DE10122750A1 - Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffallotropen und deren intercalaten bzw. endoheral-Verbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffallotropen und deren intercalaten bzw. endoheral-VerbindungenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffallotropen und deren Intercalaten bzw. Endohedralverbindungen, wobei eine Kohlenstoff-Fluorverbindung mit ionisch und/oder kovalent gebundenem Fluor, mit einem fünf- und/oder sechs- und/oder siebengliedrigen Kohlenstoffgerüst, wobei diese Gerüste aus mehreren (n = 2 - INFINITY ) kondensierten Ringen, oder über aliphatische und/oder olefinische - also Doppel- und/oder Dreifachbindungen - Brücken miteinander verbunden sein können, mit einem halophilen Reaktionspartner aus der Gruppe der Metalle und/oder Mischungen und/oder Legierungen der Elemente Lithium, Natrium, Beryllium, Magnesium, Caesium, Strontium, Barium, Scandium, Yttrium, Lanthan, Cer, Titan, Zirconium, Hafnium, Vanadin, Niob, Tantal, Chrom, Molybdän, Wolfram, Mangan, Eisen, Cobalt, Nickel, Kupfer, Silber, Zink, Cadmium, Bor, Aluminium, Gallium, Indium, Thallium, Silicium, Germanium, Zinn, Blei, Antimon und Bismuth bei Atmosphärendruck oder darunter (< 0,1 MPa), unter einer Flammentemperaturentwicklung > 3000 DEG K unter einer Edelgas-Atmosphäre, durch Anzündung zum Abbrand gebracht werden, wobei die flächenbezogene Umsetzungsgeschwindigkeit deutlich kleiner als 100 gÈs·-1·Ècm·-2· und typischerweise kleiner 5 gÈs·-1·Ècm·-2· beträgt.
Description
Die Erfindung bezieht sich aufi ein Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoff
allotropen und deren Intercalaten bzw. Endohedralverbindungen nach dem Ober
begriff des Anspruchs 1.
Kohlenstoff tritt in drei verschiedenen Modifikationen in der Natur auf; dies sind
das kubische Gitter des Diamanten, das Schichtgitter des α-Graphits und
amorpher Kohlenstoff, also Ruß.
In neuerer Zeit wurde gefunden, daß Kohlenstoff auch in Form von Fullerenen
oder Nanoröhren stabil ist. Als Fullerene werden ein- und mehrschalige ("Onions")
sphärische Kohlenstoffpolyeder mit fünf-, sechs- und siebengliedrigen Kohlen
stoffringen (C60, C70 usw.), als Nanoröhren ein- und mehrschichtige an den Enden
offene und geschlossene röhrenartige Gebilde mit Durchmessern von bis zu 50
nm bezeichnet, deren Wandungen im Wesentlichen aus Graphitgittern mit
eingesetzten Fünf und Siebenringen zusammengesetzt sind. Soweit diese
Materialien in Anwesenheit von Metallen hergestellt werden, werden diese zum
Teil in die Hohlräume bzw. das Wirtsgitter eingebaut. Im folgenden werden diese
Stoffe auch unter der Bezeichnung "Kohlenstoffallotrope" subsummiert.
Fullerene und Nanoröhren beanspruchen augenblicklich aufgrund ihrer besonde
ren Eigenschaften (mechanische Festigkeit, elektrische und thermische Leitfähig
keit, usw.) ein großes wissenschaftliches und technisches Interesse. Eine groß
technische Untersuchung des Einsatzes der Fullerene bzw. Nanoröhren ist bislang
aber an der schlechten kommerziellen Verfügbarkeit dieser Stoffe gescheitert.
Die Synthese dieser Stoffe erfordert bislang den Einsatz extremer Bedingungen.
So basieren die meisten Labor-Synthesemethoden aufi der Verdampfung von
Graphit bei Temperaturen von 4.000 K mittels Laser, Plasma oder elektrischer
Entladungen in einer Edelgas-Niederdruck-Atmosphäre oder durch katalytische
Zersetzung von Acetylen oder kohlenstoffreichen Polymeren. Andere Verfahren
beruhen auf der Gasphasenpyrolyse von aromatischen Verbindungen wie Benzol
oder Naphthalin. Auch gelingt die Synthese von Nanoröhren durch Schmelzfluß
elektrolyse von Alkalimetallsalzen zwischen Graphitelektroden (C. Jornet, P.
Bernier, Production of carbon nanotubes, Appl. Phys. A 67, 1-9 (1998); P. Bernier,
S. Lefront, Le carbon dans touts ses états, Gordon and Breach sience publishers,
190-201, (1997)). Kürzlich wurde in der DE 198 08 830 A1 auch ein Verfahren zur
Synthese von submikrometergroßen Kohlenstoffröhren durch explosionsartige
Zersetzung von Triazidotriazin und anderen energetischen Materialien in einer
Kupferampulle unter hohem Druck (8 MPa) vorgeschlagen.
Alle beschriebenen Verfahren leiden nun unter den Mängeln unselektiv zu sein,
d. h. nicht kontrollierbare Stoffzusammensetzungen zu liefern, extrem aufwendige
Präparationsbedingungen bzw. Prozeßtechniken zu erfordern und/oder sehr
schlechte Ausbeuten (<< 10%) zu liefern.
Eine weitere bedeutsame Klasse von Stoffen sind die Intercalate des Graphits
sowie die Endohedral-Verbindungen der topologisch gesehen geschlossenen bzw.
halbseitig geöffneten Allotrope mit sphärischen und röhrenförmigen Kohlenstoff
gerüsten. Bei letzteren Stoffen sind Fremdatome oder -moleküle käfigartig einge
schlossen.
Diese Stoffe besitzen ebenfalls interessante physikalische und chemische Eigen
schaften, wie z. B. Supraleitfähigkeit, welche einen Einsatz z. B. in der Fertigung
von elektronischen Bauteilen nahelegen. Die Synthese insbesondere der Endo
hedralverbindungen vom Typus M@Cx erfordert z. T. noch aufwendigere Präpara
tionstechniken als die der ungefüllten Allotrope.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Erzeugung von Kohlenstoffallotropen, deren Intercalaten und Endohedralverbin
dungen vorzuschlagen, welches effektiv und kostengünstig ist.
Die vorliegende Erfindung löst die beschriebenen Probleme gemäß den Merk
malen des Hauptanspruchs. In den Unteransprüchen werden vorteilhafte Aus
gestaltungsmerkmale definiert.
Die Erfindung basiert auf der Überlegung, die für die Bildung der Kohlenstoff
allotrope und deren Derivate erforderlichen Graphitierungsbedindungen, nämlich
Temperaturen von 3000 bis 4000°K nicht wie bisher üblich durch Zuführung
äußerer Energie, z. B. mittels Laserbestrahlung, Plasmabehandlung oder Hoch
spannungsentladung, sondern durch eine stark exotherme chemische Reaktion zu
gewährleisten. Erfindungsgemäß wird zur Erzielung von Temperaturen über 3000
°K, eine stark exotherme Reaktion von mindestens zwei chemisch einheitlichen
Stoffen miteinander angewendet.
Erfindungsgemäß wird kovalentes Graphitfluorid z. B. (-CFn-), wobei n einen Wert
von 0,5-1,2 hat, mit einem halophilen Metall zur Reaktion gebracht. Als halophile
Reaktionspartner können die Metalle und/oder Mischungen und/oder Legierungen
der Elemente Lithium, Natrium, Beryllium, Magnesium, Caesium,
Strontium, Barium, Scandium, Yttrium, Lanthan, Cer, Titan, Zirconium, Hafnium,
Vanadin, Niob, Tantal, Chrom, Molybdaen, Wolfram, Mangan, Eisen, Cobalt,
Nickel, Kupfer, Silber, Zink, Cadmium, Bor, Aluminium, Gallium, Indium, Thallium,
Silicium, Germanium, Zinn, Blei, Antimon und Bismuth eingesetzt
werden.
Gemäß Gleichung 1 entstehen beispielsweise mit Magnesium als Reaktions
partner bei dieser Reaktion Magnesiumfluorid und Kohlenstoff.
2(-CFn-) + nMg → nMgF2 + 2C (1)
Dabei wird ein Teil der Kohlenstoffschichten im Graphitfluorid in Form von Difluor
carben und Tetrafluorethylen abgespalten (N. Watanabe, S. Koyama, H. Imoto,
Thermal decomposition of graphite fluoride (I) Decomposition Products of graphite
fluoride (CF)n in a vacuum. Bull. Chem. Soc. Jpn. 53, 2731-2734 (1980)). Diese
Verbindungen reagieren dann mit dem Magnesium unter Bildung von Magnesium
fluorid und Kohlenstoff unter starker Wärmeentwicklung. Fig. 1 zeigt die theore
tische adiabatische Flammentemperatur des Systems Mg/CF und den molaren
Anteil des gebildeten Kohlenstoffs an den Reaktionsprodukten. Das verbliebene
Kohlenstoffgerüst wird unter dem Einfluß der hohen Abbrandtemperaturen
umgelagert. Je nach Wahl der Reaktionsbedingungen - Wahl der Ausgangsstoffe,
Katalysatoren und Stöchiometrie - werden bei der Reaktion die Kohlenstoff
allotrope bzw. deren Intercalate bzw. deren Endohedralverbindungen gebildet.
Die erfindungsgemäße Reaktion kann im einfachsten Fall in einem nach oben
offenen Behälter, der mit Schutzgas durchströmt ist durchgeführt werden.
Vorzugsweise wird die Reaktion in einem Reaktor durchgeführt, wie er in der Fig.
2 und 3 beschrieben wird.
Fig. 2 zeigt einen horizontal angeordneten zylindrischen Reaktor 1, z. B. aus 1-5
mm starkem Nickelblech, in dessen Stirnflächen 2, 2' die Zuleitung 3 und die
Ableitung 4 für ein inertes Gas angeordnet sind. Weiterhin sind durch diese Stirn
flächen 2, 2' auch die elektrischen Kontakte 5 für die Zündvorrichtung 6 geführt.
Ein kühlbarer, druckfester Mantel 7, z. B. aus Stahlblech von 10-20 mm Dicke, mit
aufgeschraubten Seitenabdeckungen 8, 8' ebenfalls aus Stahl, umschließt den
Reaktor. In den Gasleitungen 3, 4 angebrachte Ventile 9, 9' erlauben es, den
Reaktor auch zu evakuieren und die Reaktion ggf im Vakuum durchzuführen. Der
Reaktor befindet sich in einem Kühlbad aus Eiswasser, Trockeneis oder flüssiger
Luft, welches der Übersicht halber nicht mit abgebildet ist.
Fig. 3 zeigt die Teile gemäß Fig. 2 in einem Explosionsbild, wobei die Beziffe
rung der Teile mit der aus Fig. 2 übereinstimmt.
Dieser Reaktor ist ein vorzugsweise liegender zylindrischer Hohlkörper aus einem
gegenüber Fluor und Fluorverbindungen chemisch resistentem Material, wie bei
spielsweise Nickel oder einer nickelhaltige Legierung, welcher außenseitig mit
einem geeigneten Kältemittel (beispielsweise Eis, Trockeneis vorzugsweise aber
flüssiger Luft) gekühlt werden kann, und welcher über kältefeste Ventile an den
Zylinderstirnflächen, mittels pneumatischem Ausgleich, bei Atmosphärendruck
oder bei niedrigeren Drucken betrieben werden kann. Durch die Zylinderstirn
flächen sind in den Reaktor Zündleitungen eingelassen. Die Zylinderstirnflächen
tragen weiterhin die Zu- und Ableitungen für das durchströmende Schutzgas. An
den gekühlten Wänden des Reaktors schlagen sich die Reaktionsprodukte nieder,
was im Interesse einer kinetischen Kontrolle der Produktverteilung ist. Inerte
Gase, vorzugsweise Argon, Krypton, Helium oder Neon bzw. Mischungen dersel
ben, werden einige Zeit vor, während und nach der Reaktion als Schutzgas in die
Apparatur eingeleitet, es kann jedoch auch von Vorteil sein, den störenden Luft
sauerstoff durch Evakuieren zu entfernen. Der Behälter besitzt bei einer Ansatz
größe bis 10 g Reaktionsgemisch ein Volumen von 5-20, vorzugsweise 10 Litern.
Die Zündung der auf der Mantelfläche aufliegenden Reaktionsmasse wird
elektrisch ausgelöst, wonach die Reaktionsmasse trotz einer Flammentemperatur
von < 3000°K mit einer deutlich unter der Explosionsgrenze liegenden
Umsetzungsgeschwindigkeit von < 110 g.s-1.cm-2, vorzugsweise 1 bis 5 g.s-1.cm-2
durchbrennt. Die Reaktionsprodukte schlagen sich als schwarzer Belag auf der
gekühlten Wand ab. Der Belag besteht neben dem Metallfluorid zu über 50% aus
Nanoröhren mit Durchmessern von 10-50 nm und Längen von 0,5-200 µm, welche
ein- oder mehrschalig sein können und ggf. am den Enden geschlossen sind.
Fullerene, Nanopartikel, Ruß und Blähgraphit bilden den Rest der Mischung.
Soweit mit einem Metallüberschuß gearbeitet wird, lagert sich auch Metall in den
Nanoröhrchen bzw. Fullerenen ein. So liefert z. B. ein Mg/FeF3-Gemisch
Nanoröhren mit eingelagerten Eisenpartikeln.
Die Graphitfluoride haben ein Fluor/Kohlenstoff-Verhältnis von 0,5-1,2 : 1, wobei
ein Verhältnis von 1 : 1 bis 1,1 : 1 bevorzugt ist. Das halophile Metall wird in min
destens stöchiometrischer Menge bezogen auf den Fluorgehalt eingesetzt. Um
Metallintercalate zu erhalten, wird mit einem bis zu 30%igem Metallüberschuß
gearbeitet. Noch größere Überschüße sind unzweckmäßig, da das nicht reagierte
Metall aus dem Reaktionsprodukt wieder entfernt werden muß. Bei reaktiven
Metallen kann dies zusammen mit den Metallfluoriden durch Auswaschen mit
Wasser oder verdünnter Säure erfolgen.
Anstelle von Graphitfluorid können auch aromatische Fluorverbindungen mit
sechs- aber auch fünf und siebengliedrigen Ringen, wie z. B. Hexafluorbenzol
(C6F6), Perfluortoluol (C7F8) Decafluorbiphenyl (C12F10) und Octafluornaphthalin
(C10F8) Tetrafluorphthalsäureanhydrid (C8F4O3) oder Perfluorazulen und dessen
Derivate - mit Magnesium bzw. Natrium oder anderen halophilen Metallen eben
falls zu Kohlenstoffallotropen bzw. deren Intercalaten und Endohedralverbindun
gen umgesetzt werden.
Der Zusatz von Übergangmetallen (ÜM)(Gruppen 3-12) bzw. deren Verbindungen
wie beispielsweise die Fluoride, π-Komplexe der Aromaten, und σ-Organyl-
und/oder Carbonylderivate zu den Metall/(-CF-)n Mischungen fördert aufgrund der
Koordinationsfähigkeit der Übergangsmetalle die Bildung von Nanoröhren.
So liefert der Einsatz von ÜM-Fluoriden des Typs ÜMFx in einer exothermen
Reaktion gemäß Gl. 2 in-situ die entsprechenden molekulardispersen Metalle,
welche ihrerseits unter den Reaktionsbedingungen die Bildung von Nanoröhren
fördern.
n ÜMFx + n x/2 Mg → n ÜM + n x/2 MgF2, ΔH < 0 (2)
Der katalytische Einsatz von r-Aromatenkomplexen der Übergangsmetalle wie
z. B. η6, -η6(C6H6)2Cr(0) oder (CO)3η6(C6H6)Cr(0), unterstützt ebenfalls die Bildung
der Kohlenstoffnanoröhren.
(CO)3η6(C6H6)Cr(0) → 3 CO ↑ + [(C6H6)Cr(0)] →→ Folgereaktionen
Das nachfolgende Beispiel soll die Erfindung veranschaulichen ohne sie
einzuschränken.
2,8 g feingepulvertes Magnesium und 7,2 g kovalentes Graphitfluorid (-CF1-)n wer
den in 50 ml Aceton eingetragen und die Suspension so lange im Luftstrom
gerührt bis eine schwarze, pastöse Masse entstanden ist. Diese Masse wird durch
ein Sieb der Maschenweite 1,5 mm passiert und das gewonnene Granulat bei
40°C im Vakuum getrocknet. Das Granulat wird zu einem Pressling der Dichte 1.9
g.cm-3 verdichtet und unter Argon in einem von außen mit Eis, Trockeneis oder
flüssiger Luft gekühlten einseitig offenen Nickelbehälter elektrisch angezündet.
Der Pellet brennt mit einer Umsetzungsgeschwindigkeit von ca 3 g.s-1.cm-2 ab und
liefert auf der Innenseite des Nickelbehälters einen dichten schwarzen Belag.
Dieses Material wird mittels TEM (Fig. 4) untersucht und zeigt die Bildung eines
Geflechts aus mehrschichtigen Nanoröhren und Nanopartikeln, Ruß und Bläh
graphit. Desweiteren sind sphärische Teilehen erkennbar, welche aus Magne
siumfluorid bestehen. Letzteres kann durch Extraktion mit siedendem Wasser ent
fernt werden.
Das so gereinigte Material kann beispielsweise direkt für den Einsatz in Verbund
werkstoffen eingesetzt werden, wobei sich durch die geringen Dimensionen der
Teilchen Vorteile gegenüber bisher verwendeten Kohlenstoffasern im Größen
bereich von einigen µm bis mm Durchmesser und Längen von ca. 100 µm bis 1
cm ergeben.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffallotropen und deren Intercalaten
bzw. Endohedralverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kohlen
stoff-Fluorverbindung mit ionisch und/oder kovalent gebundenem Fluor, mit
einem fünf- und/oder sechs- und/oder siebengliedrigen Kohlenstoffgerüst,
wobei diese Gerüste aus mehreren (n = 2-∞) kondensierten Ringen, oder
über aliphatische und/oder olefinische - also Doppel- und/oder Dreifach
bindungen - Brücken miteinander verbunden sein können, mit einem
halophilen Reaktionspartner aus der Gruppe der Metalle und/oder Mischun
gen und/oder Legierungen der Elemente Lithium, Natrium, Beryllium,
Magnesium, Caesium, Strontium, Barium, Scandium, Yttrium,
Lanthan, Cer, Titan, Zirconium, Hafnium, Vanadin, Niob, Tantal, Chrom,
Molybdaen, Wolfram, Mangan, Eisen, Cobalt, Nickel, Kupfer, Silber, Zink,
Cadmium, Bor, Aluminium, Gallium, Indium, Thallium, Silicium, Germanium,
Zinn, Blei, Antimon und Bismuth bei Atmosphärendruck oder
darunter (< 0.1 MPa), unter einer Flammentemperaturentwicklung < 3000°K
unter einer Edelgas-Atmosphäre, durch Anzündung zum Abbrand gebracht
werden, wobei die flächenbezogene Umsetzungsgeschwindigkeit deutlich
kleiner als 100 g.s-1.cm-2 und typischerweise kleiner 5 g.s-1 cm-2 beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die eingesetzte
Fluor-Kohlenstoffverbindung Kohlenstoffatome aufweist, welche maximal
eine kovalente Bindung zu einem Fluoratom ausbilden, bzw. bei welcher ein
Fluoratom von mindestens zwei oder mehreren (n = 3-23 Kohlenstoffatome)
durch Van-der-Waals Kräfte gebunden ist und die Hybridisierung der mit den
Fluoratomen verbundenen C-Atome zwischen einschließlich sp3 und sp2
beträgt und der halophile Reaktionspartner aus der Gruppe der Metalle Li,
Na, Be, Mg, Ca, Sr, Ba, Ti, Zr, Hf bzw. Mischungen oder Legierungen
stammt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, insbesondere dadurch gekennzeichnet, daß
als halophiler Reaktionspartner Natrium eingesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, insbesondere dadurch gekennzeichnet, daß
kovalente Fluorverbindungen des Graphits eingesetzt werden, wobei diese
eine Stöchiometrie zwischen CF0,5-CF1,2 aufweisen.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Metall in stöchiometrischer Menge oder in bis zu
30% Überschuß bezogen auf den Kohlenstoff/Fluor-Verbindungen einge
setzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, insbesondere dadurch gekennzeichnet, daß
kovalente Fluorverbindungen des Graphits mit einem Kohlenstoff/Fluor-
Quotient größer 1 eingesetzt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, insbesondere dadurch gekennzeichnet, daß
aromatische Fluorverbindungen mit di- und multicyclischen (2-∞) Ring
systemen, als Kohlenstoffquelle eingesetzt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aroma
tischen Fluorverbindungen vorzugsweise sechs- und/oder fünf bzw. sieben
gliedrige Kohlenstoffgerüste enthalten.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der übergangs
metallfreien Reaktionsmischung katalytische Mengen (0.1-5%) an Über
gangsmetallfluoriden vorzugsweise FeF3, NiF2, CoF2, CrF3, MoF3, WF3
zugegeben werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umsetzung in einem horizontal angeordneten zylindrischen Reaktor
(1), z. B. aus 1-5 mm starkem Nickelblech, erfolgt, in dessen Stirnflächen (2,
2') die Zuleitung (3) und die Ableitung (4) für ein inertes Gas angeordnet
sind, wobei durch diese Stirnflächen auch die elektrischen Kontakte (5) für
die Zündvorrichtung (6) geführt sind und ein kühlbarer, druckfester Mantel
(7), z. B. aus Stahlblech von 10-20 mm Dicke, mit aufgeschraubten
Seitenabdeckungen (8, 8'), ebenfalls aus Stahl, den Reaktor (1) umschließt,
wobei die in den Gasleitungen (3, 4) angebrachten Ventile (9, 9') es
erlauben, den Reaktor (1) auch zu evakuieren und die Reaktion ggf. im
Vakuum durchzuführen.
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