DE10111979A1 - Schraubgerät - Google Patents
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- B23P19/066—Arrangements for torque limiters or torque indicators in screw or nut setting machines by electrical means
Abstract
Ein Schraubgerät mit automatischer Schraubenzuführung umfaßt einen über einen Antrieb in Drehung versetzbaren, in einem Niederhalter oder dergleichen axial verschiebbaren Aufnahmestab, der mit einem Schraubwerkzeug verbunden und zwischen den jeweiligen Schraubvorgängen zusammen mit dem Schraubwerkzeug relativ zum Niederhalter axial verstellbar ist, um die automatische Zuführung der jeweils nächsten Schraube zu ermöglichen. Der Aufnahmestab weist nahe an seinem werkzeugseitigen Ende einen magnetisch modifizierten Bereich auf. Dabei ist eine in diesem Bereich auftretende Magnetfeldänderungen erfassende Sensorik für eine schraubort- oder schraubennahe berührungslose Messung des Drehmomentes und/oder des Drehwinkels und/oder der Einschraubtiefe vorgesehen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Schraubgerät mit automatischer Schraubenzu
führung, mit einem über einen Antrieb in Drehung versetzbaren, in einem
Niederhalter oder dergleichen axial verschiebbaren Aufnahmestab, der mit
einem Schraubwerkzeug verbunden und zwischen den jeweiligen
Schraubvorgängen zusammen mit dem Schraubwerkzeug relativ zum Nie
derhalter axial verstellbar ist, um die automatische Zuführung der jeweils
nächsten Schraube zu ermöglichen.
Derartige auch Zuführschrauber genannte Schraubgeräte mit automati
scher Schraubenzuführung sind beispielsweise aus der DE-C-198 42 378,
DE-C-22 36 768, EP-B-0 608 782 und EP-A-1 022 096 bekannt. Die ent
sprechende automatische Zuführung ist beispielsweise in den Druck
schriften DE-A-195 06 336, DE-C-39 31 001 und DE-C-22 36 696 be
schrieben. Ein betreffendes Schraubgerät umfaßt also allgemein eine
drehbare Schraubspindel, deren Schraubwerkzeug zwischen zwei Ver
schraubungen sich relativ zum Zuführkopf axial bewegt, um die automati
sche Zuführung, d. h. das Nachladen der jeweils nächsten Schraube zu
ermöglichen, sowie eine automatische Einrichtung für das Zuführen von
Schrauben.
In der industriellen Produktion werden Schraubsysteme verwendet, die
über eine Antriebseinheit und eine Werkzeugspindel mit einem Schraubwerkzeug
eine Schraube oder eine Mutter mit einem vorbestimmten
Drehmoment einschrauben, um die miteinander zu verbindenden Bauteile
mit einer bestimmten Klemmkraft aneinanderzupressen. Diese Kraft wird
häufig auch als Vorspannkraft bezeichnet und entsteht durch die elasti
sche Längenänderung des Schraubenschaftes. Da in den meisten Anwen
dungsfällen die Klemmkraft in der Schraubenverbindung nicht direkt ge
messen werden kann, werden die Hilfsgrößen Drehmoment, Drehwinkel
und/oder Einschraubtiefe gemessen und zur Prozessführung, Prozessbe
wertung und Dokumentation verwendet. Dabei ist in den meisten Fällen
das Drehmoment diejenige Größe, die Aussagen über die Vorspannkraft
liefert. Je genauer und reproduzierbarer das Drehmoment gemessen wer
den kann, desto genauer kann die gewünschte Klemmkraft in der Schrau
benverbindung erreicht werden.
Für die Steuerung und Überwachung des Schraubprozesses werden heute
die physikalischen Größen Drehmoment, Drehwinkel, Einschraubtiefe
und Schraubzeit verwendet. Das Ziel einer Schraubenverbindung ist es,
eine ausreichende Vorspannkraft zur erzeugen, welche den Betriebskräf
ten, die auf die Verbindung wirken, standhält. Da für die breite Anwen
dung die Vorspannkraft nicht direkt ermittelt werden kann, ist die Steue
rung und Überwachung des Drehmoments in der Schraubtechnik domi
nierend.
Wird das Drehmoment nicht über mechanische Abschaltlösungen gesteu
ert, so muss eine entsprechende elektronische Drehmoment-Meßtechnik
eingesetzt werden. Der Meßwertgeber stellt das Verbindungsglied zwi
schen der Schraubspindel und der Steuer- und Meßelektronik der
Schraubersteuerung dar. Um bei der Drehmomentmessung Fehler auszuschließen,
sollte diese eigentlich direkt an der Schraube stattfinden. Dies
ist jedoch bei Serienverschraubungen nicht ohne weiteres möglich, da der
Geber im Abtrieb integriert werden müsste, was in der Regel an Platzpro
blemen scheitert. Bisher geht man deshalb einen Kompromiss ein und
baut den Meßwertgeber direkt hinter dem Abtrieb ein.
Folgende Hauptverfahren sind zu unterscheiden:
- - Ermittlung des Reaktionsmomentes (statische Messung am Gehäuse, Abstützung, Getriebe)
- - Ermittlung des Aktionsmomentes (dynamische Messung an der rotie renden Welle)
Reaktionsmeßwertaufnehmer bieten den Vorteil der einfachen Übertra
gung der Versorgungsspannung und des Meßsignals. Die Konstruktion ist
einfach, da Gewicht (Masse) und Abmessungen des Meßsystems nur eine
untergeordnete Rolle spielen. Von Nachteil ist jedoch die Meßungenauig
keit, die durch Biege- und Beschleunigungskräfte das gemessene
Drehmoment verfälscht. Auch Verluste durch Reibung innerhalb des
Schraubsystems können so nicht erfaßt werden. Die Schwungmomente
der rotierenden Teile des Schraubers werden nicht erkannt. Das Verfahren
ist wenig geeignet für Verschraubungen im niedrigen Drehmomentbereich
und/oder mit hohen Drehzahlen.
Idealerweise wird das Drehmoment direkt an der drehenden Welle
(Torsionswelle) des Meßwertgebers gemessen (Aktionsmeßwertaufnehmer).
Das Meßsystem wird direkt an der drehenden Schraubspindelwelle angebaut.
Bei den heute üblichen, modular aufgebauten Schraubsystemen be
finden sich die Meßwertgeber entweder direkt auf einer Welle oder in Ein
baugehäusen mit verschiedenen Adaptionsmöglichkeiten bezüglich Wel
len- und Gehäuseanschluß. Entscheidendes Konstruktionskriterium ist
die Art und Weise, wie die Versorgungsspannung und die Meßsignale vom
rotierenden Meßwertgeber nach außen geführt werden: berührungslos
oder bürstenbehaftet, wobei die letztere Alternative nachteilig hinsichtlich
Wartungsbedarf und Gefahr der Bürstenfeuer-Bildung ist.
Üblicherweise werden folgende technische Prinzipien zur Drehmoment
messung in der Schraubtechnik eingesetzt:
- - Dehnmeßstreifen (DMS)
- - Wirbelstrom-Meßwertaufnehmer
- - Messung nach dem Induktionsprinzip
- - Piezoelektrische Meßwertaufnehmer
Unabhängig von der technischen Realisierung des Meßwertaufnehmers
(jeder Schraubgerätehersteller favorisiert ein bestimmtes Prinzip) zählen
für den Benutzers Kriterien wie Meßbereich, Meßgenauigkeit, Datenüber
tragung, Wartungseigenschaften und Störsicherheit. Die Auswahl des ge
eigneten Drehmomentaufnehmers ist in der Regel abhängig von der Aus
wahl des gesamten Schraubsystems. Es kann also nicht einfach frei kom
biniert werden. Je nach Schraubsystemkonfiguration kann sich die An
ordnung der Meßwertaufnehmer an der Schraubspindel ändern, da
Grenzbelastungen der Aufnehmer hinsichtlich Drehmoment und Drehzahl
beachtet werden müssen.
Sensoren zur Messung von Drehmoment und Drehwinkel sind bereits be
kannt. Da in der Schraubtechnik in der Regel beide Meßwerte benötigt
werden, kommen hier kombinierte Sensoren zum Einsatz. In diesem Fall
werden die zur Messung von Drehmoment und Drehwinkel benötigten
Sensoren in einem Gehäuse untergebracht.
Um ausreichend genau messen zu können, werden vorhandene Drehmo
ment-Meßsysteme am Schrauber dort angebracht, wo die Meßwelle nur
rotatorische, jedoch nicht translatorische Bewegung durchführt. Bei
Schraubsystemen mit automatischer Schraubenzuführung ordnet man
die Meßtechnik an der Stelle an, wo noch keine axiale Hubbewegung
stattfindet. Dies ist jedoch sehr weit von der Schraubstelle entfernt.
Im Zusammenhang mit der Tiefenmessung an stationären Schraubern,
speziell Zuführschraubern, kann die Messung der Einschraubtiefe bisher
auf zwei Arten erfolgen:
- - kontinuierliche Messung: Dazu werden bekannte kontinuierliche analog oder digital messende Systeme eingesetzt, die bei Bedarf zusätzlich in den Schrauber integriert werden (höheres Gewicht, höhere Kosten, grö ßerer Bauraum). Ein solches Systems ist z. B. aus der DE 41 10 606 be kannt.
- - diskrete Messung, wodurch lediglich eine Rückmeldung über das Errei chen gewisser Punkte möglich. Die verschiedenen Tiefen werden mittels in einem Gehäuse justierbar eingebauter Initiatoren erkannt. Ein der artiges System ist z. B. aus der Druckschrift DE-U 87 03 554 bekannt. Auch dieses System wird bei Bedarf zusätzlich in den Schrauber inte griert (höheres Gewicht, höhere Kosten, größerer Bauraum).
Jede der erwähnten Meßtechniken für Drehmoment, Drehwinkel und Ein
schraubtiefe hat folgende Nachteile:
- - Für jede Funktion sind zusätzliche Komponenten erforderlich
- - Erhöhung von Gewicht und Baugröße, was insbesondere bei manu ell geführten Schraubern, aber auch bei Schraubern, die mit Robo tern oder anderen Handhabungsgeräten geführt werden, unvorteil haft ist
- - Erhöhung der Investitionskosten für das Schraubsystem.
Bezüglich der Bauart von Schraubgeräten unterscheidet man in der Praxis
bisher zwei prinzipiell unterschiedliche Arten:
- - Schraubgeräte, die lediglich zum Anziehen des Verbindungsele ments dienen. Diese werden auch als Anziehschrauber bezeichnet. Die Verbindungselemente werden beim Einsatz dieser Schraubge räte manuell zum Montageort oder zum Schraubwerkzeug positio niert. Lediglich das Anziehen der Schraube wird mit Hilfe des Schraubgeräts durchgeführt.
- - Schraubgeräte mit einer integrierten Zuführung, die auch als Zu führschrauber bezeichnet werden. Diese Schraubgeräte weisen eine Einrichtung auf, über die das Verbindungselement zunächst von außen automatisch zugeführt und dann im Schraubgerät selbst so lange gehalten wird, bis das Schraubgerät an den Montageort ver bracht wurde und das Anziehen der Schraube erfolgt. Solche Zu führschrauber sind z. B. in den eingangs genannten Druckschriften beschrieben.
Um das Drehmoment nahe am Schraubort messen zu können, muß die
Drehmomentmeßeinrichtung in unmittelbarer Nähe des Schraubwerk
zeugs angeordnet sein. Dies ist aufgrund der kompakten Bauart bei reinen
Anziehschraubern problemlos möglich.
Die Bauart von Zuführschraubern unterscheidet sich grundlegend von
derjenigen eines Anziehschraubers, da in diesem Fall ein Zuführkopf in
den Schrauber integriert ist.
Weiterhin wird zwischen
- - stationären und
- - manuell bedienten
Zuführschraubern unterschieden.
Bei einem Zuführschrauber kann üblicherweise das dem Werkstück zu
gewandte Ende der Schraubspindel in und gegen die Richtung des Werk
stückes bewegt werden, beispielsweise um einen Werkstückwechsel zu
erleichtern. Die dabei zurückgelegte Strecke wird als Zustellhub bezeich
net. Bei stationären Schraubern wird dieser mit Hilfe des Zustellkolbens
realisiert. Bei manuellen Schraubern hingegen wird diese Bewegung durch
den Bediener ausgeführt, so dass die Funktion des Zustellkolbens hier
entfallen kann.
Als Schraubendreherhub wird hingegen derjenige axiale Abstand bezeich
net, um den das Schraubwerkzeug während eines Schraubvorgangs be
wegt werden muss. Der Schraubendreherhub ist sowohl beim stationären
als auch beim manuell geführten Zuführschrauber notwendig und wird
mit Hilfe des Schraubendreherkolbens realisiert.
Die für die Führung und Beurteilung des Schraubvorgangs relevanten Pa
rameter werden bei Zuführschraubern wie folgt bestimmt:
- - Drehmoment: mittels eines Sensors, der am oberen Ende des Schraubendrehenkolbens angebracht ist.
- - Drehwinkel: mittels eines Sensors, der am oberen Ende des Schrau bendrehenkolbens angebracht ist.
- - Einschraubtiefe: mittels eines zusätzlichen Moduls, das zwischen Schraubendreherkolben und Zustellkolben angebracht ist.
Alle Meßwerte werden somit in relativ großer Entfernung vom Schraubort
ermittelt, was bei Drehmoment und Drehwinkel zu enormen Nachteilen
führt:
- - Drehmoment: neben dem Drehmoment, das für das Anziehen der Schraubenverbindung aufgebracht werden muß, gehen das gesamte Reibmoment der Lagerungen (z. B. im Schraubendreherkolben und Zustellkolben) sowie Einflüsse der Torsion in das Meßergebnis ein. Dieser Anteil ist nicht konstant und kann daher nicht kompensiert werden.
- - Drehwinkel: durch Verwindung/Torsion der stabförmigen Bauteile zur Übertragung des Drehmoments vom Antrieb über den Schrau bendreherkolben, den Tiefenmelder und den Zustellkolben und das Spiel an den Verbindungen der einzelnen Module kommt es zu einer mehr oder weniger großen Abweichung zwischen dem am Drehwinkelsensor gemessenen Winkel und dem Winkel, um den die Schrau be tatsächlich gedreht worden ist. Auch dieser Wert ist nicht kon stant und kann daher nicht mit ausreichender Genauigkeit kom pensiert werden.
Ziel der Erfindung ist es, ein verbessertes Schraubgerät der eingangs ge
nannten Art zu schaffen, bei dem die zuvor genannten Nachteile beseitigt
sind.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß daß der Auf
nahmestab nahe an seinem werkzeugseitigen Ende einen magnetisch mo
difizierten Bereich aufweist und daß eine in diesen Bereich auftretende
Magnetfeldänderungen erfassende Sensorik für eine schraubort- oder
schraubennahe berührungslose Messung des Drehmomentes und/oder
des Drehwinkels und/oder der Einschraubtiefe vorgesehen ist.
Aufgrund dieser Ausbildung erfolgt eine jeweilige Drehmoment- oder
Drehwinkelmessung in unmittelbarer Nähe des Schraubortes, wodurch
Verfälschungen des Meßergebnisses durch Lageneibung usw. vermieden
werden. Das Drehmoment bzw. der Drehwinkel können mit vergleichswei
se geringem Aufwand berührungslos gemessen. Die Relativbewegung zwi
schen Schraubwerkzeug und Niederhalter beeinflußt die Genauigkeit der
Drehmomentmessung bzw. der Drehwinkelmessung nicht. Indem der
Aufnahmestab als Torsionsstab für die Drehmomentmessung eingesetzt
wird, werden Bauteile durch Funktionintegration eingespart. Die Baugrö
ße wird verringert, da zumindest das derzeitige Modul zur Drehmoment
messung bzw. das derzeitige Modul zur Drehwinkelmessung entfällt. Auch
für die Sensorik ergeben sich geringere Investitionskosten. Über den magnetisch
modifizierten Bereich kann ggf. auch die Einschraubtiefe gemes
sen werden. Die Messung der Einschraubtiefe kann entweder an der glei
chen Stelle wie die Drehmoment- bzw. Drehwinkelmessung oder auch an
einem anderen Ort erfolgen. Dabei kann beispielsweise die Hohlwelle des
Schraubendreherkolbens magnetisiert und die entsprechende Elektronik
im Gehäuse integriert werden.
Die Sensorik kann beispielsweise im Niederhalter integriert oder zusam
men mit dem Aufnahmestab relativ zum Niederhalter axial verstellbar
sein.
Die Sensorik und/oder der Aufnahmestab können austauschbar ausge
führt sein.
Die Drehmomentmessung erfolgt vorzugsweise unter Ausnutzung des ma
gnetoelastischen Effekts. Es wird also der Umstand ausgenutzt, daß die
Permeabilität ferromagnetischer Materialien von der mechanischen Span
nung abhängig ist. Entsprechend ändert sich mit dem Auftreten eines je
weiligen Drehmoments auch der magnetische Fluß. Die betreffenden Ma
gnetfeldänderungen können dann durch die Sensorik entsprechend erfaßt
werden.
Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform des erfindungsgemä
ßen Schraubgeräts ist der Aufnahmestab für eine solche Drehmoment
messung in dem magnetisch modifizierten Bereich in Umfangsrichtung
magnetisiert.
Der betreffende magnetische Bereich kann jedoch in beliebiger Weise auch
anderweitig modifiziert sein. Dabei sind alle bisher bekannten, für eine
entsprechende Drehmomentmessung geeigneten Modifikationsarten
denkbar. So kann der betreffende Bereich beispielsweise so magnetisch
modifiziert sein, wie dies z. B. in der WO 00/58704, der US 4 933 580 oder
der WO 99/56099 (PCT/GB 99/00736) beschrieben ist. Diese Druck
schriften werden hiermit durch Bezugnahme in die vorliegende Anmel
dung mit aufgenommen.
Dabei kann der Aufnahmestab also beispielsweise: mit entsprechenden
magnetischen Eigenschaften (z. B. X45NiCrMo4, Wsf.-Nr. 1.2767) gefertigt
und beispielsweise wie in der US-A-4 933 580 beschrieben zunächst wär
mebehandelt werden. Überdies ist es beispielsweise möglich, einerseits
spiralförmige Nuten durch eine mechanische Umformung aufzubringen
und andererseits die Oberfläche des Aufnahmestsbes im interessierenden
Bereich durch Kugelstrahlen nachzubehandeln. Dies kann beispielsweise
in zwei aufeinanderegrenzenden Bereichen erfolgen, wo die Nuten um +45°
bzw. -45° gegenüber der Achse des Aufnahmestabes geneigt sind. Der ge
naue Ablauf der Drehmomentmessung ist an dieser Stelle unerheblich
und wird daher nicht weiter erläutert.
Der Bereich, der vorbehandelt wird, ist zweckmäßigerweise zumindest so
groß bemessen, daß über den gesamten Hub des Schraubendrehers, zu
mindest aber über die gesamte Einschraubtiefe, eine Drehmomentmes
sung möglich ist.
Von Vorteil ist auch, wenn der Aufnahmestab für die Drehmomentmes
sung in dem magnetisch modifizierten Bereich Mittel aufweist, um pro
Umdrehung des Aufnahmestabes zumindest eine von der Sensorik erfaß
bare Magnetfeldänderung zu bewirken. Dabei sind vorzugsweise Mittel
vorgesehen, die pro Umdrehung des Aufnahmestabes mehrere von der
Sensorik erfaßbare Magnetfeldänderungen bewirken. So können bei
spielsweise mehrere über den Umfang des Aufnahmestabes verteilte, ab
wechselnd einen magnetischen Nordpol bzw. einen magnetischen Südpol
bildende Zonen vorgesehen sein.
Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Schraubgeräts ist eine auf den Aufnahmestab aufgebrachte Folie mit den
die Magnetfeldänderungen bewirkenden Mitteln versehen.
Zur Drehwinkelmessung wird also der Effekt ausgenutzt, daß sich das
Magnetfeld bei einer Rotation des Aufnahmestabs periodisch ändert.
Der betreffende Bereich kann auch auf beliebige andere Weise magnetisch
für eine entsprechende Drehwinkelmessung modifiziert sein. Dabei sind
grundsätzlich auch wieder alle bisher bekannten Modifizierungsarten
denkbar. So kann der betreffende Bereich insbesondere auch so magne
tisch modifiziert sein, wie dies beispielsweise in dem zuvor genannten
Stand der Technik, d. h. insbesondere beispielsweise wieder in der WO 00/58704
oder der US-A-5 591 925 beschrieben ist.
Von Vorteil ist auch, wenn in zwei in Axialrichtung aufeinanderfolgenden
Abschnitten des Aufnahmestabes jeweils Magnetfeldänderungen bewir
kende Mittel vorgesehen sind, wobei die die Magnetfeldänderungen bewir
kenden Zonen dieser beiden Abschnitte für eine Drehrichtungserfassung
in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt sind.
Für die Einschraubtiefenmessung kann der Aufnahmestab beispielsweise
mehrere über die Axialrichtung aufeinanderfolgende, abwechselnd einen
magnetischen Nordpol bzw. einen magnetischen Südpol bildende Zonen
aufweisen. Generell wird bei der Einschraubtiefenmessung der Effekt aus
genutzt, daß sich das Magnetfeld bei einer axialen Verlagerung des Auf
nahmestabs vorzugsweise periodisch ändert.
Prinzipiell kann das Schraubgerät entweder als manuell betätiger Zuführ
schrauber, bei dem der Aufnahmestab manuell zum Werkstück hin bzw.
von diesem weg bewegbar ist, oder als stationärer Zuführschrauber vorge
sehen sein, bei dem die Relativbewegung zwischen dem Aufnahmestab
und dem Niederhalter automatisch erfolgt.
Der magnetisch modifizierte Bereich kann sich lediglich über einen nahe
am werkzeugseitigen Ende des Aufnahmestabs vogesehenen Abschnitt
oder auch zumindest im wesentlichen über die gesamte Länge des Auf
nahmestabs erstrecken.
Der Aufnahmestab kann insbesondere aus hartmagnetischem Werkstoff
hergestellt sein.
Die zur Drehmomentmessung vorgesehene Magnetisierung kann bei
spielsweise durch eine direkte Magnetisierung eines entsprechenden
Grundmaterials des Aufnahmestabes oder durch einen auf den Aufnah
mestab aufgebrachten, vorzugsweise in Umfangsrichtung magnetisierten
Ring gegeben sein.
Die Messung der Einschraubtiefe kann am gleichen Ort wie die Drehmo
ment- bzw. Drehwinkelmessung oder auch an einem anderen Ort erfolgen.
Beim erfindungsgemäßen Zuführschrauber erfolgt also auf der Basis eines
entsprechend magnetisch modifizierten Bereichs eine schraubortnahe
Messung des Drehmoments und/oder des Drehwinkels und/oder der Ein
schraubtiefe. Die Messung kann somit insbesondere direkt hinter dem
Schraubenkopf, und zwar noch vor der ersten Lagerung der rotierenden
Welle der Schraubspindel, erfolgen. Die Messung von Drehmoment, Dreh
winkel bzw. Tiefe beruht auf der Auswertung des sich ändernden Magnet
feldes. Dabei wird bei der Drehmomentmessung der Effekt genutzt, daß
sich das Magnetfeld proportional zur Torsionsbelastung des Aufnah
mestabes ändert. Bei der Drehwinkelmessung wird der Effekt ausgenutzt,
daß sich das Magnetfeld bei einer Rotation des Aufnahmestabs periodisch
ändert. Bei der Tiefenmessung wird der Effekt ausgenutzt, daß sich das
Magnetfeld bei einer axialen Verlagerung des Aufnahmestabs vorzugsweise
periodisch ändert.
Für die Drehmoment- bzw. Drehwinkelmessung vorgesehene Spulen kön
nen im Gehäuse des Niederhalters bzw. im Gehäuse eines Tiefenmelder
moduls untergebracht sein.
Es ist eine berührungslose Messung von Drehmoment bzw. Drehwinkel in
unmittelbarer Nähe des Schraubortes, idealerweise direkt am Schraub
werkzeug möglich. Die für die Drehmoment-, Drehwinkel- bzw. Ein
schraubtiefenmessung vorgesehenen magnetisch modifizierten Bereiche
können in Axialrichtung hintereinander vorgesehen sein oder sich zumin
dest teilweise überlagern. Je nach Bauart kann der Aufnahmestab entweder
komplett oder nur teilweise magnetisiert sein. Im letzteren Fall kann
die gehäuseseitige Elektronik zur Datenerfassung ebenfalls den Hub des
Schraubwerkzeugs durchführen, also in irgendeiner Form mitgeführt wer
den. Wie bereits erwähnt kann der Aufnahmestab aus hartmagnetischem
Werkstoff hergestellt sein.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen un
ter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
Fig. 1 eine schematische, teilweise geschnittene Teildarstellung eines
Schraubgeräts mit automatischer Schraubzuführung und ei
ner in den Niederhalter integrierten Sensorik,
Fig. 2 eine mit der der Fig. 1 vergleichbare Dartstellung einer wei
teren Ausführungsform des Schraubgeräts mit einer zusam
men mit dem Aufnahmestab relativ zum Niederhalter axial
verstellbaren Sensorik,
Fig. 3 eine schematische Teildarstellung eines Aufnahmestabes mit
einem nahe an seinem werkzeugseitigen Ende vorgesehenen,
in Umfangsrichtung magnetisierten Bereich für eine berüh
rungslose Drehmomentmessung,
Fig. 4 eine schematische Teildarstellung einer weiteren Ausfüh
rungsform eines Aufnahmestabes mit einem nahe an seinem
werkzeugseitigen Ende vorgesehenen magnetisch modifizier
ten Bereich für eine Drehwinkelmessung, wobei dieser Bereich
zwei in Axialrichtung aufeinanderfolgende Abschnitte aufweist,
deren die jeweiligen Magnetfeldänderungen bewirkende
Zonen in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt sind,
Fig. 5 eine schematische Teildarstellung einer weiteren Ausfüh
rungsform eines Aufnahmestabes mit einem nahe an seinem
werkzeugseitigen Ende vorgesehenen magnetisch modifizier
ten Bereich, der gleichzeitig sowohl für eine Drehmomentmes
sung als auch für eine Drehwinkelmessung geeignet ist,
Fig. 6 der sich bei dem Aufnahmestab gemäß Fig. 3 bei einem auf
tretenden Drehmoment ergebende magnetische Fluß,
Fig. 7 der sich bei dem Aufnahmestab gemäß Fig. 4 bei sich dre
hendem Stab ergebende magnetische Fluß,
Fig. 8 der sich bei dem Aufnahmestab gemäß Fig. 5 bei einem auf
tretenden Drehmoment bzw. bei sich drehendem Stab erge
bende magnetische Fluß, und
Fig. 9 eine schematische Teildarstellung einer weiteren Ausfüh
rungsform eines Aufnahmestabes mit einem nahe an seinem
werkzeugseitigen Ende vorgesehenen magnetisch modifizier
ten Bereich für eine Messung der Einochraubtiefe.
Fig. 1 zeigt in schematischer, teilweise geschnittener Teildarstellung ein
Schraubgerät 10 mit automatischer Schraubenzuführung 12. Dieses auch
als Zuführschrauber bezeichnete Schraubgerät 10 umfaßt u. a. einen über
einen Antrieb (nicht gezeigt) in Drehung versetzbaren, in einem Niederhalter
14 oder dergleichen axial verschiebbaren Aufnahmestab 16, der mit
einem Schraubwerkzeug 18 verbunden und zwischen den jeweiligen
Schraubvorgängen zusammen mit dem Schraubwerkzeug 18 relativ zum
Niederhalter 14 axial verstellbar ist, um die automatische Zuführung der
jeweils nächsten Schraube 20 zu ermöglichen.
Der Aufnahmestab 16 weist nahe an seinem werkzeugseitigen Ende einen
magnetisch modifizierten Bereich 22 auf. Überdies ist eine in diesem Be
reich 22 auftretende Magnetfeldänderungen erfassende Sensorik 24 für
eine schraubort- oder schraubennahe berührungslose Messung des
Drehmomentes und/oder des Drehwinkels und/oder der Einschraubtiefe
vorgesehen.
Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Sensorik 24 in den Nieder
halter 14 integriert.
Zur schraubortnahen Messung des Drehmoments und/oder des Drehwin
kels und/oder der Eindringtiefe in das Schraubgerät 10 wird ein modifi
zierter Niederhalter 14 eingebaut. Dieser Niederhalter 14 weist eine Aus
sparung 26 auf. In diese Aussparung 26 ist eine Trägerplatte 28 montiert,
die die zur Drehmomentmessung und/oder Drehwinkelmessung und/oder
Einschraubtiefenmessung notwendige Sensorik 24 trägt. Der Aufnah
mestab 16 ist in dem definierten Bereich 22 je nach Meßaufgabe entweder
für die Messung des Drehmoments und/oder des Drehwinkels und/oder
der Einschraubtiefe vorbereitet. Die für die verschiedenen Messungen
notwendigen Modifikationen am Aufnahmestab 16 werden weiter unten
erläutert.
Vor dem Beginn des Schraubvorgangs wird die Schraube 20 über einen
Zuführschlauch 30 und einen Schwenkarm 32 der automatischen
Schraubenzuführung 12 in eine Bohrung 34 des Niederhalters 14 zuge
führt und in beweglichen Backen 36 gehalten.
Beim Schraubvorgang wird vom Aufnahmestab 16 ein definierter Hub
ausgeführt und das Schraubwerkzeug 18 zunächst axial bewegt, bis es
zum Kontakt mit dem Schraubenkopf kommt. Danach wird der Aufnah
mestab 16 in Rotation versetzt. Die Rotationsgeschwindigkeit wird zu
nächst nur langsam gesteigert, um ein sicheres Einrasten des Schraub
werkzeuges 18 in das Kraftangriffsmerkmal 38 der Schraube 20 zu ge
währleisten.
Der für die Messung magnetisch modifizierte Bereich 22 des Aufnah
mestabes 16 ist so angebracht, dass er sich in jedem Fall kurz vor dem
Auftreffen des Schraubwerkzeugs 18 auf den Schraubenkopf im Meßbe
reich der Sensorik 24 befindet, so daß Messungen des Drehmoments
und/oder des Drehwinkels und/oder der Einschraubtiefe möglich sind.
Anschließend werden die Verschraubung durchgeführt und dabei die im
magnetisch modifizierten Bereich 22 auftretenden. Änderungen des ma
gnetischen Feldes durch die Sensorik 24 ermittelt.
Die Sensorik 24 erzeugt je nach Meßaufgabe charakteristische Meßdaten,
die über eine Kabelverbindung 40 an eine Steuerung des Schraubgerätes
10 weitergegeben werden. Dort werden sie nach vordefinierten Kriterien
ausgewertet. Die Verschraubung wird nach dem Erreichen eines vordefi
nierten Wertes des Drehmoments und/oder des Drehwinkels und/oder
der Einschraubtiefe beendet. Abschließend wird das Schraubergebnis be
wertet und entweder als IO (In Ordnung) und NIO (Nicht in Ordnung)
klassifiziert.
Der Aufnahmestab 16 fährt wieder in die Ausgangsstellung zurück, die
nächste Schraube 20 kann nachgeladen werden.
Fig. 2 zeigt eine mit der der Fig. 1 vergleichbare Darstellung einer wei
teren Ausführungsform eines Schraubgeräts 10, bei der die Sensorik 24
jedoch zusammen mit dem Aufnahmestab 16 relativ zum Niederhalter 14
axial verstellbar ist.
Auch in diesem Fall ist das Schraubgerät 10 wieder für eine schraubort
nahe Messung des Drehmoments und/oder des Drehwinkels und/oder
der Einschraubtiefe ausgeführt. Die Sensorik 24 ist jedoch in einer ver
schieblichen Hülse 42 untergebracht, welche durch einen Deckel 44 an
einer Verdickung 46 des Aufnahmestabes 16 geführt wird. Die Hülse 42
wird zusätzlich in einer Nut 48 im Gehäuse des Niederhalters 14 geführt,
so daß bei einer gleichzeitigen axialen und radialen Bewegung des Auf
nahmestabes 16 die Hülse 42 lediglich in axialer Richtung bewegt wird.
Die Übertragung der von der Sensorik 24 gemessenen Werte erfolgt über
flexible Kabel 50 und die Steckverbindung 40 an die Steuerung. Diese
Auführungsform ist besonders dann geeignet, wenn der Aufnahmestab 16
bzw. das Schraubwerkzeug 18 besonders große Hübe ausführen müssen.
Der Ablauf der Zuführung der Schraube 20 ist im wesentlichen gleich wie
bei der in der Fig. 1 gezeigten Ausführungsform. Auch im übrigen kann
dieses Schraubgerät 10 zumindest im wesentlichen wieder den gleichen
Aufbau besitzen wie das gemäß Fig. 1, wobei einander entsprechende
Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.
Fig. 3 zeigt in schematischer Teildarstellung einen Aufnahmestab 16 mit
einem nahe an seinem werkzeugseitigen Ende vorgesehenen, in Umfangs
richtung magnetisierten Bereich 22 für eine berührungslose Drehmo
mentmessung. Bei dem werkzeugseitigen Ende des Aufnahmestabes 16
handelt es sich um das dem Schraubwerkzeug 18 benachbarte Ende.
Der Aufnahmestab 16 ist hier also für die Messung eines Drehmoments
auf Basis des magnetoelastischen Effekts vorgesehen. Dazu wird der Be
reich 22 z. B. nach dem in der WO 99/56099 beschriebenen Verfahren in
Umfangsrichtung magnetisiert. Wird über den Aufnahmestab 16 ein
Drehmoment übertragen, verändert sich das magnetische Feld dieses
Aufnahmestabes 16. Das von der Sensorik 24 (vgl. die Fig. 1 und 2)
abgegebene Signal verändert sich beim Aufbringen eines Drehmoments in
der in Fig. 6 dargestellten Form von einem Ruhezustand 52 ohne
Drehmoment über den Anstieg des maximalen Drehmoments 54 bis zum
Erreichen des Drehmoments 56.
Fig. 4 zeigt in schematischer Teildarstellung eine weitere Ausführungs
form eines Aufnahmestabes 16 mit einem nahe an seinem werkzeugseiti
gen Ende vorgesehenen magnetisch modifizierten Bereich 22, wobei in
diesem Fall der modifizierte Bereich 22 jedoch für eine Drehwinkelmes
sung vorgesehen ist und dabei zwei in Axialrichtung aufeinanderfolgende
Abschnitte 22', 22" aufweist, deren die jeweiligen Magnetfeldänderungen
bewirkende Zonen 58' bzw. 58" in Umfangsrichtung gegeneinander ver
setzt sind.
Der Aufnahmestab 16 dient hier also lediglich der Messung eines Dreh
winkels auf der Basis der Veränderung des magnetischen Feldes. In die
sem Fall ist es nicht notwendig, den gesamten Aufnahmestab 16 zuvor zu
magnetisieren. Es muß lediglich über den Umfang des Aufnahmestabs 16
verteilt z. B. ein Folie angebracht werden, die abwechselnd magnetische
Nord- und Südpole enthält. Dies wir zunächst in dem Abschnitt 22'
durchgeführt. Wird der Aufnahmestab 16 in Rotation versetzt, so kommt
es zu einem Signal, wie es in Fig. 7 gezeigt ist. Entsprechend der Anzahl
der am Umfang aufgebrachten Nord/Südpole treten sinusförmige Verän
derungen im gemessenen Signal 60 auf. Über die Gesamtanzahl der auf
tretenden Schwingungen kann auf den vom Aufnahmestab 16 überstri
chenen Winkel und über die Anzahl der Perioden pro Zeiteinheit auf die
Rotationsgeschwindigkeit geschlossen werden.
Zur Erkennung der Drehrichtung kann gegenüber dem ersten Abschnitt
22' ein im wesentlichen identischer zweiter Meßabschnitt 22" so ange
bracht sein, daß die Nord- und Südpole dieses Abschnitts 22" um z. B. 90°
versetzt zu denen des ersten Abschnitts 22' liegen. Von der Sensorik 24
(vgl. die Fig. 1 und 2) werden nun an den beiden Meßabschnitten 22',
22" die auftretenden Magnetfeldänderungen aufgenommen. Aufgrund der
Verschiebung zwischen den Polen der beiden Abschnitte 22', 22" ist das
aus dem ersten Abschnitt 22' aufgenommene Signal gegenüber dem aus
dem zweiten Abschnitt 22" aufgenommenen Signal phasenverschoben. Je
nach Drehrichtung eilt das Signal aus dem ersten Abschnitt 22' dem Si
gnal aus dem zweiten Abschnitt 22" voraus oder nach. Aus dem an die
Steuerung des Schraubgeräts 10 weitergegebenen Meßsignal kann somit
die Information gewonnen werden, in welche Richtung sich der Aufnah
mestab 16 dreht.
Fig. 5 zeigt in schematischer Teildarstellung eine weitere Ausführungs
form eines Aufnahmestabes 16 mit einem nahe an seinem werkzeugseiti
gen Ende vorgesehenen magnetisch modifizierten Bereich 22, der hier
gleichzeitig sowohl für eine Drehmomentmessung als auch für eine Dreh
winkelmessung geeignet ist. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel be
sitzt dieser kombinierte magnetisch modifizierte Bereich 22 wieder die
gleiche Länge L wie die in den Fig. 3 und 4 gezeigten magnetisch mo
difizierten Bereiche.
Der Aufnahmestab 16 dient hier also der gleichzeitigen Messung des
Drehmoments und des Drehwinkels. Dazu ist der Aufnahmestab 16 in
dem definierten Bereich 22 wie bereits im Zusammenhang mit der Fig. 2
beschrieben in Umfangsrichtung magnetisiert. Zur Winkelmessung wer
den zusätzlich die im Zusammenhang mit Fig. 2 beschriebenen Folien
aufgebacht. Beim Aufbringen eines Drehmoments ergibt sich der für die
Fig. 2 beschriebene Effekt, der nun allerdings durch die Magnetfelder
der zusätzlich aufgebrachten magnetischen Abschnitte 22', 22" überlagert
wird. Wird der Aufnahmestab 16 in Rotation versetzt und gleichzeitig mit
einem Drehmoment belastet, ergibt sich das in Fig. 8 dargestellte Meßsi
gnal. Es kommt wieder zu einem periodischen Signal 62, das den über
strichenen Winkel bzw. die Rotationsgeschwindigkeit des Aufnahmestabs
16 repräsentiert. Der in diesem Signal 62 enthaltene Mittelwert 64 ist ein
Maß für das vom Aufnahmestab 16 übertragene Drehmoment. Auch in
diesem Fall kann durch das Aufbringen eines zweiten Abschnitts 22" die
Drehrichtung des Aufnahmestabes 16 erkannt werden.
Fig. 9 zeigt in schematischer Teildarstellung eine weitere Ausführungs
form eines Aufnahmestabes 16 mit einem nahe an seinem werkzeugseitigen
Ende vorgesehenen magnetisch modifizierten Bereich 22 für eine Mes
sung der Einschraubtiefe. Der magnetisch modifizierte Bereich 22 kann
beispielsweise wieder die gleiche Länge L wie bei den Aufnahmestäben
gemäß den Fig. 3 bis 5 besitzen.
Im vorliegenden Fall sind in dem magnetisch modifizierten Bereich 22 des
Aufnahmestabes 16 mehrere in Axialrichtung aufeinanderfolgende, ab
wechselnd einen magnetischen Nordpol bzw. einen magnetischen Südpol
bildende Zonen 66 vorgesehen.
Der Aufnahmestab 16 besitzt also einen magnetisch modifizierten Meßbe
reich 22 mit in Axialrichtung aufeinanderfolgenden Nord- bzw. Südpolen.
Bei einer axialen Bewegung des Aufnahmestabes 16 wird von der Sensorik
24 (vgl. die Fig. 1 und 2) eine Veränderung im Magnetfeld gemessen,
die im wesentlichen dem in Fig. 7 dargestellten Verlauf entspricht. Aus
diesem Signal erhält man durch eine geeignete Auswertung eine Informa
tion über den vom Aufnahmestab 16 in axialer Richtung zurückgelegten
Weg und damit über die aktuelle Einschraubtiefe.
Grundsätzlich ist auch eine Kombination der in der Fig. 9 dargestellten
Ausführung des magnetisch modifizierten Bereichs 22 mit der Ausführung
dieses Bereichs gemäß der Fig. 3 und/oder mit der Ausführung dieses
Bereichs gemäß der Fig. 4 bzw. mit der Ausführung dieses Bereichs ge
mäß der Fig. 5 möglich. Im letzten Fall kann der betreffende magnetisch
modifizierte Bereich 22 also gleichzeitig der Messung des Drehmoments,
des Drehwinkels und der Einschraubtiefe dienen.
Werden die oben beschriebenen Aufnahmestäbe 16 in einer Vorrichtung
gemäß Fig. 1 eingesetzt, so muß die Länge L des Meßbereichs 22 mindestens
so groß bemessen sein, daß über den gesamten Hub des Schrau
bendrehers, zumindest aber über die gesamte Einschraubtiefe eine
Drehmomentmessung möglich ist.
Demgegenüber kann die Länge L des Meßbereichs 22 entsprechend ver
kleinert werden, wenn der Aufnahmestab 16 in einer Vorrichtung gemäß
Fig. 2 eingesetzt wird.
Für eine Drehmomentmessung nach dem magnetoelastischen Prinzip in
einem Zuführschrauber kann also eines der drehmomentübertragenden
Bauteile insbesondere nach dem aus der WO 99/56099 bekannten Ver
fahren so modifiziert werden, daß das Drehmoment auf der Basis des ma
gnetoelastischen Effekts gemessen werden kann. Als Werkstoff kann ein
Stahl mit entsprechenden magnetischen Eigenschaften (z. B. 21NiCrMo2)
verwendet werden. Der Aufnahmestab wird entsprechend den Anforde
rungen des Schraubers z. B. mechanisch bearbeitet, wobei zu beachten ist,
daß sich innerhalb des später vorgesehenen magnetisch modifizierten Be
reichs des Aufnahmestabes keine Durchmesserveränderungen und keine
Bohrungen befinden. Beides würde u. U. zu Veränderungen der magneti
schen Eigenschaften des Aufnahmestabes und damit zu einer Ver
schlechterung der durch die Messung des Magnetfeldes erzielten Ergeb
nisse führen.
Der zur Drehmomentmessung eingesetzte Bereich des Aufnahmestabes
kann nach einer beliebigen aus dem Stand der Technik bekannte Methode
in Umfangsrichtung magnetisiert werden (z. B. nach der Methode gemäß
der WO 99/56099). Danach weist der Aufnahmestab einen magnetisierten
Bereich auf (vgl. z. B. Fig. 3). Um parallel zur Drehmomentmessung auch
die Drehwinkelmessung und/oder die Tiefenmessung durchführen zur
können, können zusätzlich weitere magnetisch aktive Komponenten auf
gebracht werden (Fig. 4, 5, 9). Es kann sich dabei z. B. um eine dünne
Folie handeln, die abwechselnd Nord- und Südpole aufweist. Die entspre
chenden magnetischen Felder überlagern sich der aufgrund des magneto
elastischen Effekts auftretenden Feldern. Durch eine geeignete Auswerte
einrichtung können diese überlagerten Informationen wieder getrennt
werden und stehend dann zur Steuerung des Schraubvorgangs zur Verfü
gung.
10
Schraubgerät
12
automatische Schraubzuführung
14
Niederhalter
16
Aufnahmestab
18
Schraubwerkzeug
20
Schraube
22
magnetisch modifizierter Bereich
22
' Abschnitt
22
" Abschnitt
24
Sensorik
26
Aussparung
28
Trägerplatte
30
Zuführschlauch
32
Schwenkarm
34
Bohrung
36
Backen
38
Kraftantriebsmerkmal
40
Kabelverbindung, Steckverbindung
42
Hülse
44
Deckel
46
Verdichtung
48
Nut
50
flexible Kabel
52
Ruhezustand
54
Drehmomentanstieg
56
maximales Drehmoment
58
Zone
58
' Zone
60
Signal
62
Signal
64
Mittelwert
66
Zone
L Länge des magnetisch modifizierten Bereichs
L Länge des magnetisch modifizierten Bereichs
Claims (20)
1. Schraubgerät (10) mit automatischer Schraubenzuführung (12), mit
einem über einen Antrieb in Drehung versetzbaren, in einem Nie
derhalter (14) oder dergleichen axial verschiebbaren Aufnahmestab
(16), der mit einem Schraubwerkzeug (18) verbunden und zwischen
den jeweiligen Schraubvorgängen zusammen mit dem Schraubwerk
zeug (18) relativ zum Niederhalter (14) axial verstellbar ist, um die
automatische Zuführung der jeweils nächsten Schraube (20) zu er
möglichen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufnahmestab (16) nahe an seinem werkzeugseitigen Ende
einen magnetisch modifizierten Bereich (22) aufweist und daß eine
in diesem Bereich (22) auftretende Magnetfeldänderungen erfassen
de Sensorik (24) für eine schraubort- oder schraubennahe berüh
rungslose Messung des Drehmomentes und/oder des Drehwinkels
und/oder der Einschraubtiefe vorgesehen ist.
2. Schraubgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensorik (24) im Niederhalter (14) integriert ist.
3. Schraubgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensorik (24) und/oder der Aufnahmestab (16) austausch
bar ausgeführt sind.
4. Schraubgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensorik (24) zusammen mit dem Aufnahmestab (16) relativ
zum Niederhalter (14) axial verstellbar ist.
5. Schraubgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehmomentmessung unter Ausnutzung des magnetoelasti
schen Effekt erfolgt.
6. Schraubgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufnahmestab (16) für die Drehmomentmessung in dem
magnetisch modifizierten Bereich (22) in Umfangsrichtung magneti
siert ist.
7. Schraubgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufnahmestab (16) für die Drehwinkelmessung in dem ma
gnetisch modifizierten Bereich (22) Mittel (53', 58") aufweist, um pro
Umdrehung des Aufnahmestabes (16) zumindest eine von der Sen
sorik (28) erfaßbare Magnetfeldänderung zu bewirken.
8. Schraubgerät nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel (58', 58") pro Umdrehung des Aufnahmestabes (16)
mehrere von der Sensorik (24) erfaßbare Magnetfeldänderungen be
wirken.
9. Schraubgerät nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere über den Umfang des Aufnahmestabes (16) verteilte,
abwechselnd einen magnetischen Nordpol bzw. einen magnetischen
Südpol bildende Zonen (58', 58") vorgesehen sind.
10. Schraubgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine auf den Aufnahmestab (16) aufgebrachte Folie mit den die
Magnetfeldänderungen bewirkenden Mitteln (58', 58") versehen ist.
11. Schraubgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in zwei in Axialrichtung aufeinanderfolgenden Abschnitten (22',
22") des Aufnahmestabes (16) jeweils Magnetfeldänderungen bewir
kende Mittel vorgesehen sind, wobei die die Magnetfeldänderungen
bewirkenden Zonen (58', 58") dieser beiden Abschnitte (22', 22") für
eine Drehrichtungserfassung in Umfangsrichtung gegeneinander
versetzt sind.
12. Schraubgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufnahmestab (16) für die Einschraubtiefenmessung meh
rere in Axialrichtung aufeinanderfolgende, abwechselnd einen ma
gnetischen Nordpol bzw. einen magnetische Südpol bildende Zonen
(66) aufweist.
13. Schraubgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufnahmestab (16) manuell zum Werkstück hin bzw. von
diesem weg bewegbar ist.
14. Schraubgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Relativbewegung zwischen dem Aufnahmestab (16) und dem
Niederhalter (14) automatisch erfolgt.
15. Schraubgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der magnetisch modifizierte Bereich (22) lediglich über ei
nen nahe am werkzeugseitigen Ende des Aufnahmestab (16) vorge
sehenen Abschnitt erstreckt.
16. Schraubgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der magnetisch modifizierte Bereich (22) zumindest im we
sentlichen über die gesamte Länge des Aufnahmestab (16) erstreckt.
17. Schraubgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufnahmestab (16) aus hartmagnetischem Werkstoff herge
stellt ist.
18. Schraubgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Drehmomentmessung vorgesehene Magnetisierung
durch eine direkte Magnetisierung eines entsprechenden Grund
materials des Aufnahmestabes (16) gegeben ist.
19. Schraubgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Drehmomentmessung vorgesehene Magnetisierung
durch einen auf den Aufnahmestab (16) aufgebrachten, vorzugswei
se in Umfangsrichtung magnetisierten Ring gegeben ist.
20. Schraubgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Messung der Einschraubtiefe an einem anderen Ort als die
Drehmoment- bzw. Drehwinkelmessung erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2001111979 DE10111979A1 (de) | 2001-03-13 | 2001-03-13 | Schraubgerät |
Applications Claiming Priority (1)
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DE10111979A1 true DE10111979A1 (de) | 2002-09-19 |
Family
ID=7677244
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2001111979 Withdrawn DE10111979A1 (de) | 2001-03-13 | 2001-03-13 | Schraubgerät |
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