DE10110503A1 - Verfahren zur kleinflächigen Beseitigung von Lackierungsfehlern - Google Patents
Verfahren zur kleinflächigen Beseitigung von LackierungsfehlernInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Reparatur von Lackierungsfehlstellen (20), insbesondere von kleinen Lackierungsfehlstellen (20) einer Automobillackierung, beschrieben, bei dem die Lackierung (12, 14, 16, 18) im Fehlstellenbereich sehr kleinflächig bis in eine bestimmte Tiefe, vorzugsweise kraterförmig abgetragen und der Fehlstellenbereich anschließend durch Nachlackieren nahezu unsichtbar für das menschliche Auge kaschiert wird. Die Abtragung erfolgt hierbei vorzugsweise mittels eines Unterdruck-Sandstrahlverfahrens auf einem nur maximal wenige Millimeter über die Fehlstelle (20) hinausreichenden Bereich bis in eine sich unter der Klarlackschicht (18) befindende farbgebende Basislackschicht (16) oder eine darunter liegende Füllerschicht (14). Das Nachlackieren umfasst vorzugsweise das Aufbringen einer Farblackschicht (16a) im Abtragungsbereich, das Auffüllen der verbleibenden Lackvertiefung mit Klarlack (18a), das Übernebeln des Fehlstellenbereiches mit Farblack (16b) und das Aufbringen einer schützenden Klarlackschicht (18b). Als Farblackschicht (16a, 16b) wird hierbei vorzugsweise der die Reparaturstelle umgebende Originalbasislack (16) oder zumindest ein Lack der gleichen Lackcharge verwendet, der beim Aufbringen der Originallackierung erfindungsgemäß abgesondert und aufbewahrt wird. Vor dem Abtragen der Lackschicht (12, 14, 16, 18) und/oder dem Nachlackieren wird der den Fehlstellenbereich umgebende Lackbereich vorzugsweise durch eine Schutzfolie mit einer lediglich den ...
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reparatur von Lackierungsfehlstellen,
insbesondere von kleinen Lackierungsfehlstellen einer Automobillackierung, wobei die
Lackierung im Fehlstellenbereich so tief abgetragen wird, dass die Lackierungsfehlstelle
zumindest teilweise entfernt wird, und eine durch die Abtragung entstandene Vertiefung
nachlackiert wird. Sie betrifft zudem Verfahren zum Auffüllen entsprechender Lackierungs-
Reparaturstellen oder Lackvertiefungen, insbesondere auch bei Effektlackierungen, mit
einem geeigneten Reparaturlack und ein Übernebelungsverfahren für bereits mit Lack
aufgefüllte Lackierungs-Reparaturstellen mit einem die Reparaturstelle kaschierenden
Farblack. Die Erfindung betrifft ferner ein spezielles Lackierungsverfahren, insbesondere für
Automobile, zur Bereitstellung eines optimal geeigneten Farblackes zur Durchführung dieser
Verfahren. Schließlich betrifft die Erfindung eine für die Verfahren einsetzbare Schutzfolie
zur Abdeckung des die Fehlstelle umgebenden Lackbereiches.
Beim Lackieren von Automobilen treten regelmäßig kleine Lackierungsfehler oder
Lackierungsfehlstellen auf, die gut sichtbar sind und daher nachträglich für das menschliche
Auge nahezu unsichtbar beseitigt werden müssen. Diese Fehlstellen können sowohl
oberflächliche Fehler in einer äußeren schützenden Klarlackschicht umfassen, die als
Lackerhebungen oder Lackpickel auftreten und durch Abschleifen und anschließendes
Polieren der Schleifstellen beseitigt werden, als auch unterhalb und/oder innerhalb der
Klarlackschicht auftretende Fehler, die durch den Klarlack hindurch gut sichtbar sind und
sich nicht durch eine einfache Egalisierung der Klarlackschicht beseitigen lassen.
Herkömmlich werden solche Fehlstellen daher zunächst großflächig abgeschliffen, wobei
üblicherweise jeweils eine etwa handtellergroße Schleifstelle entsteht, die anschließend
großflächig zum Rand hin auslaufend nachlackiert wird. Das Nachlackieren muss hierbei so
großflächig erfolgen, dass das Auge eines Betrachters die Übergänge zu der die Fehlstelle
umgebenden Originallackierung nicht mehr auflösen kann. Bei diesem sogenannten "Spot
repair-Verfahren" wird das betroffene Fahrzeug beim Nachlackieren als Schutz für die übrige
Lackierung bis auf die eigentliche Fehlstelle weitgehend oder komplett mit Folien oder
dergleichen abgedeckt oder maskiert, so dass eine entsprechende Fehlstellenreparatur
außerordentlich arbeitsaufwendig und teuer ist. Eine andere, nicht minder aufwendige
Methode besteht darin, durch eine sogenannte Ganzteillackierung das gesamte betroffene
Bauteil nachzulackieren.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung eines weniger
arbeitsintensiven, einfacheren, schnelleren und kostengünstigeren gattungsgemäßen
Verfahrens zur unauffälligen und für das menschliche Auge nahezu unsichtbaren
Beseitigung oder Kaschierung entsprechender Lackierungsfehlstellen. Wesentliche Aspekte
dieser Aufgabe oder Teilaufgaben bestehen hierbei in der Schaffung verbesserter Verfahren
zum Abtragen von Lackierungsfehlstellen, zum Auffüllen von Lackvertiefungen oder
Lackierungs-Reparaturstellen mit einem geeigneten Reparaturlack und zum Übernebeln
entsprechender Lackierungs-Reparaturstellen mit einem die Reparaturstelle kaschierenden
Farblack. Es soll ferner ein speziell für die Reparatur von Fehlstellen in Effektlackschichten
geeignetes Verfahren geschaffen werden. Weitere wichtige Aspekte dieser Aufgabe
bestehen in der Bereitstellung eines zur Durchführung dieser Verfahren optimal geeigneten
Farblacks und einer ebensolchen Schutzfolie.
Ein Aspekt dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Lackierung in
einem Bereich abgetragen wird, dessen Durchmesser nicht mehr als ein 10-Faches, nach
einer speziellen Ausführung höchstens ein 5-Faches eines Durchmessers der
Lackierungsfehlstelle entspricht. Die Lackierung wird also lediglich im Fehlstellenbereich
sehr kleinflächig oder sogar nur nahezu punktuell abgetragen. Die Abtragung erfolgt hierbei
jeweils nur maximal wenige Millimeter über die Fehlstelle hinaus, so dass der Abtragungs-
oder Bearbeitungsbereich im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren äußerst klein gehalten
und nach entsprechender Nachlackierung auf die nachstehend noch ausführlich
beschriebene erfindungsgemäße Art und Weise für das menschliche Auge praktisch nicht
mehr sichtbar ist. Der Durchmesser des Abtragungsbereiches beträgt vorzugsweise lediglich
etwa 0,5 bis 20 mm, insbesondere jedoch etwa 0,6 bis 10 mm. Besonders gute Ergebnisse
ergeben sich bei Durchmessern zwischen etwa 0,7 und 4 mm, insbesondere jedoch
zwischen etwa 0,8 und 2 mm.
Die Lackierung wird vorzugsweise bis in eine sich unter einer schützenden Klarlackschicht
befindende farbgebende Basislackschicht oder eine darunter liegende Füllerschicht
abgetragen, was bei einem herkömmlichen Lackaufbau einer Automobillackierung einer
Abtragungstiefe von etwa 55 bis 75 µm entspricht. Selbst bei tiefer reichenderen
Lackierungsfehlstellen oder Einschlüssen bis in den Bereich einer unter der Füllerschicht
liegenden und als Korrosionsschutz dienenden katophoretischen Tauchlackierung oder KTL-
Schicht lassen sich die Fehlstellen durch eine erfindungsgemäße Reparatur der Füller-,
Basis- und/oder Klarlackschicht praktisch unsichtbar kaschieren. Die Lackierung kann in
einem solchen Fall zwar auch bis in die KTL-Schicht oder gar bis auf das darunter liegende
Blech abgetragen werden, hierbei können jedoch eventuell gewisse Probleme auftreten, da
die Füllerfarbe üblicherweise von der Farbe der KTL-Schicht abweicht. Wenn die Reparatur
auf einem Originalfülleruntergrund im Bereich der Füller- oder Basislackschicht erfolgt,
lassen sich eventuelle Schwierigkeiten bei der nachfolgenden Farbrestaurierung vermeiden.
Zudem bleibt bei dieser Vorgehensweise die KTL-Schicht oder Korrosionsschutzschicht
unversehrt, die man ansonsten zur Vermeidung eventueller Korrosionsprobleme ebenfalls
reparieren oder wieder aufbauen müsste, was mit zumindest einem zusätzlichen
Verfahrensschritt verbunden wäre, der zu einer längeren Reparaturzeit und zu höheren
Reparaturkosten führen würde.
Durch das Abtragen der Lackierung wird vorzugsweise eine kraterförmige Vertiefung mit
einer Flankensteilheit von etwa 30 bis 95°, insbesondere jedoch von etwa 60 bis 80°,
erzeugt. Es können jedoch gegebenenfalls auch andere Werte für die Flankensteilheit
gewählt werden; bei zu großen oder zu kleinen Neigungswinkeln können hierbei jedoch
eventuelle Probleme beim Abtragen der Lackierung und/oder beim späteren Verfüllen und
Kaschieren des erzeugten Kraters auftreten.
Die Lackierung im Fehlstellenbereich wird mittels eines Ausbohr-, Ausfräs- oder
Ausschleifverfahrens, eines Strahlverfahrens oder eines sonstigen geeigneten
Materialabtragungsverfahrens, wie zum Beispiel eines Laserverfahrens, abgetragen. Gemäß
eines besonders vorteilhaften Verfahrens wird ein Sandstrahlverfahren verwendet, bei dem
zudem der Abtragungsvorgang, das heißt die Abtragungsgeschwindigkeit, die
Abtragungstiefe und die Form oder die Flankensteilheit der entstehenden kraterförmigen
Vertiefung, über das Strahlmittel und/oder die Strahlmittelmenge und/oder die
Strahlmittelgeschwindigkeit und/oder die Partikelgröße und/oder die Strahlzeit gesteuert
wird. Besonders bewährt hat sich ein Unterdruck-Sandstrahlverfahren, bei dem ein
Unterdruck nicht nur zum Ansaugen des verwendeten Strahlmittels über eine
Beschleunigungsstrecke, sondern gleichzeitig auch zum Absaugen des Strahlmittels und der
abgetragenen Lackpartikel genutzt wird, so dass eventuelle Beschädigungen des den
Fehlstellenbereich umgebenden Lackes durch herumfliegende Lack- oder Sandpartikel
zuverlässig verhindert werden.
Das Nachlackieren des Fehlstellenbereiches umfasst erfindungsgemäß ein Auffüllen der
erzeugten Lackvertiefung mit einem Reparaturlack, das heißt das Aufbringen zumindest
einer pigmenthaltigen Reparaturlackschicht im Fehlstellenbereich, ein Übernebeln
(Kaschieren) des Fehlstellenbereiches mit einem Farblack und ein anschließendes
Aufbringen einer Klarlackschicht. Dabei kann der Reparaturlack besonders vorteilhaft
entweder als ein Gemisch aus farbgebendem Lack und Klarlack oder als nacheinander
aufzutragende Farb- und Klarlackschichten aufgebracht werden. Es soll hier unter
farbgebendem Lack oder Farblack ein Lack verstanden werden, der Farbpigmente und
gegebenenfalls Effektpigmente enthält. Dadurch, dass in beiden Fällen der Farblackanteil im
Reparaturlack durch den Klarlack beziehungsweise durch die Klarlackschicht verdünnt wird,
wird - wie im Folgenden noch näher ausgeführt wird - eine genauer der umgebenden
Originallackierung entsprechende Reparaturstelle erzielt. Als Farblack sowohl für den
Reparaturlack als auch für das Übernebeln wird vorzugsweise Farblack der die
Reparaturstelle umgebenden Originallackierung oder ein Farblack der gleichen Lackcharge
verwendet. Als Klarlack für den Reparaturlack und/oder die abschließende Klarlackschicht
haben sich insbesondere wegen deren erwünschten guten Schrumpfungseigenschaften
lichtvernetzte so genannte UV-Klarlacke bewährt. Zum Aufbringen der einzelnen
Lackschichten wird hierbei vorzugsweise eine Präzisions-Sprüheinrichtung verwendet, wobei
der Fehlstellenbereich zuvor mittels eines Isopropanol/Wasser-Gemisches gereinigt wird.
Der Fehlstellenbereich kann zudem zwischen den einzelnen Arbeitsgängen, insbesondere
vor und/oder nach dem Übernebeln und/oder dem Aufbringen einer Klarlackschicht,
abgeschliffen und/oder poliert werden.
Vor dem Abtragen, Abschleifen, Polieren und/oder Aufbringen einer Lackschicht,
insbesondere jedoch vor dem Abtragen des Fehlstellenbereiches, wird der den
Fehlstellenbereich umgebende Lackbereich durch eine Schutzfolie mit einer lediglich den
Fehlstellenbereich und seine unmittelbare Umgebung freilassenden Öffnung abgedeckt. Der
eigentliche Arbeitsbereich bei den anschließenden Abtragungs-, Abschleif-
Nachlackierungs- und/oder Poliervorgängen, insbesondere der Durchmesser des
Abtragungsbereiches, wird vorzugsweise durch die Größe und Gestalt der Öffnung der
Schutzfolie bestimmt. Der Schutzfolie kommt ferner die Aufgabe zu, die weitere Umgebung
der Fehlstelle gezielt vor störenden Einwirkungen durch die Bearbeitung, insbesondere vor
Farbnebel und mechanischen Beschädigungen, zu schützen. Durch die erfindungsgemäß
kleinflächige Arbeitsweise und die Verwendung von Präzisionsinstrumenten zum Abtragen
und Lackieren ist nur eine äußerst geringe Folienabmessung erforderlich. Das herkömmliche
großflächige aufwendige Abkleben der Lackreparaturstelle entfällt. Störende
Lackierungsfehlstellen können somit sehr kleinflächig oder sogar punktuell beseitigt und
äußerst unauffällig und für das menschliche Auge nahezu unsichtbar gehalten werden.
Entsprechende Schutzfolien sind zudem auch für gekrümmte Flächen geeignet und somit in
der Automobilindustrie problemlos einsetzbar. Nach erfolgter Bearbeitung der
Lackierungsfehlstelle oder gegebenenfalls auch nach einem der hierfür erforderlichen
Zwischenschritte, insbesondere vor dem Übernebeln, wird die vorzugsweise selbsthaftend
oder selbstklebend ausgebildete Schutzfolie einfach rückstandsfrei von der Lackschicht
abgezogen und entsorgt.
Der Durchmesser der zentral in der erfindungsgemäßen Schutzfolie angeordneten und im
Wesentlichen kreisförmigen Öffnung wird für die einzelnen Lackierungsfehlstellen in
Abhängigkeit von der Fehlstellengröße jeweils passend gewählt und beträgt typischerweise
0,5 bis 4,0 mm. Besonders gute, das heißt nahezu unsichtbare Reparaturergebnisse lassen
sich mit einer Schutzfolienöffnung von 0,8 bis 2,0 mm erzielen.
Die Schutzfolie kann beispielsweise quadratisch ausgebildet sein mit einer Kantenlänge
zwischen etwa 25 × 25 mm2 und etwa 100 × 100 mm2, insbesondere jedoch zwischen etwa
40 × 40 mm2 und etwa 60 × 60 mm2. Es sind jedoch auch andere Ausgestaltungen, wie zum
Beispiel kreisrunde Schutzfolien mit entsprechenden Durchmessern, denkbar.
Die Schutzfolie ist in einer bevorzugten Ausgestaltung mit einer Markierung zur
Kennzeichnung der Lage der Öffnung versehen, vorteilhafterweise mit kreuzförmigen
Markierungslinien oder dergleichen, um Lackierungsfehlstellen einfacher und besser in den
Mittelpunkt der ausgesparten Fläche positionieren zu können. Darüber hinaus ist die
Schutzfolie erfindungsgemäß vorzugsweise farbig und/oder transparent ausgebildet, wobei
die Färbung der Folie abweichend von der die Reparaturstelle umgebenden Lackfarbe zu
wählen ist, so dass sie gleichzeitig als Lackfehlermarkierung verwendbar ist. Aufgrund der
geringen Foliendicke wird die Schutzfolie vorzugsweise auf einer Trägereinrichtung
aufgebracht und nach verschiedenen Öffnungsdurchmessern und Farben sortiert
abzugsfertig ausgeliefert.
Das Aufbringen der Schutzfolie auf den Lack wird durch Verwendung einer selbsthaftenden
oder selbstklebenden Folie erheblich erleichtert. Das Material der Schutzfolie und einer
etwaigen haftvermittelnden Beschichtung sollte verschiedenen Anforderungen entsprechen.
So sollte sich die Folie nach Gebrauch rückstandsfrei und leicht von dem Lack entfernen
lassen, um weitere Nachbehandlungsschritte zu ersparen. Auf der anderen Seite sollte eine
Widerstandsfähigkeit des Folienmaterials derart ausgelegt sein, dass die Folie
mechanischen Belastungen, beispielsweise beim Sandstrahlvorgang, der typischerweise
50 s bei 20 mbar Unterdruck andauert, standhält, ohne zu perforieren. Gleichzeitig muss die
Haftung der Folie ausreichen, um ein partielles Ablösen zu vermeiden. Schließlich sollten
weder Folie noch haftvermittelnde Beschichtung in einem für die Nachlackierung
verwendeten Lack beziehungsweise Lösungsmittel löslich sein.
Zur besseren Handhabung sind die Schutzfolien vorzugsweise mit einer Griffeinrichtung
oder einem so genannten "Anfasser" versehen, der beispielsweise als eine ein- oder
mehrseitige, nicht selbstklebende oder -haftende Randverstärkung ausgebildet sein kann.
Auch hierbei sind jedoch wiederum andere Ausgestaltungen denkbar.
Die Reparatur der Fehlstelle wird um so unauffälliger, je besser ein Farbeindruck der
Reparaturstelle mit der umgebenden Originallackierung übereinstimmt. Der Farbeindruck
lässt sich farbmetrisch durch den durch seine Wellenlänge bestimmten Farbton, die
Farbsättigung und die Helligkeit charakterisieren. Um den Farbton zu treffen, wird - wie
bereits erläutert wurde - möglichst der gleiche Farblack der Originallackierung für den
Reparatur- und den Übernebelungslack verwendet. Die Farbsättigung wird durch die
Gesamtheit der in den einzelnen farbgebenden Schichten überlagernden Farbpigmente oder
bei Effektlacken auch Effektpigmente bestimmt. Um den Farbeindruck der Originallackierung
möglichst genau nachzuahmen, wird daher der in die Vertiefung aufgebrachte Reparaturlack
und der darüber aufgenebelte Farblack derart abgestimmt, dass die Summe der Farb-
und/oder Effektpigmente der in die Lackvertiefung aufgebrachten Reparaturlackschicht und
der übernebelten Farblackschicht 85 bis 115%, vorzugsweise 90 bis 110%, der Summe der
die Reparaturstelle umgebenden Originallackierung entspricht. Im optimalen Fall weicht die
Anzahl der Pigmente um maximal ±3% von der Originallackierung ab. Dabei bezieht sich
die Summe der Pigmente jeweils auf eine senkrecht zu einer Lackoberfläche verlaufende
Achse, das heißt auf die Gesamtlacktiefe. Dabei ist weiterhin vorgesehen, dass ein Anteil
von Farbpigmenten und/oder Effektpigmenten in dem in die Lackvertiefung aufgebrachten
Reparaturlack derart bemessen wird, dass die Summe der Farb- und/oder Effektpigmente
der Reparaturlackschicht 50 bis 95%, vorzugsweise 65 bis 92%, der Summe von Farb-
und/oder Effektpigmenten der Farblackschicht der Originallackierung entspricht. Noch
bessere Ergebnisse lassen sich mit einer Reparaturlackschicht erzielen, die 75 bis 90% der
Pigmente der Originallackierung enthält. Die genannten Anteile lassen sich durch
entsprechende Anteile des Farblackes der Reparaturlackschicht beziehungsweise durch
eine entsprechende Verdünnung mit Klarlack einstellen. Insgesamt ist wichtig, dass in jedem
Fall die Summe der Pigmente der Reparaturlackschicht geringer als in der
Originallackschicht ist, um die fehlende Sättigung durch eine entsprechende Auslegung der
die Reparaturstelle übernebelnden Farblackschicht zu ergänzen. Letzteres wird durch eine
geeignete Wahl einer Schichtdicke der Farblackschicht erreicht. Vorzugsweise wird ferner
ein zumindest gleich heller Reparaturlack wie die Originallackierung aufgebracht, dessen
Farbeindruck später durch das anschließende Übernebeln korrigiert wird, da die
Farbkorrektur eines zu dunklen Reparaturlackes durch Übernebeln nachträglich kaum noch
möglich ist.
Eine besondere Schwierigkeit bei der Reparatur kleiner Lackierungsfehler ist durch eine
räumliche Ausrichtung von Effektpigmenten in sogenannten Effektlacken gegeben.
Aufgrund einer zweidimensionalen plättchen- oder stäbchenartigen Gestalt üblicher
Effektpigmente richten sich diese bevorzugt parallel zur Substratfläche und zueinander aus.
Im Oberflächenbereich der Lackschicht tendieren die Effektpigmente zudem zu einer
oberflächenparallelen Ausrichtung. Im Ergebnis nehmen in ausgedehnten Lackflächen die
Effektpigmente daher eine weitestgehend geordnete Ausrichtung an, die den optischen
Eindruck wesentlich bestimmt und den Reflexionsgrad abhängig von einem
Betrachtungswinkel variiert. Bei der Reparatur kleiner Lackierungsfehler kommt es wegen
der geringen Schichtdicke der Reparaturlackschicht, des nicht planen Untergrundes sowie
des kleinen Reparaturlackvolumens zu einer von der umgebenden Lackierung
abweichenden Ausrichtung der Effektpigmente und einer unerwünschten optischen
Auffälligkeit der Reparaturstelle. Nach einem besonders vorteilhaften Verfahren zum
Auffüllen einer Lackvertiefung oder einer Lackierungs-Reparaturstelle bei Effektlacken ist
daher vorgesehen, dass mindestens 80%, vorzugsweise mindestens 90% der
Effektpigmente der in die Vertiefung aufgebrachten Reparaturlackschicht sich im
Wesentlichen parallel zu den Effektpigmenten einer die Reparaturstelle umgebenden
Originallackierung ausrichten, das heißt parallel zur Lackoberfläche. Dabei ist besonders
bevorzugt vorgesehen, dass eine durch die Effektpigmente der Reparaturlackschicht
gebildete Hauptreflexionsebene um nicht mehr als 10°, insbesondere um höchstens 5°, von
einer Hauptreflexionsebene der Effektpigmente der Originallackierung abweicht. Dies lässt
sich mit einem Verfahren erreichen, bei dem eine Oberflächenspannung des
effektpigmenthaltigen Reparaturlackes, insbesondere durch geeignete Auswahl des
Lösungsmittels, derart eingestellt wird, dass der Reparaturlack nach Aushärtung eine im
Wesentlichen plane Oberfläche ausbildet, wobei eine maximale Höhenabweichung bezüglich
des umgebenden Lackniveaus höchstens 10 µm beträgt. Noch vorteilhafter beträgt die
Höhenabweichung höchstens 5 µm, insbesondere höchstens 1 µm. Auf diese Weise wird
vermieden, dass durch konkave oder konvexe Oberflächenverzerrungen im
Reparaturstellenbereich Pigmentausrichtungen verursacht werden, die von der parallelen
Ausrichtung in der Umgebung abweichen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung des Verfahrens wird ein effektpigmenthaltiger
Reparaturlack aufgetragen, dessen Reflexionsgrad unabhängig von einem
Betrachtungswinkel ist. Dies lässt sich etwa erreichen, indem Effektpigmente für den
Reparaturlack verwendet werden, die statt der üblichen stäbchen- oder plättchenförmigen
Gestalt eine dreidimensionale Gestaltung besitzen, bei der ein Verhältnis von
Ausdehnungen zweier Dimensionen jeweils 0,2 bis 5 beträgt. Dies kann insbesondere eine
tetraedrische, kubische, oktaedrische oder eine andere im Wesentlichen gleichflächige
Geometrie oder eine kugelförmige Gestaltung sein. Derartige Pigmente zeigen keine oder
eine nur geringe Neigung zur Ausrichtung und weisen daher zumindest weitgehend
richtungsunabhängige Reflexionseigenschaften auf.
Vorzugsweise wird zum Auffüllen des Kraters ein Reparaturlack aufgebracht, der eine um
mehr als etwa 30%, insbesondere eine mehr als etwa 50%, geringere Schrumpfung als der
farbgebende Lack der die Reparaturstelle umgebenden Originallackierung besitzt. Erreichen
lässt sich dies durch einen Reparaturlack mit einem Feststoffgehalt von mehr als etwa 40%,
insbesondere jedoch mehr als etwa 50%.
Der Reparaturlack wird erfindungsgemäß vorzugsweise so dick aufgebracht, dass die
Reparaturstelle bezüglich des sie umgebenden Lackniveaus nur noch eine Abweichung,
insbesondere eine Überhöhung, von maximal etwa 10 µm aufweist. Besonders gute
Ergebnisse ergeben sich bei Abweichungen von maximal etwa 5 µm, insbesondere jedoch
maximal etwa 1 µm.
Es wurde bereits mehrfach erwähnt, dass der Reparaturlack einen farbgebenden
pigmenthaltigen Lack und Klarlack, der als volumenausfüllendes Material verwendet wird,
umfasst. In diesem Sinne beziehen sich die vorausgehend erläuterten Eigenschaften des
Reparaturlackes, wie Farbton, Farbeindruck, Farbsättigung, Helligkeit,
Reflexionseigenschaften und Schrumpfeigenschaften, grundsätzlich auf die Summe aus
Farb- und Klarlack unabhängig, ob diese als Gemisch oder schichtweise aufgetragen
werden.
Beim Übernebeln der Lackierungs-Reparaturstelle wird erfindungsgemäß ein Farblack
aufgebracht, der eine höhere Pigmentdichte als der Reparaturlack besitzt, wobei
vorzugsweise Farblack der die Reparaturstelle umgebenden Originallackierung oder
zumindest ein Farblack der gleichen Lackcharge verwendet wird. Auf diese Weise lässt sich
der Farbeindruck besonders gut auf die umgebende Originallackierung abstimmen. Der
Übernebelungsbereich besitzt vorzugsweise einen Durchmesser von weniger als etwa
20 mm, insbesondere jedoch weniger als etwa 10 mm, und ist damit ebenfalls wesentlich
kleinflächiger als im Stand der Technik üblich. Beim Übernebeln wird vorzugsweise eine
Farbschicht aufgebracht, deren Dicke etwa 5 bis 75%, vorzugsweise jedoch 5 bis 50%,
insbesondere etwa 10 bis 25%, der Dicke der farbgebenden Schicht der die Reparaturstelle
umgebenden Originallackierung beträgt.
Das Übernebeln der Reparaturstelle mit farbgebendem Lack in einem
Übernebelungsbereich mit einem Durchmesser von insbesondere kleiner als 10 mm wird
bevorzugt durch Abschattung des die Reparaturstelle umgebenden Bereiches durch eine
beabstandet zur Oberfläche angeordneten Blende erreicht, die vor dem Übernebeln
angeordnet wird. Eine hierfür besonders geeignete Blende umfasst zwei übereinander auf
der Lackierungsoberfläche angeordnete Folien mit übereinander liegenden Öffnungen.
Dabei besitzt die Öffnung einer lackseitig angeordneten, abstandsgebenden Folie einen
größeren Durchmesser als die Öffnung (Blendenöffnung) der darüber liegenden, den
Übernebelungsbereich bestimmenden Folie. Ein zur Erzielung eines
Übernebelungsbereiches von unter 10 mm bevorzugter Durchmesser der Blendenöffnung
beträgt 1 bis 5 mm, insbesondere 2 bis 3 mm. Gleichzeitig hat sich eine Folienstärke der
lackseitig angeordneten Folie von 0,5 bis 2,0 mm, insbesondere von 1 mm, besonders
bewährt. Diese Folienstärke gibt den Abstand zwischen Blendenöffnung und
Lackierungsoberfläche vor, welcher ein nahezu übergangsloses Verlaufen des
Übernebelungsbereiches gewährleistet.
Da beim Nachlackieren, das heißt beim Auffüllen und Übernebeln der Lackierungs-
Reparaturstelle, als farbgebender Lack vorzugsweise Farblack der die Reparaturstelle
umgebenden Originallackierung oder zumindest ein Lack der gleichen Lackcharge
verwendet wird, wird erfindungsgemäß zudem noch vorgeschlagen, dass bei einem
herkömmlichen Lackierungsverfahren stets eine bestimmte Menge des zum Lackieren
verwendeten farbgebenden Lacks oder der betreffenden Lackcharge abgesondert und für
eine eventuell erforderliche spätere Lackreparatur aufbewahrt wird.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich nicht
nur aus den zugehörigen Ansprüchen - für sich und/oder in Kombination - sondern auch aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den zugehörigen Zeichnungen.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 in einem stark vergrößerten Maßstab eine schematische Darstellung eines
Querschnitts durch eine Automobillackierung mit einer typischen
Lackierungsfehlstelle in Form eines Fremdeinschlusses;
Fig. 2 in einem annähernd originalgetreuen Maßstab eine schematische Darstellung
einer Draufsicht einer auf einen Fehlstellenbereich aufgeklebten Schutzfolie;
Fig. 3 die Darstellung gemäß Fig. 1 mit einer im Fehlstellenbereich
erfindungsgemäß in den Lack eingebrachten kraterförmigen Vertiefung;
Fig. 4 die Darstellung gemäß Fig. 3 mit erfindungsgemäß aufgefülltem und
übernebeltem Fehlstellenbereich und aufgeklebter Blende und
Fig. 5 die Darstellung gemäß Fig. 4 mit erfindungsgemäß nachlackiertem
Fehlstellenbereich zur Kaschierung des Fremdeinschlusses.
Die Lackierung gemäß Fig. 1 umfasst eine auf einem Blech 10 aufgebrachte
Korrosionsschutzschicht oder KTL-Schicht 12 mit einer Dicke von etwa 17 bis 22 µm, eine
darüber liegende Füllerschicht 14 mit einer Dicke von etwa 30 bis 40 µm, eine farbgebende
Basislackschicht 16 mit einer Dicke von etwa 12 bis 30 µm und eine schützende
Klarlackschicht 18 mit einer Dicke von etwa 35 bis 40 µm. In der Basislackschicht 16 und der
Füllerschicht 14 befindet sich eine bis in die Klarlackschicht 18 reichende
Lackierungsfehlstelle 20 in Form eines kleinen und angesichts der Automobildimensionen
nahezu "punktförmigen" Fremdeinschlusses, der trotz seiner geringen Größe durch die
Klarlackschicht 18 hindurch für das menschliche Auge gut sichtbar ist und daher durch ein
geeignetes Korrektur- oder Reparaturverfahren, wie zum Beispiel das nachfolgend
beschriebene erfindungsgemäße Reparaturverfahren, beseitigt und/oder für das
menschliche Auge nahezu unsichtbar kaschiert werden muss, um eine einwandfreie
Lackierung ohne wertmindernde sichtbare Lackierungsfehlstellen zu erhalten.
Vor Beginn der erfindungsgemäßen Reparaturarbeiten wird - wie in der Draufsicht in Fig. 2
dargestellt ist - die Umgebung der Lackierungsfehlstelle oder Reparaturstelle zunächst
durch eine Schutzfolie 24 mit einer lediglich den Fehlstellenbereich freilassenden Öffnung 26
abgedeckt, so dass der umgebende Lackbereich sicher vor eventuellen Beschädigungen
oder Bearbeitungsspuren geschützt wird. Ein großflächiges Abkleben des gesamten oder
nahezu des gesamten Fahrzeugs wie bei herkömmlichen Reparaturverfahren ist dabei nicht
erforderlich. Bei der Schutzfolie 24 handelt es sich um eine aus einem geeigneten Kunststoff
bestehende, vorzugsweise selbstklebend ausgebildete, quadratische Folie mit einer
Seitenlänge a von etwa 50 × 50 mm, die in der Mitte eine kreisförmige Öffnung 26 mit einem
Durchmesser von etwa 2 mm aufweist und so auf die Klarlackschicht 18 aufgeklebt wird,
dass sich die Lackierungsfehlstelle 20 in der Mitte der Öffnung 26 befindet. Die Schutzfolie
24 ist mit einer kreuzförmigen Markierung 28 versehen, in deren Zentrum sich die Öffnung
26 befindet. Die Markierung 28 dient der Kennzeichnung der Öffnung 26 und der
komfortableren Positionierung der Öffnung 26 über der Fehlstelle 20. Zum einfacheren
Anbringen und zur leichteren Handhabung ist die linke Folienseite mit einer Griffeinrichtung
30 in Form einer entsprechenden nicht selbstklebenden Randverstärkung versehen. Die
Schutzfolie 24 kann verschiedenfarbig und gleichzeitig transparent ausgebildet sein und
somit je nach Autofarbe gleichzeitig auch als Markierungseinrichtung für zu beseitigende
oder zu kaschierende Lackierungsfehler verwendet werden. Die Dicke der Schutzfolie
beträgt bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel etwa 0,2 mm.
Nach dem Aufbringen der Schutzfolie wird die Lackschicht im Fehlstellenbereich gemäß
Fig. 3 mittels eines Unterdruck-Sandstrahlverfahrens kraterförmig bis in die Füllerschicht 14
hinein abgetragen, wobei gleichzeitig auch der Einschluss 20 so weit abgetragen oder
entfernt wird, dass er nicht mehr über den farbgebenden Basislack 16 hinaus in die
Klarlackschicht 18 hineinragt. Der Durchmesser des Abtragungsbereiches an der Oberfläche
wird durch den Durchmesser der Öffnung 26 der Schutzfolie 24 definiert und beträgt somit
etwa 2 mm. Er ist damit nur minimal größer als der Einschluss 20 selbst.
Bei dem verwendeten Sandstrahlverfahren wird ein Strahlmittel mittels eines aufgebauten
Unterdruckes über eine Beschleunigungsstrecke auf die Strahl-, Abtragungs- oder
Reparaturstelle gerichtet, wobei die Abtragungsgeschwindigkeit sowie die Tiefe und Gestalt
der sich bildenden Lackvertiefung durch die abrasiv wirksame Strahlmittelmenge gesteuert
wird. Die gewünschte Dosierung erfolgt hierbei entweder durch eine Begrenzung der zur
Verfügung stehenden Strahlmittelmenge oder durch eine zeitliche Begrenzung des
Strahlvorgangs bei kontinuierlicher Strahlmittelzufuhr. Es kann jedoch auch eine Steuerung
über die Partikelgeschwindigkeit und/oder Partikelgröße und/oder das eigentliche
Strahlmittelmaterial erfolgen. Durch den Unterdruck werden zudem nicht nur die
Strahlmittelteilchen, sondern auch die abgetragenen Lackpartikel und
Fremdeinschlussteilchen abgesaugt und die nähere und weitere Umgebung der
Reparaturstelle damit zuverlässig vor eventuellen Beschädigungen durch herumfliegende
Partikel geschützt. Es können jedoch auch andere geeignete Materialabtragungsverfahren,
wie zum Beispiel ein Laserverfahren, zur Erzeugung der gewünschten kraterförmigen
Vertiefung im Fehlstellenbereich und zur teilweisen oder vollständigen Abtragung der
Lackierungsfehlstelle verwendet werden.
Nach dem Abtragen der Lackierung und der Bildung einer kraterförmigen Vertiefung 22
gewünschter Form und Größe im Fehlstellenbereich wird die Vertiefung 22 zunächst mit
einem, mit einem Gemisch aus Isopropanol und destilliertem Wasser befeuchteten weichen
Tuch ausgewischt, um vor dem erfindungsgemäßen Aufbringen des Reparaturlackes 16a,
18a eventuell anhaftende Farbpartikel oder Schmutzteilchen zu beseitigen. Es können
jedoch auch andere Reinigungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel ein Ausblasen mit Druckluft
oder dergleichen, verwendet werden.
Nach dem Reinigen der erzeugten Lackvertiefung 22 wird gemäß Fig. 4 mittels einer (nicht
dargestellten) Präzisions-Sprüheinrichtung auf die schrägen Seitenwände und auf den
Bodenbereich der Vertiefung 22 zunächst eine farbgebende Basislackschicht 16a
aufgebracht, wobei zur Erreichung eines optimalen Reparaturergebnisses mit einer für das
menschliche Auge kaum noch sichtbaren Reparaturstelle 22 Original-Basislack 16 der die
Reparaturstelle 22 umgebenden Originallackierung 12, 14, 16, 18 oder zumindest ein Lack
der gleichen Lackcharge verwendet wird. Dieser Lack wird beim Aufbringen der
Originallackierung 12, 14, 16, 18 abgefüllt oder abgesondert und für eventuelle spätere
Lackreparaturen aufbewahrt.
Nach dem Aufbringen der Basislackschicht 16a in die Vertiefung 22 wird die die
Lackreparaturstelle schützend umgebende, selbsthaftend oder selbstklebend ausgebildete,
aufgebrachte Schutzfolie 24 einfach rückstandsfrei von der Lackschicht abgezogen und
entsorgt.
Anschließend wird der verbleibende Rest der Vertiefung 22 mit Klarlack 18a aufgefüllt, der
als volumenausfüllendes Material ohne Farbeindruck dient. Der Klarlack 18a wird hierbei so
dick aufgebracht, dass die Reparaturstelle 22 nach der Trocknung des Klarlacks 18a
bezüglich der Oberfläche der sie umgebenden Klarlackschicht 18 nur noch eine minimale
Abweichung von maximal einigen wenigen Mikrometern, insbesondere jedoch eine leichte
Überhöhung von weniger als etwa 1 µm, aufweist, die anschließend auf das sie umgebende
Klarlackniveau abgeschliffen und poliert wird. Der Klarlack 18a wird hierbei so gewählt, dass
nach dem Trocknen und gegebenenfalls Abschleifen nur noch eine Schrumpfung von
maximal etwa 3 µm auftritt. Aufgrund ihrer guten Schrumpfungseigenschaften bewährten
sich so genannte UV-Klarlacke hierbei besonders gut.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die im Fehlstellenbereich in den Lack 12, 14, 16, 18
eingebrachte Vertiefung 22 mit einer Mischung aus Basislack 16 und Klarlack 18 aufzufüllen,
wobei auch hierbei wiederum zur Erreichung optimaler Reparaturergebnisse Original-
Basislack 16 der die Reparaturstelle 22 umgebenden Originallackierung 12, 14, 16, 18 oder
zumindest ein Lack der gleichen Lackcharge verwendet wird. Das Mischungsverhältnis
zwischen Basislack 16 und Klarlack 18 wird hierbei so gewählt, dass die als Reparaturlack
verwendete Mischung eine um mehr als etwa 30%, vorzugsweise jedoch mehr als etwa
50%, geringere Schrumpfung als der Original-Basislack 16 aufweist, was sich durch einen
hohen Feststoffgehalt von mehr als etwa 40%, insbesondere jedoch mehr als etwa 50%,
erreichen lässt, der durch den den Basislack 16 verdünnenden Klarlack 18 mit seinem
hohen Feststoffgehalt von etwa 60% in den Reparaturlack eingebracht wird. Bei beiden
Verfahrensvarianten entspricht der Farbeindruck der aufgefüllten Vertiefung 22 oder der
Lackreparaturstelle 22 damit bereits im Wesentlichen dem erwünschten Farbeindruck der sie
umgebenden Originallackierung 12, 14, 16, 18.
Nach dem Auffüllen der Lackvertiefung 22 mit Reparaturlack 16a, 18a, dem Trocknenlassen
und dem Abschleifen des aufgebrachten Reparaturlacks 16a, 18a auf das Niveau des
umgebenden Klarlackes 18 wird die Reparaturstelle zur Kaschierung der Farbübergänge
mittels der Präzisions-Sprüheinrichtung mit Original-Basislack 16 übernebelt. Zur
Begrenzung des Übernebelungsbereiches auf einen Durchmesser vorzugsweise unterhalb
von 10 mm wird der die Reparaturstelle 22 umgebende Bereich mittels einer Blende 32
abgeschattet. Dafür wird zunächst eine selbstklebende oder selbsthaftende erste Folie 32a
mit einer Folienstärke von etwa 1 mm derart auf die Oberfläche der Originallackierung 12,
14, 16, 18 aufgebracht, dass eine Öffnung 34 der Folie 32a von etwa 8 mm über der
Reparaturstelle 22 positioniert wird. Dann wird eine zweite Folie 32b mit einer
Blendenöffnung 36 von etwa 2 bis 3 mm auf die erste Folie 32a aufgeklebt, wobei die
Blendenöffnung 36 zentrisch über der Öffnung 34 der ersten Folie 32a angeordnet wird.
Alternativ können die Folien 32a, 32b auch vor der Applikation aufeinander geklebt werden
und dann als Einheit auf die Reparaturstelle 22 aufgebracht werden. Die erste Folie 32a
dient als Abstandsgeber für die zweite Folie 32b. Der Sprühdurchmesser wird durch die
Blendenöffnung 36 bestimmt. Nach Aufbringen der Blende 32 wird der Fehlstellenbereich mit
einer dünnen Basislackschicht 16b übernebelt, deren Dicke je nach verwendeter Farbe etwa
5 bis 75%, insbesondere jedoch etwa 5 bis 50% und vorzugsweise etwa 10 bis 25% der
Schichtdicke der Original-Basislackierung 16 beträgt. Der Durchmesser des
Übernebelungsbereiches liegt hierbei üblicherweise lediglich bei weniger als etwa 20 mm,
insbesondere jedoch bei deutlich weniger als etwa 10 mm, bei einem Durchmesser der
kraterförmigen Vertiefung von etwa 2 bis 4 mm. Durch die beabstandete Anordnung der
Blendenöffnung 36 über der Reparaturstelle 22 ergibt sich ein graduelles Auslaufen der
Ränder des Übernebelungsbereiches, der für das Auge nahezu unsichtbar verläuft. Würde
die Folie 32b der Blende 32 direkt auf den umgebenden Klarlack 18 aufgeklebt, bliebe
zwangsläufig ein sichtbarer Rand stehen.
Beim Übernebeln der Lackreparaturstelle ist darauf zu achten, dass die Summe der
Farbpigmente beziehungsweise Effektpigmente, die durch Überdeckung der beiden
Farbaufträge 16a und 16b entsteht, im Farbeindruck der umgebenden Lackierung 12, 14,
16, 18 entspricht. Hierbei werden typischerweise etwa 75% bis 90% des
Originalfarbeindrucks bereits durch das Auffüllen der Vertiefung 22 mit Reparaturlack 16a,
18a, das heißt mit Basislack 16a und Klarlack 18a, erreicht, während das Nachnebeln mit
Basislack 16b den so erzeugten Farbeindruck beziehungsweise Reflexionseindruck nur noch
korrigiert. Das exakte Verhältnis ist von Farbton zu Farbton unterschiedlich. Wenn die
Lackvertiefung 22 zu hell oder zu wenig deckend, das heißt mit einer zu geringen
Pigmentdichte, mit Reparaturlack 16a, 18a gefüllt wird, muss die durch Übernebeln
aufgebrachte zweite Farbschicht 16b sehr dicht werden, um die Reparaturstelle abzudecken.
Wenn diese Farbschicht 16b dadurch zu dick wird, ist sie in der Originallackierung 12, 14,
16, 18 zu auffällig sichtbar. Nebelt man dagegen zu wenig nach, scheint die aufgefüllte
Lackvertiefung 22 durch die zweite Farbschicht 16b hindurch. Genauso ist es bei einem
Zuviel im Verhältnis zwischen dem Reparaturlack 16a, 18a in der Lackvertiefung 22 und der
zweiten Farbschicht 16b oder dem zweiten Spot. Eine Korrektur einer zu dunklen
Kraterfüllung oder eines zu dunklen Reparaturlacks 16a, 18a durch Nachnebeln ist daher
jedoch kaum noch möglich, da die Summe der Farbpigmente über der kreisförmigen
Lackreparaturstelle größer ist als in der Fläche. Entsprechendes gilt für eine Korrektur eines
im Reparaturlack 16a, 18a zu hohen Anteils an Effektpigmenten.
Nach dem Trocknenlassen der aufgebrachten Basislackschicht 16b wird die Blende 32
entfernt und der Fehlstellenbereich schließlich noch mit einer schützenden Klarlackschicht
18b abgedeckt und nach deren Trocknen nachpoliert. Das Ergebnis ist in Fig. 5 dargestellt.
Das Anwendungsgebiet des erfindungsgemäßen Verfahrens ist selbstverständlich nicht nur
auf die Beseitigung von Lackierungsfehlern im Automobilbau beschränkt. Das beschriebene
Verfahren ist vielmehr dort überall vorteilhaft einsetzbar, wo es gilt, punktförmige oder kleine
Lackierungsfehler der genannten Art möglichst kleinflächig und nahezu unauffällig zu
beseitigen. Wie bereits erwähnt wurde, gilt dies insbesondere auch für gekrümmte Flächen.
10
Blech
12
Korrosionsschutzschicht, KTL-Schicht
14
Füllerschicht
16
Basislackschicht
16
a,
16
b Reparaturlackschicht, Basislackschicht
18
Klarlackschicht
18
a,
18
b Reparaturlackschicht, Klarlackschicht
20
Lackierungsfehlstelle, Einschluss
22
Vertiefung, Reparaturstelle
24
Schutzfolie
26
Öffnung
28
Markierung
30
Griffeinrichtung
32
Blende
32
a,
32
b Folie
34
Öffnung
36
Blendenöffnung
a Seitenlänge der Folie
a Seitenlänge der Folie
Claims (71)
1. Verfahren zur Reparatur von Lackierungsfehlstellen (20), insbesondere von kleinen
Lackierungsfehlstellen (20) einer Automobillackierung, wobei die Lackierung (12, 14, 16,
18) im Fehlstellenbereich so tief abgetragen wird, dass die Lackierungsfehlstelle (20)
zumindest teilweise entfernt wird, und eine durch die Abtragung entstandene Vertiefung
(22) nachlackiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackierung (12, 14, 16, 18)
in einem Bereich abgetragen wird, dessen Durchmesser nicht mehr als ein 10-Faches
eines Durchmessers der Lackierungsfehlstelle (20) entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der
Abtragung nicht mehr als ein 5-Faches der Lackierungsfehlstelle (20) entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackierung (12,
14, 16, 18) in einem 0,5 bis 20 mm großen Bereich abgetragen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackierung (12, 14,
16, 18) in einem 0,6 bis 10 mm großen Bereich abgetragen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackierung (12, 14,
16, 18) in einem 0,7 bis 4 mm großen Bereich abgetragen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackierung (12, 14,
16, 18) in einem 0,8 bis 2 mm großen Bereich abgetragen wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Lackierung (12, 14, 16, 18) bis in eine sich unter der Klarlackschicht (18) befindende
farbgebende Basislackschicht (16) oder eine darunter liegende Füllerschicht (14)
abgetragen wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Lackierung (12, 14, 16, 18) bis in eine Tiefe von 55 bis 75 µm bezüglich der
Oberfläche abgetragen wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
durch das Abtragen eine kraterförmige Vertiefung (22) mit einer Flankensteilheit von
30 bis 95° erzeugt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Abtragen eine
kraterförmige Vertiefung (22) mit einer Flankensteilheit von 60 bis 80° erzeugt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Lackierung (12, 14, 16, 18) mittels eines Ausbohr-, Ausfräs- oder
Ausschleifverfahrens, eines Strahlverfahrens oder eines sonstigen
Materialabtragungsverfahrens abgetragen wird.
12. Verfahren zur Reparatur von Lackierungsfehlstellen (20), insbesondere von kleinen
Lackierungsfehlstellen (20) einer Automobillackierung, wobei die Lackierung (12, 14, 16,
18) im Fehlstellenbereich so tief abgetragen wird, dass die Lackierungsfehlstelle (20)
zumindest teilweise entfernt wird, und eine durch die Abtragung entstandene Vertiefung
(22) nachlackiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackierung (12, 14, 16, 18)
mit einem Sandstrahlverfahren abgetragen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Abtragungsvorgang
der Lackierung (12, 14, 16, 18) über ein Strahlmittel und/oder eine Strahlmittelmenge
und/oder eine Strahlmittelgeschwindigkeit und/oder eine Strahlzeit des
Sandstrahlverfahrens gesteuert wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein
Sandstrahlverfahren verwendet wird, bei dem ein Unterdruck zur Beschleunigung des
Strahlmittels und zum Absaugen des Strahlmittels und abgetragener Lackpartikel
genutzt wird.
15. Verfahren zur Reparatur von Lackierungsfehlstellen (20), insbesondere von kleinen
Lackierungsfehlstellen (20) einer Automobillackierung, wobei die Lackierung (12, 14, 16,
18) im Fehlstellenbereich so tief abgetragen wird, dass die Lackierungsfehlstelle (20)
zumindest teilweise entfernt wird, und eine durch die Abtragung entstandene Vertiefung
(22) nachlackiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Nachlackieren ein
Aufbringen mindestens einer Reparaturlackschicht (16a, 18a) in die Vertiefung (22), ein
Übernebeln des Fehlstellenbereiches mit einem Farblack (16b) und ein Aufbringen einer
Klarlackschicht (18b) umfasst.
16. Verfahren zur Reparatur von Lackierungsfehlstellen (20), insbesondere von kleinen
Lackierungsfehlstellen (20) einer Automobillackierung, wobei die Lackierung (12, 14, 16,
18) im Fehlstellenbereich so tief abgetragen wird, dass die Lackierungsfehlstelle (20)
zumindest teilweise entfernt wird, und eine durch die Abtragung entstandene Vertiefung
(22) nachlackiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Nachlackieren ein
Aufbringen zumindest einer Reparaturlackschicht (16a, 18a) in die Vertiefung (22), ein
Übernebeln des Fehlstellenbereiches mit einem Farblack (16b) und ein Aufbringen einer
Klarlackschicht (18b) umfasst, und die Reparaturlackschicht (16a, 18a) zumindest je
eine Farblackschicht (16a) und eine Klarlackschicht (18a) oder eine Lackschicht aus
einem Lackgemisch aus Farblack (16a) und einem Klarlack (18a) umfasst.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass als Farblack
(16a) für den Reparaturlack (16a, 18a) und/oder als farbgebender Lack (16b) für das
Übernebeln Farblack (16) der die Reparaturstelle (22) umgebenden Originallackierung
(12, 14, 16, 18) oder ein Farblack der gleichen Lackcharge verwendet wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass als
Klarlack (18a) für den Reparaturlack (16a, 18a) und/oder für die abschließende
Klarlackschicht (18b) ein UV-Lack verwendet wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der
Fehlstellenbereich vor dem Aufbringen einer Lackschicht gereinigt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass zum Reinigen ein
Isopropanol/Wasser-Gemisch verwendet wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass der
Fehlstellenbereich vor und/oder nach dem Übernebeln und/oder nach dem Aufbringen
der Klarlackschicht (18b) abgeschliffen und/oder poliert wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass zum
Nachlackieren eine Präzisions-Sprüheinrichtung verwendet wird.
23. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der den Fehlstellenbereich umgebende Lackbereich vor dem Abtragen, Abschleifen,
Polieren und/oder dem Aufbringen einer Lackschicht durch eine Schutzfolie (24) mit
einer lediglich den Fehlstellenbereich und seine unmittelbare Umgebung freilassenden
Öffnung (26) abgedeckt wird.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass der den
Fehlstellenbereich umgebende Lackbereich vor dem Abtragen der Lackierung (12, 14,
16, 18) mit der Schutzfolie (24) abgedeckt wird.
25. Verfahren nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (26)
der Schutzfolie (24) die Abmessung des Abtragungsbereiches, insbesondere des
Kraters (22), definiert.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 23 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass der
den Fehlstellenbereich umgebende Lackbereich mit einer Schutzfolie (24) nach einem
der Ansprüche 63 bis 71 abgedeckt wird.
27. Verfahren zur Reparatur von Lackierungsfehlstellen (20), insbesondere von kleinen
Lackierungsfehlstellen (20) einer Automobillackierung, wobei die Lackierung (12, 14, 16,
18) im Fehlstellenbereich so tief abgetragen wird, dass die Lackierungsfehlstelle (20)
zumindest teilweise entfernt wird, und eine durch die Abtragung entstandene Vertiefung
(22) nachlackiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Nachlackieren ein
Aufbringen zumindest einer pigmenthaltigen Reparaturlackschicht (16a, 18a) in die
Vertiefung (22), ein Übernebeln des Fehlstellenbereiches mit einem pigmenthaltigen
Farblack (16b) und ein Aufbringen einer Klarlackschicht (18b) umfasst, wobei eine
Summe der Farb- und/oder Effektpigmente der in die Lackvertiefung (22) aufgebrachten
Reparaturlackschicht (16a, 18a) und der übernebelten Farblackschicht (16b) 85 bis
115% der Summe der die Reparaturstelle (22) umgebenden Originallackierung (12, 14,
16, 18), jeweils bezogen auf eine senkrecht zu einer Lackoberfläche verlaufende Achse,
entspricht.
28. Verfahren nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Summe der Farb-
und/oder Effektpigmente der Reparaturlackschicht (16a, 18a) und der übernebelten
Farblackschicht (16b) 90 bis 110%, insbesondere 97 bis 103%, der Summe der Farb-
und/oder Effektpigmente der umgebenden Originallackierung (12, 14, 16, 18) entspricht.
29. Verfahren zur Reparatur von Lackierungsfehlstellen (20), insbesondere von kleinen
Lackierungsfehlstellen (20) einer Automobillackierung, wobei die Lackierung (12, 14, 16,
18) im Fehlstellenbereich so tief abgetragen wird, dass die Lackierungsfehlstelle (20)
zumindest teilweise entfernt wird, und eine durch die Abtragung entstandene Vertiefung
(22) nachlackiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Nachlackieren ein
Aufbringen zumindest einer pigmenthaltigen Reparaturlackschicht (16a, 18a) in die
Vertiefung (22), ein Übernebeln des Fehlstellenbereiches mit einem pigmenthaltigen
Farblack (16b) und ein Aufbringen einer Klarlackschicht (18b) umfasst, wobei ein Anteil
von Farbpigmenten und/oder Effektpigmenten in dem in die Lackvertiefung (22)
aufgebrachten Reparaturlack (16a, 18a) derart bemessen wird, dass eine Summe der
Farb- und/oder Effektpigmente der Reparaturlackschicht (16a, 18a) 50 bis 95% der
Summe von Farb- und/oder Effektpigmenten einer Farblackschicht (16) der die
Reparaturstelle (22) umgebenden Originallackierung (12, 14, 16, 18), jeweils bezogen
auf eine senkrecht zu einer Lackoberfläche verlaufende Achse, entspricht.
30. Verfahren nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, dass die Summe der Farb-
und/oder Effektpigmente der in die Lackvertiefung (22) aufgebrachten
Reparaturlackschicht (16a, 18a) 65 bis 92% der Summe der Farb- und/oder
Effektpigmente der Originallackierung (12, 14, 16, 18) entspricht.
31. Verfahren nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, dass die Summe der Farb-
und/oder Effektpigmente der Reparaturlackschicht (16a, 18a) 75 bis 90% der Summe
der Farb- und/oder Effektpigmente der Originallackierung (12, 14, 16, 18) entspricht.
32. Verfahren nach einem der Ansprüche 29 bis 31, dadurch gekennzeichnet, dass die
Summe der Farb- und/oder Effektpigmente der die Reparaturlackschicht (16a, 18a)
übernebelnden Farblackschicht (16b) derart bemessen ist, dass sie eine Differenz der
Farb- und/oder Effektpigmente zwischen Originallackierung (12, 14, 16, 18) und
Reparaturlackschicht (16a, 18a) ergänzt.
33. Verfahren nach einem der Ansprüche 29 bis 32, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Helligkeit der Reparaturlackschicht (16a, 18a) größer oder gleich einer Helligkeit der die
Reparaturstelle (22) umgebenden Originallackierung (12, 14, 16, 18) ist.
34. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 33, dadurch gekennzeichnet, dass das
Aufbringen der Reparaturlackschicht (16a, 18a) und das Übernebeln nach einem der
Ansprüche 35 bis 51 beziehungsweise 52 bis 61 erfolgt.
35. Verfahren zum Auffüllen von Lackierungs-Reparaturstellen (22) oder Lackvertiefungen,
insbesondere bei Automobileffektlackierungen (12, 14, 16, 18), mit einem Reparaturlack
(16a, 18a), dadurch gekennzeichnet, dass mindestens 80% von Effektpigmenten der
Reparaturlackschicht (16a, 18a) nach Trocknung eine Ausrichtung annehmen, die im
Wesentlichen parallel zu einer Ausrichtung der Effektpigmente einer die Reparaturstelle
(22) umgebenden Originallackierung (12, 14, 16, 18) ist.
36. Verfahren nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens 90% der
Effektpigmenten der Reparaturlackschicht (16a, 18a) sich im Wesentlichen parallel zu
den Effektpigmenten der die Reparaturstelle (22) umgebenden Originallackierung (12,
14, 16, 18) ausrichten.
37. Verfahren nach Anspruch 35 oder 36, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Hauptreflexionsebene von Effektpigmenten der Reparaturlackschicht (16a, 18a) nach
Trocknung um nicht mehr als 10°, insbesondere um höchstens 5°, von einer
Hauptreflexionsebene der Effektpigmente einer die Reparaturstelle (22) umgebenden
Originallackierung (12, 14, 16, 18) abweicht.
38. Verfahren zum Auffüllen von Lackierungs-Reparaturstellen (22) oder Lackvertiefungen,
insbesondere bei Automobileffektlackierungen (12, 14, 16, 18), mit einem Reparaturlack
(16a, 18a), dadurch gekennzeichnet, dass eine Oberflächenspannung des
effektpigmenthaltigen Reparaturlackes (16a, 18a) derart eingestellt wird, dass dieser
nach Trocknung eine im Wesentlichen plane Oberfläche ausbildet und eine maximale
Höhenabweichung bezüglich des umgebenden Lackniveaus höchstens 10 µm beträgt.
39. Verfahren nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhenabweichung
höchstens 5 µm, insbesondere höchstens 1 µm, beträgt.
40. Verfahren nach Anspruch 38 oder 39, dadurch gekennzeichnet, dass die
Oberflächenspannung durch geeignete Auswahl eines Lösungsmittels des
Reparaturlackes (16a, 18a) eingestellt wird.
41. Verfahren zum Auffüllen von Lackierungs-Reparaturstellen (22) oder Lackvertiefungen,
insbesondere bei Automobileffektlackierungen (12, 14, 16, 18), mit einem Reparaturlack
(16a, 18a), dadurch gekennzeichnet, dass ein effektpigmenthaltiger Reparaturlack
aufgetragen wird, dessen Reflexionsgrad unabhängig von einem Betrachtungswinkel ist.
42. Verfahren nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Effektpigmente des
Reparaturlackes (16a, 18a) eine dreidimensionale Gestaltung besitzen, bei der ein
Verhältnis von Ausdehnungen zweier Dimensionen jeweils 0,2 bis 5 beträgt.
43. Verfahren nach Anspruch 41 oder 42, dadurch gekennzeichnet, dass die
Effektpigmente eine im Wesentlichen tetraedrische, kubische, oktaedrische oder eine
andere im Wesentlichen gleichflächige Gestaltung oder eine kugelförmige Gestaltung
besitzen.
44. Verfahren zum Auffüllen von Lackierungs-Reparaturstellen (22) oder Lackvertiefungen,
insbesondere bei Automobillackierungen (12, 14, 16, 18), mit einem Reparaturlack (16a,
18a), dadurch gekennzeichnet, dass ein Reparaturlack (16a, 18a) aufgebracht wird,
der eine um mehr als 30% geringere Schrumpfung als der farbgebende Lack (16) der
die Reparaturstelle (22) umgebenden Originallackierung (12, 14, 16, 18) besitzt.
45. Verfahren nach Anspruch 44, dadurch gekennzeichnet, dass der Reparaturlack (16a,
18a) eine um mehr als 50% geringere Schrumpfung als der farbgebende Lack (16) der
Originallackierung (12, 14, 16, 18) besitzt.
46. Verfahren nach Anspruch 44 oder 45, dadurch gekennzeichnet, dass ein
Reparaturlack (16a, 18a) aufgebracht wird, der nach erfolgter Trocknung um 3 µm
schrumpft.
47. Verfahren zum Auffüllen von Lackierungs-Reparaturstellen (22) oder Lackvertiefungen,
insbesondere bei Automobileffektlackierungen (12, 14, 16, 18), mit einem Reparaturlack
(16a, 18a), dadurch gekennzeichnet, dass ein Reparaturlack (16a, 18a) mit einem
Feststoffgehalt 40% verwendet wird.
48. Verfahren nach Anspruch 47, dadurch gekennzeichnet, dass ein Reparaturlack (16a,
18a) mit einem Feststoffgehalt 50% verwendet wird.
49. Verfahren zum Auffüllen von Lackierungs-Reparaturstellen (22) oder Lackvertiefungen,
insbesondere bei Automobillackierungen (12, 14, 16, 18), mit einem Reparaturlack (16a,
18a), dadurch gekennzeichnet, dass der Reparaturlack (16a, 18a) so dick aufgebracht
wird, dass die Reparaturstelle bezüglich des sie umgebenden Lackniveaus (18) der
Originallackierung (12, 14, 16, 18) nur noch eine Abweichung, insbesondere eine
Überhöhung, von maximal 10 µm nach erfolgter Trocknung aufweist.
50. Verfahren nach Anspruch 49, dadurch gekennzeichnet, dass die Abweichung maximal
5 µm beträgt.
51. Verfahren nach Anspruch 50, dadurch gekennzeichnet, dass die Abweichung maximal
1 µm beträgt.
52. Verfahren zum Übernebeln einer Lackierungs-Reparaturstelle (16a, 18a), insbesondere
bei Automobillackierungen (12, 14, 16, 18), mit einem den Reparaturlack (16a, 18a)
kaschierenden Farblack (16b), dadurch gekennzeichnet, dass ein Farblack (16b)
aufgebracht wird, der eine höhere Pigmentdichte als der Reparaturlack (16a, 18a)
besitzt.
53. Verfahren nach Anspruch 52, dadurch gekennzeichnet, dass das Übernebeln auf
einem kleinflächigen Bereich mit einem Durchmesser von weniger als 20 mm erfolgt.
54. Verfahren nach Anspruch 53, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser
weniger als 10 mm beträgt.
55. Verfahren nach einem der Ansprüche 52 bis 54, dadurch gekennzeichnet, dass durch
das Übernebeln eine Farbschicht (16b) aufgebracht wird, deren Dicke 5 bis 75% der
farbgebenden Schicht (16) der die Reparaturstelle (16a, 18a) umgebenden
Originallackierung (12, 14, 16, 18) beträgt.
56. Verfahren nach Anspruch 55, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbschichtdicke 5
bis 50% der farbgebenden Schicht (16) der die Reparaturstelle (16a, 18a) umgebenden
Originallackierung (12, 14, 16, 18) beträgt.
57. Verfahren nach Anspruch 56, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbschichtdicke 10
bis 25% der farbgebenden Schicht (16) der die Reparaturstelle (16a, 18a) umgebenden
Originallackierung (12, 14, 16, 18) beträgt.
58. Verfahren zum Übernebeln einer Lackierungs-Reparaturstelle (16a, 18a), insbesondere
bei Automobillackierungen (12, 14, 16, 18), mit einem den Reparaturlack (16a, 18a)
kaschierenden Farblack (16b), dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Übernebeln
der die Reparaturstelle (16a, 18a) umgebende Bereich durch eine beabstandet zur
Oberfläche angeordnete Blende (32) abgeschattet wird.
59. Verfahren zum Übernebeln einer Lackierungs-Reparaturstelle (16a, 18a), insbesondere
bei Automobillackierungen (12, 14, 16, 18), mit einem den Reparaturlack (16a, 18a)
kaschierenden Farblack (16b), dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Übernebeln
der die Reparaturstelle (16a, 18a) umgebende Bereich durch eine Blende (32)
abgeschattet wird und die Blende (32) zwei übereinander angeordnete Folien (32a, 32b)
mit übereinander angeordneten Öffnungen (34, 36) umfasst, wobei die Öffnung (34) der
lackseitig angeordneten, abstandsgebenden Folie (32a) einen größeren Durchmesser
als die Blendenöffnung (36) der den Übernebelungsbereich bestimmenden Folie (32b)
besitzt.
60. Verfahren nach Anspruch 59, dadurch gekennzeichnet, dass eine abstandsgebende
Folienstärke der lackseitig angeordneten Folie (32a) 0,5 bis 2,0 mm, insbesondere
1 mm, beträgt.
61. Verfahren nach Anspruch 60, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der
den Übernebelungsbereich bestimmenden Blendenöffnung (36) der Folie (32b) 1 bis
5 mm, insbesondere 2 bis 3 mm, beträgt.
62. Lackierungsverfahren, insbesondere für Automobile, dadurch gekennzeichnet, dass
eine bestimmte Menge des zum Lackieren verwendeten farbgebenden Lackes (16) oder
der betreffenden Lackcharge abgesondert und für eine eventuell erforderliche spätere
Lackreparatur aufbewahrt wird.
63. Schutzfolie zur Verwendung für ein Verfahren zur Reparatur von Lackierungsfehlstellen
(20), insbesondere von kleinen Lackierungsfehlstellen (20) einer Automobillackierung,
wobei die Lackierung (12, 14, 16, 18) im Fehlstellenbereich so tief abgetragen wird,
dass die Lackierungsfehlstelle (20) zumindest teilweise entfernt wird, und eine durch die
Abtragung entstandene Vertiefung (22) nachlackiert wird, gekennzeichnet durch eine
zentral in der Schutzfolie (24) angeordnete, im Wesentlichen kreisförmige Öffnung (26)
mit einem Durchmesser von 0,5 bis 4,0 mm.
64. Schutzfolie (24) nach Anspruch 63, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser
der Öffnung (26) 0,8 bis 2,0 mm beträgt.
65. Schutzfolie (24) nach Anspruch 63 oder 64, gekennzeichnet durch einen
quadratischen oder kreisrunden Zuschnitt mit einer Kantenlänge (a) beziehungsweise
einem Durchmesser von 25 bis 100 mm, insbesondere zwischen 40 bis 60 mm.
66. Schutzfolie (24) nach einem der Ansprüche 63 bis 65, gekennzeichnet durch auf der
Schutzfolie (24) angeordnete Markierungen (28), insbesondere kreuzförmigen
Markierungslinien zur Kennzeichnung der Lage der Öffnung (26).
67. Schutzfolie (24) nach einem der Ansprüche 63 bis 66, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schutzfolie (24) transparent ist und/oder eine von einer die Reparaturstelle
umgebenden Farbe einer Originallackierung abweichende Färbung aufweist.
68. Schutzfolie (24) nach einem der Ansprüche 63 bis 67, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schutzfolie (24) selbsthaftend oder selbstklebend ist.
69. Schutzfolie (24) nach einem der Ansprüche 63 bis 68, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schutzfolie (24) rückstandsfrei von der Lackschicht lösbar ist.
70. Schutzfolie (24) nach einem der Ansprüche 63 bis 69, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schutzfolie (24) und/oder eine haftvermittelnde Beschichtung der Schutzfolie (24) in
einem für die Nachlackierung verwendeten Reparaturlack (16a, 18a) im Wesentlichen
unlöslich ist.
71. Schutzfolie (24) nach einem der Ansprüche 63 bis 70, gekennzeichnet durch eine an
mindestens einer Seite der Schutzfolie (24) angeordnete, nicht selbstklebende oder
-haftende Griffeinrichtung (30).
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