DE10112117A1 - Verfahren zur Herstellung von Polyalkoholen mit definiertem CPR-Wert - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Polyalkoholen mit definiertem CPR-WertInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufreinigung eines Polyalkohols der allgemeinen Formel (I) DOLLAR F1 wobei R gleich oder verschieden sein kann und einen substituierten oder unsubstituierten aliphatischen Kohlenwasserstoff mit 1 bis 22 C-Atomen, eine Aryl- oder Arylalkylgruppe mit 6 bis 22 C-Atomen oder eine Methylolgruppe bedeutet, bei dem durch Behandlung des Polyalkohols der allgemeinen Formel (I) mit mindestens einem sauren und/oder basischen Ionentauscher ein CPR-Wert von 0 bis +1,5 eingestellt wird.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der industriellen orga
nischen Chemie. Genauer gesagt betrifft die vorliegende Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung von Polyalkoholen mit einem CPR-
Wert von 0 bis +1,5.
Die Kondensation von Formaldehyd mit CH-aciden höheren Alkanalen
zu Methylolalkanalen, im allgemeinen Dimethylol- und Trimethylol
alkanalen und Überführung der erhaltenen Verbindungen in Polyole
ist ein weit verbreitetes Verfahren in der Chemie. Beispiele für
derart erhaltene, wichtige Triole sind Trimethylolpropan, Tri
methylolethan und Trimethylolbutan, die zur Herstellung von Lac
ken, Urethanen und Polyestern ein breites Verwendungsgebiet ge
funden haben. Weitere wichtige Verbindungen sind Pentaerythrit,
erhältlich durch Kondensation von Formaldehyd und Acetaldehyd,
sowie Neopentylglykol aus iso-Butyraldehyd und Formaldehyd.
Die erwähnten Polyole können nach verschiedenen Verfahren herges
tellt werden. Eine Methode ist das sogenannte Cannizzaro-Verfah
ren, das noch weiterhin unterteilt wird in das anorganische und
das organische Cannizzaro-Verfahren. Beide Varianten haben den
Nachteil, dass neben dem Anfall schlecht abtrennbarer Nebenpro
dukte ein Äquivalent Formaldehyd verloren geht.
Die Nachteile des Cannizzaro-Verfahrens werden bei dem sogenann
ten Hydrierverfahren vermieden, das aus der WO 98/28253 bekannt
ist. Dabei bringt man Formaldehyd mit dem entsprechenden Alkanal
in Gegenwart von katalytischen Mengen eines Amins zur Reaktion.
Damit wird erreicht, dass die Reaktion auf der Stufe des Methy
lolalkanals anhält. Nach Abtrennen des Formaldehyds wird das Re
aktionsgemisch, das neben dem entsprechenden Alkanal noch geringe
Mengen des entsprechenden Triols enthält, einer Hydrierung unter
worfen, bei der das gewünschte Polyol erhalten wird. Das in der
WO 98/28253 beschriebene Verfahren ist insbesondere für die Hers
tellung von Trimethylolpropan geeignet.
Die Herstellung von Neopentylglykol durch Aldolisierung von Iso
butyraldehyd mit Formaldehyd in Gegenwart tertiärer Amine sowie
die sich daran anschließende Hydrierung des entstandenen Hydroxy
pivalinaldehyds sind beispielsweise aus DE-A 17 93 512, DE-A 1
9 57 591 und der WO 95/32 171 bekannt.
Die nach den aus dem Stand der Technik bekannten Synthesever
fahren erhaltenen Roh-Polyalkohole enthalten neben dem eigentli
chen Polyalkohol in der Regel noch Wasser, Methanol, Reste des
als Aldolisierungskatalysators verwendeten Amins wie Trialkyl
amin, Trialkylammoniumformiat, längerkettige lineare und ver
zweigt Alkohole und Diole, Additionsprodukte von Formaldehyd und
Methanol an den Polyalkohol, Formiate des Polyalkohols wie Neo
pentyglykolformiat oder Trimethylolpropanformiat, Acetale wie Di
methylolbutyraldehyd-TMP-Acetal sowie beispielsweise das soge
nannte Di-TMP.
Diese Roh-Polyalkohole werden bevorzugt durch diskontinuierliche
oder kontinuierliche Destillation wie sie beispielsweise in der
deutschen Anmeldung DE 199 63 435.1 (BASF AG) vom 18.12.1999 für
Trimethylolpropan beschrieben ist, weiter aufgereinigt.
Weiterhin sind aus dem Stand der Technik Verfahren zur Rückgewin
nung der Polyalkohole aus den Polyalkoholformiaten bekannt wie
beispielsweise das aus der WO 97/17319 bekannte Verfahren zur
Umesterung dieser Formiate.
Werden die Polyalkohole wie Neopentylglykol oder Trimethylol
propan für pH-sensible oder pH-kontrollierte Polymerisationen wie
beispielsweise für die Herstellung von Polyesterharzen verwendet,
sind an ihre Reinheit besondere Anforderungen gestellt, da Verun
reinigungen zum Kettenabbruch, zur Verzweigung, zur Verfärbung
sowie allgemein zu unerwünschten Nebenprodukten führen können.
Als Maß für die Reinheit dient der CPR-Wert (controlled
polymerization rate) der nach der erstmals als Japanese
Industrial Standard, Testing of Polyether für Polyurethane, JIS K
1557-1970 veröffentlichten Methode bestimmt werden kann und ein
Maß für basische und saure Verunreinigungen darstellt.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Her
stellung von Polyalkoholen mit einem definierten CPR-Wert bereit
zustellen.
Es wurde gefunden, dass Polyalkohole mit einem CPR-Wert von 0 bis
+1,5, durch die Behandlung von Polyalkoholen mit einem basischen
und/oder sauren Ionentauscher hergestellt werden können.
Demgemäss wurde die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Auf
reinigung eines Polyalkohols der allgemeinen Formel (I)
wobei R gleich oder verschieden sein kann und einen substituier
ten oder unsubstituierten aliphatischen Kohlenwasserstoff mit 1
bis 22 C-Atomen, eine Aryl- oder Arylalkylgruppe mit 6 bis 22
C-Atomen oder eine Methylolgruppe bedeutet, bei dem durch Behand
lung des Polyalkohols der allgemeinen Formel (I) mit mindestens
einem sauren und/oder basischen Ionentauscher ein CPR-Wert von 0
bis +1,5 eingestellt wird.
Polyalkohole mit einem CPR-Wert von 0 bis +1,5 sind für die Her
stellung von Polyesterharzen besonders geeignet.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist zur Aufreinigung von Poly
alkoholen geeignet, deren CPR-Wert negativ ist, das heißt unter 0
liegt, und für Polyalkohole, die einen CPR-Wert über +1,5 auf
weisen. Die erfindungsgemäß aufzureinigenden Polyalkohole können
durch an sich bekannte Verfahren, wie beispielsweise den aus der
WO 98/28253, DE 17 93 512, DE-A 19 57 591, WO 95/32 171 oder WO 97/17313
bekannten Verfahren, hergestellt werden und werden
bevorzugt durch diskontinuierliche oder kontinuierliche
Destillation weiter aufgereinigt bevor sie gemäß dem erfindungs
gemäßen Verfahren behandelt werden.
Als im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens aufzureinigenden
Polyalkohole mit einem CPR-Wert unter 0 oder über +1,5 werden
bevorzugt Neopentylglykol und Trimethylolpropan eingesetzt.
Erfindungsgemäß werden die aufzureinigenden Polyalkohole flüssig,
in Form einer Schmelze oder einer 0,1 bis 99,9 gew.-%igen,
bevorzugt 50 bis 99,9 gew.-%igen wässrigen Lösung direkt durch
zumindestens einen sauren und/oder basischen Ionentauscher gelei
tet. Flüssig werden dabei vor allem die Polyalkohole eingesetzt,
die bei 40°C als Flüssigkeit vorliegen. Bevorzugt ist die
Verwendung einer wässrigen Lösung des Polyalkohols. Dabei wird
erfindungsgemäß zur Erhöhung eines negativen CPR-Werts auf einen
Wert in den erfindungsgemäßen Bereich ein basischer Ionen
tauscher, für die Absenkung eines positiven CPR-Werts in den
erfindungsgemäßen Bereich ein saurer Ionentauscher eingesetzt,
besonders bevorzugt wird sowohl für aufzureinigende Polyalkohole
mit einem zu kleinen als auch für Polyalkohole mit einem zu
großen CPR-Wert ein Mischbettionentauscher oder eine Kombination
aus einem ersten sauren und einem nachgeschalteten zweiten basi
schen Ionentauscher eingesetzt.
Zur Verwendung in dem erfindungsgemäßen Verfahren sind alle be
kannte anorganischen und organischen Ionentauscher, wie sie
beispielsweise aus Ullmann's Encyclopedia of Industriel
Chemistry, 6th edition, electronic release, 2000, bekannt sind
geeignet. Geeignete saure Ionentauschern, auch Kationentauscher
genannt, sind stark saure Ionentauscher, die an ein organisches
polymeres Grundgerüst über Benzolgruppen gebundene Sulfonsäure
gruppen enthalten, und beispielsweise in Form der Handelsprodukte
Amberlite® Ir 120, Amberjet 1200 H und Duolite® C 20 von der
Firma Rohm & Haas, Darmstadt, Dowex® HCR von der Firma Dow
Chemical, Midland, Michigan, USA, und Lewatit® S 100 der Firma
Bayer AG, Leverkusen vertreiben werden, in allen möglichen For
men, beispielsweise körnig oder als Gel. Geeignet sind auch
schwach saure Ionentauscher, in der Regel ein Polyacrylate, die
beispielsweise in Form der Handelsprodukte Amberlite® IRC 76 und
Duolite® C 433 von der Firma Rohm & Haas, Darmstadt vertrieben
werden.
Als stark basische Ionentauscher werden bevorzugt solche mit Tri
methylammoniumhydroxid als funktioneller Gruppe eingesetzt, die
Trägerharze übliche Harze, vorzugsweise Divinyl/Styrol-Copoly
mere, aufweisen. Geeignete stark basische Ionentauscher werden
beispielsweise unter den Handelsbezeichnungen Duolite® A 101, A
102, A 378 und A 365433 von der Firma Rohm 8, Haas, Darmstadt, und
Lewatit® MP 62 von der Firma Bayer AG, Leverkusen, vertrieben.
Bevorzugt wird ein Mischbettionentauscher eingesetzt, der die
Eigenschaften saurer und basischer Ionentauscher, durch das Vor
handensein sowohl sauren als auch basischen funktioneller Gruppen
an einem polymeren Grundgerüst verbindet und beispielsweise unter
der Handelsbezeichnung Ionentauscher V® von der Firma Merck,
Darmstadt, vertrieben wird.
Saure Ionentauscher werden vor der Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens mit verdünnter Mineralsäure, bevorzugt mit
5%iger Schwefelsäure, aktiviert, basische mit verdünnten Alkali
laugen, bevorzugt mit 5%iger Natronlauge. Der so aktivierte
Ionentauscher wird vor dem Durchleiten des Polyakohols mit Wasser
säure- beziehungsweise basenfrei gewaschen bis das Eluat einen
PH-Wert von 7 ausweist. Mischbettionentauscher werden lediglich
mit Wasser gespült. Das Waschwasser kann gegebenenfalls mit
Stickstoff verdrängt, wenn möglichst wenig Wasser in das Verfahren
eingetragen werden soll. Im gequollenen Harz verbliebenes
Wasser kann durch Waschen mit Methanol entfernt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann kontinuierlich, beispiels
weise in einem Festbettreaktor oder einem Suspensionsreaktor,
oder diskontinuierlich, beispielsweise in einem Rührkessel,
durchgeführt werden, wobei die kontinuierliche Fahrweise bevor
zugt ist. Die wässrige Lösung des erfindungsgemäß zu reinigenden
Polyalkohols oder die Schmelze des Polyakohols wird in einer be
vorzugten Ausführungsform kontinuierlich aus dem den aufzureini
genden Polyalkohol enthaltenden ersten Vorratsbehälter mit Hilfe
einer Pumpe über den Ionentauscher in einem Festbettreaktor ge
leitet. Insbesondere wenn eine Schmelze des Polyalkohols
verwendet wird, werden sämtliche Rohrleitungen, die Vorratsgefäß
und Festbettreaktor verbinden, auf die gleiche Temperatur wie der
Festbettreaktor erwärmt, um ein Auskristallisieren zu verhindern.
Der aufgereinigte Polyalkohol wird entweder in einen zweiten
Vorratsbehälter gepumpt oder in den ersten Vorratsbehälter
zurückgeführt. Der CPR-Wert wird bei kontinuierlicher Fahrweise
durch Probennahme bestimmt.
Als Maß für die Verweilzeit des Polyalkohols dient die sogenannte
Leerrohrgeschwindigkeit. Sie ist definiert als Verhältnis der
Zulaufmenge pro Stunde (m3/h) und der Fläche des Reaktors, in dem
sich der Ionenaustauscher befindet (m2). Als Einheit der Leerrohr
geschwindigkeit ergibt sich somit m/h. Die so definierten Leer
rohrgeschwindigkeiten des Verfahrens liegen bei 0,01 bis 50,
bevorzugt 0,5 bis 5 m/h bei Temperaturen von 30 bis 210°C,
vorzugsweise bei 30 bis 140°C, und Normaldruck. Die Wahl der ge
eigneten Temperatur innerhalb des erfindungsgemäßen Bereichs ist
zum einen von dem zu reinigenden Polyalkohol abhängig und davon
ob er als Flüssigkeit, Schmelze oder als wässrige Lösung durch
den Ionentauscher geleitet wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform kann außerdem vorgesehen
sein, dass mindestens zwei hintereinander geschaltete Ionen
tauscher verwendet werden, von denen der erste ein saurer und der
nachfolgende zweite Ionentauscher ein basischer Ionentauscher
ist. Diese Verfahrensweise hat wie die ebenfalls bevorzugte
Verwendung eines Mischbettionentauschers den zusätzlichen Vorteil
das außer dem CPR-Wert auch die Säurezahl gesenkt werden kann.
Die Säurezahl stellt ein Maß für den Gehalt an freier Säure dar
und entspricht der Menge an KOH in mg, die zur Neutralisation von
1 g Probe benötigt wird. Die Bestimmung der Säurezahl erfolgt
nach EN ISO 3682.
30 g Polyalkohol wurden in 100 ml einer Lösung von Kaliumhydroxid
in Methanol (0,001 mol/l) gelöst und 15 min gerührt. Diese Lösung
wurde mit einem Titroprozessor 682® der Firma Metrohm, Herison,
Schweiz, potentiometrisch mit 0,01 N Salzsäure bis zum Endpunkt
titriert. Der Titroprozessor 682 war mit zwei pH-Elektroden,
einer Glaselektrode (3 M KCl, Metrohm 6.0133.100) und einer Ag/
AgCl/LiCl-Elektorde (Alkohol, Metrohm 6.0726.100) ausgestattet.
Mit einer Vergleichslösung bestehend aus 100 ml einer Lösung von
Kaliumhydroxid in Methanol (0,001 mol/l) wurde entsprechend ver
fahren, um den Blindwert zu bestimmen.
Der CPR-Wert wurde aus beiden Ergebnissen der potentiometrischen
Titration wie folgt bestimmt:
CPR = 10 × (V1 - V2), wobei
V1 dem Verbrauch an 0,01 N Salzsäure in der Polyalkohol-Probe,
V2 dem Verbrauch im Vergleich (Blindwert) und
10 dem Berechnungsfaktor in Übereinstimmung mit JIS (Japan Industrial Standard) K 1557-1970 entspricht.
V2 dem Verbrauch im Vergleich (Blindwert) und
10 dem Berechnungsfaktor in Übereinstimmung mit JIS (Japan Industrial Standard) K 1557-1970 entspricht.
Die Aufreinigung des Neopentylglykols wurde in einer Anlage
bestehend aus einem Rohrreaktor (Volumen 0,7 l, 30 mm Innendurch
messer), der durch beheizbare Rohrleitungen mit einem 10 l des
aufzureinigenden Neopentylglykols (CPR-Wert; 2,69) enthaltenden
Vorratsgefäß verbunden war, durchgeführt. Der Rohrreaktor wurde
mit 650 ml saurem Ionentauscher Amberjet® 1200 H (Fa. Rohm &
Haas) befüllt. Vor der Behandlung des Neopentylglykols wurde die
ser saure Ionentauscher mit 5 l Wasser (1,0 l/h) gewaschen, so
dann mit 2,0 l 5%-iger Schwefelsäure aktiviert und mit 16 l Was
ser neutral gewaschen. Sämtliche Leitungen, das Vorratsgefäß und
der Rohrreaktor wurde auf 45°C temperiert, um ein Auskristallisie
ren des Neopentylglykols zu verhindern. Über eine Zahnradpumpe
wurde sodann das Neopentylglykol aus dem Vorratsbehälter mit
einem Volumenstrom von etwa 2,25 l/h 4 h lang über den Ionentau
scher im Kreis gepumpt. Der CPR-Wert des aufgereinigten Neopen
tylglykols betrug 0,88.
Beispiel 2 wurde wie Beispiel 1 durchgeführt jedoch wurde der
Rohrreaktor mit 650 ml Mischbett-Ionentauscher V® (Fa. Merck)
befüllt. Dieser Ionentauscher wurde ohne Aktivierung eingesetzt
und vor seinem Einsatz lediglich mit 10 l Wasser gewaschen. Nach
dem 4 h lang aufzureinigendes Neopentylglykol eines CPR-Werts von
2,69 und einer Säurezahl von 0,07 mg KOH/g über den Ionentauscher
gefördert worden war, wurde Neopentylglykol mit einem CPR-Wert
von 0,97 und einer Säurezahl von 0,02 mg KOH/g erhalten.
Beispiel 3 wurde wie Beispiel 1 durchgeführt, jedoch wurde der
Rohrreaktor mit 650 ml Mischbett-Ionentauscher V® (Fa. Merck)
befüllt. Dieser Ionentauscher wurde ohne Aktivierung eingesetzt
und vor seinem Einsatz lediglich mit 10 l Wasser gewaschen. Nach
dem 4 h lang aufzureinigendes Neopentylglykol eines CPR-Werts von
(-0,5) und einer Säurezahl von 0,10 mg KOH/g über den Ionentau
scher gefördert worden war, wurde Neopentylglykol mit einem CPR-
Wert von 0,0 und einer Säurezahl von 0,03 mg KOH/g erhalten.
Die Aufreinigung des Neopentylglykols wurde in einer Anlage
bestehend aus zwei in Reihe geschalteten Rohrreaktoren I und II
(Volumen jeweils 0,7 l, 30 mm Innendurchmesser), die durch be
heizbare Rohrleitungen mit einem 10 l des aufzureinigenden Neo
pentylglykols (CPR-Wert 2,69, Säurezahl 0,07 mg KOH/g) enthalten
den Vorratsgefäß verbunden waren, durchgeführt. Rohrreaktor I
wurde mit 650 ml saurem Ionentauscher Amberjet® 1200 H (Fa. Rohm
& Haas) befüllt. Vor der Behandlung des Neopentylglykols wurde
dieser saure Ionentauscher mit 5,0 l Wasser (1,0 l/h) gewaschen,
sodann mit 2,0 l 5%-iger Schwefelsäure aktiviert und mit 16 l
Wasser neutral gewaschen. Rohrreaktor II wurde mit 650 ml basi
schem Ionentauscher Lewatit® MP62 (Fa. Bayer AG) befüllt. Vor
der Behandlung des Neopentylglykols wurde dieser basische Ionen
tauscher mit 5 l Wasser (1,0 l/h) gewaschen, sodann mit 2,0 l
5%-iger Natronlauge aktiviert und mit 16 l Wasser neutral gewa
schen. Sämtliche Leitungen, das Vorratsgefäß und die Rohrreakto
ren wurde auf 45°C temperiert, um ein Auskristallisieren des Neo
pentylglykols zu verhindern. Über eine Zahnradpumpe wurde sodann
das aufzureinigende Neopentylglykol aus dem Vorratsbehälter mit
einem Volumenstrom von etwa 2,25 l/h 4 h lang zunächst über den
sauren und sodann über den basischen Ionentauscher im Kreis gepumpt.
Der CPR-Wert des aufgereinigten Neopentylglykols betrug
0,2, die Säurezahl 0,03 mg KOH/g.
Die Aufreinigung des Trimethylolpropans (50%ige wässrige Lösung)
wurde in einer Anlage bestehend aus einem Rohrreaktor (Volumen
0,7 l, 30 mm Innendurchmesser), der durch beheizbare Rohrleitun
gen mit einem 10 l des aufzureinigenden Trimethylolpropan (CPR-
Wert 2,38) enthaltenden Vorratsgefäß verbunden war, durchgeführt.
Der Rohrreaktor wurde mit 650 ml saurem Ionentauscher Amberjet®
1200 H (Fa. Rohm & Haas) befüllt. Vor der Behandlung des Trime
thylolpropans wurde dieser saure Ionentauscher mit 5,0 l Wasser
(1,0 l/h) gewaschen, sodann mit 2,0 l 5%-iger Schwefelsäure akti
viert und mit 16 l Wasser neutral gewaschen. Sämtliche Leitungen,
das Vorratsgefäß und der Rohrreaktor wurde auf 45°C temperiert, um
ein Auskristallisieren des Trimethylolpropans zu verhindern. Über
eine Zahnradpumpe wurde sodann das Trimethylolpropan aus dem Vor
ratsbehälter mit einem Volumenstrom von etwa 2,25 l/h 2 h lang
über den Ionentauscher im Kreis gepumpt. Der CPR-Wert des aufge
reinigten Trimethylolpropans betrug 0,3.
Claims (6)
1. Verfahren zur Aufreinigung eines Polyalkohols der allgemeinen
Formel (I)
wobei R gleich oder verschieden sein kann und einen substi tuierten oder unsubstituierten aliphatischen Kohlenwasser stoff mit 1 bis 22 C-Atomen, eine Aryl- oder Arylalkylgruppe mit 6 bis 22 C-Atomen oder eine Methylolgruppe bedeutet, bei dem durch Behandlung des Polyalkohols der allgemeinen Formel (I) mit mindestens einem sauren und/oder basischen Ionen tauscher ein CPR-Wert von 0 bis +1,5 eingestellt wird.
wobei R gleich oder verschieden sein kann und einen substi tuierten oder unsubstituierten aliphatischen Kohlenwasser stoff mit 1 bis 22 C-Atomen, eine Aryl- oder Arylalkylgruppe mit 6 bis 22 C-Atomen oder eine Methylolgruppe bedeutet, bei dem durch Behandlung des Polyalkohols der allgemeinen Formel (I) mit mindestens einem sauren und/oder basischen Ionen tauscher ein CPR-Wert von 0 bis +1,5 eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Polyalkohol bei Temperaturen von 30 bis 210°C und Normaldruck
mit dem Ionentauscher behandelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Polyalkohol flüssig, als Schmelze oder in Form einer
wässrigen Lösung durch den Ionentauscher geleitet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass ein Mischbettionentauscher oder eine Kombina
tion aus einem ersten sauren und einem nachgeschalteten zwei
ten basischen Ionentauscher eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Leerrohrgeschwindigkeit 0,01 bis 50 m/h
beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Polyalkohol Neopentylglykol oder Tri
methylpropan ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001112117 DE10112117A1 (de) | 2001-03-14 | 2001-03-14 | Verfahren zur Herstellung von Polyalkoholen mit definiertem CPR-Wert |
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DE2001112117 DE10112117A1 (de) | 2001-03-14 | 2001-03-14 | Verfahren zur Herstellung von Polyalkoholen mit definiertem CPR-Wert |
Publications (1)
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Country Status (2)
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2001
- 2001-03-14 DE DE2001112117 patent/DE10112117A1/de not_active Withdrawn
-
2002
- 2002-03-13 WO PCT/EP2002/002740 patent/WO2002072513A1/de not_active Application Discontinuation
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Legal Events
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8130 | Withdrawal |