DE10116869B4 - Verfahren und Einrichtung zum Auswuchten eines rotierenden Körpers für einen Druckvorgang - Google Patents
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Abstract
Verfahren
zum Auswuchten eines rotierenden Körpers für einen Druckvorgang bei dem
Massenelemente in einer an dem rotierenden Körper befindlichen Halterungsvorrichtung
gehalten werden und die Massenelemente durch eine gesteuerte Versetzungsvorrichtung
in der Halterungsvorrichtung versetzt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß der
rotierende Körper
(Druckzylinder 2). eine Druckform ist, die durch Materialabtrag hergestellt
wird, daß in
der Halterungsvorrichtung (23) die Massenelemente (25) durch Haftung
gehalten werden und die Versetzungsvorrichtung (24) derart gesteuert
wird, daßMassenelemente
(25) aus der Halterungsvorrichtung (23) entfernt, in die Halterungsvorrichtung
(23) eingefügt
oder in der Halterungsvorrichtung (23) in definierte Positionen
versetzt werden, und daß bei
der Gewinnung von Steuersignalen für die Steuerung der Versetzungsvorrichtung
(24) auch die Bearbeitungsdaten für das Ausheben des Materials
berücksichtigt
werden, so daß die
dynamische Kompensation einer Unwucht auch, unter Berücksichtigung
des tatsächlichen
Materialabtrags erfolgt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auswuchten eines rotierenden Körpers für einen Druckvorgang, bei dem Massenelemente in einer an dem rotierenden Körper beffindlichen Halterungsvorrichtung gehalten werden und die Massenelemente durch eine gesteuerte Versetzungsvorrichtung in der Halterungsvorrichtung versetzt werden, sowie eine Einrichtung, mit der ein derartiges Verfahren ausgeführt werden kann, gemäß dem Obergriff der Patentansprüche 1 bzw. 8 wie aus
US 5 813 346 A bekannt. - In einem Abtastgerät, auch Scanner genannt, ist eine zu reproduzierende Vorlage auf eine rotierende Abtasttrommel aufgespannt, und die Information der Vorlage wird zur Gewinnung eines Bildsignals mittels eines optoelektronischen Abtastorgans punkt- und zeilenweise abgetastet.
- Bei einem Aufzeichnungsgerät, auch Belichter oder Recorder genannt, ist ein Aufzeichnungsmaterial auf eine rotierende Aufzeichnungstrommel aufgespannt, und die zu druckende Information wird mittels eines durch ein Bildsignal gesteuerten Aufzeichnungsorgans punkt- und zeilenweise auf das Aufzeichnungsmaterial belichtet.
- Druckformen beispielsweise für den Tiefdruck oder den Flexodruck werden in einer elektronischen Bearbeitungsanlage hergestellt, in der die zu druckende Information durch Materialbearbeitung z. B. mittels eines Laserstrahls oder eines mechanischen Gravierstichels auf die Druckformen gebracht wird. Die Druckformen können rotierende Druckzylinder oder auf einen rotierenden Druckzylinder aufgespannte Druckplatten sein.
- In allen Fällen kann an den rotierenden Körpern eine Unwucht auftreten, insbesondere dann, wenn relativ dicke Druckplatten zu bearbeiten sind, die am Umfang eines rotierenden Druckzylinders nicht gleichmäßig verteilt sind bzw. nicht den gesamten Umfang des Druckzylinders ausfüllen oder wenn der Materialabtrag am Umfang des Druckzylinders ungleichmäßig ist.
- Die Unwucht eines rotierenden Körpers wie einer Abtasttrommel, einer Aufzeichnungstrommel oder eines rotierenden Druckzylinders kann zu Vibrationen und Geräuschen des Reproduktionsgerätes führen, wodurch während der Abtastung, Aufzeichnung oder Materialbearbeitung Verzitterungen auftreten können, welche die Reproduktionsqualität beeinträchtigen würden. Zur Verringerung einer Unwucht kann man zwar die Drehzahl der rotierenden Körper reduzieren, was aber zu einer unerwünschten Verlängerung der Bearbeitungszeiten führen würde. Günstiger ist es daher, eventuell vorhandene Unwuchten durch geeignete Maßnahmen zu reduzieren.
- Aus der eingangs genannten
US 5 813 346 A ist bereits eine Einrichtung zum Auswuchten einer rotierenden Trommel bei Reproduktionsgeräten bekannt. Die Einrichtung besteht im wesentlichen aus einer an der Trommel angebrachten Halterungsvorrichtung für Massenelemente und aus einer ortsfesten, steuerbaren Versetzungsvorrichtung für die Massenelemente. Die Halterungsvorrichtung weist eine Umfangsnut auf, in der eine feste Anzahl von Massenelementen verschiebbar und durch Reibkräfte fixierbar sind. Mit der Versetzungsvorrichtung können die Massenelemente in der Ringnut der Halterungsvorrichtung durch langsame Drehung der Trommel verschoben werden, um störende Unwuchten der Trommel auszugleichen. Die bekannte Einrichtung hat den Nachteil, daß sie im wesentlichen pur ein Ausgleich von Unwuchten bekannter Größe bei relativ geringer Drehzahl der Trommeln ermöglicht. - Aus
DE 43 37 001 C2 ist eine andere Einrichtung zum Auswuchten rotierender Körper beschrieben, bei der als Wuchtringe mit ungleichmäßiger Massenverteilung ausgeführte Massenelemente aus elektrisch leitfähigem und magnetisierbarem Material schwimmend gelagert sind und mittels Stelleinrichtungen berührungslos in Umfangsrichtung drehbar sind, wobei die Wuchtringe in den radialen Positionen durch Reibung gehalten werden. Diese Einrichtung zum Auswuchten hat den Nachteil, daß sehr große Kräfte berührungslos von den Stelleinrichtungen auf die Wuchtringe übertragen werden müssen, um ihre durch Reibung fixierten Positionen ändern zu können. Um die Stellkräfte zu verringern, müßte man die Reibkräfte reduzieren. In diesem Fall könnten sich aber im Betrieb die Wuchtringe selbsttätig verstellen und erneute Unwuchten wären die Folge. - Aus
US 5 757 662 A ist eine elektromagnetische Einrichtung zum Auswuchten von rotierenden Körpern bekannt, die nach dem Prinzip eines Elektromotors arbeitet. Die Einrichtung weist aus einem zu wuchtenden Rotor kugelgelagerte Wuchtringe mit ungleichförmiger Massenverteilung auf, die auf ihrem Umfang eine Teilung mit einer Vielzahl von Dauermagneten aufweisen und über Luftspalte mit sogenannten Polplatten entsprechender Teilung in Verbindung stehen; wodurch die Wuchtringe in ihren Positionen ausschließlich durch die Magnetkräfte der Dauermagnete in Verbindung mit den Polplatten gehalten werden. Diese Einrichtung hat den Nachteil, daß sie zu Pendelschwingungen neigt, die sich insbesondere bei Verwendung der Einrichtung in Geräten der Reproduktionstechnik störend bemerkbar machen könnten. - Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung zum Auswuchten von rotierenden Körpern, insbesondere von Druckformen, derart zu verbessern, daß der Ausgleich von gemessenen Unwuchten automatisch und dynamisch, vorzugsweise während der Bearbeitung der rotierenden Körper und/oder bei Betriebsdrehzahl, erfolgt, um einen verzitterungsfreien, geräuschfreien und verschleißfreien Betrieb zu gewährleisten.
- Diese Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens dadurch gelöst, daß der rotierende Körper eine Druckform ist, die durch Materialabtrag hergestel1t wird, daß in der Halterungsvorrichtung die Massenelemente durch Haftung gehalten werden und die Versetzungsvorrichtung derart gesteuert wird, daß Massenelemente aus der Halterungsvorrichtung entfernt, in die Halterungsvorrichtung eingefügt oder in der Halterungsvorrichtung in definierte Positionen versetzt werden, und daß bei der Gewinnung von Steuersignalen für die Steuerung der Versetzungseinrichtung auch die Bearbeitungsdaten für das Ausheben des Materials berücksichtigt werden, so daß die dynamische Kompensation einer Unwucht auch unter Berücksichtigung des tatsächlichen Materialabtrags erfolgt.
- Zur Lösung der Aufgabe weist die Einrichtung Massenelemente in der Halterungsvorrichtung auf, die durch Haftung haltbar sind, daß die Versetzungsvorrichtung derart steuerbar ist, daß Massenelemente aus der Halterungsvorrichtung entfernbar, in die Halterungsvorrichtung einfügbar oder in der Halterungsvorrichtung in definierte Positionen versetzbar sind, und daß den Materialabtrag charakterisierende Bearbeitungsdaten in den Steuersignalen für die Steuerung der Versetzung der Versetzungsvorrichtung berücksichtigbar sind.
- Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben. Die Erfindung wird nachfolgend anhand der
1 bis3 näher erläutert. - Es zeigen:
-
1 einen Querschnitt durch eine Materialbearbeitungsanlage mit einem Ausführungsbeispiel für eine Auswuchtungseinrichtung, -
2 eine Darstellung der Auswuchtungseinrichtung in der Seitenansicht, und -
3 eine Darstellung der Auswuchtungseinrichtung aus2 im Schnittbild. - In
1 ist ein Querschnitt durch eine Materialbearbeitungsanlage, beispielsweise zur Herstellung von Druckzylindern für den Flexodruck, dargestellt. In einem Gehäuse1 ist ein Druckzylinder2 drehbar gelagert, der von einem nicht dargestellten Rotationsantrieb angetrieben wird. Um störende Unwuchten des Druckzylinders2 zu korrigieren, weist der Druckzylinder2 eine Einrichtung zum Auswuchten, kurz Auswuchtungseinrichtung3 genannt, auf. - Eine Laserstrahlungsquelle
4 , die beispielsweise als Mehrstrahl-Laserstrahlungsquelle ausgebildet ist, wird mittels eines nicht dargestellten Schlittens und eines Vorschubantriebs axial an dem Druckzylinder2 entlanggeführt. Die aus der Laserstrahlungsquelle4 austretende Laserstrahlung trifft zur Feinbearbeitung des Druckzylinders2 in einem Bearbeitungsfleck5 auf die Oberfläche des Druckzylinders2 . In die Laserstrahlungsquelle4 wird mindestens ein Fiberlaser6 mittels eines Abschlußstücks7 eingespeist. Eine Pumpquelle8 des Fiberlasers6 ist vorzugsweise auf einem Kühlkörper9 angebracht, welcher die Verlustwärme über ein Kühlsystem10 ableitet. Eine erste Steuereinheit11 ist für die Steuerung der Antriebe und der Betriebsabläufe vorgesehen, während eine Versorgungseinrichtung12 die Energieversorgung für die Materialbearbeitungsanlage sicherstellt. - Eine Aushebevorrichtung
13 mit einem Laserstrahl zur Grobbearbeitung des Druckzylinders2 erzeugt einen Bearbeitungsfleck14 , mit dem das Material in den besonders tiefen Bereichen des Druckzylinders2 grob abgetragen wird. Die Aushebevorrichtung13 ermöglicht zusammen mit der Laserstrahlungsquelle4 , z. B. einer Mehrstral-Laserstrahlungsquelle, eine hohe Bearbeitungsgeschwindigkeit, die eine hohe Drehzahl des Druckzylinders2 voraussetzt. Durch die hohe Drehzahl des Druckzylinders2 und den Materialabtrag können auf grund einer Unwucht unter anderem störende Maschinenvibrationen auftreten, die mittels der Auswuchtungseinrichtung3 minimiert werden, um eine genaue und geräuschfreie Bearbeitung zu erzielen. - Die Problematik von Maschinenschwingungen und deren Behebung ist im "Dubbel" – Das elektronische Taschenbuch für den Maschinenbau -, Springer-Verlag 1999, Teil 0, Maschinendynamik, Teil 2, "Schwingungen", beschrieben.
- Die Materialbearbeitungsanlage weist ferner eine zweite Steuereinheit
15 zur Steuerung der Auswuchtungseinrichtung3 auf. Mindestens ein Meßaufnehmer16 mißt die Vibrationen der Materialbearbeitungsanlage und leitet sie an die Steuereinheit15 weiter. Ein mit der zweiten Steuereinheit15 verbundener Impulsgeber17 stellt die jeweilige Umfangslage des Druckzylinders2 gegenüber einem ortsfesten Bezugspunkt fest. Ferner ist mindestens ein in2 dargestellter; ortsfester Sensor18 vorgesehen, der ebenfalls an die zweite Steuereinheit15 angeschlossen ist und zur Steuerung der Auswuchtungseinrichtung3 dient. -
2 zeigt eine Teilansicht des Druckzylinders2 und ein Ausführungsbeispiel für die Auswuchtungseinrichtung3 an dem Druckzylinder2 in einer Seitenansicht.3 zeigt eine dazugehörige Schnittansicht durch die Auswuchtungseinrichtung3 . - Das sichtbare Wellenende
19 des Druckzylinders2 ist in einem Lager20 drehbar gelagert. Das Lager20 liegt in einem Lagerbock22 , der sich auf einem Maschinenbett21 der Materialbearbeitungsanlage befindet. Das nicht dargestellte Lager des anderen Wellenendes des Druckzylin ders2 liegt in einem ebenfalls nicht dargestellten zweiten Lagerbock. - Die Auswuchtungseinrichtung
3 besteht im wesentlichen aus mindestens einer Halterungsvorrichtung23 am Druckzylinder2 und aus mindestens einer ortsfesten Versetzungsvorrichtung24 , die durch in der zweiten Steuereinheit15 erzeugte Steuersignale gesteuert wird. - In dem Ausführungsbeispiel befindet sich eine scheibenförmige Halterungsvorrichtung
23 an der linken Stirnseite des Druckzylinders2 . In der Halterungsvorrichtung23 werden vorzugsweise mehrere Massenelemente25 mit identischen oder unterschiedlichen Massen zur Kompensation von Unwuchten durch Magnethaftung gehalten. - Zwecks Kompensation von störenden Unwuchten des Druckzylinders
2 können in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel mittels der Versetzungsvorrichtung24 Massenelemente25 in einer beliebigen Umfangslage des mit der Betriebsdrehzahl rotierenden Druckzylinders2 in die Halterungsvorrichtung23 eingefügt, aus der Halterungsvorrichtung23 entfernt oder aufgrund der Drehbewegung des Druckzylinders2 gegenüber der ortsfesten Versetzungsvorrichtung24 durch Abheben und -Absenken auf definierte Umfangspositionen entgegen der Drehbewegung versetzt werden. Die Versetzungsvorrichtung24 kann zusätzlich aber auch derart ausgebildet werden, daß die Versetzungsvorrichtung selbst und/oder die in der Versetzungsvorrichtung24 gelagerten Massenelemente25 radial verschiebbar sind, wodurch die Massenelemente25 in der Halterungsvorrichtung23 umfangsmäßig und/oder radial versetzbar sind. - Der jeweilige Umfangsversatz ist dabei von der Dauer, für die ein Massenelement
25 von der Halterungsvorrichtung23 abgehoben ist und von der Drehgeschwindigkeit des Druckzylinders2 abhängig. - Die Halterungsvorrichtung
23 an dem Druckzylinder2 kann als Magnethalterung ausgebildet sein. Die Magnethalterung weist beispielsweise eine Vielzahl von stabförmigen Dauermagneten26 auf, die in der Halterungsvorrichtung23 in mindestens einer Reihe, beispielsweise, wie in3 sichtbar, in zwei voneinander beabstandeten, kreisförmig verlaufenden Reihen unterschiedlicher Polarität angeordnet sind. Die Zwischenräume zwischen den Dauermagneten26 können teilweise oder ganz mit einem nicht magnetischen Material27 gefüllt sein, das eine ebene Auflagefläche für die Massenelemente25 bildet. Über die Dicke des Materials27 können geringe Luftspalte zwischen den Massenelementen25 und den Dauermagneten26 eingestellt werden, um die Magnetkräfte derart anzupassen, daß ein sicheres Festhalten der Massenelemente25 bei Rotation des Druckzylinders2 gewährleistet ist. - Alternativ kann die Magnethalterung aus einem Stück in Form von Magnetringen unterschiedlicher Polarität gefertigt sein. Die Anpassung der Magnetkräfte kann auch auf andere Weise, beispielsweise durch einen magnetischen Shunt, vorgenommen werden. Die Haftung der Massenelemente
25 an der. Halterungsvorrichtung23 ist nicht auf magnetische Kräfte beschränkt, beispielsweise können elektrostatische Kräfte genutzt werden, die auch für das Versetzen der Massenelemente25 eingesetzt werden können. - Die Massenelemente
25 bestehen z.B. aus einem ferromagnetischen Material. In dem Ausführungsbeispiel sind die Massenelemente25 als Kreisringsegmente gestaltet, die in der Halterungsvorrichtung23 geführt werden. Dargestellt sind zwei sich diametral gegenüberliegende segmentförmige Massenelemente25 , die sich in Umfangsrichtung des Druckzylinders2 jeweils über einen Winkel von etwa 90° erstrecken. Die Gesamtmasse der Massenelemente25 ist so ausgelegt, daß sie die erwarteten Unwuchten des Druckzylinders2 ausgleichen kann. - Die Versetzungsvorrichtung
24 ist auf einem Block28 montiert, der sich auf dem Maschinenbett21 befindet. Die Versetzungsvorrichtung24 weist beispielsweise einen durch die Steuersignale gesteuerten Elektromagneten29 als Stellglied auf. Der Elektromagnet29 weist einen definierten Luftspalt30 zu den Massenelementen25 in der Halterungsvorrichtung23 auf. Die Magnetkraft des Elektromagneten29 ist so ausgelegt, daß er die Massenelemente25 von der Magnethalterung der Halterungsvorrichtung23 sicher abheben kann. - In dem Ausführungsbeispiel ist der Meßaufnehmer
16 zur Vibrationsmessung an dem Lagerbock22 angebracht. Weitere Meßaufnehmer können an dem nicht sichtbaren zweiten Lagerbock oder an jeder anderen geeigneten Stelle der Materialbearbeitungsanlage angebracht sein. Der Impulsgeber17 ist mechanisch mit dem rotierenden Druckzylinder2 verbunden und stellt die jeweilige Umfangslage des rotierenden Druckzylinders2 gegenüber der Versetzungsvorrichtung24 als ortsfester Bezugspunkt fest. Der ortsfeste Sensor18 befindet sich beispielsweise an der Versetzungsvorrichtung24 , kann aber auch an anderer Stelle ortsfest angebracht sein. Der Sensor18 ermittelt die relativen Umfangspositionen der Massenelemente25 in der rotierenden Halterungsvorrichtung23 . - Die Vibrationsmeßwerte des Meßaufnehmers
16 liefern zusammen mit den Impulsen des Impulsgebers17 eine Aussage über die Größe und Umfangslage der Unwucht des Druckzylinders2 . Die Steuersignale für die Versetzungsvorrichtung24 werden in der zweiten Steuereinheit15 in Abhängigkeit von Größe und. Umfangslage der Unwucht und von der mittels des Sensors18 festgestellten relativen Umfangspositionen der Massenelemente25 in der rotierenden Halterungsvorrichtung23 erzeugt. Die Massenelemente25 können codiert sein, so daß der Sensor18 die Massenelemente25 in der Halterungsvorrichtung23 unterscheiden kann. - Durch die Möglichkeit, Massenelemente
25 einzufügen und/oder zu entfernen, läßt sich in vorteilhafter Weise ein breites Spektrum von Unwuchten, die sich während des Betriebs auch noch ändern können, ausgleichen. Vorzugsweise wird die Versetzungsvorrichtung24 mit impulsartigen Steuersignalen von kurzer Dauer angesteuert, so daß das Versetzen der Massenelemente25 in die erforderlichen Umfangspositionen schrittweise um kleine Beträge erfolgt. Dadurch können relativ große Massenelemente25 bei hoher Betriebsdrehzahl versetzt werden, ohne daß der Gleichlauf des Druckzylinders2 wesentlich beeinflußt wird. - Je nachdem, ob das eine oder das andere Massenelement
25 verschoben wird, kann ein Massenausgleich für die eine oder andere Hälfte des Druckzylinders2 erreicht werden. Wurde die Unwucht nach dem Verschieben eines der Massenelemente25 größer, kann dies durch Verschieben des anderen Massenelements25 korrigiert werden. Stehen beide Massenelemente25 , wie in3 gezeigt, diametral gegenüber, so verhalten sie sich neutral. - Durch wiederholtes Messen der momentanen Maschinenvibration und durch wiederholtes Verschieben des einen und/ oder des anderen Massenelements
25 läßt sich die auf grund des Materialabtrags ständig ändernde Unwucht des Druckzylinders2 während des Betriebs der Materialbearbeitungsanlage in vorteilhafter Weise dynamisch korrigieren. - Bei der Gewinnung der Steuersignale für die Versetzungsvorrichtung
24 werden auch die Bearbeitungsdaten für das Ausheben des Materials berücksichtigt, so daß die dynamische Kompensation einer Unwucht. nicht nur in Abhängigkeit von gemessenen Maschinenvibrationen, sondern in vorteilhafter Weise auch unter Berücksichtigung des tatsächlichen Materialabtrags durch die Laserstrahlungsquelle4 und/oder durch die Aushebevorrichtung13 erfolgt. - Nachdem der gesamte Bearbeitungsvorgang beendet ist und die Auswuchtung des Druckzylinders
2 gegebenenfalls noch einmal kontrolliert wurde, können die optimal positionierten Massenelemente25 durch nicht dargestellte Elemente, z.B. durch Schrauben, an der Halterungsvorrichtung23 fixiert werden. Der derart ausgewuchtete Druckzylinder2 kann dann direkt in eine Druckmaschine übernommen werden. - Die Versetzungsvorrichtung
24 muß nicht ortsfest sein, sondern kann beispielsweise auch Elektromotoren aufweisen, die sich an der mit dem Druckzylinder2 rotierenden Halterungsvorrichtung23 befinden und mittels Schleifringen oder kontaktlos gespeist und gesteuert werden. Ferner kann das Auswuchten mit der Auswuchtungseinrichtung3 teilweise auch manuell oder in einer vor der Materialbearbeitung liegenden Testphase durchzuführen. Eine Halterungsvorrichtung23 kann nicht nur an mindestens einer Stirnseite, sondern beispielsweise auch am Umfang des Druckzylinders2 angebracht werden. Ebenso können mehrere Versetzungseinrichtungen24 auf unterschiedlichen Radien des Druckzylinders2 angeordnet sein.
Claims (27)
- Verfahren zum Auswuchten eines rotierenden Körpers für einen Druckvorgang bei dem Massenelemente in einer an dem rotierenden Körper befindlichen Halterungsvorrichtung gehalten werden und die Massenelemente durch eine gesteuerte Versetzungsvorrichtung in der Halterungsvorrichtung versetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der rotierende Körper (Druckzylinder
2 ). eine Druckform ist, die durch Materialabtrag hergestellt wird, daß in der Halterungsvorrichtung (23 ) die Massenelemente (25 ) durch Haftung gehalten werden und die Versetzungsvorrichtung (24 ) derart gesteuert wird, daßMassenelemente (25 ) aus der Halterungsvorrichtung (23 ) entfernt, in die Halterungsvorrichtung (23 ) eingefügt oder in der Halterungsvorrichtung (23 ) in definierte Positionen versetzt werden, und daß bei der Gewinnung von Steuersignalen für die Steuerung der Versetzungsvorrichtung (24 ) auch die Bearbeitungsdaten für das Ausheben des Materials berücksichtigt werden, so daß die dynamische Kompensation einer Unwucht auch, unter Berücksichtigung des tatsächlichen Materialabtrags erfolgt. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Massenelemente (
25 ) durch Abheben aus der Halterungsvorrichtung und/oder Wiedereinsetzen in die Halterungsvorrichtung (23 ) während der Rotation des Körpers (Druckzylinder2 ) umfangsmäßig und/oder radial in definierte Positionen versetzt werden und der Versatz der Massenelemente (25 ) jeweils von der Dauer, für die ein Massenelement (25 ) von der Halterungsvorrichtung (23 ) abgehoben wird, und gegebnenfalls von der Rotationsgeschwindigkeit des Körpers (Druckzylinder2 ) bestimmt wird. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Massenelemente (
25 ) schrittweise in die definierten Positionen versetzt werden. - Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die durch eine Unwucht des rotierenden Körpers (Druckzylinder
2 ) verursachten Vibrationen gemessen werden und die Versetzungsvorrichtung (24 ) für die Massenelemente (25 ) in Abhängigkeit von den gemessenen Vibrationen gesteuert wird. - Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Kompensation der Unwucht erforderliche, definierte Lage eines Massenelementes (
25 ) auf der Halterungsvorrichtung (23 ) aus der gemessenen Vibration ermittelt wird. - Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Massenelemente (
25 ) auf der Halterungsvorrichtung (23 ) magnetisch haftend gehalten werden. - Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensation der Unwucht während der Bearbeitung der Druckform erfolgt.
- Einrichtung zum Auswuchten eines rotierenden Körpers für einen Druckvorgang, bestehend aus einer am Körper befindlichen Halterungsvorrichtung, in der Massenelemente gehalten werden, und einer steuerbaren Versetzungsvorrichtung, mit der die Massenelemente in der Halterungsvorrichtung verschiebbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der rotierende Körper (Druckzylinder
2 ) eine durch Materialabtrag herstellbare Druckform ist, daß die Massenelemente (25 ) in der Halterungsvorrichtung (23 ) durch Haftung haltbar sind, daß die Versetzungsvorrichtung (24 ) derart steuerbar ist, daß Massenelemente (25 ) aus der Halterungsvorrichtung (23 ) entfernbar, in die Halterungsvorrichtung (23 ) einfügbar oder in der Halterungsvorrichtung (23 ) in definierte Positionen versetzbar sind, und daß den Materialabtrag charakterisierende Bearbeitungsdaten in den Steuersignalen für die Steuerung der Versetzung der Versetzungsvorrichtung berücksichtigbar sind. - Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungsvorrichtung (
23 ) an der Stirnseite des rotierenden Körpers (Druckzylinder2 ) angebracht ist. - Einrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungsvorrichtung (
23 ) scheibenförmig ist. - Einrichtung nach mindestens. einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungsvorrichtung (
23 ) derart ausgebildet ist, daß die Massenelemente (25 ) auf einer Bahn versetzbar sind. - Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Versetzungsvor richtung (
24 ) ortsfest in Wirkverbindung mit der Halterungsvorrichtung (23 ) angeordnet ist. - Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Massenelemente (
25 ) aus einem ferromagnetischen Material bestehen und die Massenelemente (25 ) in der Halterungsvorrichtung (23 ) magnetisch haltbar sind. - Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß zum Halten der Massenelemente (
25 ) in der Halterungsvorrichtung (23 ) mindestens ein, vorzugsweise mehrere Dauermagnete (26 ) vorgesehen sind. - Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauermagnete (
26 ) in der Halterungsvorrichtung (23 ) kreisförmig ausgebildet sind. - Einrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenräume zwischen den Polen der Dauermagnete (
26 ) mit einem nicht magnetischen Material (27 ) ausgefüllt sind. - Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Massenelemente (
25 ) als Kreisringsegmente ausgebildet sind. - Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungsvorrichtung (
23 ) zwei Massenelemente (25 ) aufweist, die sich in einer Ausgangsposition diametral gegenüber liegen. - Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Versetzungsvor richtung (
24 ) als steuerbares Element einen Elektromagneten (29 ) aufweist. - Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Meßaufnehmer (
16 ) vorgesehen ist, welcher die durch eine Unwucht des rotierenden Körpers (Druckzylinder2 ) verursachten Vibrationen mißt. - Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß ein Impulsgeber (
17 ) vorgesehen ist, der die jeweilige Lage des rotierenden Körpers (Druckzylinder2 ) gegenüber der Versetzungsvorrichtung (24 ) feststellt. - Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein ortsfester Sensor (
18 ) vorgesehen ist, welcher die relativen Lagen der Massenelemente (25 ) in der Halterungsvorrichtung (23 ) feststellt. - Einrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Versetzungsvorrichtung (
24 ) durch den Meßaufnehmer (16 ), den Impulsgeber (17 ) und den Sensor (18 ) elektrisch steuerbar ist. - Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Versetzungsvorrichtung (
24 ) durch Steuerimpulse steuerbar ist, um ein Massenelement (25 ) schrittweise auf eine definierte Position zu versetzen. - Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Massenelemente (
25 ) nach dem Auswuchten des rotierenden Körpers (Druckzylinder2 ) in der Halterungsvorrichtung (23 ) fixierbar sind. - Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckform ein Druckzylinder ist oder auf einem Druckzylinder angeordnete Druckplatten sind.
- Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß an dem rotierenden Körper (Druckzylinder
2 ) mehrere Halterungsvorrichtungen (23 ) vorgesehen sind und jeder Halterungsvorrichtung (23 ) eine Versetzungsvorrichtung (24 ) zugeordnet ist.
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