Die Erfindung betrifft einen Saugschalldämpfer für ei
nen hermetisch gekapselten Verdichter mit einem Gehäu
se, das ein erstes Teil mit einem Auslaßkanal und ein
zweites Teil mit einem Einlaßkanal aufweist, wobei zwi
schen dem Auslaßkanal und dem Einlaßkanal strömungsfüh
rende Mittel angeordnet sind, die zusammen mit dem Ein
laßkanal und dem Auslaßkanal einen Strömungspfad bil
den, und ein Filter am Auslaßkanal angeordnet ist.
Ein derartiger Saugschalldämpfer ist aus DE 199 23 734 A1
bekannt.
Derartige Saugschalldämpfer werden vorzugsweise in her
metisch gekapselten Kleinkältemaschinen verwendet, wie
sie in Haushaltskühlschränken oder -gefriertruhen ver
wendet werden. Derartige Geräte werden in der Regel in
der Küche oder einem anderen Raum einer Wohnung aufge
stellt. Sie sollen möglichst leise arbeiten, um das
Komfortgefühl eines Bewohners dieser Wohnung nicht zu
beeinträchtigen. Man erzeugt daher mit Hilfe der strö
mungsführenden Mittel einen Strömungspfad für das ange
saugte gasförmige Kältemittel, der so ausgebildet ist,
daß das angesaugte Gas möglichst wenig Geräusche er
zeugt. Im bekannten Fall unterteilen die strömungsfüh
renden Mittel das Gehäuse in zwei Räume, wobei der Gas
vorrat in dem mit dem Auslaßkanal verbundenen Raum eine
Pufferfunktion hat, während der einlaßseitige Raum eine
Ölfangeinrichtung bereitstellt, so daß Öl, das sich
dort sammelt, zur Schalldämpfung beiträgt.
Weitere Saugschalldämpfer sind aus US 4 911 619 A, aus
US 5 252 035 A, EP 0 386 320 A1 oder EP 1 031 728 A1
bekannt. In allen Fällen befindet sich im Saugschall
dämpfer ein Filter, dessen Hauptaufgabe es ist, im
Sauggas enthaltenes Öl und Verunreinigungen abzuschei
den, damit diese die eigentliche Kompressionseinheit
nicht beschädigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Schall
dämpfung weiter zu verbessern.
Diese Aufgabe wird bei einem Saugschalldämpfer der ein
gangs genannten Art dadurch gelöst, daß der Filter eine
siebartige Ausbildung aufweist und im Strömungspfad
mindestens ein zweiter Filter mit siebartiger Ausbil
dung angeordnet ist.
Die siebartige Ausbildung des Filter bedeutet, daß der
Filter ein Netz mit relativ engen Maschen aufweist,
durch die der Sauggasstrom tritt. Das Netz kann dabei
aus Metallfäden oder -drähten oder aus entsprechenden
Fäden eines anderen Materials, beispielsweise Kunst
stoff, gebildet sein. Die Ausbildung des Filters als
Netz oder Sieb hat zwei Wirkungen. Zum einen dient der
erste Filter, wie im bekannten Fall, dem Zurückhalten
von Verunreinigungen, die den Verdichter zerstören
könnten, wenn sie in den Verdichtungsraum eindringen.
Natürlich ist auch eine gewisse Ölabscheidungswirkung
vorhanden, die erwünscht ist, um eine zu hohe externe
Ölzirkulation im Kältemittelkreislauf zu verhindern.
Man möchte möglichst viel Öl im Verdichter zur Schmie
rung und Kühlung der bewegten Teile des Kompressors zu
rückbehalten. Allerdings ist wegen der hohen Gasge
schwindigkeit an dieser Stelle die Ölabscheidungswir
kung nur in begrenztem Maße gegeben. Sofern hier noch
Öl im Kältemittelstrom vorhanden ist, wird es durch das
Sieb mitgerissen. Zum zweiten hat die siebartige Aus
bildung des Filters aber eine erhebliche schalldämpfen
de Wirkung. Eine Schalldämpfung wird durch den ersten
Filter vor allem dadurch erreicht, daß der von der pri
mären akustischen Quelle, nämlich dem Ventilsystem,
herrührende akustische Energiefluss durch die Verringe
rung des freien Querschnitts im Auslasskanal vermindert
wird. Eine besonders wirksame Schalldämpfung wird nun
aber dadurch erzielt, daß zusätzlich zu dem Filter ein
zweiter Filter im Sauggasstrom angeordnet ist, der
ebenfalls eine siebartige Ausbildung aufweist. Der
zweite Filter hat prinzipiell eine entsprechende Wir
kungsweise als Schmutzfilter, Ölabscheider und Schall
dämpfer. Der zweite Filter hat vor allem aber den Vor
teil, daß er auch eine zweite akustische Quelle im In
nern des Saugschalldämpfers dämpft. Diese zweite aku
stische Quelle erzeugt Schall, der durch den Kältemit
telstrom verursacht wird.
Durch das Zusammenwirken der beiden Siebe oder Gitter
wird eine Schalldämpfung erzielt, die über eine reine
Verdoppelung der Wirkung eines Filters hinausgeht. Zur
Ölabscheidung ist im Grunde nur ein Filter erforder
lich. Zwar wird auch der zweite Filter (in Strömungs
richtung gesehen) noch einen Teil einer Ölabscheidung
bewirken. Das Zusammenwirken der beiden Filter mit ih
rer siebartigen Ausbildung hat sich jedoch besonders
wirkungsvoll zur Schalldämpfung erwiesen.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß der zweite Filter
in einem Abschnitt des Strömungspfades angeordnet ist,
der einen der kleinsten effektiven Strömungsquerschnit
te aufweist. In diesem Abschnitt hat der Sauggasstrom
dann mit die größte Geschwindigkeit. Kanäle mit relativ
geringem Durchmesser werden von einer turbulenten Käl
temittelströmung durchflossen. Die dabei auf die Ober
flächen des Kanals auftreffenden Wirbel können die Ka
nalwände in Schwingungen versetzen, so daß diese aku
stische Wellen aussenden. Der siebartige zweite Filter
ändert die turbulenten Strömungsverhältnisse an diesen
Oberflächen, indem er das turbulente Wirbelmuster auf
bricht. Eine Vibration der Kanalwände wird dadurch ver
hindert. Dies ist insbesondere an solchen Stellen im
Strömungsweg wirksam, die einen relativ kleinen effek
tiven Strömungsquerschnitt aufweisen. Der effektive
Strömungsquerschnitt entspricht dem Teil des Kanalquer
schnitts, durch den der größte Teil der Kältemittel
masse strömt.
Vorzugsweise ist der zweite Filter einem Kanal zugeord
net, dessen Endabschnitt auf den ersten Filter ausge
richtet ist. Man erzeugt also einen Gasstrom, der auf
den ersten Filter hin ausgerichtet ist. In diesem Gass
trom sind die Turbulenzen und Druckwellen aber weitge
hend gedämpft. In der Strecke zwischen dem Ausgang des
Kanals und dem ersten Filter besteht nur noch eine
kleine Möglichkeit, daß sich erneut Druckwellen im
Sauggas ausbilden. Derartige Druckwellen werden dann
aber im ersten Filter weiter abgeschwächt.
Bevorzugterweise ist im Gehäuse ein Einsatz angeordnet,
der eine obere Kammer von einer unteren Kammer trennt
und einen Kanal zwischen der oberen Kammer und der un
teren Kammer aufweist, wobei der zweite Filter dem Ka
nal zugeordnet ist. Die Ausbildung eines Einsatzes im
Gehäuse ist an sich aus DE 199 23 734 A1 bekannt. Zu
sätzlich sieht man nun den zweiten Filter an dem Rohr
stutzen vor, der den Kanal durch den Einsatz hindurch
bildet. Dieser Kanal ist mit dem Ausgangskanal und dem
Filter am Eingang des Ausgangskanals ausgerichtet. Eine
Schalldämpfung hat sich bei dieser Anordnung als beson
ders wirksam erwiesen.
Bevorzugterweise ist mindestens ein Filter an einer
Stirnseite eines Kanals angeordnet. Dies erleichtert
die Herstellung. Man muß den Filter im Grunde nur an
die Stirnseite des Kanals ansetzen und ihn mit dem Ge
häuseteil, das den Kanal aufnimmt, verbinden.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die Stirnseite in
Strömungsrichtung auf der Einlaßseite angeordnet ist.
Durch die Richtungsänderung des Kältemittelstroms in
dem Endabschnitt eines Einlaßkanals des Saugschalldämp
fers ergibt sich am Eintritt in den Kanal ein effekti
ver Strömungsquerschnitt, der geringer als der geometrische
Querschnitt des Kanals ist. Das Gas wird sozu
sagen "auf eine Seite gedrückt".
Daher ist es besonders vorteilhaft, den zweiten Filter
an dieser dem Einlaß zugewandten Stirnseite des Kanals
anzubringen. Zum einen ist hier der effektive Strö
mungsquerschnitt am geringsten, zum anderen werden Tur
bulenzen in dem gesamten nachfolgenden Kanalabschnitt
gedämpft. Der Filter am Kanaleintritt wirkt also effek
tiver, als wenn er am Kanalaustritt angebracht wäre.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die Stirnseite des
Kanals aus dem Gehäuseteil vorsteht, das den Kanal auf
nimmt. Dies erleichtert die Fertigung. Die Stirnseite
ist, wenn sie aus dem Gehäuseteil vorsteht, von allen
Seiten frei zugänglich. Insbesondere bei der Verwendung
von Handhabungsautomaten für die Fertigung ergibt sich
damit ein handhabungstechnischer Vorteil.
Vorzugsweise ist der Filter mit einem ihn haltenden
Teil verklebt oder verschweißt. Dies ist eine sehr ein
fache Herstellungstechnik, die keine zusätzlichen Teile
benötigt, um den Filter an dem entsprechenden Gehäuse
teil zu befestigen.
Auch ist bevorzugt, daß der erste Filter unter einem
Winkel zur Stirnseite des Auslaßkanals und der zweite
Filter parallel zur Stirnseite des Kanals angeordnet
ist. Durch die unterschiedlichen Neigungen der beiden
Filter zu ihren jeweils angeschlossenen Strömungskanä
len wird eine verbesserte Schalldämpfung erreicht. Ins
besondere kann der erste Filter mit einer verbesserten
Ölabscheidewirkung arbeiten.
Vorzugsweise ist ein dritter Filter mit siebartiger
Ausbildung im Strömungsweg angeordnet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzug
ten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit einer Zeich
nung beschrieben. Hierin zeigt die
einzige Figur: einen schematischen Querschnitt durch
einen Saugschalldämpfer.
Ein Saugschalldämpfer 1 für einen hermetisch gekapsel
ten Verdichter, insbesondere für eine hermetisch gekap
selte Kleinkältemaschine weist ein Gehäuse auf, das
durch ein Oberteil 2 und ein Unterteil 3 gebildet ist,
die entlang einer Stoßkante 4 miteinander verbunden
sind, beispielsweise durch Schweißen oder Kleben. Zwi
schen dem Oberteil 2 und dem Unterteil 3 ist ein Ein
satz 5 angeordnet, der den Innenraum des Gehäuses in
eine obere Kammer 6 und eine untere Kammer 7 unter
teilt. Der Einsatz 5 weist einen Rohrstutzen 8 auf, in
dem ein Kanal 9 ausgebildet ist, der die untere Kammer
7 und die obere Kammer 6 miteinander verbindet.
Das Oberteil 2 des Gehäuses weist einen Rohrstutzen 10
auf, der nach außen vorsteht und einen Auslaßkanal 11
bildet. Am Ende des Auslaßkanals 11 ist eine Auslaßöff
nung 12 angeordnet, durch die Sauggas in eine Verdich
tungseinheit eintreten kann, wie dies schematisch durch
einen Pfeil 13 symbolisiert ist.
Im Unterteil 3 ist ein Einlaßkanal 14 ausgebildet, der
mit einer Einlaßöffnung 15 im Unterteil 3 in Verbindung
steht.
Der Einlaßkanal weist einen Endabschnitt 16 auf, der
auf den Kanal 9 im Rohrstutzen 8 des Einsatzes 5 hin
ausgerichtet ist. Allerdings weist der Endabschnitt 16
einen größeren Strömungsquerschnitt als der Kanal 9
auf. Der Kanal 9 ist wiederum zum Auslaßkanal 11 ausge
richtet, wobei der Auslaßkanal 11 einen größeren Strö
mungsquerschnitt als der Kanal 9 aufweist. Auslaßkanal
11, Kanal 9 und Endabschnitt 16 des Einlaßkanals 15
sind so aufeinander ausgerichtet, daß ihre Mittelachsen
auf einer Geraden liegen oder zumindest parallel ange
ordnet sind. Dies muß nicht unbedingt bedeuten, daß ei
ne Austrittsöffnung 17 des Endabschnitts parallel zur
Stirnseite 18 am Eingang des Kanals 9 ausgerichtet ist
oder daß eine Austrittsöffnung 19 am Ausgang des Kanals
9 parallel zu einer Stirnseite 20 des Auslaßkanals 11
ausgerichtet ist. Vielmehr können die Austrittsöffnun
gen 17, 19 durch Wandabschnitte teilweise begrenzt
sein, die sich nur teilweise in Umfangsrichtung er
strecken. Dementsprechend ist es möglich, daß gasförmi
ges Kältemittel, das durch den Einlaßkanal 14 oder den
Kanal 9 getreten ist, sich nach dem Verlassen der je
weiligen Kanäle 14, 9 in der unteren Kammer 7 und der
oberen Kammer 6 ausbreitet.
An der Stirnseite 20 des Auslaßkanals 11 ist ein Filter
21 in Form eines Siebes oder Gitters angeordnet. Der
Filter 21 ist hierbei unter einem Winkel von etwa 45°
zur Stirnseite des Auslaßkanals 11 geneigt angeordnet.
Das Sieb oder Gitter des Filters 21 ist durch eine
Vielzahl von sich überkreuzenden Fäden oder Drähten aus
Metall oder Kunststoff oder einem anderen Material ge
bildet. Es dient neben der Schmutzsammlung und der Öl
abscheidung auch zur Geräuschdämpfung.
An der Stirnseite 18 des Kanals ist ein zweiter Filter
22 angeordnet. Der zweite Filter 22 ist ebenfalls als
Sieb oder Gitter ausgebildet mit einer Vielzahl von
feinen Maschen. Der zweite Filter 22 ist eben ausgebil
det.
Schließlich kann auch noch am Eingang des Einlaßkanals
14 ein dritter Filter 23 vorgesehen sein, der ebenfalls
als Sieb ausgebildet ist. Ausreichende Schalldämp
fungseigenschaften werden aber bereits dann erzielt,
wenn lediglich zwei Filter im Schalldämpfer vorgesehen
sind.
Es ist erkennbar, daß alle Filter 21, 22, 23 an den
stirnseitigen Öffnungen der jeweiligen Kanäle angeord
net sind. Dies erleichtert die Handhabung beim Herstel
lung. Die entsprechenden Filter müssen lediglich an die
Stirnseite der Kanäle 11, 9, 14 angesetzt werden und
können dann durch Kleben oder Schweißen oder auf andere
Weise mit den jeweiligen Gehäuseteilen verbunden wer
den. Da die entsprechenden Stirnseiten aus den jeweili
gen Gehäuseteilen nach außen vorstehen, muß ein Handha
bungsautomat, den man zur Fertigung verwendet, bei der
Bewegung wenig Rücksicht darauf nehmen, daß er keine
anderen Teile der Gehäuseteile beschädigt.
Der Einsatz 5 besitzt eine Seitenwand 24, die mit der
Gehäusewand des Unterteils 3 einen Kapillarspalt 25
bildet, in dem sich Schmieröl sammeln kann, das dann
dort festgehalten wird. Auf diese Weise ergibt sich ei
ne zusätzliche Schalldämpfung. Das Sammeln des Öls wird
durch den zweiten Filter 22 begünstigt.
Im übrigen entspricht der dargestellte Saugschalldämp
fer demjenigen, der in DE 199 23 734 A1 beschrieben ist.
Auf diese Druckschrift wird wegen weiterer Einzelheiten
verwiesen.
Insbesondere durch das Zusammenwirken des zweiten Fil
ters 22 am Eingang des Kanals 9 mit dem ersten Filter
21 am Eingang des Auslaßkanals 11 wird erreicht, daß
sich Druckwellen, die sich im Gasstrom ausbilden kön
nen, abgeschwächt werden. Im Betrieb sind diese Druck
wellen daher nicht in der Lage, zu Geräuschen beizutra
gen, die störend nach außen dringen.