DE10119786A1 - Verfahren zum Bestimmen der Öltemperatur in einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren zum Bestimmen der Öltemperatur in einer BrennkraftmaschineInfo
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Abstract
Die Öltemperatur (TOIL) in der Brennkraftmaschine wird über ein Öltemperaturmodell berechnet, in das mindestens ein den Betriebspunkt der Brennkraftmaschine charakterisierender Parameter herangezogen wird. Der Differenzwert (TOIL_SENS_DIF) zwischen dem modellierten Temperaturwert des Öltemperaturmodells (TOIL_MDL_SENS) und dem gemessenen Temperaturwert (TOIL_SENS) des Öls der mittels des Öltemperatursensors gemessen wird, wird als Eingangsgröße, in einen auf den Verfahrensschritt der Differenzwertbildung unmittelbar oder mittelbar folgenden iterativen Berechnungszyklus eines Öltemperaturwerts (TOIL_MDL) des Öltemperaturmodells, in das Öltemperaturmodell eingerechnet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen der Öltem
peratur in einer Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Für bestimmte Funktionen in einer elektronischen Steuerein
richtung für Brennkraftmaschinen wird die aktuelle Temperatur
des Motoröls benötigt. So kann beispielweise das Überschrei
ten eines Schwellenwerts für die Öltemperatur des Motors zum
Auslösen einer On-board-Diagnose herangezogen werden. Weiter
ist bekannt, die Öltemperatur als Kriterium zur Einstellung
der Leerlaufdrehzahl einer Brennkraftmaschine zu verwenden,
da bei sehr hohen Öltemperaturen eine höhere Leerlaufdrehzahl
nötig ist, um die Brennkraftmaschine ausreichend mit dem dann
dünnflüssigen Öl zu versorgen. Darüber hinaus kann man die
Öltemperatur für Berechnungen der Öllebensdauer verwenden, um
den Zeitpunkt eines Ölwechsels optimal bestimmen zu können.
Für alle diese Zwecke ist es bekannt, die Öltemperatur mit
tels eines Öltemperatursensors zu messen und das Signal des
Öltemperatursensors entsprechend zu verarbeiten. Das Bestim
men der Öltemperatur mittels des Öltemperatursensors ist al
lerdings besonders in der Aufwärmphase des Öls, wenn die
Brennkraftmaschine keinen betriebswarmen Zustand aufweist,
sehr ungenau.
Aus der Druckschrift DE 40 16 099 C2 ist bekannt, zur Leer
laufeinstellung im normalen Betriebsbereich einer Brennkraft
maschine die Öltemperatur heranzuziehen. Um einen Öltempera
tursensor einzusparen wird dabei die Öltemperatur aus anderen
Größen bestimmt. Zu diesem Zweck wird die Zeitspanne ermit
telt, während derer die Kühlmitteltemperatur gleich oder grö
ßer als ein Temperaturschwellenwert ist. Durch eine vorgegebene
Beziehung zwischen dieser Zeitspanne und der Öltempera
tur wird ein Maß für die Öltemperatur bestimmt und die Leer
laufdrehzahl entsprechend eingestellt.
Ein weiteres Verfahren zur Leerlaufeinstellung einer Brenn
kraftmaschine ist aus der Druckschrift DE 44 33 299 A1 be
kannt. Dabei wird eine, eine Leerlaufdrehzahlerhöhung erfor
dernde Heißlaufphase einer Brennkraftmaschine dann erkannt,
wenn eine in Abhängigkeit von Kühlmitteltemperatur, Ansaug
lufttemperatur, Drehzahl sowie Last der Brennkraftmaschine
ermittelte Öltemperaturersatzgröße einen Schwellenwert über
schreitet.
All diese Verfahren können jedoch keinen exakten Wert für die
Öltemperatur liefern, sie sind bloß daraufhin ausgelegt, eine
Schwellenwertüberschreitung der Öltemperatur erfassen zu kön
nen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu
schaffen, mit dem eine Öltemperatur in einer Brennkraftma
schine mit hoher Genauigkeit bestimmt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Bei einem Verfahren zum Bestimmen der Öltemperatur in einer
Brennkraftmaschine für ein Kraftfahrzeug wird die Öltempera
tur mittels eines Öltemperaturmodells berechnet. Als Ein
gangsgrößen für das Öltemperaturmodell werden mindestens ein
den Betriebspunkt der Brennkraftmaschine charakterisierender
Parameter eingerechnet.
Erfindungsgemäß wird ein modellierter Öltemperatursensorwert
des Öltemperaturmodells mit einem gemessenen Öltemperaturwert
verglichen und der Differenzwert dieser beiden Öltemperaturen
als Eingangsgröße für einen unmittelbar oder mittelbar fol
genden iterativen Berechnungszyklus eines weiteren Öltemperaturwertes
des Öltemperaturmodells, in das Öltemperaturmodell
eingerechnet.
Dadurch wird erreicht, dass die Öltemperatur in der Brenn
kraftmaschine mit einer relativ hohen Genauigkeit bestimmt
werden kann.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen an
gegeben.
Es kann dabei vorgesehen sein, dass der Differenzwert zwi
schen dem modellierten Öltemperatursensorwert und der gemes
senen Öltemperatur additiv oder multiplikativ in das Öltempe
raturmodell eingerechnet wird.
Damit kann erreicht werden, dass durch die geeignete Wahl der
mathematischen Rechenvorschrift mit der der Differenzwert in
das Öltemperaturmodell eingerechnet wird, ein schnelles Annä
hern des Öltemperatursensorwertes des Modells an den gemesse
nen Öltemperaturwert des Sensors möglich ist und daher für
eine hinreichend genaue Annäherung der beiden Öltemperatur
werte wenige Berechnungszyklen im Modell notwendig sind.
Es kann auch vorgesehen sein, dass ein erster und ein zweiter
Temperaturschwellenwert festgelegt werden und bei Überschrei
ten des ersten oder Unterschreiten des zweiten Schwellenwerts
eine Fehlfunktion des Öltemperatursensors erkannt wird.
Dadurch kann verhindert werden, dass Öltemperaturwerte in
weitere Berechnungszyklen des Öltemperaturmodells als Ein
gangsgrößen eingerechnet werden, die aufgrund eines defekten
Sensors zu falschen Ergebnissen führen.
Normalerweise liegt beim Starten der Brennkraftmaschine kein
Wert für die Öltemperatur vor. In solchen Fällen ist es von
Vorteil, als Startwert von der aktuellen Kühlmitteltemperatur
auszugehen. Das Aufheizverhalten einer Brennkraftmaschine
kann man besonders genau dadurch nachbilden, dass der Gra
dient der Kühlmitteltemperatur in der nicht betriebswarmen
Brennkraftmaschine je nach Absolutwert der Kühlmitteltempera
tur unterschiedlich stark zeitlich tiefpassgefiltert wird.
Eine genauere Beschreibung der Tiefpassfilterung wird im wei
teren Verlauf der Beschreibung des Ausführungsbeispiels er
läutert.
Liegt kein gültiger Wert für die Kühlmitteltemperatur vor,
beispielsweise weil der entsprechende Sensor als defekt er
kannt ist, kann ersatzweise zur Modellierung der Öltemperatur
immer in einer Modellstufe gerechnet werden, die für die be
triebswarme Brennkraftmaschine vorgesehen ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist für Brennkraftmaschinen
mit Wärmetauscher zwischen Öl und Kühlmittelkreislauf genauso
tauglich, wie für Brennkraftmaschinen, die einen derartigen
Wärmetauscher nicht aufweisen, da über den Motorblock immer
eine gewisse thermische Kopplung zwischen Öl und Kühlmittel
gegeben ist.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Brennkraftmaschi
ne, bei der das erfindungsgemäße Verfahren angewendet
wird,
Fig. 2 ein Ablaufdiagramm zur Bestimmung der Öltemperatur,
und
Fig. 3 eine Darstellung der Temperaturverläufe der Kühlmit
tel- sowie der Öltemperaturen abhängig von der Zeit.
In Fig. 1 ist sehr vereinfacht eine Brennkraftmaschine mit
einem Steuergerät gezeigt, wobei nur diejenigen Teile darge
stellt sind, die für das Verständnis der Erfindung notwendig
sind.
Der Brennkraftmaschine 1, die vorzugsweise als Antriebsquelle
für ein Kraftfahrzeug herangezogen wird, wird über eine An
saugleitung 2 die zur Verbrennung notwendige Luft zugeführt.
Eine Einspritzanlage 3 spritzt Kraftstoff in die Ansauglei
tung 2 ein. Das erfindungsgemäße Verfahren ist aber auch bei
einer Brennkraftmaschine mit Kraftstoff-Direkteinspritzung
anwendbar, die beispielsweise eine Hochdruckspeicherein
spritzanlage mit Einspritzventilen aufweist, welche den
Kraftstoff direkt in die Zylinder der Brennkraftmaschine 1
einspritzen. Das Abgas der Brennkraftmaschine 1 strömt über
eine Abgasleitung 4 zu einer Abgasnachbehandlungsanlage und
von dieser über einen Schalldämpfer ins Freie (nicht darge
stellt).
Im Ansaugkanal 2 ist ein Lastsensor in Form eines Luftmassen
sensors 5 vorgesehen, der ein dem Luftmassenstrom entspre
chendes Signal MAF abgibt. Alternativ kann als Lastsensor für
die Brennkraftmaschine 1 auch ein Drucksensor 6 verwendet
werden, der den in der Ansaugleitung 2 herrschenden Druck ps
erfasst. Dies ist in der Fig. 1 gestrichelt eingezeichnet.
Bei mager betriebenen Brennkraftmaschinen, bei denen der
Kraftstoff direkt eingespritzt wird, wählt man natürlich eine
andere lastkennzeichnende Größe, beispielsweise die einge
spritzte Kraftstoffmasse.
Zur Steuerung und Regelung der Brennkraftmaschine 1 ist eine
elektronische Steuerungseinrichtung 7 vorgesehen. Solche e
lektronischen Steuerungseinrichtungen, die in der Regel einen
Mikroprozessor beinhalten und neben der Zündregelung und der
Kraftstoffeinspritzung eine Vielzahl weiterer Steuer- und Re
gelaufgaben übernehmen, sind an sich bekannt, so dass im fol
genden nur auf den im Zusammenhang mit der Erfindung relevan
ten Aufbau und dessen Funktion eingegangen wird. Der Steue
rungseinrichtung 7 werden die Signale der verschiedensten
Sensoren zur weiteren Verarbeitung zugeführt. Insbesondere
ist ein Drehzahlsensor 8 für die Drehzahl N, ein Sensor 9 für
die Temperatur TCO der Kühlflüssigkeit der Brennkraftmaschine
1, ein Sensor 10 für die Temperatur TIA der Ansaugluft und
ein Sensor 11 für die Geschwindigkeit vs des Fahrzeugs vorge
sehen. Über eine nur schematisch dargestellte Daten- und
Steuerleitung 12 ist die Steuerungseinrichtung 7 noch mit
weiteren Sensoren und Aktoren der Brennkraftmaschine 1 ver
bunden.
Der Steuereinrichtung 7 ist eine Speichereinrichtung 13 zuge
ordnet, mit der es über einen nicht näher bezeichneten Daten
bus verbunden ist. Mittels eines Öltemperatursensors 14 wird
die Öltemperatur TOIL in der Brennkraftmaschine 1 gemessen.
Wird die Brennkraftmaschine gemäß Verfahrensschritt S1 ge
startet (Fig. 2), so liegt normalerweise kein Wert für die
Öltemperatur TOIL vor, da die Brennkraftmaschine 1 (Fig. 1)
noch keinen betriebswarmen Zustand aufweist. Deshalb wird zu
Beginn des Verfahrens zunächst die Kühlmitteltemperatur TCO
ausgelesen. Bei Überschreiten eines bestimmten Schwellenwer
tes der Kühlmitteltemperatur TCO, der beispielweise bei 80°C
liegen kann, wird von einer weitgehend betriebswarmen Brenn
kraftmaschine ausgegangen.
Bei Unterschreiten des Schwellenwertes der Kühlmitteltempera
tur TCO wird zuerst die Kühlmitteltemperatur TCO einem nicht
dargestellten Verzögerungsglied V gemäß Verfahrensschritt S2
eingegeben. Dieses Verzögerungsglied V verzögert die Ausgabe
des eingegebenen Wertes um eine festlegbare Zeitdauer, die
beispielsweise 15 Sekunden betragen kann. Die Ausgabe des
Verzögerungsgliedes V wird an ein nicht dargestelltes Diffe
renzglied gemäß Verfahrensschritt S3 übertragen. In dem Dif
ferenzglied wird dann ein Differenzwert zwischen der aktuel
len Kühlmitteltemperatur TCO und dem durch das Verzögerungs
glied V erzeugten Wert gebildet. Dadurch erhält man am Aus
gang des Differenzgliedes die Änderung der Kühlmitteltemperatur
TCO abhängig von der Zeitdauer, die am Verzögerungsglied
festgelegt ist.
Diese Änderung der Kühlmitteltemperatur TCO, also der Gra
dient der Kühlmitteltemperatur TCO, wird gemäß Verfahrens
schritt S4 bestimmt und wird in ein nicht dargestelltes Tief
passfilter eingegeben. Das Tiefpassfilter bewirkt eine Tief
passfilterung des Kühlmitteltemperaturgradienten TCO wobei am
Ausgang des Tiefpassfilters ein Öltemperaturgradientenwert
geliefert wird. Das Filterverhalten des Tiefpassfilters ist
verstellbar und wird von einem Kennfeld KF1 in der Spei
chereinrichtung 13 (Fig. 1) eingestellt, dem die Kühlmittel
temperatur TCO eingegeben wurde. Durch dieses Kennfeld KF1
wird somit ein kühlmitteltemperaturbereichsabhängiger Faktor
zum Ansteuern des Tiefpassfilters geliefert. Somit wird er
reicht, dass der Öltemperaturgradientenwert am Ausgang des
Tiefpassfilters mit steigender Kühlmitteltemperatur gegen
Null abfällt. Als Öltemperaturwert TOIL_MDL des Modells wird
direkt die Kühlmitteltemperatur TCO gemäß den Verfahrens
schritten S4 und S5 ausgegeben.
Dieser Öltemperaturwert TOIL_MDL wird zu einem modellierten
Öltemperatursensorwert TOIL_MDL_SENS nach Verfahrensschritt
S6 umgerechnet. Dabei wird eine für den Öltemperatursensor
spezifische Mittelungskonstante additiv oder multiplikativ
zum Öltemperaturwert TOIL_MDL hinzugerechnet. Diese sensor
spezifische Mittelungskonstante wird empirisch ermittelt und
ist in der Speichereinrichtung 13 gespeichert. Sie ist unter
anderem abhängig von den Werkstoffen, aus denen der Öltempe
ratursensor, beispielsweise ein Thermoelement, gefertigt
wird. Durch das Umrechnen des Öltemperaturwerts TOIL_MDL in
den modellierten Öltemperatursensorwert TOIL_MDL_SENS wird
ein Temperaturwert erhalten, welcher dem real vorliegende
Wert der Öltemperatur relativ genau entspricht.
Gemäß Verfahrensschritt S7 wird mittels des Öltemperatursen
sors ein Öltemperaturwert TOIL_SENS gemessen. Der modellierte
Öltemperatursensorwert TOIL_MDL_SENS wird nun mit dem vom Öl
temperatursensor gemessenen Öltemperaturwert TOIL_SENS ver
glichen. Nach Verfahrensschritt S8 wird dabei die Differenz
dieser beiden Temperaturwerte gebildet. Dieser Differenzwert
TOIL_SENS_DIF wird dann als Eingangsgröße für einen mittelbar
oder unmittelbar an einen, den Verfahrensschritt der Diffe
renzwertberechung TOIL_SENS_DIF nachfolgenden Berechnungs
schritt S9 verwendet. Dabei wird der Wert TOIL_SENS_DIF addi
tiv oder multiplikativ als Regelparameter zum Abgleichen der
Öltemperatur TOIL_MDL hinzugerechnet. Durch erneutes Berech
nen der Werte TOIL_MDL_SENS und TOIL_SENS_DIF wird somit ein
Annähern des modellierten Öltemperaturwertes an den realen
Öltemperaturwert erreicht.
Ein Annähern der modellierten Öltemperatur an die reale Öl
temperatur und damit ein hinreichend genaues Bestimmen der
Öltemperatur mittels des Öltemperaturmodells kann durch ein
maliges Abgleichen der Öltemperatur TOIL_MDL mittels des Re
gelparameters erreicht werden. Ein hinreichend genauer Wert
kann aber auch durch mehrmaliges Durchlaufen des Abgleichens
der Öltemperatur TOIL_MDL und Bilden des Differenzwertes
TOIL_SENS_DIF erreicht werden.
Übersteigt der Differenzwert TOIL_MDL_DIF einen ersten Tempe
raturschwellenwert oder unterschreitet dieser Differenzwert
einen zweiten Temperaturschwellenwert, so wird eine Fehlfunk
tion des Öltemperatursensors erkannt. Die Temperaturschwel
lenwerte können dabei abhängig von den Betriebsbedingungen,
beispielsweise von einer Einbauposition des Öltemperatursen
sors, festgelegt werden.
Sobald für eine festlegbare Zeitdauer, die beispielsweise 10
Minuten betragen kann, nur noch relativ kleine Änderungen im
Öltemperatursensorwert TOIL_SENS erfolgen, wird ein stationä
rer Zustand der Öltemperatur erkannt und die Brennkraftma
schine hat den betriebswarmen Zustand erreicht.
Zwischen dem Bereich in dem das Öl nach dem Starten der
Brennkraftmaschine aufgewärmt wird und der als dynamischer
Bereich bezeichnet wird, und dem stationären Bereich ist ein
Übergangsbereich vorhanden.
In diesem Übergangsbereich wird der Öltemperaturwert TOIL_MDL
in ein weiteres Kennfeld KF2 eingespeist, welches einen gra
dientenabhängigen Offset zwischen der Kühlmitteltemperatur
TCO und der Öltemperatur TOIL ausgibt. Dieser Offsetwert wird
dem Öltemperaturwert TOIL_MDL und dem Öltemperaturgradienten
wert des Öltemperaturmodells hinzuaddiert. Allerdings wird
der Offset nur dann addiert, wenn die Kühlmitteltemperatur
TCO über einem Schwellenwert liegt. Dieser Schwellenwert wird
meist in der Nähe der Kühlmittelpumpenschaltschwelle liegen
und somit wird dadurch der Tatsache Rechnung getragen, dass
bei einer Brennkraftmaschine in der Regel die Kühlmittelpumpe
nur oberhalb einer gewissen Mindesttemperatur betrieben wird.
In Fig. 3 ist ein Verlauf der Öltemperaturen TOIL und
TOIL_SENS sowie der Verlauf der Kühlmitteltemperatur TCO über
die Zeit dargestellt. Die Kurven zeigen am Anfang der Zeit
achse einen dynamischen Bereich in dem die Temperaturen an
steigen. Wird der betriebswarme Zustand der Brennkraftmaschi
ne erreicht, so flachen die Kurven ab und es stellt sich der
stationäre Zustand ein. Im dynamischen Bereich der Kühlmit
teltemperaturkurve ist auch schematisch der Kühlmitteltempe
raturgradient (TCO-Gradient) eingezeichnet. Im dynamischen
Aufwärmbereich liegt die gemessene Öltemperatur TOIL_SENS des
Sensors um etwa 30°C unter der realen Öltemperatur TOIL.
Neben der Kühlmitteltemperatur TCO kann auch beispielweise
der Luftmassenstrom MAF oder der Saugrohrdruck ps in der An
saugleitung 2 (Fig. 1) als Größe verwendet und als den Be
triebspunkt der Brennkraftmaschine charakterisierender Para
meter herangezogen werden. Zusätzlich kann bei Brennkraftma
schinen, bei denen Kraftstoff unter hohem Druck direkt in die
Zylinder eingespritzt wird, der Einfluss einer Luftzahl λ
als den Betriebspunkt der Brennkraftmaschine charakterisie
render Parameter berücksichtigt werden. Die Luftzahl λ gibt
dabei das Verhältnis der für die Verbrennung einer Mengenein
heit des zugeführten Kraftstoffs zugeführten Luftmenge zu der
für die vollkommene Verbrennung erforderlichen Mindestluft
menge an. Dabei wird abhängig von dem aktuellen Wert der
Luftzahl λ, mit dem die Brennkraftmaschine gerade betrieben
wird, aus einem weiteren Kennfeld KF3 ein Faktor ausgelesen,
der typischerweise zwischen 1 (stöchiometrischer Betrieb mit
λ = 1) und 2 liegt (geschichtet, homogener Magerbetrieb).
Es kann auch vorgesehen sein, dass beim Erkennen einer Fehl
funktion des Öltemperatursensors 14 (Fig. 1) ein optisches
oder akustisches Signal erzeugt wird, welches als Warnsignal
dienen kann und damit beispielsweise einen Fahrzeugnutzer auf
einen Defekt aufmerksam macht.
Mit dem Verfahren kann somit bereits beim dynamischen Anstieg
der Öltemperatur beim Starten einer Brennkraftmaschine eine
relativ genaue Bestimmung der Öltemperatur durchgeführt wer
den.
Claims (6)
1. Verfahren zum Bestimmen der Öltemperatur in einer Brenn
kraftmaschine, bei dem die Öltemperatur durch ein Öltempera
turmodell berechnet wird und als Eingangsgrößen des Öltempe
raturmodells mindestens ein den Betriebspunkt der Brennkraft
maschine charakterisierender Parameter eingerechnet werden,
dadurch gekennzeichnet, dass ein modellierter Öltemperatur
sensorwert des Öltemperaturmodells (TOIL_MDL_SENS) mit einem
gemessenen Öltemperaturwert (TOIL_SENS) verglichen wird und
der Differenzwert der beiden Temperaturwerte (TOIL_SENS_DIF)
als Eingangsgröße, in einen auf den Verfahrensschritt der
Bildung des Differenzwertes (TOIL_SENS_DIF) unmittelbar oder
mittelbar folgenden iterativen Berechnungszyklus eines weite
ren Öltemperaturwerts (TOIL_MDL) des Öltemperaturmodells, in
das Öltemperaturmodell eingerechnet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der gemessene Öltemperaturwerte (TOIL_SENS) mittels eines Öl
temperatursensors durchgeführt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Differenzwert (TOIL_SENS_DIF) zwischen
dem modellierten Öltemperatursensorwert (TOIL_MDL_SENS) und
der gemessenen Öltemperatur (TOIL_SENS)additiv oder multipli
kativ in das Öltemperaturmodell eingerechnet wird.
4. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, dass eine Fehlfunktion des Öltemperatursensors
erkannt wird, wenn der Differenzwert (TOIL_SENS_DIF) einen
ersten Temperaturschwellenwert überschreitet oder einen zwei
ten Temperaturschwellenwert unterschreitet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
beim Erkennen einer Fehlfunktion des Öltemperatursensors ein
optisches und/oder akustisches Signal erzeugt wird und/oder
ein Eintrag in einen Fehlerspeicher einer Speichereinheit
durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, dass als den Betriebspunkt der Brennkraftma
schine charakterisierender Parameter mindestens eine der Grö
ßen Kühlmitteltemperatur (TCO), Luftmassenstrom (MAF), Saug
rohrdruck (ps), Luftzahl (λ) herangezogen wird.
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