DE10111187C1 - Dampfleitungsverschlußventil und Dampfturbinenanlage mit Dampfleitungsverschlußventil - Google Patents
Dampfleitungsverschlußventil und Dampfturbinenanlage mit DampfleitungsverschlußventilInfo
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- F01—MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
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- F01D17/141—Final actuators arranged in stator parts varying effective cross-sectional area of nozzles or guide conduits by means of shiftable members or valves obturating part of the flow path
- F01D17/145—Final actuators arranged in stator parts varying effective cross-sectional area of nozzles or guide conduits by means of shiftable members or valves obturating part of the flow path by means of valves, e.g. for steam turbines
Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dampfleitungsverschlußventil (14) zum Verschließen einer Dampfleitung (20), insbeonsere in einer Dampfturbinenanlage (10) zwischen einer ersten Teilturbine (11) und mindestens einer zweiten Teilturbine (15), die mit geringerem Druck als die erste Teilturbine (11) betrieben wird. Erfindungsgemäß ist das Dampfleitungsverschlußventil (14) in mehrere Elemente (25a, 25b, 25c, 25d) aufgeteilt, die gemeinsam den Querschnitt der Dampfleitung (20) abdecken können. Hierdurch wird eine Verringerung des Trägheitsmoments I¶y¶ der Elemente (25a, 25b, 25c, 25d) erreicht.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dampfleitungs
verschlußventil zum Verschließen einer Dampfleitung, insbe
sondere in einer Dampfturbinenanlage zwischen einem ersten
Expansionsabschnitt und mindestens einem zweiten Expansions
abschnitt, der mit geringerem Druck als der erste Expansions
abschnitt betrieben wird.
Unter einem Expansionsabschnitt werden sowohl voneinander ge
trennte Teilturbinen mit jeweils einem eigenen Gehäuse als
auch hintereinander in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnete
Abschnitte einer Teilturbine mit jeweils eigener Dampfzufuhr
verstanden.
Derartige Dampfleitungsverschlußventile, auch als Abfangklap
pen bezeichnet, sind eine Sicherheitseinrichtung. Sie werden
bei Sattdampfturbosätzen vor Eintritt des Dampfs in die der
ersten Teilturbine nachgeordneten Niederdruckturbinen dann
vorgesehen, wenn die bei einem Lastabwurf der Anlage auftre
tende Überdrehzahl nicht anders auf zulässige Werte begrenzt
werden kann. Bei einem Lastabwurf entfällt innerhalb kurzer
Zeit das Lastmoment eines von dem Turbosatz angetriebenen Ge
nerators, beispielsweise infolge eines dreipoligen Netzkurz
schlusses. In diesem Fall werden die Frischdampfarmaturen ge
schlossen, so daß eine weitere Dampfzufuhr zu der ersten
Teilturbine ausgeschlossen ist. Der in dieser Teilturbine,
den zwischengeschalteten Dampfleitungen und einem gegebenen
falls vorhandenen Wasserabscheider oder Zwischenüberhitzer
noch gespeicherte Dampf expandiert jedoch weiter. Die Expan
sion bewirkt auf Grund des fehlenden Lastmoments eine Dreh
zahlerhöhung des Turbosatzes. Es ist daher erforderlich, die
se Expansion und ein Eintreten des Dampfs in die zweite und
gegebenenfalls weitere Teilturbinen zu verhindern. Ein voll
ständig dichtes Verschließen ist nicht erforderlich. Kleine
Leckströme können toleriert werden.
Die US-Patentschrift US 3,444,894 offenbart eine Vorrichtung
zur Steuerung des Drucks oder der Menge eines gasförmigen Me
diums. Die Vorrichtung weist ein Gehäuse auf, welches einen
longitudinal sich erstreckenden Kanal definiert, mit einer
Eintrittsöffnung sowie einer Austrittsöffnung für das Medium.
Zwei so genannte Dämpfungsschaufeln sind in dem Gehäuse ange
ordnet und gegeneinander in eine Richtung senkrecht zur lon
gitudinalen Achse beweglich. Weiter ist ein Zentralelement
zwischen den Dämpferschaufeln im Wesentlichen mittig in dem
Kanal angeordnet. Das Zentralelement ist für eine günstige
Anströmung stromlinienförmig ausgestaltet und erstreckt sich
entlang der Längsachse im Kanal. Es weist an seinem stromauf
wärtigen Ende eine runde Kontur mit nennenswerter Dicke auf,
während es an seinem stromabwärtigen Ende spitz zuläuft.
In der DE 36 07 736 C2 ist eine Absperrklappe für Rohrleitun
gen und dergleichen mit einer schwenkbar im Gehäuse gelager
ten Klappe, welche in Schließstellung an der Innenseite eines
durchgehend über die gesamte Gehäusebreite angeordneten Dich
tungsfutters aus einem nicht oder nur wenig elastischen
Kunststoff, wie z. B. einem Fluorkunststoff, anliegt. Das
Dichtungsfutter ist im Dichtungsbereich, in welchem es in Of
fenstellung gegenüber der Klappe einen geringfügig geringeren
lichten Durchmesser aufweist, gegen die Schließstellung der
Klappe über einer. Federbrücke und einem zwischen Federbrücke
und Gehäuse liegenden Spalt nachgiebig angeordnet. Hierbei
ist die Federbrücke, die Schlitze aufweist, in dem Dichtungs
futter durch teilweise oder gänzliche Ummantelung fest veran
kert und das Dichtungsfutter bildet mit der Federbrücke eine
Einheit.
Aus der DE 38 26 592 A1 geht eine Einrichtung zur Betätigung
einer Schnellschlußklappe in einer Dampfleitung, vorzugsweise
eine Dampfleitung einer Dampfturbine, hervor. Auf einer Dreh
welle der Schnellschlußklappe ist ein Ritzel angeordnet, mit
welchem sich zwei Paare von Zahnstangen in Eingriff befinden.
Ein Paar Zahnstangen dient in Verbindung mit hydraulischen
Mitteln zum Öffnen der Schnellschlußklappe, das andere Paar
in Verbindung mit Schließfedern zum schnellen Schließen. Die
beiden unabhängigen Systeme zum Öffnen bzw. Schließen verrin
gern durch völlige Spielfreiheit den Verschleiß der Mechanik
und ermöglichen über eine entsprechende hydraulische Ver
schaltung eine Dämpfung des Klappentellers der Schnell
schlußklappe beim Einlauf in die Schließendstellung. Um diese
Dämpfung unabhängig von verschiedenen Betriebszuständen zu
halten, werden Druckwaagen in Verbindung mit einer Abfang
drossel eingesetzt, die auch drehwinkelabhängig verstellbar
sein können. Zur Druckentlastung der Schnellschlußklappe beim
Öffnen dient eine Umgehungsleitung, welche ihrerseits durch
schnell schließende Absperrventile absperrbar ist.
Bei den bekannten Dampfleitungsverschlußventilen ist eine
einzige Klappe vorgesehen, die zum Verschließen der Dampflei
tung verdreht wird. Der Druck in der Dampfleitung liegt im
Regelfall zwischen 10-15 (18) bar bei einem Durchmesser von
1,2 bis 1,4 m. Die Schließzeit des Dampfleitungsverschlußven
tils soll zwischen einer und zwei Sekunden liegen. Auf Grund
der hohen Belastung durch den Druck, den Durchmesser der
Dampfleitung und die herrschenden Temperaturen müssen die
Klappen vergleichsweise massiv ausgebildet werden. Sie weisen
daher große Abmessungen und ein hohes Gewicht auf. Dies führt
zu einem großen Trägheitsmoment um die vorgesehene Drehachse.
Zum Erreichen der erforderlichen, kurzen Schließzeit müssen
daher erhebliche Beschleunigungsmomente auf die Klappe aufge
bracht werden.
Eine Vergrößerung des Durchmessers der jetzt verwendeten
Klappen ist konstruktiv nur mit großen Schwierigkeiten zu er
reichen. Es müssen zunächst Antriebe bereitgestellt werden,
die die erforderlichen Beschleunigungsmomente aufbringen können.
Weiter können Schwierigkeiten bei der Realisierung der
Klappenlagerung auftreten. Eine Vergrößerung des Durchmessers
wäre allerdings wünschenswert, da die gesamten Querschnitte
der Dampfleitungen zwischen den einzelnen Teilturbinen bei
den aktuellen Leistungen von Dampfturbinenanlagen nicht mehr
abgesperrt werden können. Die Dampfleitungsverschlußventile
müssen daher in den Zuleitungen zu den einzelnen zweiten
Teilturbinen angeordnet werden. Es ist dann für jede zweite
Teilturbine ein eigenes Dampfleitungsverschlußventil erfor
derlich. Dies führt zu einem hohen konstruktiven und finan
ziellen Aufwand und zu einer Vergrößerung des Platzbedarfs.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein
Dampfleitungsverschlußventil bereitzustellen, das bei gleichen
Abmessungen ein verringertes Trägheitsmoment oder bei
gleichem Trägheitsmoment größere Abmessungen aufweist und so
mit das Verschließen einer Dampfleitung mit größerem Quer
schnitt ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Dampfleitungs
verschlußventil der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß es in mehrere Elemente aufgeteilt ist, die gemeinsam den
Querschnitt der Dampfleitung abdecken können.
Durch diese Aufteilung können kleinere Elemente verwendet
werden. Das Trägheitsmoment wächst quadratisch mit dem Ab
stand zur Drehachse an. Durch die erfindungsgemäß vorgeschla
gene Aufteilung in mehrere Elemente kann dieser Abstand we
sentlich verringert werden, so daß sich ein insgesamt deut
lich kleineres Trägheitsmoment ergibt. Da auch die dem Dampf
druck ausgesetzte Oberfläche jedes Elements verkleinert wird,
treten geringere Lagerkräfte auf. Die Lagerungen der einzel
nen Elemente können daher vergleichsweise einfach realisiert
werden. Bei gleichem Querschnitt der Dampfleitung wird somit
das erforderliche Beschleunigungsmoment wesentlich verrin
gert. Alternativ kann bei gleichem Beschleunigungsmoment ein
größerer Querschnitt verschlossen werden. Eine formelhafte
Erläuterung der Zusammenhänge wird in der Figurenbeschreibung
gegeben.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfin
dung gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor.
Die Elemente decken vorteilhaft den gesamten Querschnitt der
Dampfleitung ab. Hierunter wird verstanden, daß maximal klei
ne, funktions- oder herstellungsbedingte Spalten verbleiben.
Um ein vollständiges Versperren der Dampfleitung zu errei
chen, werden die Elemente an die Querschnittsform der Dampf
leitung angepaßt. Alternativ kann der Querschnitt der Dampf
leitung im Bereich des Dampfleitungsverschlußventils an die
Form der Elemente angepaßt werden. Es ist ebenfalls möglich,
sowohl den Querschnitt der Dampfleitung als auch die Form der
Elemente zu verändern.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird beim Öffnen des
Dampfleitungsverschlußventils nicht der gesamte Querschnitt
auf einmal innerhalb der kurzen Öffnungszeit freigegeben. Es
erfolgt vielmehr eine allmähliche, ansteigende Freigabe. Dies
kann durch Ausnehmungen in Form von Nuten oder Taschen in den
Elementen erreicht werden, die beim Öffnen des Dampfleitungs
verschlußventils zunächst einen kleinen Querschnitt freige
ben, ehe die Elemente den Querschnitt insgesamt freigeben.
Eine plötzliche Belastung des zweiten Expansionsabschnitts
wird vermieden. Weiter wird eine leichtere Regelbarkeit der
gesamten Anlage beim Öffnen des Dampfleitungsverschlußventils
erreicht.
Falls die Elemente an den Querschnitt der Dampfleitung ange
paßt sind, weist vorteilhaft mindestens eines der Elemente
eine Rundung auf. Die Dampfleitung ist im allgemeinen auf
Grund der herrschenden hohen Drücke und Temperaturen rund, um
die Materialbelastungen zu minimieren und gleichmäßig zu ver
teilen. Durch die Rundung mindestens eines der Elemente wird
darüber hinaus ein verbessertes Strömungsverhalten erzielt.
Die Elemente können dieselbe Breite aufweisen. Dies führt zu
einer vereinfachten Herstellung. Alternativ können die Ele
mente zur Anpassung an den Querschnitt der Dampfleitung un
terschiedliche Abmessungen aufweisen. Es kann insbesondere
die Breite der Elemente über ihre Länge variieren.
Vorteilhaft weisen die Elemente dasselbe Trägheitsmoment um
eine Drehachse auf. Für jedes der Elemente wird dann zum Ver
schließen der Dampfleitung dasselbe Beschleunigungsmoment be
nötigt. Falls die Elemente unabhängig voneinander beweglich
sind, kann für jedes Element derselbe Antrieb verwendet wer
den. Dies führt zu einer Verringerung der Teilevielfalt. Wenn
mehrere Elemente über ein Getriebe mit einem gemeinsamen Antrieb
verbunden sind, werden eine gleichmäßige Belastung des
Getriebes und eine hohe Lebensdauer erreicht. In diesem Fall
können die Elemente gruppenweise zusammengefaßt sein. Alter
nativ ist eine Betätigung aller Elemente des Dampfleitungs
verschlußventils durch einen einzigen Antrieb möglich.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiter eine Dampfturbinen
anlage mit mindestens einem ersten Expansionsabschnitt und
mindestens einem zweiten Expansionsabschnitt, die mit gerin
gerem Druck als der mindestens eine erste Expansionsabschnitt
betrieben wird, und mit mindestens einer Dampfleitung zur
Speisung des zweiten Expansionsabschnitts. Bei dieser erfin
dungsgemäßen Dampfturbinenanlage ist das erfindungsgemäße
Dampfleitungsverschlußventil in jeder der Dampfleitungen
stromaufwärts von Zuführungen zu dem mindestens einen zweiten
Expansionsabschnitt angeordnet.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbei
spielen näher erläutert, die in schematischer Weise in der
Zeichnung dargestellt sind. Für gleiche und funktionsidenti
sche Bauteile werden durchgehend dieselben Bezugszeichen ver
wendet. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Dampf
turbinenanlage;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Quer
schnitts durch ein Dampfleitungsverschluß
ventil gemäß dem Stand der Technik;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Ersatz
models eines erfindungsgemäßen Dampflei
tungsverschlußventils in erster Ausgestal
tung;
Fig. 4 eine Ansicht ähnlich Fig. 2 in zweiter Aus
gestaltung;
Fig. 5 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes
Dampfleitungsverschlußventil in dritter Aus
gestaltung; und
Fig. 6 bis 11 verschiedene schematische Ansichten weiterer
Ausgestaltungsformen eines erfindungsgemäßen
Dampfleitungsverschlußventils ähnlich Fig.
3.
In Fig. 1 ist schematisch eine Dampfturbinenanlage 10 darge
stellt. Von einer nicht näher dargestellten Einrichtung er
zeugter Sattdampf wird eine Sattdampf-Teilturbine 11 zuge
führt. Nach dem Austritt aus dieser Sattdampf-Teilturbine 11
wird der Dampf in einer Entwässerungseinrichtung 12 entwäs
sert und anschließend in einer Zwischenüberhitzungseinrich
tung 13 überhitzt. Er wird dann über eine Dampfleitung 20
zwei Niederdruck-Teilturbinen 15 zugeführt, die mit geringem
Druck als die Sattdampf-Teilturbine 11 betrieben werden. Am
Austritt aus den Niederdruck-Teilturbinen 15 ist ein Konden
sator 16 angeordnet, in dem der Dampf kondensiert und rückge
führt wird. Die Dampfströme sind schematisch durch Pfeile an
gegeben. Die Sattdampf-Teilturbine 11 und die Niederdruck-
Teilturbinen 15 treiben eine gemeinsame Welle 18 in Pfeil
richtung 19 an. Die Welle 18 wiederum treibt einen Generator
17 zur Erzeugung elektrischer Leistung.
Bei einem Lastabwurf, beispielsweise infolge eines dreipoli
gen Netzkurzschlusses, wird die Dampfzufuhr zu der Sattdampf-
Teilturbine 11 über nicht näher dargestellte Armaturen unter
brochen. In der Sattdampf-Teilturbine 11, der Entwässerungs
einrichtung 12 und der Überhitzungseinrichtung 13 gespeicher
ter Dampf kann allerdings noch expandieren und in die Nieder
druck-Teilturbinen 15 eintreten. Um ein derartiges Eintreten
zu verhindern, ist ein Dampfleitungsverschlußventil 14 vorge
sehen, das direkt in der Dampfleitung 20, die beide Nieder
druck-Teilturbinen 15 versorgt, angeordnet ist. In Abzweigun
gen 20a, 20b für die einzelnen Niederdruck-Teilturbinen 15
sind im dargestellten Ausführungsbeispiel keine Absperrarma
turen erforderlich.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch ein Dampfleitungs
verschlußventil 14 gemäß dem Stand der Technik. Zum Ver
schließen der Dampfleitung 20 ist eine einzige, im wesentli
chen kreisförmige Klappe 21 mit einem Radius r vorgesehen.
Die Klappe 21 ist über Bolzen 30, 31 um eine Drehachse y
schwenkbar in der Dampfleitung 20 gelagert. Sie weist ein
Trägheitsmoment Iy um diese Drehachse y auf. Zum Verschwenken
der Klappe 21 dient ein Linearantrieb 23, der über einen He
bel 33 ein Beschleunigungsmoment My bereitstellt. Der Träg
heitsmoment Iy dieser Klappe ist beträchtlich. Es ist daher
ein hohes Beschleunigungsmoment My erforderlich.
Fig. 3 zeigt schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel der
Erfindung. Die Klappe 21 ist erfindungsgemäß in vier Elemente
25a, 25b, 25c, 25d aufgeteilt worden, von denen jedes einen
eigenen Antrieb 26a, 26b, 26c, 26d aufweist. Die Elemente
25a, 25b, 25c, 25d sind jeweils um eine Drehachse y drehbar
und weisen ein Trägheitsmoment Iy auf. Die Antriebe 26a, 26b,
26c, 26d stellen jeweils ein Beschleunigungsmoment My be
reit. Die von den Elementen 25a, 25b, 25c, 25d abgedeckte
Fläche entspricht der Fläche, die auch von der Klappe 21 ab
gedeckt wird.
Die Fig. 4 bis 11 zeigen weitere Ausführungsbeispiele der
Erfindung. Der Querschnitt der Dampfleitung 20 ist schema
tisch in Streichlinien dargestellt. Während in Fig. 3 für
jedes Element 25a, 25b, 25c, 25d ein eigener Antrieb 26a,
26b, 26c, 26d vorgesehen ist, sind bei der Ausgestaltung ge
mäß Fig. 4 nur noch zwei Antriebe 26a, 26b erforderlich.
Diese Antriebe 26a, 26b wirken über Hebelgetriebe 27a, 27b
jeweils auf zwei Elemente 25a, 25b beziehungsweise 25c, 25d.
Die beiden äußeren Elemente 25a, 25d sind zur Anpassung an
den Querschnitt der Dampfleitung 20 und zur Verbesserung des
Strömungsverhaltens mit Rundungen 28 versehen.
Bei der Ausgestaltung gemäß Fig. 5 werden alle vorhandenen
Elemente 25a, 25b, 25c, 25d von einem gemeinsamen Antrieb 26
über ein Hebelgetriebe 27 angetrieben. In diesem Ausführungs
beispiel beträgt die Dicke d der Elemente 25a, 25b, 25c, 25d
etwa die Hälfte der Breite b. Dieses Verhältnis von Breite b
zu Dicke b ist nur als Beispiel zu versehen, nicht als vor
teilhafte Ausgestaltung. Der genaue Wert der Dicke d wird an
hand von Festigkeitsüberlegungen ermittelt. Es ist ebenfalls
dargestellt, daß die Breite b der Hälfte des Radius r ent
spricht und somit die Angabe b = 2r/n zutreffend ist.
Es sind Ausnehmungen 29 in Form von Nuten oder Taschen vorge
sehen, die sich nicht über die gesamte Dicke d erstrecken. In
der in Fig. 5 dargestellten Schließstellung ist der Quer
schnitt der Dampfleitung 20 vollständig verschlossen. Die
Ausnehmungen 29 vertiefen sich zum Rand der Elemente 25b,
25c. Sobald diese Elemente 25b, 25c zum Freigeben des Quer
schnitts der Dampfleitung 20 verdreht werden, bildet sich ei
ne Voröffnung, da die Ausnehmungen 29 die Dichtungsebene etwa
in der Mitte der Elemente 25b, 25c zuerst erreichen.
Daher wird beim Verdrehen der Elemente 25a, 25b, 25c, 25d der
Querschnitt der Dampfleitung allmählich freigegeben, und so
mit werden die zweiten Teilturbinen 15 langsam ansteigend be
lastet. Dies verbessert die Regelbarkeit der Dampfturbinenan
lage 10 beim Freigeben der Dampfleitung 20, beispielsweise
beim Abfangen auf Eigenbedarf nach einem Lastabwurf.
Es können eine oder mehrere Ausnehmungen 29 auf einem oder
mehreren Elementen 25b, 25c vorgesehen werden. Die Ausneh
mungen 29 auf benachbarten Elementen 25b, 25c können wie in
Fig. 5 dargestellt auf unterschiedlichen Seiten, aber vor
teilhaft auf derselben Höhe angeordnet sein. Es sind aber
auch andere Ausgestaltungen möglich. Anzahl, Größe und Anord
nung der Ausnehmungen 29 werden in Abhängigkeit von den Rand
bedingungen festgelegt.
Die weiteren Figuren zeigen nochmals andere Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung. In Fig. 6 sind schematisch die
Grundformen der vier verwendeten Elemente 25a, 25b, 25c, 25d
sowie die Projektion der zu verschließenden Dampfleitung 20
dargestellt. Der Querschnitt der Dampfleitung 20 ist lokal an
die Form der Elemente 25a, 25b, 25c, 25d angepaßt und wird
vollständig verschlossen. Es ist ebenfalls eine Anpassung der
Elemente 25a, 25b, 25c, 25d an den Querschnitt oder eine An
passung sowohl der Elemente 25a, 25b, 25c, 25d als auch des
Querschnitts möglich, wie beispielsweise in Fig. 4 darge
stellt. Die Elemente 25a, 25b, 25c, 25d können quaderförmig
hergestellt und an den im Bereich des Dampfleitungsverschluß
ventils 14 modifizierten Querschnitt der Dampfleitung 20 an
gepaßt werden.
Die Fig. 7 bis 9 zeigen weitere Ausgestaltungen. Bei Fig.
7 ist das mittlere Element 25b im Umfangsbereich der Dampf
leitung 20 mit seitlichen Ansätzen 32 versehen. Diese ver
schließen Aussparungen an den seitlichen Elementen 25a, 25b,
die zum Verdrehen der Elemente 25a, 25b erforderlich sind. In
den Fig. 8 und 9 sind Varianten mit drei beziehungsweise
vier Elementen 25a, 25b, 25c, 25d dargestellt. Diese Elemente
25a, 25b, 25c, 25d können einzeln, gruppenweise oder alle ge
meinsam angetrieben werden. Fig. 10 zeigt ein Ausführungs
beispiel mit zwei Elementen 25a, 25b.
Bei den in den Fig. 3, 10 und 11 dargestellten Ausgestal
tungen weisen die verwendeten Elemente 25a, 25b, 25c, 25d be
ziehungsweise 25a, 25b dasselbe Trägheitsmoment Iy um ihre
Drehachse y auf. Die Breite der einzelnen Elemente 25a, 25b,
25c wird derart gewählt, daß die Elemente 25a, 25b, 25c das
selbe Trägheitsmoment Iy um ihre Drehachse y aufweisen. Das
mittlere Element 25b weist daher eine geringere Breite auf.
Durch die Verwendung von Elementen 25a, 25b, 25c, 25d mit
demselben Trägheitsmoment Iy kann für jedes der Elemente 25a,
25b, 25c, 25d der gleiche Antrieb 26a, 26b, 26c, 26d verwen
det werden. Bei einem gemeinsamen Antrieb mehrerer oder aller
Elemente 25a, 25b, 25c, 25d wird das vorgesehene Getriebe 27
gleichmäßig belastet und weist daher eine höhere Lebensdauer
auf.
Nachstehend werden die physikalischen Zusammenhänge näher er
läutert. Die für die Berechnung verwendeten Grundlagen lassen
sich beispielsweise aus W. Beitz, K.-H. Küttner (Herausge
ber), "Dubbel-Taschenbuch für den Maschinenbau", Springer
Verlag, 16. Auflage, 1987, Seite B 32 entnehmen.
Das Verschließen der Dampfleitung 20 erfolgt beim Stand der
Technik durch das Drehen der Klappe 21, die den gesamten
Querschnitt der Dampfleitung 20 abdeckt. Die Drehbeschleuni
gung zum Verschließen hängt von dem aufgebrachten Be
schleunigungsmoment My und dem Trägheitsmoment Iy um die
Drehachse y ab.
Die Dicke der Klappe 21 ist deutlich geringer als ihr Radius
und kann daher bei der Berechnung des Trägheitsmoment Iy ver
nachlässigt werden. Das Trägheitsmoment Iy,Klappe einer Klappe
21 ergibt sich zu:
mit:
m: Masse der Klappe
r: Radius der Klappe
m: Masse der Klappe
r: Radius der Klappe
Das Trägheitsmoment Iy,Quader eines quaderförmigen Elements 25,
ebenfalls unter Vernachlässigung der Dicke, ergibt sich zu:
mit:
m: Masse des Quaders
b: Breite des Quaders
m: Masse des Quaders
b: Breite des Quaders
Die Masse von Klappe 20 und Element 25 kann als identisch an
gesehen werden, da in beiden Fällen derselbe Querschnitt der
Dampfleitung 20 verschlossen werden soll.
Durch Aufteilung des einzelnen Elements 25 in eine Anzahl von
n identischen Elementen 25a, 25b, 25c, 25d ergibt sich:
Bei Verwendung von 4 Elementen 25a, 25b, 25c, 25d, also n = 4:
Vergleicht man die Trägheitsmomente Iy,Klappe, Iy,Quader einer ein
zigen Klappe 21 und von vier Elementen 25a, 25b, 25c, 25d, so
ergibt sich:
Allgemein gilt:
Durch die Aufteilung der einzigen Klappe 21 in vier gleichar
tige Elemente 25a, 25b, 25c, 25d läßt sich somit das Träg
heitsmoment Iy auf ein Drittel reduzieren. Soll eine gleich
bleibende Drehbeschleunigung beibehalten werden, kann da
her das Beschleunigungsmoment My ebenfalls auf ein Drittel
verringert werden. Selbst bei einer geringen Erhöhung der
Masse durch die Verwendung mehrerer Elemente 25a, 25b, 25c,
25d ergibt sich noch eine wesentliche Verringerung des Träg
heitsmoments Iy.
Dieses Bild wird auch unter Berücksichtigung einer nennens
werten Dicke d der Elemente 25a, 25b, 25c, 25d nicht wesent
lich verändert. Setzt man beispielhaft die Dicke d der Ele
mente mit der Hälfte der Breite b an, so ergibt sich:
Bei Verwendung von n identischen Elementen 25a, 25b, 25c, 25d
ergibt sich
Für n = 4 ergibt sich:
Allgemein gilt:
Auch bei Berücksichtigung der Dicke d der Elemente 25a, 25b,
25c, 25d läßt sich eine Verringerung des Trägheitsmoments Iy
auf weniger als die Hälfte erreichen. Das Beschleunigungsmoment
My für den Antrieb 26 kann daher bei gleichbleibender
Drehbeschleunigung wesentlich verringert werden.
Es können auch größere Querschnitte ohne wesentliche Steige
rung des Beschleunigungsmoments My bei gleichbleibender
Drehbeschleunigung verschlossen werden. Zur Berechnung
werden die Abmessungen der Elemente 25a, 25b, 25c, 25d so
verändert, daß sich dasselbe Beschleunigungsmoment My wie
bei einer Klappe 21 ergibt. Es gilt dann:
Ohne Berücksichtigung der Dicke d der Klappen:
Setzt man wiederum n = 4, so ergibt sich:
rneu = 1,73ralt
Mit Berücksichtigung der Dicke d der Elemente 25a, 25b, 25c,
25d ergibt sich:
Setzt man wiederum n = 4, so ergibt sich:
rneu = 1,55ralt
Der Radius der zu verschließenden Dampfleitung 20 kann somit
um 73% beziehungsweise 55% gesteigert werden, ohne daß eine
Erhöhung des Beschleunigungsmoments My erforderlich ist, um
die erwünschte Drehbeschleunigung beizubehalten. Dies ent
spricht einer Erhöhung der Querschnittsfläche der Dampflei
tung 20 um den Faktor 3 beziehungsweise 2,4.
Insgesamt ergibt sich mit dem Gegenstand der vorliegenden Er
findung ein Dampfleitungsverschlußventil 14 mit einem redu
zierten Trägheitsmoment Iy. Bei gleichbleibenden Abmessungen
einer zu verschließenden Dampfleitung 20 kann daher das er
forderliche Beschleunigungsmoment My wesentlich verringert
werden. Alternativ können mit demselben Beschleunigungsmoment
größere Querschnitte verschlossen werden.
Claims (11)
1. Dampfleitungsverschlußventil zum Verschließen einer Dampf
leitung (20), insbesondere in einer Dampfturbinenanlage (10)
zwischen einem ersten Expansionsabschnitt (11) und mindestens
einem zweiten Expansionsabschnitt (15), der mit geringerem
Druck als der erste Expansionsabschnitt (11) betrieben wird,
gekennzeichnet durch mehrere Elemen
te (25a, 25b, 25c, 25d), die gemeinsam den Querschnitt der
Dampfleitung (20) abdecken können.
2. Dampfleitungsverschlußventil nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß mindestens ei
nes der Elemente (25b; 25c) mit einer oder mehreren Ausneh
mungen (29) versehen ist, die sich nicht über die gesamte Di
cke (d) der Elemente (25a, 25b, 25c, 25d) erstrecken.
3. Dampfleitungsverschlußventil nach Anspruch 2, da
durch gekennzeichnet, daß sich die Aus
nehmungen (29) zum Rand des Elements (25b; 25c) vertiefen.
4. Dampfleitungsverschlußventil nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Elemente (25a, 25b, 25c, 25d) an den Querschnitt der
Dampfleitung (20)oder der Querschnitt der Dampfleitung (20)
an die Elemente (25a, 25b, 25c, 25d) angepaßt sind oder so
wohl der Querschnitt der Dampfleitung (20) als auch die Ele
mente (25a, 25b, 25c, 25d) verändert sind.
5. Dampfleitungsverschlußventil nach Anspruch 4, da
durch gekennzeichnet, daß mindestens ei
nes der Elemente (25a; 25d) eine Rundung (28) aufweist.
6. Dampfleitungsverschlußventil nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Elemente (25a, 25b, 25c, 25d) dieselbe Breite (b) aufwei
sen.
7. Dampfleitungsverschlußventil nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Elemente (25a, 25b, 25c, 25d) zur Anpassung an den Quer
schnitt der Dampfleitung (20) unterschiedliche Abmessungen
aufweisen.
8. Dampfleitungsverschlußventil nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Elemente (25a, 25b, 25c, 25d) dasselbe Trägheitsmoment
(Iy) um eine Drehachse (y) aufweisen.
9. Dampfleitungsverschlußventil nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Elemente (25a, 25b, 25c, 25d) des Dampfleitungsverschluß
ventils (14) unabhängig voneinander beweglich sind.
10. Dampfleitungsverschlußventil nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Elemente (25a, 25b; 25c, 25d) des Dampfleitungs
verschlußventils (14) über ein Getriebe (27a; 27b) mit einem
gemeinsamen Antrieb (26a; 26b) verbunden sind.
11. Dampfturbinenanlage mit mindestens einem ersten Expan
sionsabschnitt (11) und mindestens einem zweiten Expansions
abschnitt (15), der mit geringerem Druck als der mindestens
eine erste Expansionsabschnitt (11) betrieben wird, und mit
mindestens einer Dampfleitung (20) zur Speisung des zweiten
Expansionsabschnitts (15), dadurch gekenn
zeichnet, daß in jeder der Dampfleitungen (20)
stromaufwärts von Zuführungen (20a, 20b) zu dem zweiten Ex
pansionsabschnitt (15) ein Dampfleitungsverschlußventil (14)
angeordnet ist.
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