DE10116991A1 - Gleitplatte für Schienenweichen - Google Patents
Gleitplatte für SchienenweichenInfo
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Abstract
Um eine Kunststoffgleitplatte für Schienenweichen, welche an einem Weichenstuhl der Weichen auswechselbar montiert ist und eine Gleitebene für eine Zunge der Weichen definiert, so weiterzubilden, dass sie den heutigen Anforderungen genügt und ein sicherer Weichenbetrieb unabhängig von der Jahreszeit möglich ist, wird vorgeschlagen, dass diese Gleitplatte eine mechanisch feste Trägerschicht und eine auf der Trägerschicht angeordnete Verschleißschicht umfasst, welche die Gleitebene für die Weichenzunge bildet und welche aus einem ersten die Gleitreibung mindernden Kunststoffmaterial hergestellt ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Kunststoffgleitplatte für Schienen
weichen, welche an einem Weichenstuhl der Weichen auswechselbar
montiert ist und eine Gleitebene für eine Zunge der Weiche de
finiert.
Solche Gleitplatten sind beispielsweise aus der DE 26 31 594
bekannt.
Die früher ausschließlich und auch heute zum Teil noch ge
bräuchlichen Gleitplatten aus Metall erfordern eine regelmäßige
Wartung, nämlich hauptsächlich ein in bestimmten Zeitinterval
len zu wiederholendes Schmieren, um die für die Verschiebung
der auf der Gleitplatte aufruhenden Weichenzunge notwendigen
Kräfte möglichst klein zu halten. Außerdem dient die Schmierung
als Korrosionsschutz der metallischen Weichengleitplatten, die
zumeist aus Stahl gefertigt sind. Mit der Zeit verkrustet je
doch der aufgebrachte Schmierfilm durch Umgebungseinflüsse und
vermindert so die Betriebssicherheit der Weiche. Der verkruste
te Schmierfilm muss daher von Zeit zu Zeit mit speziellen Rei
nigungsgeräten entfernt werden. Diese regelmäßigen Wartungs-
und Reinigungsarbeiten bedingen einen erheblichen Personal- und
Kostenaufwand und stellen zudem ein erhebliches Risiko für das
Wartungspersonal dar, da im Wartungs- und Reinigungsbereich
ständig Züge auf den Schienen verkehren. Zudem lässt sich nach
geraumer Zeit und vor allem bei Dunkelheit (verminderter Fahr
betrieb und damit bevorzugte Tageszeit für Wartungsarbeiten)
durch die oberflächliche Verschmutzung der Weichengleitstühle
nur mehr schwer erkennen, welche Stühle zu schmieren sind und
welche nicht. Schließlich gelangen nicht unerhebliche Mengen an
Schmiermittel sowie abgereinigte verkrustete Schmiermittelreste
zusammen mit Reinigungsmittel ins Gleisbett Erdreich und stel
len eine erhebliche, nicht vermeidbare Umweltverschmutzung dar.
Die bekannten Kunststoffgleitplatten bringen gegenüber den Me
tallgleitplatten ein erhebliches Maß an Verbesserung der War
tungsfreiheit.
Eine weitere wesentliche Verbesserung der Kunststoffgleitplat
ten ist aus der DE 34 06 726 bekannt. Dort wurde vorgeschlagen,
dem Kunststoffmaterial Verstärkungsmaterialien in Faser- oder
Schuppenform zuzugeben, um die mechanische Festigkeit zu erhö
hen. Dies brachte insbesondere eine Verbesserung der Gleitplat
ten in Bezug auf deren Widerstandsfähigkeit gegen hohe Belas
tungsspitzenwerte, wie sie beispielsweise beim Befahren der
Weiche beobachtet werden, und die zum einen durch oszillierende
Bewegungen zwischen Weichenstuhl und Weichenzunge im Augenblick
des Überfahrens und zum anderen durch Verwindungen der Weichen
zunge hervorgerufen werden. Häufig liegen die verwundenen Wei
chenzungen nicht an der zugehörigen Stockschiene an, wodurch
dann beim Überfahren die einwirkende Kraft nicht flächig auf
die Gleitplatte, sondern über eine Kante der Weichenzunge mit
entsprechend hohen dynamischen Spitzenwerten übertragen wird.
Die genannten Kunststoffgleitplatten haben sich insbesondere
bei kurzbauenden Weichen bewährt und sind langjährig im Ein
satz. Mit dieser Technologie stößt man aber insbesondere bei
Weichen mit normaler Länge und insbesondere bei überlangen Wei
chen, wie sie bei großen Kurvenradien erforderlich sind, an
nicht zu überwindende Grenzen. Je länger bauend die Weichen,
desto mehr Schwellen sind in den Weichenbereich einbezogen, und
auf jeder Schwelle ist ein Weichenstuhl mit Gleitplatte vorzusehen.
Weiter erfahren die Schwellen, auf denen die Weichen
gleitstühle montiert sind, durch den Fahrbetrieb mit der Zeit
ein teil- oder stellenweises Absenken. Hier macht sich insbe
sondere bemerkbar, dass nicht alle Weichenstühle in einer Ebene
angeordnet sind, sondern mehr oder weniger hiervon abweichen.
In der Folge ist die Belastung für die Gleitplatten einzelner
Weichenstühle drastisch erhöht. Andererseits sind die Weichen
antriebe zum Verschwenken der Weichenzungen mit nur geringer
Reserve ausgelegt, so dass abgenutzte Gleitplatten oder in die
Gleitplatten eingesunkene Weichenzungen einen verlässlichen
Weichenbetrieb in Frage stellen. Dies bedeutet dann ein nicht
mehr akzeptables Sicherheitsrisiko, dem man nur durch ein vor
zeitiges Auswechseln der Gleitplatten begegnen kann. Anderer
seits wird parallel zu den gestiegenen Sicherheitsanforderungen
der Bahnbetreiber eine Verlängerung der Wartungs- bzw. Aus
tauschintervalle erwartet, da insbesondere bei Neubau- und
Schnellfahrstrecken, bei denen die notwendige Infrastruktur
(Bahnhöfe) weit entfernt liegt, extrem lange Wege zur Wartung
und Instandhaltung zurückzulegen sind und das Risiko für das
Wartungspersonal besonders hoch ist.
Die in der DE 34 06 726 vorgeschlagenen Werkstoffmodifizierun
gen zum Erzielen eines verbesserten Gleitreibungsverhaltens
reichen mittlerweile bei den gestiegenen heutigen Anforderungen
nicht mehr aus, um den tribologischen und mechanischen Festig
keitsanforderungen gerecht zu werden. Einerseits müssten die
den Reibwert absenkenden Festschmierstoffanteile weiter erhöht
werden, was die mechanische Festigkeit, insbesondere die
Schlagzähigkeit bzw. das Arbeitsaufnahmevermögen des Materials,
insbesondere bei Betriebsbedingungen um den Gefrierpunkt, ver
mindert. Dies ließe sich in gewissen Grenzen durch Erhöhung des
Fasergehalts eindämmen, eine Maßnahme, die allerdings schnell
an Grenzen stößt.
Weiter bewirken die Zugaben von Festschmierstoffen eine deutli
che Spreizung der Qualitätsbandbreite, was eine höhere Aus
schussquote dieser sehr teueren Hochleistungskunststoffe zur
Folge hat.
Begrenzend bei der Suche nach Verbesserungen ist auch die For
derung der Bahnbetreiber, dass für bereits mit herkömmlichen
Kunststoffgleitplatten ausgerüstete Weichengleitstühle Aus
tauschteile mit besserer Qualität, aber in ihren geometrischen
Abmessungen und Formen nicht verändert, zur Verfügung gestellt
werden. Damit scheiden einfache Maßnahmen wie die Vergrößerung
der Auflageflächen, um somit spezifisch geringere Belastungen
zu erzielen, von vornherein aus.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, die eingangs
beschriebene Kunststoffgleitplatte so weiterzubilden, dass sie
den heutigen Anforderungen genügen und ein sicherer Weichenbe
trieb unabhängig von der Jahreszeit möglich ist.
Diese Aufgabe wird bei den eingangs genannten Gleitplatten er
findungsgemäß dadurch gelöst, dass die Gleitplatte eine mecha
nisch feste Trägerschicht und eine auf der Trägerschicht ange
ordnete Verschleißschicht umfasst, welche die Gleitebene für
die Weichenzunge bildet und welche aus einem ersten die
Gleitreibung mindernden Kunststoffmaterial hergestellt ist.
Der zwei- oder mehrschichtige Aufbau der Gleitplatte erlaubt
die Verschleißschicht optimal an deren Funktion, nämlich die
Gleitreibung und den Verschleiß beim Bewegen der Weichenzunge
in der Gleitebene zu vermindern, anzupassen. Gesichtspunkte wie
Festigkeit oder Formstabilität können hier weitgehend außer Be
tracht bleiben, da diese Funktion von der mechanisch festen
Trägerschicht übernommen wird.
Die Trägerschicht kann dadurch aus einem wesentlich preisgüns
tigeren Material hergestellt werden, und der Einsatz der sehr
teuren Hochleistungskunststoffe beschränkt sich auf die Ver
schleißschicht.
Der zwei- oder mehrschichtige Aufbau der erfindungsgemäßen
Gleitplatten lässt zusätzlich weitere Funktionen der Gleitplat
ten bzw. von deren Schichten sowie Anpassungen an den jeweili
gen Einsatzort zu, die insgesamt zu einer weiteren Verbesserung
der Gleitplatte in ihrer Funktion führen.
In Fällen, in denen nur mit verhältnismäßig geringen Radlasten
(z. B. im U-Bahn- und S-Bahngleisnetz) zu rechnen ist, kann die
Trägerschicht gleichzeitig als stoßdämpfende Schicht ausgebil
det werden. Die erforderliche mechanische Festigkeit der Gleit
platte ergibt sich dann jedenfalls aus dem Verbund von Ver
schleiß- und Trägerschicht.
Die mechanisch feste Trägerschicht wird vorzugsweise von einer
Metallplatte gebildet, die beispielsweise von dem ersten, die
Gleitreibung mindernden Kunststoffmaterial ummantelt sein kann
oder formschlüssig mit ihr verbunden sein kann.
Alternativ hierzu kann die Trägerschicht nur auf ihrer Obersei
te, d. h. auf der im montierten Zustand zur Weichenzunge hin
weisende Oberfläche, mit dem ersten, die Gleitreibung mindern
den Kunststoffmaterial beschichtet sein.
Zur Bildung der Trägerschicht kommen selbstverständlich auch
entsprechend feste zweite Kunststoffmaterialien wie Polyamid
(PA), Polyethylenterephthalat (PET), Polybutylenterephthalat
(PBT), Polyoxymethylen (POM), Polyphenylensulfid (PPS), Poly
propylen (PP) und Mischungen (Blends) in Betracht. Bevorzugt
werden solche Kunststoffe, die im Zwei- oder Mehrkomponenten
Spritzgussverfahren oder Koextrusionsverfahren eine gute stoff
schlüssige Verbindung mit den beiden Schichten eingehen.
Eine weitere Verbesserung der mechanischen Festigkeit bei dem
zweiten Kunststoffmaterial wird durch den Einsatz von Verstär
kungen, insbesondere Faserverstärkungen, erzielt.
Bei der Verwendung von einem zweiten Kunststoffmaterial zur
Bildung der Trägerschicht ist in der Regel eine Anbindung der
Verschleißschicht an die Trägerschicht in einfacher Weise mit
sehr guten und insbesondere dauerhaften Ergebnissen möglich.
Bei der Verwendung von Metallplatten kann hier, insbesondere
wenn nur ein Zweischichtaufbau gewählt wird, ein größerer Auf
wand zur dauerhaften Verbindung der Metalloberfläche mit der
Verschleißschicht notwendig werden.
Die Trägerschicht selbst kann bei einer bevorzugten Ausfüh
rungsform wieder unterteilt sein in eine Basisschicht, welche
beispielsweise aus einem dritten Kunststoffmaterial gebildet
sein kann, wobei in die Basisschicht eingearbeitete sektorale
Verstärkungselemente letztendlich für die mechanische Festig
keit der Trägerschicht, insbesondere deren Formstabilität, ver
antwortlich zeichnen.
Fügt man der erfindungsgemäßen Gleitplatte eine weitere Funkti
onsschicht in Form einer durchgängigen Schicht oder aber auch
in Form von Schichtsektoren zu, dann kann eine stoßdämpfende
Schicht vorgesehen werden, die einer Dämpfung der pulsförmig
oder oszillierend eingeleiteten Kräfte auf die Gleitplatte die
nen. Die stoßdämpfende Schicht wird vorzugsweise unterhalb der
Trägerschicht angeordnet sein bzw. deren Unterseite beschich
ten, so dass einwirkende Kräfte nicht punktuell auf die Dämp
fungsschicht wirken, sondern über eine größere Fläche durch die
mechanisch feste und formstabile Trägerschicht übertragen wer
den. Als Material zur Herstellung der stoßdämpfenden Schicht
eignen sich insbesondere Polyurethane oder allgemein Elastome
re.
Auch hier handelt es sich um ein wesentlich preisgünstigeres
Material als bei der Verschleißschicht.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird die Ver
schleißschicht an ihrer die Gleitebene bildenden Oberfläche
eine Vielzahl von parallel angeordneten Nuten umfassen. Diese
Nuten weisen bevorzugt zur Längsrichtung der Verschieberichtung
der Weichenzunge einen spitzen Winkel auf.
Dies hat den Vorteil, dass Verschmutzungen der Oberfläche der
Gleitplatte beim Verschieben der Weichenzunge in die Nuten ab
gestreift werden, wobei durch die schräge Anordnung der Längs
richtung der Nuten gleichzeitig ein Transporteffekt für in die
Nuten eingetragene Schmutzpartikel resultiert, so dass solche
Gleitplatten praktisch selbstreinigend sind.
Bei einer weiter bevorzugten erfindungsgemäßen Gleitplatte wird
das erste Kunststoffmaterial ein eine Matrix bildendes Polymer
und ein in der Matrix dispergiertes Fluorkohlenwasserstoffpoly
mer umfassen, wobei das Fluorkohlenwasserstoffpolymer chemisch
mit dem Matrixpolymer gekoppelt ist.
Durch die chemische Kopplung des Fluorkohlenwasserstoffpolymers
mit dem Matrixpolymer wird eine deutliche Festigkeitszunahme
des ersten Kunststoffmaterials beobachtet, verglichen mit der
selben Materialkombination ohne chemische Kopplung.
Dadurch ist es möglich, bei gleichen Masseanteilen des Fluor
kohlenwasserstoffpolymers und damit bei zumindest gleichen
Reibwerten der Weichengleitplatte höhere mechanische Belastun
gen aufzunehmen, oder aber bei gleichen spezifischen mechani
schen Belastungskennwerten durch eine höhere Zugabe der Fluorkohlenwasserstoffpolymere
Reibungskennwerte und damit geringere
Umstellkräfte zu erreichen.
Das Matrixpolymer lässt sich aus einer breiten Palette von Po
lymeren auswählen, und die bevorzugten Matrixpolymere sind aus
gewählt aus Polyamiden, Polyestern, insbesondere Polyethylente
rephthalaten und Polybutylenterephthalaten, Polyphenylensulfo
nen, Polyacetalen, thermoplastischen Polyurethanen und/oder Po
lyetheretherketonen.
Für die chemische Kopplung des Fluorkohlenwasserstoffpolymers
an das Matrixpolymer bietet sich insbesondere die Strahlenver
netzung an.
Im Falle der Verwendung von Polyamid als Matrixpolymer und Po
lytetrafluorethylen erhält man bei der Strahlungskopplung über
die Elektronenbestrahlung Carbonsäuregruppen am Polytetrafluor
ethylenpolymeren, wenn die Elektronenbestrahlung in Gegenwart
von Sauerstoff erfolgt. Unter den Verarbeitungsbedingungen von
Polyamid besitzen diese Carbonsäuregruppen eine solche Reakti
vität, dass durch Umamidisierung PTFE-Polyamid-Blockcopolymere
entstehen, die im Vergleich zu Werkstoffkombinationen, bei de
nen unbestrahltes PTFE und Polyamid nebeneinander vorliegen,
ein wesentlich höheres Festigkeitsniveau erreichen.
Bevorzugte Gleitplatten weisen im ersten Kunststoffmaterial
über den Anteil an Fluorkohlenwasserstoffpolymeren hinaus wei
tere die Gleitreibung und den Verschleiß mindernde Additive
auf.
Unter solchen Additiven werden bevorzugt MoS2, Graphit, Borni
trid, Polyimide, Polyphenylensulfide, Wachse, Öle und Fette.
Auf Grund der chemischen Kopplung des Fluorkohlenwasserstoffpo
lymers an das Matrixpolymer ist von Haus aus das erste Kunststoffmaterial
mit einer höheren mechanischen Festigkeit ausge
stattet, so dass Zusätze wie vorgenannte Additive diese Eigen
schaften bei weitem weniger stark negativ beeinflussen als bei
den herkömmlichen Materialien, die bei Kunststoffgleitplatten
verwendet wurden.
Damit eröffnet sich auch mit diesen Additiven eine weitere Mög
lichkeit der Modifikation der Gleitplatten auf die jeweilige
Anwendung hin.
Darüber hinaus ist es empfehlenswert, das erste Kunststoffmate
rial der Gleitplatte mit festigkeitserhöhenden Verstärkungs
stoffen zu versehen, wobei bevorzugte Verstärkungsstoffe ausge
wählt sind aus Kurz- und/oder Langfasern aus Glas, Kohlenstoff,
Keflar, Metall, Hanf und Flachs.
Auf Grund der chemischen Kopplung des Fluorkohlenwasserstoffpo
lymers an die Polymermatrix und der damit einhergehenden Fes
tigkeitszunahme kann der Masseanteil der Verstärkungsstoffe im
Kunststoffmaterial reduziert und damit deren negativer Einfluss
auf die Gleitreibung und Schlagzähigkeit begrenzt werden.
Eine Minimierung der negativen Einflüsse auf die Gleitreibung
erzielt man zusätzlich, wenn die in dem ersten Kunststoffmate
rial enthaltenen Fasern eine Vorzugsrichtung aufweisen, welche
parallel zu der Bewegungsrichtung der Weichenzunge in der
Gleitebene liegt.
Bei der Verwendung von Verstärkungsfasern werden diese eben
falls bevorzugt chemisch an die Polymermatrix angebunden, was
dann zu einer weiteren Festigkeitszunahme führt und eine weite
re Gestaltungsmöglichkeit hinsichtlich der Optimierung von
Gleitreibung, Verschleiß, Festigkeit und nicht zuletzt der Her
stellkosten mit sich bringt.
Daneben kann das erste Kunststoffmaterial der erfindungsgemäßen
Gleitplatte auch Füllstoff enthalten, um vor allem den Materi
alpreis zu optimieren.
Geeignete Füllstoffe für das erste Kunststoffmaterial der
Gleitplatte sind z. B. Kaolin, Talkum, Calciumcarbonat, Silici
umcarbid, Wollastonit, Glimmer oder TiO2.
Ferner kann vorgesehen sein, dass das erste Kunststoffmaterial
der erfindungsgemäßen Gleitplatte einen sogenannten Schlagzäh
modifizierer umfasst, wobei dieser hauptsächlich dann einge
setzt wird, wenn extrem tiefe Umgebungstemperaturen im Betrieb
zu erwarten sind.
Diese und weitere Vorteile der Erfindung werden im Folgenden
anhand der Zeichnung noch näher erläutert.
Es zeigen im Einzelnen:
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht durch eine Weiche
mit einem Weichenstuhl mit erfindungsgemäßer Gleit
platte;
Fig. 2 eine Schnittansicht ähnlich wie Fig. 1, jedoch mit
einer anderen Stellung der Weichenzunge der Weiche;
Fig. 3 Schnittansicht längs Linie III-III in Fig. 1 für
eine erste Variante eines Weichenstuhls;
Fig. 4 Schnittansicht längs Linie III-III in Fig. 1 für
eine zweite Variante eines Weichenstuhls;
Fig. 5 Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Gleitplatte;
Fig. 6A bis 6D Schnittansicht längs Linie IV-IV in Fig. 5 von ver
schiedenen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Gleitplatte;
Fig. 7 Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Gleitplatte;
Fig. 8 ein Diagramm der relativen Streckspannung in Prozent
gegenüber dem Masseanteil von PTFE in einem ersten
Kunststoffmaterial der erfindungsgemäßen Gleitplat
te;
Fig. 9 ein Diagramm der Entwicklung des E-Moduls in Abhän
gigkeit des PTFE-Massenanteils (Prozent) in dem er
sten Kunststoffmaterial der erfindungsgemäßen Gleit
platte;
Fig. 10 ein Diagramm des Verhaltens des Gleitreibungskoeffi
zienten mit länger werdendem Gleitweg, d. h. länger
Betriebsdauer einer erfindungsgemäßen Gleitplatte;
und
Fig. 11 ein Diagramm betreffend den Verschleiß in Prozent
einer erfindungsgemäßen und einer herkömmlichen
Gleitplatte bei einem Verschleißweg von 4000 m.
Bei der in Fig. 1 ausschnittsweise im Schnitt dargestellten
Schienenweiche 10 ist eine Schiene 12 in herkömmlicher Weise
auf Schwellen 14 aus Holz, Beton oder einem anderen Material
befestigt. Wesentlicher Bestandteil der Weiche 10 ist eine Wei
chenzunge 16, die mittels eines an ihr angelenkten Gestänges
(nicht dargestellt) in herkömmlicher Weise, beispielsweise mit
Hilfe eines Antriebsmotors, zwischen einer Offen- und einer
Schließstellung hin und her verschieblich ist. In Fig. 1 ist
die Schließstellung dargestellt. Bei ihrer Verschiebung zwischen
der Offen- und der Schließstellung gleitet die Weichen
zunge 16 auf Weichenstühlen 18, welche jeweils mit einer auf
den Schwellen 14 befestigten, plattenförmigen Unterlage 20 ver
bunden sind.
Bei der dargestellten Ausführungsform bestehen Weichenstuhl 18
und Unterlage 20 aus Stahl. Die Oberfläche des Weichenstuhls
18, welche die Gleitebene für die Weichenzunge 16 definiert,
wird von einem Kunststoffbelag 22 gebildet, im Folgenden erfin
dungsgemäße Kunststoffgleitplatte genannt.
Die Befestigung der Kunststoffgleitplatten 22 auf dem Weichen
stuhl 18 erfolgt, wie dies im Einzelnen in der DE 26 31 594 B1
beschrieben ist.
Fig. 2 zeigt eine Schnittdarstellung der Weiche 10 mit der
Schiene 12 und der Weichenzunge 16, montiert auf einer Schwelle
24. An der Stelle der Schienenweiche 10 im Bereich der Schwelle
24 liegt die Weichenzunge 16 nicht am Kopf der Schiene 12 an,
sondern hält zu diesem einen Abstand. Während die Schnittdar
stellung der Fig. 1 die Anordnung der Weichenzunge 16 gegen
über der Schiene 12 in einem Bereich des freien Endes der Wei
chenzunge 16 zeigt, ist die Schnittdarstellung der Fig. 2 an
einem Punkt entlang der Länge der Weichenzunge 16 gezeigt, bei
der diese (auch in Schließstellung der Weiche 10) einen Abstand
von der Schiene 12 hält.
Wird die Weiche von einem Fahrzeug überfahren, so ergeben sich
insbesondere in der Situation, wie sie in Fig. 2 dargestellt
ist, Querkräfte, die von einem die Weiche überfahrenden Rad 26
erzeugt werden. Die Querkräfte sind mit einem Pfeil A in Fig.
2 gekennzeichnet. Darüber hinaus ergeben sich oszillierende
Kräfte, die mit einem Doppelpfeil 8 gekennzeichnet sind, wobei
diese Verschiebebewegung gemäß Doppelpfeil B unter einer erhöhten
Last, nämlich der Radlast, stattfindet, und damit eine
stärkere Verschleißsituation gegeben ist.
Aus Fig. 2 wird auch ersichtlich, wie die Weichenzunge 16 sich
auf Grund der Querkräfte A verwinden kann, so dass nicht mehr
die gesamte untere Fläche, mit der die Weichenzunge 16 auf der
Kunststoffgleitplatte 22 aufliegt, sondern diese mit einer un
teren Kante 28 konzentriert auf die Kunststoffgleitplatte 22
einwirkt.
Demgegenüber werden solche Querkräfte bei einer Stellung von
Weichenzunge 16 und Schiene 12, die in Fig. 1 gezeigt ist, vom
Kopf der Schiene 12 aufgefangen, so dass sich in dieser Situa
tion das Problem der Querkräfte allenfalls in geringerem Maße
stellt.
Trotzdem müssen alle zu verwendenden Gleitplatten für dieselbe
Anforderung ausgelegt werden, zum einen, um ein Verwechseln bei
der Montage zu verhindern, und zum anderen, um die Bevorratung
von Weichengleitplatten zu minimieren.
Fig. 3 zeigt eine Schnittansicht durch einen Weichenstuhl 18a,
der an der Schnittansicht längs Linie III-III in Fig. 1 ent
spricht.
Bei der Ausführungsvariante des Weichenstuhls 18a ist vorgese
hen, dass zwei Gleitplatten 22a parallel zueinander im Weichen
stuhl 18a eingeschoben aufgenommen sind und so zusammen eine
Gleitebene für die Weichenzunge 16 bilden. Beide Gleitplatten
22a weisen im Querschnitt eine trapezförmige Gestalt auf und
greifen mit Randbereichen in Schwalbenschwanzführungen des Wei
chenstuhls 18a ein und sind so im Weichenstuhl 18a fixiert.
Nach dem Einschieben der Gleitplatten 22a wird an deren Rück
seite (rechte Seite in der Fig. 1) eine Anschlagplatte 27 mon
tiert, die ein unbeabsichtigtes Herausschieben der Gleitplatten
22a bei einer Verschiebebewegung der Weichenzunge 16 verhin
dert.
Fig. 4 zeigt eine Alternative der Gestaltung der Gleitplatte
zur Fig. 3, wo ein Weichenstuhl 18b so ausgestaltet ist, dass
er eine einzelne Gleitplatte 22b aufnimmt, welche wiederum, wie
am Beispiel der Gleitplatten von Fig. 3 gezeigt, ebenfalls ei
nen trapezförmigen Querschnitt aufweist. Auch diese Gleitplatte
22b lässt sich über eine Anschlagplatte 27 (vgl. Fig. 1) in
der eingeschobenen Position sichern.
Die Darstellungen in den Fig. 1 bis 4 sind nur schematischer
Natur und zeigen noch nicht den erfindungsgemäßen Aufbau der
Gleitplatten 22, 22a und 22b. Dies wird erst im Folgenden an
hand der Zeichnungen der Fig. 5 bis 7 näher erläutert.
Fig. 5 zeigt in Draufsicht eine erfindungsgemäße Gleitplatte
18, deren Ränder 30, 31 und 32 abgeschrägt sind, so dass sie,
wie in den Fig. 3 und 4 gezeigt, in eine Schwalbenschwanz
führung eingreifen können.
Die Gleitplatte 22 definiert eine Gleitebene mit ihrer Oberflä
che 36, in die parallel verlaufende Nuten 34 eingelassen sind.
Die Nuten 34 verlaufen bevorzugt, wie in Fig. 5 gezeigt, mit
spitzem Winkel zur Längsrichtung der Gleitplatte 22 und erlau
ben so bei einer Verschiebebewegung der Weichenzunge 16, die im
Wesentlichen parallel zur Längsrichtung der Gleitplatte 22 er
folgt, das Abstreifen von Schmutzpartikeln, die sich auf der
Oberfläche 36 der Gleitplatte 22 ansammeln, in die Nuten 34
hinein. Damit sind die Schmutzpartikel von der Oberfläche 36
entfernt und behindern das Verschieben durch eine Erhöhung des
Gleitwiderstandes bei einer Bewegung der Zunge 16 auf der Ober
fläche 36 nicht mehr. Sammelt sich Material in den Nuten 34 an,
kommt auf Grund der spezifisch gewählten Ausrichtung der Nuten
zur Verschieberichtung der Weichenzunge 16 ein Transportvorgang
zum Tragen, durch den in die Nuten 34 eingetragener Schmutz in
Richtung zu den Rändern 30, 31, 32 erfolgt, so dass diese Kon
struktion der Gleitplatte 22 als selbstreinigend bezeichnet
werden kann.
Der eigentliche Aufbau der Gleitplatte 22 ist mit mehreren Al
ternativen in den Fig. 6A bis 6D und 7 dargestellt. Die
Schnittdarstellungen der Fig. 6A bis 6D entsprechen einer
Schnittansicht längs Linie VI-VI in Fig. 5.
Eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gleitplatte
ist in Fig. 6A dargestellt, welche sich aus zwei Lagen oder
Schichten zusammensetzt, nämlich einer Gleit- oder Verschleiß
schicht 38 und einer Trägerschicht 39. Die Gleitschicht 38 wird
in ihrer Zusammensetzung so optimiert, dass ein möglichst ge
ringer Gleitwiderstand zwischen der Oberfläche 36 und der Wei
chenzunge 16 beim Umschalten der Weiche besteht, während mehr
oder weniger unabhängig hiervon das Material der Trägerschicht
39 ausgewählt werden kann, welches für die mechanische Festig
keit und insbesondere auch Formstabilität der Gleitplatte 22
sorgt.
Hier bieten sich verschiedene Materialien an, angefangen von
Metallplatten, aber auch Platten aus entsprechend mechanisch
festem Kunststoff, insbesondere faserverstärkten Kunststoffen.
Bei der Materialauswahl kann hier ohne Rücksicht auf die
Gleitreibeigenschaften des Materials vorgegangen werden und im
Wesentlichen auf die mechanische Beanspruchbarkeit des Materi
als der Trägerschicht abgehoben werden.
Die Trägerschicht kann bei geringeren Belastungen gleichzeitig
als stoßdämpfende Schicht ausgebildet werden, wobei sich die
notwendige mechanische Festigkeit der Gleitplatte aus dem Ver
bund von Verschleiß- und Trägerschicht ergibt.
Eine Variante hierzu zeigt Fig. 6B, bei der wiederum die ge
samte Oberfläche 36 von einer Verschleiß- oder Gleitschicht 40
gebildet wird, während der Aufbau der Trägerschicht eine Basis
schicht 42 sowie darin eingearbeitete Verstärkungselemente 41
beinhaltet. Bei den Verstärkungselementen wird das Material so
ausgewählt, dass die Verstärkungselemente für die notwendige
mechanische Festigkeit und Formstabilität der Gleitplatte sor
gen. Das Material der Basisschicht 42 kann unter anderen Ge
sichtspunkten ausgewählt werden, da dieses nur die Verstär
kungselemente ortsfest zu halten hat. So könnte beispielsweise
die Basisschicht 42 zusätzlich zu ihrer Haltefunktion für die
Verstärkungselemente 41 eine stoßdämpfende Funktion erfüllen.
Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gleitplatte
ist in Fig. 6C gezeigt, bei der wiederum die Oberfläche 36 von
einer Gleit- bzw. Verschleißschicht 44 gebildet wird. Diese
Gleit- und Verschleißschicht ist auf einer Trägerschicht 45
aufgebracht, welche für die mechanische Festigkeit der Gleit
platte 22 sowie deren Formstabilität sorgt.
Als dritte Schicht ist bei dieser Ausführungsform eine stoß
dämpfende Schicht 46 vorhanden, welche zusammen mit der Gleit
schicht 44 die Trägerschicht 45 sandwichartig einbettet.
In Fig. 6D ist schließlich eine Variante der Gleitplatte der
Fig. 6B dargestellt, wo in die Basisschicht 42 ein metalli
sches Lochblech 41' als Verstärkungselement eingebettet ist.
Fig. 7 zeigt einen Längsschnitt durch die Gleitplatte 22 der
Fig. 5, wobei hier gegenüber den Ausführungsformen der Fig.
6A bis 6D eine weitere Variante hinzugefügt wird.
Die Oberfläche 36 wird wieder von einer Gleit- oder Verschleiß
schicht 48 gebildet, in die, wie in Fig. 5 gezeigt, Nuten 34
eingearbeitet sind.
Die Gleit- bzw. Verschleißschicht wird auf einer Trägerschicht
49 gehalten, die die mechanische Festigkeit der Gleitplatte si
cherstellt und die außerdem die Formstabilität der Gleitplatte
garantiert.
In einem Sektor benachbart zum Randbereich 32 weist die Träger
schicht 49 einen flächigen Rücksprung auf, in dem eine stoß
dämpfende Schicht 50 aufgenommen ist. Dieser Sektor, der be
nachbart zum Randbereich 32 angeordnet ist, überstreicht unge
fähr die Fläche, auf der die Weichenzunge 16 mit ihrem Fuß im
geschlossenen Zustand der Weiche auf der Gleitplatte 22 auf
ruht. Dies bedeutet, dass bei der Ausführungsform gemäß der
Fig. 7 stoßdämpfendes Material an der Unterseite der Träger
schicht 49 nur dort angeordnet wird, wo oszillierende Kräfte
auf die Oberfläche 36 der Gleitplatte 22 eingeleitet werden.
Über die Auswahl der Materialien der Gleit- bzw. Verschleiß
schicht 22, 22a, 22b wurde bislang noch nichts weiter ausge
führt. Bevorzugt wird hier jedoch ein Kunststoffmaterial ver
wendet, welches ein Matrixpolymer aufweist, in welches ein Flu
orkohlenwasserstoffpolymer dispergiert eingearbeitet ist, wobei
vorzugsweise das Fluorkohlenwasserstoffpolymer chemisch mit dem
Matrixpolymeren gekoppelt ist.
Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel besteht die
in den Figuren gezeigte Verschleiß- oder Gleitschicht der
Gleitplatte aus einem Polyamid 6.6 als Matrixpolymer, in dem
ein Polytetrafluorethylen dispergiert eingearbeitet ist. Erfin
dungsgemäß ist dabei das PTFE-Material chemisch an das Matrix
polymere Polyamid 6.6 gekoppelt, wodurch sich der in Fig. 8 in
Abhängigkeit vom PTFE-Massenanteil gezeigte Vorteil bezüglich
des Ansteigens der relativen Streckspannung (verbesserte mecha
nische Eigenschaft) ergibt. Die obere Kurve zeigt dabei das
chemisch gekoppelte Material, die untere Kurve zeigt den Fall,
bei dem das Polyamid 6.6 und PTFE ohne Kopplung nebeneinander
vorliegen.
Den selben Fall betrifft die Fig. 9, die hier die Entwicklung
des Elastizitätsmoduls im Falle mit und ohne chemische Kopplung
von Polyamid 6.6 und PTFE bei einem Bereich von PTFE-Massenan
teilen von 0 bis 50% zeigt.
In der Folge beobachtet man ein deutlich anderes Gleitreibungs
verhalten, wie sich dies insbesondere über einen längeren
Gleitweg, d. h. eine längere Gebrauchsdauer, der Kunststoff
gleitplatten bemerkbar macht.
Fig. 10 macht deutlich, dass insbesondere über den längeren
Gebrauch der Gleitplatten sich nur eine gering ansteigende Er
höhung des Gleitreibungskoeffizienten bei chemisch gekoppelten
PA 6.6-PTFE-Materialien ergibt, während bei chemisch nicht ge
koppelten Materialien ein anfangs zunächst ähnlicher Gleitrei
bungskoeffizient erhalten wird, dieser jedoch über die Zeit der
Benutzung der Gleitplatte drastisch ansteigt und damit die Um
stellkräfte der Weichenzunge erheblich erhöht.
Dieses Ergebnis schlägt sich dann schließlich im Verschleiß,
der in Fig. 11 gezeigt ist, nieder, wobei bei einem Gleitweg
von 4000 m ein um ein Vielfaches höherer Verschleiß für das
chemisch nicht gekoppelte Material gegenüber dem chemisch ge
koppelten Material erhalten wird. Die in den Fig. 10 und 11
untersuchten Materialien hatten jeweils einen PTFE-Anteil von
15 Gew.-% und waren jeweils frei von weiteren, eingangs be
schriebenen Additiven bis auf 30 Gew.-% Kohlenstofffasern mit
einer mittleren Länge von 0,2 bis 0,3 mm.
Soll eine Gleitplatte mit Polyamid als Matrixpolymer an einem
Ort eingesetzt werden, wo extrem tiefe Umgebungstemperaturen zu
erwarten sind, dann wird bevorzugt ein EPDM-Material fein dispergiert
in der Matrix des ersten Kunststoffmaterials als
Schlagzähmodifier eingesetzt. Die Anteile des EPDM-Schlagzähmo
difiers können bis zu 10 Gew.-% betragen.
Claims (21)
1. Gleitplatte für Schienenweichen, welche an einem Weichen
stuhl der Weichen auswechselbar montierbar ist und eine
Gleitebene für eine Zunge der Weiche definiert, dadurch
gekennzeichnet, dass die Gleitplatte eine mechanisch feste
Trägerschicht und eine auf der Trägerschicht angeordnete
Verschleißschicht umfasst, welche die Gleitebene für die
Weichenzunge bildet und welche aus einem ersten die
Gleitreibung mindernden Kunststoffmaterial hergestellt
ist.
2. Gleitplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Trägerschicht von einer Metallplatte gebildet wird.
3. Gleitplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Trägerschicht aus einem zweiten Kunststoffmaterial ge
bildet ist.
4. Gleitplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Kunststoffmaterial ein verstärktes Kunststoff
material ist.
5. Gleitplatte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Kunststoffmaterial ein faserverstärktes Kunst
stoffmaterial ist.
6. Gleitplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Trägerschicht eine Basisschicht um
fasst, in welcher sektoral Verstärkungselemente eingebet
tet sind.
7. Gleitplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Gleitplatte eine stoßdämpfende
Schicht umfasst.
8. Gleitplatte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die stoßdämpfende Schicht unterhalb der Trägerschicht an
geordnet ist.
9. Gleitplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Verschleißschicht an ihrer die
Gleitebene bildenden Oberfläche eine Vielzahl von paralle
len Nuten umfasst.
10. Gleitplatte nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die Nuten so angeordnet sind, dass deren Längsrichtung mit
der Verschieberichtung der Weichenzunge einen spitzen Win
kel bildet.
11. Gleitplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, dass das erste Kunststoffmaterial ein eine
Matrix bildendes Polymer und ein in der Matrix dispergier
tes Fluorkohlenwasserstoffpolymer umfasst, wobei das Flu
orkohlenwasserstoffpolymer chemisch mit dem Matrixpolymer
gekoppelt ist.
12. Gleitplatte nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass
die chemische Kopplung des Fluorkohlenwasserstoffpolymeren
an das Matrixpolymer mittels Strahlenvernetzung erzeugt
ist.
13. Gleitplatte nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeich
net, dass das Matrixpolymer ausgewählt ist aus Polyamiden,
Polyestern, insbesondere Polyethylenterephthalaten und Po
lybutylenterephthalaten, Polyphenylensulfiden, Polyacetalen,
thermoplastischen Polyurethanen und/oder Polyether
etherketonen.
14. Gleitplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, dass das erste Kunststoffmaterial der Gleit
platte Gleitreibung und Verschleiß mindernde Additive um
fasst.
15. Gleitplatte nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass
die Gleitreibung und Verschleiß mindernden Additive ausge
wählt sind aus MoS2, Graphit, Bornitrid, Polyimiden, Poly
phenylensulfonen, Wachsen, Ölen und Fetten.
16. Gleitplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, dass das erste Kunststoffmaterial der Gleit
platte festigkeitserhöhende Additive umfasst.
17. Gleitplatte nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass
die festigkeitserhöhenden Additive ausgewählt sind aus
Kurz- und/oder Langfasern aus Glas, Kohlenstoff, Keflar,
Metall, Hanf und Flachs.
18. Gleitplatte nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass
die in dem Kunststoffmaterial enthaltenen Fasern eine Vor
zugsrichtung aufweisen, welche parallel zu der Bewegungs
richtung der Weichenzunge in der Gleitebene ausgerichtet
ist.
19. Gleitplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch ge
kennzeichnet, dass das erste Kunststoffmaterial der Gleit
platte Füllstoffe enthält.
20. Gleitplatte nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass
die Füllstoffe ausgewählt sind aus Kaolin, Talkum, Calciumcarbonat,
Siliciumcarbiden, Wollastonit, Glimmer oder
TiO2.
21. Gleitplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch ge
kennzeichnet, dass das erste Kunststoffmaterial der Gleit
platte einen Schlagzähmodifier umfasst.
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