DE10110741A1 - Elektrisches Servolenkungssystem - Google Patents
Elektrisches ServolenkungssystemInfo
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- B62D5/046—Controlling the motor
- B62D5/0463—Controlling the motor calculating assisting torque from the motor based on driver input
Abstract
Es wird vorgeschlagen, ein elektrisches Servolenkungssystem, das dazu ausgelegt ist, einen Elektromotor (20) auf der Grundlage eines elektrischen Sollstromes zu steuern, der in Übereinstimmung mit einem Lenkdrehmoment (T) bestimmt wird, das an ein Lenkglied (1) angelegt wird, und eine Antriebskraft aus dem Elektromotor (20) an einen Lenkmechanismus (3) als Lenkhilfe anzulegen, wobei das elektrische Servolenkungssystem aufweist: DOLLAR A - Lenkdrehmoment-Erfassungsmittel (5) zum Erfassen des Lenkdrehmomentes (T); DOLLAR A - Sollstrom-Einstellmittel (11) zum Bestimmen des elektrischen Sollstromes in Übereinstimmung mit dem Lenkdrehmoment (T), das von den Lenkdrehmoment-Erfassungsmitteln (5) erfaßt ist, und zwar auf der Grundlage einer Hilfscharakteristik (L), die eine Beziehung zwischen dem Lenkdrehmoment (T) und dem elektrischen Sollstrom angibt und DOLLAR A - Motorsteuermittel (12) zum Steuern des Elektromotors (20), damit dieser eine Antriebskraft abgibt, und zwar auf der Grundlage des elektrischen Sollstromes, der von den Sollstrom-Einstellmitteln (11) bestimmt ist. DOLLAR A Das Servolenkungssystem weist ferner auf: DOLLAR A -Fahrzustand-Beurteilungsmittel (14) zum Beurteilen, ob sich ein mit dem elektrischen Servolenkungssystem ausgerüstetes Kraftfahrzeug in einem Slalomfahrzustand befindet oder nicht und DOLLAR A - Hilfscharakteristik-Modifikationsmittel (13) zum Verstellen der Hilfscharakteristik gegenüber einem Ausgangscharakteristiklevel, wenn die Fahrzustand-Beurteilungsmittel (14) urteilen, daß sich ...
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektrisches Servolen
kungssystem, das einen Lenkvorgang unterstützt, indem eine An
triebskraft aus einem Elektromotor an einen Lenkmechanismus an
gelegt wird, wobei der Elektromotor in Übereinstimmung mit ei
nem Lenkdrehmoment angesteuert wird, damit dieser seine An
triebskraft abgibt.
Ein elektrisches Servolenkungssystem, das einen Lenkvorgang un
terstützt, indem eine Antriebskraft aus einem Elektromotor an
einen Lenkmechanismus angelegt wird, wird herkömmlicherweise in
einem Kraftfahrzeug montiert. Der Elektromotor wird auf der
Grundlage eines elektrisches Sollstromes geregelt, der in Über
einstimmung mit einem Lenkdrehmoment bestimmt wird, das an ein
Lenkrad angelegt wird. Hierdurch wird eine Lenkhilfskraft in
Übereinstimmung mit dem Lenkdrehmoment an den Lenkmechanismus
angelegt.
Wenn ein Kraftfahrzeug entlang einer Bergstraße mit kontinuier
lichen Meandern bzw. Serpentinen fährt, befindet sich das
Kraftfahrzeug in einem sogenannten Slalomfahrzustand. Während
des Slalomfahrens sind der Lenkwinkel und das Lenkdrehmoment
jeweils tendenziell größer als während einer normalen Fahrt.
Dies belastet den Fahrer selbst dann, wenn er über eine Lenk
hilfe verfügt, so daß eine Verbesserung angestrebt wird, um ein
zufriedenstellenderes Lenkgefühl zu erreichen.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein elektri
sches Servolenkungssystem anzugeben, das die Belastung des Fah
rers während der Slalomfahrt mindert, um das Lenkgefühl zu ver
bessern.
Die vorliegende Erfindung ist zur Lösung dieses Problems ge
richtet auf ein elektrisches Servolenkungssystem, das dazu aus
gelegt ist, einen Elektromotor auf der Grundlage eines elektri
schen Sollstromes zu steuern, der in Übereinstimmung mit einem
Lenkdrehmoment bestimmt wird, das an ein Betätigungsglied ange
legt wird, und eine Antriebskraft aus dem Elektromotor an einen
Lenkmechanismus anzulegen, um den Lenkvorgang zu unterstützen.
Das System beinhaltet: einen Lenkdrehmoment-Sensor zum Erfassen
des Lenkdrehmomentes; eine Sollstrom-Einstellschaltung zum Be
stimmen des elektrischen Sollstromes in Übereinstimmung mit dem
Lenkdrehmoment, das von dem Lenkdrehmoment-Sensor erfaßt ist,
und zwar auf der Grundlage einer Hilfs- bzw. Unterstützungscha
rakteristik, die eine Beziehung zwischen dem Lenkdrehmoment und
dem elektrischen Sollstrom angibt; eine Motorsteuerschaltung
zum Steuern des Elektromotors, damit dieser eine Antriebskraft
abgibt, und zwar auf der Grundlage des elektrischen Sollstro
mes, der von der Sollstrom-Einstellschaltung bestimmt ist; eine
Fahrzustand-Beurteilungsschaltung zum Beurteilen, ob ein mit
dem elektrischen Servolenkungssystem ausgerüstetes Kraftfahr
zeug sich in einem Slalomfahrzustand befindet oder nicht; und
eine Hilfscharakteristik-Modifikationsschaltung zum Verstellen
bzw. Versetzen bzw. Verschieben der Hilfscharakteristik gegen
über einem Ausgangscharakteristiklevel, wenn die Fahrzustand-
Beurteilungsschaltung urteilt, daß sich das Kraftfahrzeug in
dem Slalomfahrzustand befindet.
Erfindungsgemäß wird die Hilfscharakteristik, die als eine
Grundlage zur Bestimmung des elektrischen Sollstromes gemäß dem
Lenkdrehmoment eingesetzt wird, so modifiziert, daß sie gegen
über dem Ausgangscharakteristiklevel verstellt wird, wenn sich
das Kraftfahrzeug in dem Slalomfahrzustand befindet. Während
der Slalomfahrt wird eine Lenkhilfskraft erzeugt, die sich von
jener unterscheidet, die zu erzeugen ist, wenn sich das Kraft
fahrzeug in einem anderen Fahrzustand befindet.
Das heißt, wenn sich das Kraftfahrzeug in dem Slalomfahrzustand
befindet, wird die Hilfscharakteristik gegenüber dem Ausgangs
charakteristiklevel verstellt, um den Elektromotor zu veranlas
sen, eine größere Antriebskraft zu erzeugen als bei dem Aus
gangscharakteristiklevel. Hierdurch wird eine größere Lenk
hilfskraft an den Lenkmechanismus angelegt, verglichen mit ei
nem gewöhnlichen Fahrzustand. Folglich kann ein Slalomlenkvor
gang vorteilhaft unterstützt werden, bei dem sich die Lenkrich
tung häufig ändert und ein Lenkwinkel sich um einen größeren
Winkelbereich verändert. Daher können Belastungen des Fahrers
gemindert werden, so daß das Lenkgefühl verbessert wird.
Die Fahrzustand-Beurteilungsschaltung kann dazu ausgelegt sein
zu urteilen, daß sich das Kraftfahrzeug in dem Slalomfahrzu
stand befindet, wenn eine Frequenz, bei der das von dem Lenk
drehmoment-Sensor erfaßte Drehmoment auf nicht weniger als ei
nen vorbestimmten Drehmomentlevel ansteigt (z. B. 3 Nm), einen
vorbestimmten Referenzfrequenzlevel erreicht. Folglich kann der
Slalomfahrzustand mit Gewißheit erfaßt werden, wenn ein größe
rer Lenkdrehmomentlevel mit einer höheren Frequenz erfaßt wird.
Die Fahrzustand-Beurteilungsschaltung kann eine Schaltung bein
halten, die dazu ausgelegt ist zu urteilen, daß das Kraftfahr
zeug aus dem Slalomfahrzustand herausgebracht worden ist, wenn
das von dem Lenkdrehmoment-Sensor erfaßte Lenkdrehmoment konti
nuierlich auf einem Wert nicht größer als ein zweiter vorbe
stimmter Drehmomentlevel gehalten wird (der vorzugsweise klei
ner ist als der erste vorbestimmte Drehmomentlevel, z. B. 2 Nm),
und zwar für eine Zeitspanne, die nicht kürzer ist als eine er
ste Zeitspanne (z. B. 30 Sekunden).
Folglich kann es erfaßt werden, wenn das Kraftfahrzeug aus dem
Slalomfahrzustand gebracht wird, und zwar auf der Grundlage des
erfaßten Lenkdrehmomentlevels.
Die Hilfscharakteristik-Modifikationsschaltung beinhaltet vor
zugsweise eine Einlenk-Beurteilungsschaltung, um zu beurteilen,
ob ein Einlenkvorgang durchgeführt wird oder nicht, und ist
vorzugsweise dazu ausgelegt, in Antwort auf das Urteil, daß ein
Einlenkvorgang durchgeführt wird, die Hilfscharakteristik ge
genüber dem Ausgangscharakteristiklevel zu verstellen.
Bei dieser Anordnung kann an den Lenkmechanismus eine größere
Lenkhilfskraft angelegt werden, wenn ein Einlenkvorgang während
der Slalomfahrt durchgeführt wird. Folglich kann eine Belastung
des Fahrers wirksam vermieden werden.
Die Einlenk-Beurteilungsschaltung beinhaltet vorzugsweise eine
Schaltung, die dazu ausgelegt ist zu urteilen, daß ein Einlenk
vorgang durchgeführt wird, wenn das von dem Lenkdrehmoment-
Sensor erfaßte Lenkdrehmoment kontinuierlich auf einem Wert
nicht kleiner als ein dritter vorbestimmter Drehmomentlevel ge
halten wird (der vorzugsweise kleiner ist als der erste vorbe
stimmte Drehmomentlevel und im wesentlichen gleich dem zweiten
vorbestimmten Drehmomentlevel sein kann, z. B. 2 Nm), und zwar
für eine Zeitspanne nicht kürzer als eine zweite Zeitspanne
(die vorzugsweise kürzer ist als die erste Zeitspanne, z. B.
0,1 Sekunden).
Bei dieser Anordnung wird der Einlenkvorgang des Betätigungs
gliedes während der Slalomfahrt erfaßt auf der Grundlage des
erfaßten Lenkdrehmomentlevels und die Hilfscharakteristik wird
modifiziert, um in diesem Zustand eine größere Lenkhilfskraft
zu erzeugen.
Die Hilfscharakteristik-Modifikationsschaltung ist vorzugsweise
dazu ausgelegt, die Hilfscharakteristik sequentiell in Überein
stimmung mit einer Veränderung des von dem Lenkdrehmoment-
Sensors erfaßten Lenkdrehmomentes zu modifizieren.
Bei dieser Anordnung wird die Hilfscharakteristik sequentiell
in Übereinstimmung mit der Veränderung des Lenkdrehmomentes
während der Slalomfahrt modifiziert. Daher kann zu jeder Zeit
während der Slalomfahrt eine geeignete Lenkhilfskraft erzeugt
werden.
Die Hilfscharakteristik-Modifikationsschaltung beinhaltet vor
zugsweise eine Zurücklenk-Beurteilungsschaltung, um zu beurtei
len, ob ein Zurücklenkvorgang durchgeführt wird oder nicht, und
ist vorzugsweise dazu ausgelegt, die Hilfscharakteristik auf
den Ausgangscharakteristiklevel zurückzuführen, wenn geurteilt
wird, daß der Zurücklenkvorgang durchgeführt wird.
Bei dieser Anordnung wird die Lenkhilfskraft reduziert, um das
Lenkdrehmoment während des Zurücklenkens zu erhöhen, so daß ein
geeignetes Zurücklenkgefühl bereitgestellt werden kann, um das
Lenkgefühl insgesamt zu verbessern.
Die Zurücklenk-Beurteilungsschaltung beinhaltet vorzugsweise
eine Schaltung, die dazu ausgelegt ist zu urteilen, daß der Zu
rücklenkvorgang durchgeführt wird, wenn ein zeitbasierter Dif
ferentialwert des von dem Lenkdrehmoment-Sensor erfaßten Lenk
drehmomentes auf einen Wert kleiner als ein vorbestimmter Wert
abnimmt. (z. B. - 10 Nm/Sekunde).
Bei dieser Anordnung wird ein Zustand, bei dem das Betätigungs
glied zum Zurücklenken während der Slalomfahrt relativ schnell
in eine neutrale Position zurückgebracht wird, auf der Grundla
ge des zeitbasierten Differentialwertes des Lenkdrehmomentes
erfaßt und die Hilfscharakteristik wird in diesem Zustand auf
den Ausgangscharakteristiklevel zurückgeführt.
Die Zurücklenk-Beurteilungsschaltung kann eine Schaltung auf
weisen, die dazu ausgelegt ist zu urteilen, daß der Zurücklenk
vorgang durchgeführt wird, wenn das von dem Lenkdrehmoment-
Sensor erfaßte Lenkdrehmoment kontinuierlich für eine Zeitspan
ne länger als eine dritte Zeitspanne (die vorzugsweise kürzer
ist als die erste Zeitspanne und im wesentlichen gleich sein
kann zu der zweiten Zeitspanne, z. B. 0,1 Sekunden) reduziert
bleibt.
Bei dieser Anordnung wird ein Zustand, bei dem das Betätigungs
glied zum Zurücklenken während der Slalomfahrt relativ langsam
in die neutrale Position zurückgeführt wird, auf der Grundlage
des erfaßten Lenkdrehmomentwertes erfaßt und die Hilfscharakte
ristik wird in diesem Zustand auf den Ausgangscharakteristik
level zurückgeführt.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockdiagramm des elektrischen Aufbaus eines
elektrischen Servolenkungssystems gemäß einer Aus
führungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 ein Diagramm, das eine beispielhafte Hilfscharakte
ristik darstellt;
Fig. 3 ein Flußdiagramm zum Erläutern eines beispielhaften
Prozesses zum Modifizieren der Hilfscharakteristik;
Fig. 4 ein Flußdiagramm zum Erläutern eines beispielhaften
Prozesses zum Modifizieren der Hilfscharakteristik;
und
Fig. 5 ein Flußdiagramm zum Erläutern eines beispielhaften
Prozesses zum Modifizieren der Hilfscharakteristik.
Fig. 1 ist ein Blockdiagramm, das den elektrischen Aufbau eines
Servolenkungssystems gemäß einer Ausführungsform der vorliegen
den Erfindung darstellt. Ein Lenkdrehmoment, das an ein Lenk
rad 1 als Betätigungsglied angelegt wird, wird über eine Lenk
welle 2 auf einen Lenkmechanismus 3 übertragen. Eine Antriebs
kraft, die von einem Elektromotor 20 erzeugt wird, wird als
Lenkhilfskraft an den Lenkmechanismus 3 übertragen.
Die Lenkwelle 2 ist in eine Eingangswelle 2A, die mit dem Lenk
rad 1 gekoppelt ist, und einer Ausgangswelle 2B unterteilt, die
mit dem Lenkmechanismus 3 gekoppelt ist. Die Eingangswelle 2A
und die Ausgangswelle 2B sind miteinander über ein Torsions
glied ("torsion bar") 4 verbunden. Das Torsionsglied 4 erfährt
eine Torsion in Übereinstimmung mit einem Lenkdrehmoment T und
die Richtung und die Amplitude der Torsion werden von einem
Drehmomentsensor 5 erfaßt. Ein Ausgangssignal des Drehmoment
sensors 5 wird einer Steuereinrichtung (ECU) 10 eingegeben.
Die Steuereinrichtung 10 legt einen elektrischen Antriebsstrom
an den Elektromotor 20 an, und zwar in Übereinstimmung mit dem
von dem Drehmomentsensor 5 erfaßten Lenkdrehmoment, um den
Elektromotor 20 zu steuern, so, daß dieser eine Antriebskraft
abgibt und eine Lenkhilfskraft an den Lenkmechanismus 3 in
Übereinstimmung mit dem Lenkdrehmoment T angelegt wird. Die
Steuereinrichtung 10 empfängt, zusätzlich zu dem Ausgangssignal
des Drehmomentsensors 5, ein Ausgangssignal eines Lenkwinkel
sensors 6 zum Erfassen eines Lenkwinkels θ entsprechend dem
Drehwinkel des Lenkrades 1 und ein Ausgangssignal eines Fahr
zeuggeschwindigkeitssensors 7 zum Erfassen der Geschwindig
keit V eines Kraftfahrzeuges, das mit dem erfinderischen elek
trischen Servolenkungssystem ausgestattet ist.
Die Steuereinrichtung läßt einen eingebauten Mikroprozessor
softwaregestützte Prozesse durchführen, um die Funktion eines
Sollstrom-Einstellabschnittes 11 zum Bestimmen eines elektri
schen Sollstromes gemäß dem Lenkdrehmoment T, die Funktion ei
nes Motorsteuerabschnittes 2 zum Regeln des Elektromotors 20
auf der Grundlage des elektrischen Sollstromes, der von dem
Sollstrom-Einstellabschnitt 11 bestimmt ist, die Funktion eines
Hilfscharakteristik-Modifikationsabschnittes 13 zum Modifizie
ren einer Hilfscharakteristik, die eine charakteristische Be
ziehung des Lenkdrehmomentes und des elektrischen Sollstromes
in dem Sollstrom-Einstellabschnitt 11 angibt, und die Funktion
eines Fahrzustand-Beurteilungsabschnittes 14 zum Beurteilen, ob
sich das Kraftfahrzeug in einem Slalomfahrzustand befindet oder
nicht, zu bewirken.
Der Fahrzustand-Beurteilungsabschnitt 14 beurteilt auf der
Grundlage der von dem Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 7 erfaßten
Fahrzeuggeschwindigkeit V und auf der Grundlage des von dem
Drehmomentsensors 5 erfaßten Lenkdrehmomentes T, ob sich das
Kraftfahrzeug in dem Slalomfahrzustand befindet oder nicht, und
legt ein Signal, das das Beurteilungsergebnis angibt, an den
Hilfscharakteristik-Modifikationsabschnitt 13 an.
Fig. 2 ist ein Diagramm, das eine beispielhafte Hilfscharakte
ristik darstellt, die zu verwenden ist, wenn der Sollstrom-Ein
stellabschnitt 11 den elektrischen Sollstrom bestimmt. Ein Aus
gangscharakteristiklevel bzw. eine Ausgangskennlinie ist durch
eine Kurve L0 angegeben. Wenn das Kraftfahrzeug sich in einem
anderen Fahrzustand als dem Slalomfahrzustand befindet, be
stimmt der Sollstrom-Einstellabschnitt 11 den elektrischen
Sollstrom für das Lenkdrehmoment T auf der Grundlage der Kurve
L0. Das Lenkdrehmoment T, das von dem Drehmomentsensor 5 erfaßt
wird, hat ein positives Vorzeichen, wenn seine Richtung eine
Drehung des Lenkrades 1 nach rechts dient (nachstehend als
"rechtes Rotationsdrehmoment" bezeichnet), und weist ein negati
ves Vorzeichen auf, wenn seine Richtung einem Drehen des Lenk
rades 1 nach links dient (nachstehend mit "linkes Rotations
drehmoment" bezeichnet). Der elektrische Sollstrom weist einen
positiven Wert auf, wenn ein an den Lenkmechanismus 3 anzule
gendes Drehmoment einer Kurve nach rechts dient, und weist ei
nen negativen Wert auf, wenn ein an den Lenkmechanismus 3 anzu
legendes Drehmoment einer Kurve nach links dient.
Ein vorbestimmter Bereich bzw. Abschnitt des Lenkdrehmomentes T
um den Nullwert herum wird als sogenannte Totzone NS definiert.
Innerhalb der Totzone NS ist der elektrische Sollstrom auf 0
gesetzt, unabhängig von dem Wert des Lenkdrehmomentes T. Aus
Gründen einer einfacheren Darstellung wird ein positiver Ab
schnitt der Kurve L0, der sich an die Totzone NS anschließt,
nachstehend als positive Ausgangshilfscharakteristikkurve L0p
bezeichnet, und ein negativer Abschnitt der Kurve L0, der sich
an die Totzone NS anschließt, wird als negative Aus
gangshilfscharakteristikkurve L0n bezeichnet. Ähnlich wird ein
positiver Abschnitt der Hilfscharakteristikkurve, der sich an
die Totzone NS anschließt, als positive Hilfscharakteristik
kurve bezeichnet, und ein negativer Abschnitt der Hilfs
charakteristikkurve, der sich an die Totzone NS anschließt,
wird als negative Hilfscharakteristikkurve bezeichnet.
Wenn bei dieser Ausführungsform der Slalomfahrzustand erfaßt
wird und ein Einlenkvorgang ("forward stroke steering operati
on") durchgeführt wird, um das Lenkrad 1 aus seiner neutralen
Position zu verdrehen, wird die positive Hilfscharakteristik
kurve oder die negative Hilfscharakteristikkurve gegenüber der
Ausgangshilfscharakteristikkurve L0p oder L0n verstellt bzw.
verschoben, und zwar aufgrund des Betriebes des Hilfscharakte
ristik-Modifikationsabschnittes 13. Genauer gesagt, wenn der
Einlenkvorgang erfaßt wird, wobei ein rechtes Rotationsdrehmo
ment an das Lenkrad 1 während der Slalomfahrt angelegt wird,
wird die positive Hilfscharakteristikkurve graduell gegenüber
der positiven Ausgangshilfscharakteristikkurve L0p in eine der
artige Richtung verschoben, daß der elektrische Sollstrom er
höht wird. Auf ähnliche Weise wird dann, wenn ein Einlenkvor
gang erfaßt wird, bei dem ein linkes Rotationsdrehmoment an das
Lenkrad 1 während der Slalomfahrt angelegt wird, die negative
Hilfscharakteristikkurve graduell gegenüber der negativen Aus
gangshilfscharakteristikkurve L0n in eine solche Richtung ver
schoben, daß der elektrische Sollstrom verringert wird (bzw.
der Absolutwert des elektrischen Sollstromes erhöht wird).
Selbst während der Slalomfahrt wird der elektrische Sollstrom
auf der Grundlage der Ausgangshilfscharakteristikkurve L0n be
stimmt, wenn ein Zurücklenkvorgang durchgeführt wird, um das
Lenkrad 1 in die neutrale Position zurückzuführen.
Das heißt, wenn der Einlenkvorgang während der Slalomfahrt
durchgeführt wird, wird von dem Elektromotor 20 an den Lenkme
chanismus 3 eine größere Lenkhilfskraft angelegt als während
anderer Fahrzustände des Kraftfahrzeuges. Folglich wird eine
Belastung des Fahrers, der das Lenkrad 1 hält, gemindert.
Bei dieser Ausführungsform wird die Hilfscharakteristikkurve
ferner modifiziert in Übereinstimmung mit einer Veränderung des
Lenkdrehmomentes, wenn der Einlenkvorgang während der Slalom
fahrt durchgeführt wird. Genauer gesagt wird die positive
Hilfscharakteristikkurve modifiziert innerhalb einer Zone, die
definiert ist zwischen der positiven Ausgangshilfscharakteri
stikkurve L0p und einer positiven oberen Grenzhilfscharakte
ristikkurve L1p, um den elektrischen Sollstrom zu erhöhen oder
zu verringern. Auf ähnliche Weise wird die negative Hilfs
charakteristikkurve ferner modifiziert innerhalb einer Zone,
die definiert ist zwischen der negativen Hilfscharakteristik
kurve L0n und einer negativen unteren Grenzhilfscharakteristik
kurve L1n, um den elektrischen Sollstrom zu erhöhen oder zu re
duzieren.
Wenn während der Slalomfahrt der Einlenkvorgang durchgeführt
wird, wird die Hilfscharakteristik modifiziert in Übereinstim
mung mit der Veränderung des Lenkdrehmomentes T, das an das
Lenkrad 1 angelegt wird, so daß die Lenkhilfskraft geeignet an
den Lenkmechanismus 3 angelegt wird. Folglich kann ein zufrie
denstellendes Lenkgefühl bereitgestellt werden.
Die Fig. 3, 4 und 5 sind Flußdiagramme zum Erläutern eines be
stimmten Beispiels eines Prozesses, der von dem Fahrzustand-
Beurteilungsabschnitt 14 und dem Hilfscharakteristik-Modifika
tionsabschnitt 13 durchzuführen ist. Bei diesem Beispiel sind
die Zonen, die zwischen der positiven Ausgangshilfscharak
teristikkurve L0p und der positiven oberen Grenzhilfscharakte
ristikkurve L1p sowie zwischen der negativen Ausgangshilfscha
rakteristikkurve LOn und der negativen unteren Grenzhilfs
charakteristikkurve Lln definiert sind, jeweils in 64 Level un
terteilt, und es wird eine Hilfscharakteristikkurve entspre
chend einem dieser Level ausgewählt auf der Grundlage eines
Verstell- bzw. Verschiebewertes OS (O ≦ OS ≦ 64). Die positive
und negative Ausgangshilfscharakteristikkurve L0p und L0n ent
sprechen jeweils einem Verschiebewert von OS = 0, wohingegen
die positive obere Grenzhilfscharakteristikkurve L1p und die
negative untere Grenzhilfscharakteristikkurve L1n jeweils einem
Verschiebewert von OS = 64 entsprechen.
Genauer gesagt wird ein elektrischer Verschiebesollstrom erhal
ten durch Addition (T < 0) oder Subtraktion (T < 0) eines Wer
tes entsprechend dem Verschiebewert OS (z. B. einem Wert, der
proportional ist zu dem Verschiebewert OS) zu/von dem elektri
schen Sollstrom (Normalwert bzw. Nennwert), der auf der Grund
lage des Lenkdrehmomentes T in Übereinstimmung mit der positi
ven bzw. negativen Ausgangshilfscharakteristikkurve L0p oder
L0n bestimmt wird. Im Ergebnis wird ein elektrischer Sollstrom
level gemäß der verschobenen Hilfscharakteristikkurve bestimmt.
Der in den Fig. 3, 4 und 5 dargestellte Prozeß wird wiederholt
in vorbestimmten Steuerzyklen während des Betriebs des elektri
schen Servolenkungssystems durchgeführt (während einer Zeit,
während der ein Zündschalter eingeschaltet ist).
Genauer gesagt wird zuerst beurteilt, ob ein Slalomsteuermodus
flag, das den Slalomfahrzustand angibt, ausgeschaltet ist oder
nicht (Schritt S1). Wenn sich das Kraftfahrzeug nicht in dem
Slalomfahrzustand befindet, ist das Slalomsteuermodusflag aus
geschaltet. In diesem Fall wird beurteilt, ob die von dem Fahr
zeuggeschwindigkeitssensor 7 erfaßte Fahrzeuggeschwindigkeit V
sich innerhalb eines Bereiches befindet oder nicht, z. B. zwi
schen 10 und 80 km pro Stunde (Schritt S2). Wenn die Fahrzeug
geschwindigkeit V sich außerhalb dieses Bereiches befindet, be
steht eine hohe Wahrscheinlichkeit, daß sich das Kraftfahrzeug
nicht in dem Slalomfahrzustand befindet. In diesem Fall wird
ein Beurteilungswert C, der angibt, ob sich das Kraftfahrzeug
in dem Slalomfahrzustand befindet oder nicht, um "1" dekremen
tiert (Schritt S5). Der Beurteilungswert C hat jedoch eine un
tere Grenze von 0 und läßt sich nicht weiter dekrementieren.
Wenn im Schritt S2 beurteilt wird, daß die Fahrzeuggeschwindig
keit V sich innerhalb des Bereiches zwischen 10 und 80 km pro
Stunde befindet, wird das Lenkdrehmoment T, das von dem Drehmo
mentsensor 5 erfaßt wird, überprüft. Wenn eine Bedingung er
füllt wird, daß der Absolutwert des Lenkdrehmomentes T
(nachstehend bezeichnet als "Lenkdrehmoment |TV|") nicht kleiner
als 3 Nm (erster vorbestimmter Drehmomentlevel) (JA im
Schritt S3) wird der Beurteilungswert C um "5" inkrementiert
(Schritt S4).
Nachdem der Beurteilungswert C im Schritt S4 oder S5 aktuali
siert worden ist, wird beurteilt, ob der Beurteilungswert C ei
nen Referenzbeurteilungswert Cref erreicht hat oder nicht
(Schritt S6). Wenn geurteilt wird, daß der Beurteilungswert C
den Referenzbeurteilungswert Cref erreicht, wird das Slalom
steuermodusflag eingeschaltet (Schritt S7). Wenn der Beurtei
lungswert C den Referenzbeurteilungswert Cref nicht erreicht,
wird eine Prozeßfolge ausgehend von Schritt S1 wiederholt.
Der Beurteilungswert C gibt eine Frequenz an, bei der das Lenk
drehmoment |T| ansteigt auf einen Wert nicht kleiner als 3 Nm.
Während der Slalomfahrt werden ein Einlenkvorgang, bei dem das
Lenkrad 1 aus der neutralen Position wegbewegt wird, und der
Zurücklenkvorgang, bei dem das Lenkrad 1 in die neutrale Posi
tion zurückgeführt wird, alternierend ausgeführt. Daher wird
das Lenkdrehmoment |T| nicht notwendigerweise auf größeren
Leveln gehalten, sondern steigt auf größere Level und sinkt auf
kleinere Level in alternierender Art und Weise. Da der Beurtei
lungswert C um "5" inkrementiert wird, wenn das Lenkdrehmo
ment |T| nicht kleiner ist als 3 Nm und da der Beurteilungswert
C um "1" dekrementiert wird, wenn das Lenkdrehmoment |T| klei
ner ist als 3 Nm, kann der Slalomfahrzustand des Kraftfahrzeu
ges prompt und mit Gewißheit erfaßt werden.
Wenn das Slalomsteuermodusflag eingeschaltet ist (Schritt S7),
geht der Prozeß zum Schritt S8 in Fig. 4, um zu beurteilen, ob
ein Slalomsteuerimplementierungsflag eingeschaltet ist oder
nicht. Sofort nachdem das Slalomsteuermodusflag eingeschaltet
ist, ist das Slalomsteuerimplementierungsflag ausgeschaltet und
der Prozeß geht daher über zu Schritt S9.
Im Schritt S9 wird beurteilt, ob ein Einlenkvorgang durchge
führt wird oder nicht. Das heißt, es wird beurteilt, ob ein Zu
stand, bei dem das von dem Drehmomentsensor 5 erfaßte Lenk
drehmoment |T| beispielsweise nicht kleiner ist als 2 Nm
(dritter vorbestimmter Drehmomentlevel), aufrechterhalten wird
für beispielsweise 0,1 Sekunden (zweite Zeitspanne). Wenn die
Beurteilung positiv ist, wird geurteilt, daß ein Einlenkvorgang
durchgeführt wird und das Slalomsteuerimplementierungsflag wird
eingeschaltet (Schritt S10). Wenn im Gegensatz hierzu der Zu
stand, bei dem das Lenkdrehmoment |T| nicht kleiner ist als
2 Nm, nicht für 0,1 Sekunden oder länger aufrechterhalten wird
(NEIN im Schritt S9), wird ein in Fig. 5 gezeigter Prozeß
durchgeführt, um zu beurteilen, ob das Kraftfahrzeug aus dem
Slalomfahrzustand herausgebracht worden ist oder nicht.
Das heißt, es wird beurteilt, ob eine Zeitspanne, während der
das Lenkdrehmoment |T| beispielsweise auf nicht mehr als 2 Nm
(zweiter vorbestimmter Drehmomentlevel) gehalten wird, 30 Se
kunden erreicht (erste Zeitspanne) (Schritt S11). Wenn diese
Beurteilung positiv ist, wird folglich geurteilt, daß das
Kraftfahrzeug aus dem Slalomfahrzustand herausgebracht worden
ist und das Slalomsteuermodusflag wird ausgeschaltet
(Schritt S12). Wenn die Beurteilung im Schritt S11 negativ ist,
wird geurteilt, daß das Kraftfahrzeug in dem Slalomfahrzustand
gehalten wird und das Slalomsteuermodusflag bleibt eingeschal
tet.
Wenn das Slalomsteuermodusflag eingeschaltet ist und das Sla
lomsteuerimplementierungsflag eingeschaltet ist, wird beur
teilt, ob das Lenkdrehmoment |T| angestiegen ist, verglichen
mit einem Lenkdrehmomentlevel, der bei dem vorhergehenden Steu
erzyklus beobachtet worden ist (Schritt S13). Wenn geurteilt
wird, daß das Lenkdrehmoment |T| erhöht ist, wird bestimmt, ob
der Verschiebewert OS kleiner ist als "64", welcher Wert die
obere Grenze von dem Verschiebewert OS darstellt (Schritt S14).
Wenn der Verschiebewert kleiner ist als die obere Grenze "64",
wird der Verschiebewert OS um "1" inkrementiert (Schritt S15).
Dann wird die Hilfscharakteristik modifiziert auf der Grundlage
des so bestimmten Verschiebewertes OS (Schritt S16).
Wenn andererseits im Schritt S13 beurteilt-wird, daß das Lenk
drehmoment |T| sich nicht erhöht hat verglichen mit dem Lenk
drehmomentlevel, der bei dem vorhergehenden Steuerzyklus beob
achtet worden ist, wird beurteilt, ob ein zeitbasierter Diffe
rentialwert T' des Lenkdrehmomentes |T| kleiner ist als bei
spielsweise - 10 Nm/sec (Schritt S17). Wenn der zeitbasierte
Differentialwert T' des Lenkdrehmomentes |T| kleiner ist als
- 10 Nm/sec, wird geurteilt, daß ein Zurücklenkvorgang durchge
führt wird, um das Lenkrad 1 relativ schnell in die neutrale
Position zurückzuführen, und der Verschiebewert OS wird auf 0
gesetzt, was den Ausgangswert von OS darstellt (Schritt S21).
Nachdem das Slalomsteuerimplementierungsflag ausgeschaltet ist
(Schritt S22), wird der elektrische Sollstrom des Elektromo
tors 20 bestimmt auf der Grundlage der Hilfscharakteristik ent
sprechend dem Verschiebewert von OS = 0, d. h. auf der Grundlage
der gewöhnlichen Hilfscharakteristik (Ausgangshilfscharakte
ristikkurve L0p oder L0n) (Schritt S16). Daher wird die Lenk
hilfskraft an den Lenkmechanismus 3 in Übereinstimmung mit der
gewöhnlichen Hilfscharakteristik angelegt, wenn während der
Slalomfahrt ein Zurücklenkvorgang durchgeführt wird.
Wenn der Zurücklenkvorgang durchgeführt wird, wobei das Lenk
rad 1 langsam in die neutrale Position zurückgeführt wird, kann
die Beurteilung im Schritt S17 negativ sein. In einem derarti
gen Fall wird beurteilt, ob das Lenkdrehmoment |T| reduziert
bleibt, beispielsweise für eine Zeitspanne nicht kürzer als
0,1 Sekunden (Schritt S18). Wenn diese Beurteilung positiv ist,
wird geurteilt, daß der Zurücklenkvorgang relativ langsam
durchgeführt wird, so daß eine Prozeßfolge aus Schritten S21
und S22 durchgeführt wird, um die Lenkhilfskraft in Überein
stimmung mit der Ausgangshilfscharakteristikkurve L0p oder L0n
zu erzeugen.
Wenn die Beurteilungen in den Schritten S17 und S18 anderer
seits negativ sind, so daß geurteilt wird, daß der Zurücklenk
vorgang nicht durchgeführt wird, sondern das Lenkdrehmoment |T|
reduziert ist, wird der Verschiebewert OS um "1" dekrementiert
(Schritt S20), vorausgesetzt, daß der Verschiebewert OS größer
bleibt als Null (Schritt S19). Die Hilfscharakteristik wird be
stimmt auf der Grundlage des derart dekrementierten Verschiebe
wertes OS und der elektrische Sollstrom des Elektromotors 20
wird bestimmt in Übereinstimmung mit der derart modifizierten
Hilfscharakteristik. Diese Situation kann beispielsweise auf
treten, wenn das Kraftfahrzeug während der Slalomfahrt entlang
einer zusammengesetzten Kurve mit unterschiedlichen Krümmungs
radien fährt, d. h. entlang einer Kurve, die zu Beginn einen
kleineren Krümmungsradius und in der Mitte einen größeren Krüm
mungsradius besitzt.
Nur dann, wenn der Einlenkvorgang während der Slalomfahrt
durchgeführt wird, wird die Hilfscharakteristik somit geeignet
innerhalb der Zone modifiziert, die zwischen der positiven Aus
gangshilfscharakteristikkurve L0p und der oberen Grenzhilfs
charakteristikkurve L1p bzw. zwischen der negativen Aus
gangshilfscharakteristikkurve L0n und der unteren Grenzhilfs
charakteristikkurve L1n liegt. Wenn der Einlenkvorgang während
der Slalomfahrt durchgeführt wird, wird eine größere Lenkhilfs
kraft bereitgestellt verglichen mit einem Fall, bei dem sich
das Kraftfahrzeug in einem gewöhnlichen Fahrzustand befindet.
Somit wird eine Belastung des Fahrers beim Lenken, der wieder
holt Einlenkvorgänge durchführen muß, gemindert. Selbst während
der Slalomfahrt wird der Verschiebewert OS auf Null gestellt,
wenn der Zurücklenkvorgang durchgeführt wird und es wird die
gewöhnliche Hilfscharakteristik verwendet. Daher kann dem Lenk
rad 1 ein Zurücklenkwiderstand bereitgestellt werden, um ein
zufriedenstellendes Lenkgefühl bereitzustellen.
Wenn der Einlenkvorgang durchgeführt wird, kann die Hilfscha
rakteristik eingestellt werden in Übereinstimmung mit dem Lenk
drehmoment |T|, indem der Verschiebewert OS in Übereinstimmung
mit der Änderung des Lenkdrehmomentes |T| erhöht oder ernied
rigt wird. Daher kann die Lenkhilfskraft an den Lenkmechanis
mus 3 angelegt werden ohne Überschuß oder Mangel. Folglich kann
das Steuergefühl während der Slalomfahrt verbessert werden.
Genauer gesagt wird die positive Hilfscharakteristik modifi
ziert, so daß der elektrische Sollstrom erhöht wird in Überein
stimmung mit einer Steigerung des Verschiebewertes OS, und ver
ringert wird in Übereinstimmung mit einer Verringerung des Ver
schiebewertes OS. Auf ähnliche Weise wird die negative Hilfs
charakteristik modifiziert, so daß der elektrische Sollstrom
reduziert wird (oder dessen Absolutwert gesteigert wird) in
Übereinstimmung mit einem Anstieg des Verschiebewertes OS, und
daß der elektrische Sollstrom erhöht wird (oder dessen Absolut
wert verringert wird) in Übereinstimmung mit einer Verringerung
des Verschiebewertes OS.
Obgleich die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf eine
Ausführungsform beschrieben worden ist, kann die Erfindung auch
durch andere Ausführungsformen realisiert werden. Obgleich die
Frequenz des Auftretens des Anstiegs des Lenkdrehmoments |T|
bei der oben beschriebenen Ausführungsform erfaßt wird auf der
Grundlage des Beurteilungswertes, der um "5" inkrementiert
wird, wenn das Lenkdrehmoment |T| auf Werte nicht kleiner als 3 Nm
ansteigt, und um "1" dekrementiert wird, wenn das Lenk
drehmoment |T| auf Werte kleiner als 3 Nm sich verringert, kann
die Beurteilung des Slalomfahrzustandes des Kraftfahrzeuges
auch basieren auf einer Bedingung, daß die Anzahl des Auftre
tens des Zustandes, bei dem das Lenkdrehmoment auf Werte nicht
kleiner als 3 Nm ansteigt, einen vorbestimmten Referenzwert in
nerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne überschreitet.
Wenn der Einlenkvorgang während der Slalomfahrt durchgeführt
wird, wird die Hilfscharakteristik bei der oben beschriebenen
Ausführungsform in Übereinstimmung mit der Änderung des Lenk
drehmomentes |T| modifiziert. Der Verschiebewert kann jedoch
auch auf einen konstanten Level eingestellt werden, so daß die
Lenkhilfskraft, die generell größer ist als jene, die auf der
Grundlage der gewöhnlichen Hilfscharakteristik bestimmt wird,
an den Lenkmechanismus 3 angelegt wird.
Obgleich die Beurteilung des Einlenkvorganges bei der oben be
schriebenen Ausführungsform auf der Bedingung basiert, daß das
Lenkdrehmoment |T| kontinuierlich auf einem Wert nicht kleiner
als 2 Nm für nicht kürzer als 0,1 Sekunden gehalten wird, kann
die Erfassung des Einlenkvorganges beispielsweise auch erzielt
werden auf der Grundlage des Steuerwinkels θ, der von dem Lenk
winkelsensor θ erfaßt wird, oder einer zeitlichen Veränderung
des Lenkwinkels. Auf ähnliche Weise kann die Erfassung des Zu
rücklenkvorganges erzielt werden auf der Grundlage des Lenkwin
kels θ, der von dem Lenkwinkelsensor θ erfaßt wird, oder einer
zeitlichen Änderung des Lenkwinkels.
Obgleich die vorliegende Erfindung im Detail unter Bezugnahme
auf eine Ausführungsform beschrieben worden ist, versteht sich,
daß die vorstehende Offenbarung für die technischen Prinzipien
der vorliegenden Erfindung lediglich illustrativ, jedoch nicht
einschränkend sein soll. Der Schutzbereich der vorliegenden Er
findung ist allein durch die beigefügten Ansprüche einge
schränkt.
Die vorliegende Anmeldung entspricht der japanischen Patentan
meldung 2000-053766, die am 29. Februar 2000 im Japanischen Pa
tentamt eingereicht wurde.
Claims (13)
1. Elektrisches Servolenkungssystem, das dazu ausgelegt
ist, einen Elektromotor (20) auf der Grundlage eines elek
trischen Sollstromes zu steuern, der in Übereinstimmung
mit einem Lenkdrehmoment (T) bestimmt wird, das an ein
Lenkglied (1) angelegt wird, und eine Antriebskraft aus
dem Elektromotor (20) an einen Lenkmechanismus (3) als
Lenkhilfe anzulegen, wobei das elektrische Servolenkungs
system aufweist:
- - Lenkdrehmoment-Erfassungsmittel (5) zum Erfassen des Lenkdrehmomentes (T);
- - Sollstrom-Einstellmittel (11) zum Bestimmen des elektrischen Sollstromes in Übereinstimmung mit dem Lenk drehmoment (T), das von den Lenkdrehmoment-Erfassungs mitteln (5) erfaßt ist, und zwar auf der Grundlage einer Hilfscharakteristik (L), die eine Beziehung zwischen dem Lenkdrehmoment (T) und dem elektrischen Sollstrom angibt; und
- - Motorsteuermittel (12) zum Steuern des Elektromotors (20), damit dieser eine Antriebskraft abgibt, und zwar auf der Grundlage des elektrischen Sollstromes, der von den Sollstrom-Einstellmitteln (11) bestimmt ist;
- - Fahrzustand-Beurteilungsmittel (14) zum Beurteilen, ob sich ein mit dem elektrischen Servolenkungssystem aus gerüstetes Kraftfahrzeug in einem Slalomfahrzustand befin det oder nicht; und
- - Hilfscharakteristik-Modifikationsmittel (13) zum Verstellen der Hilfscharakteristik gegenüber einem Aus gangscharakteristiklevel, wenn die Fahrzustand-Beurtei lungsmittel (14) urteilen, daß sich das Kraftfahrzeug in dem Slalomfahrzustand befindet.
2. Servolenkungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fahrzustand-Beurteilungsmittel (14, S3-S6)
urteilen, daß sich das Kraftfahrzeug in dem Slalomfahrzustand
befindet, wenn eine Frequenz (C), mit der das von den Lenk
drehmoment-Erfassungsmitteln (5) erfaßte Lenkdrehmoment (T) auf
Level nicht kleiner als ein erster vorbestimmter Drehmoment
level ansteigt, einen vorbestimmten Referenzfrequenzlevel
(Cref) erreicht.
3. Servolenkungssystem nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrzustand-Beurteilungsmittel
(14) Mittel (S11) aufweisen, die urteilen, daß das Kraftfahr
zeug aus dem Slalomfahrzustand herausgebracht worden ist, wenn
das von den Lenkdrehmoment-Erfassungsmitteln (5) erfaßte Lenk
drehmoment kontinuierlich auf einem Wert nicht größer als ein
zweiter vorbestimmter Drehmomentlevel gehalten wird, und zwar
für eine Zeitspanne, die nicht kürzer ist als eine erste Zeit
spanne.
4. Servolenkungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zweite vorbestimmte Drehmomentlevel kleiner
ist als der erste vorbestimmte Drehmomentlevel.
5. Servolenkungssystem nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfscharakteristik-Modifika
tionsmittel (13) Einlenk-Beurteilungsmittel (S9) aufweisen, um
zu beurteilen, ob ein Einlenkvorgang durchgeführt wird oder
nicht, und die Hilfscharakteristik gegenüber dem Ausgangscha
rakteristiklevel in Antwort auf ein Urteil, daß ein Einlenkvor
gang durchgeführt wird, verschieben.
6. Servolenkungssystem nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einlenk-Beurteilungsmittel (S9) Mittel (S9)
aufweisen, die urteilen, daß ein Einlenkvorgang durchgeführt
wird, wenn das von den Lenkdrehmoment-Erfassungsmitteln (5) er
faßte Lenkdrehmoment (T) kontinuierlich auf einem Wert nicht
kleiner als ein dritter vorbestimmter Drehmomentlevel gehalten
wird, und zwar für eine Zeitspanne nicht kürzer als eine zweite
Zeitspanne.
7. Servolenkungssystem nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der dritte vorbestimmte Drehmomentlevel kleiner
ist als der erste vorbestimmte Drehmomentlevel.
8. Servolenkungssystem nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Zeitspanne kürzer ist als die
erste Zeitspanne.
9. Servolenkungssystem nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfscharakteristik-Modifika
tionsmittel (13, S13, S15, S20) die Hilfscharakteristik sequen
tiell in Übereinstimmung mit einer Veränderung des Lenkdrehmo
mentes modifizieren, das von den Lenkdrehmoment-Erfassungsmit
teln (5) erfaßt wird.
10. Servolenkungssystem nach einem der Ansprüche 1-9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfscharakteristik-Modifika
tionsmittel (13, S21) Zurücklenk-Beurteilungsmittel (S17, S18)
aufweisen, um zu beurteilen, ob ein Zurücklenkvorgang durchge
führt wird oder nicht, und die Hilfscharakteristik auf den Aus
gangscharakteristiklevel zurückführen, wenn geurteilt wird, daß
der Zurücklenkvorgang durchgeführt wird.
11. Servolenkungssystem nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zurücklenk-Beurteilungsmittel (S17, S18)
Mittel (S17) aufweisen, die urteilen, daß der Zurücklenkvorgang
durchgeführt wird, wenn ein zeitbasierter Differentialwert des
von den Lenkdrehmoment-Erfassungsmitteln (5) erfaßten Lenk
drehmomentes (T) auf einen Wert kleiner als ein vorbestimmter
Wert abfällt.
12. Servolenkungssystem nach Anspruch 10 oder 11, da
durch gekennzeichnet, daß die Zurücklenk-Beurteilungsmittel
(S17, S18) Mittel (S18) aufweisen, die urteilen, daß der Zu
rücklenkvorgang durchgeführt wird, wenn das von den Lenkdrehmo
ment-Erfassungsmitteln (5) erfaßte Lenkdrehmoment (T) kontinu
ierlich reduziert ist für eine Zeitspanne, die länger ist als
eine dritte Zeitspanne.
13. Servolenkungssystem nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die dritte Zeitspanne kürzer ist als die er
ste Zeitspanne.
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