DE10113308A1 - Elektrisch betriebener Ladeluft-Verdichter - Google Patents
Elektrisch betriebener Ladeluft-VerdichterInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen elektrisch betriebenen Ladeluft-Verdichter zum Anschluß an eine Brennkraftmaschine, welcher einen Elektromotor mit einem Stator (4) und einem Rotor (5) zum Antrieb eines Verdichterrades (3) umfaßt, wobei das Verdichterrad in einem mit wenigstens einem Lufteinlaß (21) und einem Luftauslaß (22) versehenen Verdichtergehäuse (2) angeordnet ist und der Lufteinlaß (21) und der Luftauslaß (22) über einen im Verdichtergehäuse (2) verlaufenden Strömungskanal (8) verbunden sind und durch Drehung des Verdichterrades (3) in einem Verdichtungsabschnitt (8) des Strömungskanals (8, 9) eine Verdichtung der Ladeluft erzielbar ist. Es wird vorgeschlagen, den Ladeluft-Verdichter (1) so weiterzubilden, daß das Verdichterrad (3) in dem Verdichtergehäuse (2) aus einer Arbeitsposition in eine Ruheposition und zurück verschiebbar ist, wobei das Verdichterrad (3) bei einer Verschiebung in die Ruheposition wenigstens teilweise aus dem Verdichtungsabschnitt (8) entfernt wird.
Description
Die Erfindung betrifft einen elektrisch betriebenen Lade
luft-Verdichter mit den Merkmalen des Oberbegriffs des An
spruchs 1.
Es ist bekannt, die Leistungsdichte einer Brennkraftmaschine
durch Verdichtung der zur Verbrennung des Kraftstoffs benö
tigten Ladeluft mittels eines Abgasturboladers zu erhöhen,
welcher aus einer Turbine und einem in der Ladeluftzuführung
der Brennkraftmaschine betriebenen Verdichter besteht. Abga
sturbolader weisen, insbesondere bei Kraftfahrzeugantrieben,
den Nachteil eines verzögerten und unzureichenden Ansprech
verhaltens bei kleinen Drehzahlen der Brennkraftmaschine
auf. Zur Verbesserung des Ansprechverhaltens des Abgasturbo
laders ist es bekannt, den Abgasturbolader mittels eines
elektrischen Hilfsantriebs zu unterstützen. Das kann bei
spielsweise durch einen in den Abgasturbolader integrierten
Elektromotor erreicht werden, der bei kleinen Drehzahlen der
Brennkraftmaschine die Welle des Abgasturboladers unterstüt
zend antreibt. Dies bedingt jedoch sowohl eine hohe Dreh
zahlbelastbarkeit des Elektromotors als auch einen hohen
elektrischen Leistungsbedarf aufgrund der hohen Massenträgheitsmomente
der in hochwarmfesten Stahl ausgeführten Turbi
ne des Abgasturboladers.
Zur Vermeidung dieser Nachteile ist beispielsweise aus der
US 6 029 452 bekannt einen elektrisch betriebenen Ladeluft-
Verdichter, welcher auch als elektrisch betriebener Hilfsla
der oder elektrischer Turboverdichter (ETV) bezeichnet wird,
in der Ladeluftzuführung einer Brennkraftmaschine in Reihe
zu einem konventionellen Abgasturbolader zu betreiben. Dies
hat den Vorteil, daß der separat in die Ladeluftzuführung
eingesetzte elektrische Turboverdichter auf den untersten
Drehzahlbereich der Brennkraftmaschine optimiert werden kann
und aufgrund des deutlich geringeren Massenträgheitsmoments
der Leistungsbedarf desselben deutlich kleiner ausfällt. Im
hohen Drehzahl- und Durchsatzbereich wird eine Bypass-Lösung
verwandt, um die Ladeluft unter völliger Umgehung des dann
inaktiven elektrischen Turboverdichters direkt dem Abgastur
bolader zuzuführen. Hierzu wird ein Klappenventil verwandt,
welches den Ladeluftstrom in den Bypass-Kanal umlenkt, so
daß sie nicht mehr den elektrisch betriebenen Turboverdich
ter durchströmt. Die Bypass-Lösung ist jedoch hinsichtlich
der thermodynamischen Anforderungen nicht optimal und im
Hinblick auf Montage, Größe und Kosten des Gesamtsystems
sehr aufwendig und teuer.
Der erfindungsgemäße elektrisch betriebene Ladeluft-Ver
dichter mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1
vermeidet die im Stand der Technik auftretenden Nachteile
und ermöglicht es, einen elektrischen Turboverdichter in der
Ladeluftzuführung einer Brennkraftmaschine in Reihe zu einem
Abgasturbolader zu betreiben, ohne daß ein Bypass-Kanal zur
Umgehung des Turboverdichters benötigt wird. Hierdurch läßt
sich vorteilhaft das Gesamtsystem thermodynamisch optimieren.
Der Bypasskanal mit dem Rückschlagventil kann einge
spart werden. Die Montage kann erheblich erleichtert werden
und der Platzbedarf und die Kosten können deutlich verrin
gert werden. Dies wird vorteilhaft dadurch erreicht, daß das
Verdichterrad des elektrischen Turboverdichters in dem Ver
dichtergehäuse bei mittleren bis hohen Drehzahlen der Brenn
kraftmaschine aus einem Verdichtungsabschnitt des Strömungs
kanals der Ladeluft zumindest teilweise in eine Ruheposition
verschiebbar ist, so daß die Ladeluft bei hohen Drehzahlen
der Brennkraftmaschine quasi ungehindert den Verdichtungsab
schnitt durchströmen kann, ohne durch das Verdichterrad des
nunmehr inaktiven Verdichters daran gehindert zu sein.
Vorteilhafte Ausführungsbeispiele und Weiterbildungen der
Erfindung werden durch die in den Unteransprüchen enthalte
nen Merkmale ermöglicht.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung er
läutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch den elektrisch betriebenen
Ladeluft-Verdichter in der axialen Ruheposition des Verdich
terrades,
Fig. 2 einen Querschnitt durch den elektrisch betriebenen
Ladeluft-Verdichter aus Fig. 1 in der zweiten Arbeitsposition
des Verdichterrades,
Fig. 3 eine Anordnung mit dem elektrisch betriebenen Lade
luft-Verdichter in der Ladeluftzuführung einer Brennkraftma
schine.
Fig. 4 einen Ausschnitt aus dem Elektromotor des Ladeluft-
Verdichters mit konischem Elektromagneten und Magnetanker
nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsge
mäßen Ladeluft-Verdichters. Der Ladeluft-Verdichter 1 weist
einen Elektromotor und einen Verdichterteil zur Verdichtung
von Ladeluft auf.
In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Verdichter
teil als Radialverdichter ausgebildet. Ein Verdichtergehäuse
2 weist ein topfförmiges Basisteil mit einer kreisförmigen
Bodenwand 24 auf. Der Bodenwand 24 gegenüberliegend befindet
sich eine trichterförmige Deckelwand 23 mit einem zentralen
Lufteinlaß 21. Der Raum zwischen der Bodenwand 24 und der
Deckelwand 23 ist durch eine seitliche Öffnung 27, welche
sich in Umfangsrichtung erstreckt, mit dem Innenraum 9 einer
Schnecke 25 verbunden, die einen sich in Umfangsrichtung ver
größernden Durchmesser aufweist. Ein Abschnitt der Schnecke
25 weist einen Luftauslaß 22 aus dem Verdichtergehäuse 2 auf.
Wie in Fig. 1 zu erkennen ist, ist in dem Verdichtergehäuse 2
ein Verdichterrad 3 an einer Welle 51 konzentrisch in bezug
auf den Lufteinlaß 21 angeordnet. Das Verdichterrad 3 weist
eine ebene Unterseite 33 auf, welche der Bodenwand 24 zuge
wandt ist. Die Welle 51 ist durch die Bodenwand 24 hindurch
zum Elektromotor geführt. Die von der Unterseite 33 des Ver
dichterrades 3 abgewandte Oberseite des Verdichterrades 3 ist
in an sich bekannter Weise mit Verdichterstrukturen 31 in
Form von dreidimensional strukturierten Schaufeln versehen,
deren zur Deckelwand 23 hin abstehender äußerster Rand an die
Innenkontur der trichterförmigen Deckelwand 23 angepaßt ist.
Vom Lufteinlaß 31 aus erstreckt sich ein Strömungskanal für
Ladeluft an der Innenseite der Deckelwand 23 entlang bis zur
Öffnung 27, von wo aus der Strömungskanal über den Innenraum
9 der Schnecke 25 mit dem Luftauslaß 22 verbunden ist. Der
sich an der Innenseite der Deckelwand 23 entlang bis zur Öff
nung 27 erstreckende Abschnitt des Strömungskanals bildet einen
Verdichtungsabschnitt 8. Wie am besten in Fig. 2 zu er
kennen ist, greifen im Betrieb des Luftlade-Verdichters 1 die
Schaufeln 31 des rotierenden Verdichterrades 3 in den Ver
dichtungsabschnitt 8 des Strömungskanals ein. Der dem Deckel
rand zugewandte obere Rand 32 der Schaufeln 31 ist dann nur
noch durch einen sehr kleinen Spalt vom Deckelteil 23 beab
standet, welcher gerade eben so groß ist, daß ein Anstoßen
der Schaufeln 31 an die Deckelwand 23 zuverlässig vermieden
wird. Die im Betrieb vom Lufteingang 21 in den Verdichtungs
abschnitt 8 gelangende Ladeluft wird durch die rotierenden
Schaufeln 31 beschleunigt und durch die daraus resultierenden
Zentrifugalkräfte bis zur Öffnung 27 hin zunehmend verdich
tet. Die verdichtete Ladeluft gelangt durch die Öffnung 27 in
die Schnecke 25 und von dort zum Luftauslaß 22.
Der Elektromotor umfaßt einen Stator 4 und einen Rotor 5. Der
Stator 4 weist ein geschlossenes Gehäuse 41 auf, welches auf
die Bodenwand 24 des Verdichtergehäuse 2 aufgesetzt ist, und
einen in dem Gehäuse 41 angeordneten feststehenden Elektroma
gneten 42. Der Rotor 5 des Elektromotors ist in dem hier ge
zeigten Ausführungsbeispiel als sogenannter Innenläufer aus
gebildet. Es ist aber auch möglich, den Rotor 5 als Glocken
läufer auszubilden, wobei in diesem Fall der Rotor konzen
trisch um den Stator herum angeordnet ist. Der Rotor 5 ist in
dem Gehäuse 41 drehbeweglich gelagert und umfaßt einen Magne
tanker 52, der konzentrisch um eine Welle 51 herum angeordnet
ist, welche Welle 51 im Gehäuse 41 des Stators 4 drehbeweg
lich und auch axial verschiebbar gelagert ist, wie weiter un
ten noch ausführlicher erläutert wird.
Der Elektromotor ist in dem hier gezeigten Ausführungsbei
spiel als Reluktanzmotor ausgebildet, wobei der Magnetanker
52 und der Elektromagnet 42 jeweils einen kreisringförmigen
Querschnitt mit segmentförmigen Aussparungen aufweisen. Bei
einer Spannungsbeaufschlagung des Elektromagneten 42 bewirken
zwischen dem Elektromagneten 42 und dem Magnetanker 52 wir
kende Reluktanzkräfte, daß sich der Magnetanker 52 durch eine
Drehung um die Drehachse 10 so ausrichtet, daß der magneti
sche Widerstand im Magnetkreis durch die Drehbewegung mini
miert wird. Mittels einer elektronischen Steuerschaltung kann
der Elektromagnet 42 in an sich bekannter Weise so angesteu
ert werden, daß der Magnetanker 52 und die Welle 51 in Rota
tion um die Drehachse 10 versetzt werden.
Die Welle 51 ist bei dem erfindungsgemäßen Ladeluft-Verdich
ter 1 drehbeweglich und axial verschiebbar gelagert. Hierzu
dient ein Axialkugellager 11, welches an einer dem Verdich
tergehäuse 2 zugewandten Wand 43 des Gehäuses 41 angeordnet
ist, sowie ein Gleitlager 17 in der Wand 43 und ein Gleitla
ger 19, welches an der von dem Verdichtergehäuse 2 abgewand
ten Wand 44 des Gehäuses 41 angeordnet ist. Das Axialkugella
ger 11 ist in der Art einer Kugelbuchse mit Kugelführung auf
gebaut. Die Kugelführung weist ein erstes Führungsteil 14 und
ein zu dem ersten Führungsteil 14 axial bewegliches zweites
Führungsteil 15 auf. Zwischen dem ersten Führungsteil 14 und
dem zweiten Führungsteil 15 sind mehrere Kugeln 13 derart ge
lagert, daß die Kugeln 13 direkt auf der Welle 51 abrollen.
Die Führungsteile 14, 15 mit den dazwischen angeordneten Ku
geln 51 befinden sich in einer Buchse 12, die an der dem Ver
dichtergehäuse 2 zugewandten Wand 43 des Gehäuses 41 angeord
net ist. Ein nach innen vorspringender Kragen 18 der Buchse
12 umgreift das zweite Führungsteil 15 und hält so die Kugeln
13 und Führungsteile 14, 15 zusammen. Der Innendurchmesser des
Anschlagteils 16, welches fest an der Welle 51 angeordnet
ist. Das Anschlagteil 16 begrenzt die axiale Beweglichkeit
der Welle 51 bei einer Verschiebung in die in Fig. 2 gezeigte
Position durch Anlage an dem zweiten Führungsteil 15. An
Stelle der hier beispielhaft dargestellten Lager können natürlich
auch andere Lager verwandt werden. Wichtig ist, daß
die Welle drehbeweglich und axial verschiebbar gelagert ist.
Fig. 3 zeigt schematisch, in welcher Weise der in Fig. 1 und
Fig. 2 dargestellte elektrisch betriebene Ladeluft-Verdichter
in der Ladeluftzuführung einer Brennkraftmaschine, insbeson
dere eines Otto-Motors, angeordnet werden kann. In verein
fachter Form ist eine Brennkraftmaschine 80 mit Kolben 82 und
Brennraum 81 dargestellt. Der Brennraum 81 ist über Ventile
mit einer Ladeluftzuführung 64 und einer Abgasabführung 65
verbunden. Über die Abgasabführung 65 gelangen die Abgase zur
Turbine 62 eines Abgasturboladers 60 und von dort über einen
weiteren Abführungskanal 66 in die Umwelt. Die Ladeluftzufüh
rung 64 der Brennkraftmaschine ist an einen Ladeluftkühler 70
angeschlossen, der über einen Zuführungsabschnitt 63 an den
Luftauslaß 22 des elektrisch betriebenen Ladeluft-Verdichters
1 angeschlossen ist. Weiterhin ist der Lufteingang 21 des
Ladeluft-Verdichters 1 wiederum über einen weiteren Zufüh
rungsabschnitt 67 an den Ausgang des Verdichters 61 des Abga
sturboladers 60 angeschlossen. Der Eingang des Verdichters 61
ist über einen Luftfilter 68 mit dem Eingang 69 der Ladeluft
zuführung verbunden. Beim Start der Brennkraftmaschine wird
der elektrisch betriebene Ladeluft-Verdichter 1 zur Unter
stützung des Abgasturboladers im niederen Drehzahlbereich der
Brennkraftmaschine aktiviert. Die Verdichterverhältnisse des
elektrisch betriebenen Ladeluft-Verdichters 1 und des Ver
dichters 61 des Abgasturboladers 60 ergänzen sich multiplika
tiv. Ein nicht dargestelltes am Abgasturbolader üblicherweise
vorhandenes Schubumluftventil samt zugehöriger elektronischer
Ansteuerung kann dazu verwandt werden, kurzzeitig in der er
sten Phase nach der Aktivierung des elektrisch betriebenen
Ladeluft-Verdichters den Abgasturbolader zu umgehen, um eine
kurzzeitige Drosselung desselben zu vermeiden. Nach Ablauf
dieser Phase kann das Ventil geschlossen werden, so daß die
Ladeluft über den Verdichter des Abgasturboladers zum Einlaß
des Ladeluft-Verdichters gelangt. Weiterhin kann der Lade
luft-Verdichter 1 auch mit einer elektronischen Steuerschal
tung zur Ansteuerung desselben und/oder dem Ladeluftkühler 70
in einer Einheit baulich vereint werden.
Im folgenden wird die Funktionsweise des elektrisch betriebe
nen Ladeluft-Verdichters 1 beschrieben. In der Ausgangssitua
tion, also unmittelbar vor dem Start des Ladeluft-Verdichters
1, befindet sich die Einheit aus Rotor 5 und Verdichterrad 3
in der in Fig. 1 dargestellten Ruheposition. Der Rotor 5 kann
in dieser Position an einem nicht dargestellten Anschlag an
der Wand 44 anliegen. Bei einer Spannungsbeaufschlagung des
Elektromagneten 41 bewirken magnetische Reluktanzkräfte, daß
der Magnetanker 52 des Rotors 5 aus der unsymmetrischen Posi
tion um die Wegstrecke a in axialer Richtung verschoben wird
und sich in eine symmetrische Position in bezug auf den Elek
tromagneten 42 ausrichtet. Beim Erreichen der symmetrischen
Position verschwinden die in axialer Richtung wirkenden Re
luktanzkräfte, jedoch nicht die in Umfangsrichtung wirkenden
Reluktanzkräfte, welche zu einer Rotation des Rotors 5 füh
ren. Einer axialen Auslenkung des Magnetankers 52 über die
symmetrische Position hinaus wirken die Reluktanzkräfte ent
gegen. Mit anderen Worten die Reluktanzkräfte zentrieren den
Magnetanker 52 in seiner axialen Ausrichtung in bezug auf den
Elektromagneten 42. Durch die daraus resultierende axiale
Verschiebung der mit dem Magnetanker 52 verbundenen Welle 51
wird das an der Welle 51 angeordnete Verdichterrad 3 in eine
erste Arbeitsposition gezogen, in welcher die Schaufeln 31
des Verdichterrades 3 in den Verdichtungsabschnitt 8 eingrei
fen. In dieser Position ist das Anschlagteil 16 vorteilhaft
noch etwas von dem Axialkugellager 11 entfernt. Beim Ein
schalten des Verdichters 1 wird so die Entstehung eines stö
renden Anschlaggeräusches bei einem Anschlag des Rotors 5 am
Axialkugellager 11 vermieden.
Die Rotation des Verdichterrades 3 in der ersten Arbeitsposi
tion bewirkt eine Verdichtung der Ladeluft im Verdichtungsab
schnitt 8 des Strömungskanals. Wie insbesondere in Fig. 2 zu
erkennen ist, wird zwischen der von der Schaufelstruktur ab
gewandten Seite 33 des Verdichterrades 3 und der Bodenwand 24
des Verdichtergehäuses 2 ein Druckraum 26 gebildet, welcher
mit dem Strömungskanal 8, 9 im Übergangsbereich zwischen dem
Innenraum 9 der Schnecke 25 und dem Verdichtungsabschnitt 8
in Verbindung steht. Im Betrieb des Ladeluft-Verdichters 1
wird der Druckraum 26 mit Hochdruck beaufschlagt. Infolge des
im Druckraum 26 anstehenden Hochdrucks wird das Verdichterrad
3 in axialer Richtung in die in Fig. 2 dargestellte zweite
Arbeitsposition verschoben, in welcher die Schaufeln 31 voll
in den Verdichtungsabschnitt 8 eingreifen und nur noch durch
einen kleinen Sicherheitsspalt von der Deckelwand 23 entfernt,
sind. Durch diese zweite Verschiebung des Verdichterrades 3
wird der Magnetanker 52 aus der symmetrischen Position gezo
gen. In Fig. 2 entspricht der Abstand b der doppelten Auslen
kung des Magnetankers 52 aus der symmetrischen Position. Die
aus dieser Auslenkung resultierenden Reluktanzkräfte, welche
bestrebt sind den Magnetanker 52 in die symmetrische Position
zurückzuziehen, werden durch die statischen Druckkräfte im
Druckraum 26 kompensiert. Die Reluktanzkräfte können durch
ein geeignete Dimensionierung des Elektromotors so einge
stellt werden, daß ein harter Anschlag des Anschlagteils 16
in der zweiten Arbeitsposition am Axialkugellager 11 vermie
den wird. Störende Geräusche werden so vermieden. Sollte der
Hochdruck im Druckraum 26 die Reluktanzkräfte übersteigen, so
wird das Anschlagteil 16 gegen das Führungsteil 15 des Axial
kugellager 11 angedrückt. Der Druckaufbau erfolgt zeitlich
langsamer erst mit zunehmender Drehzahl, dadurch wird in der
zweiten Arbeitsposition eine harmonische Drehbewegung ohne
starkes Anschlagen des Läufers reicht.
Sobald der Verdichter 61 des Abgasturboladers 60 in Fig. 3
nach einer anfänglichen Verzögerung zunehmend verdichtete
Ladeluft dem elektrisch betriebenen Ladeluft-Verdichter 1 zu
führt, wird der Lufteinlaß 21 des Ladeluft-Verdichters gegen
über dem Luftdruck im Druckraum 26 mit einem Hochdruck beauf
schlagt, wodurch das Verdichterrad 3 aus der zweiten Arbeits
position zur Bodenwand 24 hin in die erste Arbeitsposition
zurückgedrückt wird. Hierdurch werden die Schaufeln 31 des
Verdichterrades 3 teilweise aus dem Verdichtungsabschnitt 8
entfernt. Solange der Elektromagnet noch mit einer Spannung
beaufschlagt wird, halten die Reluktanzkräfte den Magnetanker
52 aber in der symmetrischen Position. Beim Abschalten des
Elektromagneten drückt schließlich die durch den Lufteinlaß
21 strömende Ladeluft das Verdichterrad 3 in die Ruheposition
zurück (Fig. 1). Diese Bewegung kann gegebenenfalls durch eine
Rückholfeder unterstützt werden, welche beispielsweise zwi
schen die Gehäusewand 43 und den Rotor 5 eingesetzt wird. Bei
einer Ausrichtung des Ladeluft-Verdichters 1 derart, daß die
Gravitation in Richtung der Drehachse 10 in Fig. 1 von oben
nach unten wirkt, wird die Rückstellung des Verdichterrades 3
außerdem durch die Gewichtskraft der aus Rotor 5 und Verdich
terrad 3 gebildeten Einheit unterstützt. Durch die Verschie
bung des Verdichterrades 3 in die erste Arbeitsposition und
von dort in die Ruheposition werden die Schaufeln 31 zuneh
mend aus dem Verdichtungsabschnitt 8 entfernt und vorteilhaft
ganz entfernt, so daß die Ladeluft den Strömungskanal im Ver
dichtergehäuse 2 weitgehend ungehindert durchströmt, wie dies
durch die Pfeile in Fig. 1 dargestellt ist. Der Ladeluft-
Verdichter 1 kann vorteilhaft gleitend abgeschaltet werden,
das heißt, die am Elektromagneten anliegende Spannung wird
allmählich reduziert. Der Abgasturbolader übernimmt dann bei
höheren Drehzahlen zunehmend die Aufladung der Brennkraftma
schine.
In Abweichung von dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel ist einem weiteren Ausführungsbeispiel
vorgesehen, den Elektromagneten 42 und den Magnetanker 52 ko
nisch auszubilden, wie dies in Fig. 4 schematisch dargestellt
ist. Wie zu erkennen ist, sind die einander zugewandten Sei
ten 43,53 des Elektromagneten 42 und des Magnetankers 52 ko
nisch ausgebildet und zwar derart, daß sich der Außendurch
messer des Magnetankers 52 und der Innendurchmesser des Elek
tromagneten 42 zum Anschlagteil 16 hin verjüngen. Dadurch
wird eine stärkerer Anziehung des Magnetankers 42 bei einer
Spannungsbeaufschlagung des Elektromagneten erreicht. Aller
dings wird bei diesem Ausführungsbeispiel der Rotor mit dem
Anschlagteil 16 stets gegen das Axialkugellager 11 am Gehäuse
41 des Elektromagneten angedrückt.
Claims (14)
1. Elektrisch betriebener Ladeluft-Verdichter zum Anschluß
meine Brennkraftmaschine, umfassend einen Elektromotor mit
einem Stator (4) und einem Rotor (5) zum Antrieb eines Ver
dichterrades (3), das in einem mit wenigstens einem Luftein
laß (21) und einem Luftauslaß (22) versehenen Verdichterge
häuse (2) angeordnet ist, wobei der Lufteinlaß (21) und der
Luftauslaß (22) über einen im Verdichtergehäuse (2) verlau
fenden Strömungskanal (8, 9) verbunden sind und in einem Ver
dichtungsabschnitt (8) des Strömungskanals durch Drehung des
Verdichterrades (3) eine Verdichtung der Ladeluft erzielbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Verdichterrad (3) in
dem Verdichtergehäuse (2) aus einer Arbeitsposition in eine
Ruheposition und zurück verschiebbar ist, wobei das Verdich
terrad (3) bei einer Verschiebung in die Ruheposition wenig
stens teilweise aus dem Verdichtungsabschnitt (8) des Strö
mungskanals entfernt wird.
2. Elektrisch betriebener Ladeluft-Verdichter nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verdichterrad (3) paral
lel zur Drehachse (10) des Verdichterrades verschiebbar ist.
3. Elektrisch betriebener Ladeluft-Verdichter nach Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (5) des Elektromo
tors mit dem Verdichterrad (3) derart gekoppelt ist, daß ei
ne Verschiebung des Rotors (5) parallel zur Drehachse (10)
des Verdichterrades eine Verschiebung des Verdichterrades
(3) im Verdichtergehäuse (2) bewirkt.
4. Elektrisch betriebener Ladeluft-Verdichter nach Anspruch
3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (5) über eine Welle
(6) mit dem Verdichterrad (3) gekoppelt ist.
5. Elektrisch betriebener Ladeluft-Verdichter nach Anspruch
3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stator (5) ein er
stes Magnetteil (42) aufweist und der Rotor (4) ein zweites
Magnetteil (52) aufweist und daß bei einer Spannungsbeauf
schlagung des Elektromotors in der Ruheposition des Verdich
terrades (10) durch zwischen dem ersten Magnetteil (42) und
dem zweiten Magnetteil (52) wirkende Reluktanzkräfte das
zweite Magnetteil (52) axial in eine in bezug auf das erste
Magnetteil (42) symmetrische Position verschiebbar ist.
6. Elektrisch betriebener Ladeluft-Verdichter nach Anspruch
5, dadurch gekennzeichnet, daß in der symmetrischen Position
des zweiten Magnetteils (52) das mit dem Rotor (5) gekoppel
te Verdichterrad (3) in einer ersten Arbeitsposition befind
lich ist, in welcher an dem Verdichterrad (3) angeordnete
Verdichterstrukturen (31) in den Verdichtungsabschnitt (8)
eingreifen.
7. Elektrisch betriebener Ladeluft-Verdichter nach Anspruch
5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß einander zugewandte
Seiten (43, 53) des ersten Magnetteils (42) und des zweiten
Magnetteils (52) konisch ausgebildet sind. (Fig. 4)
8. Elektrisch betriebener Ladeluft-Verdichter nach einem der
Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Ma
gnetteil (42) eine Magnetspule und das zweite Magnetteil
(52) ein Magnetanker ist.
9. Elektrisch betriebener Ladeluft-Verdichter nach einem der
Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektro
motor ein Reluktanzmotor ist.
10. Elektrisch betriebener Ladeluft-Verdichter nach Anspruch
6, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Arbeitsposition
des Verdichterrades (3) zwischen einer von dem Lufteinlaß
(21) abgewandten Seite (33) des Verteilerrades (3) und einer
Wand (24) des Verdichtergehäuses (2) ein Druckraum (26) ge
bildet wird, welcher mit einem Hochdruckabschnitt des Strö
mungskanals (8, 9) in Verbindung steht.
11. Elektrisch betriebener Ladeluft-Verdichter nach Anspruch
10, dadurch gekennzeichnet, daß das Verdichterrad (3) durch
eine aus einer Druckbeaufschlagung des Druckraums resultie
rende axiale Verschiebung aus der ersten Arbeitsposition in
eine zweite Arbeitsposition bewegbar ist, in welcher die
Verdichterstrukturen (31) des Verdichterrades (3) nur durch
einen sehr schmalen Spalt von einer den Verdichtungsab
schnitt (8) des Strömungskanals begrenzenden Wand (23) des
Verdichtergehäuses (2) beabstandet sind.
12. Elektrisch betriebener Ladeluft-Verdichter nach Anspruch
11, dadurch gekennzeichnet, daß durch ein an dem Rotor (5)
festgelegtes Anschlagteil (16) in der zweiten Arbeitspositi
on ein Mindestabstand der Verdichterstrukturen (31) des Ver
dichterrades (3) von der Wand (23) des Verdichtergehäuses
(2) sichergestellt ist.
13. Elektrisch betriebener Ladeluft-Verdichter nach einem
der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im
Betrieb eine Verschiebung des Verdichterrades (3) von einer
Arbeitsstellung in die Ruhestellung zumindest teilweise
durch die statischen und/oder dynamischen Druckkräfte der
Ladeluft nach Abschalten des Elektromagneten (4, 5) bewirkbar
ist.
14. Elektrisch betriebener Ladeluft-Verdichter nach einem
der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verdichtergehäuse (2) mit dem Verdichterrad (3) als Radial
verdichter ausgebildet ist.
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