DE19629552C1 - Vorrichtung zum Kompensieren der Temperaturdrift einer Abgassonde - Google Patents
Vorrichtung zum Kompensieren der Temperaturdrift einer AbgassondeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kompensieren der
Temperaturdrift einer Abgassonde gemäß dem Oberbegriff von
Patentanspruch 1.
Die Schadstoffemission einer Brennkraftmaschine hängt im we
sentlichen von der Qualität der Gemischaufbereitung ab. Durch
eine dem jeweiligen Betriebszustand der Brennkraftmaschine
angepaßte Zumessung des Kraftstoffes zur angesaugten Luftmas
se läßt sich neben dem Schadstoffausstoß auch der Kraftstoff
verbrauch deutlich reduzieren. Hierzu dient eine sogenannte
Lambdaregelung, die in Verbindung mit einem Dreiwege-Kataly
sator als wirksames Abgasreinigungsverfahren für Brennkraft
maschine eingesetzt wird. Ein im Abgasrohr stromaufwärts des
Katalysators angeordneter Abgassensor, nämlich die Lambdason
de liefert ein vom Sauerstoffgehalt im Abgas abhängiges Si
gnal, das eine Lambda-Regeleinrichtung derart weiterverarbei
tet, daß das mittels einer Zumeßeinrichtung wie Einspritzan
lage oder Vergaser den Zylindern der Brennkraftmaschine zuge
führte Kraftstoff-Luftgemisch eine für den jeweiligen Be
triebszustand optimale Verbrennung erlaubt.
Eine aussichtsreiche Möglichkeit, auch die ständig strenger
werdenden Abgasvorschriften bezüglich niedriger Emissionen zu
erfüllen, besteht darin, nicht wie derzeit allgemein üblich,
binäre Lambdasonden mit einer bezüglich ihres Ausgangssignal
sprungförmigen Charakteristik zu verwenden, sondern Lambda
sonden einzusetzen, die eine Kennlinie für das Ausgangssignal
aufweisen, die im Bereich λ = 1 eine möglichst monotone, vor
zugsweise lineare Abhängigkeit von der Luftzahl zeigen.
Mit diesen Lambdasonden, die im allgemeinen auch eine, gegen
über den Sprungsonden deutlich geringere Ansprechzeit aufwei
sen, ist es möglich, nicht nur den Restsauerstoffgehalt im
gesamten Abgas der Brennkraftmaschine auszuwerten und als Ba
sis für die Einstellung eines optimalen Wertes für die Luft
zahl zu verwenden, sondern jeder einzelne Zylinder der Brenn
kraftmaschine kann mit einer optimalen Luftzahl betrieben
werden (zylinderselektive Lambdaregelung). Solche linearen,
schnellen Sonden beinhalten Materialien wie beispielsweise
SrTiO₃, BaTiO₃ und CeO₂, die mittels Siebdruck, Sputtern, CVD
und anderen Methoden als dünne Filme mit Dicken, weit unter 1
mm auf keramische Substrate aufgebracht werden (VDI Berichte
939, Düsseldorf, "Vergleich der Ansprechgeschwindigkeit von
KFZ Abgassensoren zur schnellen Lambdamessung auf der Grund
lage von ausgewählten Metalloxiddünnfilmen").
Es handelt sich hierbei um Materialien mit halbleitenden Ei
genschaften, d. h. insbesondere der Sondenwiderstand und damit
das Ausgangssignal der Sonde ist stark temperaturabhängig.
Damit der Abgassensor möglichst schnell seine Betriebstempe
ratur erreicht und anschließend auch die Sensortemperatur auf
einen vorgegebenen Wert gehalten werden kann, ist eine zu
sätzliche Heizeinrichtung vorgesehen, die neben der Aufwär
mung des Abgassensors durch das Abgas selbst für die notwen
dige Heizung des Sensors sorgt.
Änderungen der Drehzahl und Lastwechsel während des Betriebes
der Brennkraftmaschine führen zu Änderungen der Abgasge
schwindigkeit sowie der Abgastemperatur und bewirken, daß die
erforderlichen Heizleistung zur Einhaltung der gewünschten
Sensortemperatur stark variieren. Dies führt zu Temperatur
schwankungen am Sensorelement und dadurch zu unerwünschten
Verschiebungen des Ausgangssignals der Abgassonde.
Bei Überschreiten einer kritischen Abgastemperatur liegt die
se über der Arbeitstemperatur der Abgassonde. Dies führt
ebenfalls zu einer temperaturbedingten Signalverschiebung.
Die Solltemperatur kann aber dabei nicht beliebig hochgesetzt
werden, da sonst Vergiftungs- und Alterungsdriften zu groß
werden.
Weitere Probleme für eine Lambdaregelung auf eine dem jewei
ligen Betriebszustand optimale Luftzahl mit einer linearen
Sonde ergeben sich auf Grund von Fertigungstoleranzen bei der
Herstellung der Abgassonden. Hierzu zählen unter anderem Ab
weichungen in der Dicke und der Beschaffenheit der sensorak
tiven Schicht und die Ungenauigkeit der Widerstände, bzw.
Schaltungen im Steuergerät zur Bestimmung der Sondenspannung.
Bei den bisherigen Motorsteuerungssystemen eingesetzten, bi
nären Lambda-Sonden wird die Heizleistung über ein Kennfeld
vorgesteuert, d. h. bei Drehzahländerungen, bzw. Lastwechsel
wird die Heizleistung sofort entsprechend der gespeicherten
Erfahrungswerte geändert. Diese Vorsteuerung soll große und
sehr lang andauernde Temperaturabweichungen verhindern, bzw.
minimieren. Bei Einsatz der binären Lambdasonde wird im obe
ren Drehzahl-und Lastbereich zum Schutz des Katalysators eine
Anfettung des Gemisches (typisch λ = 0,8) durchgeführt. Da in
diesen Betriebsbereichen die Lambdasonde nicht zur Regelung
eingesetzt wird, tritt hierbei auch das Problem der Tempera
turdrift nicht auf.
Um Drifterscheinungen bei linearen Lambdasonden zu kompensie
ren, ist es beispielsweise aus der DE 43 20 881 A1 bekannt,
das Ausgangssignal der linearen Sonde mit dem Signal einer
binären Referenzsonde, die in unmittelbarer räumlicher Nähe,
vorzugsweise auf denselbem Substrat angeordnet ist, abzuglei
chen. Mit Hilfe dieser Referenzsonde kann nun die Abweichung
der Sondenspannung der linearen Sonde bei λ = 1,00 vom Soll
wert festgestellt werden. Die Korrektur erfolgt, indem die
Kennlinie der linearen Sonde um diesen Spannungsoffset ver
schoben wird.
Aus der DE 41 06 308 A1 ist ein Verfahren zur Heizung einer
Abgassonde im Abgasrohr einer Brennkraftmaschine bekannt, die
ein elektrisches Heizmittel aufweist, dessen Widerstand von
seiner Temperatur abhängt. Zur Erfassung der Temperatur der
Abgassonde wird der Innenwiderstand der Abgassonde oder der
Heizeinrichtung gemessen, der gemessene Innenwiderstand mit
tels einer stetigen Regelung auf einen vorbestimmten Sollwert
geregelt, wobei dieser Sollwert einem Temperaturwert ent
spricht, den die Abgassonde bei einem vorgegebenen Betriebs
zustand der Brennkraftmaschine bei höheren Lastbedingungen
ohne Zufuhr elektrischer Heizleistung annimmt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
anzugeben, mit deren Hilfe die Temperaturdrift des Ausgangs
signals einer linearen Sonde auf einfache Weise kompensiert
werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Pa
tentanspruches 1 gelöst.
Durch die Verwendung des Temperatursignales eines in die
Lambdasonde integrierten Temperaturfühlers und eines in einem
Speicher der elektronischen Steuerungseinrichtung der Brenn
kraftmaschine abgelegten Kennfeldes, das in Abhängigkeit der
Sensortemperatur zugehörige Werte für das Ausgangssignal der
Lambdasonde enthält, ist auf einfache Weise eine Kompensation
der Temperaturdrift der Lambdasonde möglich. In Abhängigkeit
von der durch das Auswerten des Kennfeldes erhaltenen Signal
verschiebung wird die Heizleistung der Sondenheizeinrichtung
verändert, so daß ein vorgegebener Sollwert für die Arbeits
temperatur der Lambdasonde eingehalten wird.
Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildun
gen und Ausgestaltungen der im folgenden anhand der Zeichnun
gen erläuterten Erfindung. Hierbei zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer mit einer Lambdaregelungs
einrichtung ausgestatteten Brennkraftmaschine,
Fig. 2 den Zusammenhang zwischen Sondensignal und Luftzahl
einer linearen Sonde,
Fig. 3 den Zusammenhang zwischen Sondensignal und der Tempe
ratur der Lambdasonde und
Fig. 4 den unterschiedlichen Verlauf des Sondensignals in
Abhängigkeit von der Luftzahl für zwei verschiedene
Lambdasonden.
Bei dem in der Fig. 1 in vereinfachter Form dargestellten
Blockschaltbild sind nur diejenigen Teile gezeichnet, die für
das Verständnis der Erfindung notwendig sind.
Mit dem Bezugszeichen 10 ist eine Brennkraftmaschine BKM mit
einer Ansaugleitung 11 und einer Abgasleitung 12 bezeichnet.
Ein in der Ansaugleitung 11 angeordneter Luftmassenmesser 13
mißt die von der Brennkraftmaschine 10 angesaugte Luftmasse
und gibt ein entsprechendes Signal LM an eine elektronische
Steuerungseinrichtung 14 ab. Der Luftmassenmesser 13 kann
beispielsweise als Hitzdraht- oder als Heißfilmluftmassenmes
ser realisiert sein.
Um den Restsauerstoffgehalt in dem von den einzelnen Zylin
dern ausgestoßenen Abgas zu erfassen, ist in der Abgasleitung
12 nahe an einem nicht dargestellten Auspuffkrümmer eine
schnelle, breitbandige Lambdasonde 15, im folgenden als li
neare Lambdasonde bezeichnet, angeordnet. Da die Lambdasonde
15 nur oberhalb einer minimalen Betriebstemperatur funktions
bereit ist und damit die Regelung des Luft/Kraftstoffge
misches erst dann möglich wird, wenn die Lambdasonde ihre Be
triebstemperatur erreicht hat, wird die Aufheizung der Sonde
durch das Aufbringen einer elektrischen Heizeinrichtung 16
beschleunigt. Außerdem sorgt diese Sondenheizung dafür, daß
in Betriebsbereichen der Brennkraftmaschine, (z. B. Leerlauf),
bei denen die Heizleistung des Abgases nicht ausreicht, die
Sondentemperatur auf einen vorgegebenen Wert konstant gehal
ten werden kann. Hierzu dient eine Heizungsregelung, weil nur
ein definiertes Temperaturniveau der Sonde ein den Sauer
stoffgehalt im Abgas repräsentierendes Signal mit hoher Ge
nauigkeit liefert. Wenn die Temperaturen der Sonde stark va
riieren, dann ist das Sondensignal nicht nur von der Luftzahl
λ, sondern unerwünschter Weise auch von der Temperatur abhän
gig. Stromabwärts der Lambdasonde 15 ist in die Abgasleitung
12 ein zum Konvertieren der im Abgas der Brennkraftmaschine
10 enthaltenen Bestandteile HC, CO und NOx dienenden Dreiwe
ge-Katalysators 18 eingeschaltet.
Das Ausgangssignal ULS der linearen Lambdasonde 15 wird zur
Auswertung und Weiterverarbeitung einer Lambdaregelungsein
richtung 19 zugeführt. Die Lambdaregelungseinrichtung 19 ist
vorzugsweise in die elektronische Steuerungseinrichtung 14
der Brennkraftmaschine 10 integriert. Solche elektronische
Steuerungseinrichtungen für Brennkraftmaschinen, die neben
der Kraftstoffeinspritzung und der Zündungsregelung noch eine
Vielzahl weiterer Aufgaben bei der Steuerung der Brennkraft
maschine übernehmen, sind an sich bekannt, so daß im folgen
den nur auf den im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfin
dung stehenden Aufbau und dessen Wirkungsweise eingegangen
wird.
Kernstück der elektronischen Steuerungseinrichtung 14 ist ein
Mikrocomputer, der nach einem festgelegten Programm die er
forderlichen Funktionen steuert. Bei einer sogenannten luft
massengeführten Steuerung der Brennkraftmaschine wird mit
Hilfe der von dem Luftmassenmesser 13 und von einem Drehzahl
sensor 22 gelieferten und in entsprechenden Schaltungen auf
bereiteten Signale Luftmasse LM und Drehzahl N eine Grundein
spritzzeit berechnet und diese mit Hilfe der Lambdaregelungs
einrichtung und abhängig von weiteren Betriebsparametern,
z. B. Druck und Temperatur der Ansaugluft, Temperatur des
Kühlmittels usw. korrigiert. In der Fig. 1 sind die hierfür
notwendigen Signale strichliert als Eingangsgrößen der elek
tronischen Steuerungseinrichtung 14 angedeutet. Der Kraft
stoff KST wird mit Hilfe eines oder mehrerer Einspritzventile
21 der Ansaugluft im Ansaugrohr 11 zugemessen.
Mit dem Ausgangssignal der linearen Lambdasonde 15 wird die
Luftzahl auf einen vorgegebenen Wert, in der Regel auf λ = 1
geregelt.
In die lineare Lambdasonde 15 ist ein separater Temperatur
sensor 17 integriert, der ein der Temperatur T der Lambdason
de entsprechendes Signal an die Steuerungseinrichtung 14 ab
gibt. Dieses Signal wird zur zur genauen Temperaturregelung
der Lambdasonde 15 verwendet. Durch Bestimmung des Sensorwi
derstandes bzw. der Ausgangsspannung bei verschiedenen Tempe
raturen T wird die entsprechende Signalverschiebung ermit
telt. Diese temperaturabhängige Signalverschiebung wird in
einem oder auch mehreren Kennfeldern KF im Speicher 20 der
elektronischen Steuerungseinrichtung 14 abgelegt werden und
zu einer Temperaturdriftkompensation herangezogen.
In Fig. 2 ist die Abhängigkeit des Ausgangssignals ULS der
breitbandigen, schnellen Lambdasonde 15 (lineare Sonde) von
der Luftzahl λ für zwei verschiedene Arbeitstemperaturen dar
gestellt. In einem schmalen Bereich von typisch 0,95 < λ <
1,05 ergibt sich ein nahezu linearer Zusammenhang zwischen
Ausgangssignal und Luftzahl. Im fetten und im mageren Luft
zahlbereich zeigt die Sondenkennlinie ein Sättigungsverhal
ten. In diesem Beispiel ändert sich mit der Luftzahl λ die
Ausgangsspannung ULS der linearen Lambdasonde 15.
Eine analoge Darstellung ergibt sich, wenn man als Ausgangs
signal den elektrischen Widerstand der Lambdasonde in Abhän
gigkeit der Luftzahl λ aufträgt.
Mit durchgezogener Linie ist in Fig. 2 der Verlauf des Aus
gangssignals bei einer angenommenen Sollarbeitstemperatur TS
der Lambdasonde von 850°C eingetragen, während für eine über
dieser Sollarbeitstemperatur liegende Temperatur von 880°C
der entsprechende Verlauf mit strichlierter Linie dargestellt
ist. Der Vorwiderstand eines Spannungsteilers zur Umwandlung
des Sondenwiderstandes in eine Spannung ist in diesem Bei
spiel so dimensioniert, daß sich bei λ = 1,000 eine Spannung
von 2,5 V einstellt, wobei der maximale nutzbare Spannungsbe
reich üblicherweise 0 bis 5 V beträgt. Dies ist der Bereich,
den die konventionellen Analog/Digital-Wandler abdecken.
Die Lambdaregelungseinrichtung 19 wird während des Betriebes
der Brennkraftmaschine versuchen, den λ-Wert möglichst so zu
regeln, daß sich eine Spannung von 2,5 V ergibt. Dies ist im
stationären Betrieb der Brennkraftmaschine relativ gut mög
lich.
Bei Drehzahl- bzw. Lastwechsel der Brennkraftmaschine und
sich dadurch ergebendes wärmeres Abgas steigt die Temperatur
der Lambdasonde 15 an. Dies hat einen Abfall der Sondenspan
nung z. B. auf 2,2 V bei λ = 1,000 zur Folge, bis die
Lambdasonde durch Verminderung der Heizleistung die Solltem
peratur TS von 850°C wieder erreicht hat. Durch eine Vor
steuerung über ein Kennfeld kann das Erreichen des Sollwertes
beschleunigt werden. Dennoch bleibt für eine gewisse Zeit ei
ne Abweichung bestehen. Da im praktischen Fahrbetrieb oft
Last- und Drehzahlwechsel stattfinden, kommt es zu einer
ständigen Temperaturoszillation um den Sollwert. Wird jedoch
die aktuelle Temperatur berücksichtigt, ist es nicht mehr nö
tig, die Heizleistung exakt anzupassen, da auf jede Tempera
tur der zugehörige im Kennfeld KF des Speichers 20 abgelegte
Sollwert eingeregelt wird. Voraussetzung hierzu ist natürlich
ein separater, schnell reagierender Temperatursensor 17, der
möglichst nahe bei der aktiven Meßschicht angebracht ist.
Bei Überschreiten der eingestellten Arbeitstemperatur TS des
Sensors 15 durch sehr heiße Abgase aufgrund z. B. langanhalten
der Fahrt mit Vollgas erfolgt ebenfalls eine Signalverschie
bung zu kleineren Widerständen (Spannungen) hin. In diesem
Fall kann ebenfalls auf das abgelegte Kennfeld KF zurückge
griffen werden und eine λ = 1,000-Regelung aufrechterhalten
werden.
Dies ist entscheidend für die Erfüllung der neuen Abgasgeset
ze, die eine Regelung über den gesamten Last- und Drehzahlbe
reich vorschreiben, d. h. auch für die Temperatur über der
Sollarbeitstemperatur TS der Abgassonde.
In Fig. 3 ist der Zusammenhang zwischen Ausgangssignal der
Lambdasonde und der Arbeitstemperatur dargestellt, wie er in
dem Kennfeld KF des Speichers 20 abgelegt ist. Dem Sollwert
TS der Arbeitstemperatur (850°C) ist der Sollwert ULSS für
das Ausgangssignal (2,5 V) zugeordnet. Bei gegenüber dem Wert
TS niedrigeren Temperaturen steigt das Ausgangssignal, bei
höheren Temperaturen fällt das Ausgangssignal.
Eine andere Möglichkeit zur Einstellung des gewünschten Aus
gangssignals der Lambdasonde bei λ = 1,000 ist, die Arbeit
stemperatur des Sensorelementes zu verändern, bis die ge
wünschte Spannung bei λ = 1,000 erreicht wird. Dies hat auch
den Vorteil, daß die Spannungscharakteristik in einem optima
len Meßbereich verschoben werden kann.
Eine weitere Möglichkeit ergibt sich aus der typischen Kenn
linie der linearen Lambdasonde. Der Widerstand ist für
λ-Werte von λ < 1,3 relativ konstant. Bei Schubabschaltung wäh
rend einer Autofahrt (Gaspedal nicht gedrückt) wird üblicher
weise kein Kraftstoff mehr eingespritzt. In diesem Betriebs
fall bzw. -bereich kann der ermittelte Sondenspannungswert
zusammen mit der aktuellen Temperatur zur genauen Kalibrie
rung des Sensors verwendet werden. Hierzu wird auf die in der
Motorsteuerung abgelegten Kennfelder zurückgegriffen. Ist der
Sensor ausreichend stabil, bezüglich Vergiftungen und Alte
rung, kann damit auf eine zusätzliche Kalibriersonde verzich
tet werden.
Eine ähnliche Kalibrierung könnte alternativ auch während des
Warmlaufens der Brennkraftmaschine erfolgen. Bis Erreichen
einer bestimmten Mindesttemperatur wird die Brennkraftmaschi
ne z. B. im Bereich λ = 1,05 ± 0,02 betrieben (Regelung über
Einspritzventilfüllung und Luftmassenmesser). Dieser Betrieb
spunkt liegt ebenfalls in einem Bereich, in dem sich die an
fallende Spannung am Sensorelement wendig ändert.
Addieren sich die Abweichungen vom Sollwert in der Schicht
dicke, Vorwiderstand und Temperaturfühler in Summe so, daß
anstatt 2,5 V z. B. 1,5 V oder 3,5 V Spannung anfallen, bei λ
= 1,000, kann durch Senkung oder Erhöhung der Sollarbeitstem
peratur die Sondenspannung (bzw. Widerstand) angehoben oder
erniedrigt werden. Hierdurch läßt sich der vorhandene Meßbe
reich von 0 bis 5 V wesentlich besser ausnutzen und eine ge
nauere Regelung mit preisgünstigen Meßbausteinen (10 bit-Auf
lösung) durchführen.
Die Fertigungstoleranzen führen dazu, daß z. B. eine Spannung
von 2,5 V bei λ = 1,000 und der Sollarbeitstemperatur nur im
Mittel erreicht werden. Üblicherweise wird aber ein von die
sem Mittelwert abweichendes Ausgangssignal bei der ersten In
betriebnahme des Fahrzeugs anfallen. Zur Verdeutlichung die
ses Sachverhaltes sind in Fig. 4 zwei aufgrund der oben ge
nannten Fertigungstoleranzen verschiedene Kennlinien für das
Sondensignal ULS dargestellt, wobei mit PULS die Verschiebung
zwischen den Kennlinien bezeichnet ist. In Abhängigkeit von
dieser Verschiebung kann der Sollwert für die Arbeitstempera
tur geändert werden.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Kompensieren der Temperaturdrift einer, be
zogen auf ihr Ausgangssignal (ULS) zumindest teilweise eine
lineare Charakteristik aufweisenden Lambdasonde (15) zur Be
stimmung des Sauerstoffgehaltes im Abgas einer Brennkraftma
schine (10),
- - mit einer Lambdaregelungseinrichtung (19), die in Abhängig keit des Ausgangssignals (ULS) der Lambdasonde (15) über ei ne elektronische Steuerungseinrichtung (14) ein der Brenn kraftmaschine (10) zuzuführendes Kraftstoff-/Luft-Gemisch beeinflußt,
- - mit einer elektrischen Heizeinrichtung (16) zum Beheizen der Lambdasonde (15),
- - mit einem, der Lambdasonde (15) zugeordneten Temperatursen sor (17) zum Erfassen der aktuellen Arbeitstemperatur (T) der Lambdasonde (15), dadurch gekennzeichnet, daß
ein Speicher (20) in der elektronischen Steuerungseinrichtung
(14) vorgesehen ist, der mindestens ein Kennfeld (KF) bein
haltet, in dem abhängig von der Arbeitstemperatur (T) der
Lambdasonde (15) zugehörige Werte für das Ausgangssignal
(ULS) der Lambdasonde (15) bei einer bestimmten Luftzahl λ
abgelegt sind, wobei einem vorgegebenen Sollwert für die Ar
beitstemperatur (TS) ein entsprechender Sollwert für das Aus
gangssignal (ULSS) zugeordnet ist,
die Steuerungseinrichtung (14) mit Hilfe dieses Kennfeldes (KF) die temperaturabhängige Signalverschiebung vom Sollwert (ULSS) bei der aktuellen Arbeitstemperatur (T) bestimmt und in Abhängigkeit von dieser Signalverschiebung die Heizlei stung der elektrischen Heizeinrichtung (16) derart regelt, so daß der Sollwert für die Arbeitstemperatur (TS) erreicht wird.
die Steuerungseinrichtung (14) mit Hilfe dieses Kennfeldes (KF) die temperaturabhängige Signalverschiebung vom Sollwert (ULSS) bei der aktuellen Arbeitstemperatur (T) bestimmt und in Abhängigkeit von dieser Signalverschiebung die Heizlei stung der elektrischen Heizeinrichtung (16) derart regelt, so daß der Sollwert für die Arbeitstemperatur (TS) erreicht wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Temperatursensor (17) in unmittelbarer räumlicher Nähe der
aktiven Sensorschicht der Lambdasonde (15) integriert ist und
eine bezüglich des Sensorverhaltens kleine Zeitkonstante auf
weist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in Betriebsbereichen der Brennkraftmaschine (10), während
derer das Ausgangssignal (ULS) der Lambdasonde (15) annähernd
konstant ist, der ermittelte Wert des Ausgangssignals (ULS)
zusammen mit der aktuellen Arbeitstemperatur (T) zur Kalibrie
rung der Lambdasonde (15) herangezogen wird, indem der Wert
für die Sollarbeitstemperatur (TS) verändert wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kalibrierung während des Betriebszustandes der Schubab
schaltung oder während des Warmlaufes der Brennkraftmaschine
(10) erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996129552 DE19629552C1 (de) | 1996-07-22 | 1996-07-22 | Vorrichtung zum Kompensieren der Temperaturdrift einer Abgassonde |
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DE1996129552 Expired - Fee Related DE19629552C1 (de) | 1996-07-22 | 1996-07-22 | Vorrichtung zum Kompensieren der Temperaturdrift einer Abgassonde |
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