DE10111467A1 - Otoplastik für Hinter-dem-Ohr (HdO)-Hörgeräte - Google Patents
Otoplastik für Hinter-dem-Ohr (HdO)-HörgeräteInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Otoplastik für Hinter-dem-Ohr(HdO)-Versorgungen von hörakustischen Geräten, mit der ein vom HdO-Gerät kommender, vorzugsweise flexibler Signalleiter, wie z. B. ein Schallschlauch (28) im Gehörgang positionierbar ist, wobei die Otoplastik der Anatomie des Patienten individuell angepasst ist und ihr haltgebender Teil im wesentlichen die Form einer Spange hat, die zumindest abschnittsweise bogenförmig dem äußeren Rand (36) der Cavum Conchae (22) folgt, wobei ein dem Rand der Cavum Conchae folgender Schenkel (32) oberhalb des Antitragus (30) in einen abgewinkelten, die Cavum Conchae durchquerenden Traversenabschnitt (34) übergeht, der in Richtung Porus Acusticus Externus verläuft und sich an seinem im oberen Bereich des Gehörgangs (26) zu liegen kommenden Endabschnitt (40) zur Aufnahme des Signalleiters (42) verbreitert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Ohrpassstück bzw. eine
Otoplastik für Hinter-dem-Ohr (HdO)-Geräte auf dem Gebiet
der Hörakustik. Diese Geräte werden oftmals auch als
sogenannte HdO-Secret-Ears (SE) bezeichnet. Dabei findet
ein im Vergleich zu SE-Lösungen mit in der Kleidung
versteckter Technik mit Außenhörer verhältnismässig
kurzer, individuell anatomisch angepasster Schallschlauch
Anwendung, mit dem es gelingt, die Reibungsverluste
insbesondere des hochfrequenten Schallanteils merklich zu
reduzieren.
Der Schallschlauch muss allerdings exakt im bzw. am
Gehörgang positioniert werden, wozu regelmässig ein
Ohrpassstück bzw. eine Otoplastik Verwendung findet, die
individuell an die menschliche Anatomie des Ohres des zu
behandelnden Patienten angepasst wird. Es haben sich bis
heute verschiedene Formen der Otoplastik durchgesetzt,
wobei einige, nämlich die sogenannten "offenen" HdO-
Otoplastiken besonders bevorzugt werden, um den Gehörgang
möglichst minimal durch einen "Fremdkörper" zu verlegen
bzw. bereichsweise zu verschliessen. Diese "offene" HdO-
Versorgung hat dabei den Vorteil, dass die noch
vorhandene Aufnahmefähigkeit des Gehörs in ihrer
Natürlichkeit so gering wie möglich beeinträchtigt wird.
Bekannte einschlägige Otoplastiken sind als "SE-
Schalenform, SE-Spangenform oder SE-Krallenform" bekannt
(siehe Ulrich Voogdt: Otoplastik - Die individuelle
Otoplastik zur Hörgeräte-Versorgung . . ., Band 2 der
wissenschaftlichen Fachbuchreihe "Akademie für Hörgeräte-
Akustik", Median-Verlag von Killisch-Horn GmbH, 1993).
Eine Abwandlung dieser gängigen Otoplastiken stellt die
"offene" Lösung dar. Allen Varianten ist jedoch
gemeinsam, dass es häufig nicht gelingt die hörtechnische
Korrektur so natürlich wie möglich abzubilden.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Otoplastik
für "offene" HdO-Versorgungen, für CI-Komponenten
(Cochlea Implant-Mikrofon-Systeme bzw. CI-HdO-
Prozessoren) oder HdO-Tinnitus-Systeme zu schaffen, die
sich nicht nur durch ein minimalisiertes
Fremdkörpergefühl und guten Tragekomfort, sondern
vorrangig dadurch auszeichnet, dass die natürliche
Schallverarbeitung im menschlichen Ohr so unverfälscht
wie möglich genutzt werden kann, um dadurch ein
Höchstmass an hörakustischer Korrektur und Natürlichkeit
des Hörempfindens zu gewährleisten.
Diese Aufgabe wird durch eine Otoplastik nach
Anspruch 1 bzw. nach Anspruch 7 gelöst.
Mit der erfindungsgemässen Otoplastik nach Anspruch 1
gelingt es, in bislang nicht erreichtem Maße, den
Gehörgang an den entscheidenden Stellen offen zu halten.
Die Erfindung beruht auf der Überlegung, dass die
Natürlichkeit des Hörempfindens einerseits und die
Effektivität der hörakustischen Korrektur andererseits
erheblich durch die anatomisch vorgegebenen, natürlichen
Resonanzverhältnisse im Gehörgang unter Einschluss der
Ohrmuschel beeinflusst werden. Mit der erfindungsgemässen
Gestaltung der Otoplastik bleibt die natürliche Resonanz
weitgehend unbeeinflusst, selbst dann wenn der Gehörgang
sehr eng ist. Dabei ergeben sich die zusätzlichen
Vorteile, dass der Tragekomfort (materialfreier Bereich
im Bereich der Crus-Helicis; kein Wärmestau) äusserst gut
ist, dass die Otoplastik sehr wenig Material benötigt und
damit auch kosmetische Vorzüge hat, und dass die
akustische Ankopplung zur Frequenz- und Dynamik-
Beeinflussung komplikationsfreier erfolgen kann. Dabei
ergibt sich der zusätzliche Vorteil, dass um die Crus
Helicis ein materialfreier Bereich entsteht, was sich
positiv auf den Tragekomfort auswirkt, weil an dieser
sensiblen Stelle keine Rötungen oder Druckläsionen
entstehen. Darüber hinaus zeigt sich, dass sich im oberen
Eingangsbereich des Gehörgangs eine bessere
Formschlüssigkeit als mit herkömmlichen Schallschlauch
oder CROS-Halterungen erzielen lässt.
Obwohl die erfindungsgemässe Otoplastik weniger Raum
einnimmt, kann sie die den Schallschlauch stabilisierende
Funktion zuverlässig erfüllen, indem die Ankopplung des
Schallschlauchs an das HdO-Gerät zur Stabilisierung
genutzt wird.
Es zeigt sich, dass der Abstützkörper der Otoplastik
trotz der verringerten Kontaktfläche mit der Cavum
conchae so stabil positioniert ist, dass der Endabschnitt
der Otoplastik-Traverse gemäss der Weiterbildung in
Anspruch 2 einen Gehörgangszapfen tragen kann, wodurch
eine bessere Abstützung im Gehörgang verwirklicht werden
kann. Der Gehörgangszapfen kann dabei ohne weiteres
berührungslos im oberen Bereich des Gehörgangs
positioniert werden.
Eine vorteilhafte Weiterbildung ist Gegenstand des
Anspruchs 5. Die Spange wird hier zu einem "E" ähnlich
einem "EURO-E", wodurch sich eine für gewisse Anatomien
günstigere Abstützung erzielen lässt.
Die oben angegebene Aufgabe wird entsprechend einer
zweiten Alternative gemäss Anspruch 7 dadurch gelöst,
dass die Otoplastik erstmalig an einer Stelle der
Ohrmuschel positioniert wird, die vollständig ausserhalb
der Cavum conchae liegt. Es hat sich überraschenderweise
gezeigt, dass es bei Positionierung des haltgebenden
Teils der Otoplastik in der Cymba ohne weiteres gelingt,
im Zusammenwirken mit der Eigenstabilität des flexiblen
Signalleiters bzw. des Schallschlauchs, diesen exakt und
reproduzierbar im Gehörgang zu positionieren, der
erfindungsgemäss von keinem Otoplastik-Bauteil mehr
verlegt wird. Damit eignet sich diese Otoplastik in
besonderem Maß neben "offenen" Standard-Applikationen für
Anwendungsfälle bei Kindern mit einohriger Taubheit oder
z. B. bei normal hörenden Schülern mit einer sogenannten
Lese-Rechtschreibe-Schwäche in Verbindung mit sogenannten
FM (Frequenzmodulation)-Systemen, bei denen das
Sprechsignal des Lehrers über Mikrofon und eine
Mikroport-Anlage in den Gehörgang des hörbehinderten
Kindes eingespeist wird. Speziell in diesem Fall kommt es
ganz besonders auf die Ausnützung der natürlichen
Gehörgang-Resonanz an, was durch die erfindungsgemässe
Otoplastik in bislang nicht erzieltem Maße gegeben ist.
Aufgrund der verbesserten Randbedingungen wird es darüber
hinaus einfacher, die akustische Ankopplung des Hörgeräts
zur Frequenz- und Dynamik-Beeinflussung vorzunehmen, so
dass sich die erfindungsgemässe Otoplastik auch für den
Medieneinsatz, wie z. B. bei TV-Live-Interviews als eine
Art von "offenem In-Ear-Monitoring" anbietet, wobei in
diesem Fall beispielsweise eine Simultan-Übersetzung oder
das Sprechsignal eines Souffleurs unter möglichst
natürlichen Bedingungen in den Gehörgang eingespeist
werden. Ein weiteres Anwendungsgebiet der
erfindungsgemäßen Otoplastik liegt bei zukünftigen Funk-
Kommunikationssystemen (personal communication devices).
Ein besonderer Vorzug der Otoplastik nach Anspruch 7
ist auch darin zu sehen, dass bezüglich der Gestaltung
des den Rand der Ohrmuschel bogenförmig übergreifenden
Bügels eine grosse Freiheit besteht, was wiederum zur
zusätzlichen Stabilisierung der Otoplastik genutzt werden
kann.
Die Weiterbildung nach Anspruch 8 geht in diese
Richtung.
Wenn sich der haltgebende Hauptkörper der Otoplastik
gemäss Anspruch 9 in den Bereich der Crus Anthelicis
hinein erstreckt, wird die Stabilisierung des
Hauptkörpers weiter verbessert, wodurch es gelingt, die
Grösse des Hauptkörpers weiter zu verringern. Dies
verbessert gleichzeitig den Tragekomfort und hat auch
hinsichtlich der Kosmetik Vorteile.
Als akustische Zuleitung des vom Hörer abgegebenen
Schalls dient bei HdO-Systemen zur Vermeidung von
Impedanzsprüngen in der akustischen Zuleitung ein
sogenannter durchgezogenen Standardschlauch bzw. ein
"Libby-Horn". In der Regel ist dieser Schlauch von einem
Kunststoff am gehörgangsseitigen Ende ummantelt und mit
einer Halterung oder Stütze beispielsweise in Form eines
Ring-, Reifen-, Spangen- oder Krallenteils versehen. Auch
wenn die herkömmliche Otoplastik der Ohrmuschel bzw.
Gehörgangsform des Trägers angepasst ist, kann sie ein
mehr oder weniger störendes Tragempfinden und trotz
verschieden großer Zusatzbohrungen den sogenannten
Verschlusseffekt (Okklusion) hervorrufen. Mit der
erfindungsgemäßen Gestaltung wird diesen Problemen
wirksam entgegengetreten, wobei gleichzeitig die
akustischen Funktionen, wie akustische Ankopplung zur
Frequenz- und Dynamikbeeinflussung, optimal erfüllt
werden.
Mit den Weiterbildungen der Ansprüche 10 bis 13 wird
den individuell vorliegenden anatomischen Gegebenheiten
zusätzlich Rechnung getragen.
Bei der Weiterbildung nach Anspruch 10 wird die
Schallschlauchöse etwas nach unten verlegt, so dass auch
der den Rand der Ohrmuschel übergreifende Bügel schräg
nach unten verläuft, um den Schallschlauch in der Nähe
des Eintritts in den Gehörgang besser stabilisieren zu
können.
Eine noch wirksamere Stabilisierung des
Schallschlauchs ergibt sich mit den Weiterbildungen nach
den Ansprüchen 11 bis 13.
Die Weiterbildung nach Anspruch 11 ist die kosmetisch
anspruchsvollste Variante.
Auch die Ausführungsform der Ansprüche 7 bis 13 hat
ebenso wie die Ausführungsform nach Anspruch 1 den
Vorzug, dass sie bei speziellen Sonder-Applikationen, wie
z. B. bei sehr engem Gehörgang oder starker Terminal-
Behaarung im Gehörgang oder sonstigen Anomalien der
Ohranatomie ohne Komplikationen einsetzbar ist.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
übrigen Unteransprüche.
Nachstehend werden anhand schematischer Zeichnungen
Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 die Ansicht eines Ohrs von der Seite mit
eingesetzter Otoplastik gemäss der ersten
Ausführungsform;
Fig. 2 den Schnitt II-II in Fig. 1;
Fig. 3, Fig. 4 in vergrössertem Maßstab Darstellungen
einer tatsächlich hergestellten Otoplastik der
Ausführungsform nach Fig. 1, 2;
Fig. 5 die Ansicht einer in eine Ohrmuschel
eingesetzten Otoplastik nach der Bauart entsprechend der
ersten Ausführungsform;
Fig. 6 die Ansicht eines Ohrs von der Seite mit
eingesetzter Otoplastik gemäss der zweiten
Ausführungsform;
Fig. 7 den Schnitt VII-VII in Fig. 6;
Fig. 8, Fig. 9 in vergrössertem Maßstab Darstellungen
einer tatsächlich hergestellten Otoplastik der
Ausführungsform nach Fig. 6, 7;
Fig. 10 eine vergrösserte Ansicht einer weiteren
Ausführungsform der Otoplastik mit kleiner
dimensioniertem Hauptkörper; und
Fig. 11 die Ansicht einer in eine Ohrmuschel
eingesetzten Otoplastik nach Fig. 10;
Fig. 12 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht einer
Variante der Otoplastik gemäß Fig. 1 bis 5;
Fig. 13 eine der Fig ähnliche Ansicht der Otoplastik
gemäß Fig. 12;
Fig. 14 eine der Fig. 12 entprechende Ansicht einer
Abwandlung der Otoplastik gemäß Fig. 12;
Fig. 15 eine Schnittansicht der Ausführungsform gemäß
Fig. 14;
Fig. 16 eine der Fig. 11 entprechende Ansicht einer
weiteren Ausgestaltung der Otoplastik nach den Fig. 6
bis 11;
Fig. 17 und 18 Ansichten einer ersten Ausführungsform
der Otoplastik nach Fig. 16;
Fig. 19 eine der Fig. 13 ähnliche Ansicht der
Otoplastik nach den Fig. 17 und 18;
Fig. 20 und 21 Ansichten einer zweiten
Ausführungsform der Otoplastik nach Fig. 16;
Fig. 22 und 23 Ansichten einer dritten
Ausführungsform der Otoplastik nach Fig. 16; und
Fig. 24 und 25 Ansichten einer Variante der dritten
Ausführungsform der Otoplastik nach Fig. 22 und 23.
In Fig. 1 ist mit dem Bezugszeichen 20 eine
Otoplastik für ein HdO-Gerät gezeigt, die in die mit 22
bezeichnete Cavum conchae eingesetzt ist. Mit dem
Bezugszeichen 24 ist die Crus helicis bezeichnet und mit
dem Bezugszeichen 26 der Gehörgang bzw. Meatus acusticus
externus.
Die Otoplastik dient zur Stabilisierung eines zum
nicht gezeigten HdO-Gerät führenden Schallschlauchs 28,
der in den Gehörgang mündet. Zu diesem Zweck ist die
Otoplastik beispielsweise nach einem Abdruckverfahren
individuell der Anatomie des Patienten angepasst. Sie hat
im wesentlichen die Form einer Spange mit zwei Schenkeln
32, 34. Der erste Schenkel erstreckt sich bogenförmig
entlang des äusseren Randes 36 der Cavum conchae 22 bis
zu einem Punkt oberhalb des mit 30 bezeichneten
Antitragus. Von dort verläuft die Otoplastik abgewinkelt
nach oben über einen die Cavum conchae durchquerenden
zweiten Schenkel, der im folgenden als Traversenabschnitt
34 bezeichnet wird. Der Traversenabschnitt verläuft in
Richtung Porus acusticus externus 38 und verbreitert sich
dort zu einem Endabschnitt 40, der zur Aufnahme des
Signalleiters, im gezeigten Fall, eines Schallschlauch-
Winkelstücks 42 dient.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, geht der Endabschnitt 40
in einen Gehörgangszapfen 44 über, in dem eine Bohrung
(gestrichelt gezeichnet) 46 ausgebildet ist.
Man erkennt aus der Darstellung, dass die Otoplastik
den Gehörgang 26 nur unwesentlich verdeckt, so dass die
natürliche Gehörgang/Ohrmuschel-Resonanz aufrechterhalten
bleibt. Eine zusätzliche Stabilisierung der Otoplastik 20
erfolgt durch den Schallschlauch 28, der mit dem
Winkelstück 42 fest verbunden ist.
In den Fig. 3 und 4, die eine aus Kunststoff
gefertigte Otoplastik nach den Fig. 1 und 2 darstellen
ist gut die filigrane Struktur erkennbar, die dennoch in
der Cavum conchae stabil fixierbar ist.
Den kosmetischen Aspekt der erfindungsgemässen
Otoplastik erkennt man am besten aus der Fig. 5, in der
die sichtbare Fläche der Otoplastik 20 schraffiert
dargestellt ist. Es liegt auf der Hand, dass die
erfindungsgemässe Formgebung so beschaffen ist, dass sie
das natürliche Erscheinungsbild der Ohrmuschel quasi
nicht beeinträchtigt.
In den Fig. 6 bis 11 sind weitere
Ausführungsformen der erfindungsgemässen Otoplastik nach
Anspruch 5 gezeigt.
Die Otoplastik, die wiederum - wie auch in den
Fig. 1 und 2 - schraffiert hervorgehoben ist, ist mit
dem Bezugszeichen 120 bezeichnet. Sie ist derart
angeordnet, dass die Cavum conchae vollständig frei
bleibt. Stattdessen ist die Otoplastik im Bereich der
Cymba conchae 50, im gezeigten Fall mit einer Erstreckung
in den Bereich der Crus anthelicis 52, 54 angeordnet.
Die Otoplastik ist wiederum der Anatomie des
Patienten individuell angepasst und sie besteht im
wesentlichen aus zwei Komponenten, nämlich einem
haltgebenden Teil 156, der formschlüssig versenkt in der
Cymba conchae 50 aufgenommen ist, und einem den Rand 58
der Ohrmuschel bogenförmig übergreifenden Hügel 160, der
an seinem Ende die Halterung für den flexiblen
Schallschlauch 128 ausbildet. Der Schallschlauch 128 ist
- wie in Fig. 7 gezeigt - abgewinkelt in das Innere des
Gehörgangs 26 geführt und kann dort beispielsweise einen
sogenannten Cerumdefender 162 tragen.
Diese Ausführungsform der Otoplastik hat ein noch
kleineres Bauvolumen als die Otoplastik nach den Fig.
1 bis 5 und sie lässt - wie der Fig. 7 entnehmbar ist
- den Gehörgang quasi unbeeinflusst.
In den Fig. 8 und 9 ist eine in der Praxis
eingesetzte Otoplastik vergrössert wiedergegeben. Man
erkennt deutlich die mehrfach gekrümmte
Oberflächengestaltung des Hauptkörpers, die für den
passgenauen und verschiebesicheren Sitz in der Cymba
conchae verantwortlich ist. Die Ausführungsform nach Fig.
8, 9 ist für einen Patienten hergestellt worden, bei dem
die Cymba conchae ausgesprochen großvolumig ausgebildet
ist.
In den Fig. 10 und 11 ist eine weitere
Ausführungsform gezeigt, die bei einem Patienten mit
wesentlich kleinerer Cymba conchae angewendet wurde. Die
mit 220 bezeichnete Otoplastik hat einen wesentlich
kleineren Hauptkörper 256, der allerdings wiederum
mehrfach räumlich gekrümmt ist, so dass die erforderliche
Hinterschneidung mit der Oberfläche des Ohrs zustande
kommt.
Der Ansicht nach Fig. 11 kann entnommen werden, dass
der sichtbare Teil der Otoplastik 220 minimal gehalten
ist.
Selbstverständlich können für die erfindungsgemässen
Otoplastiken alle gängigen Werkstoffe verwendet werden,
wie z. B. heiss- und kalt-polymerisierendes PMMA oder
Lichtpolymerisat. Aufgrund des geringen Volumens der
Otoplastik bieten sich insbesondere auch farbige
Gestaltungen eventuell mit Schmuckapplikationen an. Aber
auch Metalle, wie Edelstahl, Gold, Silber, Platin, Titan
(Spritzguss- oder Schleuderguss-Verfahren) können
eingesetzt werden, wobei es auch möglich ist mit der
Galvanotechnik zu arbeiten.
In den Fig. 12 bis 15 ist eine Variante der
Otoplastik nach den Fig. 1 bis 5 dargestellt. Zur
Vereinfachung der Beschreibung sind diejenigen
Komponenten, die den Bauteilen der Otoplastik nach Fig. 1
und 2 entsprechen mit gleichen Bezugszeichen versehen,
denen allerdings eine "3" vorangestellt ist.
Im Unterschied zur Ausgestaltung nach Fig. 1 und 2 ist
die Spange der Otoplastik 320 derart modifiziert, dass
sie im wesentlichen die Form eines "Euro-E" hat. Der dem
Rand der Cavum Conchae 322 folgende Schenkel 332 ist über
eine Abwinkelungsstelle 370 für den Traversenabschnitt
334 hinaus verlängert und verläuft entlang des Anthelix
362, so dass er dort einen weiteren Schenkel 364
ausbildet. Mit schraffierten Flächen ist angedeutet, dass
die einzelnen Schenkel über Rundungen 332A ineinander
übergehen.
Als Variante zur Fig. 12 zeigt Fig. 13, dass der
weitere Schenkel 364 bis zu einer Stelle hinter dem
Antitragus 330 verlängert ist.
In den Fig. 14 und 15 ist die Modifikation der
Otoplastik nochmals anhand von Darstellungen, die den
Ansichten der Fig. 1 und 2 entsprechen, erläutert. Man
erkennt, dass auch bei dieser Ausführungsform der den
Traversenabschnitt bildende Schenkel 334 in einen
Endabschnitt 340 übergeht, der an den Gehörgangszapfen
340 einstückig angeschlossen ist. Der Gehörgangszapfen
340 ist wiederum im oberen Bereich des Gehörgangs 326
berührungslos plaziert.
Fig. 16 verdeutlicht eine Möglichkeit der
Ausgestaltung der Otoplastik nach den Fig. 6 bis 11 im
Hinblick auf eine anatomisch optimierte Stabilisierung
des Schallschlauchs im Bereich des Eintritts in den
Gehörgang. Auch hier sind zur Vereinfachung der
Beschreibung für Abschnitte und Komponenten, die in Fig.
6 bis 11 ein Pendant besitzen, gleiche Bezugszeichen
verwendet, denen eine "4" vorangestellt ist.
Man erkennt, dass der den Rand 458 der Ohrmuschel
bogenförmig übergreifende Bügel 460 aus der mit
strichpunktierter Linie angedeuteten Lage nach unten
geschwenkt ist, so dass er quasi den oberen Abschnitt der
Crus Helicis 424 überbrückt.
Fig. 17 bis 19 zeigen eine erste Ausführungsform
dieser Modifikation. Mit dem Bezugszeichen 461 ist eine
Schallschlauchöse bezeichnet, die einen Schallschlauch
428 stabilisiert. Die Anordnung ist derart getroffen,
dass sich die Schallschlauchöse 461 unmittelbar oberhalb
der Incisura Anterior 425, d. h. zwischen dem Tragus 427
und der Crus Helicis 424 befindet.
Ansonsten entspricht die Ausführungsform derjenigen gemäß
Fig. 6 bis 11, d. h. der Otoplastikkörper ist hälftig in
der Cymba untergebracht, während die andere Hälfte
unterhalb der Helix 431 über den Crus Inferior Anthelicis
433 in Richtung Fossa Triangularis 435 verlaufen kann.
Dies ist beispielsweise in Fig. 19 dargestellt.
Eine zweite Variante der Abwandlung der Otoplastik
nach Fig. 16 zeigen die Fig. 20 und 21. Auch hier
sind zur Vereinfachung der Beschreibung für Abschnitte
und Komponenten, die in den Fig. 17 bis 19 ein Pendant
besitzen, gleiche Bezugszeichen verwendet, denen
allerdings eine "5" vorangestellt ist.
Hier ist die Anordnung derart getroffen, dass eine
Halterung 561 für den Schallschlauch 528 zwischen der
Incisura Anterior 525 und dem Tragus 527 im
Eingangsbereich des Gehörgangs 526 versenkt ist. Der
Bügel 560 verläuft noch steiler als bei der
Ausführungsform nach den Fig. 17 bis 19.
Da sich mit dieser Variante der Schallschlauchummantelung
der Eingangsbereich des Gehörgangs, insbesondere im
ersten Drittel des Gehörgangs verkleinert, ergeben sich
entsprechende Verschiebungen der OEG-Resonanz. Außerdem
ist zu beachten, dass die Materialabdeckung um den
Bereich der Crus Helicic eine sensible Abformnahme bzw.
eine gezielte Abformbearbeitung dieses Bereichs bedingt.
Eine zweite Variante der Abwandlung der Otoplastik
nach Fig. 16 zeigen die Fig. 22 und 23. Auch hier
sind zur Vereinfachung der Beschreibung für Abschnitte
und Komponenten, die in Fig. 6 bis 11 ein Pendant
besitzen, gleiche Bezugszeichen verwendet, denen hier
eine "6" vorangestellt ist.
Der Unterschied zur Variante nach Fig. 20 und 21 besteht
darin, dass die Schallschlauchhalterung von einem im
oberen Bereich des Gehörgangs berührungslos angeordneten
Gehörgangszapfen 644 gebildet ist, der den Schallschlauch
628 oder ein Otoplastik-Winkelstück umschließt.
Schließlich zeigen die Fig. 24 und 25 eine
Abwandlung der Varianten der Fig. 20 bis 23 derart,
dass sich eine weitere Verbesserung der Stabilisierung
der Otoplastik ergibt. Die Schallschlauchhalterung 744
ist über eine schraffiert angedeutete Stützkralle 780
stabilisiert, die sich von der Unterseite der
Schallschlauchhalterung 744 ausgehend in Richtung
Antitragus 730 erstreckt, wobei sie sich an die Concha
722 anschmiegt.
Claims (14)
1. Otoplastik für Hinter-dem-Ohr(HdO)-Versorgungen von
hörakustischen Geräten, mit der ein vom HdO-Gerät
kommender, vorzugsweise flexibler Signalleiter, wie
z. B. ein Schallschlauch (28) im Gehörgang
positionierbar ist, wobei die Otoplastik der Anatomie
des Patienten individuell angepasst ist und ihr
haltgebender Teil im wesentlichen die Form einer
Spange hat, die zumindest abschnittsweise bogenförmig
dem äußeren Rand (36) der Cavum Conchae (22) folgt,
dadurch gekennzeichnet, dass ein dem Rand der Cavum
Conchae folgender Schenkel (32) oberhalb des
Antitragus (30) in einen abgewinkelten, die Cavum
Conchae durchquerenden Traversenabschnitt (34)
übergeht, der in Richtung Porus Acusticus Externus
verläuft und sich an seinem im oberen Bereich des
Gehörgangs (26) zu liegend kommenden Endabschnitt
(40) zur Aufnahme des Signalleiters (42) verbreitert.
2. Otoplastik nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Endabschnitt (40) in einen Gehörgangszapfen
(44) übergeht, der ebenfalls nur im oberen Bereich
des Gehörgangs (26) zu liegen kommt.
3. Otoplastik nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehörgangszapfen (44) eine Bohrung (46) zur
Aufnahme des Signalleiters (42) hat.
4. Otoplastik nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Gehörgangszapfen (44) einen
Durchmesser hat, der nur einen Bruchteil des
Durchmessers des Gehörgangs (26) ausmacht.
5. Otoplastik nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass der dem Rand der Cavum Conchae
(322) folgende Schenkel (332) über die
Abwinkelungsstelle (370) für den Traversenabschnitt
(334) hinaus entlang des Anthelix (362) verläuft und
dort einen weiteren Schenkel (364) ausbildet.
6. Otoplastik nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass der weitere Schenkel bis zu einer Stelle hinter
den Antitragus (330) verlängert ist.
7. Otoplastik für Hinter-dem-Ohr(HdO)-Versorgungen von
hörakustischen Geräten, mit der ein vom HdO-Gerät
kommender, vorzugsweise flexibler Signalleiter, wie
z. B. ein Schallschlauch (128) im Gehörgang
positionierbar ist, wobei die Otoplastik und
insbesondere deren haltgebender Teil der Anatomie des
Patienten individuell angepasst ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß der haltgebende Teil (156) der
Otoplastik (120) in der Cymba (50) formschlüssig
versenkt aufgenommen ist und einen den Rand (58; 458;
558; 658) der Ohrmuschel bogenförmig übergreifenden
Bügel (160; 460; 560; 660) trägt, dessen Ende die
Halterung für den flexiblen Signalleiter (128; 428;
528; 628) bildet.
8. Otoplastik nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bügel (160) endseitig verbreitert ist und
eine Schallschlauchöse (461; 561; 661) ausbildet.
9. Otoplastik nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich der haltgebende Hauptkörper (156)
in den Bereich der Crus Anthelicis (54) hinein
erstreckt.
10. Otoplastik nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, dass sich die Schallschlauchöse (461)
unmittelbar oberhalb der Incisura Anterior (425),
d. h. zwischen dem Tragus (427) und der Crus Helicis
(424) befindet.
11. Otoplastik nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, dass die Schallschlauchhalterung
(561) zwischen der Incisura Anterior (525) und dem
Tragus (527) im Eingangsbereich des Gehörgangs
versenkt ist.
12. Otoplastik nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schallschlauchhalterung von einem
vorzugsweise im oberen Bereich des Gehörgangs
berührungslosen Gehörgangszapfen (644) gebildet ist,
der den Schallschlauch (628) oder ein Otoplastik-
Winkelstück umschließt.
13. Otoplastik nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, dass die Schallschlauchhalterung
(744) über eine Stützkralle (780) stabilisiert ist,
die sich von der Unterseite der
Schallschlauchhalterung (744) ausgehend in Richtung
Antitragus (730) erstreckt, wobei sie sich an die
Concha (722) anschmiegt.
14. Otoplastik nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
gekennzeichnet durch die Verwendung mit Cochlea-
Implant-Mikrofonen b. z. w. CI-HdO-Prozessoren, mit
HdO-Tinnitus-Systemen, wie Breitbandrauschsystemen
(Masker oder Soft-Masker).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10111467A DE10111467A1 (de) | 2000-06-02 | 2001-03-09 | Otoplastik für Hinter-dem-Ohr (HdO)-Hörgeräte |
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---|---|---|---|
DE20009908U DE20009908U1 (de) | 1999-10-14 | 2000-06-02 | Otoplastik für Hinter-dem-Ohr (HdO)-Hörgeräte |
DE10050766A DE10050766A1 (de) | 1999-10-14 | 2000-10-13 | Otoplastik für Hinter-dem-Ohr (HdO)-Hörgeräte |
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---|---|
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7412068B2 (en) | 1999-10-14 | 2008-08-12 | Erich Bayer | Otoplasty for behind-the-ear (BTE) hearing aids |
DE102007016400A1 (de) | 2007-04-03 | 2008-10-09 | Inno-Shape Gmbh | Verfahren zum Herstellen einer Otoplastik |
-
2001
- 2001-03-09 DE DE10111467A patent/DE10111467A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7412068B2 (en) | 1999-10-14 | 2008-08-12 | Erich Bayer | Otoplasty for behind-the-ear (BTE) hearing aids |
DE102007016400A1 (de) | 2007-04-03 | 2008-10-09 | Inno-Shape Gmbh | Verfahren zum Herstellen einer Otoplastik |
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