fig. 1 dar
gestellte Verschaltung ist für einen Pervaporationsbetrieb ausge
legt. Da die Verdampfung des Olefins durch die Membran mit einer
Abkühlung verbunden ist, sind Wärmeaustauscher vorgesehen, um den
Zulauf zu jedem Membranmodul auf eine optimale Betriebstemperatur
zu temperieren. Bei einer Betriebsweise in Gaspermeation kann da
gegen auf die Wärmeaustauscher verzichtet werden.
Mit Bezug auf Fig. 2 wird der aufzutrennende Strom über einen
Verdichter in ein erstes Membranmodul eingeführt. Dort erfolgt
eine Auftrennung in einen an Olefinen abgereicherten Retentat
strom und einen an Olefinen angereicherten Permeatstrom. Der Per
meatstrom wird über einen weiteren Verdichter in ein zweites Mem
branmodul eingeleitet, in eine weitere Trennung in Retentat und
Permeat stattfindet. Das Permeat des zweiten Membranmoduls wird
als Olefin-angereicherter Strom zumindest teilweise wieder in die
Reaktionszone zurückgeführt. Das Retentat aus dem zweiten Mem
branmodul wird zurück in das erste Membranmodul geführt. Das an
fallende Retentat des ersten Membranmoduls wird aus dem Verfahren
ausgeleitet.
Fig. 3 zeigt eine Anordnung, die aus N Membranmodulen besteht und
wegen der sich ausbildenden, an eine Destillationskolonne erin
nernden Rückführungen "Membrankolonne" genannt wird. N kann z. B.
für eine Zahl von 3 bis 7 stehen. Der aufzutrennende Strom wird
in ein mittleres Membranmodul der Kolonne eingeführt und dort in
Retentat und Permeat aufgetrennt. Das Permeat eines Membranmoduls
wird über einen Verdichter in das darauf folgende Membranmodul
eingeführt. Aus jedem Membranmodul wird anfallendes Retentat er
neut in das vorhergehende Modul der Membrankolonne eingeschleust.
Entsprechend erfolgt in den N Membranmodulen, die hintereinander
geschaltet sind, eine stetige Konzentrationszunahme des Olefins
im jeweils erhaltenen Permeat. Die Anzahl der hintereinander ge
schalteten Membranmodule in der Kolonne richtet sich dabei nach
den Anforderungen hinsichtlich der Reinheit der abgehenden
Ströme. Das Retentat des ersten Membranmoduls wird schließlich
aus dem Verfahren ausgeleitet, das Permeat des letzten Moduls in
die Reaktionszone zurückgeführt.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist in den Fig. 4(1) und Fig. 4(2) dargestellt und wird im Fol
genden erläutert.
Die Fig. 4(1) und Fig. 4(2) zeigen eine schematische Darstellung
einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete
Anlage nach dem Kreisgasverfahren. An sich selbstverständliche
Anlagendetails, die zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen
Verfahrens nicht erforderlich sind, wurden aus Gründen der Über
sichtlichkeit weggelassen.
Gemäß Fig. 4(1) wird in den Reaktor (1) ein olefinhaltiger Zu
lauf, der das zu hydroformylierende Olefin und einen gesättigten
Kohlenwasserstoff enthält, sowie Synthesegas, d. h. ein Gemisch
von Kohlenmonoxid und Wasserstoff, und ein durch die Rohrleitung
(8) zurückgeführter olefinhaltiger Strom eingespeist und dort bis
zu einem Teilumsatz hydroformyliert. Aus dem Gasraum des Reaktors
wird ein gasförmiger Strom entnommen, der nicht umgesetztes Ole
fin, gesättigten Kohlenwasserstoff, nicht umgesetztes Synthesegas
und ein Hydroformylierungsprodukt enthält. Der Strom wird im Wär
metauscher (2) gekühlt und einem Phasentrenngefäß (3) zugeführt.
Der gasförmige Anteil wird über den Kompressor (4) wieder dem Re
aktor (1) zugeführt. Der im Trenngefäß (3) anfallende flüssige
Anteil, der im Wesentlichen aus rohem Hydroformylierungsprodukt
mit darin gelöstem Olefin und gesättigtem Kohlenwasserstoff be
steht, wird der Entgasungskolonne (5) zugeführt, an deren Kopf
ein Gemisch (M) von Olefin und gesättigtem Kohlenwasserstoff an
fällt. Im Sumpf der Entgasungskolonne (5) wird das rohe Hydrofor
mylierungsprodukt entnommen, das anschließend weiter aufgearbei
tet wird.
Das Gemisch (M) wird in eine Membranmoduleinheit eingeleitet, die
sich gemäß Fig. 4(2) aus drei Membranmodulen (7), (8) und (9) zu
sammensetzt. Der Zulauf zu jedem Membranmodul wird über einen
Wärmetauscher (10), (11) bzw. (12) geleitet. Das Retentat des er
sten Moduls wird in das zweite Modul, das Retentat des zweiten
Moduls in das dritte Modul geleitet. Die vereinigten Permeate der
Membranmodule werden über den Verdichter (13) und Wärmeaustau
scher (14) einem Phasentrenngefäß (15) zugeführt, wo sich mitge
schleppte Wasserspuren als untere Phase, Olefin-angereichertes
Kondensat (P) als mittlere Phase und nicht kondensierte gasför
mige Bestandteile als obere Phase abscheiden. Die Phase (P) wird
über den Verdichter (16) in den Hydroformylierungsreaktor (1) zu
rückgeführt. Der Retentatstrom (R) aus dem dritten Membranmodul
wird aus dem System entfernt.
Die Erfindung wird durch das folgende Beispiel näher veranschau
licht.
Das vorliegende Beispiel beruht auf einer Simulationsrechnung,
wobei hinsichtlich der Hydroformylierung Verhältnisse zu Grunde
gelegt wurden, wie sie bei einem typischen großtechnischen Hydro
formylierungsverfahren angetroffen werden. Hinsichtlich der Mem
brantrennung wurde eine auf drei Module verteilte Membranfläche
von 200 m2, eine Selektivität von 20 und eine Propylen-Permeabili
tät der Membran von 100 Barrer zu Grunde gelegt. Dies entspricht
bei einer aktiven Membranschicht mit einer Dicke von 0,1 µm einer
Propylen-Permeanz von etwa 2,5 Nm3/m2/h/bar. Es handelt sich dabei
um typische Werte für Kohlenstoff-Membranen, die durch Carboni
sierung organischer Polymere erhältlich sind. Man geht von einer
Hydroformylierungsanlage aus, wie sie in Fig. 4(1) dargestellt
ist. In Fig. 4(2) ist das vorgeschlagene Verfahrensschema für die
Membrantrennung gezeigt.
Dem Reaktor (1) wird ein Zulauf von 95% Propylen und 5% Propan,
ein Rückführstrom (P) sowie Synthesegas zugeführt. Im Reaktor be
findet sich eine Flüssigphase mit einem darin homogen gelösten
Katalysator. Das gebildete Produkt, ein Gemisch aus n- und iso-
Butyraldehyd, wird zusammen mit nicht umgesetztem Propylen sowie
dem zugeführten und dem gebildeten Propan mit Hilfe eines Kreis
gasstroms aus dem Reaktor ausgetragen. Die kondensierbaren An
teile werden in dem nachgeschalteten Kühler (2) niedergeschlagen
und dem darauffolgenden Abscheider (3) gesammelt. Das Kondensat
wird der Entgasungskolonne (5) zugeführt, wo im Sumpf ein
C3-freies Hydroformylierungsprodukt und am Kopf ein Gemisch (M)
anfällt. Für das Gemisch (M) wird folgende typische Zusammenset
zung unterstellt: 19 Gew.-% Propan, 79 Gew.-% Propylen, 2 Gew.-%
Butyraldehyd.
Dieses flüssige Gemisch wird mit einem Druck von 20 bar in eine
Kaskade aus den Membranmodulen (7), (8) und (9) eingeleitet, die
im Pervaporationsbetrieb arbeiten. Die vereinigten gasförmigen
Permeate (P) der Membranmodule mit einem Druck von 2 bar und ei
ner Temperatur von 50°C werden mittels des Kompressors (13) und
Wärmeaustauschers (14) verflüssigt (Druck 20 bar, Temperatur
40°C). Für den Permeatstrom (P) ergibt sich die Zusammensetzung:
8,7 Gew.-% Propan und 91,3 Gew.-% Propylen. Im Phasentrenngefäß
(15) wird der Strom (P) als obere flüssige Phase abgezogen und
mittels der Pumpe (16) wieder dem Synthesereaktor (1) zugeführt.
Für den gasförmigen Retentatstrom (R) ergibt sich eine Zusammen
setzung von 83,8 Gew.-% Propan, 1,7 Gew.-% Propylen und 14,5
Gew.-% Aldehyd. Der erwartete Temperaturabfall in jedem Modul be
trägt etwa 75 K. Mittels der Wärmetauscher (10), (11) und (12)
wird der Zulauf zu jedem Modul auf eine solche Temperatur er
wärmt, dass unter Berücksichtigung des Temperaturabfalls eine
Temperatur von 50°C in jedem Modul eingehalten wird.
Claims (7)
1. Verfahren zur Hydroformylierung von Olefinen mit 2 bis 8 Koh
lenstoffatomen, bei dem man
- a) in eine Reaktionszone einen olefinhaltigen Zulauf, der eine Beimischung eines gesättigten Kohlenwasserstoffs enthält, sowie Kohlenmonoxid und Wasserstoff einspeist und in Gegenwart eines Hydroformylierungskatalysators umsetzt,
- b) vom Austrag aus der Reaktionszone einen nicht umgesetz tes Olefin und gesättigten Kohlenwasserstoff enthalten den Strom abtrennt,
- c) den Olefin und gesättigten Kohlenwasserstoff enthalten den Strom mit einer Olefin-selektiven Membran in Kontakt bringt und ein Olefin-angereichertes Permeat und ein Olefin-abgereichertes Retentat gewinnt, und
- d) das Olefin-angereicherte Permeat zumindest teilweise in die Reaktionszone zurückführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem man das Gemisch aus Olefin
und gesättigtem Kohlenwasserstoff vor dem Inkontaktbringen
mit der Olefin-selektiven Membran zur Trocknung mit einem Ad
sorptionsmittel in Kontakt bringt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem man den Olefin und
gesättigten Kohlenwasserstoff enthaltenden Strom unter sol
chen Druck- und Temperaturbedingungen mit der Olefin-selekti
ven Membran in Kontakt bringt, dass das Olefin in flüssiger
Phase vorliegt, und ein gasförmiges Permeat gewinnt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Olefin-selektive Membran ein Material umfasst, das unter ke
ramischen Materialien und Kohlenstoff ausgewählt ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
man den nicht umgesetztes Olefin und gesättigten Kohlenwas
serstoff enthaltenden Strom dadurch erhält, dass man vom Aus
trag aus der Reaktionszone zuerst ein rohes Hydroformylie
rungsprodukt abtrennt, welches nicht umgesetztes Olefin und
gesättigten Kohlenwasserstoff gelöst enthält, und das rohe
Hydroformylierungsprodukt einem Entgasungsschritt unterzieht.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
man als Hydroformylierungskatalysator einen phosphorhaltigen
Rhodiumkatalysator verwendet.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem es
sich bei dem olefinhaltigen Zulauf um ein Gemisch von Propan
und Propylen handelt.
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---|---|---|---|
DE10128325A DE10128325A1 (de) | 2000-06-14 | 2001-06-12 | Verfahren zur Hydroformylierung von Olefinen mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen |
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DE10128325A DE10128325A1 (de) | 2000-06-14 | 2001-06-12 | Verfahren zur Hydroformylierung von Olefinen mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen |
Publications (1)
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Country | Link |
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DE (1) | DE10128325A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2015086634A1 (de) | 2013-12-13 | 2015-06-18 | Evonik Industries Ag | Zweistufige hydroformylierung mit kreisgas- und silp-technologie |
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-
2001
- 2001-06-12 DE DE10128325A patent/DE10128325A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: BASF SE, 67063 LUDWIGSHAFEN, DE |
|
8141 | Disposal/no request for examination |