DE10127720A1 - Integriertes Verfahren zur Herstellung von Cumol - Google Patents
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Abstract
Beschrieben wird ein integriertes Verfahren zur Herstellung von Cumol, das die Dehydrierung eines Stroms von Propan zu Propylen in einer Dehydrierungseinheit und die Zufuhr des die Dehydrierungseinheit verlassenden Stroms, der 25-40 Gew.-% Propylen enthält, zu einer Alkylierungseinheit, zusammen mit einem Strom von Benzol mit einem Molverhältnis Benzol/Propylen im Bereich von 8 bis 10 umfaßt. Das Alkylierungsprodukt wird in einer ersten Destillationskolonne destilliert, um eine leichte Fraktion, die im wesentlichen aus Propan besteht, welches zu der Dehydrierung recyclisiert wird, und eine schwere Fraktion zu gewinnen, welche in einer zweiten Destillationskolonne destilliert wird, um nicht umgesetztes Benzol am Kopf, das zu der Alkylierungseinheit recyclisiert wird, und Cumol als Bodenprodukt mit einer Reinheit von mehr als 99% zu gewinnen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein integriertes Verfahren zur Herstellung von Cumol.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein kontinuierliches Verfahren zur Herstel
lung von Cumol durch Alkylierung von Benzol mit Propylen, bei dem die Dehydrierungsein
heit des Propans zu Propylen und die anschließende Alkylierung von Benzol miteinander in
tegriert sind.
Die Synthese von Cumol ist aus der Literatur bekannt. Entsprechend dem, was beschrieben
wird von A. Chauvel, G. Lefebvre in "Petrochemical Processes", Institut Francais du Petrol
Publications, Editions Technic, 1989, Seiten 109-111, kann Cumol in Industriemaßstab, aus
gehend von einem Strom, hergestellt werden, der Propylen von chemischer Reinheit oder Raf
fineriequalität (Reinheit von 92%) enthält, zu dem recyclisiertes Propan zugesetzt ist, um ein
Propan/Propylen Molverhältnis von etwa 50 : 50 zu erzielen. Der Propylenstrom wird gemein
sam mit Benzol dem Reaktor zugeführt, der eine Anordnung von katalytischen Betten enthält,
die bei einer Temperatur von 190-200°C mit Propaneinspritzungen gehalten wird.
Um die Bildung von polyalkylierten Produkten zu vermeiden, wird die Reaktion in Anwesen
heit eines starken Überschusses von Benzol durchgeführt, wobei das Molverhältnis Ben
zol/Propylen tatsächlich 8 bis 10 entspricht, welches dann bei der anschließenden Destilla
tionsphase zurückgewonnen wird.
Die US-PS 5,198,595 beschreibt ein Alkylierungsverfahren für aromatische Verbindungen,
insbesondere die Alkylierung von Benzol mit Propylen zur Erzielung von Cumol, bei dem das
Problem der Bildung von polyalkylierten Produkten gelöst wird durch die Verwendung eines
Katalysators, ausgewählt unter sauren Zeolithen, wie Mordenit, bei dem das Verhältnis Silici
umdioxid/Aluminiumoxid höher als 30 ist.
Im einzelnen kann entsprechend der US-PS 5,198,595 Cumol hergestellt werden durch Um
setzung eines Stroms von Propylen mit hohem Reinheitsgrad mit Benzol in Molverhältnissen
Benzol/Propylen von geringer als 8, wie in Beispiel 6 beschrieben. Der Katalysator ist ein
saurer Mordenit mit einem Symmetrieindex im Bereich von 0,5 bis 1,3, kalziniert an Luft
oder in einer inerten Atmosphäre bei einer Temperatur im Bereich von 300 bis 800°C und
anschließend behandelt mit einer starken Säure, wie Salpetersäure, Chlorwasserstoffsäure und
Schwefelsäure.
Andere Methoden für die Herstellung von Cumol werden in der US-PS 5,877,384 und in der
DE-PS 34 37 615 beschrieben.
Einer der Hauptnachteile der bekannten Methoden zur Herstellung von Cumol ist mit der Tat
sache verbunden, daß das verwendete Propylen einen ziemlich hohen Reinheitsgrad aufwei
sen sollte. Dieses Erfordernis beinhaltet die Verwendung eines mehr oder weniger forcierten
Reinigungssystems am Auslaß der Propylenherstellungsverfahren, ungeachtet dessen ob sie
die Dehydrierung von Propan oder seine katalytische Crackung beinhalten. Diese Reinigungs
systeme beeinflussen unvermeidlich die Herstellungskosten von Cumol.
Der Anmelder hat andererseits gefunden, daß es möglich ist, Cumol durch direkte Verwen
dung des Stroms herzustellen, der die Dehydrierungseinheit von Propan als Alkylierungs
strom von Benzol verläßt, ohne daß man auf dazwischenliegende Fraktionierungen zurück
greifen muß.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein integriertes Verfahren zur Herstellung
von Cumol, das umfaßt:
- a) die Dehydrierung eines Stroms von Propan zu Propylen in einer Dehydrierungseinheit;
- b) die Eliminierung von Wasserstoff und die mögliche Umsetzung von Nebenprodukten aus dem Strom, der die Dehydrierungseinheit verläßt;
- c) das Zuführen des die Dehydrierungseinheit verlassenden Stroms der 25 bis 40 Gew.-% Propylen enthält, zu einer Alkylierungseinheit zusammen mit einem Strom von Benzol bei einem Molverhältnis Benzol/Propylen im Bereich von 8 bis 10;
- d) die Destillation des Alkylierungsprodukts in einer ersten Destillationskolonne zur Gewin nung einer leichten Fraktion, die im wesentlichen aus Propan besteht, das zu der Dehy drierungseinheit recyclisiert wird und einer schweren Fraktion;
- e) die Destillation der schweren Fraktion in einer zweiten Destillationskolonne zur Gewin nung von nicht umgesetztem Benzol am Kopf, das recyclisiert wird zur Alkylierungsein heit, und von Cumol mit einer Reinheit über 99% im Nachlauf bzw. als Bodenprodukt oder Destillationsrückstand.
Entsprechend dem vorliegenden integrierten Verfahren arbeitet die Dehydrierungseinheit bei
einer Temperatur im Bereich von 450 bis 800°C bei einem geringfügig höheren Druck als
Atmosphärendruck und in Anwesenheit eines Dehydrierungskatalysators. Jeglicher Dehydrie
rungskatalysator für Leichtparaffine kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet
werden; zum Beispiel können Katalysatoren auf Basis von Edelmetallen verwendet werden
wie diejenigen, die beschrieben werden in den US-Psen 4,886,928 und 4,786,625 oder Kata
lysatoren auf Basis von Chromoxiden, wie in der GB-PS 2,162,082 beschrieben. Bevorzugte
Katalysatoren sind jedoch Katalysatoren auf Basis von Galliumoxid Ga2O3 und Platin, träger
gestützt auf Aluminiumoxid, beschrieben in EP-B-637 578 und ein Katalysator auf Basis von
Chromoxid Cr2O3, Zinnoxid SnO und zumindest einem Oxid eines Alkalimetalls, trägerge
stützt auf Aluminiumoxid, beschrieben in EP-B-894 781.
Der die Dehydrierungseinheit verlassende Strom besteht im wesentlichen aus Propylen, nicht
umgewandeltem Propan, Wasserstoff und anderen leichten Produkten (Methan). Nach einer
ersten Kompressionsphase bei etwa 1 bis 2 MPa wird der Strom einer Wasserstoffabtrennein
heit, die mit einem Membransystem arbeitet, zugeführt und hiernach bei etwa 2 bis 5 MPa
verflüssigt.
Nach Entfernen von nicht kondensierbaren Produkten wird der flüssige Strom mit Benzol
gemischt und der Alkylierungseinheit zugeführt. Die Alkylierungsreaktion wird nach be
kannten Methoden durchgeführt, z. B. entsprechend dem Verfahren beschrieben in EP-B-432
814 mit einem Zeolithkatalysator, bestehend beispielsweise aus Betazeolith oder ZSM-5-,
ZSM-12-Zeolithen oder Y-Zeolith. Die Alkylierungsreaktion wird bevorzugt in flüssiger Pha
se bei einer Temperatur im Bereich von 110 bis 150°C und einem Druck im Bereich von 2 bis
5 MPa durchgeführt.
Am Ende der Alkylierung wird das Reaktionsprodukt, das im wesentlichen aus Propan, Ben
zol und Cumol besteht, expandiert und einer ersten Destillation unterzogen, um am Kopf
Propan, das zu der Dehydrierungseinheit recyclisiert wird, und ein Produkt im Nachlauf zu
gewinnen, das nach weiterer Expansion einer zweiten Destillation unterzogen wird, um das
Cumol abzutrennen, welches aus Benzol gewonnen wurde, welches seinerseits zu der Alkylie
rungseinheit recyclisiert wird.
Das folgende Beispiel dient dem besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung und seiner
Ausführungsform, stellt jedoch keine Beschränkung dar.
Bezug genommen wird auf das Schema der beiliegenden Figur, in der A eine Dehydrierungs
einheit für Propan bedeutet, B eine Membranabtrenneinheit wiedergibt, C einen Behälter für
das Sammeln einer flüssigen Phase wiedergibt, D für den Alkylierungsreaktor steht und E und
F zwei Destillationseinheiten bedeuten.
Ein Strom 1 wird dem Dehydrierungsreaktor A mit einer Fließgeschwindigkeit von 4,4 kg/h,
bestehend aus 97 Gew.-% Propan und 3 Gew.-% Propylen, zugeführt. Die Dehydrierung er
folgt bei einer Temperatur von 585 bis 590°C und bei einem Druck von 0,124 MPa in Anwe
senheit des in Beispiel 2 von EP-B-637 578 verwendeten Katalysators bei einer Propanum
wandlung entsprechend 35%.
Der Strom 2, der die Dehydrierungseinheit verläßt, besteht aus 71 Gew.-% Propan, 27% Pro
pylen und 2% Wasserstoff und anderen Nebenprodukten.
Nach Kompression bei 2 MPa und Abkühlen auf Raumtemperatur wurde ein Membransystem
B verwendet, um den Wasserstoff von dem dehydrierten Strom (Strom 3 mit einer Molarität
von 98%) abzutrennen. Bei der weiteren Kompression des den Membranseparator B verlas
senden Stroms auf 4 MPa wird eine flüssige Phase erhalten, die in C gesammelt wird. Die
nicht kondensierbaren Produkte (CH4) werden über 4 abgeführt.
4,357 kg/h an flüssigem Strom 5 (72 Gew.-% Propan und 27 Gew.-% Propylen und 1% an
derer Nebenprodukte) werden dem Alkylierungsreaktor D zusammen mit 2 kg/h an frischem
Benzol (6) und 17,7 kg/h eines Stroms (7) der recyclisiertes Benzol enthält, zugeführt. Der so
erhaltene Strom 8, der aus 82 Gew.-% Benzol, 13% Propan, 5% Propylen besteht, wird dem
Alkylierungsreaktor zugeführt, der bei einer Temperatur von 120°C, einem Druck von 4 MPa
bei einem Verhältnis Benzol/Propylen von 9 arbeitet, und einen aus Beta-Zeolith bestehenden
Katalysator enthält. Die Propylenumwandlung betrug 92%.
Der den Alkylierungsreaktor verlassende Strom 9 enthält 12 Gew.-% Cumol, 13% Propan,
73% Benzol und 2% verbliebenes Propylen und andere Nebenprodukte. Nach einer ersten
Expansion auf 1 MPa wird der Strom 9 der ersten Destillationskolonne E zugeführt, aus der
3,3 kg/h eines Stroms am Kopf bei 30°C, enthaltend Propan (95 Gew.-%) und restliches Pro
pylen (3%) gewonnen werden, die über Leitung 10 zu der Dehydrierungseinheit recyclisiert
werden. Das Bodenprodukt, bei einer Temperatur von 180°C, wird nach weiterer Expansion
auf 0,1 MPa zu der zweiten Destillationskolonne F zugeführt, aus der recyclisiertes Benzol (7)
am Kopf gewonnen wird, wohingegen 3 kg Cumol (11) mit einer Reinheit von 99% am Bo
den gewonnen werden.
Claims (6)
1. Integriertes Verfahren zur Herstellung von Cumol, das umfaßt:
- a) die Dehydrierung eines Stroms von Propan zu Propylen in einer Dehydrierungseinheit;
- b) die Eliminierung von Wasserstoff und die mögliche Reaktion von Nebenprodukten aus dem die Dehydrierungseinheit verlassenden Strom;
- c) das Zuführen des die Dehydrierungseinheit verlassenden Stroms, der 25 bis 40 Gew.- % Propylen enthält, zu einer Alkylierungseinheit zusammen mit einem Strom von Benzol mit einem Molverhältnis Benzol/Propylen im Bereich von 8 bis 10;
- d) die Destillation des Alkylierungsprodukts in einer ersten Destillationskolonne zur Ge winnung einer leichten Fraktion, die im wesentlichen aus Propan, das zu der Dehy drierungseinheit recyclisiert wird und einer schweren Fraktion besteht;
- e) die Destillation der schweren Fraktion in einer zweiten Destillationskolonne zur Ge winnung von nicht umgesetztem Benzol am Kopf, das zu der Alkylierungseinheit re cyclisiert wird, und von Cumol mit einer Reinheit über 99% als Bodenprodukt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, worin die Dehydrierungseinheit bei einer Temperatur im
Bereich von 450 bis 800°C arbeitet.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, worin der Dehydrierungskatalysator auf Galliu
moxid Ga2O3 und Platin, trägergestützt auf Aluminiumoxid, basiert.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, worin der Dehydrierungskatalysator auf Chromoxid
Cr2O3, Zinnoxid SnO und zumindest einem Alkalimetalloxid, trägergestützt auf Alumini
umoxid, basiert.
5. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, worin der die Dehydrierungsein
heit verlassende Strom einer Abtrenneinheit für Wasserstoff, die mit einem Membransy
stem arbeitet, zugeführt wird.
6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, worin die Alkylierungsreaktion
in Anwesenheit eines Zeolithkatalysators in flüssiger Phase bei einer Temperatur im Be
reich von 110 bis 150°C und bei einem Druck im Bereich von 2 bis 5 MPa durchgeführt
wird.
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