DD270136A1 - Einrichtung zum auswuchten eines rotierenden systems waehrend der rotation - Google Patents
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Abstract
Einrichtung zum Auswuchten eines rotierenden Systems waehrend der Rotation. Anwendungsgebiet: Beseitigung von Restunwuchten rotierender Systeme bei Mess- oder Bearbeitungsprozessen. Die Erfindung betrifft eine Einrichtung mit einer mit dem System fest verbundenen allseitig abgeschlossenen Ringkammer, die konzentrisch zur Systemdrehachse verlaeuft und im allgemeinen drei, im Spezialfall zwei, bewegliche Ausgleichsmassen, vorzugsweise Kugeln, enthaelt. Erfindungsgemaess sind in der Ringkammer drei bzw. zwei um je 120 bzw. 180 versetzte Anschlaege angebracht. Des weiteren erzeugt eine Positioniereinrichtung ein oertlich begrenztes, auf einer konzentrisch zur Systemdrehachse verlaufenden Kreisbahn rotierendes Magnetfeld. Das Magnetfeld rotiert zunaechst synchron, danach uebersynchron zu den Ausgleichsmassen und positioniert, beginnend von den Anschlaegen, die Ausgleichsmassen nacheinander in die vorausberechnete Ausgleichlage. Fig. 1
Description
Hierzu 2 Seiten Zeichnungen
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Auswuchten eines rotierenden Syctems während der Rotation, insbesondere zur Beseitigung von Restunwuchten, die beispielsweise durch exzentrische Aufspannung von Werkstücken oder ungleichmäßigen Materja'abtrag an rotierenden Werkzeugen entstehen. Die Erfindung findet insbesondere überall dort Verwendung, wo höchste Ansprüche an die Laufruhe rotierender Systeme bei Meß- oder Bearbeitungsprozessen gestellt werden sowie keine Umweltbelastung durch freiwerdende Masseteilchan oder fluidische Partikel auft eten darf. Ein Einsatzgebiet de' Erfindung ist beispielsweise das Auswuchten einer Servospurschreiberspindel mit aufgespannter MagnetspeicherplaUe vor dem Aufzeichnen der Servospur.
Nahezu alle bekannten Lösungen zum Auswuchten während der Rotation arbeiten nach dem Prinzip der Positionierung einer oder mehrerer formstabiler bzw. forminstabiler Ausgleichsmassen in die Unwuchtausgleichslage, entweder durch Ausnutzung existierender Unwuchtbewegungen selbsttätig oder unter Einwirkung separat zu geführter Verstellenergie. Selbständig auswuchtende Verfahren gemäß DE-OS 3152864 oder DE-OS 3509089, bei denen Kugeln oder ein Fluid innerhalb einer Ringkammer konzentrisch zur Drehachse frei beweglich angeordnet werden, setzen die Nutzung überkritischer Drehzahlbereicha voraus und sind auf Grund der Eigenträgheiten der Ausgleichsmassen in Verbindung mit Reibungszuständen nicht geeignet, hohe Auswuchtgüten zu sichern.
Demgegenüber erweisen sich bekannte Lösungen mit separat zugeführter Verstellenergie als technisch äußerst aufwendig, benötigen Ausgleichsgetriebe mit vielen Eingriffs- und Lagerstellen (DE-OS 3 042 543), sind meist spielbehaftet oder führen durch ihren ς. üßen Raumbedarf zu hohen Trägheitsmomenten der rotierenden Systeme. Andererseits müssen verfahrensabhängig sehr oft die Ausgloichselemente in zwei axial nebeneinander liegenden Ebenen angeordnet werden, so daß es unmöglich ist, die nur noch in einer dritten Ebene meßbare Unwucht vollständig zu kompensieren (DE-OS 3042543 und DD-WP 131297). Beide letztgenannten Lösungen benötigen außerdem Schleifringkontakte zur Stromzuführung in das rotierende System und erzeugen damit unweigerlich Abrieb, der nur durch aufwendige Kapselung der Kontaktbaugruppe isoliert werden kann.
Des weiteren sind Auswuchtvorrichtungen bekannt geworden, bei denen ein von außen zugeführtes Fluid entweder die Verstellung formstabiler Ausgleichsmassen realisiert oder dieses Fluid gezielt in symmetrisch angeordnete Kammern verteilt wird (DD-WP 217291 bzw. DE-OS 3113771). Nachteilig erweisen sich hierbei das große Bauvolumen, die hohen Trägheitsmomente, die damit notwendige Erhöhung der Antriebsleistung des rotierenden Systems und die Bereitstellung von
werden. Außerdem reagieren Hiese Vorrichtungen infolge der Zuleitungen und erforderlichen Sicherheitsventile relativ träge aufentsprechende Auswuchtbefehle, so ti aß sie wenig geeignet sind, hoheAuswuchtgüten zu realisieren.
ausgeprägten Polen, ein an der Welle konzentrische Ringe bildendes Ferrofluid radial in die Gegenunwuchttage ausgelenkt
das drehzahlsynchrone Magnetfeld über die gesamte Einsatzdauer der Spindel betrieben werden muß.
Ziel der Erfindung ist eine bei weitgehender Verwendung standardmäßiger Baugruppen konstruktiv einfach aufgebaute Einrichtung, die innerhalb einer maximal zulässigen Ausgangsunwucht hohe Auswuchtgüten gewährleistet, keine Umweltbelastung durch freiwerdende Masseteilchen oder tluidische Partikel mit sich bringt und 'Jas Volumen sowie die Masse des auszuwuchtenden Systems nur unwesentlich vergrößert.
zugeführter Verstellenergie während der Rotation des auszuwuchtenden Systems mittels einer Positioniereinrichtung in die
begi -»nzten Ringkammer, die mit dem System fest verbunden ist und konzentrisch zur Systemdrehachse verläuft. In der
der resultierenden, zu kompensierenden Unwucht mit hinreichender Genauigkeit bereits bekannt oder kann diesekonstruktionsbedingt gezielt festgelegt werden, dann läßt sich die Einrichtung derart vereinfachen, daß statt drei, nur zwei
angebracht, wobei im Fall von zwei Anschlägen diese derart angeordnet werden, daß eine gedachte Gerade durch sie mithinreichender Genauigkeit der erwarteten Richtung der zu kompensierenden Unwucht entspricht.
konzentrisch zur Systemdrehachse in unmittelbarer Nähe der Ringkammer. Des weiteren sind erfindungsgemäß Mittel zur
und über einen an seiner Antriebswelle befestigten Winkelgeber mit einem Mikrorechner in Verbindung, der seinerseits übereine Anschlußsteuerung mit einem Schwingungsaufnehmer und mit einer Abtasteinrichtung für eine am auszuwuchtenden
erfindungsgemäße Einrichtung mit nur zwei Ausgleichsmassen arbeitet in analoger Weise:
ergebenden Mindestdrehzahl durch die Fliehkraft gegen die Rollbahn in der Ringkammer gepreßt, wodurch sie ohne äußeref rafteinwirkung ihre Lage nicht mehr v. ändern können.
. «ei der Verwendung von Kugeln als Ausgleichsmassen wird das Profil der Rollbahn vorzugsweise V-förmig gestaltet, so daß die
3-Punktlage der Ausgleichsmassen wird vorzugsweise aus der mittels der Unwuchtmeßvorrichtung gemessenen Unwucht des
nachstehend beschrieben in die berechnete Lage gebracht:
einwirken, was beispielsweise bei Erzeugung des Magnetfeldes durch einen Permanentmagneten durch genügend weite
Als erstes wird über eine entsprechende Drehzahlsteuerung des in Rotation versetzten Magnetfeldes die Umlaufsynchronität zwischen einer der am zugehörigen Anschlag anliegenden Ausgleichsmassen und dem Magnetfeld hergestellt. Diese Umlaufsynchronität ist denn erreicht, wenn Ausgleichsmasse und Magnetfeld exakt mit gleicher Drehzahl und mit gleichem momentanen Drehwinkel rotieren.
Nach dem Herstellen der Umlaufsynchronität, die beispielsweise bei Verwendung eines Permanentmagneten zur Magnetfelderzeugung mittels eines von Drehzahlimpulsen des auszuwuchtenden Systems gesteuerten Stroboskopes überprüft werden kann, wird das Magnetfeld zwecks Einrichtung auf die betreffende Ausgleichsmasse eingeschaltet. Das geschieht beispielsweise bei Erzeugung des Magnetfeldes durch einen Permanentmagneten durch Heranführen desselben auf die Ringkammer des Systems mit Hilfe der Zustelleinrichtung.
Erhöht man nun die Drehzahl des Magnetfeldes derart, daß sich pro Umdrehung nur kleine Drehwinkelabweichungen von der Umlaufsynchronität ergeben, dann erfolgt die unter Einwirkung des Magnetfeldes stehende Ausgleichsmasse unter Überwindung der Rollreibungskräfte rollend dem voreilenden Magnetfeld bis zur Sollage, bis zu welcher wieder exakte Drehzahlübereinstimmung von Ausgleichsmasse und Magnetfeld zu realisierer· !st. Das Erreichen der Sollage kann beispielsweise bei Verwendung einer Ringkammer aus durchsichtigem öegrenzungsmaterial mit einer konzentrisch zur Ringkammer angebrachten Gradskala und dem bereits erwähnten Stroboskop überprüft werden.
Nach der Positionierung der ersten Ausgleichsmasss wird das Magnetfeld abgeschaltet und hiernach die zweite und schließlich die dritte Ausgleichsmasse auf die vorbeschriebene Weise in ihre Sollage positioniert. Nach erfolgtem Positionieren aller drei Ausgleichsmassen werden das Magnetfeld und die gesamte Positioniereinrichtung abgeschaltet. Die Erfindung zeichnet sich durch einen einfachen konstruktiven Aufbau aus und gewährleistet innerhalb einer maximal zulässigen Ausgangsunwucht durch die Vermeidung spielbehafteter Verstellelemente und durch den Einsatz von leicht beweglichen Ausgleichsmassen geringer Masse eine hohe Auswuchtgüte. Da keinerlei Umweltbelastung durch freiwerdende Masseteilchen oder fluidische Partikel auftritt, ist die erfindungsgemäße Einrichtung auch in Reinräumen einsotzban Da die Positioniereinrichtung als Bestandteil der erfindungsgemäßen Einrichtung mechanisch nicht mit dem rotierenden auszuwuchtenden Systen; verbunden ist, werden Volumen und Masse des Systems und damit die Antriebsenergie für den Betrieb des Systems nur unwesentlich vergrößert. Die einfache und platzsparende Ausführung der Erfindung ermöglicht ihre problemlose Integration in herkömmliche Spindelkonstruktionen auszuwuchtender Systeme. Die erfindungsgemäße Lösung ist darüber hinaus weitgehend rechnergestützt automatisierbar.
Permanentmagnet Fig. 2: den Schnitt A-A nach Fig. 1
Fig. 3: eine Variante der Anordung des Permanentmagneten zur Ringkammer Fig.4: den prinzipiellen Auf du einer weitgehend automatisch arbeitenden erfindungsgemäßen Einrichtung.
beschriebenen Teilen der erfindungsgemäßen Einrichtung, nach erfolgtem Hochlauf auf eine konstante Drehzahl nt wirderfindungsgemäß wie folgt durchgeführt:
mit V-förmigem Rollbahnprofil eingearbeitet ist, angeschraubt. Die Ringkammer 2 verläuft konzentrisch zur Systemdrehachse
drei Kugeln 4a; 4b; 4c (siehe Fig.1 und Fig.2).
enthält, der an einer Aufnahme 6 befestigt ist, die vom Elektromotor 7 angetrieben wird, wobei der Elektromotor 7 auf einer
beweglich, angeordnet. Während des Hochlaufens des Systems 1 nehmen die Kugeln 4a; 4b; 4c ihre Anfangslage vor den
am System 1 angebrachten Marke 10 zu Beginn des Auswuchtens bekannt. Diese Anfangslage können die Kugeln ab einer
von Fig.4 beschrieben:
entfernt, daß das Magnetfeld ihres Permanentmagneten 5 die Anfangslage der Kugeln 4a; 4b; 4c nicht beeinflussen kann. Die
rotierenden Kugeln, beispielsweise der Kugel 4a, und dam mit der Drehzahl nj rotierenden l-.irmanentmagneten 5. Hierbei ist der
optoelektronischen Abtasteinrichtung 14 tür die am System 1 angebrachte Marke 10 und mit dtm Winkelgeber 15
des Elektromotors 7 verbunden, wöbe! der Winkelgeber 15 den momentanen Drehwinkel des Permanentmagneten 5 signalisiert.
Nach der Herstellung der Umlaufsynchronität zwischen Kugel 4 a und Permanentmagneten 5 erhält die Zustelleinrichtung 8 über die Steuerung 12 vom Mikrorechner 11 den Befehl, den nunmehr mit der Drehzahl n2 = nt umlaufenden Permanentmagneten 5 unmittelbar neben die mit der Drehzahl nt rotierende Kugel 4a zu positionieren, wie in Fig. 1 bzw. Fig.3 dargestellt ist. Nunmehr erhält die Motorsteuerung 13 vom Mikrorechner 11 Drehzahlsteuerbefehle zur Positionierung der Kugel 4 a in die z* .m Ausgleich der Unwucht erforderliche Lage. Die zum Unwuchtausgleich notwendige 3-Punktlage der Kugeln 4a; 4b; 4c bezüglich der Marke 10 wurde zuvor vom Mikrorechner 11 b>i$ der Ausgangsunwucht des Gesamtsystems (System 1 mit daran angebrachten Teilen, Kugeln 4a; 4b; 4c am jeweiligen Anschlag 9) errechnet. Betrag und Lage der Ausgangsunwucht werden dabei dem Mikrorechner 11 über den an der Spindelbuchse 16 des Systems 1 angebrachten Schwingungsaufnehmer 17 mit nachgeschalteter Anschlußsteuerung 18 sowie die optoelektronische Abtasteinrichtung 14 der Marke 10 mitgeteilt. Die Positionierung der Kugel 4a in die berechnete Lage erfolgt durch relativ geringe Erhöhung der Drehzahl n2 des Permanentmagneten 5 mittels der Drehzahlsteuei befehle des Mikrorechners 11, ausgehend von n2 = n)( auf n2 > n,. Hierdurch orgeben sich pro Umdrehung nur kleine Drehwinkelabweichungen von der Umlaufsynchronität, so daß die Kugel 4a rollend dem voreilenden Magnetfeld bis zur Sc !lage, bis zu welcher wieder n2 = nt zu erreichen ist, folgt. Nach dem Erreichen der Sollage der Kugel 4a erhält die Zustelleinrichtung 8 vom Mikrorechner 11 einen entsprechenden Steuerbefehl zur Entfernung der Positioniereinrichtung vom System 1. In dieser Ausgangslage der Positioniereinrichtung wird, wie beschrieben, die Umlaufsynchronität zwischen Kugel 4b und dem Permanentmagneten 5 hergestellt und danach die Kugel 4 b auf die vorstehend geschilderte Weise in ihre Sollage positioniert. Anschließend erfolgt das gleiche mit Kugel 4c. Nach Abschluß dor Positionierung der Kugeln 4a; 4b; 4c in die zum Ausgleich der Unwucht erforderliche 3-Punktlage wird die Positioniereinrichtung durch Betätigung der Zustelleinrichtung 8, ausgelöst durch einen Steuerbefehl des Mikrorechners 11, in ihre Ausgangslage zurückgeführt und die erfindungsgemäße Einrichtung abgeschaltet.
Wird das System 1 zwecks Wechsel der Magnetspeicherplatte 19 stillgesetzt, wird auch der hergestellte Auswuchtzustand aufgehoben.
Claims (4)
1. Einrichtung zum Auswuchten eines rotierenden Systems währond der Rotation mit einer allseitig abgeschlossenen, von magnetisch nichtleitendem Material begrenzten Ringkammer, die mit dem System fest verbunden ist und konzentrisch zur Systemdrehachse verläuft, wobei sich in der Ringkammer im allgemeinen drei, im Spezlalfall zwei, längs zur Ringkammer rollend bewegliche Ausgleichsmassen, vorzugsweise Kugeln, aus ferromagnetischem, vorzugsweise weichmagnetischem, Material befinden, und mit einer Unwuchtmeßvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß in der Ringkammer drei bzw. zwei um je 120° bzw. 180° versetzte Anschläge (9) für die Ausgleichsmassen (4a; 4b; 4c) angebracht sind, wobei im Fall von zwei Anschlägen diese derart angeordnet werden, daß eino gedachte Gerade durch sie mit hinreichender Genauigkeit der erwarteten Richtung der zu kompensierenden Unwucht entspricht, daß eine Positioniereinrichtung vorhanden ist, die ein örtlich begrenztes, auf einer Kreisbahn rotierendes, in seiner Drehzahl steuerbares, abschaltbares Magnetfeld erzeugt, wobei die Kreisbahn konzentrisch zur Systemdrehachse (3) in unmittelbarer Nähe der Ringkammer (2) verläuft, und daß Mittel zur Signalisierung der Umlaufsynchronität zwischen den am zugehörigen Anschlag (9) anliegenden Ausgleichsmassen (4a; 4b; 4c) und dem Magnetfeld vorhanden sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge (9) aus je zwei nebeneinander angeordneten, in Richtung derSysterndrehachse (3) verlaufenden Stiften bestehen.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Magnetfeld von einem Permanentmagneten (5) erzeugt wird, der an einer von einem Elektromotor (7) angetriebenen Aufnahme (6) befestigt ist, und daß der Elektromotor (7) auf einer Zustelleinrichtung (8) montiert ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor (7) über eine Motorsteuerung (13) und über einen an seiner Antriebswelle befestigten Winkelgeber (15) mit einem Mikrorechner (11) in Verbindung steht, der seinerseits über eine Anschlußsteuerung (18) mit einem Schwingungsaufnehmer (17) und τ it einer Abtasteinrichtung (14) für eine am auszuwuchtenden System (1) angebrachte Marke (10) verbunden ist. ;
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