DE10120730A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Phasengrenze - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Messung der PhasengrenzeInfo
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- C30B—SINGLE-CRYSTAL GROWTH; UNIDIRECTIONAL SOLIDIFICATION OF EUTECTIC MATERIAL OR UNIDIRECTIONAL DEMIXING OF EUTECTOID MATERIAL; REFINING BY ZONE-MELTING OF MATERIAL; PRODUCTION OF A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; SINGLE CRYSTALS OR HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; AFTER-TREATMENT OF SINGLE CRYSTALS OR A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; APPARATUS THEREFOR
- C30B11/00—Single-crystal growth by normal freezing or freezing under temperature gradient, e.g. Bridgman-Stockbarger method
- C30B11/006—Controlling or regulating
Abstract
Bei dem Verfahren und bei der Vorrichtung zur Messung der Phasengrenze bei der Züchtung von Kristallen nach der VGF-Methode in einem Züchtungsbehälter (10) wird durch ein Fenster (16) im Züchtungsbehälter (10) auf die Phasengrenze (14) zwischen der flüssigen Kristallschmelze (12) und dem festen Kristall (13) ein optisches Signal eingestrahlt und die Lage der Phasengrenze (14) im Züchtungsbehälter (10) anhand des an der Phasengrenze (14) reflektierten Signals mittels einer Triangulation mit konfokalem Aubau, mittels eines interferometrischen Abgleichs oder mittels der Laufzeit des optischen Signals festgestellt. Vorzugsweise ist das Fenster (16) am Ende eines Rohrs (15) angebracht, das von oben in die flüssige Kristallschmelze (12) eingetaucht wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Messung der Phasengrenze bei der Züchtung von Kristallen,
insbesondere bei der Züchtung von Kristallen nach dem VGF-
Verfahren (VGF = Vertical Gradient Freezing, Erstarren im
vertikalen Temperaturgradienten).
Die Lokalisierung der bei der Züchtung eines Kristalls in
einem Behälter oder dergleichen von unten nach oben wandern
den Phasengrenze fest/flüssig, das heißt die Kenntnis der
aktuellen Kristallhöhe ist für den Züchtungsprozeß von ent
scheidender Bedeutung. Nur so ist eine Kontrolle und gezielte
Steuerung des Kristallwachstums möglich.
Die Kristallzüchtung nach dem VGF-Verfahren wird in der Regel
in einem abgeschlossenen Behälter unter Vakuum, Inertgas oder
Reaktivgas durchgeführt.
Insbesondere bei hochschmelzenden Materialien und bei Mate
rialien mit hohem Dampfdruck ist jedoch der Züchtungsraum im
Behälter nicht ohne weiteres zugänglich. Fenster in einem Be
hälter stellen jedoch in verschiedener Hinsicht immer Pro
blemstellen dar. Außerdem werden optische Fenster meist
schnell bedampft, so daß keine oder keine reproduzierbare
Messung möglich ist.
In der Literatur sind folgende Möglichkeiten der Bestimmung
der Lage bzw. Höhe der Phasengrenze beschrieben:
- 1. Indirekte Methode: Bei vorgegebenen Temperatur sprüngen lassen sich gezielt Dotierungselemente in den Kris tall einbauen. Dabei wird die Temperaturabhängigkeit und/oder Wachstumsgeschwindigkeit des Segregationskoeffizienten ausge nutzt. Die Verteilung der Dotierungselemente wird dann im fertigen Kristall untersucht. Als indirekte Methode kann die ses Verfahren nicht zur Prozeßsteuerung herangezogen werden.
- 2. Ultraschallmessung (z. B. K. Wilke, J. Bohm in "Kristallzüchtung", Seite 595): Zur Bestimmung der Phasen grenze wird die Schallgeschwindigkeit im Kristall herangezo gen. Sender und Empfänger werden außen am Züchtungsbehälter, z. B. einem Graphittiegel, angebracht. Dabei muß zwischen Sen der und Empfänger über alle Materialübergänge hinweg ein vollständiger mechanischer Kontakt vorhanden sein. Bereits geringe Unterschiede in den Ausdehnungskoeffizienten von Tie gelmaterial und Kristall lassen jedoch Spalte zwischen Tiegel und Kristall entstehen und führen daher zu großen Meßungenau igkeiten. Ein weiterer Fehler entsteht durch die hohe Tempe raturabhängigkeit der Schallausbreitungsgeschwindigkeit. Da sich die Temperatur und der Temperaturgradient während der Kristallzüchtung ständig verändert, ist keine genaue Kali brierung des Meßsignals möglich. Außerdem kann nicht ausge schlossen werden, daß die Ultraschallwellen, die ja mechani sche Schockwellen sind, Störungen an der wachsenden Kristall front hervorrufen.
- 3. Mechanische Tastung der Kristallhöhe (Stockbarger, D. C. "Artificial Fluorite", J. optical Soc. Amer. 39 (1949), Seiten 731-740): Mit einem Taststab aus z. B. Wolfram oder Graphit wird während des Zuchtprozesses die Höhe des Kris talls im Zuchtbehälter in beliebigen Intervallen bestimmt. Die mechanische Bewegung des Tasters kann jedoch zu Tempera turinhomogenitäten in der Schmelze und zur Auslösung von un erwünschter Konvektion in der Schmelze führen. Die Belastung des Kristalls bei der Berührung durch die Tastspitze kann den Einbau von mechanischen Spannungen im Kristall zur Folge ha ben, die diesen Kristallbereich für die weitere Verwendung unbrauchbar machen. Auch ein nachgeschalteter Temperprozeß kann diese Defekte nicht mehr eliminieren.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Messung der Phasengrenze bei der Züchtung von
Kristallen zu schaffen, das bzw. die eine kontinuierliche
Messung der Lage der Phasengrenze zur Ermittlung der Wachs
tumsgeschwindigkeit als Voraussetzung für eine gezielte Kon
trolle und Steuerung des Züchtungsprozesses ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den in den Patentan
sprüchen angegebenen Merkmalen gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vor
richtung ist besonders geeignet zur Messung der Kristallhöhe
in einem Züchtungsbehälter.
Die Feststellung der Lage der Phasengrenze bzw. die Messung
der Kristallhöhe erfolgt erfindungsgemäß berührungslos mit
einer optischen Methode. Die Reflexion und gegebenenfalls
auch der Phasensprung eines optischen Signals an der Grenz
fläche flüssig/fest (Kristall/Schmelze) dient dabei zur Fest
stellung der Lage oder Höhe dieser Grenzfläche (der Phasen
grenze) im Züchtungsbehälter.
Die Feststellung der Lage der Phasengrenze kann durch eine
Triangulation mit konfokalem Aufbau, mittels eines interfero
metrischen Abgleichs oder anhand der Laufzeit des optischen
Signals erfolgen.
Vorzugsweise wird das zur Einführung des optischen Signals
erforderliche optische Fenster an einem hohlen Stab oder ei
nem Rohr aus zum Beispiel Wolfram oder Graphit angebracht,
der bzw. das im oberen Bereich der Schmelze wenige Millimeter
tief in diese eingetaucht wird. Der optische Strahlengang des
einfallenden und reflektierten Signals verläuft dabei vor
zugsweise senkrecht. Diese Ausführung ist besonders vorteil
haft, wenn die Reflexion des optischen Signals an der Ober
fläche der Schmelze sehr groß ist.
Alternativ kann das Fenster auch an der heißesten Stelle des
Tiegels angebracht werden, an der es zu keiner Bedampfung der
Fensterinnenfläche kommt. Die Messung erfolgt dabei durch die
Schmelze. Eine dritte Möglichkeit ist die Positionierung des
Fensters im Bereich des Keimkristalls, wobei die Messung
durch den bereits gewachsenen Kristall erfolgt.
Als Materialien für die Fenster, die hoch temperaturbeständig
sein müssen, sind SiC und Diamant verwendbar. Beide Materia
lien haben einen großen spektralen Transmissionsbereich, ein
hohes Transmissionsvermögen und weisen eine hohe Resistenz
gegen eine chemisch aggressive Umgebung auf. Der große spek
trale Durchlässigkeitsbereich erlaubt es, die jeweils verwen
dete Wellenlänge an das Absorptionsverhalten der zu messenden
Kristallsubstanz optimal anzupassen.
Wichtig ist, daß das für das Fenster verwendete Material ein
Einkristall ist.
Wenn die Substanz für den Kristall CaF2 ist, hat die Verwen
dung eines SiC- oder Diamantfensters an einem Graphitrohr den
zusätzlichen Vorteil, daß diese Materialien vom flüssigen
Calziumfluorid nicht benetzt werden. Bei einem Absturz der
Meßvorrichtung etwa kann diese ohne weiteres wieder vom fes
ten Kristall abgenommen werden.
Durch den vorzugsweise senkrechten Strahlengang ist eine
Nachjustierung infolge von sich ändernden Einfalls- und Re
flexionswinkeln und ein Nachfokussieren während des Wanderns
der Phasengrenze nicht erforderlich.
Die Feststellung der Lage oder Höhe der Phasengrenze kann
erfindungsgemäß über eine direkte Laufzeitmessung am Meßsig
nal erfolgen. Um eine Auflösung von zum Beispiel 0,1 mm zu
erzielen, muß mit einem Laserpuls im Femtosekundenbereich
gearbeitet werden.
Die Messung kann jedoch auch über den Phasensprung des Meß
signals an der Phasengrenze erfolgen. Als Lichtquelle können
dann handelsübliche He-Ne-Laser mit 10 mW Leistung verwendet
werden.
Die Ein- und Auskopplung des Lasersignals kann über ein
Lichtleitkabel erfolgen, das im Bereich der wassergekühlten
Behälterwand mit der entsprechenden Optik angeordnet wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vor
richtung arbeitet temperaturunabhängig und berührungslos,
erlaubt eine kontinuierliche Messung und führt zu keiner
Schädigung des Kristallgitters des wachsenden Kristalls. Das
Meßsignal kann direkt zur Steuerung des Prozesses herangezo
gen werden.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist,
daß die bestehenden Anlagen zur Kristallzüchtung nicht beson
ders umgebaut werden müssen, sondern es kann zum Beispiel das
Rohr mit dem Fenster, das in die Schmelze eingetaucht wird,
in eine bereits bestehende Führung für einen Taststab einge
setzt werden. Diese bestehenden Führungen sind in der Regel
auch bereits gasdicht ausgebildet, um im Züchtungsbehälter
die erforderliche Vakuum- oder Inertgasatmosphäre aufrechter
halten zu können.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Tiegel zur Züch
tung eines Kristalls nach dem VGF-Verfahren mit einem in eine
Schmelze eingetauchten optischen Fenster;
Fig. 2 den prinzipiellen Aufbau einer Vorrichtung zur
konfokalen Abstandsmessung;
Fig. 3 eine Skizze zur interferometrischen Abstands
messung; und
Fig. 4 ein Prinzipschaltbild zur Laufzeit-Abstands
messung.
Vor der Erläuterung von Beispielen sollen die physikalischen
Grundlagen eines optischen Abstandsmeßsystems kurz angeführt
werden.
Der Reflexionsgrad R für senkrechten Einfall an der Grenze
zweier optischer Medien mit den Brechzahlen n1 und n2 ist ge
mäß der Fresnelschen Formeln gegeben durch
R = ((n2 - n1)/(n1 + n2))2
In erster Näherung unterscheiden sich die Brechzahlen der
festen und der flüssigen Phase eines Materials nur auf Grund
der unterschiedlichen Dichten. Nach dem Gesetz von Clausius-
Mosotti kann man die Brechzahl nS der Schmelze mit einer
Dichte ρS aus der Brechzahl nF des festen Kristalls kurz un
terhalb der Schmelztemperatur mit der Dichte ρF gemäß der
Beziehung
(nS 2 - 1)/(nF 2 - 1) = ρS/ρF bzw.
nS = √1 + (ρS/ρF)(nF 2 - 1)
abschätzen.
Wenn das Material für den Kristall CaF2 ist, ist die Dichte
der Schmelze ρS = 2,53 g/cm3 und die Schmelztemperatur TS ca.
1380°C. Die Dichte des festen Kristalls in der Nähe der
Schmelztemperatur wird aus der Dichte bei 20°C (ρF,20°C =
3,18 g/cm3) und dem kubischen Ausdehnungskoeffizienten
β = 60 × 10-6/K angenähert. Auf die gleiche Weise läßt sich
die Brechzahl des festen CaF2 beim Schmelzpunkt ausrechnen.
Da die Brechzahl nF,632 nm von festem CaF2 bei 20°C und einer
Wellenlänge von 632 nm gleich nF,632 nm = 1,433 ist, ergibt sich
als Schätzwert für die Brechzahl nS,632 nm von festem CaF2 in der
Nähe der Schmelztemperatur
nF,632 nm,1380°C = 1,423
und für die Brechzahl des flüssigen CaF2
und für die Brechzahl des flüssigen CaF2
nS,632 nm = 1,356.
Unter Verwendung dieser Werte für die Brechzahlen ergibt sich
dann der Reflexionsgrad R an der Phasengrenze fest/flüssig zu
RPhg,632 nm = 5,8 × 10-4 = 0,058%.
An der Oberfläche der Schmelze zum Vakuum beträgt dagegen der
Reflexionsgrad
RVak,632 nm = 2,3%.
Die optische Reflexion ist an dieser Grenze daher also etwa
40mal größer als die an der zu messenden Phasengrenze flüs
sig/fest.
Der Oberflächenreflex muß daher weitgehend unterdrückt wer
den. Zudem muß verhindert werden, daß eventuell vorhandene
Defekte auf der flüssigen Oberfläche die optische Durchläs
sigkeit behindern oder das Meßsignal verfälschen.
Bei dem beschriebenen Verfahren und bei der beschriebenen
Vorrichtung wird daher vorzugsweise ein optisches Fenster
verwendet, das an der Vorderseite eines Hohlstabes oder Roh
res befestigt ist und in die Kristallschmelze eingetaucht
wird. Das Rohr besteht aus einem hitzefesten Material wie
Wolfram oder Graphit (ähnlich wie der Schmelztiegel). Um den
am Fenster auftretenden Reflex zu unterdrücken, wird das Fen
ster gegenüber der optischen Achse um einen bestimmten Winkel
verkippt. Zusätzlich wird durch diese Verkippung erreicht,
daß sich eventuell in der Schmelze auftretende Gasblasen
nicht am Fenster ansammeln, sondern an die Oberfläche der
Schmelze aufsteigen können.
Die Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch einen entsprechenden
Aufbau. In einem als Züchtungsbehälter für einen CaF2-Kris
tall dienenden Graphittiegel 10 befindet sich eine Kristall
schmelze 12, die sich von unten her bereits teilweise zu ei
nem Kristall 13 verfestigt hat, so daß sich zwischen der Kri
stallschmelze 12 und dem Kristall 13 eine Phasengrenze 14
flüssig/fest ausgebildet hat. Im Raum über der Kristall
schmelze 12 befindet sich in der Regel ein Vakuum.
In die Kristallschmelze 12 taucht von oben her ein Graphit
rohr 15 einige Millimeter tief in die Schmelze 12 ein. Am
unteren Ende des Rohrs 15 ist ein optisches Fenster 16 aus
SiC oder Diamant befestigt. Das Fenster 16 und das Rohr 15
schließen außen bündig ab. Das Fenster 16 ist gegen die opti
sche Achse 17, die im wesentlichen mit der Längsachse des
Rohrs 15 zusammenfällt und senkrecht, das heißt in der Senk
rechten zur Phasengrenze 14 verläuft, um einige Grad geneigt.
Die an den beiden planparallelen Oberflächen des Fenster 16
reflektierte Strahlung 18 wird daher nicht in der optischen
Achse 17 zurückreflektiert, sondern in einem Winkel dazu und
kann die Messung nicht mehr beeinflussen.
Da der als Züchtungsbehälter dienenden Graphittiegel 10 eine
Temperatur von mehr als 1500°C haben kann, muß dafür gesorgt
werden, daß die thermische Eigenstrahlung des Tiegels und des
darin befindlichen Materials das Meßsignal nicht wesentlich
stört, auch wenn ein gewisser Teil der Eigenstrahlung in
Richtung der an der Phasengrenze reflektierten Strahlung in
das Rohr 15 eindringt.
Bei einer Temperatur von 1500°C liegt das Maximum der Strah
lung eines Schwarzen Körpers nach dem Wienschen Gesetz bei
etwa 1,6 µm. Zu Wellenlängen, die kleiner sind als die des
Strahlungsmaximums, fällt die spektrale Energieverteilung
nach dem Planckschen Gesetz über die Schwarzkörperstrahlung
exponentiell steil ab. Es ist daher zur Erreichung eines mög
lichst hohen Signal-Rausch-Verhältnisses zwischen dem reflek
tierten Meßsignal und der Hintergrundstrahlung des Tiegels
eine möglichst kurze Wellenlänge für das Meßsignal und ein
möglichst schmales spektrales Band zu benutzen. Ein He-Ne-
Laser mit einer Wellenlänge von 0,632 µm oder 632 nm ist als
Lichtquelle gut geeignet. Zusätzlich schirmt ein schmalbandi
ges Spektralfilter die Schwarzkörperstrahlung ab, die außer
halb der Bandbreite des Meßsignals liegt.
Grundsätzlich können zur Messung einer Entfernung oder eines
Abstandes die geradlinige Ausbreitung des Lichts (Triangula
tion, konfokale Abstandsmessung); die zeitliche Kohärenz der
Lichtstrahlen (phasenmessendes Interferometer) oder die Lauf
zeit des Lichts herangezogen werden.
In der Fig. 2 ist das Schema der Abstandsmessung durch Trian
gulation mit einem konfokalen Aufbau gezeigt. Das Licht einer
Lichtquelle 20 läuft über einen Strahlteiler 21 zu einem ers
ten Linsensystem 22, der das Lichtbündel parallel macht, und
von dort zu einem zweiten Linsensystem 23 in der Nähe des op
tischen Fensters 16 am Ende des (hier nicht gezeigten) Rohrs
15. Vom Linsensystem 23 wird das Licht auf die Phasengrenze
14 fokussiert.
Die beiden Linsensysteme 22, 23 können in das Rohr 15 inte
griert sein.
Das an der Phasengrenze 14 reflektierte Licht läuft den glei
chen Weg zurück und wird am Strahlteiler 21 auf eine Loch
blende gelenkt, hinter der sich ein geeigneter Spektralfilter
und ein Sensor befinden. Lochblende, Spektralfilter und Sen
sor bilden bei der in der Fig. 2 gezeigten Ausführungsform
einen Detektor 24.
Wenn sich Lichtquelle 20, Phasengrenze 14 und Lochblende in
einander optisch konjugierten Ebenen befinden, ergibt sich am
Sensor des Detektors 24 das maximale Signal. Eine Verschie
bung der Phasengrenze 14 wird zum Beispiel über eine Ver
schiebung des ersten Linsensystems 22, mit der ein konfokaler
Abgleich erfolgt, ausgeglichen. Mit anderen Worten läßt sich
aus der für den konfokalen Abgleich erforderlichen Verschie
bung des ersten Linsensystems 22 der Ort bzw. die Lage der
Phasengrenze 14 ermitteln.
Die Fig. 3 zeigt das Prinzip der interferometrischen Ab
standsmessung. Hier dient ein Interferometer dazu, den Ab
gleich der konjugierten Ebenen durch Verschieben einer Linse
31 festzustellen. Bei unvollständigem Abgleich ist wegen der
Fokusabweichung die Wellenfront des an der Phasengrenze re
flektierten Lichtbündels gekrümmt. Der Fokusfehler läßt sich
zum Beispiel durch eine Zerlegung der reflektierten Wellen
front in Zernike-Polynome nachweisen. Eine andere Möglichkeit
beruht auf einer Verwendung eines Shack-Hartmann-Sensors.
Auch dabei wird als Maß für den konfokalen Abgleich die Eben
heit der Wellenfront bzw. bei einer Abweichung die Krümmung
der Wellenfront gemessen.
Die Fig. 4 zeigt das Prinzipschaltbild bei der Abstandsmes
sung mit der Laufzeitmethode. Dazu werden von einer Licht
quelle 41 kurze Lichtimpulse auf ein Ziel, im vorliegenden
Fall die Phasengrenze 14, gesendet, und das von der Phasen
grenze 14 reflektierte Licht in einem Sensor 42 aufgenommen.
Das Signal vom Sensor 42 wird in einem Signalprozessor 43
verarbeitet. Aus der Laufzeit der Lichtimpulse und der sehr
genau bekannten Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts läßt
sich dann der Abstand der Lichtquelle 41 und des Sensors 42
von der Phasengrenze 14 bzw. die Höhe der Phasengrenze 14 im
Tiegel 10 bestimmen.
Bei einer gewünschten Meßgenauigkeit Δs von 0,1 mm ist mit
der Lichtgeschwindigkeit c = 2,997 × 108 m/s eine Zeitauflösung
von Δt = Δs/c ≦ 0,3 × 10-12 s erforderlich. Vorteilhaft
wird dazu das Licht eines Lasers mit Hochfrequenz im Bereich
von über einem GHz moduliert. Die Phase des von der Kristall
phasengrenze 14 reflektierten Signals wird auf elektronischem
Weg mit der Phasenlage des ausgesendeten Signals verglichen,
wobei der Phasensprung an der Kristallphasengrenze 14 berück
sichtigt wird. Die aufmodulierte Hochfrequenz kann vorteil
haft zusätzlich über einen gewissen Bereich durchgestimmt
werden. Aus der Messung der Phasenlage des Signals läßt sich
dann der Abstand in Abhängigkeit von der Modulationsfrequenz
bestimmen.
Als Lichtquelle 41 läßt sich zum Beispiel ein Femtosekunden
laser verwenden. Die sehr kurzen Impulse dieses Lasers ermög
lichen eine direkte Laufzeitmessung am optischen Signal.
Das Signal über die aktuelle Lage oder Höhe der Phasengrenze
14 im Tiegel 10 kann unmittelbar als Istwert zur Steuerung
des Kristallisationsvorganges herangezogen werden.
10
Tiegel
12
Kristallschmelze
13
Kristall
14
Phasengrenze
15
Rohr
16
Fenster
17
optische Achse
18
(am Fenster
16
) reflektierte Strahlung
20
Lichtquelle
22
erstes Linsensystem
23
zweites Linsensystem
24
Detektor
31
Linse
41
Lichtquelle
42
Sensor
43
Signalprozessor
Claims (17)
1. Verfahren zur Messung der Phasengrenze bei der Züch
tung von Kristallen, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Pha
sengrenze (14) zwischen der flüssigen Kristallschmelze (12)
und dem festen Kristall (13) ein optisches Signal einge
strahlt wird und die Lage der Phasengrenze (14) anhand des an
der Phasengrenze (14) reflektierten Signals ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feststellung der Lage der Phasengrenze mittels einer
Triangulation mit konfokalem Aufbau erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feststellung der Lage der Phasengrenze mittels eines
interferometrischen Abgleichs erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feststellung der Lage der Phasengrenze anhand der
Laufzeit des optischen Signals erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Kristall (13) nach der VGF-Me
thode in einem Züchtungsbehälter (10) gezüchtet wird, und daß
das optische Signal durch ein Fenster (16) eingestrahlt wird.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der optische Strahlengang des ein
fallenden und des reflektierten optischen Signals senkrecht
verläuft.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fenster (16) am Ende eines Rohrs (15) angebracht ist,
das von oben in die flüssige Kristallschmelze (12) einge
taucht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fenster (16) am Ende des Rohrs (15) gegen die opti
sche Achse (17) verkippt ist.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Material für den Kristall (13)
CaF2 ist.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche 5 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß das Fenster (16) aus SiC oder
Diamant ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Material für das Fenster (16) ein Einkristall ist.
12. Vorrichtung zur Messung der Phasengrenze bei der
Züchtung von Kristallen, gekennzeichnet durch eine Einrich
tung zum Einstrahlen eines optischen Signals auf die Phasen
grenze (14) zwischen der flüssigen Kristallschmelze (12) und
dem festen Kristall (13), wobei die Lage der Phasengrenze
(14) anhand des an der Phasengrenze (14) reflektierten Signals
mittels einer Triangulation mit konfokalem Aufbau, mit
tels eines interferometrischen Abgleichs oder mittels der
Laufzeit des optischen Signals festgestellt wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kristall (13) nach der VGF-Methode in einem Züch
tungsbehälter (10) gezüchtet wird, und daß die Einstrahlung
des optischen Signals durch ein Fenster (16) erfolgt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fenster (16) am Ende eines Rohrs (15) angebracht ist,
das von oben in die flüssige Kristallschmelze (12) einge
taucht wird, und daß der optische Strahlengang des einfallen
den und des reflektierten optischen Signals senkrecht ver
läuft.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fenster (16) am Ende des Rohrs (15) gegen die opti
sche Achse (17) verkippt ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Material für den Kristall CaF2 ist, und daß das Fen
ster (16) aus SiC oder Diamant ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß das Material für das Fenster (16) ein Einkristall ist.
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