DE10124985A1 - Auslösevorrichtung eines Schutzschalters und Schutzschaltersystem - Google Patents
Auslösevorrichtung eines Schutzschalters und SchutzschaltersystemInfo
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Abstract
Eine Auslösevorrichtung (5, 12) für einen Schutzschalter mit einem drehbar gestützten Kontakthebel (7) ist durch den Kontakthebel (7) antreibbar, wenn der Kontakthebel (7) eine vorbestimmte Drehposition überschreitet. Die Auslösevorrichtung (5, 12) ist an einen zweiten Schutzschalter zum parallelen Unterbrechen desselben koppelbar. Die Auslösevorrichtung (5, 12) ist vorzugsweise mit einer selektiven Auslöseeinheit in einem Schutzschaltersystem kombinierbar.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine
Auslösevorrichtung für Schutzschalter und auf ein
Schutzschaltersystem, das eine derartige Auslösevorrichtung
aufweist.
Aus dem Stand der Technik sind verschiedene elektronisch
gesteuerte und elektro-mechanisch gesteuerte Schutzschalter
bekannt, die zum Schutz nachgeschalteter Stromkreise eingesetzt
werden, um das Auftreten zu hoher Ströme (Kurzschlussströme) in
den nachgeschalteten Stromkreisen zu verhindern.
Es werden zum Beispiel bevorzugt Schutzschalter mit einem
selektiven Auslöseverhalten verwendet. Das selektive
Auslöseverhalten bedeutet, dass bei in Reihe geschalteten
Schutzschaltern das Auslösen eines nachgeschalteten
Schutzschalters bevorzugt erfolgen soll, d. h. der vorgeschaltete
Schutzschalter soll erst dann auslösen, wenn der nachgeschaltete
Schutzschalter bei einem Kurzschluss nicht auslöst. Dieses
selektive Auslöseverhalten muss demnach eine zeitliche
Verzögerung oder eine Trägheit zeigen, die z. B. bei einem
elektronisch gesteuerten Schutzschalter dadurch verwirklicht
wird, dass der Schutzschalter erst nach der zweiten Halbwelle
eines Fehlerstroms auslöst, d. h. wenn der Fehlerstrom zumindest
über zwei Halbwellen besteht. Zu diesem Zweck ist in dem
Schutzschalter eine selektive elektronische Auslöseeinheit (ETU)
vorgesehen, die den Schutzschalter selektiv (träge) auslösen
kann.
Bei diesen selektiven Schutzschaltern kann ein Problem
auftreten, dass nur an einer Phase ein sehr großer
Kurzschlußstrom über lediglich eine Halbwelle auftritt, der
größer ist als ein Einraststrom (z. B. < 5 kA). In diesem Fall
rastet der entsprechende Kontakt ohne Einwirkung der selektiven
elektronischen Auslöseeinheit unmittelbar durch eine
elektrodynamische Abstoßung der Kontakte in eine sogenannte
Über-Totpunkt-Lage ein, d. h. der Kontakt dieser Phase ist offen.
Die selektive Auslöseeinheit hat nicht ausgelöst, da der
Fehlerstrom nur über eine Halbwelle bestand. In diesem Fall
bleiben die anderen Kontakte von anderen Phasen in der Regel
geschlossen, während der eine ausgelöste Kontakt jedoch
weiterhin offen ist. Daher erfüllt diese Auslösevorrichtung
bestimmte IEC- und UL-Normen nicht, bei denen ein Betrieb mit
reduzierten Phasen nicht zulässig ist.
Aus dem Stand der Technik ist ein anderes Beispiel eines
elektro-mechanisch gesteuerten Schutzschalters bekannt, bei dem
eine elektronische Auslöseeinheit selektiv, d. h. mit einer
Zeitverzögerung auslöst. Der Schutzschalter verwendet des
weiteren ein mechanisches Drucksystem für eine schnelle
Auslösung. Im Fall der schnellen Auslösung entsteht ein zwischen
den Kontakten gezogener Lichtbogen, der einen schnellen
Druckanstieg in dem die Kontakte aufnehmenden Gehäuse bewirkt.
Der Druckanstieg im Gehäuse treibt eine Abschaltvorrichtung an,
die den ganzen Schutzschalter abschaltet. Jedoch spricht das
Drucksystem nicht auf mittlere Fehlerströme an. Somit hat dieser
Schutzschalter insgesamt ein Fehlerfenster, bei dem weder die
elektronische Auslöseeinheit noch das Drucksystem auslösen, so
dass auch in diesem Fall die IEC- und UL-Normen nicht erfüllt
sind.
Zusammenfassend zeigen die Auslösevorrichtungen gemäß dem Stand
der Technik ein unbefriedigendes Auslöseverhalten, was zu
Beschädigungen des Schutzschalters selbst sowie vor- oder
nachgeschalteten Einrichtungen oder Zuleitungen führen kann.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Auslösevorrichtung mit
einem verbesserten Auslöseverhalten kostengünstig zur Verfügung
zu stellen.
Diese Aufgabe wird durch eine Auslösevorrichtung gemäß dem
Patentanspruch 1 oder durch das Schutzschaltersystem gemäß den
Patentansprüchen 21 oder 22 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Ein erster Aspekt zur Lösung der obengenannten Aufgabe sieht
eine Auslösevorrichtung eines Schutzschalters mit einem drehbar
gestützten Kontakthebel vor, die durch den Kontakthebel
antreibbar ist, wenn der Kontakthebel eine vorbestimmte
Drehposition überschreitet. Auf diese Weise wird die
Auslösevorrichtung verglichen mit den Auslösevorrichtungen gemäß
dem Stand der Technik zuverlässiger ausgelöst, da sie mit dem
Kontakthebel kinematisch gekoppelt ist.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
hat die Auslösevorrichtung einen an einem Gehäuse des
Schutzschalters verschiebbar gestützten Schieber, der durch den
Kontakthebel verschiebbar ist, wenn der Kontakthebel seine
vorbestimmte Drehposition überschreitet, wodurch der Schieber
eine an dem Gehäuse drehbar gestützte Wippe antreibt.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
ist der Schieber in etwa T-förmig mit einem breiten horizontalen
Abschnitt und einem schmalen vertikalen Abschnitt ausgebildet
und vertikal verschiebbar an dem Gehäuse gestützt, wobei der
vertikale Abschnitt mit dem Kontakthebel im Eingriff steht und
der horizontale Abschnitt mit der Wippe im Eingriff steht, wenn
der Kontakthebel seine vorbestimmte Drehposition überschreitet,
so dass der Kontakthebel eine vertikale Verschiebung des
Schiebers und eine Drehung der Wippe bewirkt, wenn der
Kontakthebel seine vorbestimmte Drehposition überschreitet.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
hat die Wippe im wesentlichen die Gestalt eines Halbzylinders,
wobei die Längskanten des Halbzylinders abgerundet sind und
somit abgerundete Abschnitte für den Eingriff mit dem
horizontalen Abschnitt des Schiebers definieren, und ein
Abschnitt des Halbzylinders steht so weit von dem Gehäuse vor,
dass dieser mit einer zweiten Wippe eines zweiten daneben
angeordneten Schutzschalters koppelbar ist.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
ist auf einer ebenen Umfangsseite des Halbzylinders ein
Vorsprung ausgebildet, der einen Stift aufnimmt, der wiederum in
eine Öffnung am Gehäuse eingepasst ist, um die ganze Wippe an
dem Gehäuse drehbar abzustützen.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
ist der Halbzylinder der Wippe in einer rundlich ausgeformten
Vertiefung eines Unterkastens des Schutzschalters gleitbar und
drehbar geführt.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
hat die Wippe an den Endseiten des Halbzylinders mindestens ein
Sackloch zum Aufnehmen eines Stiftes, durch den die Wippe an die
Wippe des zweiten daneben angeordneten Schutzschalters koppelbar
ist.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
ist der Schieber so angeordnet, dass der horizontale Abschnitt
des Schiebers mittig an einen Kontaktbereich der zwei
miteinander gekoppelten Wippen angreift, so dass der Schieber
auf die zwei Wippen gleichzeitig wirkt.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
ist die Wippe mit einem an dem Gehäuse drehbar gestützten
Schlepphebel des Schutzschalters im Eingriff, welcher wiederum
mit einem Unterbrecher des Schutzschalters im Eingriff ist, der
mit einem Schaltwellenhebel des Schutzschalters verbunden ist,
der zum Abschalten einer Abschaltvorrichtung des Schutzschalters
vorgesehen ist, so dass die Wippe über den Schlepphebel, den
Unterbrecher und den Schaltwellenhebel die Abschaltvorrichtung
in den abgeschalteten Zustand bringt, wenn der Kontakthebel
seine vorbestimmte Drehposition überschreitet.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
ist der Vorsprung der Wippe mit einer Aussparung für den
Eingriff mit dem Schlepphebel versehen, und ein erster
Endabschnitt des Schlepphebels hat einen hakenähnlichen
Vorsprung, der in die Aussparung der Wippe passend eingreift.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
ist die Aussparung an einer Seite offen, so dass der Eingriff
des hakenähnlichen Vorsprungs des Schlepphebels mit der
Aussparung der Wippe nur in einer Drehrichtung des Schlepphebels
bzw. der Wippe wirkt.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
nimmt der Schlepphebel an seinem mittleren Abschnitt einen Stift
auf, der wiederum in einer Öffnung an dem Gehäuse eingepasst
ist, um den Schlepphebel an dem Gehäuse drehbar abzustützen.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
hat der Unterbrecher eine im wesentlichen U-förmige Gestalt mit
zwei Schenkeln und einer Basis, wobei der Unterbrecher an freien
Enden seiner zwei Schenkel an jeweilige erste Endabschnitte
eines Paars Schaltwellenhebel angebracht ist, die jeweils an
ihren mittleren Abschnitten an entgegengesetzten Längsseiten des
Gehäuses drehbar gelagert sind, und ein Schenkel des
Unterbrechers liegt an einem Anschlag von zumindest einem der
Schaltwellenhebel an, so dass eine Bewegung des Unterbrechers
relativ zu den Schaltwellenhebeln in einer Richtung gesperrt
ist, und seitlich der Basis des Unterbrechers sind Vorsprünge
ausgebildet, die sich parallel zur Basis nach außen erstrecken
und an den jeweiligen Schaltwellenhebeln so anliegen, dass auch
eine Bewegung des Unterbrechers relativ zu den
Schaltwellenhebeln in der anderen Richtung gesperrt ist.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
ist ein zweiter Endabschnitt des Schlepphebels wie ein Haken
ausgebildet, der einen der Vorsprünge des Unterbrechers bei
einem vorbestimmten Spiel gelenkig umgreift und somit den
Eingriff des Schlepphebels mit dem Unterbrecher sicherstellt, so
dass eine Drehung des Schlepphebels eine Bewegung des
Unterbrechers bewirkt, und dass umgekehrt eine Bewegung des
Unterbrechers eine Drehung des Schlepphebels bewirkt.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
ist das Paar Schaltwellenhebel über zweite Endabschnitte der
Schaltwellenhebel an einen den Kontakthebel aufnehmenden
Schaltwellenkörper so angelenkt, dass eine Drehung der
Schaltwellenhebel den Schaltwellenörper betätigt.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
hat ein Abschnitt des Kontakthebels, der mit dem Schieber
eingreift, eine an den Schieber angepasste Kerbe, so dass der
Kontakthebel beim Eingreifen mit dem Schieber eine möglichst
geringe Querkraft auf den Schieber aufbringt.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
ist das Gehäuse des weiteren aus zwei Gehäusehalbschalen
zusammengesetzt, die bevorzugt aus einem Isolierstoff und
besonders bevorzugt aus einem Kunststoff geschaffen sind.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
ist der Schieber aus einem nicht-magnetischen Werkstoff und
besonders bevorzugt aus Messing oder Edelstahl geschaffen.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
ist die Wippe aus Kunststoff geschaffen.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
sind die drehbaren Abstützungen des Schlepphebels oder der Wippe
an dem Gehäuse durch einstückig ausgebildete Lagerzapfen und
entsprechende Öffnungen verwirklicht.
Durch die vorstehend genannten Merkmale ist die
Auslösevorrichtung auf einfache Weise und kostengünstig
verwirklicht.
Ein zweiter Aspekt zur Lösung der obengenannten Aufgabe sieht
ein Schutzschaltersystem mit der Auslösevorrichtung gemäß dem
ersten Aspekt vor, die des weiteren an einen zweiten
Schutzschalter des Schutzschaltersystems so gekoppelt ist, dass
der zweite Schutzschalter durch die Auslösevorrichtung auslösbar
ist. Bei diesem System werden bei einem Auslösevorgang an einer
Phase andere Phasen zuverlässig parallel unterbrochen. Somit
wird ein Betrieb mit reduzierter Phasenanzahl wirksam vermieden.
Ferner wird die Kopplung von mehreren nebeneinander angeordneten
Schutzschaltern durch die Auslösevorrichtung selbst
verwirklicht, wodurch andere Bauteile in vorteilhafter Weise
nicht erforderlich sind.
Ein dritter Aspekt zur Lösung der obengenannten Aufgabe sieht
ein Schutzschaltersystem mit einem Schutzschalter mit der
Auslösevorrichtung gemäß dem ersten Aspekt und einer selektiven
Auslöseeinheit vor, wobei die selektive Auslöseeinheit den
Kontakthebel des Schutzschalters bei einem selektiven
Auslösevorgang in eine Drehposition bringt, die in
Öffnungsrichtung vor der vorbestimmten Drehposition liegt.
Dieses System hat ein selektives Auslöseverhalten und nutzt
zusätzlich die Vorteile einer schnellen und zuverlässigen
Auslösung durch die erfindungsgemäße Auslösevorrichtung.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher
erläutert.
Fig. 1 zeigt in einer perspektivische Ansicht wesentliche
Bauteile eines Ausführungsbeispiels einer Auslösevorrichtung
gemäß der Erfindung und insbesondere deren Anordnung an einer
Schutzschalterbaugruppe;
Fig. 2 zeigt in einer perspektivische Ansicht wesentliche
Bauteile des Ausführungsbeispiels einer Auslösevorrichtung gemäß
der Erfindung und insbesondere deren Anordnung an einer
Schutzschalterbaugruppe;
Fig. 3 zeigt in einer perspektivische Ansicht wesentliche
Bauteile des Ausführungsbeispiels einer Auslösevorrichtung gemäß
der Erfindung und insbesondere deren Anordnung an einer
Schutzschalterbaugruppe;
Fig. 4 zeigt in einer Seitenansicht wesentliche Bauteile des
Ausführungsbeispiels einer Auslösevorrichtung gemäß der
Erfindung und insbesondere deren Anordnung an einer
Schutzschalterbaugruppe, und
Fig. 5 zeigt einen Unterkasten eines Schutzschalters, der die
Schutzschalterbaugruppe mit der Auslösevorrichtung gemäß der
Erfindung aufnimmt.
Die Fig. 1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht wesentliche
Bauteile eines Ausführungsbeispiels einer Auslösevorrichtung 3,
4, 5, 10, 10', 12 gemäß der Erfindung und insbesondere deren
Anordnung an einer Schutzschalterbaugruppe 1. Die
Schutzschalterbaugruppe 1 hat ein Gehäuse 13, an dem eine
Abschaltvorrichtung 2 und eine Auslösevorrichtung 3, 4, 5, 10,
10', 12 gemäß der vorliegenden Erfindung angebracht sind. Die
Auslösevorrichtung 3, 4, 5, 10, 10', 12 besteht im wesentlichen
aus einem Schieber 12, einer Wippe 5, einem Schlepphebel 3,
einem Unterbrecher 4 und einem Paar Schaltwellenhebel 10, 10'.
Das Gehäuse 13 hat verschiedene Lagerpunkte zum Lagern des
Schlepphebels 3 und der Wippe 5. Allgemein bedeutet am Gehäuse
13 gelagert in der nachfolgenden Beschreibung, dass
entsprechende Stifte, Lagerzapfen, -öffnungen etc. an dem
Gehäuse 13 ausgebildet sind. Das Gehäuse 13 ist aus einem
Isolierstoff, vorzugsweise aus einem Kunststoff, geschaffen. Das
Gehäuse 13 ist des weiteren aus zwei Gehäusehalbschalen
zusammengefügt und umschließt einen Hohlraum, in dem z. T. in der
Fig. 2 gezeigte elektrische Elemente des Schutzschalters
aufgenommen sind.
Wie dies in der Fig. 2 zu erkennen ist, ist bei diesem
Ausführungsbeispiel in dem Gehäuse 13 eine Schaltwelleneinheit 6
drehbar angeordnet, die gemäß der Fig. 2 im Uhrzeigersinn und im
Gegenuhrzeigersinn drehbar ist.
Die Schaltwelleneinheit 6 besteht im wesentlichen aus einem in
etwa zylindrisch ausgebildeten isolierenden Schaltwellenkörper 9
und aus einem darin drehbar gelagerten elektrisch leitenden
Kontakthebel 7 mit zwei Kontakten 11, die radial außerhalb des
Schaltwellenkörpers 9 angeordnet sind. Die Kontakte 11 können
mit zwei (nicht gezeigten) Festkontakten des Schutzschalters
zusammenwirken. Wenn der Schutzschalter geschlossen ist, ist die
Schaltwelleneinheit 6 entgegen der Darstellung in der Fig. 2 um
etwa 90° in Gegenuhrzeigersinn gedreht, so dass die Kontakte 11
in Anlage mit den entsprechenden Festkontakten sind. Somit sind
die beiden Festkontakte über die Kontakte 11 elektrisch leitend
verbunden, wobei der von dem Schutzschalter zu schaltende Strom
folglich durch den Kontakthebel 7 fließen kann. Ferner zeigt die
Fig. 2, dass jedem Kontakt 11 jeweils eine Lichtbogenlöschkammer
8 zugeordnet ist. Die Lichtbogenlöschkammern 8 sind mit
geeigneten Blechen (Dioneblechen) versehen, die im wesentlichen
parallel zueinander in den Kammern angeordnet sind und mit 81 in
der Fig. 2 bezeichnet sind. Die Lichtbogenlöschkammern sollen
einen Lichtbogen löschen, der beim Trennen der Kontakte 11 von
den Festkontakten entsteht.
Es ist hierbei anzumerken, dass der Kontakthebel 7 der
Schaltwelleneinheit 6 gegen eine Federkraft von (nicht
gezeigten) Federn im Uhrzeigersinn gemäß der Fig. 2 relativ zum
Schaltwellenkörper 9 gedreht werden kann. Mit anderen Worten
sind die bewegbaren Kontakte 11 des Kontakthebels 7 in
Schließrichtung gegen die Festkontakte vorgespannt. Dies ist für
die Funktion des Schutzschalters dahingehend von Bedeutung, dass
beim Auftreten einer sehr hohen Stromspitze eine Trennung der
Kontakte unmittelbar durch eine elektrodynamische Abstoßung
erfolgen kann, was später näher beschrieben wird.
Die Abschaltvorrichtung 2 und die Auslösevorrichtung 3, 4, 5,
10, 10', 12 sind über die Schaltwellenhebel 10, 10' und weitere
nicht in der Fig. 1 gezeigte Bauteile wirkverbunden. Eine
Betätigung der Abschaltvorrichtung 2 unterbricht den zu
schaltenden Stromkreis. Die Abschaltvorrichtung 2 hat ferner
einen (nicht gezeigten) Mechanismus, mit dem geöffnete Kontakte
wieder geschlossen werden können, nachdem der Schutzschalter
abgeschaltet oder ausgelöst wurde und der Grund für die
Auslösung beseitigt wurde.
Nachfolgend werden unter Bezugnahme auf die Fig. 1, 2 und 4
die Bauteile der Auslösevorrichtung gemäß der Erfindung näher
erläutert.
Der Schieber 12 ist aus einem nicht-magnetischen Material wie
z. B. Messing oder Edelstahl geschaffen und hat in etwa eine T-
förmige Gestalt. Ein oberer schlanker vertikaler Abschnitt des
T-förmigen Schiebers 12 ist verschiebbar an dem Gehäuse 13 so
gestützt, dass ein unterer breiter horizontaler Abschnitt des
Schiebers 12 in etwa diagonal nach unten aus dem Gehäuse 13
herausragt. Der Schieber 12 ist so positioniert, dass der
Kontakthebel 7 beim Überschreiten einer vorbestimmten
Drehposition in Eingriff mit dem oberen vertikalen Abschnitt des
Schiebers 12 gelangt, wodurch der Schieber 12 mit seinem unteren
horizontalen Abschnitt in etwa tangential an einen abgerundeten
Abschnitt der Wippe 5 angreift, wie dies in der Fig. 4 erkennbar
ist. Auf diese Weise kann eine Drehung des Kontakthebels 7 im
Uhrzeigersinn gemäß der Fig. 4 den Schieber 12 nach links unten
verschieben, wodurch die Wippe 5 im Uhrzeigersinn angetrieben
wird. Wie dies in der Fig. 2 ersichtlich ist, sind der Schieber
12 bzw. die Wippe 5 des weiteren so angeordnet, dass der untere
horizontale Abschnitt des Schiebers 12 mittig an einem
Kontaktbereich der Wippe 5 und einer Wippe 5' eines zweiten
daneben angeordneten Schutzschalters angreift. Auf diese Weise
wirkt der eine Schieber 12 auf die zwei Wippen 5, 5'
gleichzeitig, wodurch es möglich ist, dass z. B. bei einem
dreipoligen Schutzschalter nur zwei Wippen 5, 5' erforderlich
sind. Gemäß der Fig. 2 kann sowohl vor als auch hinter dem
gezeigten Schutzschalter jeweils ein weiterer Schutzschalter
angeordnet werden, der entsprechend an eine der zwei gezeigten
Wippen 5, 5' gekoppelt werden kann. Bei einem vierpoligen
Schutzschalter sind demgemäß drei Wippen erforderlich (nicht
gezeigt).
Wie dies außerdem den Fig. 2 und 4 entnommen werden kann, hat
ein Abschnitt des Kontakthebels 7, der mit dem oberen vertikalen
Abschnitt des Schiebers 12 eingreift, eine an den Schieber 12
angepasste Kerbe 20, so dass der Kontakthebel 7 beim Eingreifen
mit dem Schieber 12 eine möglichst geringe Querkraft auf den
Schieber 12 aufbringt. Auf diese Weise ist die Reibung des
Schiebers 12 beim Gleiten an dem Gehäuse 13 minimiert.
Die außerhalb der Schaltwelleneinheit 6 angeordnete Wippe 5 ist
vorzugsweise aus einem Kunststoff geschaffen und hat im
wesentlichen die Gestalt eines Halbzylinders, der in einer in
der Fig. 5 gezeigten rundlich ausgeformten Vertiefung 14 eines
Unterkastens 21 gleitbar aufgenommen ist. Wie dies in der Fig. 2
gezeigt ist, sind die Längskanten des Halbzylinders abgerundet,
wodurch die abgerundeten Abschnitte für den Eingriff mit dem
Schieber 12 definiert sind. Gemäß der Fig. 3 ist auf einer
oberen ebenen Umfangsseite des Halbzylinders ein Vorsprung 5a
ausgebildet. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Vorsprung 5a
der Wippe 5 des weiteren mit einem Stift 18 versehen, durch den
die Wippe 5 zusätzlich an dem Gehäuse 13 drehbar gestützt ist.
Somit ist die Wippe 5 sowohl durch den Stift 18 als auch durch
die rundlich ausgeformte Vertiefung 14 am Unterkasten 21 stabil
geführt und kann durch äußere Kräfte wie z. B. durch eine von dem
Schieber 12 aufgebrachte Kraft kaum verformt werden. Es ist zu
beachten, dass der Vorsprung 5a der Wippe 5 nicht mittig an der
ebenen Umfangsseite des Halbzylinders angeordnet ist, sondern in
Längsrichtung der Wippe 5 versetzt ist. Anders gesagt hat die
Wippe 5 eine asymmetrische Gestalt, wobei ein Abschnitt des
Halbzylinders so weit von dem Gehäuse 13 vorsteht, dass dieser
mit der Wippe 5' des daneben angeordneten Schutzschalters
gekoppelt werden kann, wie dies in der Fig. 2 ersichtlich ist.
Zu diesem Zweck haben die Wippen 5, 5' an ihren Seitenflächen
zwei in den Fig. 1 bis 4 gezeigte Sacklöcher 19, in die
(nicht gezeigte) Stifte hineingesteckt werden können. Auf diese
Weise lässt sich die Wippe 5 an die Wippe 5' des daneben
angeordneten Schutzschalters in einfacher Weise koppeln, der
dann parallel unterbrochen wird, auch wenn ein Fehlerstrom nur
in dem ersten Schutzschalter auftritt. Der Auslösevorgang des
Schutzschalters wird später näher beschrieben.
Wie dies in der Fig. 1 gezeigt ist, hat der Schlepphebel 3 im
wesentlichen eine L-förmige Gestalt und ist mit der Wippe 5 im
Eingriff. Genauer gesagt hat ein unterer erster Endabschnitt des
Schlepphebels 3 einen nach unten gerichteten hakenähnlichen
Vorsprung 3a, der in eine in der Fig. 3 gezeigte Aussparung 5b
an dem Vorsprung 5a der Wippe 5 passend eingreift. In der Fig. 3
ist auch zu sehen, dass die Aussparung 5b an der rechten Seite
offen ist. Auf diese Weise ist der Schlepphebel 3 mit der Wippe
5 nur in einer Richtung wirkverbunden, nämlich wenn sich der
Schlepphebel 3 im Uhrzeigersinn gemäß der Fig. 3 dreht.
Der in der Fig. 1 gezeigte Unterbrecher 4 hat eine im
wesentlichen U-förmige Gestalt mit zwei Schenkeln 4a und einer
Basis 4b. Der Unterbrecher 4 ist an oberen freien Enden seiner
zwei Schenkel 4a jeweils an oberen ersten Endabschnitten eines
Paars Schaltwellenhebel 10, 10' angebracht. Die
Schaltwellenhebel 10, 10' haben eine längliche Gestalt und sind
an ihren mittleren Abschnitten an entgegengesetzten Längsseiten
des Gehäuses 13 um eine gemeinsame Drehachse drehbar gestützt,
während jeweils untere zweite Endabschnitte der jeweiligen
Schaltwellenhebel 10, 10' an die in der Fig. 2 gezeigten
Schaltwelleneinheit 6 angelenkt sind. Dabei sind die
Schaltwellenhebel 10, 10' so angeordnet, dass eine Drehung der
Schaltwellenhebels 10, 10' die Schaltwelleneinheit 6 dreht.
Der hintere Schenkel 4a des Unterbrechers 4 liegt des weiteren
an einem Anschlag 17 des Schaltwellenhebels 10, 10' an. Somit
ist eine Bewegung des Unterbrechers 4 nach links gemäß der Fig.
1 relativ zu den Schaltwellenhebeln 10, 10' gesperrt. Seitlich
der Basis 4b des Unterbrechers 4 sind Vorsprünge 4c, 4c'
ausgebildet, die sich parallel zur Basis 4b nach außen
erstrecken und an den jeweiligen Schaltwellenhebeln 10, 10'
anliegen. Somit ist auch eine Bewegung des Unterbrechers 4 nach
rechts gemäß der Fig. 1 relativ zu den Schaltwellenhebeln 10,
10' gesperrt. Folglich ist der Unterbrecher 4 durch den Anschlag
17 und die seitlichen Vorsprünge 4c, 4c' starr mit den
Schaltwellenhebeln 10, 10' verbunden.
Einer der seitlichen Vorsprünge 4c des Unterbrechers 4 ist des
weiteren in Eingriff mit dem Schlepphebel 3. Genauer gesagt ist
ein oberer zweiter Endabschnitt 3b des L-förmigen Schlepphebels
3 wie ein Haken ausgebildet, der den einen Vorsprung 4c des
Unterbrechers 4 bei einem vorbestimmten Spiel gelenkig umgreift
und somit den Eingriff des Schlepphebels 3 mit dem Unterbrecher
4 sicherstellt. Außerdem ist der Schlepphebel 3 an seinem
mittleren Abschnitt so an dem Gehäuse 13 drehbar gestützt, dass
eine Drehung des Schlepphebels 3 im Gegenuhrzeigersinn gemäß der
Fig. 1 eine Bewegung des Unterbrechers 4 nach links bewirkt.
Umgekehrt bewirkt eine Bewegung des Unterbrechers 4 nach rechts
eine Drehung des Schlepphebels 3 im Uhrzeigersinn. Jedoch sind
die relativen Bewegungen des Unterbrechers 4 bzw. des
Schlepphebels 3 zueinander durch das Spiel verzögert, das für
den Eingriff des oberen Endabschnitts 3b des Schlepphebels 3 mit
dem Unterbrecher 4 vorgesehen ist.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die drehbare Abstützung des
Schlepphebels 3 an dem Gehäuse 13 durch einen Stift 16
verwirklicht, der in entsprechende Öffnungen des Schlepphebels 3
und des Gehäuses 13 eingepasst ist.
Nun wird unter Bezugnahme auf die Fig. 1 und 2 der
Auslösevorgang durch die Auslösevorrichtung 3, 4, 5, 10, 10', 12
erläutert, wobei zunächst angenommen wird, dass die Kontakte
geschlossen sind, d. h. die Kontakte 11 sind in Anlage mit den
entsprechenden Festkontakten. Falls eine sehr hohe Stromspitze
(z. B. < 5 kA) bei zumindest einer Halbwelle durch eine Phase des
Schutzschalters fließt, werden die entsprechenden Kontakte 11
bezüglich dieser Phase von den Festkontakten unmittelbar durch
eine elektrodynamische Abstoßung auseinandergedrückt. Die
elektrodynamische Abstoßung erfolgt durch eine Wechselwirkung
der Magnetfelder um den parallel zum Kontakthebel 7 angeordneten
Stromleiter und um den Kontakthebel 7, wenn die Kontakte 11 an
den Festkontakten anliegen. Wenn ein Strom durch den
Schutzschalter fließt, werden zwei parallele Leiter (der
Stromleiter und der Kontakthebel 7) in entgegengesetzter
Richtung von Strom durchflossen. Um die Leiter entstehen
gleichsinnige Magnetfelder, die sich abstoßen. Wird der Strom
hoch, werden die Magnetfelder so stark, dass sie den
Kontakthebel 7 gegen die Schließkraft der Federn im
Uhrzeigersinn relativ zum Schaltwellenkörper 9 drehen bzw. die
Kontakte 11 von den Festkontakten wegdrücken. Bei diesen hohen
Stromspitzen sind die Magnetkräfte des weiteren so groß, dass
der entsprechende Kontakthebel 7 seine vorbestimmte Drehposition
überschreitet und in einer Drehposition gemäß der Fig. 4
einrastet. Beim Überschreiten der vorbestimmten Drehposition
infolge der sehr hohen Stromspitze gelangt der Kontakthebel 7 in
Eingriff mit dem Schieber 12, wie dies in der Fig. 4 gezeigt
ist. Eine weitere Drehung des Kontakthebels 7 im Uhrzeigersinn
bewegt den Schieber 12 nach links unten gemäß der Fig. 4 und
treibt die Wippe 5 im Uhrzeigersinn an.
Falls der Schutzschalter mit weiteren daneben angeordneten
Schutzschaltern über die entsprechenden Wippen 5, 5' gekoppelt
ist, dann werden auch diese weiteren Schutzschalter parallel
unterbrochen, wie dies nachfolgend beschrieben wird.
Die oben an der Wippe 5 ausgebildete Aussparung 5b bewegt sich
bei diesem Auslösevorgang nach rechts gemäß der Fig. 3 und nimmt
den Vorsprung 3a des Schlepphebels 3 mit, der mit der Aussparung
5b in Eingriff ist. Dadurch dreht sich der gesamte Schlepphebel
3 im Gegenuhrzeigersinn und wirkt schließlich auf den in der
Fig. 1 gezeigten Unterbrecher 4, der sich daraufhin nach links
gemäß der Fig. 1 bewegt. Dies betätigt die Schaltwellenhebel 10,
10', die somit den Schaltwellenkörper 9 und die
Abschaltvorrichtung 2 des Schutzschalters in den abgeschalteten
Zustand bringen.
Obwohl dies nicht in den Figuren gezeigt ist, sind der
Unterbrecher 4 oder die Schaltwellenhebel 10, 10' im
geschlossenen Zustand im allgemeinen durch eine (nicht gezeigte)
Rastvorrichtung eingerastet und durch eine (nicht gezeigte)
Federvorrichtung in Öffnungsrichtung vorgespannt. In diesem Fall
öffnet der Schlepphebel 3 beim Auslösevorgang lediglich die
Rastvorrichtung, wodurch die Schaltwellenhebel 10, 10' durch die
Federkraft der Federvorrichtung den Schaltwellenkörper 9 und die
Abschaltvorrichtung 2 betätigen.
Wie dies vorstehend beschrieben ist, dient der Schlepphebel 3
dazu, den Unterbrecher 4 auszulösen. Jedoch hat der Schlepphebel
3 auch die Aufgabe, die Wippe 5 in umgekehrter Richtung in ihre
Ursprungsposition zurückzusetzen, wenn der Schutzschalter über
die Abschaltvorrichtung 2 wieder geschlossen wird. Wenn die
Abschaltvorrichtung 2 in Schließrichtung betätigt wird, bewegt
sich der Unterbrecher 4 nach rechts gemäß der Fig. 1. Da der
Schlepphebel 3 an seinem oberen zweiten Endabschnitt 3b wie ein
Haken ausgebildet ist, der den einen der seitlichen Vorsprünge
4c des Unterbrechers 4 umgreift, dreht sich der Schlepphebel 3
im Uhrzeigersinn gemäß der Fig. 1 und treibt die Wippe 5 im
Gegenuhrzeigersinn an. Auf diese Weise wird die Wippe 5 wieder
in ihre Ursprungsposition zurückgesetzt.
Es ist zu beachten, dass der Schieber 12 nur dann durch den
Kontakthebel 7 betätigt wird, wenn der Kontakthebel 7 seine
vorbestimmte Drehposition überschreitet, d. h. nachdem eine sehr
hohe Stromspitze aufgetreten ist. Falls jedoch die
Schaltwelleneinheit 6 über die Abschaltvorrichtung 2 manuell
geöffnet wird (Normal-Offen), dann gelangt der Kontakthebel 7 in
der Regel nicht in seine vorbestimmte Drehposition, wodurch der
Schieber 12 nicht betätigt wird. Somit besteht für diesen
Schutzschalter weiterhin die Möglichkeit, einzelne Phasen
manuell abzuschalten, ohne dass eventuell gekoppelte
Schutzschalter in unerwünschter Weise ebenfalls abgeschaltet
werden.
Die vorstehend beschriebene Auslösevorrichtung 3, 4, 5, 10, 10',
12 ist vorzugsweise bei einem Schutzschalter mit einer
selektiven Auslöseeinheit verwendbar. Die selektive
Auslöseeinheit löst im allgemeinen dann aus, wenn ein
Fehlerstrom über mindestens zwei Halbwellen vorhanden ist, wobei
der Fehlerstrom zum selektiven Auslösen geringer sein kann als
die vorstehend erwähnte sehr hohe Stromspitze bei dem
Auslösevorgang der erfindungsgemäßen Auslösevorrichtung 3, 4, 5,
10, 10', 12. Die selektive Auslöseeinheit ist im allgemeinen
eine sogenannte elektronische Auslöseeinheit ETU, die die Anzahl
der Halbwellen erfasst und den selektiven Auslösevorgang
initiiert.
Der so aufgebaute Schutzschalter löst in vorteilhafter Weise
durch die erfindungsgemäße Auslösevorrichtung 3, 4, 5, 10, 10',
12 auch dann aus, wenn eine sehr hohe Stromspitze nur über eine
Halbwelle vorhanden ist, wie dies vorstehend beschrieben ist.
Außerdem ist es möglich, weitere Phasen parallel zu diesem
Auslösevorgang zu unterbrechen. Somit zeigt dieser
Schutzschalter ein zuverlässigeres Auslöseverhalten.
Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene
Ausführungsbeispiel beschränkt. Insbesondere sind die bei dem
Ausführungsbeispiel beschriebenen Bauteile nicht auf die
beschriebenen konkreten Geometrien beschränkt, sondern können
anderweitig ausgeführt werden, ohne jedoch den Umfang der
Erfindung zu verlassen.
Es ist z. B. denkbar, für die Kopplung der Wippen 5, 5' von
nebeneinander angeordneten Schutzschaltern anstelle der
Sacklöcher 19 beliebige kraft- oder formschlüssige
Eingriffsabschnitte zu verwenden.
Des weiteren ist die Wippe 5 nicht durch ihre hierbei
beschriebene asymmetrische Gestalt beschränkt. Es ist z. B.
denkbar, für einen dreipoligen Schutzschalter drei Wippen
vorzusehen, die eine dementsprechend angepasste Gestalt haben.
Zum Beispiel ist es denkbar, eine symmetrische Wippe zu
verwenden, die nur über einen Stift etc. drehbar gestützt ist.
Dabei kann auf die rundliche Vertiefung 14 in dem Unterkasten 21
verzichtet werden.
Es ist außerdem denkbar, den Kontakthebel 7 und den Schieber 12
oder den Schieber 12 und die Wippe 5 jeweils einstückig
auszubilden. Ebenso können der Unterbrecher 4 und der
Schaltwellenhebel 10, 10' einstückig ausgebildet sein. Dadurch
ist die Anzahl der Bauteile reduziert.
Des weiteren sind die drehbaren Abstützungen des Schlepphebels 3
und der Wippe 5 an dem Gehäuse 13 nicht durch die Stifte 16 bzw.
18 beschränkt, sondern können auch durch einstückig ausgebildete
Lagerzapfen und entsprechende Öffnungen verwirklicht werden.
Die Erfindung ist nicht auf Schutzschalter begrenzt, sondern
kann auch auf andere Schalter zum Schalten eines elektrischen
Stroms angewendet werden.
Die Auslösevorrichtung 3, 4, 5, 10, 10', 12 für einen
Schutzschalter mit einem drehbar gestützten Kontakthebel (7) ist
durch den Kontakthebel (7) antreibbar, wenn der Kontakthebel (7)
eine vorbestimmte Drehposition überschreitet. Die
Auslösevorrichtung 3, 4, 5, 10, 10', 12 ist an einen zweiten
Schutzschalter zum parallelen Unterbrechen desselben koppelbar.
Die Auslösevorrichtung 3, 4, 5, 10, 10', 12 ist vorzugsweise mit
einer selektiven Auslöseeinheit in einem Schutzschaltersystem
kombinierbar.
Claims (22)
1. Auslösevorrichtung (3, 4, 5, 10, 12) eines Schutzschalters
mit einem drehbar gestützten Kontakthebel (7), die durch den
Kontakthebel (7) antreibbar ist, wenn der Kontakthebel (7) eine
vorbestimmte Drehposition in seiner Öffnungsrichtung
überschreitet.
2. Auslösevorrichtung (3, 4, 5, 10, 12) gemäß Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
einen an einem Gehäuse (13) des Schutzschalters verschiebbar
gestützten Schieber (12), der durch den Kontakthebel (7)
verschiebbar ist, wenn der Kontakthebel (7) seine vorbestimmte
Drehposition überschreitet, wodurch der Schieber (12) eine an
dem Gehäuse (13) drehbar gestützte Wippe (5) antreibt.
3. Auslösevorrichtung (3, 4, 5, 10, 12) gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schieber (12) in etwa T-förmig mit einem breiten horizontalen Abschnitt und einem schmalen vertikalen Abschnitt ausgebildet ist und vertikal verschiebbar an dem Gehäuse (13) gestützt ist, wobei
der vertikale Abschnitt mit dem Kontakthebel (7) im Eingriff steht und der horizontale Abschnitt mit der Wippe (5) im Eingriff steht, wenn der Kontakthebel (7) die vorbestimmte Drehposition überschreitet, so dass
der Kontakthebel (7) eine vertikale Verschiebung des Schiebers (12) und eine Drehung der Wippe (5) bewirkt, wenn der Kontakthebel (7) seine vorbestimmte Drehposition überschreitet.
der Schieber (12) in etwa T-förmig mit einem breiten horizontalen Abschnitt und einem schmalen vertikalen Abschnitt ausgebildet ist und vertikal verschiebbar an dem Gehäuse (13) gestützt ist, wobei
der vertikale Abschnitt mit dem Kontakthebel (7) im Eingriff steht und der horizontale Abschnitt mit der Wippe (5) im Eingriff steht, wenn der Kontakthebel (7) die vorbestimmte Drehposition überschreitet, so dass
der Kontakthebel (7) eine vertikale Verschiebung des Schiebers (12) und eine Drehung der Wippe (5) bewirkt, wenn der Kontakthebel (7) seine vorbestimmte Drehposition überschreitet.
4. Auslösevorrichtung (3, 4, 5, 10, 12) gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Wippe (5) im wesentlichen die Gestalt eines Halbzylinders hat, wobei die Längskanten des Halbzylinders abgerundet sind und somit abgerundete Abschnitte für den Eingriff mit dem horizontalen Abschnitt des Schiebers (12) definieren, und
ein Abschnitt des Halbzylinders so weit von dem Gehäuse (13) vorsteht, dass dieser mit einer zweiten Wippe (5') eines zweiten daneben angeordneten Schutzschalters koppelbar ist.
die Wippe (5) im wesentlichen die Gestalt eines Halbzylinders hat, wobei die Längskanten des Halbzylinders abgerundet sind und somit abgerundete Abschnitte für den Eingriff mit dem horizontalen Abschnitt des Schiebers (12) definieren, und
ein Abschnitt des Halbzylinders so weit von dem Gehäuse (13) vorsteht, dass dieser mit einer zweiten Wippe (5') eines zweiten daneben angeordneten Schutzschalters koppelbar ist.
5. Auslösevorrichtung (3, 4, 5, 10, 12) gemäß Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf einer ebenen Umfangsseite des Halbzylinders ein Vorsprung
(5a) ausgebildet ist, der einen Stift (18) aufnimmt, der
wiederum in eine Öffnung am Gehäuse (13) eingepasst ist, um die
ganze Wippe (5) an dem Gehäuse (13) drehbar abzustützen.
6. Auslösevorrichtung (3, 4, 5, 10, 12) gemäß Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Halbzylinder der Wippe (5) in einer rundlich ausgeformten
Vertiefung (14) eines Unterkastens (21) des Schutzschalters
gleitbar und drehbar geführt ist.
7. Auslösevorrichtung (3, 4, 5, 10, 12) gemäß Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Wippe (5) an den Endseiten des Halbzylinders mindestens
ein Sackloch (19) zum Aufnehmen eines Stiftes hat, durch den die
Wippe (5) an die Wippe (5') des zweiten daneben angeordneten
Schutzschalters koppelbar ist.
8. Auslösevorrichtung (3, 4, 5, 10, 12) gemäß Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schieber (12) so angeordnet ist, dass der horizontale
Abschnitt des Schiebers (12) mittig an einen Kontaktbereich der
zwei miteinander gekoppelten Wippen (5, 5') angreift, so dass
der Schieber (12) auf die zwei Wippen (5, 5') gleichzeitig
wirkt.
9. Auslösevorrichtung (3, 4, 5, 10, 12) gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Wippe (5) mit einem an dem Gehäuse (13) drehbar gestützten Schlepphebel (3) des Schutzschalters im Eingriff ist, welcher wiederum mit einem Unterbrecher (4) des Schutzschalters im Eingriff ist, der mit einem Schaltwellenhebel (10) des Schutzschalters verbunden ist, der zum Abschalten einer Abschaltvorrichtung (2) des Schutzschalters vorgesehen ist,
so dass die Wippe (5) über den Schlepphebel (3), den Unterbrecher (4) und den Schaltwellenhebel (10) die Abschaltvorrichtung (2) in den abgeschalteten Zustand bringt, wenn der Kontakthebel (7) seine vorbestimmte Drehposition überschreitet.
die Wippe (5) mit einem an dem Gehäuse (13) drehbar gestützten Schlepphebel (3) des Schutzschalters im Eingriff ist, welcher wiederum mit einem Unterbrecher (4) des Schutzschalters im Eingriff ist, der mit einem Schaltwellenhebel (10) des Schutzschalters verbunden ist, der zum Abschalten einer Abschaltvorrichtung (2) des Schutzschalters vorgesehen ist,
so dass die Wippe (5) über den Schlepphebel (3), den Unterbrecher (4) und den Schaltwellenhebel (10) die Abschaltvorrichtung (2) in den abgeschalteten Zustand bringt, wenn der Kontakthebel (7) seine vorbestimmte Drehposition überschreitet.
10. Auslösevorrichtung (3, 4, 5, 10, 12) gemäß den Ansprüchen
5 und 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Vorsprung (5a) der Wippe (5) mit einer Aussparung (5b) für den Eingriff mit dem Schlepphebel (3) versehen ist, und
ein erster Endabschnitt des Schlepphebels (3) einen hakenähnlichen Vorsprung (3a) hat, der in die Aussparung (5b) der Wippe (5) passend eingreift.
der Vorsprung (5a) der Wippe (5) mit einer Aussparung (5b) für den Eingriff mit dem Schlepphebel (3) versehen ist, und
ein erster Endabschnitt des Schlepphebels (3) einen hakenähnlichen Vorsprung (3a) hat, der in die Aussparung (5b) der Wippe (5) passend eingreift.
11. Auslösevorrichtung (3, 4, 5, 10, 12) gemäß Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aussparung (5b) an einer Seite offen ist, so dass der
Eingriff des hakenähnlichen Vorsprungs (3a) des Schlepphebels
(3) mit der Aussparung (5b) der Wippe (5) nur in einer
Drehrichtung des Schlepphebels (3) bzw. der Wippe (5) wirkt.
12. Auslösevorrichtung (3, 4, 5, 10, 12) gemäß Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schlepphebel (3) an seinem mittleren Abschnitt einen
Stift (16) aufnimmt, der wiederum in einer Öffnung an dem
Gehäuse (13) eingepasst ist, um den Schlepphebel (3) an dem
Gehäuse (13) drehbar abzustützen.
13. Auslösevorrichtung (3, 4, 5, 10, 12) gemäß Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Unterbrecher (4) eine im wesentlichen U-förmige Gestalt mit zwei Schenkeln (4a) und einer Basis (4b) hat,
wobei der Unterbrecher (4) an freien Enden seiner zwei Schenkel (4a) an jeweilige erste Endabschnitte eines Paars Schaltwellenhebel (10, 10') angebracht ist, die jeweils an ihren mittleren Abschnitten an entgegengesetzten Längsseiten des Gehäuses (13) drehbar gelagert sind, und ein Schenkel (4a) des Unterbrechers (4) an einem Anschlag (17) von zumindest einem der Schaltwellenhebel (10, 10') anliegt, so dass eine Bewegung des Unterbrechers (4) relativ zu den Schaltwellenhebeln (10, 10') in einer Richtung gesperrt ist, und seitlich der Basis (4b) des Unterbrechers (4) Vorsprünge (4c, 4c') ausgebildet sind, die sich parallel zur Basis (4b) nach außen erstrecken und an den jeweiligen Schaltwellenhebeln (10, 10') so anliegen, dass auch eine Bewegung des Unterbrechers (4) relativ zu den Schaltwellenhebeln (10, 10') in der anderen Richtung gesperrt ist.
der Unterbrecher (4) eine im wesentlichen U-förmige Gestalt mit zwei Schenkeln (4a) und einer Basis (4b) hat,
wobei der Unterbrecher (4) an freien Enden seiner zwei Schenkel (4a) an jeweilige erste Endabschnitte eines Paars Schaltwellenhebel (10, 10') angebracht ist, die jeweils an ihren mittleren Abschnitten an entgegengesetzten Längsseiten des Gehäuses (13) drehbar gelagert sind, und ein Schenkel (4a) des Unterbrechers (4) an einem Anschlag (17) von zumindest einem der Schaltwellenhebel (10, 10') anliegt, so dass eine Bewegung des Unterbrechers (4) relativ zu den Schaltwellenhebeln (10, 10') in einer Richtung gesperrt ist, und seitlich der Basis (4b) des Unterbrechers (4) Vorsprünge (4c, 4c') ausgebildet sind, die sich parallel zur Basis (4b) nach außen erstrecken und an den jeweiligen Schaltwellenhebeln (10, 10') so anliegen, dass auch eine Bewegung des Unterbrechers (4) relativ zu den Schaltwellenhebeln (10, 10') in der anderen Richtung gesperrt ist.
14. Auslösevorrichtung (3, 4, 5, 10, 12) gemäß den Ansprüchen
12 und 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein zweiter Endabschnitt (3b) des Schlepphebels (3) wie ein
Haken ausgebildet ist, der einen der Vorsprünge (4c) des
Unterbrechers (4) bei einem vorbestimmten Spiel gelenkig
umgreift und somit den Eingriff des Schlepphebels (3) mit dem
Unterbrecher (4) sicherstellt, so dass eine Drehung des
Schlepphebels (3) eine Bewegung des Unterbrechers (4) bewirkt,
und dass umgekehrt eine Bewegung des Unterbrechers (4) eine
Drehung des Schlepphebels (3) bewirkt.
15. Auslösevorrichtung (3, 4, 5, 10, 12) gemäß Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Paar Schaltwellenhebel (10, 10') über zweite
Endabschnitte der Schaltwellenhebel (10, 10') an einen den
Kontakthebel (7) aufnehmenden Schaltwellenkörper (9) so
angelenkt ist, dass eine Drehung der Schaltwellenhebel (10, 10')
den Schaltwellenkörper (9) betätigt.
16. Auslösevorrichtung (3, 4, 5, 10, 12) gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
des weiteren ein Abschnitt des Kontakthebels (7), der mit dem
Schieber (12) eingreift, eine an den Schieber (12) angepasste
Kerbe (20) aufweist, so dass der Kontakthebel (7) beim
Eingreifen mit dem Schieber (12) eine möglichst geringe
Querkraft auf den Schieber (12) aufbringt.
17. Auslösevorrichtung (3, 4, 5, 10, 12) gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gehäuse (13) des weiteren aus zwei Gehäusehalbschalen
zusammengesetzt ist, die bevorzugt aus einem Isolierstoff und
besonders bevorzugt aus einem Kunststoff geschaffen sind.
18. Auslösevorrichtung (3, 4, 5, 10, 12) gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schieber (12) aus einem nicht-magnetischen Werkstoff und
besonders bevorzugt aus Messing oder Edelstahl geschaffen ist.
19. Auslösevorrichtung (3, 4, 5, 10, 12) gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Wippe (5) aus Kunststoff geschaffen ist.
20. Auslösevorrichtung (3, 4, 5, 10, 12) gemäß den Ansprüchen
2 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die drehbaren Abstützungen des Schlepphebels (3) oder der
Wippe (5) an dem Gehäuse (13) durch einstückig ausgebildete
Lagerzapfen und entsprechende Öffnungen verwirklicht sind.
21. Schutzschaltersystem
gekennzeichnet durch
einen Schutzschalter mit einer Auslösevorrichtung (3, 4, 5,
10, 12) gemäß Anspruch 1, die des weiteren an einen zweiten
Schutzschalter des Schutzschaltersystems so gekoppelt ist, dass
der zweite Schutzschalter durch die Auslösevorrichtung (3, 4, 5,
10, 12) auslösbar ist.
22. Schutzschaltersystem mit einer selektiven Auslöseeinheit
(ETU),
gekennzeichnet durch
einen Schutzschalter mit einer Auslösevorrichtung (3, 4, 5, 10, 12) gemäß Anspruch 1, wobei
die selektive Auslöseeinheit (ETU) den Kontakthebel (7) bei einem selektiven Auslösevorgang in eine Drehposition bringt, die in Öffnungsrichtung vor der vorbestimmten Drehposition liegt.
einen Schutzschalter mit einer Auslösevorrichtung (3, 4, 5, 10, 12) gemäß Anspruch 1, wobei
die selektive Auslöseeinheit (ETU) den Kontakthebel (7) bei einem selektiven Auslösevorgang in eine Drehposition bringt, die in Öffnungsrichtung vor der vorbestimmten Drehposition liegt.
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