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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine Auslösevorrichtung
für Schutzschalter
und auf ein Schutzschaltersystem, das eine derartige Auslösevorrichtung
aufweist.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene
elektronisch gesteuerte und elektro-mechanisch gesteuerte Schutzschalter
bekannt, die zum Schutz nachgeschalteter Stromkreise eingesetzt
werden, um das Auftreten zu hoher Ströme (Kurzschlussströme) in den
nachgeschalteten Stromkreisen zu verhindern.
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Es werden zum Beispiel bevorzugt
Schutzschalter mit einem selektiven Auslöseverhalten verwendet. Das
selektive Auslöseverhalten
bedeutet, dass bei in Reihe geschalteten Schutzschaltern das Auslösen eines
nachgeschalteten Schutzschalters bevorzugt erfolgen soll, d.h. der
vorgeschaltete Schutzschalter soll erst dann auslösen, wenn
der nachgeschaltete Schutzschalter bei einem Kurzschluss nicht auslöst. Dieses
selektive Auslöseverhalten
muss demnach eine zeitliche Verzögerung oder
eine Trägheit
zeigen, die z.B, bei einem elektronisch gesteuerten Schutzschalter
dadurch verwirklicht wird, dass der Schutzschalter erst nach der zweiten
Halbwelle eines Fehlerstroms auslöst, d.h. wenn der Fehlerstrom
zumindest über
zwei Halbwellen besteht. Zu diesem Zweck ist in dem Schutzschalter
eine selektive elektronische Auslöseeinheit (ETU) vorgesehen,
die den Schutzschalter selektiv (träge) auslösen kann.
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Bei diesen selektiven Schutzschaltern
kann ein Problem auftreten, dass nur an einer Phase ein sehr großer Kurzschlußstrom über lediglich
eine Halbwelle auftritt, der größer ist
als ein Einraststrom (z.B. > 5kA).
In diesem Fall rastet der entsprechende Kontakt ohne Einwirkung
der selektiven elektronischen Auslöseeinheit unmittelbar durch
eine elektrodynamische Abstoßung
der Kontakte in eine sogenannte Über-Totpunkt-Lage
ein, d.h. der Kontakt dieser Phase ist offen. Die selektive Auslöseeinheit
hat nicht ausgelöst,
da der Fehlerstrom nur über
eine Halbwelle bestand. In diesem Fall bleiben die anderen Kontakte
von anderen Phasen in der Regel geschlossen, während der eine ausgelöste Kontakt
jedoch weiterhin offen ist. Daher erfüllt diese Auslösevorrichtung
bestimmte IEC- und UL-Normen
nicht, bei denen ein Betrieb mit reduzierten Phasen nicht zulässig ist.
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Aus dem Stand der Technik ist ein
anderes Beispiel eines elektro-mechanisch gesteuerten Schutzschalters
bekannt, bei dem eine elektronische Auslöseeinheit selektiv, d.h. mit
einer Zeitverzögerung
auslöst.
Der Schutzschalter verwendet des weiteren ein mechanisches Drucksystem
für eine schnelle
Auslösung.
Im Fall der schnellen Auslösung entsteht
ein zwischen den Kontakten gezogener Lichtbogen, der einen schnellen
Druckanstieg in dem die Kontakte aufnehmenden Gehäuse bewirkt.
Der Druckanstieg im Gehäuse
treibt eine Abschaltvorrichtung an, die den ganzen Schutzschalter
abschaltet. Jedoch spricht das Drucksystem nicht auf mittlere Fehlerströme an. Somit
hat dieser Schutzschalter insgesamt ein Fehlerfenster, bei dem weder
die elektronische Auslöseeinheit
noch das Drucksystem auslösen,
so dass auch in diesem Fall die IEC- und UL-Normen nicht erfüllt sind.
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Zusammenfassend zeigen die Auslösevorrichtungen
gemäß dem Stand
der Technik ein unbefriedigendes Auslöseverhalten, was zu Beschädigungen
des Schutzschalters selbst sowie vor- oder nachgeschalteten Einrichtungen
oder Zuleitungen führen kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, eine Auslösevorrichtung
und ein Schutzschaltersystem mit verbesserter Mechanik kostengünstig zur Verfügung zu
stellen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Auslösevorrichtung
gemäß dem Patentanspruch
1 bzw, durch das Schutzschaltersystem gemäß dem Patentanspruch 20 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert.
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1 zeigt
in einer perspektivische Ansicht wesentliche Bauteile eines Ausführungsbeispiels
einer Auslösevorrichtung
gemäß der Erfindung
und insbesondere deren Anordnung an einer Schutzschalterbaugruppe;
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2 zeigt
in einer perspektivische Ansicht wesentliche Bauteile des Ausführungsbeispiels
einer Auslösevorrichtung
gemäß der Erfindung
und insbesondere deren Anordnung an einer Schutzschalterbaugruppe;
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3 zeigt
in einer perspektivische Ansicht wesentliche Bauteile des Ausführungsbeispiels
einer Auslösevorrichtung
gemäß der Erfindung
und insbesondere deren Anordnung an einer Schutzschalterbaugruppe;
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4 zeigt
in einer Seitenansicht wesentliche Bauteile des Ausführungsbeispiels
einer Auslösevorrichtung
gemäß der Erfindung
und insbesondere deren Anordnung an einer Schutzschalterbaugruppe,
und
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5 zeigt
einen Unterkasten eines Schutzschalters, der die Schutzschalterbaugruppe
mit der Auslösevorrichtung
gemäß der Erfindung
aufnimmt.
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Die 1 zeigt
in einer perspektivischen Ansicht wesentliche Bauteile eines Ausführungsbeispiels
einer Auslösevorrichtung 3, 4, 5, 10, 10', 12 gemäß der Erfindung
und insbesondere deren Anordnung an einer Schutzschalterbaugruppe 1.
Die Schutzschalterbaugruppe 1 hat ein Gehäuse 13,
an dem eine Abschaltvorrichtung 2 und eine Auslösevorrichtung 3, 4, 5, 10, 10', 12 gemäß der vorliegenden
Erfindung angebracht sind. Die Auslösevorrichtung 3, 4, 5, 10, 10', 12 besteht
im wesentlichen aus einem Schieber 12, einer Wippe 5,
einem Schlepphebel 3, einem Unterbrecher 4 und
einem Paar Schaltwellenhebel 10, 10'.
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Das Gehäuse 13 hat verschiedene
Lagerpunkte zum Lagern des Schlepphebels 3 und der Wippe 5.
Allgemein bedeutet am Gehäuse 13 gelagert
in der nachfolgenden Beschreibung, dass entsprechende Stifte, Lagerzapfen,
-öffnungen
etc. an dem Gehäuse 1.3 ausgebildet
sind. Das Gehäuse 13 ist
aus einem Isolierstoff, vorzugsweise aus einem Kunststoff, geschaffen.
Das Gehäuse 13 ist
des weiteren aus zwei Gehäusehalbschalen
zusammengefügt
und umschließt
einen Hohlraum, in dem z.T. in der 2 gezeigte
elektrische Elemente des Schutzschalters aufgenommen sind.
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Wie dies in der 2 zu erkennen ist, ist bei diesem Ausführungsbeispiel
in dem Gehäuse 13 eine
Schaltwelleneinheit 6 drehbar angeordnet, die gemäß der
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2 im
Uhrzeigersinn und im Gegenuhrzeigersinn drehbar ist.
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Die Schaltwelleneinheit 6 besteht
im wesentlichen aus einem in etwa zylindrisch ausgebildeten isolierenden
Schaltwellenkörper 9 und
aus einem darin drehbar gelagerten elektrisch leitenden Kontakthebel 7 mit
zwei Kontakten 11, die radial außerhalb des Schaltwellenkörpers 9 angeordnet
sind. Die Kontakte 11 können
mit zwei (nicht gezeigten) Festkontakten des Schutzschalters zusammenwirken.
Wenn der Schutzschalter geschlossen ist, ist die Schaltwelleneinheit 6 entgegen
der Darstellung in der 2 um
etwa 90° in
Gegenuhrzeigersinn gedreht, so dass die Kontakte 11 in
Anlage mit den entsprechenden Festkontakten sind. Somit sind die
beiden Festkontakte über
die Kontakte 11 elektrisch leitend verbunden, wobei der
von dem Schutzschalter zu schaltende Strom folglich durch den Kontakthebel 7 fließen kann.
Ferner zeigt die 2,
dass jedem Kontakt 11 jeweils eine Lichtbogenlöschkammer 8 zugeordnet ist.
Die Lichtbogenlöschkammern 8 sind
mit geeigneten Blechen (Dioneblechen) versehen, die im wesentlichen
parallel zueinander in den Kammern angeordnet sind und mit 81 in
der 2 bezeichnet sind.
Die Lichtbogenlöschkammern
sollen einen Lichtbogen löschen,
der beim Trennen der Kontakte 11 von den Festkontakten
entsteht.
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Es ist hierbei anzumerken, dass der
Kontakthebel 7 der Schaltwelleneinheit 6 gegen
eine Federkraft von (nicht gezeigten) Federn im Uhrzeigersinn gemäß der 2 relativ zum Schaltwellenkörper 9 gedreht
werden kann. Mit anderen Worten sind die bewegbaren Kontakte 11 des
Kontakthebels 7 in Schließrichtung gegen die Festkontakte
vorgespannt. Dies ist für
die Funktion des Schutzschalters dahingehend von Bedeutung, dass
beim Auftreten einer sehr hohen Stromspitze eine Trennung der Kontakte
unmittelbar durch eine elektrodynamische Abstoßung erfolgen kann, was später näher beschrieben
wird.
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Die Abschaltvorrichtung 2 und
die Auslösevorrichtung 3, 4, 5, 10, 10', 12 sind über die
Schaltwellenhebel 10, 10' und weitere nicht in der 1 gezeigte Bauteile wirkverbunden.
Eine Betätigung
der Abschaltvorrichtung 2 unterbricht den zu schaltenden Stromkreis.
Die Abschaltvorrichtung 2 hat ferner einen (nicht gezeigten)
Mechanismus, mit dem geöffnete
Kontakte wieder geschlossen werden können, nachdem der Schutzschalter
abgeschaltet oder ausgelöst
wurde und der Grund für
die Auslösung
beseitigt wurde.
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Nachfolgend werden unter Bezugnahme
auf die 1, 2 und 4 die Bauteile der Auslösevorrichtung
gemäß der Erfindung
näher erläutert.
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Der Schieber 12 ist aus
einem nicht-magnetischen Material wie z.B. Messing oder Edelstahl
geschaffen und hat in etwa eine T-förmige Gestalt. Ein oberer schlanker
vertikaler Abschnitt des T-förmigen Schiebers 12 ist
verschiebbar an dem Gehäuse 13 so gestützt, dass
ein unterer breiter horizontaler Abschnitt des Schiebers 12 in
etwa diagonal nach unten aus dem Gehäuse 13 herausragt.
Der Schieber 12 ist so positioniert, dass der Kontakthebel 7 beim Überschreiten
einer vorbestimmten Drehposition in Eingriff mit dem oberen vertikalen
Abschnitt des Schiebers 12 gelangt, wodurch der Schieber 12 mit
seinem unteren horizontalen Abschnitt in etwa tangential an einen
abgerundeten Abschnitt der Wippe 5 angreift, wie dies in
der 4 erkennbar ist.
Auf diese Weise kann eine Drehung des Kontakthebels 7 im
Uhrzeigersinn gemäß der 4 den Schieber 12 nach
links unten verschieben, wodurch die Wippe 5 im Uhrzeigersinn
angetrieben wird. Wie dies in der 2 ersichtlich
ist, sind der Schieber 12 bzw. die Wippe 5 des
weiteren so angeordnet, dass der untere horizontale Abschnitt des
Schiebers 12 mittig an einem Kontaktbereich der Wippe 5 und
einer Wippe 5' eines zweiten
daneben angeordneten Schutzschalters angreift. Auf diese Weise wirkt
der eine Schieber 12 auf die zwei Wippen 5, 5' gleichzeitig,
wodurch es möglich
ist, dass z.B. bei einem dreipoligen Schutzschalter nur zwei Wippen 5, 5' erforderlich
sind. Gemäß der 2 kann sowohl vor als auch
hinter dem gezeigten Schutzschalter jeweils ein weiterer Schutzschalter
angeordnet werden, der entsprechend an eine der zwei gezeigten Wippen 5, 5' gekoppelt werden
kann. Bei einem vierpoligen Schutzschalter sind demgemäß drei Wippen
erforderlich (nicht gezeigt).
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Wie dies außerdem den 2 und 4 entnommen
werden kann, hat ein Abschnitt des Kontakthebels 7, der
mit dem oberen vertikalen Abschnitt des Schiebers 12 eingreift,
eine an den Schieber 12 angepasste Kerbe 20, so
dass der Kontakthebel 7 beim Eingreifen mit dem Schieber 12 eine
möglichst geringe
Querkraft auf den Schieber 12 aufbringt. Auf diese Weise
ist die Reibung des Schiebers 12 beim Gleiten an dem Gehäuse 13 minimiert.
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Die außerhalb der Schaltwelleneinheit 6 angeordnete
Wippe 5 ist vorzugsweise aus einem Kunststoff geschaffen
und hat im wesentlichen die Gestalt eines Halbzylinders, der in
einer in der 5 gezeigten
rundlich ausgeformten Vertiefung 14 eines Unterkastens 21 gleitbar
aufgenommen ist. Wie dies in der 2 gezeigt
ist, sind die Längskanten
des Halbzylinders abgerundet, wodurch die abgerundeten Abschnitte
für den
Eingriff mit dem Schieber 12 definiert sind. Gemäß der 3 ist auf einer oberen ebenen
Umfangsseite des Halbzylinders ein Vorsprung 5a ausgebildet.
Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist der Vorsprung 5a der Wippe 5 des weiteren mit
einem Stift 18 versehen, durch den die Wippe 5 zusätzlich an
dem Gehäuse 13 drehbar
gestützt
ist. Somit ist die Wippe 5 sowohl durch den Stift 18 als auch
durch die rundlich ausgeformte Vertiefung 14 am Unterkasten 21 stabil
geführt
und kann durch äußere Kräfte wie
z.B. durch eine von dem Schieber 12 aufgebrachte Kraft
kaum verformt werden. Es ist zu beachten, dass der Vorsprung 5a der
Wippe 5 nicht mittig an der ebenen Umfangsseite des Halbzylinders
angeordnet ist, sondern in Längsrichtung
der Wippe 5 versetzt ist. Anders gesagt hat die Wippe 5 eine
asymmetrische Gestalt, wobei ein Abschnitt des Halbzylinders so
weit von dem Gehäuse 13 vorsteht, dass
dieser mit der Wippe 5' des
daneben angeordneten Schutzschalters gekoppelt werden kann, wie dies
in der 2 ersichtlich
ist. Zu diesem Zweck haben die Wippen 5, 5' an ihren Seitenflächen zwei
in den 1 bis 4 gezeigte Sacklöcher 19,
in die (nicht gezeigte) Stifte hineingesteckt werden können. Auf diese
Weise lässt
sich die Wippe 5 an die Wippe 5' des daneben angeordneten Schutzschalters
in einfacher Weise koppeln, der dann parallel unterbrochen wird,
auch wenn ein Fehlerstrom nur in dem ersten Schutzschalter auftritt.
Der Auslösevorgang
des Schutzschalters wird später
näher beschrieben.
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Wie dies in der 1 gezeigt ist, hat der Schlepphebel 3 im
wesentlichen eine L-förmige
Gestalt und ist mit der Wippe 5 im Eingriff. Genauer gesagt
hat ein unterer erster Endabschnitt des Schlepphebels 3 einen
nach unten gerichteten hakenähnlichen
Vorsprung 3a, der in eine in der 3 gezeigte Aussparung 5b an
dem Vorsprung 5a der Wippe 5 passend eingreift.
In der 3 ist auch zu
sehen, dass die Aussparung 5b an der rechten Seite offen ist.
Auf diese Weise ist der Schlepphebel 3 mit der Wippe 5 nur
in einer Richtung wirkverbunden, nämlich wenn sich der Schlepphebel 3 im
Uhrzeigersinn gemäß der 3 dreht.
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Der in der 1 gezeigte Unterbrecher 4 hat eine
im wesentlichen U-förmige
Gestalt mit zwei Schenkeln 4a und einer Basis 4b.
Der Unterbrecher 4 ist an oberen freien Enden seiner zwei
Schenkel 4a jeweils an oberen ersten Endabschnitten eines
Paars Schaltwellenhebel 10, 10' angebracht. Die Schaltwellenhebel 10, 10' haben eine
längliche
Gestalt und sind an ihren mittleren Abschnitten an entgegengesetzten
Längsseiten
des Gehäuses 13 um
eine gemeinsame Drehachse drehbar gestützt, während jeweils untere zweite
Endabschnitte der jeweiligen Schaltwellenhebel 10, 10' an die in der 2 gezeigten Schaltwelleneinheit 6 angelenkt
sind. Dabei sind die Schaltwellenhebel 10, 10' so angeordnet,
dass eine Drehung der Schaltwellenhebels 10, 10' die Schaltwelleneinheit 6 dreht.
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Der hintere Schenkel 4a des
Unterbrechers 4 liegt des weiteren an einem Anschlag 17 des
Schaltwellenhebels 10, 10' an. Somit ist eine Bewegung des
Unterbrechers 4 nach links gemäß der 1 relativ zu den Schaltwellenhebeln 10, 10' gesperrt. Seitlich
der Basis 4b des Unterbrechers 4 sind Vorsprünge 4c, 4c' ausgebildet,
die sich parallel zur Basis 4b nach außen erstrecken und an den jeweiligen Schaltwellenhebeln 10, 10' anliegen. Somit
ist auch eine Bewegung des Unterbrechers 4 nach rechts
gemäß der 1 relativ zu den Schaltwellenhebeln 10, 10' gesperrt. Folglich
ist der Unterbrecher 4 durch den Anschlag 17 und
die seitlichen Vorsprünge 4c, 4c' starr mit den
Schaltwellenhebeln 10, 10' verbunden.
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Einer der seitlichen Vorsprünge 4c des
Unterbrechers 4 ist des weiteren in Eingriff mit dem Schlepphebel 3.
Genauer gesagt ist ein oberer zweiter Endabschnitt 3b des
L-förmigen Schlepphebels 3 wie
ein Haken ausgebildet, der den einen Vorsprung 4c des Unterbrechers 4 bei
einem vorbestimmten Spiel gelenkig umgreift und somit den Eingriff
des Schlepphebels 3 mit dem Unterbrecher 4 sicherstellt. Außerdem ist
der Schlepphebel 3 an seinem mittleren Abschnitt so an
dem Gehäuse 13 drehbar
gestützt,
dass eine Drehung des Schlepphebels 3 im Gegenuhrzeigersinn
gemäß der 1 eine Bewegung des Unterbrechers 4 nach
links bewirkt. Umgekehrt bewirkt eine Bewegung des Unterbrechers 4 nach
rechts eine Drehung des Schlepphebels 3 im Uhrzeigersinn.
Jedoch sind die relativen Bewegungen des Unterbrechers 4 bzw.
des Schlepphebels 3 zueinander durch das Spiel verzögert, das
für den Eingriff
des oberen Endabschnitts 3b des Schlepphebels 3 mit
dem Unterbrecher 4 vorgesehen ist.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die drehbare
Abstützung
des Schlepphebels 3 an dem Gehäuse 13 durch einen
Stift 16 verwirklicht, der in entsprechende Öffnungen
des Schlepphebels 3 und des Gehäuses 13 eingepasst
ist.
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Nun wird unter Bezugnahme auf die 1 und 2 der Auslösevorgang durch die Auslösevorrichtung 3, 4, 5, 10, 10', 12 erläutert, wobei
zunächst
angenommen wird, dass die Kontakte geschlossen sind, d.h. die Kontakte 11 sind
in Anlage mit den entsprechenden Festkontakten. Falls eine sehr
hohe Stromspitze (z.B. > 5kA)
bei zumindest einer Halbwelle durch eine Phase des Schutzschalters
fließt, werden
die entsprechenden Kontakte 11 bezüglich dieser Phase von den
Festkontakten unmittelbar durch eine elektrodynamische Abstoßung auseinandergedrückt. Die
elektrodynamische Abstoßung
erfolgt durch eine Wechselwirkung der Magnetfelder um den parallel
zum Kontakthebel 7 angeordneten Stromleiter und um den
Kontakthebel 7, wenn die Kontakte 11 an den Festkontakten
anliegen. Wenn ein Strom durch den Schutzschalter fließt, werden zwei
parallele Leiter (der Stromleiter und der Kontakthebel 7)
in entgegengesetzter Richtung von Strom durchflossen. Um die Leiter
entstehen gleichsinnige Magnetfelder, die sich abstoßen. Wird
der Strom hoch, werden die Magnetfelder so stark, dass sie den Kontakthebel 7 gegen
die Schließkraft
der Federn im Uhrzeigersinn relativ zum Schaltwellenkörper 9 drehen
bzw. die Kontakte 11 von den Festkontakten wegdrücken. Bei
diesen hohen Stromspitzen sind die Magnetkräfte des weiteren so groß, dass
der entsprechende Kontakthebel 7 seine vorbestimmte Drehposition überschreitet
und in einer Drehposition gemäß der 4 einrastet. Beim Überschreiten
der vorbestimmten Drehposition infolge der sehr hohen Stromspitze
gelangt der Kontakthebel 7 in Eingriff mit dem Schieber 12,
wie dies in der 4 gezeigt
ist. Eine weitere Drehung des Kontakthebels 7 im Uhrzeigersinn
bewegt den Schieber 12 nach links unten gemäß der 4 und treibt die Wippe 5 im
Uhrzeigersinn an.
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Falls der Schutzschalter mit weiteren
daneben angeordneten Schutzschaltern über die entsprechenden Wippen 5, 5' gekoppelt ist,
dann werden auch diese weiteren Schutzschalter parallel unterbrochen,
wie dies nachfolgend beschrieben wird.
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Die oben an der Wippe 5 ausgebildete
Aussparung 5b bewegt sich bei diesem Auslösevorgang nach
rechts gemäß der 3 und nimmt den Vorsprung 3a des
Schlepphebels 3 mit, der mit der Aussparung 5b in
Eingriff ist. Dadurch dreht sich der gesamte Schlepphebel 3 im
Gegenuhrzeigersinn und wirkt schließlich auf den in der 1 gezeigten Unterbrecher 4,
der sich daraufhin nach links gemäß der 1 bewegt. Dies betätigt die Schaltwellenhebel 10, 10', die somit
den Schaltwellenkörper 9 und
die Abschaltvorrichtung 2 des Schutzschalters in den abgeschalteten
Zustand bringen.
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Obwohl dies nicht in den Figuren
gezeigt ist, sind der Unterbrecher 4 oder die Schaltwellenhebel 10, 10' im geschlossenen
Zustand im allgemeinen durch eine (nicht gezeigte) Rastvorrichtung
eingerastet und durch eine (nicht gezeigte) Federvorrichtung in Öffnungsrichtung
vorgespannt. In diesem Fall öffnet
der Schlepphebel 3 beim Auslösevorgang lediglich die Rastvorrichtung,
wodurch die Schaltwellenhebel 10, 10' durch die Federkraft
der Federvorrichtung den Schaltwellenkörper 9 und die Abschaltvorrichtung 2 betätigen.
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Wie dies vorstehend beschrieben ist,
dient der Schlepphebel 3 dazu, den Unterbrecher 4 auszulösen. Jedoch
hat der Schlepphebel 3 auch die Aufgabe, die Wippe 5 in
umgekehrter Richtung in ihre Ursprungsposition zurückzusetzen,
wenn der Schutzschalter über
die Abschaltvorrichtung 2 wieder geschlossen wird. Wenn
die Abschaltvorrichtung 2 in Schließrichtung betätigt wird,
bewegt sich der Unterbrecher 4 nach rechts gemäß der 1. Da der Schlepphebel 3 an
seinem oberen zweiten Endabschnitt 3b wie ein Haken ausgebildet
ist, der den einen der seitlichen Vorsprünge 4c des Unterbrechers 4 umgreift,
dreht sich der Schlepphebel 3 im Uhrzeigersinn gemäß der 1 und treibt die Wippe 5 im
Gegenuhrzeigersinn an. Auf diese Weise wird die Wippe 5 wieder
in ihre Ursprungsposition zurückgesetzt.
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Es ist zu beachten, dass der Schieber 12 nur dann
durch den Kontakthebel 7 betätigt wird, wenn der Kontakthebel 7 seine
vorbestimmte Drehposition überschreitet,
d.h. nachdem eine sehr hohe Stromspitze aufgetreten ist. Falls jedoch
die Schaltwelleneinheit 6 über die Abschaltvorrichtung 2 manuell
geöffnet
wird (Normal-Offen), dann gelangt der Kontakthebel 7 in
der Regel nicht in seine vorbestimmte Drehposition, wodurch der
Schieber 12 nicht betätigt wird.
Somit besteht für
diesen Schutzschalter weiterhin die Möglichkeit, einzelne Phasen
manuell abzuschalten, ohne dass eventuell gekoppelte Schutzschalter
in unerwünschter
Weise ebenfalls abgeschaltet werden.
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Die vorstehend beschriebene Auslösevorrichtung 3, 4, 5, 10, 10', 12 ist
vorzugsweise bei einem Schutzschalter mit einer selektiven Auslöseeinheit
verwendbar. Die selektive Auslöseeinheit
löst im allgemeinen
dann aus, wenn ein Fehlerstrom über mindestens
zwei Halbwellen vorhanden ist, wobei der Fehlerstrom zum selektiven
Auslösen
geringer sein kann als die vorstehend erwähnte sehr hohe Stromspitze
bei dem Auslösevorgang
der erfindungsgemäßen Auslösevorrichtung 3, 4, 5, 10, 10', 12.
Die selektive Auslöseeinheit
ist im allgemeinen eine sogenannte elektronische Auslöseeinheit
ETU, die die Anzahl der Halbwellen erfasst und den selektiven Auslösevorgang
initiiert.
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Der so aufgebaute Schutzschalter
löst in
vorteilhafter Weise durch die erfindungsgemäße Auslösevorrichtung 3, 4, 5, 10, 10', 12 auch
dann aus, wenn eine sehr hohe Stromspitze nur über eine Halbwelle vorhanden
ist, wie dies vorstehend beschrieben ist. Außerdem ist es möglich, weitere
Phasen parallel zu diesem Auslösevorgang
zu unterbrechen. Somit zeigt dieser Schutzschalter ein zuverlässigeres
Auslöseverhalten.
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Es ist z.B. denkbar, für die Kopplung
der Wippen 5, 5' von
nebeneinander angeordneten Schutzschaltern anstelle der Sacklöcher 19 beliebige
kraft- oder formschlüssige
Eingriffsabschnitte zu verwenden.
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Des weiteren ist die Wippe 5 nicht
durch ihre hierbei beschriebene asymmetrische Gestalt beschränkt. Es
ist z.B. denkbar, für
einen dreipoligen Schutzschalter drei Wippen vorzusehen, die eine dementsprechend
angepasste Gestalt haben. Zum Beispiel ist es denkbar, eine symmetrische
Wippe zu verwenden, die nur über
einen Stift etc. drehbar gestützt
ist. Dabei kann auf die rundliche Vertiefung 14 in dem
Unterkasten 21 verzichtet werden.
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Es ist außerdem denkbar, den Kontakthebel 7 und
den Schieber 12 oder den Schieber 12 und die Wippe 5 jeweils
einstückig
auszubilden. Ebenso können
der Unterbrecher 4 und der Schaltwellenhebel 10, 10' einstückig ausgebildet
sein. Dadurch ist die Anzahl der Bauteile reduziert.
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Des weiteren sind die drehbaren Abstützungen
des Schlepphebels 3 und der Wippe 5 an dem Gehäuse 13 nicht
durch die Stifte 16 bzw. 18 beschränkt, sondern können auch
durch einstückig ausgebildete
Lagerzapfen und entsprechende Öffnungen
verwirklicht werden.
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Die Auslösevorrichtung 3, 4, 5, 10, 10', 12 für einen
Schutzschalter mit einem drehbar gestützten Kontakthebel (7)
ist durch den Kontakthebel (7) antreibbar, wenn der Kontakthebel
(7) eine vorbestimmte Drehposition überschreitet. Die Auslösevorrichtung 3, 4, 5, 10, 10', 12 ist
an einen zweiten Schutzschalter zum parallelen Unterbrechen desselben koppelbar.
Die Auslösevorrichtung 3, 4, 5, 10, 10', 12 ist
vorzugsweise mit einer selektiven Auslöseeinheit in einem Schutzschaltersystem
kombinierbar.