DE10116203A1 - Hydraulische Fahrzeugbremsanlage - Google Patents
Hydraulische FahrzeugbremsanlageInfo
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Abstract
Bekannt sind hydraulische Fahrzeugbremsanlagen, die einerseits mittels hydraulischer Fremdenergie aus einer Pumpe und bei Versagen der Pumpe mittels hydraulischer Energie, die unter Verwendung eines Hauptbremszylinders mittels Muskelkraftenergie bereitgestellt wird, betreibbar ist. Weil nicht ausschließbar ist, daß die Pumpe Luft ansaugt oder daß in dem hydraulischen Druckmittel durch Druckabsenkungen innerhalb der Fahrzeugbremsanlage Luftblasen entstehen, ist zum sicheren Bremsen mittels Muskelkraftenergie dafür gesorgt, daß durch wenigstens eine Zylinder-Kolben-Anordnung wenigstens zwei Radbremsen von demjenigen hydraulischen Druckmittel, das mittels der Pumpe pumpbar ist, isoliert sind. Dadurch wird erreicht, daß Druckmittel für wenigstens zwei Radbremsen praktisch inkompressibel ist und per Betätigung des Hauptbremszylinders eine gesetzlich vorgeschriebene Verzögerung gesichert ist. DOLLAR A Erfindungsgemäß werden aus einer Hauptbremszylinderkammer (24) die Radbremsen (3, 4) einer Achse, die mittels der wenigstens einen Zylinder-Kolben-Anordnung (30, 31) von der Pumpe (9) druckmittelisoliert sind, versorgt und andererseits wird die andere Hauptbremszylinderkammer (23) den beiden anderen Radbremsen (5, 6) der anderen Fahrzeugachse zugeordnet, so daß bei blasenfreiem Druckmittel stromabwärts der Pumpe (9) die Radbremsen beider Fahrzeugachsen einen Beitrag zur Fahrzeugverzögerung leisten.
Description
Die Erfindung geht aus von einer hydraulischen
Fahrzeugbremsanlage gemäß der Gattung des Anspruchs 1.
Durch die Druckschriften DE 196 36 432 A1 und WO 98/31576
sind hydraulische Fahrzeugbremsanlagen bekannt mit
Radbremsen für vier Räder, die auf eine erste und eine
zweite Fahrzeugachse verteilt sind, mit einer hydraulischen
Fremdenergiequelle und zwischen dieser und den Radbremsen
angeordneten elektrisch steuerbaren
Betriebsbremsventilanordnungen und mit einem per einem
Bremspedal betätigbaren Bremswertgeber zum Durchführen von
Betriebsbremsungen mittels hydraulischer Fremdenergie unter
Benutzung der Betriebsbremsventilanordnungen und mit einem
mittels des Bremspedals betätigbaren zweikreisigen
Hauptbremszylinder, der eine erste Hauptbremszylinderkammer
und eine zweite Hauptbremszylinderkammer aufweist, zum
Durchführen einer Hilfsbremsung mittels Muskelkraftenergie,
wobei zwischen dem Hauptbremszylinder und aus diesem
versorgbaren Radbremsen je Bremskreis ein normal
durchlässiges Betriebsartenumschaltventil angeordnet ist,
das für den Betriebsbremsbetrieb in eine sperrende Stellung
steuerbar ist, und wobei wenigstens die
Betriebsbremsventilanordnungen mittels eines Steuer- und
Regelgeräts steuerbar sind. Dabei gehören zum ersten
Bremskreis die Radbremsen einer vorderen Fahrzeugachse und
dem zweiten Bremskreis sind die Radbremsen einer hinteren
Fahrzeugachse zugeordnet. Bei Stromausfall und dadurch
untätigem Steuer- und Regelgerät sind die elektrisch
steuerbaren Betriebsbremsventilanordnungen nicht in Betrieb
setzbar und durch die normal durchlässigen
Betriebsartenumschaltventile hindurch sind die vier
Radbremsen der beiden Fahrzeugachsen mit dem zweikreisigen
Hauptbremszylinder verbunden. Dadurch können per Muskelkraft
auf das Bremspedal alle vier Radbremsen und somit alle Räder
des Fahrzeugs gebremst werden. Hierbei kann der Fachmann,
ausgehend von einem auszurüstenden Fahrzeug und von für
dieses Fahrzeug anzunehmenden Beladungsbeispielen, eine
Verteilung der Bremskraft auf die Vorderradbremsen und die
Hinterradbremsen durch Auswahl der Abmessungen von
Bremsenbauteilen festlegen. Das Steuer- und Regelgerät kann
beispielsweise gemäß SAE Technical Papers Series No. 960991
mit dem Titel "Electrohydraulic Brake System - The First
Approach to a Brake-by-wire-Technology" und dort auf Seite
111 unter der Überschrift "Safety Concept" derart
eingerichtet sein, daß es bei Ausfall einer
Betriebsbremsventilanordnung ermittelt, ob unter Verwendung
von Fremdenergie drei Räder oder unter Verwendung von
Muskelkraftenergie vier Räder einen kürzeren Bremsweg
ergeben, um nach einer solchen Ermittlung diejenigen Ventile
zu steuern oder sich selbst zu überlassen, die den kürzeren
Bremsweg zur Folge haben. Dabei sei erwähnt, daß
beispielsweise über vereister oder beschneiter Fahrbahn es
günstiger sein kann, mittels Muskelkraftenergie vier Räder
zu bremsen und dadurch das Fahrzeug leichter beherrschbar zu
machen als bei asymmetrischer Bremsung unter Verwendung von
drei Radbremsen und Betrieb mittels Fremdenergie. Es ist
nicht ganz ausschließbar, daß bei Betrieb mittels
Fremdenergie im hydraulischen Druckmittel gelöste Luft oder
gelöstes Gas anläßlich von einer Druckabsenkung im
hydraulischen Druckmittel zu Luft- oder Gasblasenbildung
führt. Luft- oder Gasblasen im hydraulischen Druckmittel
machen dieses kompressibel, so daß bei einem plötzlichen
Übergang vom Betriebsbremsbetrieb mittels Fremdenergie in
den Hilfsbremsbetrieb mittels Muskelkraftenergie der
Nachteil auftreten kann, daß die Luft- oder Gasblasen
mittels Muskelkraftenergie zu komprimieren sind unter
Verwendung des Hauptbremszylinders. Da dieser je
Bremspedalhub eine begrenzte Pumpkapazität hat, ist nicht
ausschließbar, daß infolge der Elastizität der Luft- oder
Gasblasen der Radbremsdruck nicht so hoch ansteigt, wie dies
zur Verzögerung des Fahrzeugs erwünscht ist.
Eine durch die Druckschrift WO 98/28174 bekannte
hydraulische Fahrzeugbremsanlage mit Radbremsen für vier
Räder, die auf eine erste und eine zweite Fahrzeugachse
verteilt sind, mit einer hydraulischen Fremdenergiequelle
und zwischen dieser und den Radbremsen angeordneten
elektrisch steuerbaren Betriebsbremsventilanordnungen und
mit einem per einem Bremspedal betätigbaren Bremswertgeber
zum Durchführen von Betriebsbremsungen mittels hydraulischer
Fremdenergie unter Benutzung der
Betriebsbremsventilanordnungen und mit einem mittels des
Bremspedals betätigbaren zweikreisigen Hauptbremszylinder
zum Durchführen einer Hilfsbremsung mittels
Muskelkraftenergie, wobei zwischen dem Hauptbremszylinder
und aus diesem versorgbaren Radbremsen je Bremskreis ein
normal durchlässiges Betriebsartenumschaltventil angeordnet
ist, das mittels für den Betriebsbremsbetrieb in eine
sperrende Stellung steuerbar ist, und wobei wenigstens die
Betriebsbremsventilanordnungen mittels eines Steuer- und
Regelgeräts steuerbar sind, und wobei zwischen die
Radbremsen derjenigen Fahrzeugachse, die für den größeren
Beitrag zur Fahrzeugbremsung ausgelegt ist, und die
zugeordneten elektrisch steuerbaren
Betriebsbremsventilanordnungen je eine Zylinder-Kolben-
Anordnung eingebaut ist, und wobei die für den größeren
Beitrag zur Fahrzeugbremsung ausgelegten Radbremsen an die
den beiden Bremskreisen des Hauptbremszylinders zugeordneten
Betriebsartenumschaltventile angeschlossen sind, hat den
Vorteil, daß die Radbremsen dieser Fahrzeugachse und der
zweikreisige Hauptbremszylinder hydraulisch isoliert sind
von dem Druckmittel, das für den Betriebsbremsbetrieb
mittels einer Pumpe unter Druck setzbar und in einem
Druckspeicher speicherbar ist und deshalb beispielsweise
anläßlich einer Druckabsenkung Luft oder/und Gas in Form von
Blasen enthalten kann. Insoweit weist die von dem mittels
der Pumpe pumpbaren Druckmittel isolierte Kombination aus
dem Hauptbremszylinder und den beiden zugeordneten
Radbremsen den selben Zuverlässigkeitsgrad auf wie eine
konventionelle hydraulische Fahrzeugbremsanlage. Weil
mittels Druckmittel aus dem Hauptbremszylinder nur die
Radbremsen einer Fahrzeugachse bremsbar sind, wird zum
Bremsen mittels Druckmittel aus dem Hauptbremszylinder
diejenige Fahrzeugachse ausgewählt, die normalerweise die
stärker belastete Fahrzeugachse ist.
Durch die Druckschrift US 5 941 608 A und dabei durch deren
Fig. 5 ist eine weitere hydraulische Fahrzeugbremsanlage
bekannt, die eingerichtet ist zum Bremsen von vier
Fahrzeugrädern einerseits mittels Fremdenergie unter Einsatz
von Betriebsbremsventilanordnungen und andererseits zum
Bremsen mittels Muskelkraftenergie unter Verwendung eines
zweikreisigen Hauptbremszylinders. Dabei sind vier Zylinder-
Kolben-Anordnungen vorgesehen zum Isolieren der vier
Radbremsen von dem Druckmittel, das mittels einer Pumpe
unter Druck setzbar ist und mittels der
Betriebsbremsventilanordnungen individuell gegen die Kolben
der Zylinder-Kolben-Anordnungen steuerbar ist. Dadurch ist
zuverlässig mittels des Hauptbremszylinders und mittels in
ihm enthaltenem Druckmittel Bremsdruck in den vier
Radbremsen erzeugbar. Erkennbar ist der dafür erforderliche
technische Aufwand höher als bei einer hydraulischen
Bremsanlage gemäß der Fig. 1 oder 4 dieser Druckschrift US 5 941 608 A.
Die erfindungsgemäße hydraulische Fahrzeugbremsanlage mit
den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 ist
preisgünstiger als die hydraulische Fahrzeugbremsanlage
gemäß der Fig. 5 der Druckschrift US 5 941 608 A und
ermöglicht trotzdem, sofern in der Fahrzeugbremsanlage keine
Gas- und/oder Luftblasen vorhanden sind, eine Bremsung
mittels der Radbremsen der weniger zur Fahrzeugverzögerung
beitragenden Fahrzeugachse, so daß gegenüber der
hydraulischen Fahrzeugbremsanlage gemäß der Druckschrift WO 98/28174
eine verbesserte Fahrzeugverzögerung bei einer
meistens besseren Beherrschbarkeit des Fahrzeugs erzielt
wird.
Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten
Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und
Verbesserungen der hydraulischen Fahrzeugbremsanlage
möglich.
Die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 2 ergeben den
Vorteil, daß infolge des Vorhandenseins eines für jeden
Radbremszylinder eines Bremskreises eigenen
Betriebsartenumschaltventil im Falle einer technischen
Störung beispielsweise nur eine Radbremse vom
Hauptbremszylinder isoliert wird und nichts mehr zur
Bremsung beiträgt. Die kennzeichnenden Merkmale des
abhängigen Anspruchs 3 ergeben den gleichen Vorteil für
diejenige Fahrzeugachse, deren Radbremsen im Normalfall
weniger zur gesamten Fahrzeugverzögerung beitragen. Die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 4 ergeben die
Möglichkeit, mittels nur eines Betriebsartenumschaltventils
zwei Radbremsen einer Fahrzeugachse mit Druckmittel aus dem
Hauptbremszylinder zu versorgen.
Drei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
hydraulischen Fahrzeugbremsanlage sind in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigen Fig. 1 einen hydraulischen
Schaltplan für ein erstes Ausführungsbeispiel, Fig. 2 einen
hydraulischen Schaltplan für einen zweites
Ausführungsbeispiel und Fig. 3 einen hydraulischen
Schaltplan für ein drittes Ausführungsbeispiel der
hydraulischen Fahrzeugbremsanlage.
Die hydraulische Fahrzeugbremsanlage 2 gemäß der Fig. 1 hat
vier Radbremsen 3, 4, 5 und 6, die auf eine erste und zweite
nicht dargestellte Fahrzeugachse verteilt sind, eine
hydraulische Fremdenergiequelle, die aus einem
Vorratsbehälter 7, einer von einem Elektromotor 8
angetriebenen Pumpe 9, einem Druckspeicher 10, einem
Drucksensor 11 und einem Sicherheitsventil 12 besteht,
zwischen dieser Fremdenergiequelle und den Radbremsen 3 bis
6 angeordnete elektrisch steuerbare
Betriebsbremsventilanordnungen 13 bis 20, einen mittels
eines Bremspedals 21 betätigbaren zweikreisigen
Hauptbremszylinder 22 mit einer ersten
Hauptbremszylinderkammer 23 und einer zweiten
Hauptbremszylinderkammer 24 zum Versorgen der Radbremsen 3
bis 6 und zwischen der zweiten Hauptbremszylinderkammer 24
und den Radbremsen 3 und 4 je ein normal durchlässiges
Betriebsartenumschaltventil 25 bzw. 26 und zwischen der
ersten Hauptbremszylinderkammer 23 und den Radbremsen 5 und
6 je ein weiteres normal durchlässiges
Betriebsartenumschaltventil 27 und 28 sowie ein Steuer- und
Regelgerät 29. Desweiteren sind den Radbremsen derjenigen
nicht dargestellten Fahrzeugachse, die den größeren Beitrag
zur Fahrzeugbremsung leisten wird, Zylinder-Kolben-
Anordnungen 30, 31 zugeordnet. Diese weisen jeweils einen
Zylinder 32, einen in diesem verschiebbaren Kolben 33 und
eine Rückstellfeder 34 für den Kolben 33 auf. Dort, wo sich
die Rückstellfeder 34 im Zylinder 32 abstützt, ist der
jeweilige Zylinder 32 mit der Radbremse 3 bzw. der Radbremse
4 verbunden. Dort, wo der Kolben 33 dank der Rückstellfeder
34 seine Ausgangsstellung einnimmt, ist der jeweilige
Zylinder 32 mit einer jeweiligen
Betriebsbremsventilanordnung 13, 14 bzw. 15, 16 verbunden.
Beispielsweise gehören die Radbremsen 3 und 4 zur
Vorderachse eines Personenkraftwagens. Eine solche
Vorderachse ist bei einem Personenkraftwagen im Normalfall
diejenige Achse, die für den größeren Beitrag zur
Fahrzeugbremsung ausgelegt ist.
Die Betriebsbremsventilanordnungen 13, 14 bzw. 15, 16 dienen
einerseits zum Einleiten von Druckmittel aus der Pumpe 9
oder dem Druckspeicher 10 in die Zylinder-Kolben-Anordnung
30 und auch zum Ableiten von Druckmittel aus dieser
Zylinder-Kolben-Anordnung 30 zurück zum drucklosen
Vorratsbehälter 7. Hierbei ist die
Betriebsbremsventilanordnung 13 als ein Zwei-Anschlüsse-
Ventil des Wegeventiltyps dargestellt, das mittels einer
Feder 35 in seine Schließstellung steuerbar ist und mittels
eines Elektromagnets 36 mehr oder weniger weit öffenbar ist.
Die Betriebsbremsventilanordnung 13 wird oft auch als
Bremsdruckaufbauventil bezeichnet. Die der gleichen
Radbremse 3 zugeordnete Betriebsbremsventilanordnung 14 ist
hier ebenfalls als ein Zwei-Anschlüsse-Ventil ausgebildet,
dessen Feder 37 die Betriebsventilanordnung 14 normalerweise
öffnet und dessen Elektromagnet 38 dazu dient, die
Betriebsventilanordnung 14 teilweise oder ganz zu schließen.
Den in Form von jeweils zwei einander zugeordneten Quadraten
dargestellten Betriebsbremsventilanordnungen 13 und 14 sind
nicht bezeichnete parallele Striche zugeordnet, die gemäß
der Norm ISO 1219 die Symbole sind für stufenlose
Verstellbarkeit zwischen 0% und 100% eines konstruktiv
vorgesehenen Öffnungsquerschnitts. Anhand der Fig. 1 ist
entnehmbar, daß die Betriebsbremsventilanordnungen 15, 17
und 19 gleichartig ausgebildet sind wie die bereits
beschriebene Betriebsbremsventilanordnung 13. Desweiteren
ist der Fig. 1 auch entnehmbar, daß die
Betriebsbremsventilanordnung 16 ausgebildet ist wie die
bereits beschriebene Betriebsbremsventilanordnung 14. Die
Betriebsbremsventilanordnungen 18 und 20 sind gleichartig
ausgebildet wie die Betriebsbremsventilanordnungen 17 und 19
und deshalb normalerweise geschlossen. Ergänzend wird darauf
hingewiesen, daß der Fachmann Paare aus
Betriebsbremsventilanordnungen 13 mit 14 sowie 15 mit 16
u. s. w. auch ersetzen kann durch an sich auf dem Gebiet der
Fahrzeugbremsanlagen bekannte Ventile mit drei Anschlüssen
und mit drei Ventilstellungen, wodurch beispielsweise
anstelle von zwei Elektromagneten 36 und 38 ein einziger mit
unterschiedlicher Stromstärke versorgbarer Elektromagnet
ausreichen wird. Desweiteren wird noch darauf hingewiesen,
daß anstelle der durch jeweils ein paar Quadrate
symbolisierten Betriebsbremsventilanordnungen 13 bis 20 auch
sogenannte Druckregelventile, die durch ein einziges Quadrat
symbolisiert sind, einbaubar sind. Mittels solcher
Druckregelventile werden dann Druckdifferenzen zwischen der
Pumpe 9 bzw. dem Druckspeicher 10 und dem jeweiligen
Zylinder 32 einerseits und zwischen diesem jeweiligen
Zylinder 32 und dem drucklosen Vorratsbehälter 7
andererseits einregelbar. Zum Zwecke der Stromversorgung
sind Elektromagnete 36 und 38 der
Betriebsbremsventilanordnungen 13 bis 20 an das Steuer- und
Regelgerät 29 angeschlossen, was für die
Betriebsbremsventilanordnungen 20 und 13 durch angedeutete
elektrische Leitungen dargelegt ist.
Als eine Folge davon, daß die Radbremsen 3 und 4 einer einen
großen Beitrag zur Fahrzeugverzögerung beitragenden
Vorderachse zugeordnet sind, sind die Radbremsen 5 und 6
Hinterradbremsen an einer nicht dargestellten Hinterachse
des Fahrzeugs. Diese Hinterradbremsen 5 und 6 sind mittels
der Betriebsbremsventilanordnungen 17 bzw. 19 direkt mit
Druckmittel aus der Pumpe 9 bzw. dem Druckspeicher 10
versorgbar und mittels der Betriebsbremsventilanordnungen
18, 20 mit dem drucklosen Vorratsbehälter 7 verbindbar, so
daß einerseits Bremsdrücke in den Radbremsen 5 und 6
zustande kommen und auch zum Verschwinden gebracht werden
können.
Hierbei haben die im Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1
dargestellten Betriebsbremsventilanordnungen 13 bis 20 vom
Typ "Stetigventil" den Vorteil, daß Druckmittelströme zu den
Radbremsen 3 bis 6 oder weg von den Radbremsen 3 bis 6
stetig beschleunigbar und stetig verzögerbar sind, was beim
Einregeln von Bremsdrücken in den Radbremsen 3 bis 6 von
Vorteil ist und geräuschmindernd wirkt. Im Unterschied dazu
sind die Betriebsartenumschaltventile 25, 26, 27 sowie 28 in
einfacherer Weise ausgebildet, denn sie sind nicht zum
Verändern von Radbremsdrücken bestimmt.
Damit das bereits erwähnte Einregulieren von Bremsdrücken in
den Radbremsen 3, 4, 5 sowie 6 möglich ist, sind in an sich
bekannter Weise den Radbremsen 3 bis 6 je ein eigener
Bremsdrucksensor 39 zugeordnet. Diese Bremsdrucksensoren 39
sind, wie das für den Bremsdrucksensor 39 der Radbremse 6
angedeutet ist, über nicht bezeichnete elektrische Leitungen
mit dem Steuer- und Regelgerät 29 verbunden, so daß in den
Radbremsen 3, 4, 5 und 6 vorhandene Radbremsdrücke als Ist-
Werte zur Auswertung dem Steuer- und Regelgerät 29 zur
Verfügung stehen.
An die erste Hauptbremszylinderkammer 23 ist ein weiterer
Drucksensor 40 angeschlossen. Dieser Drucksensor ist in
angedeuteter Weise mit dem Steuer- und Regelgerät 29
verbunden. Zusätzlich und dabei notfalls zur Redundanz ist
ein mittelbar mittels des Bremspedals 21 verstellbarer
Wegsensor 41 beim Hauptbremszylinder 22 angeordnet. In
Ergänzung dazu kann beim Hauptbremszylinder 22 und dabei
ebenfalls mittels des Bremspedals 21 steuerbar ein
sogenannter Bremslichtschalter 42 angeordnet sein. Sowohl
der Wegsensor 41 als auch der Bremslichtschalter 42 sind mit
dem Steuer- und Regelgerät 29 verbunden, so daß dieses aus
dem Wegsensor 41 und aus dem Bremslichtschalter 42 Signale
erhalten kann. Die Kombination aus Bremspedal 21 und den
beiden Sensoren 40 und 41 wird als Bremswertgeber
bezeichnet. Beispielsweise werden kurze Pedalwege mittels
des Wegsensors 41 ermittelt und große Kräfte auf das
Bremspedal 21 mittelbar mittels des Drucksensors 40
gemessen.
Wenn eine nicht dargestellte Stromversorgungseinrichtung
ordnungsgemäß das Steuer- und Regelgerät 29 versorgt und
letzteres in Ordnung ist, so wird ein Druckgrößensignal aus
dem Drucksensor 11 vom Steuer- und Regelgerät 29 überwacht
und abhängig von der Größe des Drucksignals beispielsweise
der Elektromotor eingeschaltet zum Nachfüllen des
Druckspeichers 10 mittels der Pumpe 9 mit Druckmittel aus
dem Vorratsbehälter 7. Beim Erreichen einer vorgeplanten
Druckhöhe schaltet dann das Steuer- und Regelgerät 29 den
Elektromotor 8 aus. Dadurch steht die den Druckspeicher 10
enthaltende hydraulische Fremdenergiequelle zur Verfügung
für Bremsungen unter Verwendung der
Betriebsbremsventilanordnungen 13 bis 20.
Die über den Drucksensor 11 erkennbare Verfügbarkeit der
hydraulischen Fremdenergiequelle bewirkt anlässlich einer
Betätigung des Bremspedals 21 und damit einem Schließen des
Bremslichtschalters 42, daß die Betriebsartenumschaltventile
25, 26, 27 und 28 elektromagnetisch in ihre Sperrstellungen
gesteuert werden. Dadurch sind die Hauptbremszylinderkammern
23 und 24 von den Radbremsen 3 bis 6 hydraulisch isoliert.
Anläßlich einer weiteren Betätigung des Bremspedals 21 und
dabei mit einem mit der Hauptbremszylinderkammer 23
kommunizierenden Zylinder-Kolben-Feder-Anordnung 43 von
einer beispielsweise aus dem Stand der Technik auswählbaren
Art, die beispielsweise als Bremsenbetätigungssimulator
bezeichnet wird, geben der Drucksensor 40 ein Drucksignal
und der Wegsensor 41 ein Wegsignal an das Steuer- und
Regelgerät 29. In an sich bekannter Weise ist dieses Steuer-
und Regelgerät 29 derart eingerichtet, daß es eine
anfängliche Null-Radbremsdruckanzeige aus den
Bremsdrucksensoren 39 bei vorliegendem Drucksensorsignal und
Wegsensorsignal als eine Regelabweichung erkennt und
entsprechend der Regelabweichung die zum Bremsdruckaufbau in
Radbremsen bestimmten Betriebsbremsventilanordnungen 13, 15,
17 und 19 im Sinne einer wenigstens teilweisen Öffnung
steuert. Weil hierbei die Bremsdruckventilanordnungen 14, 16
geschlossen werden und die Betriebsartenumschaltventile 25
bis 28 in ihre Schließstellungen gesteuert sind, wird alles
durch die Betriebsbremsventilanordnungen 13, 15, 17 und 19
den Radbremsen 3 bis 6 zuströmende Druckmittel zu
Bremsdruckanstiegen führen. Dabei wird fortlaufend mittels
der Radbremsdrucksensoren 39 dem Steuer- und Regelgerät 29
eine Rückmeldung gegeben, so daß das Steuer- und Regelgerät
29 eine Annäherung von Radbremsdruckwerten an solche Werte
erkennt, die durch Betätigung des Bremspedals von einem
Fahrer vorgegeben werden unter Verwendung des Drucksensors
40 oder/und des Wegsensors 41. Das Steuer- und Regelgerät 29
kann natürlich auch wahlweise eingerichtet sein, ausgehend
von Druckanzeigen aus dem Drucksensor 40 per Software und
Rechner, für vordere Radbremsen 3 und 4 Radbremsdrücke zu
berechnen, die von für hintere Radbremsen 5 und 6
vorgesehene Radbremsdrücke abweichen im Sinne einer
Bremskraftverteilung einer Gesamtbremskraft auf
Vorderradbremsen und Hinterradbremsen. Eine solche
Ausgestaltung des Steuer- und Regelgeräts 29 wird bevorzugt,
weil ein Fahrzeug durch stark unterschiedliche
Belademöglichkeiten sehr unterschiedliche und dabei
gegebenenfalls auch sehr hohe Schwerpunktlagen aufweisen
kann.
Ergänzend wird noch darauf hingewiesen, daß mittels nicht
dargestellter Raddrehungssensoren und beispielsweise auch
mittels eines nicht dargestellten Gierratensensors das
Steuer- und Regelgerät 29 in die Lage versetzt wird,
Überbremsungen von Rädern oder schlechte Spurhaltung beim
Fahren zu erkennen und demgemäß nach dem Stande der Technik
entnehmbaren Regelalgorithmen für Bremsschlupfreduzierung
oder aber für korrigierende Giermomente über asymmetrisches
Bremsen sorgen kann. Weil jedoch Bremsschlupfregelung und
den Fahrer unterstützende Giermomenterzeugung zum Stand der
Technik gehören, so wie dies bereits angedeutet ist, bedarf
es hier keiner weiteren Erörterung.
Sollte während des Betriebs eines mit dieser hydraulischen
Fahrzeugbremsanlage ausgerüsteten Fahrzeugs beispielsweise
die Stromversorgung des Steuer- und Regelgeräts 29
ausfallen, so sind die Betriebsbremsventilanordnungen 13 bis
20 nicht mehr steuerbar und verbleiben in den in der Fig. 1
dargestellten Grundstellungen oder fallen in diese zurück.
Mangel an Strom für das Steuer- und Regelgerät 29 wirkt sich
auch so aus, daß die Betriebsartenumschaltventile 25 bis 28
ihre Grundstellung einnehmen oder in diese zurückfallen.
Dadurch ist, wie dies der Fig. 1 entnehmbar ist,
Kommunikation der Hauptbremszylinderkammer 24 mit den
Radbremsen 3 und 4 einerseits und Kommunikation der
Hauptbremszylinderkammer 23 mit den Radbremsen 5 und 6
andererseits vorhanden. Durch eine Betätigung des
Bremspedals 21 kann also aus den beiden
Hauptbremszylinderkammern 23 und 24 Druckmittel zu den
Radbremsen 3 und 4 sowie 5 und 6 gedrückt werden, so daß
Fahrzeugverzögerungen möglich sind allein mittels
Muskelkraftenergie.
Zunächst sei angenommen, daß zwischen dem drucklosen
Vorratsbehälter 7 und den Betriebsbremsventilanordnungen 13,
15, 17 und 19 keine Luftblase und keine Gasblase
eingeschlossen ist und desweiteren keine Luftblase und keine
Gasblase sich in den Radbremsen 5 und 6 befindet. Dank der
über den Stand der Technik bekannten Zylinder-Kolben-
Anordnungen 30 und 31 wird jedenfalls das Druckmittel in den
Radbremsen 3 und 4 und in der Hauptbremszylinderkammer 24
frei sein von Gasblasen oder Luftblasen. Dann wird anläßlich
der Betätigung des Bremspedals 21 alle dem Bremspedal 21
zugeführte Muskelkraftenergie in allen Radbremsen 3 bis 6
Radbremsdrücke zur Verzögerung des Fahrzeugs bewirken.
Sollten in den Radbremsen 5 und 6, die weniger als die
Radbremsen 3 und 4 zur Verzögerung des Fahrzeugs beitragen
können, Gasblasen oder Luftblasen enthalten sein, so würde
je nach dem enthaltenen Volumen an Gas oder Luft in den
Radbremsen 5 und 6 geringerer Bremsdruck zustande kommen als
in den Radbremsen 3 und 4. Dies ist ein an sich nur
ausnahmsweise zu erwartender Nachteil. Diesem steht jedoch
der Vorteil gegenüber, daß, wie dies bereits in der
Beschreibungseinleitung erwähnt ist, diejenigen Radbremsen,
die am besten zur Fahrzeugverzögerung beitragen, mit großer
Zuverlässigkeit einsetzbar sind und daß andererseits noch
während eines Muskelkraftbremsbetriebs zwei weitere
Radbremsen bei der Fahrzeugverzögerung helfen können. Dies
ist insbesondere über Glatteis von Vorteil, weil über
Glatteis Vorderräder von beispielsweise Personenkraftwagen
wesentlich früher zum Blockieren neigen als Hinterräder,
wenn sie beispielsweise mittels herkömmlicher Bremsanlagen
gebremst werden. Wie bereits in der Beschreibungseinleitung
erwähnt, ist dadurch ein Verzögerungsgewinn gegenüber einer
in der WO 98/28174 beschriebenen hydraulischen
Fahrzeugbremsanlage erreicht. Da diese vorbekannte
Fahrzeugbremsanlage gesetzlichen Vorschriften genügt, ist in
sehr preisgünstiger Weise eine Verbesserung durch die
Ausgestaltung einer hydraulischen Fahrzeugbremsanlage gemäß
der Fig. 1 erkennbar.
Weil in dem Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1 zwischen
jeder der Radbremsen 3 bis 6 und einer zugeordneten
Hauptbremszylinderkammer 23 bzw. 24 ein eigenes
Betriebsartenumschaltventil 25, 26, 27 bzw. 28 angeordnet
ist, ist es möglich, wenn beispielsweise eines der den
Bremsdruck aufbauenden bzw. Bremsdruck erhöhenden
Betriebsbremsventile 13 oder 15 oder 17 oder 19 sich nicht
mehr in seine Öffnungsstellung steuern läßt, eines der
Betriebsartenumschaltventile 25 bis 28 in seine
Öffnungsstellung zu steuern, so daß beispielsweise drei der
Radbremsen mittels hydraulischer Fremdenergie betätigbar
sind und die restliche Radbremse mit Druck aus einer der
Hauptbremszylinderkammern 23 bzw. 24 versorgbar ist.
Erkennbar kommt es dann nur zu einem Teilausfall von
Bremskraft an einer Radbremse. Erkennbar wird nur eine
unwesentliche Verminderung der Fahrzeugverzögerung die Folge
sein und ein gleichzeitig entstehendes Giermoment wird noch
vom Fahrzeugführer durch Lenken oder von einer
Stabilitätsregelung kompensierbar sein.
Das zweite Ausführungsbeispiel einer hydraulischen
Fahrzeugbremsanlage 2a gemäß der Fig. 2 unterscheidet sich
von dem Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1 dadurch, daß
zwischen zwei Hinterradbremsen 5 und 6 ein normal offen
stehendes Bremsdruckausgleichventil 50 eines elektrisch
steuerbaren Typs angeordnet und das
Betriebsartenumschaltventil 28 gemäß der Fig. 1 weggelassen
ist. Demgemäß wird im Bremsbetrieb per Muskelkraftenergie
auf das Bremspedal 21 durch das offenstehende
Betriebsartenumschaltventil 27 einerseits die
Hinterradbremse 5 und andererseits durch das offenstehende
Bremsdruckausgleichventil 50 auch die andere Hinterradbremse
6 mit Druckmittel versorgt zur Bremsdruckerzeugung und
Erzeugung von Bremskraft. Ein solches
Bremsdruckausgleichventil 50 zwischen den Radbremsen einer
Achse, hier einer nicht dargestellten Hinterradachse, ist
Stand der Technik gemäß der Druckschrift WO 98/28174, so daß
hier eine Vorteilsbeschreibung eingespart werden kann. Im
normalen Betriebsbremsbetrieb mit hydraulischer
Fremdenergie, wenn also eine Radblockiergefahr an keinem der
Räder dieser Achse vorhanden ist, genügt es, zur
Bremsdruckversorgung der Radbremsen 5 und 6 die
Betriebsbremsventilanordnung 17 zu betätigen. Danach genügt
es, beispielsweise nur die Betriebsbremsventilanordnung 18
zu betätigen, um einen gemeinsamen Bremsdruck der Radbremsen
5 und 6 auf ein gewolltes Maß abzusenken. Dabei werden
Druckanzeigen aus einem der beiden Bremsdrucksensoren 39
verwendet. Tritt jedoch einseitig Radblockiergefahr auf, so
ist in an sich bekannter Weise das Bremsdruckausgleichventil
50 zu schließen, so daß in einer linken Radbremse 5 oder
einer rechten Radbremse 6 unabhängig von der jeweiligen
anderen Radbremse Bremsdruck per Bremsdruckeinstellung
veränderbar ist. Beispielsweise kann das Steuer- und
Regelgerät 29a derart eingerichtet sein, daß bei Mangel an
Öffenbarkeit des Betriebsbremsventils 17 das
Betriebsbremsventil 19 zum Einstellen von Bremsdrücken in
den Radbremsen 5 und 6 betätigt wird. Sollte das Steuer- und
Regelgerät 29a erkennen, daß auch eine versuchte Betätigung
der Betriebsbremsventilanordnung zu keinem Druckaufbau
führt, so wird es dafür sorgen, daß das zuvor für den
Betriebsbremsbetrieb geschlossene
Betriebsartenumschaltventil 27 in seine Öffnungsstellung
zurückfällt, wodurch dann mittels Muskelkraftenergie auf das
Bremspedal 21 Druckmittel aus der Hauptbremszylinderkammer
23 zum Bremsen in die Radbremsen 5 und 6 drückbar ist.
Erkennbar ist, daß nunmehr dank des
Bremsdruckausgleichventils 50 für den Betriebsbremsbetrieb
mittels hydraulischer Fremdenergie die
Betriebsbremsventilanordnungen 17 und 19 redundante Ventile
sind. Insoweit ist der Zuverlässigkeitsgrad im
Betriebsbremsmodus erhöht. Verbleiben störungsbedingt alle
Betriebsbremsventilanordnungen 17, 18, 19 und 20 der
Hinterradbremsen 5 und 6 in ihren dargestellten
Grundstellungen, so ist immer noch für diese beiden
Hinterradbremsen 5 und 6 der Hilfsbremsbetrieb mittels
Muskelkraftenergie durchführbar.
Das dritte Ausführungsbeispiel einer hydraulischen
Fahrzeugbremsanlage 2b gemäß der Fig. 3 unterscheidet sich
von dem Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 2 dadurch, daß
ein zusätzliches Bremsdruckausgleichventil 51 eingebaut ist
zwischen die beiden Zylinder-Kolben-Anordnungen 30 und 31
und dabei auch zwischen die Betriebsbremsventilanordnungen
13 und 15, die, wie bereits beschrieben, der
Bremsdruckerhöhung in einer jeweiligen Radbremse 3 bzw. 4
dienen. Auch dieses zusätzliche Bremsdruckausgleichventil 51
ist im Normalfall offen, so daß Kolben 33 beider Zylinder-
Kolben-Anordnungen 30 und 31 genau gleich hoch mit Druck
beaufschlagbar sind. Dies führt erkennbar dazu, daß im
Betriebsbremsbetrieb und solange noch keine
Radblockiergefahr besteht, ein linkes Rad und ein rechtes
Rad einer gemeinsamen Achse gleich stark gebremst haben und
für eine ungestörte Lenkbarkeit des Fahrzeugs sorgen. Für
seitenweise ungleiches Einstellen von Radbremsdrücken,
beispielsweise anläßlich einer Radblockiergefahr an nur
einem Rad, ist natürlich das Bremsdruckausgleichventil 51 zu
schließen.
Seither wurde davon ausgegangen, daß die Zylinder-Kolben-
Anordnungen 30 und 31 Vorderradbremsen 3 und 4 zugeordnet
sind, weil für diese angegeben wurde, daß sie einen größeren
Beitrag zur Fahrzeugverzögerung liefern als Hinterradbremsen
5 und 6, wenn diese Vorderradbremsen beispielsweise einem
durchschnittlichen Personenkraftwagen entsprechen. Da die
erfindungsgemäße hydraulische Fremdkraftbremsanlage auch zum
Abbremsen schwererer Fahrzeuge eingerichtet ist,
beispielsweise zum Bremsen von Lastwagen mit Doppelbereifung
auf Hinterrädern, wird darauf hingewiesen, daß in einem
solchen Fall die Zylinder-Kolben-Anordnungen 30 und 31 den
Hinterrädern bzw. deren Radbremsen zugeordnet werden.
Ergänzend wird noch darauf hingewiesen, daß man je nach
Konstruktion des Hauptbremszylinders 22 die Radbremsen 3 und
4 an die Hauptzylinderkammer 23 und die Radbremsen 5 und 6
an die Hauptzylinderkammer 24 anschließen kann.
Claims (4)
1. Hydraulische Fahrzeugbremsanlage mit Radbremsen für vier
Räder, die auf eine erste und eine zweite Fahrzeugachse
verteilt sind, mit einer hydraulischen Fremdenergiequelle
und zwischen dieser und den Radbremsen angeordneten
elektrisch steuerbaren Betriebsventilanordnungen und mit
einem per einem Bremspedal betätigbaren Bremswertgeber zum
Durchführen von Betriebsbremsungen mittels hydraulischer
Fremdenergie unter Benutzung der
Betriebsbremsventilanordnungen und mit einem mittels des
Bremspedals betätigbaren zweikreisigen Hauptbremszylinder
zum Durchführen einer Hilfsbremsung mittels
Muskelkraftenergie, wobei zwischen dem Hauptbremszylinder
und aus diesem versorgbaren Radbremsen je Bremskreis ein
normal durchlässiges Betriebsartenumschaltventil angeordnet
ist, das für den Betriebsbremsbetrieb in eine sperrende
Stellung steuerbar ist, und wobei wenigstens die
Betriebsbremsventilanordnungen mittels eines Steuer- und
Regelgerätes steuerbar sind und wobei die Radbremsen
derjenigen Fahrzeugachse, die für den größeren Beitrag zur
Fahrzeugbremsung ausgelegt ist, und den zugeordneten
elektrisch steuerbaren Betriebsbremsventilanordnungen je
eine Zylinder-Kolben-Anordnung zwischengeschaltet ist und
wobei die für den größeren Beitrag zur Fahrzeugbremsung
ausgelegten Radbremsen an den Hauptbremszylinder
angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß beide
Radbremsen (3, 4) derjenigen Fahrzeugachse, die für den
größeren Beitrag zur Fahrzeugbremsung ausgelegt ist, an eine
erste Hauptzylinderkammer (24 oder 23) angeschlossen sind
und daß die Radbremsen (5, 6) derjenigen Fahrzeugachse, die
für den geringeren Beitrag zur Fahrzeugverzögerung ausgelegt
ist, einer zweiten Hauptzylinderkammer (23 oder 24) des
Hauptbremszylinders (22) zugeordnet sind.
2. Hydraulische Fahrzeugbremsanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß jede der Radbremsen (3, 4), die aus der
ersten Hauptbremszylinderkammer (24) versorgbar sind, über
je ein eigenes Betriebsartenumschaltventil (25, 26) an den
zweikreisigen Hauptbremszylinder (22) angeschlossen ist.
3. Hydraulische Fahrzeugbremsanlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß jede der Radbremsen (5, 6), die
aus der zweiten Hauptzylinderkammer (23) versorgbar sind,
über je ein eigenes Betriebsartenumschaltventil (27, 28) an
den zweikreisigen Hauptbremszylinder (22) angeschlossen
sind.
4. Hydraulische Fahrzeugbremsanlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß beide Radbremsen (5, 6), die aus
der zweiten Hauptzylinderkammer (23) versorgbar sind, über
ein Betriebsartenumschaltventil (27) an den zweikreisigen
Hauptbremszylinder (22) angeschlossen sind, wobei eine der
beiden Radbremsen (6) mittelbar durch ein normal
offenstehendes Bremsdruckausgleichventil (50) an das
gemeinsame Betriebsartenumschaltventil (27) angeschlossen
ist.
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