DE10115621A1 - Auftrags- und/oder Abziehvorrichtung für pastöse Materialien - Google Patents
Auftrags- und/oder Abziehvorrichtung für pastöse MaterialienInfo
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Abstract
Eine Auftrags- und/oder Abziehvorrichtung (10) für pastöse Materialien (18, 19) umfasst mindestens einen flächigen Abziehabschnitt (13), der wiederum eine Abziehkante (14) umfasst. Ferner sind mindestens zwei Distanzelemente (15) vorhanden, die im Bereich der Abziehkante (14) voneinander beabstandet vorgesehen und zueinander zumindest annähernd parallel ausgerichtet sind. Um die Oberflächenqualität des aufgetragenen Materials (18, 19) zu verbessern, wird vorgeschlagen, dass die Distanzelemente (15) jeweils mindestens einen Kontaktabschnitt (16) mit einem freien Ende umfassen, welcher von dem Abziehabschnitt (13) von einer von der Abziehkante (14) beabstandeten Position abragt, wobei das freie Ende des Kontaktabschnitts (16) in Betriebslage innerhalb eines Bereichs liegt, welcher einerseits von der zu bearbeitenden Fläche (20) und andererseits von einer gedachten Fläche (22) begrenzt wird, die parallel zu der zu bearbeitenden Fläche (20) und durch die Abziehkante (14) hindurch verläuft, und das freie Ende des Kontaktabschnitts (16) von der gedachten Fläche (22) beabstandet ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Auftrags- und/oder
Abziehvorrichtung für pastöse Materialien mit mindestens
einem flächigen Abziehabschnitt, der eine Abziehkante
umfasst, mit mindestens zwei Distanzelementen, die im
Bereich der Abziehkante voneinander beabstandet vorgesehen
und die zueinander zumindest annähernd parallel
ausgerichtet sind.
Aus der DE 39 41 422 C1 ist eine Kelle als Auftrags- und
Abziehvorrichtung mit zwei scheibenförmigen
Distanzelementen bekannt. Diese ist jedoch nur für flüssige
Überzugsmassen auf Rohdecken oder Estriche geeignet.
Aufgrund der Ausbildung der Kelle ergibt sich bei den
flüssigen Überzugsmassen während des Abziehvorgangs eine
Abziehspur von den scheibenförmigen Distanzelementen. Das
Überzugsmaterial soll unmittelbar hinter den
Distanzelementen wieder zusammenfließen, was bei flüssigen
Überzugsmassen auch der Fall ist.
Bei pastösen Materialien, insbesondere an senkrechten
Flächen, verbleibt bei Verwendung der bekannten Kelle
jedoch eine materialtrennende und evtl. rißbildende
Abziehspur. Der Einsatzbereich dieser Erfindung ist somit
auf waagerechte Flächen mit flüssigen Überzugsmassen
begrenzt.
Beim Aufbringen eines pastösen Materials wie Mörtel,
Kleber, Spachtelputz, etc. auf eine senkrechte, waagerechte
oder geneigte Oberfläche sind Anforderungen bezüglich von
homogenen Materialmindest- bzw. Materialmaximalstärken zur
Erfüllung von Gewährleistungen nach VOB (Verdingungsordnung
für Bauleistungen) und/oder der DIN für den Auftragnehmer
bzw. Verarbeiter, zwingend vorgeschrieben.
Bei diesen Oberflächen kann es sich z. B. um Plansteine,
Dämmplatten oder Fertigbauteile handeln. Diese Oberflächen
weisen nach dem heutigen Stand der Bautechnik eine so hohe
Ebenflächigkeit auf, daß durch das notwendige Auftragen
eines pastösen Materials mit der bekannten Kelle die
Ebenflächigkeit der Unterlage nicht mehr, oder nur mit
hohem Aufwand erreicht wird.
Diese geforderten Materialauftragsstärken bewegen sich
teilweise im Millimeterbereich und sind somit nur unter
hohem Zeitaufwand und/oder mit einem erheblichen, unnötigen
Mehrverbrauch von Material herstellbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Auftrags-
und/oder Abziehvorrichtung für pastöse Materialien der
eingangs genannten Art so auszubilden, dass die pastösen
Materialien in genau den geforderten Auftragsstärken und
wichtigerweise ohne Ausbildung einer materialtrennenden und
evtl. rißbildenden Abziehspur aufgebracht werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die
Distanzelemente jeweils mindestens einen Kontaktabschnitt
mit einem freien Ende umfassen, welcher von dem
Abziehabschnitt von einer von der Abziehkante beabstandeten
Position abragt, wobei das freie Ende des Kontaktabschnitts
in Betriebslage innerhalb eines Bereichs liegt, welcher
einerseits von der zu bearbeitenden Fläche und andererseits
von einer gedachten Fläche begrenzt wird, die parallel zu
der zu bearbeitenden Fläche und durch die Abziehkante
hindurch verläuft, und das freie Ende von der gedachten
Fläche beabstandet ist.
Die pastösen Materialien, z. B. ein Spachtelputz auf
Polysterol-Wärmedämmplatten, werden mit der Auftrags- und
Abziehvorrichtung, welche ein Aluminiumprofil oder auch
eine kellenartiges Trauftel mit Griff oder ähnliches sein
kann, maschinell oder von Hand aufgetragen und dann mittels
der Distanzelemente auf die erforderliche Auftragsstärke
abgezogen. Hierbei wird die Ebenheit des Untergrundes,
beispielsweise einer Dämmstoffplattenoberfläche, mittels
der Distanzhalter auf die Ebenheit des Spachtelputzes
übertragen.
Aufgrund dessen, daß der Kontaktabschnitt in Betriebs- bzw.
Arbeitslage des Abziehabschnittes sozusagen "unter" der
Abziehkante endet und daß die Winkelstellung des
Abziehabschnittes ein Verpressen des pastösen Materials
bewirkt, bildet sich keine durch die Distanzelemente
hervorgerufene materialtrennende und daurch evtl. riß
bildende Abziehspur. Das hinter der Abziehkante eben
flächig austretende pastöse Material bleibt in einem
homogenen Zustand.
Der Winkel zwischen der Auftrags- und Abziehvorrichtung und
der zu bearbeitenden Oberfläche soll möglichst ohne Einfluß
auf die Materialstärke der pastösen Materialien sein. Dies
wird vorliegend dadurch erreicht, dass der Kontaktabschnitt
mindestens auf der in Betriebslage der zu bearbeitenden
Fläche zugewandten Seite in der Art eines Bügels
kreisförmig gekrümmt ist. Die Winkeltoleranz der Auftrags-
und Abziehvorrichtung in Arbeitslage zum Untergrund bewegt
sich vorzugsweise in einem Bereich von ca. 15° bis 45°.
Wenn der Kontaktabschnitt in dem der zu bearbeitenden
Fläche zugewandten Bereich kreisförmig gekrümmt ist, hat
der Kontaktpunkt zwischen Kontaktabschnitt und zu
bearbeitender Oberfläche zur Abziehkante immer den gleichen
Abstand und gibt somit immer die gleiche Schichtdicke der
pastösen Materialien vor.
Die Distanzelemente können am Abziehabschnitt mittels einer
Steck- bzw. Schraubverbindung oder ähnliches auswechselbar
befestigt sein. Eine starre Befestigung ist jedoch auch
möglich.
Mit der erfindungsgemäßen Auftrags- und/oder
Abziehvorrichtung ist eine wesentliche Zeitersparnis mit
optimalem Materialverbrauch unter Einhaltung der
geforderten Schichtdicken und somit der Gewährleistung für
die Funktionalität eines Systems möglich.
Weitere Besonders vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
beiliegenden Zeichnungen dargestellt und wird im folgendem
näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine räumliche Darstellung einer Auftrags- und
Abziehvorrichtung; und
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Schnittlinie II-II in
Fig. 1
Fig. 1 zeigt eine Auftrags- und Abziehvorrichtung 10 mit
einer angeformten Griffleiste 11 und einem ebenflächigen
Abziehabschnitt 13, der mit einer geradlinig verlaufenden
Abziehkante 14 endet. In gestrichelter Linie sieht man ein
unterseitig angebrachtes Distanzelement 15, welches einen
Kontaktabschnitt umfasst, der aus einem abschnittsweise
kreisförmig gekrümmten Bügel 16 gebildet ist.
Fig. 2 zeigt im Schnitt die Funktion der Distanzelemente 15
beim Einebnen eines pastösen Materials 18. Hierbei ist sehr
gut ersichtlich, wie das auf den zu bearbeitenden
Untergrund 20 aufgebrachte Material 18 im Bereich der
Abziehkante 14 in einen eingeebneten Materialbereich 19
komprimiert wird. Innerhalb eines Winkelbereichs 21 des
Abziehabschnittes 13 relativ zum Untergrund 20 liegt das
freie Ende des gekrümmten Bügels 16 weit unterhalb der
Abziehkante 14. Es ist somit auch weit unterhalb der
eingeebneten Oberfläche des pastösen Materials 19. Aufgrund
dessen bildet sich keine materialtrennende und evtl. riß
bildende Abziehspur in Abziehrichtung gesehen hinter der
Abziehkante 14.
Ersichtlich ist auch, wie die Abziehkante 14 den
Mittelpunkt für den Radius des unterhalb verlaufenden
drahtartigen Bügels 16 bildet. Dieser gekrümmte drahtartige
Bügel 16 läuft innerhalb des Winkelbereichs 21 der
Arbeitslage des Abziehabschnittes 13 zur Abziehkante 14 hin
kreisrund. Somit ist gewährleistet, dass die Abziehkante 14
bei einer Winkellage des Abziehabschnitts 13 innerhalb des
Winkelbereichs 21 immer den gleichen Abstand von dem zu
bearbeitenden Untergrund 20 hat.
Der Krümmungsradius des gekrümmten Bügels 16 gibt die
aufzutragende Materialstärke 19 an. Der Winkelbereich 21
liegt vorteilhafterweise in einem Bereich von ca. 15° bis
45°. Dies deckt alle üblichen Winkellagen des
Abziehabschnitts ab. Die Distanzelemente 15 sind am
Abziehabschnitt 13 mittels einer Steck- bzw.
Schraubverbindung oder ähnliches (nicht dargestellt)
auswechselbar befestigt. Somit können unterschiedliche
Distanzelemente für unterschiedliche Materialstärken
montiert werden. Das Distanzelement 15 mit dem
Kontaktabschnitt 16 ist aus Federstahl hergestellt. Der
Abziehabschnitt 13 ist aus Stahl, Aluminium oder
dergleichen hergestellt.
Claims (7)
1. Auftrags- und/oder Abziehvorrichtung (10) für pastöse
Materialien (18) mit mindestens einem flächigen
Abziehabschnitt (13), der eine Abziehkante (14) umfasst,
mit mindestens zwei Distanzelementen (15), die im
Bereich der Abziehkante (14) voneinander beabstandet
vorgesehen und die zueinander zumindest annähernd
parallel ausgerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, dass
die Distanzelemente (15) jeweils mindestens einen
Kontaktabschnitt (16) mit einem freien Ende umfassen,
welcher von dem Abziehabschnitt (13) von einer von der
Abziehkante (14) beabstandeten Position abragt, wobei
das freie Ende des Kontaktabschnitts (16) in
Betriebslage innerhalb eines Bereichs liegt, welcher
einerseits von der zu bearbeitenden Fläche (20) und
andererseits von einer gedachten Fläche (22) begrenzt
wird, die parallel zu der zu bearbeitenden Fläche (20)
und durch die Abziehkante (14) hindurch verläuft, und
das freie Ende des Kontaktabschnitts (16) von der
gedachten Fläche (22) beabstandet ist.
2. Auftrags- und/oder Abziehvorrichtung (10) nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende des
Kontaktschnitts (16) in Betriebslage näher zur zu
bearbeitenden Fläche (20) als zu der gedachten
Fläche(22) liegt.
3. Auftrags- und/oder Abziehvorrichtung (10) nach einem der
Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der
Kontaktabschnitt (16) so ausgebildet ist, dass in
Betriebslage der Kontaktpunkt zwischen Kontaktabschnitt
(16) und zu bearbeitender Fläche (20), mindestens
innerhalb eines bestimmten Winkelbereichs (21),
unabhängig vom Winkel zwischen Abziehabschnitt (13) und
zu bearbeitender Fläche (20) von der Abziehkante (14)
immer den gleichen Abstand hat.
4. Auftrags- und/oder Abziehvorrichtung (10) nach Anspruch
3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktabschnitt
(16) mindestens auf der in Betriebslage der zu
bearbeitenden Fläche (20) zugewandten Seite in der Art
eines Bügels kreisförmig gekrümmt ist.
5. Auftrags- und/oder Abziehvorrichtung (10) nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Kontaktabschnitt (16) aus Federstahl hergestellt
ist.
6. Auftrags- und/oder Abziehvorrichtung (10) nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Abziehabschnitt (13) aus Stahl, Aluminium oder
dergleichen hergestellt ist.
7. Auftrags- und/oder Abziehvorrichtung (10) nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Distanzelemente (15) am Abziehabschnitt (13) mittels
einer Steck- bzw. Schraubverbindung oder ähnliches
auswechselbar befestigt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10115621A DE10115621B4 (de) | 2001-03-29 | 2001-03-29 | Auftrags- und/oder Abziehvorrichtung für pastöse Materialien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10115621A DE10115621B4 (de) | 2001-03-29 | 2001-03-29 | Auftrags- und/oder Abziehvorrichtung für pastöse Materialien |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10115621A1 true DE10115621A1 (de) | 2002-12-05 |
DE10115621B4 DE10115621B4 (de) | 2005-10-20 |
Family
ID=7679588
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10115621A Expired - Lifetime DE10115621B4 (de) | 2001-03-29 | 2001-03-29 | Auftrags- und/oder Abziehvorrichtung für pastöse Materialien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10115621B4 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10330606B4 (de) * | 2003-07-07 | 2007-05-03 | Ppw-Polyplan Werkzeuge Gmbh | Vorrichtung zum Auftragen und Abziehen pastöser Materialien |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE8712287U1 (de) * | 1987-09-10 | 1987-10-22 | Aichholzer, Alfred, 8000 München | Kelle zum Anbringen eines ebenen Mörtelbettes (Fugenstärke) auf der jeweiligen Ziegellage |
DE3941422C1 (en) * | 1989-12-15 | 1991-05-16 | Norina Bautechnik Gmbh, 8500 Nuernberg, De | Hand trowel for flooring - has board with smoothing edge and spacer guides |
-
2001
- 2001-03-29 DE DE10115621A patent/DE10115621B4/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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