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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Fernantriebseinrichtung für ein Handbedienorgan
eines Schalters gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Aus
der
DE 30 28 812 A1 ist
ein frei anbaubarer Fernantrieb mit einer sogenannten Griffkopplung
bekannt. Hierbei steht ein Antrieb mit einem Handbedienorgan in
Wirkverbindung. Der Antrieb wirkt bei der bekannten Fernantriebseinrichtung
sowohl beim Einschalten als auch beim Ausschalten über das
Handbedienorgan wie eine manuelle Betätigung von Schaltkontakten.
Beim Einschalten stört ein
relativ langsamer Antrieb nicht, beim Ausschalten sollten die Kontakte
jedoch schnell geöffnet
werden. Um diesen Forderungen zu genügen, ist die bekannte Fernantriebseinrichtung
verhältnismäßig aufwendig.
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Weiter
ist es in der Praxis störend,
dass bei einem soeben von Hand betätigten Handbedienorgan im Fehlerfall
dieses weiterhin in der Einschaltstellung gehalten wird, so dass
die Auslösung
durch den Fehler nicht zu erkennen ist und andererseits vor einem
wiedereinschalten der Antrieb erst in die Ausstellung überführt werden
muss. Um dieses zu vermeiden, kann man dem Handbedienorgan ein eigenes
Schaltschloss mit einer Verklinkung zuordnen, so dass im Fehlerfall
die Entklinkung auch bei Eingriff von Hand gesichert ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders einfache Fernantriebseinrichtung
anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des Anspruchs 1. Der Antrieb ist hierbei nur zum Einschalten
des Schalters ausgelegt. Die Ausschaltung erfolgt bei Zuordnung
der Fernantriebseinrichtung zu einem Schutzschalter durch dessen
Auslöser.
Bei anderen Schaltern ohne ein eigenes Auslösesystem wird die Fernantriebseinrichtung mit
einem gesonderten Auslösesystem
versehen. Bei einem Schutzschalter übernimmt also das bei diesem
ohnehin vorgesehene Ausschaltsystem für den Fehlerfall die Ausschaltung.
Eine derartige Fernantriebseinrichtung ist im Aufbau wesentlich
einfacher als eine Fernantriebseinrichtung, die Ein- und Ausschaltung
bewirkt und die eine Ausschaltung im Fehlerfall nicht beeinträchtigt.
Die erfindungsgemäße Fernantriebseinrichtung
beeinträchtigt
die Ausschaltung im Fehlerfall trotz ihres ermöglichten einfachen Aufbaus
nicht. Bei einem anderen Schalter, der nicht als Schutzschalter
ausgeführt
ist, kann das Auslösesystem
einfach ausgeführt
werden. Es genügt
hierbei ein Arbeitsstromauslöser,
der für
die Ausschaltung gesondert angesteuert wird.
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Der
Antrieb steht durch einen Mitnehmer mit dem Handbedienorgan in Wirkverbindung,
der von einem Motor angetrieben ist. Außerhalb der Einschaltphase
durch Fernantrieb ermöglicht
der Mitnehmer ein freie Betätigung
des Handbedienorgans.
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Der
Mitnehmer kann in einfacher Weise als Exzenter ausgebildet sein.
Der Mitnehmer kann auch als umlaufende Scheibe mit einem Nocken
ausgeführt
sein, dessen Bahn zum Einwirkbereich einer rückwärtigen Verlängerung des Handbedienorgans führt oder
zu einem Kopplungsglied zum Handbedienorgan. Gemäß einem zweckmäßigen Aufbau kann
der Mitnehmer vom Motor über
eine Antriebskinematik angetrieben sein. Die Antriebskinematik kann
auch als Antriebsschnecke ausgeführt
sein.
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Der
Antrieb kann als Einbauteil ausgeführt sein, der beispielsweise
in einen Schutzschalter, insbesondere in einen Leitungsschutzschalter,
eingebaut wird. Die Fernantriebseinrichtung lässt sich auch als Anbauteil
ausführen,
beispielsweise für
einen nachträglichen
Anbau.
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Im
Einbauteil oder im Anbauteil kann zusätzlich zum Antrieb auch ein
gesondert ansteuerbares Auslösesystem
integriert sein, um für
Anwendungsfälle
außerhalb
von Schutzschaltern ein geschlossenes Bauteil bereitzustellen. Das
Auslösesystem
kann dabei als Arbeitsstromauslöser
ausgelegt sein.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt die einzige
Figur schematisch eine Fernantriebseinrichtung zum Einschalten eines Schutzschalters.
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Veranschaulicht
ist ein Handbedienorgan 1 oder ein Kopplungshebel zusammen
mit einer Fernantriebseinrichtung 2 eines Schalters. Die
Fernantriebseinrichtung 2 weist eine Steuereinrichtung 3 sowie
als Antrieb einen Motor 4, eine Antriebskinematik in Gestalt
einer Antriebsschnecke 5 und einen Mitnehmer 6 auf,
der in Wirkverbindung mit dem Handbedienorgan 1 bzw. Kopplungshebel
steht.
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Der
Mitnehmer 6 ist als umlaufende Scheibe 7 mit einem
Nocken 8 ausgebildet. Der Nocken 8 verläuft auf
seiner Bahn zu einem Einwirkbereich einer rückwärtigen Verlängerung 9 des Handbedienorgans.
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Bei
Drehung der Scheibe 7 im Uhrzeigersinn überführt der Nocken 8 das
Handbedienorgan 1 von der voll gezeichneten Stellung aus
in die gestrichelt wiedergegebene Stellung EIN. Das Handbedienorgan 1 nimmt
dann in seinem oberen, von Hand zugänglichen Bereich die linke
Stellung ein. Der Nocken 8 läuft nach der Überführung des
Handbedienorgans 1 in die Einschaltstellung von damit gekoppelten
Schaltkontakten im Uhrzeigersinn weiter bis zu seiner voll gezeichneten
linken Ruhestellung. Der Mitnehmer 6 erlaubt dadurch nach
seiner Einwirkung ein freies Schalten von Hand. Der Mitnehmer 6 kann seiner
Funktion nach auch als Exzenter angesehen werden. Darüber hinaus
kann der Mitnehmer auch als herkömmlicher
Exzenter ausgeführt
sein.
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Bei
der im Prinzip aus dem Motor 4, der Antriebskinematik 5 und
dem Mitnehmer 6 bestehenden Fernantriebseinrichtung 2,
ist der Motor 4 mittels einer Steuereinrichtung 3 durch
von fern zuführbare Stellsignale
betätigbar.
Der geschilderte Antrieb (4, 5, 6) für nur eine
Richtung, nämlich
die Einschaltrichtung, lässt
einfachere Konstruktionsprinzipien zu und kann somit kostengünstig realisiert
werden. Das Handbedienorgan 1 kann auch als Kopplungshebel zu
einem regulären
Handbedienorgan oder Griff eines Schalters ausgeführt sein.
Ein reguläres
Handbedienorgan kann über
einen Kopplungsstift 10 mit dem dann als Kopplungshebel
dienenden „Handbedienorgan" verbunden werden.
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Die
Fernantriebseinrichtung 2 ist derart ausgeführt, dass
nach jeder durch sie bewirkten Einschaltung das Handbedienorgan 1 für eine freie
Betätigung
von Hand zur Verfügung
steht. Wenn der Mitnehmer 6 nach der Zeichnung von seiner
linken Ausgangslage in Ruhestellung über seinen einschaltenden Bereich
hinaus weiter gedreht wird, steht das Handbedienorgan 1 wieder
für ein
Betätigen
von Hand zur freien Verfügung.
Der Mitnehmer 6 dreht weiter bis in seine links wiedergegebene
Ausgangsstellung oder Ruhestellung. Über ein Zahnrad 11 und die
Antriebskinematik in Gestalt der Antriebsschnecke 5 kann
der Motor 4 den Mitnehmer 6 antreiben.
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In
der Schaltstellung EIN findet im Anwendungsfalls eines Schutzschalters
eine Verklinkung statt, so dass das Handbedienorgan 1 in
der Einschaltstellung gehalten bleibt. Bei anderen Schaltern, beispielsweise
Installationsschaltern, ist das Verbleiben in der Einschaltstellung üblicherweise
anderweitig sichergestellt. Wesentlich ist, dass nach der Überführung in
die Einschaltstellung durch die Fernantriebseinrichtung 2 ein
Schalter, dem die Fernantriebseinrichtung 2 zugeordnet
ist, jederzeit auch in einem Fehlerfall oder Notfall durch ein Auslösesystem
ausgeschaltet werden kann.
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Wesentlicher
Vorteil dieser Fernantriebseinrichtung 2 ist, dass der
Antrieb nur eine Schaltrichtung unterstützen muss, da er nur für eine Einschaltung
auszulegen ist.
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Ein
Auslösesystem,
sei es ein Auslöser
eines Schutzschalters oder ein gesondert vorgesehenes Auslösesystem,
bewirkt eine schnellstmögliche
Ausschaltung unabhängig
von der Fernantriebseinrichtung 2. Für eine rasche Ausschaltung
muss keine Energie vorgehalten werden. Es entfällt beispielsweise ein Kondensator.
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Das
Handbedienorgan 1 oder ein Griff wird nicht zwangsweise
in der Stellung EIN gehalten, so dass die Schaltstellung, wie sie
der Stellung der Schaltkontakte entspricht, zutreffend angezeigt
wird. Das Handbedienorgan 1 ist außerhalb der in der Fernantriebseinrichtung 2 durchgeführten Einschaltung
frei beweglich und kann jederzeit von Hand oder durch ein Schutzschaltsystem
geschaltet werden.